Читайте только на ЛитРес

Книгу нельзя скачать файлом, но можно читать в нашем приложении или онлайн на сайте.

Читать книгу: «Engelhart Ratgeber», страница 10

Шрифт:

Beim Anblick all der infamen Willkür drehte sich Engelhart das Herz im Leibe um. Nie hatte er sich so völlig in eines andern Seele versetzt, und als Söhnleins Augenlider krampfhaft zu blinzeln begannen, spürte er dies unmittelbar und empfand die ratlose Verzweiflung, die jenen erfüllen mußte. ›Aber warum hilfst du ihm nicht?‹ rief eine Stimme in seinem Innern, ›warum schweigst du, Feigling? Warum nimmt sogar dein Gesicht einen wohlgefälligen Ausdruck an, wenn der Blick des Bändigers dich trifft?‹

Die Vernunft ist eine beredte Kupplerin im Dienst des gemeinen Nutzens, wenn es sich darum handelt, Vorwürfe höherer Art zu ersticken. Aber es kam doch mehr und mehr so, daß Engelhart sich verhärtete und daß er das Schlimmste tat, was ein Mensch an seiner Seele begehen kann, daß er sich verachten lernte, daß er böse ward wie die andern und gleichgültig wie die andern und daß eine innere Welt des Traumes, der Sehnsucht, der Ideale sich deutlich trennte von der äußeren Welt des Essens, des Schlafens, des Gelderwerbs und der simplen Nüchternheit. Eines ist der Himmel, ein zweites die Erde, und wenn so sich Licht von Finsternis geschieden hat, dann waltet die kupplerische Vernunft ihres Trösteramts und meint, nun seiest du reif geworden. Aber dies Reifwerden ist kein Süßwerden und kein Fruchtbarwerden, davon überzeugte sich Engelhart bald, es ist ein Bitterwerden und Leerwerden. Da ist ein Damm aufgebaut zwischen der Menschheit und dem Menschen; die Menschheit ist das Äußere und der Mensch das Innere, und die inneren Wasser stauen sich, bohren Abgründe und unheilvolle Löcher, kein Aus- und Einströmen mehr, kein gesegnetes Gleichmaß; allgemeines Unheil wird zum Spiel, zum bemalten Vorhang, der sich verschiebt und, sobald es dem Geiste beliebt, einem weniger aufdringlichen Gegenstand Platz macht. Engelhart fühlte, daß er sich verstockte, aber die fortwährende Erschöpfung des Körpers, der er ausgesetzt war, ließ ihn nicht mehr zum Nachdenken gelangen. Wenn ihn das Schicksal zur Ruhe und zum Glück kommen ließ, war er verloren. Die Seele, die berührt man nicht, das ist wahr, und sie braucht auch nicht zu erfahren, was die Lippe spricht, aber sie muß unschuldig bleiben, und sie bleibt es eher, wenn die Hand einen Mord begeht, als wenn die Zunge schweigt, wo ein höchstes Gebot sie zu reden auffordert.

Zehntes Kapitel

Kurz vor Weihnachten mußte Engelhart vor der alten Kaserne am Mainufer das erstemal Wache stehen. Es war eigen, in der tiefen Finsternis zwischen zwei festen Grenzpunkten stundenlang auf und ab zu wandeln. Das Verrinnen der Zeit glich dem Abtropfen der Flüssigkeit aus einem Gefäße. Von sieben Uhren der Stadt hörte er die Viertelstundenschläge. Auf dem Strom bis gegen die Steinbrücke hin waren Holzkähne verankert und das Wasser schlickerte unter ihnen. Oben auf der Festung brannte ein rotes Signallicht. Das Gewehr lag Engelhart wie ein Baum auf der Schulter, und die fallenden Schneeflocken erzählten vom Schlaf, sie waren wie sichtbarer Schlaf, sie machten die Glieder trunken von Schlaf.

Mit dem Frühjahr begannen auf dem Galgenberg die Kompagnie- und Bataillonsübungen. Da zuckte jedes Glied des Truppenkörpers von Verantwortlichkeitsangst, jeder Soldat zitterte vor seinem Korporal, der Leutnant vor dem Hauptmann, der Hauptmann vor dem Major, der Major vor dem Oberst, der Oberst vor dem General. Ein schlechtgeputzter Knopf, ein schiefhängendes Seitengewehr raubte ganzen Kategorien von Vorgesetzten die Besinnung, hundert Leute mußten das kleinste Versehen eines einzelnen büßen, ein Strauchelnder entfesselte die Wut des ganzen Haufens, und dies gegenseitige viehische Entsetzen war es, was man Disziplin nannte. Was bedeutete daneben der eingebildete »Feind«? Der Feind steht da und dort, hieß es, gegen den Feind mußte vorgegangen, auf den Feind gefeuert werden, alle sprachen von ihm mit Respekt und wie von etwas Furchtbarem, er war Anfang und Antrieb zu dem waffenstarrenden Spiel, Gründer und Erhalter des Systems, der unbewegliche Götze, dessen Name jeden Schrecken heiligte, und doch, er war nirgends zu sehen, er war Luft, ein Wort, ein Nichts.

