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g. Dürfen wir überhaupt gut sein?

Die wichtigste Aufgabe der Unternehmensführung ist es, den Mitarbeitern Zuversicht zu geben. Krisenmanager berichten immer wieder davon, dass alle Sanierungsmaßnahmen nur dann gelingen, wenn die Mitarbeiter vom Erfolg der Aktionen überzeugt sind. Welche „stillen Reserven“ hier aktiviert werden können, soll nachfolgend dargelegt werden.

Wenn wir im Rahmen der Personalwirtschaft von Potenzialentwicklung sprechen, dann meinen wir in der Regel Weiterbildungs- oder Förderprogramme, die helfen sollen, die Kenntnisse und Fertigkeiten von Mitarbeitern zum Nutzen des Unternehmens zu optimieren.

Der Ansatz in diesem Abschnitt ist ein völlig anderer. Hier geht es um die Frage: Was passiert eigentlich mit den Arbeitnehmern, wenn ihre Leistungsmöglichkeiten in einem Unternehmen dadurch limitiert sind, dass nicht beachtete Engpässe die Entfaltung personeller Ressourcen verhindern? Und was hat eine Führungskraft zu leisten, damit solche Limitationen nicht unerkannt bzw. ungenutzt bleiben?

Eine spannende Frage ist: Welche Bedeutung haben solche Leistungsreserven in einem Unternehmen auf die Personalpolitik? Welchen Einfluss haben ungenutzten Mitarbeiterressourcen auf ihr Arbeitsverhalten? Wie ist das Betriebsklima, wenn diese menschlichen Leistungskapazitäten durch limitierende Engpässe an ihrer Entfaltung gehindert werden? Und nicht zuletzt: Wie können sich solche Zustände in einer Krise auswirken, in der das volle Leistungspotenzial benötigt wird?

Kann es sein, dass aufgestautes Können und Wollen implodieren, sich gegen das Unternehmen wenden und die nicht ausgelebten Talente und Fähigkeiten zweckentfremdet genutzt werden?

Was ich damit meine, soll folgendes Beispiel deutlich machen: In einer größeren Versicherungsagentur stellte sich bei einem Workshop heraus, dass deren Computer täglich bis zu zwanzig (!) Mal abstürzten. Auf meine entgeisterte Frage, warum denn das so sei, antworteten die Mitarbeiter: „Die Vernetzung ist überaltert, die Dimensionen der Leitungen sind zu gering, sie schaffen die Datenmengen der neuen Programme nicht mehr.“

An dieser Stelle will ich nicht näher auf die anschließende Diskussion mit den Inhabern eingehen (die waren mindestens so entsetzt wie ich, was die Situation der internen Kommunikation deutlich machte), nur so viel: Die tägliche Ausfallzeit betrug im Schnitt mehr als zwei Stunden pro Mitarbeiter. Die dadurch entstandenen lästigen Vor- und Nacharbeiten, die inzwischen üblichen „Nebenbuchführungen“ und die Missverständnisse und Doppelarbeiten hatten bewirkt, dass der Nutzungsgrad der vorhandenen Mitarbeiterkapazitäten bei etwa 20 Prozent vom Möglichen lag.

Gerufen hatte man mich allerdings als Unternehmensberater, weil die Fluktuationsrate so hoch war. Ich sollte ein Motivationstraining durchführen. Es war ohne große Schwierigkeiten zu erkennen, dass die Frustration ob dieser ständigen Arbeitsunterbrechungen der Grund für so manches Ausscheiden der Mitarbeiter war.

Wenn es stimmt, dass Menschen gut sein wollen, dann haben die Verantwortlichen in den Unternehmen dafür zu sorgen (nicht nur, weil es das Ökonomischen Prinzip verlangt, sondern auch um mögliche Mehr-Gewinne zu machen), dass dies in Erfüllung gehen kann.

