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Musik aus der Traumzeit der Aborigines

Wie dem auch sei: Bei den Begegnungen von Göttern mit Menschen scheinen immer wieder merkwürdige Geräusche oder Klänge mit im Spiel gewesen zu sein.

So schreiben die Aborigines den Ursprung des Klanges des auch heute noch weltweit gebräuchlichen Didgeridoo-Instrumentes einer mystischen Regenbogenschlange zu. In ihren Traumzeit-Legenden erschuf die Regenbogenschlange den australischen Kontinent und war für die Entstehung von Bergen und Tälern verantwortlich. Laut den Mythen der australischen Ureinwohner gab jene Schlange Vibrationen von sich, welche genau so klangen wie die der Didgeridoo[9]. Was stellte jenes Schlangen- Objekt jedoch wirklich dar? War es wiederum ein Beispiel für die Begegnung der australischen Ureinwohner mit für sie unverständlicher High-Tech? Was für Schwingungen sandte die Schlange aus und inspirierte die Aborigines zur akustischen Nachahmung mit der von ihnen erfundenen Didgeridoo? Scheinbar verursachten die Fluggeräte der Götter Geräusche und Vibrationen. Möglicherweise wäre es zu simpel, hier nur die Geräusche von Triebwerken der Flug- Vehikel anzunehmen. Ich denke eher, dass es sich bei jenen Klängen um erste Versuche der Kontaktaufnahme zwischen Aliens und Menschen handelte. Die Schwingungen verursachten möglicherweise Trance-Zustände bei den sie vernehmenden Menschen, und so konnte der Kontakt zu den Göttern tatsächlich in einer Art höherer Bewusstseinsebene erfolgen, was den Fremden gleichzeitig ein Tarnverhalten ermöglichte.

Um so vielleicht den Kontakt zu den Göttern aufrechtzuerhalten, schenkten jene den Menschen auch Klang erzeugende Instrumente oder animierten sie zu deren Bau.Das bei zahlreichen antiken Völkern bekannte und zu rituellen Zwecken verwendete Schwirrholz ist eines jener Geräuscherzeuger. Es handelt sich dabei um ein langes Stück Holz (manchmal auch Knochen), was an seinen Seiten abgerundete Kanten aufweist. Befestigt an einer „1 bis 2,5 Meter langen Schnur“ ist jenes Gebilde bei einer kreisrunden Bewegung dazu in der Lage „einen auf und abschwellenden“ Ton zu erzeugen. Dieser wird dadurch hörbar, dass beim Drehen des Holzes um sich selbst Luft-Wirbel und ein bestimmter Druck entstehen Wird das Instrument immer schneller gedreht, hört man irgendwann einen Ton, der einem Brummen oder Sirren ähnelt. Die Aborigines benutzten und nutzen auch heute noch jenen Klangerzeuger zur Kommunikation. Ethnologisch können die Schwirrhölzer und der durch sie entstehende Klang mit keinem anderen bekannten Instrument auf der Erde verglichen werden.

Ursprünglich stellte der auch unter dem Namen Bullroarer in die Legende eingegangene Schwirr-Holz- Klangerzeuger wohl ein Geschenk des großen Byamee dar, wiederum ein Wesen aus der Traumzeit der Aborigines, welches sie durch einen Waran symbolisierten. Die Heimat jenes Wesens, das für die Menschen – wie sollte es auch anders sein – als Gesetzgeber fungierte, sahen die Aborigines auf dem Meeresgrund oder in den Weiten der Milchstraße[10]. Byamee verbot den Menschen jedoch die Verwendung des Schwirrholzes, da sein Klang angeblich den Benutzer dazu in der Lage versetzte, in spirituellen Kontakt mit den Ahnen zu treten. Die Frage, wer denn diese Ahnen letztlich waren, ob rein geistige Wesenheiten oder Götter aus den Tiefen des Alls, muss wohl offen gelassen werden.

Abbildung 2

Schwirrhölzer afrikanischen Ursprungs.

