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Leute, darunter Carmine Galante und Joseph Valachi, werden 1958 wegen Verstössen gegen das

neue Drogengesetz verhaftet. Aufgrund der Aussagen des Starzeugen Cantellops über grosse

Drogendeals werden alle Angeklagten verurteilt. Genovese, zu 15 Jahren Gefängnis verdonnert,

stirbt 10 Jahre später in Haft. Galante landet im Lewisberg Penitentiary in gleichen Zellenblock wie

Jimmy Hoffa, wo er Vincente Teresa verspricht, er werde Carlo Gambino mitten auf den Times

Square scheissen lassen.

Das Apalachin-Treffen der Mafia beweist dem McCIellan-Ausschuss, dass ein nationales

Verbrecher-Syndikat existiert. Diese Bestätigung ist für J. Edgar Hoover äusserst peinlich, hat er

doch immer behauptet, es gebe keine interstaatlich tätige Mafia, und sich über Kefauver, Kennedy

und McCIellan lustig gemacht. Da es offensichtlich nicht nur lokal aktive Gangster gibt, kann er die

Zuständigkeit des FBI nicht mehr bestreiten. Am 27.1 1 .57 startet er das Programm TOP

HOODLUM gegen das organisierte Verbrechen und benutzt den Begriff LCN (La Cosa Nostra von

Maranzano), um den Eindruck zu erwecken, er sei besser informiert als alle anderen. LCN tönt weit

weniger gefährlich als "Organisiertes Verbrechen" oder "Mafia". Die Mobster bezeichnen ihre

Organisation oft anders: "the Office" in New England, "the Arm" in Buffalo oder "the Outfit" in

Chicago.

Während zwei Jahren sammelt das FBI nun Informationen über das organisierte Verbrechen. Der

von Vizedirektor William Sullivan und seinem Assistenten Charles Peck geschriebene Report wird

in 25 nummerierten Exemplaren gedruckt und an Spitzenbeamte verteilt. Nachdem Hoover sein

Exemplar gelesen hat, ordnet er den Rückzug aller Kopien an und lässt sie vernichten. Zudem

behindert er massiv die Arbeit der Special Group on Organized Crime, geleitet von Richard Ogilvie

und Milton Wessel, welche auf Initiative Eisenhowers als Reaktion auf das Apalachin-Treffen

gebildet wird. Schliesslich werden 27 Teilnehmer des Treffens wegen Behinderung der Justiz

angeklagt und 20 verurteilt.

Quellen : Meurice, Davis (1994): 70-96, Delorme: 63-68,1 17f,1 47-1 53, Giancana: 244-247, Best: 8f,

Summers (1993): 246f, Cran, Holenstein: 53, Bartholomew: 59.

1957 Lewis Rosenstiel top

Louis B. Nichols wechselt vom FBI zu Lewis Solon Rosenstiel, Costello-Verbündeter aus dem

Alkoholgeschäft mit Beziehungen zu Meyer Lansky, Angelo Bruno und Hoover, der ab und zu in

Rosenstiels Flugzeug fliegt. Rosenstiel kaufte 25'000 Exemplare von Hoovers Buch "Masters of

Deceit" und verschenkte sie an Schulen, zahlt in den 60er Jahren mehr als $1 Mio. an die J. Edgar

Hoover Foundation, zu der auch nahmhafte Mafiosi beisteuern, und begleicht Hoovers

Wetteinsätze an Pferderennen. Als Gegenleistung hilft Hoover bei verhafteten Verbündeten.

Rosenstiel entwickelt sich zum wichtigsten Verbindungsmann zwischen Hoover und Lansky.

Rosenstiel ist bisexuell und hat ein Verhältnis mit Roy Cohn, dem ehemaligen Assistenten Joe

McCarthys. Die beiden organisieren seit 1 948 Sexparties für Hoover, der sich als Frau verkleidet

mit jungen Männern im Plaza Hotel oder in Rosenstiels Haus, in dem Zimmer abgehört werden

können, trifft.

Mithilfe von Nichols und Cohn schmiert Rosenstiel Lyndon Johnson und den Vorsitzenden der

Justizkommission Emanuel Celler und macht Druck auf den Kongress, der daraufhin die geplante

Steuer auf gelagerten Alkohol aufhebt. Vermutlich hätte er ohne diese Einsparung von $40-50 Mio.