Was hindert meine Mitarbeiter daran, gut zu sein? Worum muss ich mich als Abteilungsleiter kümmern, damit sich die vorhandenen menschlichen Potenziale entfalten können? Dabei geht es selbstverständlich nicht um alle Möglichkeiten, die ein Mitarbeiter in sich trägt, sondern nur um die, die letztlich für das Unternehmen interessant sind. Das sind solche, die sich entweder in verkaufsfähige Leistungen umwandeln lassen oder die zumindest den Prozess dabei positiv unterstützen.

Neulich las ich in einer Umfrage, die folgende Frage an Arbeitnehmer gestellt hatte: „Wann erbringen Sie Ihre beste Leistung bzw. überragende Ergebnisse?“ Über 90 Prozent antworteten: „Wenn ich Freude an der Aufgabe habe.“ Mehr als zwei Drittel sind dann am besten, wenn sie ihre Kompetenzen (Potenziale) voll einbringen können, und nur knapp 20 Prozent lassen sich durch gute Entlohnung zu Höchstleistungen anspornen.

Wir wissen, dass Freude an der Arbeit viel Energie freisetzt (dies wird nur noch von der Liebe übertroffen, doch wer liebt schon seine Arbeit?). Kümmern wir uns deshalb um die konsequente Nutzung der Potenziale, weil wir dadurch für diesen gewünschten Spaß die Voraussetzungen schaffen!

h. Um Erster zu sein, reicht ein kleiner Vorsprung

Sinn und Zweck unserer Beratungen ist, dass wir den „Kümmerern“ in den Unternehmen dabei helfen zu erkennen, worauf es zukünftig ankommt. Mehr von der (vielleicht bedrohlichen) Zukunft zu wissen, zu sehen und zu haben als die Konkurrenz. Das ist das, was das Management für die strategische Planung auch benötigt. Je fundierter und umfassender Ihre Annahmen oder gar Ihr Wissen über die möglichen künftigen Entwicklungen sind, desto höher ist die Qualität Ihrer operativen und strategischen Entscheidungen. Das ist ein ganz entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern, vor allem in den mit Sicherheit bevorstehenden schwierigen Zeiten.

Um auf den Märkten besser zu sein als die Konkurrenz, braucht es oft nicht viel. Wie im Sport, wo der Tausend-Meter-Lauf nicht mit zehn Metern Vorsprung gewonnen wird, reicht es auch im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf oftmals aus, nur die berühmte Brustbreite besser zu sein.

Der entscheidende Wettbewerbsvorteil kann z. B. deshalb gewonnen werden, weil man sich besser auf die kommenden schwierigen Zeiten vorbereitet hat als die Mitbewerber, schneller Chancen erkennt und diese nutzt. Vielleicht kann die Krise Ihrem Unternehmen sogar den entscheidenden qualitativen und quantitativen Wachstumsimpuls für die kommenden Jahre geben.

Wie werden sich die Kundenwünsche in einer Krise verändern und welchen zusätzlichen Nutzen wird sie verlangen? Welche Produkte und Dienstleistungen müssen wir „krisengerecht“ weiterentwickeln? Gibt es Anforderungen unserer Kunden, die wir in normalen Zeiten nicht erfüllen mussten? Werden wir in Krisenzeiten zu den Gewinnern oder zu den Verlierern zählen?

Die Antworten auf solche Fragen können uns helfen, Lösungen zu finden, bevor der Kundenwunsch überhaupt an uns herangetragen wurde. Dieser zeitliche Vorsprung, gepaart mit gut durchdachten Marketingstrategien in schwierigen Zeiten, das ist es, was hilft, besser zu sein als der Wettbewerb.

Josef Schumpeter, der österreichische Nationalökonom, sagte es kurz und eindeutig: Die wichtigste Aufgabe des Unternehmers besteht darin, (schneller als die Konkurrenz) die Gelegenheit zu erkennen und zu nutzen!

Eine Anekdote dazu: Zwei Wanderer gehen in den Wald, in dem es Bären geben soll. Einer der beiden zieht sich vorher Turnschuhe an – worüber der andere spottet: „Glaubst du, dass du damit schneller laufen kannst als der Bär?“ Die Antwort: „Nein, aber schneller als du!“

Das nennt man gute Vorbereitung!

