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Читать книгу: «Licht am Ende vom Filz», страница 6

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Der Schöpfungslaptop wird erfunden

In St. Germains Konzept waren Naturgeister aus winzigen prä-materiellen Teilchen zusammengesetzt und hielten die Substanz selbst in Form, aber auch alle unsere Erfahrungen darin. Die Geister in den alten Duduu-Puppen afrikanischer Schamanen entsprachen somit der Identität eines größeren solchen Feldes, sie gehörten zu einer anderen Dimension, der Dimension des Erschaffens. Es handelte sich nicht um Verstorbene.

Ich dachte an Lady Afrika. Sie fungierte als Handy für eine längst verstorbene Inkarnation von mir, es gab da also den Geist der Puppe, ein Feld, das wirkte, und die Verbindung zu einer anderen Inkarnation. Und diese verstorbene Person unterschied sich deutlich vom Geist der afrikanischen Puppe, das waren also zwei Paar Schuhe.

Und Geister lösten sich ohne Fixierung durch die Nadel einfach wieder auf und dienten erneut anderen Schöpfern und bildeten neue Strukturen. Sie verhielten sich in etwa so wie Legosteine und wurden als Einzelbausteine immer wieder erneut verwendet und anders zusammengesetzt. Kaum hatte ich „Lego“ gedacht, sah ich einen Laptop vor meinem inneren Auge und das Konzept von St. Germain übersetzte sich in einen Computer, auf dem alle Felder jeweils einen Folder erhielten, damit sie entsprechend geordnet und gruppiert werden konnten. Ich sah mich förmlich mit allen meinen Mitmenschen in einer anderen Dimension vor unseren Laptops sitzen und kräftig in die Tasten hauen. Dabei waren wir alle durch ein riesengroßes Internet miteinander verbunden, keine Frage. Und wie bei dem Laptop, auf dem ich gerade schrieb, gab es eine Benutzeroberfläche, auch Desktop genannt, und die war nun ganz abgefahren:

Mein Ich dort war nicht mehr nur mit einem Cursor repräsentiert, sondern mit einer videoclip-artigen Spielfigur namens „Eh-Yh-Ra“. Und die Eigenschaften dieser Figur wurden ständig neu definiert und entsprachen genau meinem momentanen Bewusstsein. Auch die anderen Ordner sahen nicht mehr so langweilig und brav aus, sie wurden ebenfalls durch beweglichen Bildchen und Filmchen (Icons) dargestellt, überall auf unseren Desktops liefen Geister herum. Sie wirkten aufeinander ein, machten so miteinander ihre Erfahrungen, außerdem gab es noch viele symbolische und magische Utensilien, zum Beispiel Lichtfilzlinge.

Dass ich mit meiner Vorstellung darüber, wie Schöpfung in der Dimension des Erschaffens funktionieren musste, geradezu in einem bekannten Computerspiel gelandet war, merkte ich erst, als mir mein Neffe sein Lieblingsspiel „World of Warcraft“ auf seinem Computer erklärte. Ich selbst spielte ja nicht, ich hatte keine Zeit dazu und mein Leben selbst war auch immer viel spannender gewesen.

Die videoclipartigen Darstellungen brauchte man dort, damit alle Felder in ihren Ordnern auf dem Schöpferdesktop wiedergefunden werden konnten, damit ähnelten sie meinen kleinen Ordnersymbolen auf dem Desktop. Und man konnte mit ihren Inhalten wahrscheinlich auch das Gleiche machen: Rausholen, überschreiben, ändern, mischen, in andere Ordner packen, aufräumen und in immer besser strukturierte Ordnersysteme einbauen.

Selbst meine Absorbererfahrung ließ sich nun in dieses Konzept einordnen. Ich hatte dann einfach nur Sandra und Ilse durch Mausklick geöffnet, ohne es zu wissen und zu wollen, und den gesamten Inhalt ihres aktuellen Desktops zu mir rüber kopiert. Ihre aktuellen, selbst unterschwellig vorhandenen Themen und vielleicht noch viel mehr waren plötzlich auf meinem Laptop und die gesamte Benutzeroberfläche lag so voll, dass ich den Überblick verlor und Mühe hatte, das alles nun zu sortieren, zu ordnen und eventuell zu löschen, bis nur noch die Ordner übrig blieben, an die ich mich halten wollte. Die Verdauung von Zeugs beschäftigte mich eben tagelang. Und meinen Computerdesktop musste ich auch genau so lange aufräumen.