Im Innern stak der Feind, aber das wußten sie nicht.

Mit dem Vorschreiten der Jahreszeit nahmen die Anstrengungen des Dienstes zu. Zwölf- bis vierzehnhundert lautlose Sklaven, schwer bepackt, noch müde vom vergangenen Tag, noch schlaff von unvollendeter Ruhe, marschierten täglich durch das noch schlummernde Land.

Der kraftvolle Gleichschritt der Kolonnen gibt der Bewegung den düstern Rhythmus, verleiht ihr etwas von dem Erstaunlichen einer ungeheuern Maschine, ihr tiefes Schweigen rührt ans Herz. Die Sonne kommt, die graublaue Frühluft erglüht. Engelhart liebt den Morgen, es ist die einzige Stunde, wo seine Hoffnungen wieder frisch werden. Es geht über die Brücke, an den sanften Biegungen der Weinberge entlang, hügelauf, hügelab, die Straße schlägt sich durch den Wald. Hier allein sein dürfen, denkt Engelhart, nur eine Stunde auf dem Moos liegen dürfen. Eine uralte verwitterte Eiche steht inmitten einer grünen Lichtung; es ist etwas fürstlich Einsames um sie, erst in weitem Abstand wagen andre Bäume zu wachsen. Engelhart gräbt ihr Bild in sein Gedächtnis, hier will er weilen, wenn er frei sein wird.

Der Tag wird heiß, schwer lastet der Tornister auf den Schultern, der Kasten des Gewehrs schneidet ins Fleisch, der Helmrand beginnt auf Stirn und Augen unheimlich zu drücken. Es ist ein Spaßmacher in Engelharts Abteilung, der immerfort Geschichten erzählt und der die Mannschaft oft ihrer Mühsal vergessen läßt; er ist deshalb wohlgelitten bei den Offizieren und erlaubt sich Freiheiten, die den andern ein lügnerisches Gefühl von Freiheit geben.

Endlich naht der Feind. Das Verfolgungs- und Versteckenspiel beginnt. Ein Bataillon stürmt zum Angriff vor und stößt ein Geschrei aus, wodurch es seine Bereitwilligkeit zu sterben kundgibt. Dies Hurraschreien klingt durchaus nicht begeistert, sondern qual- und hohnvoll. Die Säumigen werden von zähneknirschenden Unteroffizieren zu größerer Eile angetrieben. Eine Kompagnie verirrt sich, der Regimentsadjutant rast auf schäumendem Gaul zu dem unseligen Hauptmann, der sich die Haare rauft. Die Trompeter blasen Halt; kurze Rast; Heimkehr.

Der Anblick der endlosen Landstraße flößt Grauen ein. Die Soldaten können nicht mehr vorwärts blicken, jeder stiert auf die Stiefel des Vordermanns. Wer aus dem Schritt gerät, wird mit Lästerungen überhäuft. Der heiße, weiße, blendende Staub umhüllt den Zug wie Nebel; Wimpern, Lippen und Zähne sind voll Staub. Widerliche Gerüche steigen auf. Engelhart, müde und durstgepeinigt, richtet die Gedanken mit schlaffer Beharrlichkeit auf das Mittagessen. Manchmal empfindet er den trotzigen Antrieb, stehen zu bleiben, es reizt ihn, die Grausamkeit der Nachfolgenden herauszufordern. Die Gespräche der Leute verstummen, schweißtriefend, mit wunden Füßen und wunden Schenkeln schwanken viele daher, Zerrbilder des lebendigen Menschen. Es wird befohlen zu singen, niemand rührt sich, der Befehl wird wiederholt, da erhebt sich zuerst die dünne Stimme des Spaßmachers, andre fallen ein, der Rhythmus rüttelt sie auf. Es scheint ein lustiges Lied von volksmäßiger Einfachheit, doch hinter den Worten murrt der Zorn, einige Wendungen werden von den Sängern der Harmlosigkeit beraubt und klingen wie Stichworte des Aufruhrs. Engelhart vermag nicht zu singen, der Sergeant ruft drohend seinen Namen, er öffnet mechanisch den Mund. Und nun sieht man talabwärts die roten Backsteinbaracken der Kaserne, in der prallen Mittagssonne gleichen sie ungeheuern Giftblasen, aber alle schauen sehnsüchtig hinab wie nach einem Paradies der Ruhe. Welche Qual, wenn der Hauptmann sich zuletzt noch zu einer Ansprache bemüßigt findet. Er liebt es, in väterlichem Ton zu reden, er hält auf Popularität. Wüßte er um die Gedanken der tückisch lächelnden Soldaten, er zöge vor zu schweigen. Es ist der Wahn, den ihn seine Kaste gelehrt hat und der sein Hirn in einem Taumel erhält, daß er sich geliebt und bewundert glaubt.

