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Tiffani, Planet Atlan, Burg des Kriegsfürsten Dax

Ich wachte in einem überdimensionierten, weichen Bett auf, das meine Doppelmatratze von zu Hause wie ein Einzelbett erscheinen ließ. Meine Wange ruhte auf einem seidenweichen Stoff und ich strich über das zarte, cremefarbene Material, während ich mich umschaute. Ich war in mitten in einem verdammten Märchenschloss gelandet. Das Zimmer war größer als meine gesamte Ein-Zimmer-Wohnung zuhause und die Wände sahen aus wie hellblauer und grauer Marmor. Plüschteppiche mit eigenartig bunten Vögeln und Bäumen bedeckten den Fußboden und ein riesiger Baldachin überzog das Bett, sodass ich mir in einem exklusiven Clubhaus vorkam.

Die weiße Stuckdecke war mit aufwendigen Mustern aus goldenen und zinngrauen Strudeln verziert, die den Handschellen aus meinem Traum merkwürdig ähnelten. Und alles, von der Couch bis zum Sessel mit den Kissen am anderen Ende des Raumes war größer als ich es je gesehen hatte. Ich fragte mich, wie groß diese Atlanischen Krieger nun sein mussten. Und wie groß waren die Frauen? Ein Menschenkind würde eine kleine Stufenleiter benötigen, um auf diese Couch zu krabbeln.

“Du bist wach.” Die Stimme klang freundlich, weiblich und sie sprach Englisch. Ich drehte mich um und erblickte eine zierliche Brünette, die mich anlächelte. Sie war mit ihrem wallenden, grün-goldenen Kleid wie eine Prinzessin gekleidet, ihr Haar war zu einem aufwendigen Dutt aufgetürmt, wie ich es wohl nie hinbekommen würde. Ihre Augen waren warm und braun und voller Sympathie als sie mich anblickte. “Wie geht’s deinem Kopf? Diese NPUs können die ersten paar Tage ziemlich brutal sein.”

“NPU?” Ich blinzelte und versuchte, mich aufzusetzen. Als ich mich bewegen wollte, ließ mich ein stechender Schmerz in meiner Schläfe, der sich wie ein Eispickel anfühlte, aufstöhnen.

“Jepp, das habe ich mir gedacht.” Sie grinste und beugte sich mit einer Art leuchtend blauem Stab über mich, den sie dann über meinem Gesicht hin und her schwang. “Halt still. Der ReGen-Stab wird deine Kopfschmerzen lindern.”

“Danke.” Ich hielt still, aber meine Augen folgten der Bewegung des Stabes und ich fragte mich, was zum Teufel sie mit mir machte. Anscheinend aber half es tatsächlich, denn meine Kopfschmerzen verschwanden. Die Übelkeit ließ ebenfalls nach. Und einige Augenblicke später hörte der Raum auf, sich zu drehen. So ein Ding wollte ich auch haben.

“Die NPU ist ein Dolmetscher. Ich spreche offensichtlich Englisch, nicht aber die Atlanen. Du kannst damit alle Sprachen verstehen. Besser?” fragte sie.

Ich nickte und verspürte kein bisschen Schmerz.

Sie zog den ReGen-Stab zurück und schaltete ihn irgendwie aus, dann stellte sie ihn auf eine dekorative, goldbefleckte Nachtkonsole neben dem Bett und reichte mir anschließend die Hand. “Ich bin Sarah.”

“Tiffani.”

“Schön, dich kennenzulernen.” Sie schüttelte mir die Hand, ihr Handgriff war warm aber bestimmt und ich bemerkte die elegant gravierten Goldarmbänder an ihren Handgelenken.

“Du bist also auch mit einem Atlanen verpartnert?”

Ihr breites Lächeln gab mir Hoffnung. “Jepp. Dax gehört vollkommen mir. Wir hatten zwar einen schwierigen Start, aber ich liebe es hier. Also, wie läuft’s auf der Erde?”

Das war eine komische Frage, denn ich war nicht länger auf der Erde. “Ähm, nun, alles beim Alten nehme ich an.”

“Wo kommst du her?”

“Wisconsin.”

Sarah nickte. “Ich bin mit der Armee groß geworden. Wir sind so oft umgezogen, dass ich mich nirgends richtig zu Hause gefühlt habe. Ich sollte die Erde vermissen, das tue ich aber nicht. Mein Platz ist hier und bald wirst auch du hierhergehören.”