In dieser Laptop-Dimension des Erschaffens musste es dann viele Felder-Ebenen geben. Alles Materielle und alle unsere Erfahrungen in der materiellen Welt hatten dort eine entsprechende Abbildung, ein Feld, eine in Form, Kraft, Ausstrahlung und Wirkung definierte Menge. Ein Riesenlaptop war das, und mir gefiel mein neue Theorie immer besser. Das meiste dort war auch bereits erschaffen, wir fügten nur unsere eigenen Geister noch hinzu. Und diese Felder wirkten aufeinander ein und hoben sich vielleicht auch manchmal in ihrer Wirkung auf. Da hatte ich doch meinen freien Wunschmarkt! Auch der passte wunderbar in mein Laptop-Konzept. Ich konnte mich immer mehr dafür begeistern.

Kaum hatte ich den letzten Satz geschrieben, stolperte ich auch schon drüber. Was war das denn? Begeistern? Wie funktionierte denn „Begeistern“ auf dem Schöpfungslaptop? Na klar, ich machte bestimmten Geistern Feuer unter dem Hintern, feuerte sie mit meinen Cheerleader-Puscheln an, gab ihnen große Bedeutung und blies ihr Feld und damit ihre Wirkung mächtig auf. Und offenbar nahm dann die Kraft dieses Geistes zu, und er konnte mir viele passende Ordner präsentieren, mich also im Netz der Geister weiter verbinden. Ich begann mit meinen Geistern regelrecht durch das Cosmic Creator Net zu surfen!

Bah, gleich sah ich mich auf einem Surfbrett durch die Begriffe und Konzepte, durch die karmischen Erfahrungen und selbst durch Hollywoods Kinofilme surfen. Ein Gedanke gab den anderen, ein Geist stellte mich dem nächsten vor und reichte mich weiter. Die Menschen nannten einen guten Surfer dann entweder spinnert, genial oder kreativ. Blieb ein Mensch nicht mehr auf ein paar eingespeisten Daten und Konzepten sitzen und beschäftigte sich ausschließlich mit deren Anwendungen, wollte er raus in die weite Welt. Dann wollte er hinaus ins Cosmic Creator Net und surfen, surfen, surfen... So wurde er beweglicher im Denken und im Forschen, getreu dem Motto: „Mal sehen, was sich so machen lässt.“

Menschen, die Geister sahen und mir davon berichten konnten, sahen dann einfach nur diese Symbole auf ihrem inneren Bildschirm, sonst nichts. Sie landeten in den symbolischen Darstellungen von Feldern. Die Felder selbst konnte man nicht sehen, nur ihre Entsprechung als Geister. Und dabei handelte es sich um Felder, die sich ständig ändern mussten, die sich nach ihrer Auswirkung von selbst löschten, die verblassten oder aufgeblasen wurden, vereint, vermischt, oder getrennt. Das war keine absolute, objektive und statische Welt, denn jeder Zugriff musste das gesamte Spiel verändern.

Wenn mir ein Hellsichtiger erzählte, was er auf diesem Schöpferdesktop gerade herumlaufen sah, kopierte ich in der Verbindung zu ihm den gleichen Ausschnitt auf meinen Desktop. Ungeprüft, ob ich die gesamten Inhalte bei mir haben wollte, brauchen konnte und ich mir vielleicht damit auch Viren einfing.

Ging ich als Zuhörer nicht auf das ein, was mir erzählt wurde und wies die Information ab mit dem Gedanken „So ein Käse“, verweigerte ich schlicht und einfach nur die Öffnung und den Download auf meinen Computer. Und das schien mir in den meisten Fällen im Nachhinein auch mehr als angebracht.

