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Читать книгу: «Die Burg von Otranto», страница 6

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Theodor ging nachdenklich dem Kloster zu, seinem Vater seine Befreyung kund zu thun. Dort erfuhr er Geronimo’s Abwesenheit, und daß man der Donna Isabella nachsetze, mit deren Geschichte er erst jetzt einigermaßen bekannt ward. Angebohrner ritterlicher Edelmuth trieb ihn zu dem Wunsch, ihr beyzustehn, aber die Mönche konnten ihm keinen Aufschluß geben, den Weg zu errathen, den sie genommen haben mögte. Er gerieth nicht in Versuchung, sich ihrentwegen weit zu verlieren, denn Matildens Bild war seinem Herzen so tief eingeprägt, daß er nicht daran denken konnte, sich fern von ihrer Wohnung zu wissen. Erinnerung an Geronimo’s Zärtlichkeit verstärkte diese Abneigung; und Theodor beredete sich sogar, kindliche Zuneigung allein, halte ihn zwischen der Burg und dem Kloster zurück. Endlich beschloß er, bis Geronimo am Abend wiederkehren würde, sich in dem Walde aufzuhalten, den ihm Matilde angedeutet hatte. Als er dort war, suchte er die dichtesten Schatten. Sie stimmten so gut zu der lieblichen Schwermuth, die seine Seele beherrschte. In dieser Fassung verlor er sich unvermerkt zu den Hölen, vormals Wohnungen frommer Einsiedler, jetzt, wie das Land umher erzählte, Behausungen höllischer Geister. Die Sage war auch ihm zu Ohren gekommen. Tapfer und lustig nach Abentheuern überließ er sich willig der Neugier, die geheimsten Winkel dieser Irrgänge zu erforschen. Noch war er nicht weit gekommen, als er den Fußtritt einer Person zu hören vermeinte, die vor ihm zu flüchten schien, Theodor glaubte festiglich alles, was unsre heilige Religion zu glauben befiehlt, aber er besorgte nicht, daß ein ehrlicher Mann, ohne sein Verschulden dem bösen Willen der Mächte des Abgrunds Preis gegeben werden könne. Es schien ihm wahrscheinlicher, daß Räuber diese Stäte unsicher machten, als solche Diener der Finsterniß, von denen man sagt, daß sie die Reisenden plagen und irre führen. Lange brannte er schon vor Ungeduld, seine Tapferkeit zu bewähren. Er zog sein Schwerd, und ging bedachtsam vorwärts, immer seine Schritte nach dem verstohlen rauschenden Laute vor ihm richtend. Gleichermaaßen verrieth ihn seine Waffenrüstung der Person, die ihm auswich. Bald war Theodor überzeugt, nicht zu irren, verdoppelte seinen Schritt, und gewann offenbar über den Flüchtling, dessen Eile sich vermehrte. Endlich stand er hinter einem Frauenzimmer, das athemlos zu Boden sank. Theodor eilte, sie aufzuheben, aber ihr Schrecken war so groß, daß er fürchten mußte, sie werde in Ohnmacht fallen. Er bediente sich daher jedes freundlichen Wortes, ihre Angst zu verscheuchen, und versicherte sie, er sey weit entfernt sie zu beleidigen, er wolle sie mit Gefahr seines Lebens vertheidigen. Die Dame erholte sich durch sein höfliches Benehmen, starrte ihren Beschützer an, und sprach: Ich bin gewiß, Ihre Stimme schon einmal gehört zu haben. Das ich nicht wüste, erwiederte Theodor, wenn Sie nicht, wie ich vermuthe, Donna Isabella sind. Barmherziger Himmel! rief sie, man hat Sie mir doch nicht nachgeschickt? Mit diesen Worten warf sie sich zu seinen Füßen, und beschwor ihn, sie nicht an Manfred auszuliefern. An Manfred? versetzte Theodor. Nein, Signora, einmal hab’ ich Sie schon von seiner Grausamkeit befreyt, und es wird mir jezt übel ergehn, oder ich entreiße Sie seinem Frevel auf immer! Ist es möglich? sprach sie. Sind Sie der nämliche Unbekannte, den ich verwichene Nacht in den Kreuzgängen der Burg fand? O so sind Sie kein Sterblicher! Sie sind mein Schutzgeist! Auf meinen Knien will ich – Halten Sie ein, gnädige