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Segnen

Gott, du willst nicht unseren Tod. Du willst, dass wir umkehren und leben.

Segne die Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen. Erneuere uns durch Jesus Christus, deinen Sohn, und lass uns ihm immer ähnlicher werden. Schenke uns durch seine Auferstehung unvergängliches Leben bei dir.

Der*die Leiter*in zeichnet den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn und spricht die Zusage:

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe.

Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,14)

Ermutigen

Auf die Asche in der großen Schale werden bunte Blumen gelegt.

Leben, wachsen, blühen, wach sein.

Mit der Asche den Boden düngen.

Aufstehen und aufbrechen.

Sich korrigieren lassen,

ohne zurückzuschlagen.

Mit einem weiten Herzen leben.

Ein Herz, wie es Jesus hatte.

Ein Herz für die anderen,

die Gemütlichen und die Ungemütlichen,

die Geliebten und die Gefürchteten.

Jesus, berühre mein Herz

mit der Kraft deines Herzens

und lass daraus

die Heilkraft des Friedens fließen.

Mit Jesus lasst uns beten:

Vaterunser

gemeinsam beten

Segnen

einander still segnen

UND FÜHRE UNS DURCH DIE VERSUCHUNG

ERSTER FASTENSONNTAG

Einstimmen

Wer bin ich? Bewusst oder unbewusst bewegt mich diese Frage jeden Tag. Manchmal freut sie mich, manchmal ärgert sie mich. In der Bibel finden wir die Frage schon auf der ersten Seite. Die Schöpfungsgeschichte versucht eine Antwort. Die Erzählung, wie Gott den Menschen aus Erde bildet und ihm seinen Atem einhaucht, meint, dass wir beides sind: Erde und Geist, sterbliche Wesen und Gottes geliebte Kinder. Mit der Frage „Wer bin ich?“ gehen wir durch die Fastenzeit. Wir tun es in aufrechtem Gang, also im Bewusstsein, dass wir eine göttliche Würde in uns tragen. Wir tun es auch im Bewusstsein unserer Schwäche und in der Sehnsucht nach Vergebung.

Beginnen wir im Zeichen des Kreuzes, das uns Halt und Erlösung gibt, und im Namen des dreifaltigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Um Vergebung bitten

Ich möchte, dass mein Kopf frei wird von den quälenden Gedanken, in denen ich mich nur um mich selbst drehe. Herr, erbarme dich.

Ich möchte, dass meine Augen gütig werden, frei von Neid und Eifersucht, neugierig auf alles Schöne um mich. Christus, erbarme dich.

Ich möchte, dass meine Ohren hellhörig werden und durch die vielen Töne und Geräusche hindurch das Wort Gottes vernehmen. Herr, erbarme dich.

Vor Gott bringen

Gott des Lebens, wir kommen zu dir am Beginn der Fastenzeit. In unsere leeren Hände legst du eine Zeit, die wir gestalten und feiern dürfen. Vierzig Tage, die uns spüren lassen, wonach wir hungern. Vierzig Tage, die unsere Sinne schärfen für das, wonach andere dürsten. Begleite uns in der Zeit der Stille und des Verzichts und gib uns die Kraft, Raum zu schaffen für deine Gegenwart.

Hören

Gen 2,7–9; 3,1–7 und Mt 4,1–11

Vertiefen

Vor vielen Jahren habe ich den Roman von Werner Bergengruen „Der Großtyrann und das Gericht“ gelesen. Der Großtyrann ist Herr der Stadt Casano. Er führt ein strenges Regiment, aber, so meint er es jedenfalls, nur zum Besten seiner Stadt. Eines Tages will er seine Untertanen auf die Probe stellen. Er inszeniert einen Mord und streut jeden Tag ein anderes Gerücht in der Bürgerschaft, wer der Mörder gewesen sein könnte. Er führt die Leute bewusst in Versuchung. Er will herausfinden, wie sie in ihrer Angst reagieren. Nach einer schlimmen und heillosen Zeit, in der sich alle gegenseitig bezichtigen, um die eigene Haut zu retten, beruft der Großtyrann eine Gerichtsverhandlung ein. Er deckt alles auf, die Meineide, die Intrigen, den Verrat an den besten Freunden, die dunklen Machenschaften, mit denen sich die Bürger seiner Stadt aus der Affäre ziehen wollten. Der Großtyrann schließt mit der Feststellung: „Ich habe gesehen, dass der Mensch nur in Versuchung geführt zu werden braucht, um in Schuld zu fallen.“ Da steht ein beherzter Bürger auf und sagt es dem Großtyrannen ins Gesicht: „Du bist der schlimmsten Versuchung erlegen, nämlich der, andere in Versuchung zu führen.“

