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Es geht außer der Zeit niemand weg.

Wesen bleiben im Leben,

und alle Vollendung ist Tod.

Stufen des Lebens,

geboren zu werden

und wachsen zu wollen,

können die Wesen nicht kennen,

die außer dem Leben entstehen.

Gefühle, Gedanken und Worte

sind Wesen des Lebens,

sind Teile des Raumes der Zeit.

Vollendung ist Ende,

ist Stillstand,

ist Tod.

Nimm nicht die Zeit

und werfe sie weg.

Nimm nicht den Raum

und gehe aus ihm.

Zeit ist dein Leben,

und Raum ist dein Land.

Verlasse die Zeit nicht,

verlasse den Raum nicht,

denn beides ist tödlich

ES IST ALLES STILLE

Keine Lerchen mehr am Himmel

Keine Autos mehr auf Straßen

Keine Schritte mehr in Häusern

Es ist alles stille

Keine Klagen mehr von Menschen

Keine Sorgen mehr um Dinge

Keine Ängste mehr in Seelen

Es ist alles stille

Es ist ein besonderer Tag heute.

Ich lebe und ich spüre,

dass die anderen auch leben.

Es ist mir so fröhlich zumute.

Ich lache und ich höre,

dass die anderen auch lachen.

Es ist ein besonderer Tag heute.

Ich liebe und ich fühle,

dass die anderen auch lieben.

Es scheint nicht wichtig,

was du denkst;

es ist wichtig,

was du glaubst.

Es scheint nicht wichtig,

was du fühlst;

es ist wichtig,

was du siehst.

Es scheint nicht wichtig,

was du ahnst;

es ist wichtig,

was du weißt.

Fass neuen Mut und gehe

durch dunkle Nacht nach Hause.

Trag helles Licht in Händen

durch dunkle Nacht nach Hause.

Lass keinen Zorn dich treiben

durch dunkle Nacht nach Hause.

Lass keinen Hass dich hetzen

durch dunkle Nacht nach Hause.

Trag mutig Schmerz und Liebe

durch dunkle Nacht nach Hause.

Lass Gottes Kraft dich tragen

durch dunkle Nacht nach Hause.

Hehren Worten glaube nicht

Großen Gesten traue nicht

Glaube dem nicht

Der sie redet

Glaube dem nicht

Der sie spricht

Wo ist der Grund

Dass die hehren Worte

Wahr werden können

Wo ist der Wille

Dass den großen Gesten

Taten folgen

Höre auf die Stimme,

die dein Ich bestimmt.

Sage, was die Stimme

dir zu sagen rät.

Tue, was die Stimme

dir zu tun empfiehlt.

Greife, was die Stimme

dir zu greifen rät.

Gehe, wenn die Stimme

dir zu gehn empfiehlt.

Ich gehe

durch das Land

der Zeit

zur Ewigkeit

und sehe

dass der Tand

wird schlimmer

ungestümer

Menschen jagen Menschen

durch die Gassen

dieser Welt

Menschen lehren Menschen

Mord und Hassen

gegen Geld

Menschen kehren Menschen

von den Straßen

dieser Welt

Ich treibe

auf dem Meer

voll Blut

der kalten Flut

und bleibe

in dem Heer

das heiter

schwimmet weiter

Menschen lieben Menschen

durch die Güte

ihres Herrn

Menschen trauen Menschen

in der Güte

heut noch gern

Menschen helfen Menschen

in der Güte

meines Herrn

Ich gehe

übers Land

und treib

auf weitem Meer

Ich sehe

auf den Tand

und bleib

im heitern Heer

Ich möchte der Mühe fliehen,

möchte gehen, wo nur Freud.

Ich möchte zur Liebe fliehen,

möcht’ wandern ohne Leid.

Mein Gang ist müdes Wandern,

ist Schreiten ohne Kraft.

Mein Lauf geht zu den andern,

die vor mir sind erschlafft.

Ich möchte die Tage wenden,

in denen alles schlecht.

Ich möchte mit meinen Händen

den Menschen schaffen Recht.

Mein Herz ist müd der Leiden,

ist Leere ohne Grund.

Mein Sinn kennt keine Freuden,

die mir sind reicher Fund.

Ich möchte die Worte missen,

von denen ich umfasst.

Ich möchte die Feinde grüßen,

mit frohem Mut, gefasst.

Mein Arm ist müd vom Tragen,

ist Halten ohne Plan.

Mein Arm ist gram der Lagen,

in den’ er nichts getan.

Ich wollte so vieles ändern

in meiner Jugendzeit.

Und doch: Die Schiffe kentern,

der Leidenschaften Beut’.

Ich will wandern

ohne Rasten.

Ich will wandern

ohne Lasten.

Weiter will ich gehn,

weiter, weiter will ich gehn.

Müde werden

meine Füße.

Müde werden

meine Beine.

Schwerer will es gehn,

schwerer, schwerer will es gehn.

Kraftlos werden

meine Glieder.

Träge werden

meine Sinne.