Eine Viertelstunde von der Kaserne entfernt lag ein altes Minoritenkloster am Mainufer. Hohe Mauern und ein Ring gleichmäßig gesetzter Pappelbäume umgaben die zahlreichen Gebäude, von denen Frieden über die ganze liebliche Landschaft auszuströmen schien. Engelhart zog es bei Spaziergängen oftmals hierher, auch von der Landstraße aus ließ er sich mit einer Fähre übersetzen und wanderte langsam dem efeubehangenen Tor zu. Seitab vom Fußweg stand ein Christuskreuz, und vor diesem verweilte Engelhart bisweilen in tiefem Nachdenken, wobei uralt feindseliges Mißtrauen und bange Lust der Annäherung sich mischten. Nicht als ob er einen Gott hier gesucht hätte, mehr noch einen Menschen. Was ihn zu dem Erlöserbildnis trieb, war die Idee des Opfers, der betäubte Wille rang um Erlösung, er suchte für seinen Schmerz das höchste Symbol. Das war es; er war Opfer und suchte die Wollust des Opfers. Es ergriff ihn jener schwärmerische Fatalismus, der eine Trunksucht der Seele ist, der zur Unverantwortlichkeit strebt und alles Bewußtsein im Traum und Wahn auflöst.

Es war in den Hundstagen. An einem Morgen war Bataillonsexerzieren gewesen, zurückgekehrt, mußte die Kompagnie zur Schießstätte, die in einem anderthalb Stunden entfernten Wald lag. Erst um halb drei Uhr nachmittags waren die Leute, aufs höchste erschöpft, wieder in der Kaserne. Engelhart erbat und erhielt Urlaub vom Appell und ging nach Hause, nichts wünschend als Schlaf. Er schlang die Mahlzeit hinunter und legte sich entkleidet ins Bett. Um sechs Uhr wurde heftig an der Wohnungsglocke geläutet. Es war Söhnlein. Er hob Engelhart beinahe aus den Kissen und trieb ihn zur äußersten Eile. Beim Appell war Nachtübung angesagt worden, um sieben Uhr sollte das Regiment bereit sein. Engelhart flog in die Kleider, sie stürmten auf die Straße, und da die Kaserne fast eine halbe Stunde Wegs entfernt war, wollten sie einen Wagen auftreiben, fanden aber keinen. So mußten sie im Laufschritt unter dem Aufsehen der Passanten über die Glacis rennen; als sie auf dem Domplatze waren, schlug es schon dreiviertel. Sie kamen an, als die Kompagnien schon im Hof zusammentraten, oben mußten sie sich in rasender Hast feldmarschmäßig rüsten, doch es lief glimpflich ab, die Offiziere begannen eben die Musterung, als Engelhart an seinen leergelassenen Platz trat.

Söhnlein war zufrieden, daß es ihm gelungen war, seinen Herrn vor Strafe zu bewahren, und achtete nicht der bissigen Reden seiner Nebenmänner. Er war überhaupt in der letzten Zeit immer heiterer geworden, denn auf seiner Schranktüre befanden sich nur noch vierundvierzig Kreidestriche.

Der Marsch ging über das Dorf Randersacker nach dem Hügelland in der Gegend von Eibelstadt. Die Luft war zuerst dunstig, wurde jedoch am Abend rein und kühl. Engelharts wie der andern Leute von der Kompagnie bemächtigte sich nach und nach eine solche Müdigkeit, daß sie sich nur noch hinzuschleppen vermochten. Der Hauptmann, besorgt, daß ihm seine Abteilung Schande machen werde, ritt auf seinem alten dicken Gaul unaufhörlich an den Reihen hin und her, wobei er die Leute in seiner halb keifenden, halb gönnerhaften Weise zu ermuntern suchte. Trotzdem traten fünf oder sechs Rekruten aus und blieben am Straßengraben liegen. Bei der ersten Raststelle fielen die meisten um wie die Stöcke. Der Feind befand sich hinter einem zwei Kilometer entfernten Weiler, und die Kompagnie erhielt den Befehl, Vorposten zu stellen. Der Oberleutnant wählte fünf Soldaten aus, unter ihnen Engelhart und Söhnlein. Sie marschierten über einen langgezogenen Hang bis an den Rand eines tiefen Forstes. Söhnlein wurde als erster Posten ausgestellt, und an dem schwankenden Schritt, mit dem er sich entfernte, sah man seine außerordentliche Erschöpfung. Die andern standen schweigend gegen den mattleuchtenden Himmel gekehrt, aus dessen östlicher Tiefe sich langsam schwebend der Mond erhob und eine scharlachne Röte auf das Gelände warf. Der Leutnant schritt im taufeuchten Wiesenrain auf und ab; nach einer Weile dünkte es ihm notwendig, einen zweiten Posten über den ersten hinauszuschieben, und er bezeichnete Engelhart einen Punkt auf dem Kamm des Hügels bei einer einzelnen Pappel. Engelhart schulterte das Gewehr und marschierte ab. Der Weg führte ihn dort vorüber, wo Söhnlein stehen sollte, doch als er hinkam, gewahrte er jenen nicht, sah sich um und erblickte ihn endlich schlafend gegen das Mooskissen eines Baumes gelehnt.