Geister, die wahrgenommen werden konnten, dienten dann nur als dynamische Symbole für Felder, sie halfen zum Anklicken des richtigen Ordners. Oder auch, um die Hände weg davon zu lassen und sich ausdrücklich nicht mit ihm zu verbinden. Damit blieben die Geister oder Wirkungsfelder wohlunterscheidbar, aber man konnte sie auch ordnen, in verschiedene Unterordner stecken, ihre Inhalte austauschen oder zu einem größeren Dokument zusammenfassen. Alles, was man auf dem Computer mit Dateien und Ordnern machte, konnte man auch auf der Felderebene mit Geistern tun. So einfach war das! Und auf jeden Fall nichts zum Fürchten.

Auf dem Laptop Gottes, dem Schöpfungsdesktop, wie ich ihn mir nun vorstellte, entsprachen Geister den Darstellungen von Feldern. Die prä-materiellen Felder selbst konnte man ja grundsätzlich nicht sehen, sie waren ja, wie der Name schon sagte, „prä“. Man erfuhr sie nur als Wirkung oder Erfahrung. Jedes Dokument und jeder Ordner auf dem Laptop wurden von uns beim Erschaffen mit so einem beweglichen Icon versehen, genau so, wie man eine Datei zum Beispiel „Vorwort.doc“ nannte. Jedes Erschaffene erzeugte ein eigenes Dokument und das musste zwecks Speicherung auch einem Folder mit seiner typischen videoclipartigen Darstellung zugeordnet werden.

Wenn ich die Einweihungs- und Telefonfunktion meiner Lichtfilzlinge mal außer acht ließ, dann gab ich meinem Lichtfilzling genau das Äußere, das er auch als Feld auf dem Schöpfungsdesktop besaß. Der Geist dort sah genau so aus. Damit war aber die Frage noch nicht geklärt, ob ich ein bereits existierendes Feld nur aufschnappte und in Filz umsetzte oder sogar ein neues erschuf.

Die Idee mit dem Schöpfungslaptop faszinierte mich, ich brauchte einfach griffige Bilder für das Denken in Konzepten. Diese Ebenen oder Dimensionen besaßen dann natürlich viele Unterebenen und ganze gruppierte Ordnersammlungen. Wahrscheinlich hatten die Duduu-Schamanen mit Dokumenten aus der untersten Ebene des Laptops gespielt, sie geändert oder neu erzeugt. Aber dann zerrten sie diese Geister da heraus und zogen sie regelrecht in die materielle Ebene, um ihnen ihren Willen aufzuzwingen durch Bindung an die Materie, in diesem Fall die Puppe, und das verstärkte ihre Wirkung. Aber diese Geister gehörten doch zur Ebene der Felder und zurück in den Laptop!

Ein Film fiel mir ein, der erst kürzlich in den Kinos lief, wo Figuren aus einem Buch in die echte Realität gelesen wurden, und dann hier nicht mehr zu bremsen waren, ich glaube, Cornelia Funke hatte sich das ausgedacht. Hut ab, ein prima Beispiel: So funktionierte dann wohl zumindest jeder Schamanismus, der den Wirkungsauftrag an materielle Dinge band. Statt Puppe oder Flasche konnte das also auch eine Reliquie sein, oder?

Ich trennte schon lange nicht mehr zwischen Praktiken, die den religiösen Stempel von „Prädikat Wertvoll“ erhalten hatten und solchen, die eher dunkler und böser Magie zugeschrieben wurden. Es gab da etwas darunter liegendes, das funktionierte, und es funktionierte in allen Systemen, und genau darauf war ich aus.

Zurück zu den Duduu Schamanen. Sie brachten mit ihrem Nadelspicken auf dem Laptop dann ganze Pfade und Hierarchien durcheinander, und manches konnte dann einfach nicht mehr gefunden werden. So stellte ich mir das vor, und so kannte ich das von meinem Laptop. Die Menschen erschufen wahrscheinlich mehr oder weniger bewusst fortwährend solche Felder auf dem Erschaffens-Desktop, denn wenn ich das mit meinen Lichtfilzlingen konnte, dann konnte das jeder, denn ich war ja wie alle, davon ließ ich mich nicht abbringen. Selbst Jesus und Mohammed und Tante Ida waren so. Alle. Ich suchte nach Gemeinsamkeiten, nicht nach dem, was uns trennte. Und ich konnte mich auch schwach daran erinnern, dass Jesus über sich gesagt haben soll, „Das alles und noch viel mehr, das könnt ihr auch!“