„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!“ Wir beten diesen Satz tagtäglich. Wenn wir genau darüber nachdenken, stockt uns der Atem: Ist das möglich? Kann Gott uns in Versuchung führen? Was könnte er damit wollen? Kann es sein, dass Gott uns auf die Probe stellt? Will er wissen, wie weit wir treu sind und wo wir schwach werden?

Wenn es so wäre, dann müssten wir ihn als eine Art Großtyrann betrachten, wie ihn Bergengruen im Roman vorstellt. Nein! Gott hat es nicht nötig, uns auf die Probe zu stellen. Und er tut es auch nicht.

Gott führt uns Menschen. Er führt uns durch unsere persönliche Lebensgeschichte. Er führt uns durch unsere Zeit, durch die Situationen unseres Alltags. Gott bietet sich uns immer als Weggefährte an. Nun ist aber das Leben nicht nur gut. Auf unserem Weg gibt es, das ist die konkrete Erfahrung, Stolpersteine und Schlaglöcher. Es gibt, vom Leben vorgegeben, Umwege, Irrwege, Abwege. Es gibt, wenn wir im Bild bleiben, Wegelagerer und Räuber. Ich kann mich als Mensch auf meinem Lebensweg verlaufen, ich kann fallen, ja sogar abstürzen. Das Leben selbst ist Versuchung, ja mein eigenes Herz ist Versuchung, ich kann mir zur Gefahr werden. Auch andere Menschen können mir zur Gefahr werden, sogar die Nächsten und Liebsten. Es gibt Angst, Misstrauen und Enttäuschung. Es gibt das Böse, das auf uns lauert. Jesus kennt das Leben, er kennt das Herz des Menschen. Jesus weiß, dass wir Menschen in Versuchungen geraten, oft, ohne uns dessen bewusst zu sein. Er weiß, dass nicht Lust oder Luxus die größten Versucher sind, sondern die Angst.

Ich denke an einen Jugendlichen, der von seinen Kameraden als Feigling gehänselt wurde. Sozusagen als Mutbeweis stahl er in einem Geschäft eine Schachtel Zigaretten. Aber er war kein Dieb. Er wollte sich nur die Anerkennung seiner Kameraden erbetteln.

Ich denke an jenen Mann, der seit Jahren wusste, dass man in seiner Firma Steuern hinterzog. Er machte das Spiel sogar mit – mit schlechtem Gewissen. Der Mann war kein Betrüger. Er hatte Angst, seine Arbeit zu verlieren. Die Angst macht zum Mitläufer. – Vielleicht ist das die übelste aller Versuchungen.

Was wir im Vaterunser erbitten, bedeutet: Gott möge uns nicht in der Versuchung fallen lassen. Er möge uns im Gegenteil unbeschadet herausführen. Deswegen der wichtige Nachsatz: Erlöse uns von dem Bösen. Der Beter will sagen: Gott, löse uns aus der Fessel des Bösen, an die wir durch die Versuchungen des Lebens immer wieder gebunden werden. Bewahre uns davor, dass wir dem Bösen erliegen.

Der Versucher sagt zu Jesus: „Befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird!“ (Mt 4,3) Es ist die Versuchung jedes Menschen. „Du sollst satt werden, du sollst alles haben“, sagt uns eine innere diabolische Stimme. Und die Werbeplakate sagen es uns auch. Nicht nur der Magen will satt werden. Auch die Augen und die Ohren, ja alle Sinne. Auch die Konten wollen satt werden, die Terminkalender, die Auftragsbücher. Wir sind nie ganz zufrieden. Wir sind nahezu unersättlich. Im Grunde wollen wir unsere verletzte und sehnsüchtige Seele sättigen.