Der Anblick überraschte und rührte ihn. Anstatt den Pflichtvergessenen ohne Zögern zu wecken, stellte er sich hin, stützte das Kinn auf die Gewehrmündung und starrte verloren in das Kindergesicht des Schläfers, das wie ein rosiges Abbild des Mondes aussah. Es war eine heilige Stille rings. Gelbliche Lichtflecke zitterten auf dem Boden. Das dürre Blätterwerk, das dem Schlafenden zum Lager diente, strahlte wie geläutertes Gold. Plötzlich vernahm Engelhart dicht hinter sich Pferdeschritte. Erschrocken beugte er sich nieder, um Söhnlein aufzuwecken, aber es war zu spät, der Reiter, es war der Adjutant des Majors, der die Posten inspizieren sollte, hatte den Unglücklichen schon bemerkt. Söhnlein schaute eine Weile benommen um sich, und als ihm das Bewußtsein wiederkehrte, wurde er weiß wie Kalk. Engelhart war es, als müsse er sich vor dem Offizier niederwerfen und um Gnade für den Menschen flehen, er ahnte den entsetzlichen Jammer, der in Söhnleins Brust tobte, und fühlte sich mitschuldig. Der Adjutant fragte mit eisiger Sachlichkeit, ob er schon länger hier sei oder soeben dazugekommen sei, und er antwortete, er sei soeben dazugekommen, war daher für seinen Teil in Sicherheit.

Es wurde Meldung an die Kompagnie und das Regiment erstattet. Der Hauptmann wurde zum Oberst befohlen und kam außer sich vor Wut zurück. Söhnleins Gesicht behielt sein fahles Aussehen, seine Augen waren trüb und irr. Die Kameraden betrachteten ihn scheu und ohne Mitleid. Auf dem Heimmarsch sangen sie begeisterter, gleichsam dienstwilliger ihre Lieder. Vor dem Schlafengehen beobachtete der Zimmerälteste, wie Söhnlein eine Weile unbeweglich vor seinem Schrank stand, und er sagte:

»Na, Söhnlein, das kostet dich ein paar Monate. Aber mach dir nichts daraus, da brauchst du wenigstens nicht zu schuften.«

Auch die aufreibenden Wochen der großen Herbstübungen gingen vorüber, und dann war Engelhart frei. Langentbehrte Wonne, den Tag, die Stunde wieder zu besitzen, den frühen Morgen verschlafen zu dürfen, der eignen Entschlüsse Herr zu sein, Zeit zu haben, viel Zeit … Am ersten Tag suchte er den Park des Veitshöchheimer Schlosses auf und schlenderte in musikalischer Entzückung durch die beschnittenen Alleen und künstlichen Laubengänge. Vor einer der verwitterten Statuen, die um das große Wasserbassin aufgestellt waren, blieb er lange stehen, und es schien, als ob die Figur zu ihm spreche, ja er hörte deutlich ihre Worte:

 
»Des Sommers verdorrte Blätter rollen
Um meinen Fuß.
Unaufhörliches Spiel der Jahre!
Laß über meine kühlen Glieder, Zeit,
Den weitgesäumten Mantel streifen,
Und achte nicht, was mir die Brust füllt,
Den bittern Gleichmut.
Du, Wanderer, eile dem Bilde vorbei,
Das über stolzen Geschlechtern trauert,
Unlebendig,
Zerrbild alles Gewesenen.
Wenn der Abend kommt und die Finsternis aufschwillt,
Wird die Vergangenheit Traum
Und die Gegenwart fühlbarer Tod.«
 