Konkurs gemacht. Rosenstiel finanziert ebenfalls Alfred Kohlbergs American Jewish League

Against Communism.

Johnson ist ein gemeinsamer Freund von Edwin Weisl, dem Rechtsberater des Senate Space

Committee, und von General John B. Medaris, dem Chef des Army Space Programms. Medaris

arbeitet mit Wernher von Braun und gehört mit Roy Cohn und Mafiaboss Joe Bonanno zur Spitze

der Lionel Corporation, die 90% ihres Umsatzes mit Elektronik für Raumfahrt und Rüstung macht.

Medaris ist zudem Direktor einer Bodenspekulationsfirma von Bobby Baker und George Smathers.

Von Braun wird nach dem Sputnick-Schock zu einem Rocket-Star der Technokraten, wozu ein Film

gedreht wird, der seine Nazivergangenheit und das V2-Raketenprogramm auf sein

Technikinteresse reduziert. Bonanno ist während Jahren ein persönlicher Informant Hoovers und

arbeitet eng mit Louis Mortimer Bloomfield und der Bank of World Commerce zusammen. Die

BWC gehört der Allied Empire, den Gamblern Irving Devine, Clifford Jones, Edward Levinson, M.A.

Riddle, B.E. Seigelbaum, der Sav-Way Investment Company und dem Präsidenten John Pullman.

Devine, Seigelbaum und Pullman arbeiten mit dem Schweizer Sylvain Ferdmann, um Gelder für

Meyer Lanksy zu waschen, unter anderem bei der Schweizerischen Kreditanstalt (heute CS).

Ferdmann gründet die Atlas Bank auf den Bahamas für die SKAndalbank.

Quellen : Summers (1993): 247-259, Scott (1993): 211, Cran, Torbitt: 10-13, Hübner/Sperling.

1958 Präsidentschaftskampagnen top

Seit zwei Jahren arbeitet Joe Kennedy daran, die Präsidentschaftskampagne von Jack

vorzubereiten, indem er alte Kontakte des Roosevelt -Wahlkampfs von 1932 reaktivierte und viele

wichtige Demokraten einzeln auf seine Seite brachte. John Kennedy wurde mit 73,6% der Stimmen

als Senator wiedergewählt, mithilfe von Mafia-Leuten, die andere Kandidaten einschleuste. Mit

diesem Ergebnis ist JFK eindeutiger Präsidentschaftskandidat, und Frank Sinatra ist das wichtigste

Bindeglied der Mafia zur Unterstützung der Wiederwahl. Zahlreiche Journalisten werden von Joe

angeheuert, um Artikel und Bücher über die Kennedys zu schreiben. Kennedy selbst lässt

Tausende von Exemplaren des Buches "Profiles in Courage" von 1956 kaufen, um es auf der

Bestsellerliste zu halten. Joe gibt Millionen für Jack aus, dem ein schwieriger Kampf bevorsteht: er

ist zu jung, katholisch, und die Reputation des Vaters schadet ihm, obwohl Joe sich nicht mehr in

der Öffentlichkeit zeigt.

Bei seinen Privatbesuchen in Havanna bekommt Jack Schwierigkeiten, weil er, neben den

Bordellbesuchen, mit der Frau des italienischen Botschafters eine Affäre hat, weshalb der

kubanische Geheimdienst einschreitet. Er hat auch eine Affäre mit seiner Sekretärin Pamela

Turnure, die in der Wohnung oberhalb ihrer Vermieterin Florence M. Kater wohnt. Kater ist entsetzt

über die nächtlichen Besuche und beginnt, gegen den unmoralischen Senator zu kämpfen. Obwohl

Pamela in der Nähe eine neue Wohnung nimmt, photographiert ihn Kater beim Verlassen des

Hauses nachts um drei und schickt das Photo mit Begleitschreiben an 50 prominente Verleger,

Kolumnisten und Politiker in Washington und New York. Auch das FBI bekommt ein Exemplar,

worauf Hoover die Beziehung überwachen lässt. Der ehemalige Staatsanwalt James Mclnerney

versucht Kater zu überzeugen, dass sie ihre Aktionen einstellen soll und droht, ihr Mann werde

seine Stelle verlieren. Angeblich hätte sie das getan, wenn die Familie bereit gewesen wäre, ihr ein

Bild von Amedeo Modigliani zu kaufen. Als die Nomination erfolgt, verstärkt Kater ihre Mission, und

JFK ist sich kaum bewusst, mit wieviel Glück er einem Skandal entkommt. JFK verlässt sich auf

seine Fähigkeit, in der Öffentlichkeit ein gutes Bild von sich abgeben können. Er betreibt eine

Strategie des permanenten Wahlkampfes, weshalb die ersten Worte von Tochter Caroline

"Flugzeug", "Auf Wiedersehen" und die Namen der wichtigsten Bundesstaaten der Vorwahlen sind.