Wir sehnen uns im Grunde nach einem sinnvollen und glücklichen Leben und tun uns doch so schwer, den Sinn und das Glück zu genießen. Unser Lebenshunger will uns in Wahrheit zum Wesentlichen hinführen, zu einem bewussten Leben, zur Liebe, zu Gott. Das ist die Chance des Fastens und der Fastenzeit. Wer seinen Konsum einschränkt, wird seinen tieferen Hunger spüren. Und er kann zu den Quellen gelangen, die ihm wirkliches Leben schenken.

Unsere zweite Versuchung heißt: Ich will etwas Besonderes sein. Auch diese Versuchung entspringt einem gesunden Bedürfnis. Wir brauchen Ansehen und Selbstwertgefühl, um leben zu können. Ein Kind kann sich nur gesund und gut entwickeln, wenn es angesehen wird. Und vom guten Blick leben auch wir Erwachsene. Wenige Menschen leiden an zu viel Selbstbewusstsein, die meisten an zu wenig. Wahrscheinlich ist ebendies der Grund, warum unser Streben nach Ansehen zu einer gefährlichen Versuchung werden kann.

Jesus sagt zum Versucher nur einen Satz: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“ (Mt, 4,7) Gott will auch nicht, dass wir ihm etwas vorspielen. Die Lebensregel Jesu heißt: Sei ganz du selbst. Spiele dir und anderen kein Theater vor. Du hast es nicht nötig. Im Innersten weißt du, wer du bist. Und deine Mitmenschen spüren, ob deine Worte und Taten von Herzen kommen.

Jesus erlebt in der Wüste eine dritte Versuchung: Macht! Satan bietet ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht an. Unsere persönliche Versuchung zur Macht kommt meist nicht so laut daher, sie ist viel subtiler. Oft merken wir die kleinen Machtspiele gar nicht. Mit ein paar gut platzierten Worten kann ich mich geschickt in Szene setzen. Macht ist die heimlichste und die unheimlichste aller Versuchungen.

Die Bibel zeigt uns etwas sehr Tröstliches: Unsere Versuchbarkeit ist auch unsere Gnade. Es ist unsere Gnade, dass wir unstillbare Sehnsüchte haben. Die Ohnmacht ist die Macht des Kindes. Es lässt sich bedingungslos lieben. So wird es erwachsen. Welch eine Chance, wenn wir in den kommenden Wochen ganz tief die Stellen unserer Seele berühren dürfen, wo unsere Sehnsüchte und unsere Versuchbarkeit liegen. Welch eine Chance, wenn wir Gott in dieser Mitte unserer Seele Wohnrecht geben. Der große französische Philosoph Blaise Pascal sagt es so: „Der Mensch ist ein Abgrund, der nur mit Gott gefüllt werden kann.“

Bitten

Nicht nur unsere Bitten bringen wir vor dich, Gott, sondern auch uns selbst. Wir kommen mit unseren Sorgen, Fragen und Wünschen. Und auch mit unserer Kraft und Energie. Du sprichst dein ja zu uns und der Welt und gibst uns den Auftrag, in Gerechtigkeit und Frieden zu leben.

Nicht wenige Menschen, zunehmend auch Kirchenferne, nutzen diese Zeit, um 40 Tage lang etwas anders zu machen: Sie suchen Zeiten und Räume, um wieder zur Ruhe zu kommen. Oder sie verzichten auf Konsumgüter wie Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch. Wir wünschen uns selbst und einander Mut und Fantasie, die Zeit bis Ostern mit Leben zu füllen. – Stille

In unserem Alltag halten wir vieles für selbstverständlich – sauberes Wasser, ausreichend Nahrung, gesunde Lebensmittel, gute Menschen an unserer Seite. Es tut uns gut, immer wieder anzuhalten, zu staunen und dankbar zu werden. – Stille

Wir sind auf der Suche nach einem guten Leben – für uns selbst, für unsere Familien und Freunde, aber auch für die Fremden, deren Kultur und Lebensgewohnheiten wir kaum kennen. Mit unseren Grenzen, aber auch mit unserer Sehnsucht stehen wir hier. – Stille