Fürstin, unterbrach sie Theodor, erniedrigen Sie sich nicht, vor einem armen freundlosen Jüngling. Hat der Himmel mich zu Ihrem Retter erkohren, so wird er sein Werk vollbringen, und meinen Arm stärken für Ihre Sache. Kommen Sie, Signora, wir sind dem Eingang der Höle zu nah, lassen Sie uns ihren verborgensten Winkel aufsuchen, ich kann nicht ruhen, bis ich Sie ausser aller Gefahr weiß. Ach! was verlangen Sie? antwortete die Prinzessin. Ihre Handlungen sind edelmüthig, Ihre Gesinnungen bezeugen die Reinheit Ihrer Seele: aber schickt es sich deswegen, daß ich Ihnen allein in diese verborgene Einöde folge? Wenn man uns beysammen antrift, was wird die richtende Welt von meinem Betragen denken? Ich verehre Ihre tugendsame Bedenklichkeit, sprach Theodor; und danke Ihnen, daß Sie nichts gegen meine Ehre argwöhnen. Ich war nur gemeint, Sie in die allergeheimste Höle dieser Felsen zu begleiten, und dann, mit Gefahr meines Lebens, ihren Eingang gegen alles, was Leben hat, zu bewachen. Sie sind schön, Signora, und Ihre Gestalt ist vollendet, auch trift meine Wünsche der Vorwurf empor zu streben: aber wissen Sie, fuhr er mit einem tiefen Seufzer fort, meine Seele ist bereits einer andern gewidmet. – Ein plötzliches Getöse verhinderte Theodoren fortzufahren. Bald vernahmen sie: Isabelle! holla, Isabelle! Die zitternde Prinzessin verfiel sogleich wieder in ihre vorige Beängstigung. Theodor versuchte vergeblich ihr Muth einzuflößen. Er schwur, lieber sterben zu wollen, als zu dulden, daß sie in Manfreds Gewalt zurückkehre, bat sie versteckt zu bleiben, und ging hinaus, um der Annäherung dessen, der sie suchte, zuvorzukommen.

Am Eingang der Höle fand er einen bewafneten Ritter, mit einem Bauren sprechend, der ihm versicherte, er habe ein Frauenzimmer die Felsengänge einschlagen sehn. Der Ritter brach auf sie zu suchen, als Theodor mit gezucktem Schwerd in seinen Weg traf, und ihm herrisch abzustehn gebot, so lieb ihm das Leben sey. Wer bist du, der mich aufzuhalten wagt? sprach hochbrüstig der Ritter. Einer der nicht mehr wagt, als er ausführen kann, antwortete Theodor. Ich suche Donna Isabella, fuhr der Ritter fort, und vernehme, sie habe sich zwischen diese Felsen geflüchtet. Weiche mir, oder du wirst es bereuen, meinen Zorn gereizt zu haben. Ich hasse dein Vorhaben, antwortete Theodor, und verachte deinen Zorn. Kehre zurück woher du kamst, oder du wirst bald erfahren, wer von uns am schrecklichsten zürnt. Der Fremde war der vornehmste Ritter, unter den Gesandten des Marggrafen von Vicenza; er hatte seinem Pferde die Sporen gegeben, als Manfred beschäftigt war, sich nach der Prinzessin zu erkundigen, und verschiedene Befehle ertheilte, um zu verhindern, daß sie den drey Rittern nicht in die Hände fiele. Der Ritter hegte den Verdacht, Manfred wisse um den heimlichen Aufenthalt der Prinzessin. Dieser Trotz eines Mannes, den er von dem Fürsten hergesezt glaubte, sie zu verheimlichen, bestärkte seinen Argwohn. Darum antwortete er nicht, sondern versetzte dem Theodor, welcher ihn für einen von Manfreds Hauptleuten hielt, einen Schwerdstreich, der allen Widerstand hinweg geräumt haben würde, hätte dieser, eben so geschickt seinen Gegner aufzufordern, als bereit, ihm zu wehren, den Hieb nicht mit seinem Schilde aufgefangen. Die Tapferkeit, die er so lange in seinem Busen ersticken müssen, brach mit einemmale hervor, er stürzte unaufhaltbar auf den Ritter, den Stolz und Ingrimm nicht minder zu gewaltigen Thaten aufriefen. Der Zweykampf tobte, aber nicht lange. Theodor verwundete den Ritter dreymal, und entwafnete ihn zuletzt, da er aus Blutverlust ohnmächtig ward. Der Bauer war bey dem ersten Streich davon gelaufen, und hatte einige