Ich rutschte an die Bettkante und blickte an mir herunter. Ich trug ein ähnliches Kleid wie Sarah, aber statt grün und gold war es kräftig burgunderfarben, was den Rotstich in meinen Haaren betonte. Es passte mir wie angegossen und ich musste mich fragen, wo sie das verdammte Ding aufgetrieben hatten. Zu Hause konnte ich nicht einfach Kleider von der Stange anziehen und während ich schlief, war ich sicher nicht auf Atlan eine Runde shoppen gegangen. Im Gegensatz zu Sarah waren meine Handgelenke aber nackt.

Anscheinend konnte sie meine Gedanken lesen. “Oh, ist die Farbe nicht perfekt? Sie hebt deine Augen hervor.”

“Ja. Ich … danke. Aber woher kommt das Kleid?”

Sie stand auf und kam ans Bett gelaufen. Sie schritt auf und ab und machte mich wieder nervös. “Keine Sorge. Wir haben es von Deeks Schwester ausgeliehen. Sie ist etwa so groß wie du, also ziemlich klein für eine Atlanerin, aber bis wir eine Schneiderin für dich auftreiben, wird es ausreichen müssen.”

Klein für eine Atlanerin? Aufseherin Egara hatte es also ernst gemeint.

Ich stand von der Bettkante auf und versuchte, mich auf den Beinen zu halten. Das Kleid war ein bisschen zu groß, stand mir aber richtig gut. Es umrahmte meine großen Brüste, eine goldene Schnürung verzierte mein Dekolleté und von unten wurden sie gut gestützt. Ähnliche Gewänder hatte ich in Fernsehsendungen über römische oder griechische Togas gesehen. “Sie kleiden sich wie griechische Götter in der Antike?”

Sarah konnte sich vor Lachen nicht mehr halten, während ich mein Kleid inspizierte. “Nur die Frauen. Warte, bis du die Jungs in ihren Panzeranzügen siehst. Das sind heiße Kerle, Süße.” Sie wackelte mit den Augenbrauen. “Du wirst nicht mehr die Finger von deinem Mann lassen können.”

Das hörte sich gut an und ich erinnerte mich, warum ich eigentlich hier war. “Was meinen Partner betrifft, Aufseherin Egara sagte, dass er hingerichtet werden soll.”

Das ließ Sarah aufhorchen und sie wandte sich mir zu. “Ja. Dir bleibt nicht viel Zeit, um ihn zu retten. Falls er keine Partnerin nimmt und beweist, dass er die Bestie unter Kontrolle bringen kann, dann wird er in drei Tagen hingerichtet. Dax ist sehr besorgt, denn die beiden sind gut befreundet. Sie haben lange Zeit Seite an Seite gegen den Hive gekämpft. Wahrscheinlich hält er es kaum noch aus. Wir haben ewig darauf gewartet, dass du aufwachst.”

“Wie lange war ich weggetreten?”

“Den halben Tag lang. Die Zeit vergeht hier ziemlich ähnlich. Die Tage haben sechsundzwanzig Stunden, aber ich war schon immer eine Nachteule, die längeren Tage stören mich also nicht.”

“Okay.” Das war im Moment nicht wirklich von Bedeutung, aber ich merkte mir es für später. Ich hatte drei Tage—und großzügigerweise pro Tag zwei Stunden extra—, um meinen Partner zu retten und seine Bestie zu bändigen. Ich wusste noch nicht genau, wie ich das anstellen sollte, aber ich war zu allem bereit. Der Atlanische Krieger gehörte mir und ich würde nicht zulassen, dass ihm etwas zustieß. “Lass uns gehen. Aufseherin Egara sagte, ihr würdet mir helfen, ihn zu besuchen.”

Sarah lief zur Tür und öffnete sie. Ich folgte ihr aus dem luxuriösen Schlafzimmer in einen Flur hinaus, der so aussah, als durfte sich ein royaler Innenausstatter mit unbegrenzten Geldmitteln austoben. Der Gang war mit fremdartigen Artefakten dekoriert, mit Vasen und kunstvoll verschnörkelten Tischen, überall waren Wandgemälde und frische Blumen in allen erdenklichen Farben schmückten den Gang. Ich hatte keine Ahnung, wie diese Gegenstände genannt wurden, aber ich erkannte den offensichtlichen Wohlstand dahinter.

Ich räusperte mich. “Bist du eine Art Prinzessin oder so? Ich komme mir vor wie Zuhause bei Cinderella.”