Das glückliche Schwärmen durfte nicht lange dauern. Es wurde von Anfang an verdüstert durch die Frage, was nun werden solle. Was nun, was anfangen? Womit das Leben verdienen? Es galt, einen Beruf zu ergreifen oder vielmehr ein Geschäft zu betreiben und von niemandes Gnade abhängig zu sein. Herr Ratgeber meinte bekümmert, er sei jetzt alt genug, um die Torheiten zu lassen und an eine geordnete Existenz zu denken. Nach mancherlei Erwägungen wandte sich Herr Ratgeber an seinen unmittelbaren Vorgesetzten, den Generalagenten in Nürnberg, und fragte an, ob Engelhart in dessen Bureau einen Posten finden könne, und die Antwort war bejahend; es sei gerade eine Korrespondentenstelle frei, wenn der junge Ratgeber einige stilistische Gewandtheit und außerdem guten Willen besitze, stehe seiner Anstellung nichts im Wege, der vorläufige Gehalt sei sechzig Mark für den Monat. Das war jämmerlich wenig, doch Engelhart durfte sich nicht besinnen, er mußte den ersten besten Strick erfassen, den man ihm zuwarf, und Herr Ratgeber war froh, der bedrängendsten Sorge los zu sein. Auch für ihn selbst war des Bleibens in Würzburg ein Ende; zwischen ihm und Inspektor Dingelfeld war offene Feindschaft ausgebrochen, der Elende suchte Streit, wo er konnte, und sein eingestandener Zweck war, den älteren Rivalen zu verdrängen. Herr Ratgeber hatte schließlich von der Gesellschaft seinen Abschied verlangt, aber diese wollte einen so tüchtigen Arbeiter durchaus nicht verlieren und erklärte sich bereit, ihn unter Gehaltserhöhung nach München zu versetzen. Der Wettstreit zwischen den beiden Nebenbuhlern war den Herren nicht unangenehm gewesen, er förderte entschieden das Geschäft, nur zum Äußersten durfte es nicht kommen. Herr Ratgeber war denn auch zufrieden und fand seine Ehre wiederhergestellt; die Aufbesserung seines kümmerlichen Lohnes machte ihm mehr Freude als ein Lotteriegewinst, es war doch irgendeine Anerkennung für all die Mühe; er brauchte Anerkennung.

Engelhart mietete sich in Nürnberg auf dem Jakobsplatz ein, der Kirche gegenüber. Es war die billigste Wohnungsgelegenheit, die er hatte auftreiben können, er zahlte nur acht Mark monatlich. Es war ein liliputanisches Zimmer, und das höchst baufällige Häuschen, in dem es sich befand, gehörte dem Ehepaar Hadebusch, wunderlichen Leuten, die jene Mischung von Bosheit und Gemütlichkeit besaßen, wie sie im untern Bürgerstand häufig ist. Der Mann, schon ein Siebziger, war Bürstenmacher; es roch im Haus beständig nach Borsten, Leim und Laugenwasser. Während Engelhart in der düstern Wohnstube das Frühstück verzehrte, politisierte der Alte, das heißt er pries die vergangenen Zeiten. Frau Hadebusch war ein dickes, habgieriges Weib; wenn sie Geld sah, konnte sie sich kaum beherrschen und lachte übers ganze Gesicht. Mit überlegener Schlauheit und scheinbar unverfänglichen Fragen suchte sie sich über Engelharts Vermögensverhältnisse Klarheit zu verschaffen, und wenn sie merkte, daß er es übelnahm, suchte sie ihn mit scheinheiligem Gejammer und den ungereimtesten Geschichten von ihrer eignen Armut zu versöhnen. Sie hatte einen Sohn, der ein Idiot war und nur zum Holzhacken und Stubenauskehren zu gebrauchen war.

Frau Hadebusch hatte eine unüberwindliche Abneigung gegen Steinkohlen. Sie beschwor, daß seit Menschengedenken kein solch schwarzes Teufelszeug in ihr Haus gekommen sei, beutete aber diesen Umstand aus und berechnete das Holz zum Heizen mit unverschämten Preisen. Engelhart wagte bei seinem dürftigen Einkommen nicht, das eiserne Öflein in seiner Kammer so lange zu speisen, daß es für den Abend ausreichende Wärme gab, und so saß er oft frierend bei seinen Büchern oder er legte sich ins Bett und las weiter bis Mitternacht. Die morschen Dachsparren über ihm krachten manchmal so laut, daß er aus dem Schlaf erwachte, und durch die Fugen der schlecht schließenden winzigen Fenster surrte der Wind. Außerdem störte ihn die Nähe des Kirchturmes und seiner dröhnenden Glocke nicht wenig.

Sein ordnungsloses Bücherlesen entsprang nicht der Lernbegierde und hatte keinen reingeistigen Antrieb. Nichts beruhigte, nichts befriedigte ihn dabei, alles stachelte ihn auf. Er suchte die Welt, er suchte das, was die Jünglinge mit feierlicher Deutung »das Leben« zu nennen pflegen. Er konnte sich nicht zu der Annahme entschließen, daß das, was er bisher gelebt, schon »das Leben« sei, und erschien sich wie ein Wesen, das wohl Flügel besitzt, sie aber nicht gebrauchen darf. Tag für Tag, vom Morgen bis zum Abend befand er sich in einer innerlich verzitternden Erregung und seine Seele glich dem glühenden Draht über einer Flamme, der nicht nachgeben, sich nicht biegen kann, weil er an den Enden festgenietet ist. Die während des Fronjahrs eingeschlummerten Kräfte und versiegten Quellen sprudelten jetzt um so gewaltsamer hervor, und Engelhart war sich seines Zustandes als einer unaufhörlichen Gefahr wohl bewußt; er wünschte, sich selber zu entfliehen, und wie nie zuvor trieb es ihn zu den Menschen. Er wollte mit Worten vernehmen, wie es um sie und wie es um ihn stand. Er glaubte an einen, irgendeinen, der den Schlüssel zu dem großen Mysterium besaß, und es dürstete ihn nach lebendigem Wissen, lebendigem Wort, lebendiger Freundschaft.