von Manfreds Leuten herbeygerufen, die auf seinen Befehl sich im Walde zerstreut hatten, Isabellen zu suchen. Sie kamen grade dazu als der Ritter fiel, den sie bald für den edeln Fremdling erkannten. Theodor konnte ohngeachtet seines Hasses gegen Manfred, den Sieg, welchen er erfochten, nicht ohne mitleidige und großmüthige Bewegung ansehn. Aber noch gerührter ward er, als man ihm sagte, wer sein Gegner, und daß er Manfreds Feind, nicht sein Untergebener sey. Er stand den Dienern bey, den Ritter zu entwafnen, und bemühte sich wie sie, das Blut seiner Wunden zu stillen. Als der Ritter die Sprache wieder erhielt, sagte er mit schwacher gebrochner Stimme: Großmüthiger Feind, wir waren beide im Irrthum. Ich hielt Sie für ein Werkzeug des Tyrannen. Sie haben sich an mir, merk’ ich, gleichfalls betrogen. Entschuldigungen kommen zu spät. Ich sterbe. Ist Isabelle in der Nähe, so werde sie gerufen, ich habe ihr wichtige Geheimnisse zu – Er liegt am letzten, sagte einer von den Umstehenden. Hat niemand einen Herr—Gott in der Ficke? Andrea, du weist zu beten. – Holt Wasser, sprach Theodor, und gießt es ihm übers Gesicht. Ich eile zur Prinzessin. – Mit diesen Worten rannte er zur Prinzessin, und erzählte ihr, bescheidentlich, mit kurzen Worten: durch ein Mißverständniß sey er so unglücklich gewesen, einen Herrn von ihres Vaters Hofe zu verwunden, der ihr vor seinem Ende noch etwas wichtiges zu entdecken wünsche. Die Prinzessin hörte Theodors Stimme mit Entzücken, als er ihr rief, herauszukommen. Was sie jetzt vernahm, setzte sie in Erstaunen. Indessen hatte dieser neue Beweis seiner Tapferkeit ihre zerstreuten Lebensgeister zurück gerufen. Sie erlaubte Theodoren, ihr den Arm zu geben. Sie kamen hin, wo der blutende Ritter sprachlos auf der Erde lag, aber bei dem Anblick der Bedienten Manfreds kehrte ihre Furcht zurück. Sie wollte wieder entfliehn, als Theodor sie bemerken machte, daß diese Leute unbewafnet wären, und ihnen augenblicklichen Tod drohte, wenn sie es wagen würden, die Prinzessin anzurühren. Der Fremdling öfnete seine Augen, und sah ein Frauenzimmer. Bist du, fragt’ er, bist du wirklich Isabelle von Vicenza? Ich bin es, antwortete sie, Gott sey dir gnädig! Du – du – sagte der Ritter, dem es unsäglich schwer zu reden ward – siehst – deinen – Vater – um – arme – Entsetzlich! schrecklich! was hör’ ich? was seh’ ich? rief Isabelle. Mein Vater! Sie, mein Vater? wie kommen Sie hieher? um Gotteswillen! eilt! rennt nach Hülfe! er stirbt! – Ja, sprach der verwundete Ritter, und bot alle Kraft auf, deren er fähig war, ich bin dein Vater Friedrich – ich kam her, dich zu befreyen – es hat nicht seyn sollen – umarme mich zum Abschied – und nimm – Gnädiger Herr, sagte Theodor, erschöpfen Sie sich nicht, lassen Sie sich in die Burg tragen. – In die Burg? rief Isabelle. Ist keine nähere Zuflucht als die Burg? Will man meinen Vater dem Tyrannen aussetzen? Ich darf nicht mit ihm, wenn er dorthin gebracht wird! wie soll ich ihn verlassen? Kind, sagte Friedrich, es ist einerley, wohin man mich bringt. Nach kurzen Augenblicken bin ich außer aller Gefahr. Aber so lange ich Augen habe, mich an dir zu freuen, verlaß mich nicht, gute Isabelle. Dieser wackre Ritter, den ich nicht kenne, beschützt deine Unschuld. Ritter, Sie verlassen mein Kind nicht! Theodor kniete weinend neben seinem Opfer, und gelobte, die Prinzessin mit seinem Leben zu bewachen. So ließ sich Friedrich überreden, in die Burg getragen zu werden. Man verband seine Wunden, so gut man konnte, und setzte ihn auf ein Pferd, das einem der Bedienten gehörte. Theodor ging ihm zur Seite, und die betrübte Isabelle, die sich nicht mehr von ihm scheiden konnte, folgte traurend.