Auch Richard Nixon will sich für die Präsidentschaftswahlen profilieren und unternimmt eine

Lateinamerikatour, die ihn fast das Leben kostet. In Uruguay wird er als Kriegstreiber, Imperialist

und Diktatorenfreund beschimpft, in Peru wird er mit Steinen beworfen, und in Venezuela kann die

Armee nur knapp verhindern, dass sein durch eine Blockade gestoppte Wagen umgeworfen und

angezündet wird. Der alamierte Eisenhower schickt mit der Operation POOR RICHARD 1000

Marines, Fallschirmspringer, sechs Zerstörer, ein Kreuzer und ein Flugzeug nach Venezuela, die

dann aber nicht benötigt werden. CIA-Stationschef Jacob Esterline hatte dem Vizepräsidenten

dringend von diesem Besuch abgeraten. In den USA stellt sich Nixon als unerschrockener Kämpfer

gegen die lateinamerikanischen Kommunisten dar.

Quellen : Hersh: 107, Posener: 78f, Fox: 331, Davis (1984): 185f, Gregory/Speriglio: 264, Best: 19,

Summers (1993): 305, (2000): 166-171, Collier/Horowitz: 283-293, Cran, Lewens/Wall.

1958 US-Interventionen top

In über 40 Ländern stellen die US-Geheimdienste paramilitärische Streitkräfte auf, allerdings nicht

immer erfolgreich. Bis Mitte der 70er Jahre werden Waffen und Munition für $152 Mio. an Guerillas

abgegeben, die nie einen Schuss abgeben. Es gibt manchen Fehlschlag wie in Südjemen, wo die

CIA 1974 die progressive Regierung mit dem Aufbau einer Rebellenarmee in Saudi Arabien

bekämpfen will.

In Indonesien organisiert die CIA auf Initiative von Frank Wisner und Nixon 1958 von Singapur aus

die paramilitärische Unterstützung für 42'000 Rebellen auf den Philippinen für den Aufstand in

Indonesien, da Achmed Sukarno den Kommunisten einen wachsenden Einfluss einräumt und sich

China annähert. Das Material wird mit der Civil Air Transport nach Indonesien gebracht. Selbst

schwere B-26 Bomber der CAT mit Besatzung und Panzer werden den Rebellen für den Aufstand

zur Verfügung gestellt. Nachdem eine Kirche bombardiert und der CIA-Pilot verhaftet wird, stoppt

Dulles den Einsatz der CAT. Obwohl sofort Waffen im Wert von $1 Mio. und 18 Tonnen Reis

Auslandhilfe als Entschädigung nach Indonesien geschickt werden, bleibt der Pilot vier Jahre lang

in Gefangenschaft. Der Aufstand wird nach vier Monaten niedergeschlagen, und die Regierung gibt

die Zahl der Opfer mit 3000 an.

Daraufhin soll Sukarno erpresst werden. Robert Maheu will die Schwäche des indonesischen

Präsidenten für Frauen ausnützen, wozu Johnny Roselli Marilyn Monroe engagiert. Im Januar und

im Juni 1959 kommt es zu Treffen, ebenso im April 1961, als Sukarno Los Angeles besucht.

Marilyn macht bei der Köderung Sukarnos freiwillig mit, weil ihr der Kontakt mit den Mächtigen der

Welt schmeichelt. Im September 1959 organisiert Frank Sinatra, der als Zermonienmeister der Fox

fungierte, eine Einladung Marilyns zu einem Dinner mit Nikita Chruschtschow, mit derselben

Absicht. Aber MM beschreibt den sowjetischen Machthaber als fetten, hässlichen und knurrenden

Mann mit Warzen im Gesicht und ist froh, ihn nicht küssen zu müssen.