Die elende Kammer wurde ihm zuwider. Er suchte an den Abenden andern Aufenthalt und lief, kein Unwetter scheuend, sich die Beine müd, um schließlich in einer abgelegenen Kneipe zu landen und bei einer Tasse Kaffee trübselig vor sich hinzustarren. Einst zu später Stunde kam er in ein enges Seitengäßchen und blieb lauschend stehen. Eine dunkle, in leidenschaftlichen Worten einsam redende Stimme drang wie aus dem Innern der Erde zu ihm. »Da trat hervor einer, anzusehen wie die Sternennacht, der hatte in seiner Hand einen eisernen Siegelring, den hielt er zwischen Aufgang und Niedergang und sprach: ›Ewig, heilig, gerecht, unverfälschbar! Es ist nur eine Wahrheit, es ist nur eine Tugend! Wehe, wehe, wehe dem zweifelndem Wurme!‹« … Engelhart ging zu einem Fensterloch dicht über dem Boden und blickte wie in einen Trichter hinunter. Er sah einen matterleuchteten Raum mit Wirtshaustischen und -bänken. Auf einer Bank an der Mauer saß eine kleine Gesellschaft junger Leute, ein einzelner kauerte vor ihnen auf den Steinfliesen, und die Worte, die er sprach, hatten sein Gesicht zerwühlt, seine Lippen förmlich zerrissen und seine Augen im Wahnsinn gebadet. »Gnade, Gnade jedem Sünder der Erde und des Abgrunds!« schrie er jetzt und schlug die Hände an die Wangen. Engelhart schauderte.

Bald darauf war es zu Ende und die Zuhörer klatschten. »Diesen Franz macht dir kein Schauspieler der Welt nach, Klewein!« ließ sich jetzt die heisere Stimme eines langen, hageren Menschen vernehmen, und mit verächtlichem Lachen, beide Hände in den Hosentaschen, fuhr er fort: »Im übrigen war dieser Schiller doch ein Mordsstümper. Es ist nur eine Wahrheit, es ist nur eine Tugend! Lächerlich! Hunderttausend Wahrheiten, Millionen Tugenden und schließlich wieder keine; keine Wahrheit, das ist’s, Kinder, denn wenn es eine Wahrheit gäbe, warum sollten wir sie nicht erkannt haben?«

Wehmütig an seine abgesonderte Existenz gemahnt, die ihn wie durch ein fortwirkendes Gesetz von jeder wahrhaft geselligen Vereinigung ausschloß, lauschte Engelhart durstigen Ohrs den Gesprächen, die von einem Geist großartiger Weltverachtung durchweht schienen. Nach einer Weile schritt er zum Eingang, überlegte hin und her, zählte in Gedanken seine Barschaft nach und stieg endlich die steinerne Treppe zu dem Weinkeller hinab.

Sein schüchterner Gruß blieb unbemerkt. Er setzte sich abseits und bestellte ein kleines Fläschchen italienischen Landweins. Sein Betragen erregte die Aufmerksamkeit des langen Hageren, den seine Kumpane Peter Palm nannten. Engelhart errötete, als er dem stumpflohenden Blick der schwarzen Augen begegnete. Es war der Blick eines Jägers, eines Wilddiebs, bevor er die Flinte anlegt. Jener Klewein, der den Monolog gesprochen, brütete schweigend vor sich hin; über seinem hart markierten Schauspielergesicht bebte die Haut wie Wasser, das leichter Wind zu Falten bläst. Niemals hatte Engelhart den Ausdruck des schlechten Gewissens so deutlich und wild auf einem Antlitz gesehen. Die drei andern waren ein wenig betrunken oder stellten sich so. Einer, den sie Baron nannten, hatte ein verblasenes Lächeln auf dem bübchenhaften Gesicht; diesem flüsterte der Lange etwas zu, er kam an Engelharts Tisch und forderte ihn mit gezierter Höflichkeit auf, sich zu der Gesellschaft zu setzen. Engelhart dankte; Spannung und Entzücken benahmen ihm fast die Sinne.