Vierter Abschnitt

Sobald der kummervolle Zug in die Burg trat, gingen ihm Hippolite und Matilde entgegen, die Isabelle, durch einen vorausgesandten Bedienten, von ihrer Ankunft benachrichtigt hatte. Die Damen ließen Friedrich in das nächste Zimmer tragen, und begaben sich weg, während die Wundärzte seine Wunden untersuchten. Matilde erröthete, Isabellen und Theodoren bey einander zu sehn: doch suchte sie es zu verbergen, indem sie jene umarmte, und ihr Beyleid an dem Unfall ihres Vaters bezeugte. Bald berichteten die Aerzte der Fürstin, von des Markgrafen Wunden sey keine gefährlich; auch wünsche er seine Tochter und die Prinzessinnen zu sehn. Theodor konnte dem innern Triebe, Matilden zu folgen, nicht widerstehn, und gab vor, er müsse seine Freude an den Tag legen, daß er nicht länger besorgen dürfe, Friedrichen im Zweykampf erlegt zu haben. Aber Matildens Augen senkten sich so oft, wenn sie den seinigen begegneten, daß Isabelle, die ihn eben so aufmerksam beobachtete, als er Matilden anstarrte, bald errieth, wer der Gegenstand seiner Neigung sey, dessen er in der Höhle gegen sie erwähnte. – Während dieses stummen Auftrittes, fragte Hippolite den Markgrafen: warum er diesen geheimnißvollen Weg eingeschlagen sey, seine Tochter zurückzufordern? und streute bey der Gelegenheit verschiedene Gründe ein, die ihren Gemahl entschuldigen sollten, daß er eine Eheverbindung zwischen ihren beyderseitigen Kindern gesucht habe. Friedrich war wohl wider Manfred aufgebracht, aber darum nicht unempfindlich gegen Hippolitens Höflichkeit und Wohlwollen. Mehr noch rührte ihn Matildens liebliche Gestalt. Weil er sie an seinem Lager zu verweilen wünschte, berichtete er Hippoliten seine Geschichte. Er war, so erzählte er, bey den Ungläubigen gefangen, als ihm träumte, seine Tochter, von der er seit seiner Gefangennehmung nichts erfahren hatte, sey in eine Burg gesperrt, wo sie das allerschrecklichste Unglück bedrohe: und würde er in Freyheit gesetzt, so solle er sich in einen Wald neben Joppe begeben, dort werde ihm mehr offenbart. Der Traum beunruhigte ihn, er konnte der Anweisung, die er ihm gab, nicht gehorchen, seine Ketten drückten ihn schwerer als zuvor. Indem er aber hin und her überlegte, wie er es anstellen müsse, seine Freiheit zu erlangen, erhielt er die angenehme Nachricht, daß die verbündeten, in Palästina kriegführenden Fürsten, sein Lösegeld bezahlt hätten. Sogleich brach er auf zu dem Walde, welchen sein Traum bezeichnet hatte. Zwey Tage lang wanderten er und seine Gefährten durch den Forst, ohne eine menschliche Gestalt zu entdecken. Am Abend des dritten kamen sie zu einer

Zelle, wo sie einen ehrwürdigen Einsiedler mit dem Tode ringend fanden. Durch die Hülfe köstlicher Herzstärkungen, gaben sie dem heiligen Manne die Sprache wieder. Kinder, sprach er, ich dank’ euch um eurer Barmherzigkeit willen. Aber sie kann mir nicht helfen. Ich gehe in die ewige Ruhe. Ich sterbe zufrieden, da ich den Willen des Himmels erfülle. Als ich mich zuerst in diese Einsamkeit begab, da ich mein Vaterland eine Beute der Ungläubigen sah – seit ich dieses fürchterlichen Auftrittes Zeuge ward, sind leider funfzig Jahr verflossen – erschien mir, der heilige Niklas, ein Geheimniß zu offenbaren, das er, vor meinem Todeskampfe, keinem sterblichen Manne zu entdecken gebot. Dies ist die furchtbare Stunde, und ohne Zweifel seyd ihr die auserwählten Krieger, denen ich das anvertraute Geheimniß entdecken soll. Sobald diesem armseligen Leichnam der letzte Dienst erwiesen ist, grabt unter dem siebenten Baume nach, der zur linken dieser dürftigen Höhle steht, und eure Mühe – Herr, mein Gott, nimm meinen Geist auf! Dies war der letzte Seufzer des frommen Mannes. Bey Tagesanbruch, fuhr Friedrich fort, verscharrten wir seine heiligen Gebeine in die Erde, und gruben an der Stäte, die er uns angegeben hatte. – Wie groß war unser Erstaunen, als wir in einer Tiefe von ungefähr sechs Fuß, das ungeheure Schwerd entdeckten, das jetzt in Ihrem Hofe liegt. Auf der Klinge, die damals zum Theil ausser der Scheide war, obgleich wir sie nachher hereinstiessen, um das Ganze fortbringen zu können, lasen wir folgende Zeilen – Gnädige Frau, sagte der Markgraf, und wandte sich gegen Hippolite, es ist besser ich wiederhole sie nicht. Ich ehre Ihr Geschlecht und Ihren Rang, und mag Ihr Ohr nicht durch Ausdrücke kränken, die das beleidigen, was Ihnen theuer seyn muß. Er schwieg. Hippolite zitterte. Sie zweifelte nicht, der Himmel habe Friedrichen bestimmt, das Geschick zu vollführen, welches ihr Haus zu bedrohen schien. Mit zärtlicher Angst sah sie auf Matilden, eine geheime Zähre schlich sich über ihre Wangen. Aber sie erholte sich, und sprach: Reden Sie weiter, mein Fürst. Der Himmel thut nichts umsonst. Wir Menschen müssen seine göttlichen Gebote, in Demuth und Unterwürfigkeit annehmen. Uns geziemt es, seinen Zorn abzubitten, oder uns vor seinem Rathschluß zu beugen. Wiederholen Sie sein Urtheil, gnädiger Herr, wir sind auf alles gefaßt. Friedrich war bekümmert, so weit gegangen zu seyn. Hippolitens Würde und geduldige Festigkeit erfüllten ihn mit Ehrfurcht, und die zarte schweigende Liebe, mit der sich die Fürstin und ihre Tochter ansahen, erweichte ihn fast zu Thränen. Doch fürchtete er, sie noch mehr zu beunruhigen, wenn er länger anstände nachzugeben, und so wiederholt’ er, mit leiser stammelnder Stimme, folgende Zeilen.