Als wir neulich in einem Vortrag diese Geschichte erzählten, meinte eine Teilnehmerin: „Ich werde dafür sorgen, dass in meiner Firma ein Workshop abgehalten wird, damit wir herausfinden, was zu tun ist. Dann können wir alle die Turnschuhe anziehen und der Konkurrenz in der Krise davonlaufen!“

Offensichtlich hatte diese Anekdote (oder die Reaktion der Zuhörerin) die anderen sehr beeindruckt. Am Ende der Veranstaltung wurde ich mehrfach darauf angesprochen und ein weiterer Teilnehmer meinte: „Die Geschichte vom Bären, das war für mich das Beste von allem. Jetzt habe ich begriffen, worauf es ankommt. Ich muss ja nur besser sein als meine Konkurrenten, mehr nicht. Und soweit ich weiß, haben die sich auch noch nicht auf die mögliche Krise vorbereitet, geschweige denn notwendige Maßnahmen veranlasst und umgesetzt.“

Wer einmal den Prozess des krisenrelevanten Chancenmanagements in seinem Unternehmen erlebt hat und erstaunt zur Kenntnis nimmt, wie das Team mit Kreativität und Engagement arbeitet, der stellt sich vielleicht die Frage, warum es erst einer potenziellen Krise bedarf, um das Unternehmen zukunftssicher zu machen. Die Ergebnisse, die in solchen Workshops erzielt werden, sind erstaunlich. Aber noch bemerkenswerter ist, dass immer ein Ruck durch die Mannschaft geht und eine Aufbruchsstimmung entsteht, die in der Regel ausreicht, um die kommenden Aufgaben zu bewältigen.

i. Wir Zechpreller?

Das Kapitel heißt: „Wissen um Krisen“. Zum Schluss möchte ich noch auf einen Aspekt hinweisen, der mir sehr am Herzen liegt:

Wir sind ja nicht nur Unternehmer, sondern auch Privatpersonen – vielleicht Familienväter mit Kindern und Enkeln, Menschen mit einem persönlichen Umfeld, wo die Krise auch ihre Spuren hinterlassen kann.

In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder gefragt, ob unsere Kinder und Enkel überhaupt eine Chance haben, einmal in dem Wohlstand zu leben, den wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Das Ergebnis meiner Überlegungen: Nein, die Chance werden sie nicht haben. Die Erblast, die wir ihnen hinterlassen, ist zu groß, wie sich leicht ausrechnen lässt. Die Weichen wurden in den letzten Jahrzehnten gestellt und der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass die zukünftigen Generationen dafür büßen müssen, dass wir die Zeche geprellt haben.

Als man die staatliche Schuldenbremse diskutierte, dachte ich, die da oben hätten es endlich begriffen und fühlten sich den kommenden Generationen gegenüber verantwortlich. Doch es war wieder einmal nichts als heiße Luft – eine Beruhigungspille für die ängstlichen Bürger oder für verantwortungsbewusste Eltern. Denn wenn man diese Selbstverpflichtung erst im Jahre 2016 bzw. 2020 in Kraft setzt und gar nicht so richtig darstellt, was unter „Schulden machen“ fällt und was nicht, kann man sich ungefähr vorstellen, wie hoch dann die Schuldenlast sein wird.

Wir vergessen oft, dass der Staat eine Fiktion ist, eine virtuelle Organisation, die weder Vermögen noch Geld besitzt. Diese Organisation verwaltet das Vermögen der Bürger, und wenn der Staat Geld braucht, weil er Aufgaben – egal ob für Schulen, Straßen oder Bundeswehr – zu bewältigen hat, dann muss er sich das von seinen Bürgern besorgen.

Das ist so ähnlich wie mit den Banken und den Versicherungen. Als ich neulich meine Söhne vom Bahnhof in Frankfurt abholte, fragte mich Felix: „Sag mal, Papa, wem gehören eigentlich diese Hochhäuser?“ Meine Antwort: „Den Banken, Versicherungen und sogenannten Fonds.“ Darauf meinte er: „Die müssen aber viel Geld haben, oder?“ Ich: „Nein, die haben überhaupt kein Geld, nur das von ihren Kunden!“ Das hat ihn ziemlich verwirrt, aber ihm die Zusammenhänge zu erklären, wäre ähnlich schwierig gewesen wie die finanzpolitische Situation der Bundesrepublik.

