Читать книгу: «Heroin», страница 8

Шрифт:

Ibrahim stand auf, ging zu Bob Milton, beugte sich über ihn und küsste ihm auf den Mund. Dann nahm er ihn gefühlvoll an der Hand und antwortete:

>>Please, Mister Milton. <<,

Bob wusste, dass er ihm seine Liebe verkaufen wollte. Ein paar Dollar, die er dafür zusätzlich von ihm bekam, konnten das Leben seiner Familie in der afrikanischen Wüste etwas erträglicher machen.

Die vier Monate, die er im Jahr in der Hauptsaison mit den Touristen in Agadir in Marokko als männliche Hure verbrachte, hatten ihn zu einem perfekten Liebhaber gemacht.

>>Später, später! <<, sagte Milton wohlwollend zu Ibrahim, der sich mit einer Verbeugung rücksichtsvoll zurückzog. Morgen wollte Milton eine E-Mail nach Paris senden und eine neue Leber anfordern für seine bevorstehende OP.

Koste es was es wolle! Geld hatte er ja im Überfluss. Bob Milton wollte den frühen Tod, der ständig wie der Rost an einem Eisen, an seiner Seele nagte, besiegen.

So stand am nächsten Tag in der Mailbox von Dac Melcom, der in Paris als Schriftsteller bekannt war, folgende Meldung:

„Suche dringend ein Penthaus mit Rosengarten“!

Das geheime Wort Rosengarten stand verschlüsselt, für den illegalen menschlichen Organhandel.

Der 37 Jahre junge Schriftsteller Dac Melcom lebte in Paris auf „Klein Eilend". Es war ein kleines idyllisches Stadtviertel, das man nur über eine Brücke der Seine erreichen konnte. Klein Eiland war das Herz von Paris, ganz in der Nähe der Notre Dame, wo am Tag die Christen die Kirche besichtigten und bei Nacht die Huren in den Nebenstraßen auf ihre Freier warteten. In der Nacht pulsierte dort, das pure Leben, der Zuhälter, Prostituierten und Freier!

Die Bars und Restaurants auf der kleinen Insel inmitten der City waren ein Geheimtipp, wenn man das urige Paris kennen lernen wollte.

Insider im kriminellen Milieu wussten! Im „Chabalu" gleich hinter der Brücke traf sich die Organmafia einmal im Monat um ihre Geschäfte, zu besprechen.

„Inklusive Food 26 € für den ganzen Abend“, stand auf einer schwarzen Schiefer Tafel vor dem guten französischen Restaurant.

Dac Melcom in Paris las das E-Mail auf seinem Bildschirm und nahm seine Organspender-Codierliste, die er neben sich griffbereit liegen hatte. Auf dieser geheimen Liste standen die Organnamen verschlüsselt mir Preisen.

„Bungalow-Herz 400.000 Euro vor Umsatzsteuer. Penthouse Leber 250.000 Euro vor Umsatzsteuer. Appartement-Nieren 150.000 Euro“, stand in seiner Organliste.

Dann tippte er folgenden Text in seinen PC.

„Penthouse mit Rosengarten gesucht!“

Dann klickte er besondere eine Suchmaschine im Weltweit-Web an. Nach wenigen Sekunden bekam er die Antwort zu seiner Suche, auf seinen Bildschirm dargestellt.

„Lieferung kurzfristig möglich, Prof. Dr. Fuchs Neapel.“ Als Melcom die Meldung sah, schrieb er sofort eine Re-Mail.

„Bitte näheres mit Preis?“

Gespannt wartete er auf die Antwort!

Nur wenige Sekunden später war die Nachricht auf seinem Bildschirm. „Penthouse mit Rosengarten in Mailand City! Preis 300.000 Euro, Schlüsselübergabe in Mailand nach vorheriger Vereinbarung!“

Am nächsten Morgen, als Bob Milton erneut seine E-Mail-Box abfragte, stand folgende Nachricht auf seinem Bildschirm.

„Penthouse mit Rosengarten in Mailand City gefunden.