So glaubte er endlich das Tor betreten zu haben, das ins Leben führt, in das berühmte »Leben«. Von nun an wurde die Nacht sein Tag, wie für den Schmuggler, und schmugglerhaft war dies Herumziehen an den Grenzen der bürgerlichen Bezirke, auf den Lippen Hohn und in der Brust die Furcht vor ihren Zollwächtern. Oft kam er erst um vier Uhr morgens nach Hause, schlief dann über die Zeit, kam verspätet, dumpf und müde ins Bureau und wurde unverläßlich bei der Arbeit. Diese Arbeit bestand im Briefeschreiben an säumige Zahler, an unschlüssige Versicherungskandidaten, in Beantwortung von Beschwerdeschriften, in juridischen und ökonomischen Aufklärungen, Agenteninstruktionen, im Ausstellen von Prämienquittungen, Berichten an die Direktion und vielem andern. Er hatte sich geschickt und willig gezeigt, der Bureauchef schätzte den denkenden Kopf in ihm, wie er sagte, und zeichnete ihn dadurch aus, daß er ein täglich wachsendes Pensum erledigt haben wollte. Der Bureauchef war ein kleines, zartes, wachsbleiches, schweigsames Männchen namens Zittel, eine Schreibernatur durch und durch, geschmeidig, flink, giftig. Als Engelhart jählings zu erlahmen begann wie eine Maschine, an der ein Rädchen zerbrochen ist, heftete er bisweilen seine kalten Reptilaugen, die hinter dicken Brillengläsern glitzerten, forschend und streng auf ihn und sagte mit berechneter Sanftmut: »Schade, Herr Ratgeber, wirklich schade.« Doch Engelhart empfand Ekel; nie wurde er das Gefühl einer ungeheuern Versäumnis los, und besaß er dann die Zeit, nach der er sich gesehnt, so rann sie ihm aus den Fingern, wie Sand durch ein Sieb läuft. Manchen Tag vermochte er zu Herrn Zittels Bekümmernis nicht drei Sätze aufs Papier zu bringen, plötzlich packte ihn die Angst vor der Brotlosigkeit, er arbeitete in zehn Stunden ab, was sich in zehn Tagen angehäuft hatte, und Herr Zittel konnte dann nicht umhin, eine solche Leistung kopfschüttelnd zu bewundern. Schlimm war es, daß er mit dem Geld in verzweifelte Unordnung kam. Schon am fünften, am siebenten des Monats mußte er um Vorschuß bitten, für viele Wochen hinaus konnte er nicht mehr auf seinen vollen Gehalt rechnen, an notwendige Anschaffungen für Kleidungsstücke oder gar an Bücherkaufen war nicht zu denken, und wenn er die Miete und das Mittagessen gezahlt hatte, so lief das übrige rasch bei den nächtlichen Gelagen davon. Und weil unter dem Einfluß Peter Palms niemand sich anders führte, jeder aus dem Leeren wirtschaftete und dies trübselige Wesen zum Heldentum emporgelogen wurde, so dachte Engelhart, alles müsse so sein, wie es war, und es sei ein Schimpf, anders aufzutreten, als mit prahlerischen Ansprüchen an eine blind undankbare Welt.

Peter Palm stammte aus den niedrigsten Verhältnissen. Seine Mutter war eine Waschfrau in Plobenhof, den Vater hatte er nie gekannt. Er hatte studiert, Stipendien hatten ihm anfangs fortgeholfen, jetzt war er im siebzehnten oder achtzehnten Semester und brachte es nicht weiter. Er hatte viel erlebt und viel gelesen; in seinem Charakter herrschte das Böse vor. Sein Gemüt war verbittert, ja gleichsam mit Schwären bedeckt, nicht nur durch Armut und Entbehrungen war es dahin gekommen, sondern auch durch angeborne Zügellosigkeit des Herzens. Er hielt sich für eine Art modernen Sokrates, doch mißhandelte er seine Mutter, um ein paar Pfennige von ihr zu erpressen. Von allen, die um ihn waren, hatte er Franz Klewein am unbedingtesten in seiner Gewalt. Auch dieser war arm, hatte abenteuerliche Fahrten hinter sich, war Matrose gewesen, hatte in einem indischen Hafen desertiert, war in einem Reisfeld von Hindus aufgefunden und verpflegt worden; dann nach Europa zurückgekehrt, trieb es ihn zur Schauspielerei, aber er fand damit nur ein kümmerliches Auskommen. Er war der leidenschaftlichste Mensch, den Engelhart je gesehen. Er hatte etwas von einem edeln Tier; äußerlich trat er wortkarg und mit gemessener Ruhe auf, nur in den kleinen unter vorspringenden Stirnknochen versteckten Augen flackerten unheimliche Feuer. Sein Scharfsinn war groß, er beobachtete mit Lust und mit Haß und seine Bemerkungen ritzten förmlich die Haut durch ihre ätzende Bosheit. Er war noch jung, kaum sechsundzwanzig, ehedem war er sicherlich eine zum Positiven geneigte Natur gewesen, aber das Schicksal hatte ihn müde gejagt. Dazu kam noch Peter Palm über ihn; er hatte ihn in einer Berliner Lasterhöhle kennen gelernt, gerade als er mit dem Entschluß kämpfte, seinem Leben ein Ende zu machen. Durch Palm wurde er aus der dämmernden Bahn gerissen, die Helligkeit der Zweifel machte ihn sich selber doppelt verachtenswert. Er hatte kein Engagement mehr, kaum ein Unterkommen, und niemand wußte, wie er sein Leben fristete. Den größten Teil seiner Zeit verbrachte er grüblerisch erstarrt im Paradieschen.