Nein, unsere Kinder haben keine Chance. Wir leben über unsere Verhältnisse und bürden den zukünftigen Generationen die Lasten auf. Ob sie diese tragen können? Wenn sie gute Startbedingungen haben, vielleicht, doch wie es momentan aussieht, wohl kaum. Wir haben ihnen, anders als unsere Eltern uns, nicht den Weg in eine bessere Zukunft vorbereitet.

Eine Karikatur brachte es neulich auf den Punkt: Ein Großvater geht mit seinem Enkel einkaufen. Der Laden heißt „Wohlstand“ und beim Rausgehen ruft der Opa dem Verkäufer zu: „Schreiben Sie es an, wie immer, mein Enkel wird es irgendwann bezahlen!“ Im Gesicht des Kindes steht das blanke Entsetzen!

Wir leben auf Kosten unserer Kinder und Enkel, denn ein Staat kann keine Schulden machen. Das kann er nur im Namen seiner Bürger, die er verpflichtet, für diese Schulden einmal aufzukommen und sie zurückzuzahlen. Sei es in Form von Steuern und Abgaben oder durch andere Möglichkeiten, auf jeden Fall geht dies zu Lasten des privaten Vermögens.

All dies ist eine ziemliche Unverschämtheit von uns! Warum muten wir unseren Nachkommen zu, dass sie die Suppe auslöffeln, die wir ihnen eingebrockt haben? Unsere Kinder werden genug Probleme mit den von uns ebenfalls verursachten Klimaveränderungen, dem Rohstoffmangel oder den Auswirkungen der Globalisierung haben. Ist es wirklich notwendig, dass wir als Zechpreller in die Geschichte eingehen und unsere unbezahlten Rechnungen vererben?

Nun gibt es einige ernstzunehmende Experten, die nicht befürchten, sondern darauf hoffen, dass als einziges probates Mittel eine umfassende Währungsreform die Lösung ist. Es wird einfach eine „Null“ weggestrichen, wir haben nicht mehr 100.000 Euro Vermögen, sondern nur noch 10.000. Alles ist (fast) wieder im Lot. Wir hätten unsere Schulden bezahlt und alles finge wieder von vorn an. Der Staat (wer immer es auch ist) könnte zwanzig oder dreißig Jahre weitermachen wie bisher und unsere Nachkommen hätten faire Startchancen. Es braucht nur einen Anlass für eine Währungsreform, der dazu berechtigt, diesen dramatischen Schritt zu gehen. Doch auch diesen sehen die Experten schon am Horizont, ich nenne es das Wetterleuchten der Währungsreform.

Anlässe können das Defizit von über zig Billionen in den USA sein, EU-Länder, die eigentlich schon pleite sind, oder die Tatsache, dass es einfach von unserem Staat nicht mehr finanziert werden kann, was die Banken, Unternehmen, Länder oder Gemeinden an finanziellen Mitteln benötigen, um zahlungsfähig zu bleiben.

Ich schließe mich der Meinung dieser Experten an. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Solange die Politiker dann vom Sparen sprechen, wenn sie mal weniger Schulden machen als geplant, ist mir um die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder angst und bange. Denn die Situation erinnert mich an den Witz, dass einer aus dem zwanzigsten Stock fällt und beim Abstürzen, als er am zehnten Stock vorbeikommt, denkt: Eigentlich ist doch gar nichts passiert, es geht noch immer vorwärts.

Es gibt zurzeit eine grundsätzliche Haltung der politischen Wirtschaftsexperten: Bei der Beurteilung der aktuellen Situation und erst recht bei dem, was wahrscheinlich kommen wird, sind sie hoffnungsvoll und vertrauensselig optimistisch. Das kommt an! Wenn der gesunde Menschenverstand einem etwas anderes signalisiert, wird man schnell als Schwarzmaler bezeichnet, der alles kaputtredet. Solche Amateur-Experten sind zurzeit nicht beliebt.