Wir denken an die vielen Menschen, deren Grundbedürfnisse und Grundrechte nicht erfüllt werden: Menschen, die wegen ihrer Religion oder Herkunft verfolgt werden, Menschen, die keine Arbeit haben oder denen gerechte Löhne verweigert werden. Oft fühlen wir uns ohnmächtig und überfordert angesichts der riesigen Herausforderungen. – Stille

Wir erleben am eigenen Leib die Vergänglichkeit. Unsere Gesundheit hält nicht ewig, wir werden jeden Tag älter. Einmal werden wir sterben. Es fällt uns schwer, das wahrzuhaben. Viele Angehörige, Freunde und Nachbarn sind bereits verstorben. Mit dem Blick auf das Kreuz erfahren wir immer wieder Hoffnung und Zuversicht. – Stille

Noch vieles mehr beschäftigt uns. Du, Gott, weißt darum, ehe wir es aussprechen. Wir bringen dir – mit unseren Stärken und Schwächen, unseren Talenten und Grenzen – unsere Sehnsucht nach der Fülle des Lebens, die nur du schenken kannst. Amen.

Meditieren

Jesus – alles ist dir bekannt.

Alles hast du mit uns geteilt:

Den Leib und die Seele,

die Freude und den Schmerz,

das Leben und den Tod.

Auch die Versuchung kennst du.

Auf den Berg wurdest du gestellt –

auf den Berg der Macht,

des Ansehens, des Erfolgs.

„Du hast alles in der Hand“,

hat dir der Versucher zugeflüstert,

„alles liegt dir zu Füßen“.

Du hast um die Gefahr gewusst:

Berge ragen hoch auf,

fallen aber auch steil ab.

Der Fels ist glatt,

der Abgrund ist tief und tödlich.

Du hast gewusst:

Die Macht versucht uns, sie festzuhalten,

die Hände zur Faust zu ballen

und gewalttätig zu werden.

Du hast gewusst:

Unser Ansehen kann

zu einem Spiegel werden,

vor dem wir uns drehen und bewundern,

und dabei alle und alles vergessen.

Du hast gewusst:

Erfolg kann süchtig machen,

immer höher zu klettern,

bis die Spitze abbricht.

Jesus, gib uns den Mut,

deinem Beispiel zu folgen.

Wir wissen, dass wir versuchbar sind.

Gib uns die Kraft der Unterscheidung,

dass wir die trügerischen Stimmen

in uns durchschauen,

dass wir die Sehnsucht

nach wahrhaftigem Leben spüren

und die Liebe zum Guten.

Nimm uns an der Hand

und geh mit uns den Weg durch die Wüste.

Dann erreichen wir sicher unser Ziel.

Danken

Bruder Jesus, dein Leben war tief verwurzelt in Gott, der unser aller Vater ist. Auch den Armen und Bedrängten hast du Leben in Fülle versprochen und sie einen Vorgeschmack des Himmels kosten lassen. In deinen Worten und Taten hast du den Menschen aller Zeiten einen Weg zum Leben geöffnet. In diesen 40 Tagen rufst du uns zur Umkehr. Alle sollen Gottes Ja-Wort hören und spüren dürfen. Das dürfen wir zeichenhaft in dieser Stunde erleben, in der du bei uns bist. Sei du auch in unserem Alltag Hilfe und Stärkung.

Segnen

Seid gesegnet mit der Liebe Gottes. Seine schöpferische Kraft ruft euch jeden Tag neu ins Leben.

Seid gesegnet mit dem Wort Gottes, in dem ihr sein unverbrüchliches Ja hören sollt.

Seid gesegnet mit der Weisheit Gottes, an der ihr Anteil habt, um in Verantwortung zu leben.

Seid gesegnet mit der Stärke Gottes, die euren Händen die Kraft gibt zu trösten, aufzurichten und eine lebenswerte Welt aufzubauen.