400.000,00 Euro. In 14 Tagen Schlüsselübergabe möglich!

Dac Melcom.“

*

Frankfurt

Pünktlich um 10:15 Uhr, startete die Kurzstreckenmaschine der Lufthansa, in Richtung Süden. In der ersten Klasse saß Kai Raimann mit Nadja Kosova. Nadja hatte die Fensterseite im Flugzeug gewählt. Strahlende Sonne leicht bewölkter blauer Himmel, verkündete, dass es ein herrlicher Sommertag werden musste.

>>Ich hoffe, dass es ein schönes Fußballspiel wird! <<, sagte Kai und sah ihr tief dabei in die Augen.

Der Ausdruck ihres Blickes zeigte ein sehr großes Interesse an einer Beziehung, die sie gerne bereit wäre, mit ihm einzugehen. >>Bringen sie mir einen Whiskey bitte! <<, fragte Kai freundlich, die gutaussehende Stewardess, die dabei war die Gepäcksstauräume, vor dem Start der Maschine zu überprüfen.

>>Und für mich ein Glas Sekt Orange! <<, rief ihr Nadja Kosova hinterher. Dabei sah sie Kai etwas enttäuscht an da er sie vor seiner Bestellung nicht gefragt hatte.

Jetzt leuchtete auch schon, das Anschnallzeichen über dem Durchgang in der Maschine auf, denn das Flugzeug musste in wenigen Minuten starten.

Langsam rollte die voll besetzte Maschine zur Startbahn. Es war ein Kurzstreckenflug. In ca.45 Minuten sollte das Flugzeug in Mailand landen. Während das akustische Zeichen zum Start über die Lautsprecher kam, hörte man das Aufheulen der Turbodüsen. Die hochtechnischen Triebwerke des Flugzeuges wurden in wenigen Sekunden auf den Abflug vorbereitet.

>>Wir fliegen in den Himmel mein Liebling! <<, sagte Nadja liebevoll und führte die Hand von Kai auf die innere Seite ihrer reizvollen Oberschenkel, die sie ihm willig freigab.

Ihre hautenge Jeans glich einer zweiten Haut auf ihrem schlanken Körper. Sie wollte ihn hautnah spüren nach der leidenschaftlichen Liebesnacht, die sie beide in ihrem Modellstudio verbracht hatten.

Das Flugzeug hatte zwischenzeitlich seine Startgeschwindigkeit von ca. 340 Stundenkilometer erreicht.

>>Ich liebe dich mein Engel<<, flüsterte er ihr zu, während die Boing der Lufthansa Airlines leicht wie ein Vogel, sie gegen den blauen Himmel davontrug.

>>Ja, ich liebe dich auch mein großer Wolf<<, erwiderte sie leise, beugte sich hinüber zu ihm, bis ihm leicht auf die feuchten Lippen und küsste ihm zart auf den Mund.

>>Ihr Whiskey bitte! <<, sagte die Stewardess leise schmunzelnd, die unbemerkt gekommen war, und hielt Kai das Getränk entgegen. Jetzt bemerkte sie, dass er die rechte Hand auf Nadjas Innenschenkel gelegt hatte.

>> Nehmen Sie doch das Glas in die linke Hand<<, merkte sie an, lächelte und sah ihn begehrenswert an.

>>Ja, sicher! <<, antwortete Kai ganz verlegen, griff nach dem Glas und berührte leicht ihre schmale Hand.

>>Gefällt sie dir? <<, fragte Nadja eifersüchtig ungewollt.

Dann nahm seine Hand von ihrem Oberschenkel.

>>Ja, sie ist eine attraktive schöne Frau! <<, erwiderte er und sah ihr interessiert nach.

Dann trank er genüsslich einen Schluck von seinem guten schottischen Whiskey.

Nadja Kosova hatte sich im Sitz zurückgelehnt und die Augen leicht geschlossen.

Ja, warum sollte er nicht nach attraktiven Frauen sehen. Er war doch ein gutaussehender Mann, auf den sie stolz sein konnte, überlegte sie während sie erneut nach seiner warmen schützenden Hand suchte und zufrieden einschlief.