Vielleicht ist auch Ihnen inzwischen aufgefallen, dass man nur das zugibt, was nicht mehr zu verheimlichen ist. So wird das europäische negative Wirtschaftswachstum von Monat zu Monat immer größer. Waren das noch Zeiten, als der Finanzminister der EU (oder wie immer er/sie sich nennt) den besorgten Bürger klarmachte: „Europa ist gut aufgestellt, wir halten eine wesentliche Korrektur unserer Prognosen zurzeit nicht für notwendig.“ Doch das ist schon ziemlich lange her.

3. Charakteristik und Bedeutung von Krisen

Wir hatten festgestellt, dass das Beschaffen von entscheidungsrelevantem Zukunftswissen um das Thema „Weltwirtschaftskrise“ der erste Engpass ist, den es zu lösen gilt. Dieses mögliche Defizit wollen wir mit Ihnen in den nächsten Kapiteln erledigen. Denn erst wenn Sie einen genauen Überblick über das Mögliche und das Kommende haben, können wir uns dem konkreten Chancenmanagement in der Krise widmen und herausarbeiten, welchen Leuchtturm Sie bauen sollten, mit welchen Bedrohungen Sie rechnen müssen, welche Chancen sich ergeben können und was zu tun ist, um diese zu nutzen.

a. Krisen sind unternehmerischer Alltag

Wahrscheinlich befinden sich ständig zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland in irgendeiner Krise. Sei es in einer Ertragskrise oder in einer Absatzkrise; vielleicht kriselt es in der Führungsebene oder es bahnt sich eine finanzielle Krise an, weil die Bank die Kreditlinie nicht erweitern will (was bei der momentanen Situation der Banken nicht wundert). Es können aber auch personelle Krisen sein, die es zu bewältigen gilt, oder Probleme im Bereich Entwicklung, Marketing, Controlling oder Produktion, weil man nicht rechtzeitig Schwachstellen erkannt hat. Kriseln kann es letztlich überall!

Krisen gehören also zum Alltag des unternehmerischen Daseins und stellen die Mitarbeiter ständig vor neue Herausforderungen. Und weil – wie schon Schiller sagte – der Mensch mit seinen höheren Zwecken wächst, sind Krisen an und für sich nichts Schlimmes. Im Gegenteil, sie fordern uns heraus und ermöglichen Wachstum.

b. Was sind Krisen?

Aber was sind eigentlich Krisen? Was bedeutet eine weltweite Finanzkrise, eine Wirtschaftskrise und ab wann ist eine betriebliche Schwierigkeit eine „richtige“ Unternehmenskrise?

Im Allgemeinen versteht man unter einer Krise einen Zustand akuter Schwierigkeiten bzw. den Abschnitt einer entscheidenden Situation. Der Begriff „Krise“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet: Entscheidung, Zuspitzung und Wendepunkt. Bezogen auf die derzeitige Situation ist klar: Wir sind an einem Wendepunkt einer Entwicklung. Ob diese Entwicklung gefährlich, spannend oder herausfordernd ist, wird sich für jedes Unternehmen zeigen. Doch egal welche Haltung man zu der sich abzeichnenden Situation hat, ein Handlungsbedarf steht an. Entscheidungen müssen getroffen werden und es ist offensichtlich: So wie bisher geht es „wahrscheinlich“ nicht mehr weiter.

Wenn das Althergebrachte sich aufgebraucht hat, entstehen Chancen des Neuen. Wir leben in dieser Zeit der Wende und der Punkt ist erreicht, wo sich die wirtschaftliche Situation in der Wirtschaftswelt neu ordnen muss. Die Medien berichten derzeit täglich von neuen Maßnahmen und Verordnungen, die von Politikern und Wirtschaftsorganisationen beschlossen werden, um die Voraussetzungen für diese neue Ordnung zu schaffen.