Daraufhin musste sie lachen. “Ja. Dax ist ein berühmter Kriegsfürst. Wenn die Atlanen aus dem Krieg zurückkehren, behandelt man sie wie Könige. Auf den nördlichen Inseln besitzen wir ein zweites Schloss, ich habe es noch gar nicht gesehen und wir haben mehr Land, Titel und Geld als ich es mir vorstellen kann.”

Hätte sie auf der Erde so zu mir gesprochen, dann hätte ich gedacht, sie wollte angeben, aber sie schien nicht der Typ dafür zu sein.

Nach einem Moment machte sich ein Schock in mir breit. Ich kannte viele Veteranen, die mittellos und ohne ein Dach über dem Kopf aus dem Kampf zurückkehrten. “Wie können sie sich das für alle ihre Kriegsveteranen leisten? Das ist verblüffend.”

Sarah blickte mich über ihre Schulter an, ihre Augen waren voller Trauer, als sie eine andere Tür öffnete. “Nicht viele von ihnen kommen zurück. Sie kämpfen an der Front gegen den Hive, auf dem Boden. Ich weiß, was das bedeutet. Ich war selbst dort, habe selbst für die Koalition gekämpft. Sie kämpfen wie wilde Tiere, aber entweder werden sie im Kampf getötet oder sie verlieren die Kontrolle über ihre Bestie. Diejenigen, die nach Hause zurückkehren sind die stärksten Krieger und werden wie Gottheiten behandelt.”

Ich grinste. “Du bist also mit einem Gott verpartnert worden?”

Sie lächelte verrucht. “Ja. Genau wie du.”

Dann hielt sie mir eine Tür auf und ich trat ein in einen langen Speiseraum mit einem Tisch, an dem mindestens dreißig Personen Platz hatten. Die Stühle hatten hohe Lehnen und waren aus einem schwarzen Holz gefertigt, das mir vollkommen unbekannt war. Am Ende des Tisches saß ein Riese.

Er erhob sich und ich stoppte abrupt. Heilige Scheiße, war er groß. Er war reichlich über zwei Meter zehn groß und seine Schultern waren doppelt so breit wie meine. Er trug einen passgenauen, schwarzen Panzeranzug, der jeden verdammten Muskel umrahmte, von den gerippten Bauchmuskeln zu den steinharten Schenkeln und ich wusste, dass mein Mund offen stand, ich konnte ihn aber anscheinend nicht mehr schließen.

Sarah schloss die Tür hinter uns und lief zu ihrem Partner, dessen offene Arme sie offensichtlich erwarteten. Sie war ungefähr eins siebzig groß und wirkte im Vergleich zu ihm fast wie ein Kind.

“Willkommen in unserem Zuhause, Tiffani. Ich bin Kriegsfürst Dax.”

Seine tiefe Stimme dröhnte durch meinen Körper und ich wollte einen Schritt zurück machen, Sarah jedoch schlang die Arme um seine Taille, als wäre er ein großer Teddybär. Obwohl ich davon ausgehen musste, dass er mich mit einem festen Griff seiner Hand vernichten konnte, musste ich ihm den Vorzug des Zweifels gewähren. Er sprach nicht in Englisch, aber in dem Moment, als es mir auffiel, übersetzte der eigenartige Prozessor den sie mir eingepflanzt hatten seine Worte direkt in meinem Kopf, wie einen Gedanken. Unglaublich. “Ich bin Tiffani Wilson. Schön, sie kennenzulernen.”

Er machte mir Zeichen, mich zu setzen, aber ich war viel zu aufgeregt. Ich wollte meinen Partner sehen. Seinetwegen war ich hier und seit Sarah mir mitgeteilt hatte, dass ihm nur noch drei Tage blieben, fühlte es sich so an, als säße ich auf einer tickenden Zeitbombe. Drei Tage waren nicht besonders viel Zeit.

Vor ihm auf dem Tisch lagen vier goldene Armbänder, zwei davon ähnelten den Bändern an Sarahs Armen, die anderen beiden waren sehr viel größer. Ich musterte den Kriegsfürsten und mein Verdacht bestätigte sich. Er trug dieselben Armbänder wie Sarah, nur waren sie größer.

Er bemerkte meinen Blick. “Die Schwester von Kommandant Deek hat diese vorbeigebracht, als sie uns das Kleid gegeben hat. Sie sind mit den Initialen des Hauses Deek versehen.”

“Deek ist sein Name?” wollte ich wissen. Es war das erste Mal, dass mir sein Name zu Ohren kam und ich wollte mehr über ihn erfahren.