Um Sukarno weiter unter Druck setzen zu können, lässt die CIA den Pornofilm Happy Days mit

einem Schauspieler drehen, der ihm ähnlich sieht. Maheu ist Make-up- und Kameramann und

Direktor des Filmes, der Sukarno im Bett mit einer blonden KGB-Spionin zeigen soll. Erst im

Oktober 1965 gelingt der Putsch gegen Sukarno durch Hadji Mohamed Suharto, dem ein

Massaker an einer halbe Million Kommunisten folgt.

Die CIA unterstützt in einigen asiatischen Ländern Oppositionsbewegungen wie die Khmer Serei in

Kambodscha gegen Norodom Sihanouk, den die CIA 1959 zu ermorden versucht. Hinter der

Entschlossenheit der USA, die "Unabhängigkeit" der Staaten in Indochina zu wahren, steht der

langfristige Plan, eine Eindämmungspolitik gegen das kommunistische China zu entfalten. In China

wie in der Sowjetunion bleiben Infiltrationsversuche praktisch immer erfolglos, so dass die CIA sich

auf Dissidenteninformationen verlassen muss.

Die CIA organisiert die Rebellion in Tibet, das 1949 von den chinesischen Truppen besetzt und

1951 in den chinesischen Staatsverband eingegliedert wurde. Obwohl China 1956 einen

Ausschuss unter Vorsitz des Dalai Lama und seinem Stellvertreter Pantschen Lama zur

Vorbereitung einer autonomen Verwaltung einsetzte, unterstützte die CIA den bewaffneten

Widerstand des Khamba-Stammes, und es gelang ihr, einen Aufstand zu organisieren, der von

Flugzeugen der Civil Air Tansport unterstützt wird. Der Aufstand wird niedergeschlagen, was im

März 1959 zur Flucht des Dalai Lama und 70'000 Tibetanern führt. Von 1957 bis 1960 werden

16'000 Krieger des Khampa-Stammes von der CIA ausgebildet, davon 2000 in den USA, die bis

1974 Vorstösse aus den umliegenden Ländern nach Tibet hinein unternehmen, manchmal

unterstützt von CIA-Söldnern und Flugzeugen. Der Codeame des Programms, das für die USA im

wesentlichen eine Störaktion Chinas ist und nicht die Unabhängigkeit Tibets anstrebt, lautet ST/

CIRCUS. Ab 1960 baut die CIA eine Tibeterarmee in Mustang auf, die bis 1969 unterstützt wird.

Zur Absicherung dieser Aktionen übernimmt die CIA ab 1962 auch die Ausbildung der indischen

Grenzpolizei. Verteidigungsminister Tom Gates arbeitet mit Dulles, der Tibet anfänglich mit Ungarn

verwechselt, am Projekt mit. Der Verbindungsagent der CIA zum Pentagon von 1950 bis 1971 ist

Frank Hand, der eine zentrale Rolle spielt, weil der Zugang zum Pentagon eine der

entscheidenden Machtfragen ist. Am 9.9.65 wird Tibet zur autonomen Region Chinas erklärt, aber

die Bemühungen der chinesischen Führung um Konsens mit dem Dalai Lama wechseln seitdem

mit Phasen brutaler Unterdrückung der Tibetaner bis hin zur Zerstörung der Klöster.

Amerikanische und englische Marineinfanteristen landen am 15.7.58 im Libanon und in Jordanien,

begleitet von einer grossen US-Kriegsflotte vor Beirut. Gründe für die Landung sind der Putsch im

Irak vom 14.7., wobei der prowestliche Nuri as-Said ermordet wird, und der Bürgerkrieg im

Libanon, der die Herrschaft von Staatspräsident C. Chamoun gefährdet. Chamoun hatte mit

Unterstützung der CIA ein Jahr zuvor die Wahlen verschoben, um seine Macht zu sichern, wobei

er die Opposition aus dem Parlament ausschloss. Die von Chamoun erlassenen Gesetze führten

am 12.5.58 zu einem bewaffneten Aufstand in Beirut und stürzten das Land in einen Bürgerkrieg.

Chamoun appellierte an die USA, "das Land" zu schützen, wogegen verschiedene

Rebellenorganisationen ihren Widerstand aufnahmen. Die Truppen in Jordanien sollen den von

Nasser geplanten Zusammenschluss Ägyptens und Syriens zur Vereinigten Arabischen Republik

verhindern.