Foto: Throwawayhack at en.wikipedia

Eine weitere göttliche Begegnung mit einem Wesen aus der Traumzeit der Aborigines, speziell des Stammes der Wiradjuri, ist der Mythos von Baiame. Dieser Baiame ist wirklich ein seltsamer Gott, schildern ihn die Eingeborenen doch als einen auf einem Kristallthron sitzenden Mann mit langem Bartwuchs. Als weitere Attribute ragten aus Baiames Schultern himmelwärts reichende Quarzkristalle hervor.

Damit jedoch noch nicht genug, offenbarte sich jener Gott angeblich in den Träumen der Aborigines und übergoss dazu Auserwählte mit flüssigem Quarz. Gleichzeitig verwandelte er seine Probanden in geflügelte Individuen. Geradezu erstaunlich ist, dass Baiame den Quarz in die Stirn der Auserwählten hinein gesungen haben soll[11]. Quarz-Kristall scheint für die Aborigines ein magisches, energiespeicherndes Mineral gewesen zu sein, und ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen, aber wer denkt hierbei nicht an den von Michel-Hedges 1924 in der Maya-Stadt Lubaantun angeblich gefundenen, äußerst umstrittenen Quarz-Kristallschädel, welchen die amerikanischen Ureinwohner um ca. 700-900 n. Chr., mit den ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln, wohl kaum selbst erstellt haben können [12]. Diente auch er Zwecken, die mit Vision und Bewusstseinserweiterung zusammenhingen?

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass der in christlichen Legenden und Sagen erwähnte „Heilige Gral“ laut dem Paläo-Seti Forscher Hans-Werner Sachmann aus Edelstein-Material bestand, welches „aus der Krone oder der Stirn des Luzifer geschnitten“ wurde. Nach seinem Sturz aus der Hierarchie der Gott ergebenen Engel soll dieser den Stein angeblich verloren haben[13].

Wen oder was sahen jedoch die Aborigines, als ihnen Baiame begegnete? Wird auch hier wieder ein Beispiel für unverstandene High-tech bei der Begegnung unserer Vorfahren mit einer außerirdischen Intelligenz beschrieben? Möglich wäre es!! Zumindest besaßen die von Baiame mit Quarz besungenen Geschöpfe plötzlich die Gabe der Vision und der Hellsicht, was auf einen bewusstseinserweiternden Zustand schließen lässt.

Die Oktaven-Geografie der Orakelstätten

Dass die Klänge scheinbar überirdischer Wesen bei den Menschen auch Trance-Zustände auslösten, mit deren Hilfe diese sogar manipuliert werden konnten, zeigt nichts eindrucksvoller als die griechische – unter anderem in der Argonauten-Sage vorkommende- Legende über die Sirenen. Laut Sagen und Aufzeichnungen, u.a. von Homer, waren die Sirenen wunderschöne, auf einer Insel beheimatete, geflügelte weibliche, in anderen Erzählungen auch männliche Wesen, welche sich durch einen betörenden, überirdischen Gesang bemerkbar machten. Hörten Seefahrer diesen Gesang, waren sie scheinbar derart wie hypnotisiert, dass sie gar nicht mehr anders konnten, als die Insel der Sirenen anzufahren. Was die Seefahrer jedoch nicht wussten: die Sirenen beabsichtigten letztlich ihren Tod, sobald diese ihr Festland betraten. Ebenfalls in der griechischen Argonauten-Sage gelang es den Helden, dem Gesang der Sirenen zu entkommen. Zum Glück hatten diese einen der wohl berühmtesten Sänger der Antike, nämlich keinen geringeren als Orpheus mit an Bord. Dieser spielte so laut auf seiner Leier, dass niemand, bis auf einen, der an Bord befindlichen Seefahrer den Gesang der Sirenen noch vernehmen konnte[14].

Die griechische Mythologie indes weist noch zahlreiche weitere Indizien für die Musikalität nicht irdischer Wesen oder Götter auf. So war es insbesondere der Gott Apoll, welcher den Künsten der Musik frönte und diese in den Orakelstätten förderte.