Pünktlich wie geplant landete das Flugzeug in Mailand. Drückende Schwüle lag über dem Flugplatz. Die Temperatur der Luft war auf die dreißig Gradmarke geklettert.

Der dampfende Asphalt auf der kurzen Landebahn zeigte an, dass es ein heißer Tag werden musste.

>>Wir müssen in das zweite Untergeschoss<<, meinte Nadja, als sie in der Flughafenhalle ankamen.

>>Warum? <<, wollte Kai neugierig wissen.

>>Möchtest du durch Mailand laufen bis morgen früh<<, >>Wieso laufen? Und bis morgen früh? Ich dachte wir fliegen heute Abend noch zurück<<, fragte Kai.

>>Ich habe gestern Abend noch umgebucht. Morgen früh um 9:20 Uhr geht unsere Maschine zurück. Eine Stunde später sind wir schon wieder in Frankfurt<<, antwortete sie entschuldigend und sah ihn auf seine Reaktion abwartend an.

>>Wie stellst du dir das vor? Um 9:00 Uhr habe ich einen wichtigen Termin bei der International Bank in Frankfurt! <<, erwiderte Kai verärgert, nachdem er bemerkte, dass sie so bestimmend war. >>Du rufst eben die Bank an und sagst, du kommst etwas später, mein Liebling.

Sieh mal, da drüben ist das Office von Rennt a Car! Dort liegt unser Wagenschlüssel<<, ließ sie ihn wissen, ohne weiter auf sein Problem einzugehen. Dann ging sie eilig voraus auf das kleine Rennt a Car Büro zu.

Der ältere Herr der Auto-Vermietungs-Firma kannte Karin Blanz. Des Öfteren buchte sie einen noblen Wagen, wenn sie nach Mailand kam.

Wann beginnt denn heute Abend ihre Modeschau, im „De Rose Palace Hotel"<<, fragte er neugierig und gab ihr einen Wagenschlüssel, den er schon für sie bereitgelegt hatte.

>>Um 20:00 Uhr heute Abend! <<, antwortete Nadja aufgeschlossen freudig, worauf Kai sie verwundert ansah.

>>Wieso Modeschau? Wir wollten doch ins Fußballstation! <<, fragte er völlig überrascht von der Neuigkeit.

>>Das erklär ich dir später mein Liebling! <<,

>>Der Wagen steht auf Parkdeck 4, Reihe 15. Denselben den sie immer nehmen<<, unterbrach sie der Angestellte, um den entfachten Streit zu schlichten. Dann übergab er ihr den Wagenschlüssel.

>>Möchtest du den Wagen fahren? <<, fragte sie und hielt Kai den Wagenschlüssel hin.

>>Ja gerne! <<, antwortete er und nahm den Schlüssel entgegen. Nach einer kurzen Suche hatten sie das Parkdeck und den bereit gestellten Wagen gefunden.

>>Da steht er! <<, sagte Nadja und zeigte auf den schwarzen 300 Mercedes SXL Cabriolet.

Kai sah sie überrascht an, denn mit so einem exklusiven Leihwagen hatte er nicht gerechnet.

>>Bis morgen früh gehört er Dir <<, meinte sie seiner nächsten Frage zuvorkommend, sah ihn an und ging auf die Beifahrerseite des schwarzen, tiefergelegten Sportwagens.

Mit einem Tastendruck am Zündschlüssel öffnete Kai die Autoverriegelung. Gleichzeitig ging das Verdeck des Wagens mit auf. Nadja lachte herzlich, als sie sein überraschtes Gesicht sah. Er hatte den falschen Knopf am Schlüssel gedrückt, denn bei seinem BMW gab es nur eine Türverriegelung.

>>Lassen wir das Verdeck offen? <<, fragte Sie

>>Ja klar! <<, antwortete Kai jetzt erfreut über das offene Cabriolet und öffnete ihr galant die Wagentür.

Man sah die Freude in seinem Gesicht. Ja, im Reichtum zu Leben ist schön, dachte er zufrieden mit sich und der neuen Welt, in die er in diesen Augenblick eingetaucht ist.