Das Paradieschen war ein winziges Gebäude, dicht am Stadtgraben erbaut; jenseits erhob sich der kolossale Turm des Ludwigstores. Zur Nachtzeit blickten die erleuchteten Fensterchen einladend über den stillen Platz und rückwärts fiel der Lichtschein in das Pflanzengewinde über der uralten Festungsmauer. Im Paradieschen war alles winzig: der Wirt, die Kellnerin, der Spiegel im Goldrahmen, Tische, Stühle, Tassen, Löffel und das Stehklavier an der Wand. Palms treuester Trabant, ein einfältiger Sachse namens Jentsch führte auf dem gebrechlichen Instrument seine wesenlosen Phantasien aus. Er machte die Stimmung. Stimmung, das war das große Wort. Keiner wußte, was im Kern darunter zu verstehen sei, sie wollten vergessen, es war ein Aufprasseln letzter Gemütskräfte. Es war zum Beispiel ein Mann dabei, der für einen Erfinder galt, ein bejahrter Herr; er hatte ein Vermögen für seine Hirngespinste verschwendet und war jetzt im Elend; dieser zog immer sein Taschentuch und wischte die Tränen ab, wenn Jentsch spielte. »Nur zu, nur zu,« murmelte er bei jeder Pause, »das tut wohl, lieber Jentsch, das tut mir wohl.« Doch dieser stellte sich selten ein und wurde nie recht ernst genommen, denn es fehlte ihm der flagellantische Geist, der alle Schläge des Geschicks dadurch mildert, daß er eine Selbstpeinigung daraus macht und jede Schuld mit der Krone des Martyriums schmückt.

Einer aus der Gesellschaft hatte das Wort aufgebracht: wir sind die Totengräber der Ideale. Engelhart suchte hinter den totengräberischen Worten die neuen Ideale. Mit beklemmter Brust saß er da und lauschte und wurde trunken von Worten. Gefühl und Wort waren ihm noch untrennbar eins. Die große Gebärde riß ihn hin. Alles ward geleugnet; ein Spiel seiner selbst rollte der Erdball gesetzlos durch den verödeten Raum. Engelhart spürte Angst vor seiner Existenz und bewunderte den Mut der Leugner. Peter Palm durchschaute seine Jünger; wenn er ihre Schwäche erkannt hatte, durfte er alles wagen. Die Vergeblichkeit menschlichen Mühens wurde in seinem Munde ein Argument des Triumphes. Er nannte sich in einer geistreichen Stunde den Beichtvater der Todgeweihten; er versah die sinkenden Seelen mit den Sakramenten. Wenn er redete, schwiegen alle. In seinem bräunlichen, langgezogenen Fanatikergesicht zitterte Wut gegen jeden Besitz, gegen jede Hoffnung, ja gegen jeden Kampf. »Du bist ein Moslem,« sagte Klewein verächtlich und mit dem Schmerz, den er um sein gestrandetes Leben empfand, »deine Ausbrüche sind Konvulsionen des Quietismus.« Klewein glich dem im Käfig eingesperrten Wolf; dasselbe ruhelose Auf und Ab, dasselbe sinnlos verstockte Starren auf das eiserne Gitter. Einmal blieb er in der Nacht vor der Frauenkirche stehen und hob die geballten Fäuste. Dann drehte er sich um und schrie: »Ein Weib, ein Weib, ein Königreich für ein Weib!« Peter Palm lachte und suchte nachzuweisen, daß das wahrhaft moderne Weib in der Dirne kristallisiert sei. Engelhart widersprach. Die treuherzige Unschuld seiner Rede erbitterte Palm und er riet ihm, mit einem Kindertrompetchen vor eine Mädchenschule zu ziehen und Reveille zu blasen. »Sie sind auch einer von denen, die Helena in jedem Weibe sehen,« sagte er und prophezeite ihm ein Leben der Schmach und der Enttäuschungen. Darauf wußte Engelhart nichts zu entgegnen. Alles, was gesagt wurde, nahm er ganz so, wie es gesagt wurde, das amüsierte Peter Palm im stillen. Doch ärgerte er sich über ein Unbezeichenbares in den Augen des jungen Menschen, er ärgerte sich sogar, wenn Engelhart seinen, Palms, Worten allzuviel Gewicht beilegte, und eines Tages bemerkte er gegen Klewein, daß da doch nicht Blut von seinem Blut sei; fremde Rasse; solche Burschen müßten von Rechts wegen reich sein, dann könne man sie mit gutem Gewissen verachten. »Ich bin überzeugt, er wird einmal das große Los gewinnen,« schloß er hämisch.

Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
30 июня 2018
Объем:
290 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

С этой книгой читают