Interessant ist, dass zahlreiche Orakel-Stätten des antiken Mittelmeerraums laut dem Orientalisten Robert K.G. Temple von den Ägyptern, sinnbildlich gesehen, durch eine sogenannte geodätische Oktave miteinander verbunden wurden. Wichtig ist festzuhalten: 7 Breitengrade stellten für die alten Ägypter (laut Temple) die Entsprechung zu einer Oktave dar. Eine Oktave besteht aus 8 Tönen, umfasst jedoch in ihrer Gesamtheit „fünf Ganz- und zwei Halbtonschritte“. Innerhalb der Musiktheorie wird diese Notenfolge also in „sieben Intervalle“ unterteilt. Vergleicht man die Notenlinien der sieben Intervalle mit einer Karte, welche von den eingezeichneten Breitengraden des Mittelmeerraums überzogen ist, so erkennt man verblüffender weise sofort die Parallele zu einer musikalischen Oktave.

Ein Grad nördlich vom ägyptischen Behdet liegt El Merg (Barka) in Libyen. Von dort bis hin zum Tritonsee (Zypern), Omphalos, Kythera, Delos, Delphi und Dodona, sieht jeder, dass diese 8 Kultstätten genau entlang bzw. auf jenen als Linien dargestellten Breitengrade liegen und somit zusammengenommen, von oben gesehen, das darstellen, was die antiken Ägypter als sogenannte geodätische Orakeloktave betrachteten. Laut Temple sahen die Ägypter übrigens in Behdet „das geodätische Zentrum der alten Welt“[15].

Die Frage, welche sich unweigerlich stellt, lautet, wie kamen die alten Ägypter dazu, der Musik eine so große Bedeutung beizumessen, dass sie ganz bewusst die Orakelstätten um sie herum mit einer geodätischen Oktave verbanden?

Wir wissen, dass einer dieser Stätten, nämlich Delos, dem griechischen Gott Apoll gewidmet war, welcher der Musik auch heilende Kräfte beimaß.

Waren die Fähigkeit zur Entwicklung komplexer Musik und die damit verbundenen Klänge in ihrer Ursprünglichkeit also ein Geschenk der Götter an die Menschen?

Abbildung 3

Tempel des Apolls (Türkei).

Foto: Domaris / Pixileo.de

„Apoll, der gemeinsam mit Zeus und Athene zu der Dreiheit der obersten Gottheiten gehörte, wurde von den Hellenen als der Gott der Musik – und gleichzeitig der Wissenschaft - verehrt. Im leuchtenden Glanz bewegte er sich durch die Himmelsräume, dabei schlug er seine Leier und verzauberte die Himmlischen wie Sterblichen musikalisch. Interessant ist die Auffassung der Griechen, Apoll habe aus der Regellosigkeit und der Willkürlichkeit durch die Musik die Welt zur Ordnung geführt. So verstanden die antiken Griechen musikalische Darbietungen als kultgebundene Kunstwerke: „Die Musik [war] ein wesentlicher Bestandteil kultischer Vorgänge, ein unmittelbarer Anruf und eine Ehrung der Götter und zugleich für den Menschen ein magisches Mittel der [...] Erlösung.“ Weiter schreibt Nack Wägner in „Hellas. Land und Volk der alten Griechen“[16]: „Bei der nach griechischer Vorstellung engen Verbindung des eigenen Lebens zu dem Weltdasein musste sich auch das Weltall mit Musik erfüllen. Nach der mythisch-poetischen Ansicht der Griechen zogen selbst Himmelskörper im harmonischen Einklang mit der Musik der Sphären ihre Bahnen über den Himmel.“ Musik, die eine Welt der Ordnung schuf, Musik, die das Weltall erfüllte, Musik als Möglichkeit zur unmittelbaren Anrufung der Götter: haben wir es bei diesen Vorstellungen mit einer fernen Erinnerung an kosmische Kommunikationsmöglichkeit durch Musik zu tun? [17]

Wie weiter oben bereits erwähnt, verbindet sich mit der Wirkung der Musik als heilendes Instrument auch der Einfluss auf die Psyche bzw. das Bewusstsein des Menschen. Manche Klänge oder auch Rhythmen dienten so zum Beispiel als Mittel, um veränderte Bewusstseinszustände, wie etwa Trance, zu erreichen. Schamanen bedienen sich bereits seit Jahrtausenden dieser Methode. Auch Buchstabenfolgen, wie etwa die indogermanische Silbe „Om“, weisen, wenn sie auf einer bestimmten Frequenz (meist durch Kehlkopflaut) intoniert werden, eine Trance-Wirkung auf. Für die Buddhisten war und ist die Silbe „Om“ der Urklang des Universums[18]. In seinem Buch „Das Sirius Rätsel“ weist Tempel auch auf eine weitere Übereinstimmung des Wortes „Om“ mit der ähnlich lautenden griechischen Orakelstätte „Omphalos“ hin[19].