Nachdem er auch mit lebensfroher Leichtigkeit eingestiegen war, startete er vorsichtig die Nobelkarosse, dessen Motorengeräusch so leise war, dass man es kaum hören konnte.

Guter Laune, verließen sie beide das Parkhaus und fuhren langsam durch die herrliche City Mailands.

>>Wir sind hier am Nabel der Modewelt <<, meinte Nadja und legte sich mit geschlossenen Augen im Sitz zurück, um den besonderen Augenblick zu genießen.

>>Du musst mir noch viel erzählen von dir Karin<<, sagte Kai neugierig auf ihre Person, während sie auf einer langen begrünten Platanenallee durch die Innenstadt fuhren.

>>Was muss ich dir erzählen? <<, fragte sie völlig erschrocken und schaute ängstlich zu ihm hinüber.

>>Woher du kommst? Wer deine Eltern sind? Alles möchte ich von deiner Vergangenheit erfahren<<, antwortete er froh gelaunt. Dabei achtete er auf den fließenden Verkehr der belebten, vierspurigen Hauptstraße.

Auf dem Gesicht von Nadja sah man jetzt die Sorgen, die sie quälten, wenn sie an die Wahrheit dachte.

Noch nie hatte sie Probleme mit ihren Liebhabern, mit denen sie sich geschäftlich einließ. Eine gemeinsame Nacht und am nächsten Tag war alles vorbei. Als Russische Top-Agentin durfte sie keine feste Beziehung eingehen.

War sie nicht auch eine Hure, die für Väterchen Russland ihre Sexualität verkaufte, um ans Ziel ihres Auftrags zu gelangen? Sollte sie zu ihm sagen; ich bin nicht Karin Blanz! Ich bin Major Nadja Kosova, eine russische Geheim-Agentin.

Ich wollte dich nur aushorchen und wenn ich alles gewusst hätte, fändet man dich am nächsten Morgen irgendwo in Europa, mit einem Päckchen reinem Heroin tot auf.

Man hätte dir ein Zeichen der Drogenmafia untergeschoben und mein Auftrag wäre erledigt gewesen.

>>Was hast du? Du bist plötzlich so still! <<, fragte Kai, als er Nadjas ernstes, besinnliches sorgenvolles Gesicht sah.

>>Nichts mein Liebster! Nichts, es ist alles in Ordnung! Ich freue mich auf das „De Rose Palace"-Hotel<<, log sie, um dem Gespräch einen anderen Verlauf zu geben.

>>Du hast mir gar nichts von deiner Modeschau erzählt. Warum nicht? <<,

Es sollte eine Überraschung für dich werden <<, log sie gelernt gekonnt weiter.

>>Außerdem habe ich mir keine Kleidung mitgenommen, für solche außergewöhnliche Anlässe! <<, sagte Kai und schaute kurz zu ihr hinüber.

>>Trotzdem wirst du mit mir über den Laufsteg gehen. >>Ich und modeln?! Ich falle vom Laufsteg und breche mir den Hals. Deine Modeschau wäre dann mit Sicherheit geschmissen.

<<, erwiderte er scherzend und lachte heftig dabei.

>>Nein! Nicht so, wie du es meinst!

Du wirst mit mir zum Schluss der Modeschau an meiner Seite, mit allen Models, über den Laufsteg gehen. Sie werden uns bejubeln und beklatschen.

Wen hat sie an ihrer Seite, werden sie fragen? Wir werden zum Gerede in der Welt der VIPs.

Für dich wird diese Modeschau zur Eintrittskarte in den Glamour und Glitzer Welt der Schönen und Reichen sein<<, schwärmte sie jetzt, um ihren eigentlichen Auftrag zu verdrängen.

Nach einer halben Stunde Fahrtzeit kamen sie gutgelaunt am „De Rose Palace“-Hotel an.

Ein junger, sehr eleganter, sportlicher Hotelangestellter, dessen Dienstkleidung mehr einem Zirkusdirektor ähnelte, kam Ihnen eilends entgegen.