Leben mit Geistern

Aber warum merkten wir das dann nicht, dass wir fortlaufend Geister erschufen und mit denen so herumspielten? Erst einmal, weil sie nur indirekt durch ihre Wirkung erfahren werden konnten. Sie gehörten nicht in diese Realität. Hellsichtige Menschen mussten sich diesen anderen Dimensionen erst geöffnet haben, entweder durch Übung oder als angeborenes Talent. Und je nachdem, wie ein Mensch sich die Welt gerade erklärte, während er hellsah, war es dann ein Dschinn, ein Rabe, ein Waldgeist, ein Felsenzwerg oder ein Verbündeter. Vielleicht ließen sich so auch Visionen und Erscheinungen ganz allgemein erklären. Und meine eigene Entwicklung legte mir auch die Vermutung nahe: Je höher die Schwingung, umso mehr Ebenen öffneten sich. Hellsicht und andere Talente stellten sich ein. Die Geister kamen einfach, man musste sie gerufen haben. Apropos: Was wusste eigentlich Goethe darüber? Dieser Zauberschelm, der den Zauberlehrling dichtete...

Möglicherweise hatten auch nur unsre Seelen Zugriff zu diesem Schöpfungslaptop. Mit Ausrichtung auf Gott oder auf die eigene Seele wurde man nicht nur ein besserer Beobachter dieser Benutzeroberfläche, sondern auch ein viel kraftvollerer Schöpfer und Erzeuger von Wirkungsfeldern. Man wurde zu einem Geisterverstärker und Geistererschaffer, selbst wenn man es lange nicht merkte und sich nur wunderte, dass die eigenen Erfahrungen in allem, woran man glaubte, so großartig bestätigt wurden.

Whow, das hatte doch was: Wenn ich an ein Wunder glaubte, erschuf ich mir eigentlich selbst den Geist dieses Wunders, und diesen Geist sah ich dann wiederum oder zumindest seine Wirkung, um mir zu bestätigen, dass es doch tatsächlich Wunder gab.

Eine Freundin von mir berichtete eines Tages begeistert, sie habe so viele Berichte von Menschen gelesen, die ihren spirituellen Meister trafen und sich dann so wunderbar entwickelt hatten. Und da habe sie sich entschieden: Sie wolle nun auch ihren Meister treffen.

„Stell dir vor, was kurz darauf passiert ist,“ sagte sie zu mir. „Meine Reikischule informierte mich, dass im kommenden Monat ein Meister aus Indien zu Gast sein wird. Das ist er! Jetzt kann es bei mir so richtig los gehen. Da kommt doch ausgerechnet jetzt ein Meister aus Indien in dieses letzte Nest der deutschen Provinz, nach Birnenbaumenbach. Unglaublich!“

Sie wunderte sich, freute sich und fühlte sich in all ihren Erklärungen dazu bestätigt: Das war kein Zufall, dieser Meister kam für sie. Bestimmung, göttliche Führung, großes Glück! Für mich war daran vor allem interessant, wie viel Bedeutung sie diesem Meister gab, ohne ihn schon zu kennen. Ich spürte, sie vermutete ein schicksalhaftes Einwirken Gottes dahinter, so dass es in ihrem Leben wunderbar weiter ginge, und dem musste sie folgen. Wenn sich solche Wünsche erfüllten, musste sie auf einem guten Weg sein und dieser Meister war garantiert das Nonplusultra.

Gut, er hatte schon eine merkbar hohe Schwingung, das konnte ich neidlos feststellen, als ich mal mitkam. Er behauptete, er hab bereits eine Erleuchtung zweiten Grades verwirklicht, aber mich beeindruckte er nur sehr kurz. Vielleicht hatte ich selbst auf der nach oben offenen Richterskala der Erleuchtung schon den Grad von 3,14 verwirklicht und wusste es nur nicht, weil mir die Messlatte dazu fehlte? Mich befremdeten auch die Rituale mit Verbeugen und Hof halten um ihn herum. Kurzum, mein Meister wurde er nicht.