“Ja, er ist ein Atlanischer Bodenkommandant auf dem Schlachtschiff Brekk. Er hat zehn Jahre lang gedient und ich habe mit ihm gedient. Mehr als einmal hat er mir das Leben gerettet und ich möchte nicht zusehen, wie er zugrunde geht.”

Beeindruckend. Das faszinierte mich nur noch mehr.

Ich trat an den Tisch heran und hob das nächstgelegene Armband auf. Dunkle, zinnfarbene Spiralen bildeten ein kompliziertes Muster auf dem massiven Goldband. Darunter befand sich ein mit bloßem Auge kaum sichtbarer Computerschaltkreis. Verwirrt schaute ich nach oben und erblickte Sarah und Dax, die mich aufmerksam beobachteten.

“Ich dachte, das hier sei eine Art Hochzeitsring. Aber sie stecken voller Technologie. Was genau machen diese Armbänder?”

Sarah antwortete zuerst. “Sobald ihr beide die Handschellen anlegt, binden sie dich an den Kommandanten. Du wirst dich nicht mehr weit von ihm entfernen können, ohne dabei extreme Schmerzen zu erleiden.”

“Was?” Das klang vollkommen hirnrissig. “Wie eine Leine?”

Sarah rollte mit den Augen. “Es gibt keine Schnur oder so, aber glaub mir, du wirst in seiner Nähe bleiben. Solltest du dich zu weit entfernen, dann wird es sich wie ein Elektroschock anfühlen.”

Ich wollte protestieren, aber Kriegsfürst Dax schnitt mir das Wort ab.

“Ihm wird es genauso ergehen, Tiffani. Nur die Nähe zu unserer Partnerin kann die Bestie unter Kontrolle halten. Zu wissen, dass unsere Partnerin immer da ist, beruhigt uns. Sobald ihr vollständig miteinander verpartnert seid und das Paarungsfieber überwunden ist, kannst du dir aussuchen, ob du die Handschellen tragen willst oder nicht. Aber am Anfang sind sie ein notwendiger Schutz. Falls du es schaffst, sie ihm anzulegen, dann stellen sie deine beste Möglichkeit dar, ihm das Leben zu retten.”

Ohne einen Moment länger zu überlegen legte ich die kleinere Handschelle an mein Handgelenk und machte den Verschluss zu, ein Gefühl der Endgültigkeit legte sich über meine Schultern, als sich das Armband von selbst versiegelte. Es gab keine sichtbare Fuge, was es mir unmöglich machte, die Fessel wieder abzulegen.

Es war zu spät, um es sich anders zu überlegen. Ich war quer durch das halbe Universum gereist, um meinen Partner zu retten. Ein paar Handschellen würden mich nicht davon abhalten können. Ich legte die zweite Handschelle um mein anderes Handgelenk und hob das größere Paar auf. “Okay. Wie werde ich ihm die hier anlegen?”

Kriegsfürst Dax nahm einen tiefen Atemzug. “Mit äußerster Vorsicht.”

Ich nickte. “Okay. Lasst uns gehen. Ich bin soweit.”

Sarah verschwand für einen Moment und kehrte mit einem weiten Kapuzenmantel zurück. “Hier, zieh das über.”

Ich legte den schweren, burgunderroten Mantel über meine Schultern und zog ihn vorne zusammen. Sie nickte energisch. “Gut. Jetzt zieh die Kapuze über.”

Ich zog mir die Kapuze über den Kopf und sie ragte um fünfzehn Zentimeter über mein Gesicht hinaus.

Kriegsfürst Dax berührte meine Schulter. “Ausgezeichnet. Versteck deine Handschellen, bis du drin bist. Und was auch immer du tust, du darfst niemanden ansehen und du darfst nicht den Mantel ablegen, bis wir dir ein Zeichen machen.”

“Was für ein Zeichen?”

Sarah hüpfte vor lauter Aufregung praktisch auf und ab. “Dax hat drinnen einen Kumpel. Er hat ebenfalls unter dem Kommandanten gedient. Er wird das Überwachungssystem in Deeks Zelle abschalten, damit ihr beide allein sein könnt.”

“Wir werden in der Haftzelle bleiben?” Das war mir nie in den Sinn gekommen. Als die Aufseherin Egara etwas von ‘einbrechen’ erwähnte, war ich davon ausgegangen, dass mein Partner danach auch wieder ausbrechen würde.

Sarah nickte.