Musik: Kontaktmedium zu den Göttern

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, woher denn die antiken und vor ihnen sicherlich auch die steinzeitlichen Menschen eigentlich wussten, dass bestimmte Klänge einen Einfluss auf ihr Bewusstsein hatten. War die Entwicklung von Musik und damit einhergehender Bewusstseins verändernder Zustände ausschließlich Evolutions- und damit zufallsbedingt, oder steckt weitaus mehr dahinter?

Sehen wir die Gabe zur Entwicklung von bestimmten Klängen und Musik – neben ihrer natürlichen Entwicklung innerhalb einer kulturellen Evolution - darüber hinaus als ein Geschenk außerirdischer Götter an die Menschen, so könnte sie wirklich dazu gedient haben, die spirituelle Bewusstseinsentwicklung der Spezies Homo sapiens zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang wäre es nach meinem Dafürhalten sogar denkbar, dass eine außerirdische Intelligenz die Gene unserer hominiden Vorfahren so programmiert haben, dass sie – neben anderen kognitiven Leistungen - auch dazu in der Lage waren, die Entwicklung ästhetischer Fähigkeiten, wie etwa Musik, zu ermöglichen. Beeindruckend ist auch, dass nur der Mensch, abgesehen vielleicht von Walen, dazu in der Lage ist, Musik zu komponieren, zu empfinden und damit als ein Mittel unter anderem zur Kommunikation und Bewusstseinserweiterung zu nutzen.

Sakrale Tempel waren ebenfalls immer ein Ort, wo der Mensch versucht hat, unter anderem mittels Musik Kontakt zur göttlichen Sphäre herzustellen.

Große spirituelle Bauwerke, wie etwa beispielsweise die gotischen Kathedralen, wurden von ihrer Geometrie her geradezu als steinerner, harmonischer Klangkörper konzipiert, welcher „die menschliche Stimme auf eine ganz besondere Art zum Schwingen“ bringt[20].

Ebenfalls in Stonehenge scheinen akustische Effekte eine nicht unwesentliche Rolle gespielt zu haben. So fanden Wissenschaftler der englischen Universitäten Salford und Huddersfield heraus, dass die Steine von Stonehenge den Klang archaischer Musikinstrumente wie etwa Trommeln oder Hörner reflektierten und immer wieder zurückwarfen, wodurch ein geradezu hypnotisierender Klangteppich entstand. Um die Resonanz von zwischen den Steinen hervorgebrachten Klängen zu messen, verwendeten die englischen Forscher übrigens platzende Luftballons [21].

Möglicherweise wurden ja auch bei der musikalischen Resonanz von Stonehenge die Steine von den Baumeistern geometrisch so angeordnet, dass dadurch im Zuge ritueller, vielleicht schamanischer Handlungen, spezielle, bewusstseinserweiterende Klangeffekte entstanden.

Auch der Tanz ist letztlich ein Ausdruck der Musik. Die Bewegung zu den Klängen der Musik wurde von zahlreichen antiken Göttern zelebriert. In Indien ist es Shiva, welcher als elegant tanzende Gottheit auf zahlreichen Steinsetzungen, Wandgemälden und Statuen abgebildet ist. Während der schlafende Gott Brahma im Hinduismus als Weltenschöpfer galt, welcher nach seinem Erwachen das Universum erschuf, gilt die tanzende Gottheit Shiva – sobald Brahma wieder einschläft - als Zerstörer alles Seienden [22].

Wir haben es hier also mit einer symbolisch wiedergegebenen, zyklischen Vorstellung vom Universum zu tun, die auch eine Parallele zu den Modellen moderner Kosmologien aufweist.