Aber die Begeisterung, wenn sich göttlich geführte Zufälle einstellten, so wie hier bei meiner Freundin und ihrer Idee, sie brauche nun endlich einen eigenen Meister, kannte ich nur zu gut auch von mir selbst. Jahrelang hatte ich mich so in wirklich jedes Abenteuer gestürzt. Aber was wäre, wenn alles ganz banal nur deshalb passierte, weil da ein paar Leute in der Umgebung Birnenbaumenbachs gleichzeitig intensiv von einem Meister geträumt hatten? Sie erzeugten dieses Feld, ihre Felder verbanden sich untereinander, schwollen an und wurden mächtiger und trafen im Ebay der schöpferischen Möglichkeiten auf das Feld eines anderen Menschen, der sich gerade als Meister definiert hatte und Schüler suchte. Das Geschäft kam dann schnell zustande. Beste Passung.

Aber gleichzeitig erschrak ich bei diesem Gedanken: Dann ereigneten sich alle Anekdoten mit den Lichtfilzlingen vielleicht auch genau deshalb, weil ich daran glaubte, als die große Puppenheilerin so ganz tief in mir drin. Denn ich wollte doch so gerne, dass meine Puppen eine Wirkung haben würden. Sie sollten nicht nur nett und langweilig herumsitzen und verstauben. Sie sollte eine größere Bedeutung haben. Gerade hatte ich schon gedacht, dass alle Geschichten rund um die Lichtfilzlinge endlich der Beweis dafür seien, dass meine Puppen göttlich oder zumindest etwas ganz Besonderes waren. Pustekuchen, zumindest wenn es nach meiner neuen, computertechnischen Adaption von St. Germains Realitätskonzept ging. Und schade, das war's dann wieder mal mit der göttlich geführten Zauberfilzerin.

St. Germain sagte dann übrigens auch noch etwas zu meinem Naturfilzcamp neben der Hütte, ganz am Anfang der Geschichte:

„Du hast damit gespielt, mit diesem Geist des Ortes, so halb im Spaß, und daraus ist dieses Gesicht entstanden, die Maske, die du an einen Baum gehängt hast. Aber es war keine Sklaverei, du hattest dir nur unbewusst die Unterstützung geholt vom Geist dieses Wiesentals. Und du hast dich auch sehr oft mit ihm verbunden, dadurch entstand das Gefühl, dass Gott dich liebt und du eins bist mit der ganzen Schöpfung. Nun, dieses Wiesental war genau der Teil der Schöpfung, in dem du dich gerade bewegt hast. Und die innige Vereinigung mit diesem sehr umfassenden Geist rief in dir glückliche Stimmungen hervor. In der Verbindung konntest du dich in der Hütte und in all diesen Umständen sicher fühlen. Und so machen das alle Menschen, die noch eine Beziehung zur Natur haben."

Das überzeugte mich. Ich dachte nach. Bis gerade eben hatte ich mich selbst außerhalb solcher Geister oder Wirkungsfelder vorgestellt, weil ich immer alles, was nicht „ich“ war, als außerhalb von mir dachte. Aber so konnte das ja überhaupt nicht funktionieren: Ich musste doch im Feld der Erde, des Sonnensystems, jedes Ortes, ja selbst im Feld meiner Klamotten herumlaufen. Ich selbst lebte in den Geistern. Dann gab es aber auch das Feld meines Berufes, meiner Herkunft, meiner Familie. Und alle waren verschachtelt.

Der Lichtfilzballon

Als nächstes musste ich mir dann auch selbstkritisch einräumen, dass vielleicht längst nicht so viel rund um meine Lieblinge passiert wäre ohne all das Tam-Tam, das wir alle gemeinsam um sie veranstaltet hatten. Zwar war es mir bereits gelungen, eine starke materielle Repräsentation eines Geistes in einer Tierfigur zu erschaffen und das konnten meine Fans natürlich spüren, aber erst die weitere Aufmerksamkeit von mir, Regina und all den vielen anderen verstärkte diesen Geist in seiner Wirkung.