“Komm. Es wird Zeit.” Kriegsfürst Dax eilte aus dem Raum, während ich Mühe hatte, die großen Handschellen so zu verstauen, damit sie niemand zu Gesicht bekam.

Sarah trat an mich heran, nahm mir die Handschellen ab und zeigte mir, wo sich die Taschen befanden. Die Handschellen verschwanden umgehend in den tiefen Seitentaschen des Mantels. “Hör zu, Dax ist es unangenehm, mit dir darüber zu reden, aber wenn du Deek retten willst, dann musst du bereit sein, alles dafür zu geben.”

Genau deswegen war ich hierhergekommen. “Ich bin quer durchs Universum gereist, um einen zum Tode Verurteilten für mich zu beanspruchen. Ich denke, das beweist, dass ich zu allem bereit bin.”

Sarahs Hand landete auf meiner Schulter und sie spähte unter der Kapuze meines Umhangs zu mir hinauf. “Gut. Du musst es nämlich schaffen, ihm diese Handschellen anzulegen, damit er mit dir eine Verbindung eingehen kann, damit seine Bestie dich spüren und sich langsam wieder einkriegen kann. Und das ist nur möglich, wenn du dich wirklich nahe an ihn heranwagst.”

Ich biss meine Lippe. “Wird er mir weh tun?”

Sarah schüttelte den Kopf. “Das weiß ich nicht. Nicht unter normalen Umständen. Kein Atlanischer Krieger würde je einer Frau etwas antun. Aber wenn das Paarungsfieber wütet, dann weiß ich nicht, wie er sich verhalten wird.”

“Also ist es meine Aufgabe, ihn zu beruhigen?”

Ihr Grinsen war ansteckend und ich hätte es erwidert, wäre ich nicht zu Tode erschreckt gewesen. “Fick ihn um den Verstand. Biete dich ihm an und lass dich von seiner Bestie durchficken, bis sie zufrieden ist. Dann, wenn er es nicht erwartet, schnallst du ihm die Handschellen um. Keine Sorge, die Bestie wird dich mit oder ohne Handschellen als seine Partnerin erkennen.”

Ihre bildhafte und sinnliche Beschreibung ließ mich die Stirn runzeln, aber Dax rief uns zu, dass wir uns beeilen sollten. Sarah packte meine Hand und zog mich davon.

“Mach die keine Sorgen, Tiffani. Sie werden zwar so groß wie Hulk, aber sie werden auch wieder ganz normal … danach.”

Na toll. Ich hatte seit fünf Jahren mit keinem Mann mehr geschlafen und wie es aussah, würde ich in einer Gefängniszelle wieder auf den buchstäblichen Zug aufspringen. Im Weltraum. Mit einem gigantischen Alien im Bestienmodus. Warum ließ der Gedanke meine Nippel steif werden?

4


Tiffani, Bundar-Sicherheitsverwahrung, Block 4, Zelle 11

Ich zog mir meine Kapuze tiefer übers Gesicht und achtete darauf, die Handschellen, die sich wie ein tonnenschweres Gewicht an meinen Handgelenken anfühlten, nicht zu offenbaren. Tatsächlich waren sie gar nicht so schwer, aber ich konnte nicht aufhören an sie zu denken oder an das, was sie bedeuteten. Wir befanden uns irgendwo im Block 4. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Gefangenenblöcke das Gefängnis hatte; die meisten Zellen, an denen wir vorbeiliefen, waren leer.

Aber nicht diese hier.

Nackige Riesen lungerten in den Zellen herum und mit jeder weiteren Gefängniszelle steigerte sich meine Wut. Ich kam mir vor wie im Zoo. Die Atlanischen Krieger waren allesamt riesig, ihre Schultern waren genauso breit wie die des Kriegsfürsten Dax, als ich ihm durch die sterilen, cremefarbenen Korridore folgte. Einige waren so groß wie Dax, andere aber mussten im Bestienmodus einsitzen. Sie waren etwa zwanzig Zentimeter größer und ihre Muskeln standen derartig prominent hervor, dass sie unwirklich erschienen. Ihre Körper waren prachtvoll, ihre gekräuselten Muskeln waren dermaßen gut definiert, ich konnte den Umriss jeder einzelnen Sehne und Verbindungsfaser mit bloßem Auge erkennen. Sie sahen wahrhaftig göttlich aus, aber ihre Gesichter? Sie hatten grimmige, raubtierhafte Augen, lange spitze Zähne und als ich an ihnen vorbeilief, stierten sie mich dermaßen intensiv an, dass ich aufschreckte und fast zu Boden fiel, sobald einer von ihnen knurrend an die Vorderseite seiner Zelle preschte.