>>Guten Tag Misses Blanz <<, sagte er freundlich und verbeugte sich ein wenig.

Dann öffnete er ihr die Wagentür. Er wusste, dass sie kein Reisegepäck mit sich führte. In den neunzig Textilkoffern, die gestern im Hotel ankamen, waren die schönsten Kleider und Anzüge der neuesten Mode aus aller Welt.

Alles andere erledigte man mit Geld, dachte er, als Nadja Kosova ihm zunickend ausstieg.

>>Über Geld redete man nicht! Entweder man hatte es! Oder man hatte es nicht! <<, sagte sein Chef, wenn man über die finanziellen Mittel der wohlhabenden Gäste im Hotel sprach.

Wie immer, wenn Nadja Kosova anreiste, hatte sie nur eine Reisetasche mit sich geführt.

>>Gib ihm bitte die Schlüssel <<, sagte Nadja und nahm Kai mit ihrem Arm hinter seinem Rücken.

Dann gingen sie eng umschlungen abgöttisch verliebt, mit tausend Schmetterlingen im Bauch, die vier Stufen zum Eingang des noblen Hotels hinauf.

>>Das „De Rose Palace“ ist eines der renommiertesten Hotels mitten in Mailand<<, sagte Nadja belehrend, als sie die exklusive große Hotelhalle betraten.

Das Luxus-Hotel war sehr zentral gelegen und ganz in der Nähe des Doms, am Piazza-Duomo.

Nur die oberen Schichten der feinen Gesellschaft stiegen hier ab. Eine mittlere Suite kostete 4000 € pro Nacht, ohne Frühstück. Onassis, Rod Stuart, Michael Jackson, Bruce Willis, Boris Becker und sehr gut betuchte Geschäftsleute aller Nationen stiegen in diesem luxuriösen Hotel ab.

Durch eine mit Gold verzierte, verglaste Drehtür, an der ein gepflegter Hotel Page bereitstand, kam man in den großzügigen Empfangsbereich mit eleganter Lobby und Cocktail Bar. Das Management des feinen Hauses wusste! Sie war das Aushängeschild eines jeden besseren Hotels.

Wenn auch in der Küche die schwarzen fetten Kakerlaken von den Köchen totgetreten wurden, war man in der Eingangshalle auf jede Art von Sauberkeit bedacht.

>>Suite 1003 bitte<<, sagte Nadja zu der Empfangsdame, die wartend auf sie an der Rezeption bereitstand.

Die Hotel-Angestellte hatte schon die Chipkarte für sie bereitgelegt. Paycard stand auf der Karte, die einen kleinen, codierten Magnetstreifen hatte.

>>Bitte noch eine! <<, sagte Nadja Kosova beiläufig.

>>Einen kleinen Moment bitte! <<, entschuldigte sich die elegant angezogene junge Frau und ging an einen Bildschirm, um die Kreditwürdigkeit des ankommenden Gastes zu überprüfen. Als sie das Limit von 90.000 Euro sah, war ihr klar, dass der Kunde zum Königsklub des Hauses gehörte.

>>Sorry, Mrs. Blanz! <<, sagte sie entschuldigend, während der Spezialdrucker eine zweite Chipkarte ausdruckte.

Nimm Sie bitte! <<, forderte Nadja Kai auf, als die Paycard vor ihm auf dem Empfangs-Tresen lag.

>>Du kannst alles was dein Herz begehrt bezahlen im Hotel mit dieser wunderbaren Karte! Auch Geld geben sie dir, wenn du es möchtest <<, ergänzte sie stolz.

Warum nicht, dachte Kai erfreut, nahm die Paycard und bedankte sich bei der Angestellten.

Die letzten zehn Jahre hatte von den Arschlöchern, die zu ihr ins Hotel kamen keiner Danke gesagt, dachte die Rezeptionistin und sah ihn erstaunt an.

Der Lift Boy nahm, nachdem ihn ein junger Hotelpage an der Rezeption mit einem Handzeichen herbeidirigiert hatte, das Handgepäck auf.