Im Irak übernimmt General Abdul Kahm Kassem in einem blutigen Putsch die Macht, was die USA

zuerst durch eine militärische Intervention verhindern wollen. Da die USA keine Verbündeten im

Land haben, müssen sie diesen Plan fallenlassen. Kassem schafft die Monarchie ab, nimmt die

diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion wieder auf, hebt das Verbot der Kommunistischen

Partei auf und unterdrückt prowestliche Parteien. 1959 verlässt der Irak den Bagdad-Pakt

(CENTO), das ungerechte Verteidigungsabkommen zur Sicherung des Öls zwischen der Türkei,

dem Irak, Grossbritannien, Persien, Pakistan und den USA aus dem Jahr 1955.

Die CIA versucht daraufhin, Kassem von aussen zu neutralisieren. Ein vergiftetes Taschentuch

wird ihm von der CIA-Station in New Dehli zugeschickt, ohne dass man erfährt, wer das Glück hat,

das Paket zu öffnen. Die CIA engagiert Killer, zu denen auch Saddam Hussein gehört, um Kassem

auf offener Strasse ermorden zu lassen. Nach dem Misserfolg kann Saddam nach Kairo ins Exil

fliehen, wo er der Führer der Baath-Studentengruppe wird und regelmässig mit der CIA in Kontakt

ist. Nicht ohne Grund kursiert in der arabischen Welt das Gerücht, Saddam sei ein CIA-Agent. Laut

James Akins, der zwischen 1961 und 1965 politischer Barater an der US-Botschaft in Bagdad ist,

lassen die USA den Baathisten viel Geld un Waffen zukommen. Kassem wird am 8.2.63 durch ein

Überfallkommando in Bagdad exekutiert, nachdem er kurz zuvor die Gründung einer nationalen

Ölgesellschaft verkündet hat und ihm das US-State Departement mit Sanktionen gedroht hat, falls

er seine Pläne nicht ändere. Interessanterweise kommt die erste Erklärung der neuen Regierung,

dass sie an einer Verstaatlichung der Erdölindustrie nicht interessiert sei, nicht aus Bagdad,

sondern aus Washington.

Der neue Staatspräsident Abdul Salem Aref, der mithilfe der CIA die Macht übernimmt, verzichtet

auf die Ansprüche Iraks auf Kuweit. Nach dem Putsch setzt eine Welle der Verfolgung gegen

Kommunisten und Demokraten ein. Die CIA übergibt den Kommandos der Baath-Partei Listen mit

verdächtigen Kommunisten, worauf mindestens 800 Personen umgebracht werden. Saddam kehrt

sofort aus dem Exil zurück und leitet die Folterungen und Ermordungen. Die Gefangenen werden

mit Wasser vollgepumpt und mit Stromschlägen bearbeitet, und man bricht ihnen die Knochen.

Zum gemensamen Feind gehören auch die Kurden, weshalb die USA der irakischen Armee

kostenlos 5000 Bomben, davon 1000 Napalmbomben, liefern, um kurdische Dörfer

niederzubrennen.

Innerhalb der Baath-Partei erlangt der fanatische Antikommunist Saddam Hussein, ein Bewunderer

von Adolf Hitler, eine dominierende Position. Eine Erhebung gegen den nun regierenden Bruder

Abdul Rahman Aref am 17.7.68 bringt den rechten Flügel der Baath-Partei von Sajid Hasan an die

Macht, der den Kurden 1970 eine gewisse Autonomie zugesteht. Saddam Hussein orientiert sich

nun an Josef Stalins Machtssystem, weshalb die CIA nun die Freiheitspartei von Mulla Mustafa al

Barzani mit Geld und Waffen unterstützt. Nachdem sich die Baath-Partei und die KP 1973 zur

Nationalen Fortschrittsfront zusammenschliessen und die ausländischen Ölgesellschaften zu

verstaatlichen beginnen, heizt die CIA den Kurdenkonflikt erneut an, um das irakische Regime zu

schwächen. $16 Mio. werden ausgegeben, aber der Aufstand bricht zusammen und

Hunderttausende müssen fliehen.

Quellen : Hersh: 434f, Horowitz: 176-179,402, Schulz:1 73,331, Sarin/Sonam, Gremliza (1978b),

Kilian (1998), Paringaux: 22f, CIA-Info: 14f, Brandt, Best: 31, Prouty (1973): 378f, (1975), Dean,

Werning, Bourrier, Ali (2002), Jabar, Gresh (2003), Despratx/Lando.