Hinzu kam, dass jeder einzelne von uns bereits in einer sehr hohen Eigenschwingung lebte. Vielleicht könnte man sogar die menschliche Schwingungshöhe direkt proportional in Beziehung setzen zu seiner schöpferischen Potenz und Kraft, sich mittels Gedanken und Gefühlen auf dem Schöpfungsdesktop durchzusetzen. Das würde erklären, warum ich mit der Zeit beobachten konnte, dass die paranormalen Anekdoten vor allem mit den Leuten erfahren wurden, die ihrem Lichtfilzling eine besondere Bedeutung und eine entsprechend große Zuwendung gaben und die gleichzeitig durch viele Einweihungen selbst schon eine entsprechende Potenz angesammelt hatten. So begann ein Frau sogar damit, ihre Lichtfilzlinge regelmäßig zu füttern, ihnen verschiedenes Essen vorzusetzen. Sie erforschte schließlich sogar noch ganz genau, was die besonders gerne aßen. Nun, mit Theo wurde ich auch dazu verleitet, aber der musste sich ja bekanntlich mit dem abfinden, was bei mir auf den Tisch kam.

Wir hätten die Geschichten rund um die Lichtfilzlinge noch viel weiter ausdehnen können und – was mich nun tief betroffen machte – wir hätten immer weiter wunderbare, neue Realitäten erforscht, obwohl wir sie eigentlich doch gerade erst selbst erfanden. So konnte das doch auch sein. Der grollende Dache war dann bereits die Repräsentanz eines Feldes gewesen, ein Geist, den Regina als Seminarkonzept erschaffen hatte. Ich nahm nur den Videoclip irgendwie unbewusst auf, weil ich über eine Seminarteilnahme spekulierte, und goss ihn in Filz.

In der Konsequenz war hier vielleicht alles nur materiell und rein biologisch ohne unsere zusätzlich erschaffenen Realitäten. Möglicherweise galt das sogar für alle Religionen, also alle Systeme, in denen Menschen zu guten Gefühlen und edlen Gedanken geführt wurden. Edleres Handeln und bessere Gefühle war doch auch nur eine andere Beschreibung für höhere Schwingung.

Diese Systeme widersprachen sich oft und dann auch noch fast alle gegenseitig, und dennoch wirkten sie bei ihren Anhängern zum Teil ganz enorm. Und wer seine Nase nie aus dem eigenen Glaubenssystem gehalten und sich auch nicht schnuppernd in anderen Systemen umgetan hatte, konnte leicht auf die Idee kommen, dass nur sein eigenes System wirkte. Und selbst dann war es nur ein kleiner Schritt, zurückzukehren mit der Idee, dass das eigene Glaubenssystem aber viel besser wirke und deshalb das einzig wahre sei.

Mir kam so langsam der Verdacht, dass diese Wirkung eher als Potential in jedem Menschen schlummerte. Die Menschen vollbrachten Wunder, nicht die Systeme und die jeweiligen Konzepte dahinter. Denn Wunder passierten selbst dort, wo Menschen nur der Idee einer großen Leere folgten. Erstaunlich, oder? Aber dann waren es auch keine Wunder, dann war es ganz normal menschlich und man konnte es lernen.

Irgendwie führten mich meine Lichtfilzlinge zu der gemeinsamen spirituell-religiösen Basis jeder menschlichen Erfahrung. Ich hätte zu gerne gewusst, wie das alles so tickt, dort, wo selbst Wissenschaftler bisher unwissenschaftlich wurden, im Glauben und bei den Wundern und erleuchteten Gefühlen. Und da staunte ich nun doch: Witzigerweise führten mich meine Lichtfilzlinge gerade über ihre Verrücktheiten in ein Konzept, das Glauben und Wissenschaft neu verzahnte und anders wahrnahm. Wird ja auch Zeit, dachte ich dann noch.

Mein Verstand sagte: „Dann war die ganze Geschichte der Lichtfilzlinge nur eine weitere erzeugte Realität und damit Illusion.“

Aber mein Herz schrie: „Es hatte doch so viel Bedeutung, ich spürte immer so viel Liebe und Rührung. Ich bin doch die große Puppenheilerin, die Lichtfilzlinge können so viel Gutes tun. Und ich fühle mich doch so gut mit meinen Lichtfilzlingen und mit meinen Fans.“

„Nein,“ entgegnete mein Verstand: „Das alles war nur Lichtfilz Fiction. Wenn du im Kino sitzt, fühlst du dich auch manchmal so, aber dennoch ist das nicht real. Real ist, was du körperlich erfährst, und das gefällt dir doch immer weniger. Du absorbierst und wirst verwirrt und weißt nicht mehr, wer du bist und was Sache ist. Realitätsverlust? Welche Realität meinst du, wenn wir alle gedanklichen und gefühlsmäßigen Realitäten erst selbst erschaffen, indem wir sie erfinden, was ist denn dann noch real?“