 
Wo sich dies Schwerd zu seinem Helm gesellet,
wird deiner Tochter fährlich nachgestellet:
Alfonso’s Blut ist ihr zum Schutz beschieden,
und beut dem Geist des Ahnherrn endlich Frieden.
 

Was gehn die Fürstinnen diese Reime an? fragte Theodor ungeduldig. Musten sie durch eine geheimnißvolle Zurückhaltung erschreckt werden, die so wenig Grund hat? Das sind harte Worte, junger Mann, sprach der Markgraf. Wem das Schicksal einmal günstig war – Mein theurer Vater, sprach Isabelle, empfindlich über Theodors Hitze, die wie sie wohl merkte, ihren Grund in seinen Gefühlen für Matilde hatte, werden Sie nicht ungehalten über die Anmerkungen eines Bauern Sohns; er vergißt die Achtung, die er Ihnen schuldig ist; er war nie gewohnt – Hippolite bekümmert, daß sich Heftigkeit ins Spiel mische, mißbilligte Theodors Dreistigkeit, doch mit einem Blick, der seinem Eifer Gerechtigkeit wiederfahren ließ, und fragte Friedrich, um das Gespräch zu verändern, wo er ihren Gemahl verlassen habe? Der Markgraf wollte antworten, als man draussen ein Geräusch vernahm. Da man aufstand, nach der Ursache zu fragen, traten Manfred, Geronimo, und ein Theil des Gefolges, die von dem, was vorgegangen war, etwas unbestimmtes vernommen hatten, in das Zimmer. Manfred ging eilig auf Friedrichs Lager zu, sein Beyleid über dessen Unfall zu bezeugen, und sich nach den Umständen des Gefechtes zu erkundigen, fuhr aber mit einem Ausbruch des Schreckens und Entsetzens zurück, und rief: Wer bist du, fürchterliches Gespenst? Ist meine Stunde gekommen? – Theurester, gütigster Gemahl! schrie Hippolite, und schloß ihn in ihre Arme, was sehn Sie? Worauf starren Ihre Augen? – Wie? sprach Manfred athemlos, siehst du nichts, Hippolite? Ist dies scheußliche Schreckenbild mir allein gesendet? Warum mir? Ich habe dich nicht – Um Gottes Barmherzigkeit willen! sprach Hippolite. Besinnen Sie sich, mein Fürst! Fassen Sie sich! Hier ist niemand als wir, Ihre Freunde. Ist das nicht Alfonso? rief Manfred. Siehst du ihn nicht? Ist es ein bloßes Traumbild meines Gehirns? Dies, mein Gebieter? antwortete Hippolite. Dies ist Theodor. Der unglückliche Jüngling – Theodor! sprach Manfred traurend, und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Theodor oder eine Traumgestalt, er hat Manfreds Seele aus ihren Fugen gerissen. Wie kommt er hieher? Wer kleidete ihn in Waffen? Er ging, glaub’ ich, Isabellen zu suchen, antwortete Hippolite. Isabellen! rief Manfred mit erneuerter Wuth. Ja, ja, daran ist kein Zweifel! Aber wie entrann er aus dem Gefängnisse, worin ich ihn zurückließ? Setzte Isabelle ihn in Freiheit, oder dieser alte pfäffische Heuchler? Ist ein Vater strafbar, gnädiger Herr, fragte Theodor, der sein Kind zu retten wünscht? Geronimo erstaunte, sich ohne Grund von seinem eignen Sohn gleichsam angeklagt zu hören, und wuste nicht was er denken sollte. Er konnte nicht begreifen wie Theodor entronnen, wie er bewafnet, und mit Friedrich zusammengekommen sey. Dennoch wollte er nicht wagen, nach dem zu fragen, was Manfreds Wuth gegen seinen Sohn vielleicht vermehren würde. Geronimo’s Schweigen überzeugte Manfred, er habe Theodors Befreyung bewirkt. Alter undankbarer Mann! sprach er zu dem Mönch, lohnst du so meine Wohlthaten und Hippolitens? Ist es dir nicht genug, den innigsten Wunsch meines Herzens zu bestreiten? bewafnest du auch deinen Bastart, und bringst ihn in meine eigne Burg mir Hohn zu sprechen? Gnädiger Herr, sagte Theodor, Sie thun meinem Vater Unrecht. Weder er noch ich sind im Stande, einem Gedanken gegen Ihren Frieden Raum zu geben. Sprech’ ich Ihrer Hoheit Hohn, wenn ich mich Ihr übergebe? fügte er hinzu, und legte sein Schwerd ehrfurchtsvoll zu Manfreds Füßen. Hier ist meine Brust, durchbohren Sie die, gnädiger Herr, wenn Sie glauben, daß ein rebellischer Gedanke darin wohnt. Mein Herz hegt keine andre Empfindung, als Verehrung gegen Sie und die Ihrigen. Der Anstand und das Feuer, mit denen Theodor diese Worte sprach, nahmen jeden Anwesenden zu seinem Vortheil ein. Selbst Manfred war gerührt; daß er aber Alfonso so ähnlich sah, mischte geheimes Grausen in seine Bewunderung. Steh