Kriegsfürst Dax war zum Glück da, er verhinderte, dass ich stürzte und hob mich jedes Mal wieder auf die Beine. Alles was mich von den Wilden in ihren Zellen trennte, war eine Art leuchtendes Energiefeld. Es blitzte grell und blau, wenn eines der Biester mich anspringen wollte. Die Kraft der Barriere schleuderte den Angreifer vor Schmerzen schreiend in den hinteren Teil der Zelle zurück, wo er sich gleich einem Tier zusammenkauerte und mir hinterherblickte.

Ich war sicher, geschützt von einer unsichtbaren Wand. Die Technik war besser als die Gitterstäbe einer Gefängniszelle auf der Erde, zuverlässiger.

Himmel, das also war es, was mir bevorstand? Von mir wurde erwartet, dass ich mich so einem Atlanen als Partnerin zur Verfügung stellte? Ich sollte darauf vertrauen, dass er mich nicht verletzten würde? Oh Scheiße.

“Ist er das?” flüsterte ich.

Dax ließ mich los und fast wünschte ich, er hätte es nicht getan, denn die sanfte Wärme seiner riesigen Hände verhinderte, dass ich panisch wurde. “Nein.”

Sarah schüttelte den Kopf und fasste zügig nach meiner Hand. Ich war erleichtert, dass sie mitgekommen waren. Worauf hatte ich mich nur eingelassen? Wieso hatte ich mir gedacht, ich könnte meinen Partner mal einfach so aus dem Bestienmodus herausficken? Offensichtlich hatte ich eine falsche Vorstellung davon, was es mit dem Bestienmodus überhaupt auf sich hatte. “Pssst,” entgegnete Sarah. “Denk dran, er ist in Zelle Nummer elf.”

Ja, jetzt erinnerte ich mich. Dax lief weiter und ich fiel hinter ihm zurück, Sarahs Arm war in einer Geste der moralischen Unterstützung mit dem meinen verhakt, sie bot mir die Unterstützung, die ich so dringen brauchte. Vielleicht hielt sie mich auch fest, damit ich es mir nicht anders überlegte und davonrannte. Mein Partner war schließlich auch ihr Freund und sie wollten seine Hinrichtung verhindern. Wenn nur ich ihn retten konnte, würden sie mich, wenn nötig, höchstwahrscheinlich auch an den Haaren diesen Korridor entlang schleifen.

“Er wird nicht so sein. Unmöglich. Versprochen,” gelobte Sarah.

Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich kaute auf meiner Unterlippe herum. Wenn sich die Atlanen so aufführten, nachdem sie die Kontrolle über ihre Bestie verloren hatten, einem wilden … Ungetüm in ihrem Inneren, dann ergab die Sache mit der Hinrichtung plötzlich viel mehr Sinn. “Woher willst du das wissen? Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?”

Sie drückte meinen Arm, als Dax um eine Ecke herum zur letzten Zelle lief. “Vor zwei Tagen. Damals redete er noch und sah fast ganz normal aus.” Sie ließ meinen Arm los, umarmte mich kurz und seufzte. “Ich drücke dir die Daumen, Tiffani. Gib nicht auf. Deek ist nicht nur ein großartiger Kommandant, sondern auch ein hervorragender Kriegsfürst. Ein feiner Atlane. Du wirst das schaffen.”

Darauf entgegnete ich nichts, denn ich folgte Dax und erblickte zum allerersten Mal meinen Partner.

Er kauerte inmitten seiner Zelle, erwartete uns, als hätte er uns kommen hören. Weder knurrte noch fauchte er, aber seine dunklen Augen inspizierten uns mit raubtierhafter Aufmerksamkeit und ich spürte, wie meine Hände zu zittern anfingen. Heilige Scheiße.

Er war gutaussehend und sogar noch größer als Dax, zumindest jetzt. Während die anderen Bestien mich Momente zuvor mit ihrem Zähnefletschen zu Tode erschreckt hatten, schien Deeks Bestie irgendwie ruhiger zu sein und er schien seinen Körper unter Kontrolle zu haben. Ich konnte mir mühelos vorstellen, wie er auf dem Schlachtfeld seine Feinde mit bloßen Händen in Stücke riss. Mit einem Kilt und einem Breitschwert über den Rücken geworfen, würde jede Frau auf der Erde bei seinem Anblick vor Lust keuchen, trotz der abschreckenden Zähne, die ich in seinem Mund erblickte, als er den Blick auf mich wandte um mich zu inspizieren.