Krisen können sehr unterschiedliche Dimensionen annehmen. Es gibt Krisen, die betreffen nur einen einzelnen Menschen, z. B. wenn dieser krank wird. Eine Familienkrise kann entstehen, wenn der Vater seinen Arbeitsplatz verliert. Es ist eine regionale Krise, wenn Nokia in Bochum ein Werk schließt oder der Weinbau an der Mosel durch die Reblaus bedroht wird. Island, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Frankreich usw. haben zurzeit eine nationale Krise, möglicherweise werden weitere Länder folgen. In diesem Buch werden die möglichen Auswirkungen einer Weltwirtschaftskrise für die Unternehmen aufgezeigt und wie man sich darauf vorbereitet bzw. wie man sie bewältigen kann. Unschwer zu erkennen ist, dass die Zahl der Betroffenen in diesen Beispielen ständig steigt, ebenso wie die Intensität und die Auswirkungen.

c. Krisen als Wegweiser für Chancen

Krisen und Bedrohungen sind Wegweiser zu günstigen Gelegenheiten (Entscheidungsphasen bzw. Wendepunkte zu etwas Neuem) und – da wir die Zukunft gestalten können – auch zu etwas Besserem. Krisen sind sozusagen die Vorläufer für Chancen!

Unter einer Chance versteht man die Möglichkeit des Eintritts eines Nutzens. Ob man von Gefahr oder Chance spricht, hängt nicht von der Eintrittswahrscheinlichkeit eines bedrohlichen Ereignisses, sondern von der persönlichen Einschätzung ab, wie man die Folgen des Ereignisses bewertet, ob eher negativ (Krise) oder eher positiv (Chance). Das erkannte schon Epiktet vor mehr als zweitausend Jahren: „Menschen werden nicht durch Dinge beunruhigt, sondern durch die Ansichten, die sie darüber haben!“

d. Was sind Finanz- und Wirtschaftskrisen?

Finanzkrisen sind größere Verwerfungen im Finanzsystem, die durch einen Rückgang der Vermögenspreise und die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Unternehmen der Finanzwirtschaft und anderer Branchen gekennzeichnet sind und die die ökonomische Aktivität in einem oder mehreren Ländern beeinträchtigen. (Quelle: Wikipedia)

Hier soll nicht näher auf die Ursachen und Auswirkungen einer Finanzkrise eingegangen werden, die Medien waren in den letzten Monaten und Jahren voll davon, im Übrigen wird auf das Literaturverzeichnis im Anhang verwiesen.

Als Wirtschaftskrise bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre die Phase einer deutlich negativen Entwicklung des Wirtschaftswachstums. Eine Wirtschaftskrise kann einzelne oder mehrere Volkswirtschaften oder sogar die gesamte Weltwirtschaft betreffen. Die von einer Wirtschaftskrise betroffenen Volkswirtschaften leiden zumeist an sozialen Folgen wie Arbeitslosigkeit, Verarmung breiter Gesellschaftsschichten oder sozialen Unruhen.

Man unterscheidet drei Ausprägungen einer Wirtschaftskrise: Stagnation, Rezession und Depression.

Als Stagnation bezeichnet man eine Phase, in der eine Volkswirtschaft nicht wächst. In einer Rezession schrumpft nach allgemeiner Definition der volkswirtschaftliche Output über mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale. Als Depression bezeichnet man eine lang andauernde Rezession.

Die Gründe für Wirtschaftskrisen sind vielfältig. Zum einen können sie ausgelöst werden durch eine mangelnde volkswirtschaftliche Nachfrage, dies wiederum kann zurückzuführen sein auf einen starken Rückgang der Kaufbereitschaft der Konsumenten (auch als Konsumstreik bezeichnet). Diese wiederum hängt ab vom Vertrauen der Konsumenten in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung (d. h. Wachstumsaussichten, Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes etc.).

Auch Rohstoffverknappungen (z. B. in Form eines Ölpreisschocks) führen zu einer Zurückhaltung der Konsumenten. Wachstumskrisen können auch von der Angebotsseite her begründet werden: So kann der Abbau bestehender hoher Überkapazitäten (die sogenannte Strukturkrise) zu oben beschriebener Unsicherheit und einem Rückgang der Gesamtnachfrage führen. (Quelle: Wikipedia)

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22 декабря 2023
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