Musik und Tanz waren auch immer ein Ausdruck der Verbundenheit mit dem Universum. Der islamische Sufi-Tanz, wo die Tänzer sich bei Klängen der Musik um die eigene Achse drehend in Trance versetzen, verkörpert eine derartige Philosophie[23].

Interessant ist, dass die Sufi-Mystik davon ausgeht, dass letztlich alles Existierende in der Natur aus einer Drehbewegung hervorgeht, wobei sie sich unter anderem auf die Drehbewegungen der Planeten und Sterne des Universums, aber auch aller Lebewesen bezogen. Während sie sich bei ihrem ekstatischen Tanz denn auch wie Planeten um die eigene Achse drehen, vollziehen sie bei ihrer Bewegung durch den Raum ebenfalls eine Kreisbahn[24]. Woher wusste jedoch Mevlana Celalettin Rumi (1207 -1273 n. Chr.), der Begründer des tanzenden Sufi- Derwisch-Ordens, bereits vor 700 Jahren, dass die Planeten und Sterne des Universums exakten Dreh- bzw. Kreisbewegungen folgen? Erst Nikolaus Kopernikus (1473-1543) stellte, hervorgehend aus seinen astronomischen Beobachtungen, die Theorie des heliozentrischen Weltbilds auf, wonach sich die Planeten in kreisförmigen (eigentlich elliptischen) Bahnen um die Sonne bewegen. Möglicherweise bezog sich Rumi dabei auf Erkenntnisse des griechischen Astronomen Aristarch von Samos (310-230 v Chr.), welcher bereits hunderte Jahre vor Christi Geburt und noch viele Jahrhunderte länger vor Kopernikus die Vorstellung eines heliozentrischen Weltbilds vertrat[25].

Wie dem auch sei! Letztliches Ziel des Sufi-Tanzes ist das Überwinden der Individualität des Einzelnen und die gleichzeitige Verschmelzung mit der Einheit des Universums, wobei hier ebenfalls wieder die Rede von einem „Klang der Einheit“ ist, welchen die auch Derwische genannten Tänzer ab einer bestimmten Bewusstseinserfahrung laut eigenem Bekunden hören.

Das Universum als Ganzes wird innerhalb der Sufi-Philosophie denn auch mit einer Symphonie verglichen, einer Komposition jedoch, welche jedes Individuum letztlich mit gestaltet.

Falls Klänge und damit verbunden musikalische Kompositionen, ähnlich wie die Mathematik, also – wie auch die Sufis meinen - eine universelle Eigenschaft darstellen, so würden sie wohl auch von nicht irdischen Intelligenzen verstanden werden. Möglicherweise werden eines fernen Tages die Voyager Raumsonden von einer fremden Zivilisation entdeckt und aufgegriffen. Vielleicht sind die Außerirdischen sogar dazu in der Lage, die Audio-Botschaften auf der goldenen Scheibe zu entschlüsseln und zu hören. Was werden sie wohl fühlen, wenn bei ihnen plötzlich die Musik von Mozart, Bach oder Chuck Berry erklingt? Wird sie das Ganze emotional bis ins tiefste berühren? Möglich, dass uns die Aliens daraufhin eine Antwort senden, nämlich mit Klängen, die noch nie zuvor ein Mensch gehört hat. Darin verschlüsselt vielleicht eine fraktale Geometrie als Botschaft. Vielleicht werden uns jene Klänge aber auch vertraut vorkommen, wie ein Geschenk, das wir einst von den Göttern erhielten, wieder versendeten und jetzt als kosmische Symphonie zurück erhalten. Wie groß ist jedoch die Wahrscheinlichkeit einer interstellaren Kommunikation mit außerirdischen Intelligenzen, und was für Folgen hätte ein derartiger Kontakt für das menschliche Selbstverständnis? Hiermit werden wir uns im nächsten Kapitel auseinandersetzen.