Ich wusste, dass er nicht viel von mir erkennen konnte, nicht mit dem gigantischen Umhang, der mich fast gänzlich verhüllte, aber selbst als Dax an das Energiefeld herantrat, wandte er seinen Blick nicht mehr von mir ab. Er blickte hinauf in die nächste Ecke der Zelle, wo eine Überwachungskamera angebracht war. Sie war winzig, nicht größer als eine Zehncentmünze zu Hause, aber Sarah hatte mir gesagt, dass die Kamera alles, was in der Zelle vor sich ging, sehen und hören konnte.

“Ich grüße sie, Herr Kommandant.”

“Dax.” Daraufhin rührte sich die Bestie, sie erhob sich aus ihrer Hockstellung und richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf. Sie schritt vorwärts, immer näher, bis die beiden Krieger sich mit dem Energiefeld in ihrer Mitte gegenüberstanden. Eine Mischung aus Staunen und Nervosität ließ mich einen Schritt zurückweichen. Er war beinahe einen Kopf größer als Dax, aufgerichtet war er um die zwei Meter vierzig groß. Auch er war nackt und beim Anblick seiner massiven Brust und strammen Schenkel musste ich praktisch geifern. Sein riesiger Schwanz war zur Schau gestellt, er war vollständig aufgerichtet und einsatzbereit.

Oh Gott! Er war bereit für mich. Ich war schließlich seine Partnerin und dieses Teil war für mich bestimmt! Die Vorstellung bewirkte, dass sich meine Pussy zusammenzog und die Bestie erstarrte, sie schnaubte, als könne sie meine Erregung riechen. Konnte sie das etwa?

Dax atmete tief ein, als wolle er etwas sagen, aber mein Partner schnitt ihm das Wort ab und wandte sich mir zu. Ich fühlte mich nackt und transparent, trotz meines schweren Mantels.

“Wer?” Er schien Mühe zu haben, dieses eine Wort zu formulieren, aber er machte in seiner Zelle einen Schritt zur Seite und trat näher an mich heran. Je mehr er sich annäherte, desto rasanter pochte mein Herz. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht erstarrte ich, meine Pussy war von einem einzigen Wort bereits klatschnass. Der Klang seiner Stimme ließ meine Nervenenden kribbeln und meine Brüste wurden schwer. Gott, er war scharf. Gewaltig. Furchteinflößend. So stark, er konnte mich mühelos zerrupfen. Und das erregte mich. Ich wollte ihn stärker, als irgendjemand anderes zuvor. Mein Verlangen für ihn war unmittelbar und übereilt.

Ich sollte mich ihm, einem völlig Fremden, anbieten. Jetzt sofort. Und ich sollte ihm die Handschellen überstülpen, wenn er nicht hinsehen würde. Ich kam mir vor wie ein sechs Wochen altes Kätzchen, das es mit einem ausgewachsenen Tiger aufnehmen würde. Gegen ihn konnte ich unmöglich gewinnen.

Sarah legte erneut ihre Hand auf meine Schulter und sie beugte sich vorwärts. Ich erschrak und atmete tief durch, denn wenn ich das durchziehen wollte, musste ich mich zuerst beruhigen.

“Vertrau mir. Er interessiert sich bereits für dich. Siehst du, wie er dich anschaut? Er ist dein Partner. Er gehört dir. Und du gehörst ihm. Seine Bestie wird dich erkennen, vielleicht weiß sie es bereits, auch wenn er es noch nicht versteht. Du schaffst das.”

Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das. Im Stillen wiederholte ich diese Worte, ich warf alle anderen Gedanken über Bord und zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich achtete nicht weiter auf seine Größe, sondern betrachtete nur seinen prachtvollen Körper. Sein Schwanz war lang und dick—größer als alles, was ich zuvor gesehen hatte—, er war dunkelviolett, mit einer breiten, ausgestellten Spitze. Eine dicke Vene wölbte sich an seinem Schaft entlang. Ich stellte mir vor, wie er mir näherkommen wollte, mich füllen wollte. Ich stellte mir vor, wie dieser kolossale Körper mich wie ein Spielzeug anhob und gegen die Wand presste, mich bis zur Besinnungslosigkeit fickte, mich kommen ließ. Diese Kreatur gehörte mir. Laut irdischem Recht, laut Atlanischem Recht und laut jener abgefahrenen, futuristischen Wissenschaft, die das Bräute-Zentrum anwandte, um sicher zu stellen, dass wir miteinander kompatibel waren. Er gehörte mir und ich würde nicht zulassen, dass sie ihn abschlachteten, nur weil ich mich zu sehr fürchtete, mich von ihm ficken zu lassen.