1959 Kubanische Revolution top.

Fidel Ruiz Castro übernimmt am Neujahrstag die Macht in Kuba, nachdem Batista panikartig und

unerwartet mit einem Flugzeug voller Koffern mit Geld in die Dominikanische Republik geflohen ist.

Castro studierte Recht in Havanna und galt immer als Rebell, der in zahlreiche Schiessereien

verwickelt war. 1950 trat er der radikalen, aber antikommunistischen Ortodoxo-Partei bei und

kandidierte 1952 für das Abgeordnetenhaus. Die guten Chancen der Partei wurden durch den

Militärputsch Batistas zunichte gemacht. Am 26.7.53 griff Castro mit 131 Männern die Moncada

Festung in Santiago de Cuba an und landete im Gefängnis. Nach seiner Freilassung 1955 setzte

er sich nach Mexico ab und baute mit Ernesto Guevara eine Guerillatruppe auf. Im November

kehren die 38 Männer auf der Granma zurück, wobei die meisten verhaftet werden. Castro, sein

Bruder Raul und Che Guevara konnten sich in die Berge durchschlagen und eine neue Guerilla

aufbauen. Dank einem Interview in der New York Times wurde Castro international bekannt, und

ab 1957 erhielt die wachsende Armee grössere Waffenlieferungen.

In Miami lernte Frank Sturgis 1956 Fidel Castro und den ehemaligen kubanischen Präsidenten

Carlos Prio Socarras kennen, der Castro unterstützt, weil dieser ihm die erneute Präsidentschaft

nach dem Sturz Batistas verspricht. In Houston trafen sich Castro und Prio mit John DeMenil von

der Schlumberger-Waffenschmiede, ebenfalls um Waffen zu erhalten. 1956 wurde Sturgis

zusammen mit Jose Martinez Machados, Enio Leyva Fuentes, Manuel Carbowell Duque, Orlando

Ventura Reyes, Pedro Luis Diaz Lanz, Manuel Hernadez Turro, Gustavo Arcos Dercles, Jose

Alberto Mendez, Isaldo E. Rodriguez Lopez, Armando Franco Maynez, und Roberto Willarte beim

Waffenschmuggel in Mexico verhaftet, aber nach zwei Wochen bereits wieder freigelassen. Seine

zweite Frau Juanita K. Terrell, deren Familie mit den Phos befreundet ist, verliess er 1957 nach

zehn Monaten Ehe, um in Kuba zu kämpfen. Sturgis schmuggelte dann Waffen der INTERARMCO

von Samuel Cummings, der 1954 in Guatemala mit der CIA zusammenarbeitete, nach Santiago,

brachte Männer und Material in Booten und einer B-25 nach Kuba. Dort unterstützt er Castro

zusammen mit Clark Wollan vom US-Konsulat, dem US-Militärattache Colonel Nichols und Major

Robert Van Hörn, den Brüdern Jose Joachim "Sam", Louis und Sergio Sanjennes, Pedro Diaz

Lanz, Roland Martinez, Luis Conte Aguero, Cresentio Perez, Celia Sanchez, Robert DuBois,

Richard Lauchli, Bernard Barker und E. Howard Hunt. Viele der geschmuggelten Gewehre sind 6.5

Mannlicher-Carcano, dem Typ, mit dem Oswald angeblich Kennedy erschiessen wird. Am 24.7.58

wird Sturgis wegen illegalen Besitz von grossen Mengen Waffen und Kriegsmunition angeklagt,

aber die Klage wird fallengelassen.

Die CIA unterstützt sowohl Castro wie auch Batista. Sturgis kennt den Pressechef der US-

Botschaft Paul Bethel und US-Militärattache Sam Kail, der Batistas Truppen trainiert. 1956 baute

die CIA das "Büro de Represion Actividades Communistas" (BRAC), die politische Polizeitruppe

Batistas, mit auf. Bethel hat Kontakt mit Oswalds Marinefreund Gerry Patrick Hemming und mit

CIA-Undercoveragenten David Atlee Phillips, der von 1955 bis 1957 in Kuba und dem Libanon

stationiert war. Bereits 1957 schlug der amerikanische Botschafter in Kuba dem Diktator vor, dass

ein CIA-Agent Castro umbringen solle. Stattdessen schickte Batista im Mai 1958 10'000 Soldaten

in die Sierra, die gegen die 300 Guerilleros kläglich versagten. Castro verlor 27 Männer und

übergab dem Roten Kreuz 433 Gefangene.