VERWANDLUNG FEIERN

ZWEITER FASTENSONNTAG

Vorbereiten

Drei verschiedene Stationen in der Kirche, um die sich die Mitfeiernden versammeln können

Liedblätter mit Gebet und Segen

Abspielgerät für Tonträger mit dem Lied „Leg mein Gesicht frei“ (youtube)

kleine Spiegel

Ikone der Verklärung Christi (im Internet sind zahlreiche Darstellungen zu finden)

Klangschale

Einstimmen

Bei seiner letzten Rede am 3. April 1968 am Abend vor seiner Ermordung sprach Martin Luther King folgende Worte:

„Ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen. Ich mache mir keine Sorgen. Ich möchte nur Gottes Willen tun. Er hat mir erlaubt, auf den Berg zu steigen. Und ich habe hinübergesehen. Ich habe das Gelobte Land gesehen. Ich fürchte niemanden. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen.“

Die Erfahrung Martin Luther Kings erinnert an die Erfahrung, die Jesus kurz vor seinem gewaltsamen Tod auf dem Berg Tabor gemacht hat. Es ist die Erfahrung einer inneren Verwandlung. In der Nachfolge Jesu mag auch an uns Verwandlung geschehen.

STATION 1
Besinnen

Die Mitfeiernden werden eingeladen, einen der kleinen Spiegel in der Mitte zu holen und sich damit an einen stillen Platz zu setzen. Zwei Sprecher*innen tragen abwechselnd den Text vor:

I

Einem anderen Menschen

den Spiegel vorhalten –

mit Worten, mit einer Geste –

wer tut das nicht gern?

Mir selbst den Spiegel vorhalten –

mit einer ehrlichen Prüfung

meines Denkens und Tuns –

das mache ich nicht so gern.

II

Genau dazu bin ich jetzt eingeladen.

Vermutlich habe ich schon heute Morgen

in den Spiegel geschaut.

Ein kritischer Blick auf die Augen,

den Mund, die Frisur.

Vielleicht ganz schnell, um mich

zu schminken oder zu rasieren.

Jetzt habe ich Zeit, mich anzuschauen.

I

Der Blick in den Spiegel

lässt keine Täuschung zu.

Ich sehe mich so, wie ich bin.

Hier brauche ich mich nicht zu verstellen,

keine Maske aufzusetzen.

Ich sehe nicht nur mein Gesicht,

ich sehe auch etwas von meiner Seele.

Ich komme in Berührung mit meinen Gefühlen.

Mit meinem Glücklich- oder Traurigsein.

Mit meiner Zuversicht und meinen Ängsten.

II

Vielleicht neige ich dazu,

zuerst das Unansehnliche zu sehen,

meine Fehler und Macken,

meine zu harten oder zu weichen Züge;

meine Kritik an meiner Figur

oder meinem Charakter.

Vielleicht neige ich auch dazu,

nur das Gute zu sehen,

mein gutes Aussehen, meine Erfolge,

meine Energie.

I

„Du bist das, was du vor Gott bist,

nicht mehr und nicht weniger“.

Dieser Satz wird

Franz von Assisi zugeschrieben.

Wie geht es mir damit?

Weiß ich, wie Gott mich sieht?

II

Es gibt Sätze in der Bibel, die es uns sagen.

Im Buch des Propheten Jesaja sagt Gott

zu Israel – damit sind wir alle gemeint:

„Weil du in meinen Augen

teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe,

gebe ich Menschen für dich

und für dein Leben ganze Völker.

Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! (Jes 43,4 f.)

Ich lasse diesen Satz einfach in meine Seele sinken.

Singen

Das Lied kann entweder von einer CD o. Ä. eingespielt oder solistisch oder von einer Schola / einem Chor gesungen werden.

Leg mein Gesicht frei, mach mich schön.

Wer mich entlarvt hat, wird mich finden.

Ich hab Gesichter, mehr als zwei.

Augen, die tasten vor im Blinden.

Herzen aus Angst, die vor Angst vergehn.

Leg mein Gesicht frei, mach mich schön.

Leg mein Gesicht frei, mach mich schön.

Wer sich entlarvt sieht, wird gefunden

und wird ganz neu sich selbst verstehn,

wird leben, offen, unumwunden

und nirgends hin verloren gehn.

Leg mein Gesicht frei, mach mich schön.

(Huub Oosterhuis)

Beten

Gott, Geheimnis von Schönheit und Liebe, du hast uns Menschen nach deinem Abbild geschaffen. In deinen Augen sind wir schön, denn wir sind, was wir vor dir sind. Dein Licht möge unsere Schatten durchdringen und unsere Schönheit aufleuchten lassen. Dein Glanz möge durch uns hindurchstrahlen und die Welt mit Liebe berühren.

STATION 2
Hören

Mk 9,2–10

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