auf, sprach er, ich verlange deinen Tod nicht, aber entdecke mir deine Geschichte, und wie du mit diesem verrätherischen Greise zusammenhängst. Gnädiger Herr, sprach Geronimo eifrig – Schweig, Betrüger! gebot ihm Manfred. Ihm soll nicht eingeblasen werden! Auch bedarf ich keines Beystandes, gnädiger Herr, sprach Theodor. Meine Geschichte ist sehr kurz. Ich war fünf Jahr alt, als Seeräuber meine Mutter und mich von der Küste Siciliens nach Algier entführten. Meine Mutter starb in weniger als Jahresfrist vor Gram. – Geronimo’s Augen entstürzten Thränen, tausend marternde Gefühle standen auf seinem Gesicht. Ehe sie starb, fuhr Theodor fort, band sie einen pergamentenen Zettel um meinen bloßen Arm, welcher besagte, ich sey der Sohn des Grafen Falconara. – Es ist wahr! seufzte Geronimo. Ich bin der unglückliche Vater! – Kann ein Pfaff niemals schweigen? sagte Manfred. Weiter! Ich blieb in der Sclaverey, sprach Theodor; bis vor zwey Jahren, da ich meinen Herrn auf einer Kreuzfahrt begleitete, ein christliches Schiff den Corsaren überwand. Der Hauptmann, dem ich mich entdeckte, war so großmüthig, mich in Sicilien an Land zu setzen; aber ach! ich fand meinen Vater nicht. Sein Gut lag am Ufer des Meeres. Die nemlichen Räuber, die mich und meine Mutter wegführten, hatten es verwüstet; das Schloß war bis auf den Grund abgebrannt. Mein Vater verkaufte bey seiner Zurückkunft, was ihm übrig geblieben war, und begab sich in ein Kloster des Königreichs Neapel, in welches, konnte mir niemand nachweisen. Verlassen und freundlos, arm an Hofnung je das Entzücken einer väterlichen Umarmung zu genießen, ergrif ich die erste Gelegenheit, nach Neapel zu segeln. Von dorther wandert’ ich, seit sechs Tagen in dieser Provinz, und nährte mich von meiner Hände Arbeit. Bis gestern Morgen glaubt’ ich, der Himmel habe mir kein andres Loos beschieden, als Seelenruhe und Zufriedenheit in Armuth. Dies, gnädiger Herr, ist Theodors Geschichte. Ich bin über Hoffen gesegnet, daß ich meinen Vater finde; ich bin über Verdienst unglücklich, daß ich mir Ihrer Hoheit Mißfallen zugezogen. Er schwieg. Unter seinen Zuhörern erhob sich ein freundliches Geflüster des Beyfalls. Das ist nicht alles, sprach Friedrich. Meine Ehre befiehlt mir hinzu zu setzen, was er verschweigt. Seine Bescheidenheit fordert mich auf, gerecht zu seyn. Er ist einer der tapfersten jungen Männer, auf christlichem Grund und Boden. Er ist heftig; aber wie kurze Zeit ich ihn auch kenne, verbürg’ ich seine Wahrhaftigkeit. Wäre das, was er erzählt, nicht wahr, er würd’ es nicht sagen. Junger Mann, ich ehre diese Freimühigkeit, die Ihrer Geburt geziemt. Sie haben mich eben beleidigt: aber das edle Blut Ihrer Adern mag wohl aufsprudeln, wenn es so neulich erst seine Quelle entdeckt hat. Kommen Sie, mein Fürst, (er wandte sich gegen Manfred) kann ich ihm verzeihen, so mögen Sie es noch viel leichter. Es ist des Jünglings Schuld nicht, daß Sie ihn für ein Gespenst hielten. Dieser herbe Stich erbitterte Manfreds Seele. Vermögen, antwortete er hochherzig, Wesen aus einer andern Welt meine Sinnen mit Schauder zu erfüllen, so steht das in keines lebenden Mannes Macht. Mir würde des Knaben Arm – Mein Gemahl, unterbrach ihn Hippolite, Ihr Gast bedarf Erholung. Wollen wir ihn nicht seiner Ruhe überlassen? So sprach sie, ergrif Manfreds Hand, nahm Abschied von Friedrich, und führte die Gesellschaft fort. Dem Fürsten that es nicht leid, eine Unterredung abzubrechen, welche die Aeußerung seiner geheimsten Gefühle in Anregung brachte. Er ließ sich in sein Gemach zurückführen, und erlaubte Theodoren, seinem Vater ins Kloster zu folgen. Doch muste er versprechen, am nächsten Morgen zur Burg zurück zu kehren; und der junge Mann ließ sich diese Bedingung gern gefallen. Matilde und Isabelle waren mit ihren eignen Gedanken zu beschäftigt, zu wenig eine mit der andern zufrieden, als daß sie gewünscht haben solten, diesen Abend länger zusammen zu bleiben. Jede ging in ihr Zimmer. Sie schieden mit mehr Ausdrücken der Höflichkeit und weniger Zuneigung von einander, als seit ihrer Kindheit unter ihnen obgewaltet hatten.