Aber so hatte das St. Germain doch auch gar nicht gesagt. Es gab diese Felder bereits überall in der Biologie. Jeder Ort, jedes Tier und jede Pflanze besaß in der Dimension des Erschaffens einen Geist als Symbol. Mit diesem dynamischen und vor allem hellsichtig wahrnehmbaren Videoclip wurde ein Wirkungsfeld gekennzeichnet, zum Beispiel das einer Blume. Mit unserer Aufmerksamkeit, also unserer sprichwörtlichen Zuwendung machten wir solche Felder nur bedeutender, wir bliesen sie auf wie einen Ballon. Sie wurden damit potenter, bewusster und begannen, viel mehr Eigenwillen und Eigendynamik zu entwickeln. Die kleinen Devas an sich, wie man die Pflanzengeister auch nannte, die wirkten nur ganz wunderbar so vor sich hin. Schenkte man einem Fleckchen Erde Liebe und Dankbarkeit, wuchs alles prächtiger.

Es war mit der Zeit jedenfalls auffällig, dass es auch Leute gab, die meine Lichtfilzlinge zwar schön fanden und sich über ihre Anwesenheit freuten, aber bei denen rein gar nichts passierte. Überhaupt nichts. Das waren alles Leute außerhalb meiner spirituellen Szene gewesen, oft alte Freunde, Bekannte von früher oder Verwandte. Allen war gemeinsam, dass sie nur sehr wenig Interesse an meinen aktuellen spirituellen Umtrieben hatten, an Einweihungen, Lichtarbeit, Heilen und all den anderen Dimensionen. Die waren zum Teil zwar auch in eine eigene spirituelle Wolke eingetaucht, aber ihre Schwingung lag weit unter der unsrigen in Reginas Umfeld, ihre schöpferische Potenz war entsprechend schwächer.

Wenn St. Germain recht hatte, aktivierten die Leute, bei denen meine Lichtfilzlinge einfach nur freundlich herumsaßen, deren Geist nur einfach viel, viel weniger. Sie bliesen den Ballon einfach nicht so sehr auf, dieses Feld des Lichtfilzlings. Bei ihnen lag der Lichtfilzballon einfach nur schlapp herum. Ob sie dies entweder aus Desinteresse oder aus ihrem Realitätssinn heraus oder auch einfach nur mangels Zeit taten, das Ergebnis blieb das Gleiche: Die weniger aktivierten Lichtfilzlinge produzierten auch keine besonderen paranormalen Geschichten, sie unterstützten nur ganz freundlich wie jedes andere schöne Wohnungsinterieur. Sie saßen einfach nur liebevoll herum.

Es gab da also einen Zusammenhang zwischen der Schwingungshöhe, den paranormalen Vorkommnissen und der schöpferischen Potenz zur Beauftragung von Geistern. Jede unserer Ideen, jedes Konzept, jeder Begriff musste dann auf dem prä-materiellen Schöpferdesktop eine Entsprechung haben, ohne Ausnahme. Unsere Wissenschaftler suchten bisher immer in den materiellen Strukturen unseres Körpers nach Denken und Fühlen. Sie müssten endlich anfangen, sie in den uns erzeugenden, beeinflussenden und umgebenden Feldern zu suchen. Warum hatte da nicht schon früher jemand dran gedacht? Es gab schon so lange Radio und Fernsehen. Wie lange telefonierten wir schon rein „ätherisch" per Handy?

Auch unser eigenes Bewusstsein war nur ein Feld, das nämlich, was wir im Meer aller Felder als unser eigenes beanspruchen und verteidigen konnten. Wir selbst waren also auch so ein Geist auf der Erschaffensebene, wir liefen auf diesem Schöpfungsdesktop als kleine, nette Figürchen herum. Aber wir konnten zusätzlich noch andere Geister rufen und verstärken. Und vor allem: Wir taten das unentwegt, ob wir es wussten oder nicht, von den Wiegen zu den Bahren: Geisterscharen, Geisterscharen.

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