Wegen der öffentlichen Unhaltbarkeit der Diktatur Batistas tritt offiziell ein Waffenembargo gegen

Kuba in Kraft, doch wird die amerikanische Militärmission nicht zurückgezogen, und auch die Briten

liefern Batista weiterhin Waffen. Ende 1958 kommt es zu einem Konflikt, als Castros Truppen

einige Marines der Guantanamo Bay, die sich im Urlaub befinden, gefangennehmen. Die Soldaten

kommen gegen ein geheim bezahltes Lösegeld wieder frei, worauf der Kommandant der Marines,

Admiral Burke, Castros Truppen durch eine Racheaktion auslöschen will, was Aussenminister

John Foster Dulles verhindert.

Nicht nur die CIA, auch die Mafia unterstützt sowohl den Diktator wie die Rebellen unter Fidel

Castro, um für den Fall einer Revolution gewappnet zu sein. Lewis McWillie, der Leiter des

Tropicana, Jack Ruby, Frank Sturgis, Gerry Patrick Hemmming, E. Howard Hunt, James McCord,

Norman "Ronghouse" Rothman und Johnny Roselli schmuggeln Waffen über Mexiko nach Kuba,

mit Schiffen und Flugzeugen der CIA. Die beteiligten Piloten sind Donald Edward Browder, Clifton

Bowers und David Ferrie. James Walter McCord war nach dem Krieg FBI-Agent und wechselte

1951 zur Office of Security-Abteilung der CIA. Er arbeitet an Gegenspionage-Operationen mit

Angleton. Donald Browder wird später bei Waffenschiebereien nach Haiti dabei sein, zusammen

mit dem DeMohrenschildt-Geschäftspartner Clemard Charles und I. Irving Davidson. Davidson,

Jimmy Hoffa und William Presser sind ebenfalls am Waffendeal mit Kuba beteiligt. Rothman wird

später im Zusammenhang mit einer Grossbetrügerei mit Sam Mannarino und Giuseppe Cotroni

freigesprochen, weil er politisch geschützt wird. Sam und Gabriel Mannarino von Pittsburg

schmuggeln zusammen mit Vitos Sohn Michael Genovese, Robert Ray McKeown, Harry Hall und

Jack Ruby 1959 Jeeps nach Kuba, um Trafficante aus dem Gefängnis zu holen. Weiter beteiligt

am Waffentransport sind Joe Marrs, der Besitzer der Marrs Aircraft, Efren Pichardo, der ehemalige

Polizeichef von Haile, Leslie Lewis und der ehemalige Dallas-Polizist James Woodard.

Finanziert werden die Waffen der International Armament Corporation mit den Drogen, die über

Kuba in die USA geschmuggelt werden, und von derem Gewinn die CIA 10% auf ihre

Geheimfonds in der Schweiz, Italien, Panama oder auf den Bahamas abzweigt. Neben Kuba wird

das Heroin aus Sizilien und Marseille auch über Mexiko und Montreal, wo Giuseppe Cotroni

Mafiaboss ist, verschoben. Eine Verbindungslinie zwischen der sizilianischen Mafia um Santo

Sorge und amerikanischen Mafia ist die Ölfirma Rimrock Tidelands, die als Cover für Zahlungen

dient.

Eine Reihe von Batistas Generälen und auch der Armeechef General Cantillo verhandelten

heimlich mit Castro und ergeben sich mehr oder weniger kampflos. Da Castro ihnen aber nicht

traut, gehören sie zu den 600 Exekutierten der Revolution. Castro verkündet die Bildung einer

neuen Regierung mit Präsident Manuel Urrutia Lleo. Der Geist der kubanischen Revolution ist

demokratisch und antikommunistisch: Es gibt keine Kommunisten in der Regierung oder in

wichtigen Ämtern, und die Kommunisten erleiden bei den Gewerkschaftswahlen vom März 1959

schwere Verluste. Castro verpflichtet sich auf die Verfassung von 1940, die Kuba eng an die USA

bindet. Castro muss sich mit den katastrophalen Folgen jahrzehntelanger Korruption

auseinandersetzen und formuliert neben der Demokratisierung und Freiheitsgarantie sechs

Schwerpunkte: Bodenreform, Wohnungsbau, Steuerreform, Industrialisierung und Bekämpfung der

Arbeitslosigkeit, Volksgesundheit und Schulwesen.