Waren sie ohne Herzlichkeit von einander gegangen, so suchten sie sich desto ungeduldiger auf, sobald der Morgen graute. Ihre Seelen befanden sich in einer Stimmung, die keinen Schlaf zuließ, und jeder fielen tausend Fragen ein, die sie der andern gern noch über Nacht vorgelegt hätte. Matilde überlegte, Theodor habe Isabellen zweymal aus einer so kritischen Lage gerettet, daß mehr als Zufall dabey obzuwalten scheine. Freilich waren seine Augen in Friedrichs Zimmer einzig auf Matilden gerichtet gewesen; aber das hatte er vielleicht gethan, um seinem und Isabellens Vater seine Neigung zu verbergen. Es wäre gut, das aufzuklären. Sie wünschte die Wahrheit zu erfahren, um ihrer Freundin kein Unrecht zu thun, und eine Leidenschaft gegen Isabellens Liebhaber zu nähren. So flüsterte Eifersucht ihr zu, und lieh eine Entschuldigung von der Freundschaft, um ihre Neugier zu rechtfertigen.

Isabelle blieb nicht minder schlaflos. Ihr Argwohn war besser gegründet. Denn Theodors Zunge und Augen hatten ihr gesagt, sein Herz sey gefesselt. Aber vielleicht erwiederte Matilde seine Neigung nicht? Sie schien immer unempfindlich gegen die Liebe. Ihr Tichten und Trachten ging zum Himmel. Warum sprach ich ihr dagegen? fragte Isabelle sich selbst. Jetzt leid’ ich für meine Großmuth. Aber wo fanden sie sich? wann? Es ist unmöglich, ich muß mich irren. Vielleicht sahn sie sich diesen Abend zum erstenmal. Ein andrer Gegenstand beschäftigt seine Gefühle. Wenn das ist, so bin ich minder unglücklich, als ich besorgte! Wenn es nur meine Freundin Matilde nicht ist! Und ich kann mich herablassen, die Liebe eines Mannes zu begehren, der so unhöflich und ohne Noth mir sagte, ich sey ihm gleichgültig? in eben dem Augenblick mir es sagte, wo alltägliche Lebensart wenigstens Ausdrücke der Achtung erfordert? Ich will zu meiner theuren Matilde gehn, sie wird mich in dem Stolz unterstützen, der mir zukommt. Das Männergeschlecht ist falsch. Wir wollen beyde ins Kloster. Sie wird sich freuen, mich in dieser Stimmung zu finden. Ja, ich sag’ ihr, daß ich ihrem heiligen Beruf nicht länger widerspreche. In dieser Gemüthsverfassung, und entschlossen, ihr ganzes Herz vor Matilden auszuschütten, trat sie in das Zimmer der Prinzessin, die sie ganz gekleidet fand, nachdenkend auf ihren Arm gelehnt. Diese Stellung entsprach Isabellens eignen Gefühlen, erweckte ihren Argwohn von neuem, und zerstörte das Vertrauen, das sie ihrer Freundin zu beweisen sich vorgenommen hatte. Sie errötheten, da sie gegen einander über standen, und waren zu sehr Neulinge, ihre Empfindungen geschickt zu verstellen. Nach einigen unbedeutenden Reden und Antworten, befragte Matilde Isabellen, um die Ursache ihrer Flucht. Diese hatte Manfreds Leidenschaft fast vergessen, so gänzlich war sie mit der ihrigen beschäftigt, und glaubte, Matilde meine ihre letzte Entfernung aus dem Kloster, welche die Begebenheiten des vergangenen Abends veranlaßte. Darum erwiederte sie: Martelli sagte einigen Klosterleuten, Ihre Frau Mutter sei gestorben. – O! unterbrach sie Matilde, das Mißverständniß hat Bianca veranlaßt. Sie sah mich in Ohnmacht fallen, und rief: die Prinzessin ist todt! Martelli holte grade sein Allmosen aus der Burg. – Warum fielen Sie in Ohnmacht? fragte Isabelle, der das übrige nichts anging. Matilde erröthete, und stammelte. Mein Vater saß zu Gericht – über einen Verbrecher. – Ueber welchen Verbrecher? fragte Isabelle hastig. – Ueber einen Jüngling, antwortete Matilde, über den – über den nemlichen – Ueber Theodor? fragte Isabelle. Ja, antwortete sie. Ich hatte ihn nie zuvor gesehn, ich weiß nicht, was er gegen meinen Vater