Ich will nicht mehr gehn,

nicht mehr, nicht mehr will ich gehn.

Ich will wandern,

weiter, weiter

will ich wandern,

immer wandern,

wandern, weitergehn,

weiterwandern, weitergehn.

Jeder gedachte Gedanke,

jede erdachte Erregung,

jede gemachte Bewegung,

jede erzeugte Gesinnung

wird uns erhalten

im Innern des Bewussten.

Und am Tage

des ewigen Gedenkens

werden wir ihrer erinnert.

KOMME ZU DIR SELBST ZURÜCK

Fliege nicht im weiten Raum

ohne Ortung deiner selbst.

Lass die andern flattern,

strampeln und sich strecken.

Nimm dein Sein in beide Hände,

schaue, was dein Leben ist.

Greife, was als Ziel dir wichtig ist,

lerne Höhen, Tiefen kennen.

Blicke aufrecht vorwärts,

hoffe in der schlechten Zeit

auf die gute, die dann folgt.

Glaube, dass der Weltenlenker

auch dein Leben lenken wird.

Kraftlos im Strom gerudert,

wie Lachse den Wellen entgegen.

Landaufwärts versucht,

flussabwärts getrieben.

Nicht fähig zu steuern,

vergebens gemüht.

Im Meer dann verschollen.

Lass das Glück, das du hast,

dir nicht nehmen.

Lass deine Seele

nicht verkaufen.

Denn das Glück, das du hast,

kann dir keiner nehmen.

Und niemand

deine Seele kaufen.

Lass los den Tag

Lass los die Nacht

Halten kannst du nichts

Mach auf die Tür

Mach auf das Herz

Schlafen darfst du nicht

Gib her dein Brot

Gib her dich Mensch

Bleiben wirst du nicht

MEINE ZEIT

Ich wollte wiegen gehen

die Schätze meiner Zeit.

Die Waage war nicht da.

Ich wollte singen gehen

die Lieder meiner Zeit.

Die Stimme fehlte mir.

Ich wollte lesen gehen

die Worte meiner Zeit.

Da war kein Buch mehr da.

Ich wollte schauen gehen

die Bilder meiner Zeit.

Da war kein Film mehr da.

Ich wollte wiegen gehen

das ganze Leben lang.

Und fand Gewichte nicht.

Müde Hände

greifen nach der Freude

froher Zeit.

Sie zittern.

Wunde Füße

schreiten zu der Beute

schöner Zeit.

Sie wanken.

Heiße Köpfe

suchen nach der Stille

alter Zeit.

Sie seufzen.

Matte Körper

jagen nach der Fülle

reicher Zeit.

Sie kranken.

Tote Seelen

gaben ihre Myrrhe

neuer Zeit.

Sie starben.

Nimm die Binde von den Augen,

schau das Leben richtig an.

Wozu können Träume taugen,

wenn die Arbeit nicht getan.

Wozu sollen Ziele führen,

wenn die Füße streiken.

Wozu sollen Tritte taugen,

wenn wir uns im Streit verlieren

und nicht auf die Wesen achten,

denen wir als Vorbild gelten.

Wozu sollen Worte dienen,

die wir helfend hier verwenden

und belastend dort gebrauchen,

dass die einen freuen sich

und die andern traurig sind.

Wozu all das Hin und Her,

das schneller noch

und noch viel mehr,

wenn dann unser Leben

rascher endet, als wir glauben.

Und die Frage für uns bleibt:

Hat dieses Leben Sinn gemacht?

Ohne Feuer wird kein Licht,

ohne Wind wird keine Woge,

ohne Wasser stirbt die Erde.

Ohne Glauben wird kein Hoffen,

ohne Liebe sterben beide.

Ohne Vater keinen Sohn,

ohne Gott kein heil’ger Geist.

Ohne Feuer, Luft und Wasser,

ohne Erde, Lieb’ und Glauben,

ohne Hoffnung, Gott und Sohn

bleibt der Mensch auch ohne Geist.

Ohne Geist versteht kein Mensch

Hoffnung, Gott und Sohn,

Erde, Lieb’ und Glauben,

Feuer, Luft und Wasser.

Sachte, sachte Weise

gehet still auf Reise

zu den großen Sternen.

Sucht auf seiner Reise

Menschen, die sich lieben.

Spricht von kleinen Dingen,

die die großen formen.

Sieht das Alte sterben,

hilft dem Neuen leben.

Sachte, sachte Weise,

geh auf deiner Reise

auch zu kleinen Sternen,

dass ein jeder dich ansehe

und auch jeder dich verstehe.

Schweige

die Worte im Munde

und singe

die Lieder im Herzen

Jage

die Sinne im Herzen

und klage

die Träume zum Nachbarn

Trage

die Tage im Leben

und finde

die Träume beim Alten

Wisse

um Liebe im Glauben

und bitte

um Gaben beim Nächsten

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51 стр. 2 иллюстрации
ISBN:
9783842283909
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Правообладатель:
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