Im April 1959 geht Castro in die USA und bittet um eine Anleihe, die ihm verwehrt wird. Seit einem

halben Jahrhundert kontrolliert die Chase Manhattan Bank die Kredite für Kuba, wobei

Bankpräsident David Rockefeiler auch Präsident der Zuckerfirma Punta Allegre ist, der

zweitgrössten Produzentin von Kubas wichtigstem Exportgut. Zucker macht 66% des

Nationaleinkommens und 80% der Gesamtexporte aus. Castro zeigt sich nicht interessiert, als

Nixon ihm eröffnet, dass er Kommunisten in seiner Regierung habe, woraus Vizepräsident Nixon

schliesst, dass "Castro entweder unglaublich naiv gegenüber dem Kommunismus oder unter

kommunistischer Kontrolle sei". Obwohl Nixon am Fernsehen die Zusammenarbeit mit Castro

verspricht, verschiebt er jegliche Hilfe. Privat bezeichnet er Castro als "Dorn in unserer Seite". Um

den bestehenden Kapitalverlust zu kompensieren, verstaatlicht Castro einige Unternehmen. Die

US-Regierung reagiert feindselig darauf, weil sie die amerikanischen Wirtschaftsinteressen bedroht

sieht: US-Firmen kontrollieren 90% der kubanischen Versorgungsbetriebe, der Bergwerke und

Viehfarmen, 100% der Ölraffinerien und 40% der Zuckerindustrie.

Wütige Bürger stürmten während der Revolution die Casinos, als Castro in Havanna einzieht. 1958

arbeiteten 27'000 Angestellte in den Spielkasinos und 1 1 '500 Prostituierte in den Bordellen, und

eine der ersten Aktionen Castros ist deren Schliessung. Castro lässt Santos Trafficante, obwohl

Castro auch von ihm finanziert wurde, und Jake Lansky verhaften, wogegen die US-Botschaft

offiziell protestiert. Nachdem Jake Lansky aus dem Gefängnis entlassen wird, flieht er mit seinem

Bruder Meyer Lansky nach Florida. Dafür öffnet Castro am 1 .3.59 die Casinos wieder und ernennt

Frank Sturgis zum Glücksspielminister. Nach der Revolution wird Sturgis zum Chef des

Geheimdienstes und der Militärpolizei der kubanischen Luftwaffe ernannt, und Pedro Diaz Lanz

wird Kommandant der kubanischen Luftwaffe. Sturgis, dessen CIA-Kontakt über das Konsulat läuft,

arbeitet bei der Kontrolle der Kasinos, die er von Pastorita Munas übernimmt, mit Commandante

Riccardo Lohe zusammen, der ebenfalls ein CIA-Agent ist. Dabei lernt er Charles Tourine, Mike

McLaney und Stretch Rubin kennen, der für Norman Rothman arbeitet. Rothmans Partner ist

General Clio Chivano, ein Schwager von Batista. Castro will die Tätigkeiten der Casinos limitieren

und genau kontrollieren, aber sie laufen wegen dem Einbruch des Tourismus schlecht.

Die breite Anti-Batista-Bewegung bricht kurz nach der Revolution auseinander und

Fraktionskämpfe zwischen den prokommunistischen und den US-freundlichen Aktivisten

entstehen. Bereits nach sechs Wochen werden die Ermordungen von Fidel und Raul Castro und

Che Guevara diskutiert, wobei Sturgis mitten drin steckt. Im Namen von Meyer Lansky offeriert

Charlie Tourine Sturgis $1 Mio. für die Ermordung Castros, aber Sturgis zögert, weil die CIA das

grüne Licht nicht gibt. Er diskutiert die Ermordung mit Trafficante, Tourine und Roselli, wobei er

plant, ein Kommandantentreffen in seiner Air Force Basis zu organisieren und dabei Castro und

seine Führungscrew in einem Kreuzfeuer erschiessen zu lassen. Sturgis bricht ins Hauptquartier

der Armee ein, um Dokumente zu fotographieren und zu entwenden, die er Colonel Nichols

weitergibt. Zudem bricht er bei der chilenischen Botschhaft in Havanna ein. Im Auftrag von Sam

Kail von der US-Botschaft versucht er, Armeechef Camillo Cienfuegos und Polizeichef Almejera

auf seine Seite zu bringen. Im Februar und März werden bereits zwei US-Bürger verhaftet, die

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9783754172797
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