verbrochen haben mag – da er Ihnen aber einen Dienst leisten können, so freut es mich, daß der Fürst ihm verziehn hat. – Mir einen Dienst? rief Isabelle. Nennen Sie das mir einen Dienst leisten, daß er meinen Vater verwundete, und fast an seinem Tode schuld ist? Freylich bin ich nur seit gestern so glücklich, meinen Vater zu kennen; aber ich hoffe, Sie halten mich kindlicher Zärtlichkeit nicht so entfremdet, daß ich der Kühnheit dieses verwegenen Jünglings nicht zürnen sollte? Wie soll ich jemals Zuneigung gegen den empfinden, der sich erfrecht, seinen Arm gegen den Urheber meines Daseyns zu erheben? Nein, Matilde, mein Herz verabscheut ihn: und bewahren Sie mir noch die Freundschaft, die Sie mir von Kindheit an gelobten, so werden Sie einem Menschen fluchen, der im Begrif war, mich auf ewig zu verderben. Matilde senkte ihr schönes Haupt, und antwortete: Ich hoffe, meine theure Isabelle bezweifelt ihrer Matilde Freundschaft nicht. Ich sah den Jüngling gestern zum erstenmal. Er ist mir völlig fremd. Die Wundärzte aber sprechen, Ihr Herr Vater sey außer aller Gefahr. Darum hegen Sie keine lieblose Empfindlichkeit gegen einen Mann, der, wie ich überzeugt bin, nicht wuste, daß Ihnen der Markgraf verwandt sey. Sie reden recht warm für einen Fremden, sprach Isabelle. Ich muß mich sehr irren, wenn er Ihre Liebe nicht vergilt. Was meinen Sie? fragte Matilde. Nichts, antwortete Isabelle, der es leid that, Matilden einen Wink von Theodors Zuneigung zu ihr gegeben zu haben. Darauf änderte sie das Gespräch, und fragte Matilden: wie Manfred Theodoren für ein Gespenst halten können? Gott sey mir gnädig! antwortete Matilde, bemerkten Sie nicht, wie außerordentlich er dem Bildniß Alfonso’s gleicht, in der Gallerie? Ich erwähnte es gegen Bianca, noch ehe ich ihn in Waffenrüstung sah, aber mit dem Helm auf dem Haupt, ist er das wahre Ebenbild des Gemäldes! Ich achte nicht viel auf Gemälde, sprach Isabelle, und noch weniger hab’ ich den jungen Mann so aufmerksam betrachtet, als Sie gethan zu haben scheinen. Ach, Matilde! Ihr Herz ist in Gefahr. Lassen Sie sich freundschaftlich warnen. Er hat mir gestanden, er sey verliebt. In Sie kann er nicht verliebt seyn, Sie beyde sahn sich ja gestern zum erstenmal. Nicht wahr? Allerdings! versetzte Matilde; aber warum schließt meine theure Isabelle aus einem Wort, das ich verlohren habe, ich – sie hielt ein; dann fuhr sie fort: Sie sah er zuerst, und ich bin nicht so eitel, zu glauben, meine wenigen Reize könnten ein Herz gewinnen, das Ihnen gewidmet ist. Seyn Sie glücklich, Isabelle, aus Matilden werde was da will! Isabellens Herz war zu ehrlich, einem so liebevollen Ausdruck zu widerstehn. Meine liebliche Freundin, sprach sie, Sie bewundert Theodor; ich seh’ es; ich bin davon überzeugt; und ein Gedanke an mein eignes Glück soll mich nie dahin bringen, dem Ihrigen in den Weg zu treten. Diese Offenheit brachte die sanfte Matilde zu Thränen. Die Eifersucht, die für einen Augenblick, Kälte unter diese liebenswürdigen Geschöpfe ausgestreut hatte, wich jetzt der angebohrnen Aufrichtigkeit und Unbefangenheit ihrer Seelen. Jede gestand der andern den Eindruck, den Theodor auf sie gemacht hatte, und auf dieses Geständniß folgte ein Wettstreit der Großmuth; jede wollte ihrer Freundin ihre Ansprüche aufgeben. Endlich erinnerte die Würde der Tugend Isabellen, Theodor habe ihrer Nebenbuhlerin den Vorzug gegeben. Sie entschloß sich, ihre Leidenschaft zu überwinden, und den geliebten Gegenstand ihrer Freundin abzutreten.

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10 декабря 2019
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