Kapitel 2:

Zusammenstoß der Kulturen

Als die Spanier 1519 mit ihren Schiffen das Aztekenreich erreichten, wurden sie von den Ureinwohnern als wiedergekehrte Götter verehrt. Der Aztekenkönig Moctezuma II hielt den Anführer der spanischen Eroberer, Hernando Cortes, für den wiedergekehrten Schlangengott Quetzalcoatl. Quetzalcoatl unterrichtete vor langer Zeit die Vorfahren Moctezumas in Ackerbau, Viehzucht und Astronomie. Eines Tages verschwand er, nicht jedoch ohne das Versprechen zu geben, wiederzukehren. Wie sich herausstellen sollte, war es jedoch ein tragischer Irrtum von Moctezuma, in Cortes den wiedergekehrten Gott Quetzalcoatl zu sehen, denn die Spanier waren alles andere als Götter und drängten aus Macht- und Goldgier den Ureinwohnern unter anderem ihren christlichen Glauben auf. Für die Indianer Mittel- und Südamerikas hatte dieser Eingriff in ihre Kultur fatale Auswirkungen auf ihr Selbstverständnis. Der eigene Götterkult wurde mit brachialer Gewalt immer mehr zugunsten eines christlichen Gottes verdrängt. Die Folgen davon sind heute noch zu spüren. Zahlreiche Nachfahren der einst so stolzen Inkas, Mayas und Azteken flüchten sich, ob ihrer Kultur beraubt, in Alkohol und Drogenkonsum.

Auch andere Völker der Erde – so zum Beispiel die australischen Aborigines – erlebten, als sie mit weißen Eroberern oder Kolonisatoren konfrontiert wurden, einen derartigen Kulturschock.

Was wäre jedoch, wenn sich ein derartiger Kulturschock heute nochmals wiederholen würde und dies nicht nur auf ein Land, sondern gleich global auf die gesamte Menschheit bezogen.

Nehmen wir an, die riesigen Raumschiffe einer außerirdischen Zivilisation würden in diesem Augenblick, wo ich diese Zeilen schreibe, in unser Sonnensystem eindringen und unaufhaltsam Kurs auf die Erde nehmen. Falls unsere irdischen Ortungssysteme die fremden Raumschiffe registrieren, dann würde wahrscheinlich alleine das bereits für einen Kulturschock ausreichen. Für die monotheistischen Religionen käme all dies einem Sakrileg gleich. So heißt es doch bereits in der Bibel, dass der Mensch die göttliche Krone der Schöpfung sei. Wie kann es da sein, dass Gott noch andere Lebewesen außer dem Menschen schuf?

Bereits der mittelalterliche Dominikanermönch Giordano Bruno nahm jedoch an, dass die von der Erde aus sichtbaren Gestirne von fremden Wesen bewohnt seien. Aufgrund dieser Ansicht und weiteren von der Kirche als ketzerisch empfundenen Thesen wurde Bruno später auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.

Heute akzeptiert die Kirche zahlreiche wissenschaftliche Thesen, so auch die Evolutions- Theorie Charles Darwins, nach welcher das Leben auf der Erde mehr oder weniger durch zufallsbedingte Selektionen entstand.

Sollte es jedoch jemals zu einem Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation kommen, wären die Folgen für das Selbstverständnis der Weltreligionen enorm. Vielleicht ist mit der damit verbundenen Furcht auch die Ansicht des im Vatikan tätigen Astronomen des Papstes, Pater Gabriel Funes, zu erklären, der es durchaus für möglich hält, dass Gott auch außerirdische Wesen erschaffen haben könnte [26].

Wie würden die Aliens – falls wir denn zu einer Kommunikation mit ihnen fähig wären – auf unsere philosophischen Vorstellungen und Religionen reagieren? Hätten sie auch so etwas wie Spiritualität und falls ja, wäre diese überhaupt noch religionsgebunden?

Aliens könnten beispielsweise eine Spiritualität ausüben, mit welcher sie sich als Teil des gesamten Universums begreifen. Über die Vorstellung einer monotheistischen Gottes- Theologie könnten sie bereits weit hinaus sein. Es ist auch denkbar, dass sie sich selbst bereits soweit entwickelt haben, dass sie die Struktur der Materie ganz anders begreifen als wir. Möglicherweise haben sie sich selbst fast so etwas wie vergeistigt und ihr Aussehen würde uns fast göttlich erscheinen.

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