Ich schaffe das.

Deek kam einen weiteren Schritt näher, ich hob meinen Kopf und schaute ihn an. Sein Blick hatte sich von dem eines Jägers, der kurz davor stand, tödlich zuzuschlagen, zu etwas sehr viel Interessanterem gewandelt, wenn auch bei weitem nicht weniger Intensivem.

Ich hob meine Hände und blickte zum Kriegsfürsten Dax, damit der mir grünes Licht gab. Er schaute auf die Überwachungskamera, die jetzt merkwürdig gelb blinkte, dann nickte er mir zu. “Nur zu, Tiffani. Die Kamera ist aus.”

“Tiffani.” Deeks Stimme war rau und tief, sie erinnerte mich an den verzerrten Klang einer Stimme aus einem Basslautsprecher.

Ich nahm meine Kapuze ab und wandte mich meinem Partner zu. “Hallo Deek.”

Er antwortete nicht verbal, sondern ein tiefes, dröhnendes Knurren erfüllte den Raum, das Geräusch war so laut, es hallte in meiner Brust wieder, wie das Wummern der Bässe in einem Nachtklub. Er starrte mich an und ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, egal, wie sehr ich es auch wollte. Ich war wie hypnotisiert.

Als wir uns einfach nur in die Augen starrten, war mein Herz kurz davor, aus meiner Brust zu springen und Dax schritt schließlich ein. “Sollen wir sie reinlassen, Herr Kommandant? Sie haben alle anderen abgelehnt.”

Mein Partner beantwortete die Frage, indem er sich von dem Energiefeld entfernte und mein Herz sank. Verdammt. Er war groß und furchteinflößend, aber er wollte mich nicht. Selbst dem Fieber erlegen und mit seinem Hinrichtungstermin vor Augen weigerte er sich.

Ganz hinten in seiner Zelle angekommen, neben einem großen Bett, drehte er sich um, dann legte er die Hände über den Kopf und flach gegen die Wand. Ich wandte mich Dax zu. “Was macht er da?”

Dax lächelte unverfälscht und ich entspannte mich. “Er muss sich mit erhobenen Händen an die hintere Zellenwand stellen, bevor ich das Energiefeld deaktivieren kann. So verlangt es das Protokoll zum Schutz der Wachen und Besucher.” Daxs Lächeln verschwand, als er zu Deeks muskelbepackter Statur und wieder zu mir blickte. “Vorsicht, Tiffani. Er ist kein Mensch. Er wird dir nicht weh tun wollen, das weiß ich, aber sei lieb zu ihm.”

“Lieb?” Sollte das ein Scherz sein? Ich? Lieb sein?

Sarah hüpfte aufgeregt umher. “Schnell, lass sie rein!”

Ich schaute zu Sarah und die Frage, die Dax einen Moment früher an Deek gerichtet hatte, drang schließlich in meinen vor Lust und Angst wie vernebelten Verstand vor. “Welche anderen hat er abgelehnt?”

Sie verdrehte die Augen. “Haufenweise Frauen waren hier, haben sich ihm angeboten. Wenn ein Atlane zur Bestie wird, werden ihm willige Frauen wie bei einer Modenschau auf den Laufsteg vorgeführt. Sollte er auf eine davon reagieren, werden die Frauen in seine Zelle gelassen, damit sie ihn als Partner beanspruchen können.”

Ich drehte mich wieder um und beobachtete Deek, seine Hände waren zu Fäusten geballt gegen die Wand gepresst, als würde er darum ringen, die Beherrschung nicht zu verlieren. “Und das funktioniert?”

“Hin und wieder. Aber nicht im Falle des Kommandanten. Er hat mindestens zwanzig Frauen verschmäht, einschließlich seiner Verlobten.”

“Seiner was?” Hatte ich richtig gehört? Er hatte eine Verlobte? Wut und Eifersucht kamen in mir auf, als ich ihn weiter musterte. Er gehörte mir und nicht irgendeiner Verlobten. Diese ganze bestialische Geilheit gehörte verflucht nochmal mir.

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