>>Hallo Misses Blanz, schön sie zusehen<<, begrüßte sie freundlich der Boy in einem charmanten Deutsch.

Er kannte sie! Viele blaue Euroscheine hatte er schon von ihr bekommen. Er wusste wo wer, mit wem, im Hause war. Top-Spione oder Agenten, Prostituierte, Zuhälter oder Kriminelle, alle kannte er sie, die in dem noblen Hotel ein und ausgingen.

Er sah nicht nur gut aus! Er war auch hochintelligent.

Schon beim ersten Ansatz eines Gespräches wusste er, mit wem er es zu tun hatte. Dies nutzte er für sich geschickt aus.

Auch ging er ab und an, mit einer schönen Frau ins Bett, um ihre geheimen Wünsche zu erfüllen, wenn man mit einem braunen Geldschein nach ihm rief.

>>Geld stinkt nicht! <<, sagte er immer wieder, wenn seine Mutter zu Hause in den Slums, in Sorge, nach der Herkunft des vielen Geldes fragte, das sie von ihm bekam.

Nadja Kosova wusste das genau. „Mit Geld kannst du alles kaufen“, lehrte Oberst Millosewitsch, der sie zur Agentin in Sibirien auf ihre Aufgaben vorbereitete.

>>Gehen wir! <<, sagte Nadja sichtlich zufrieden und hängte sich bei Kai im Arm ein.

>>Sie sind schon alle da, Mrs. Blanz! <<, flüsterte der junge Boy ihr zu, während dem sie mit dem Lift in die obere Etage fuhren.

>>Auch Mr. Fuchs? <<,

>>Ja Misses! Vor einer Stunde ist er angekommen<<,

>>Wo wohnt er, wollte sie wissen? >>

>>Dritte Etage 3104. Ein Einzelzimmer. Eine Nacht hat er nur gebucht. <<,

Jetzt waren sie mit dem schnellen Aufzug in den oberen Etagen angekommen. Nadja Kosova öffnete ihre kleine Handtasche und gab dem Hotelpagen, einen einhundert Euroschein.

>>Dieser Mister Fuchs muss ja eine ganz wichtige Person sein<<, fragte Kai neugierig misstrauisch, als sie ausstiegen und der Aufzug wieder nach unten fuhr.

>>Ja, er ist ein interessanter Geschäftsmann. Er kauft die teuersten Kleidungsstücke für namhafte Boutiquen in aller Welt ein<<, log sie ihn überzeugend an.

Soeben war sie wieder in die profihafte Rolle der russischen Agentin geschlüpft.

Die große Suite, die sie gebucht hatte, glich ehr einer Penthouse Wohnung die dem Gast keine Wünsche offenließ.

Ein großer exklusiver Whirlpool, den man mit vier Personen benutzen konnte, war die Attraktion der Luxussuite.

>>Ich habe noch ein paar Telefonate zu erledigen, dann bin ich ganz für dich da<<, sagte Nadja plötzlich, ging an den Schreibsekretär, nahm den Telefonhörer auf und wählte eine lange Nummer. >>Um 16:45 Uhr müssen wir im Fußballstation sein <<, erinnerte sie Kai, während er sich die Suite näher anschaute. Auf einem kleinen runden Mahagonitisch, an dem zwei mit rotem Samt bezogene Polstersessel standen, hatte man eine Flasche echten Champagner eisgekühlt, für sie bereitgestellt. „Herzlich willkommen Mrs. Blanz und viel Erfolg mit Ihrer mit Spannung von der Fachwelt, erwarteten, exklusiven Modeschau! Franscesko Rinaldo“ stand auf der goldumrandeten Begrüßungskarte, die eigenhändig unterschrieben war.

>>Wer ist Rinaldo? <<, fragte Kai überlegend während er die zwei Gläser mit dem köstlichen Champagner füllte.

>>Er ist der Geschäftsführer des Hotels<<,

Die Telefonverbindung mit ihrem Geschäftspartner war jetzt hergestellt.

>>Wieso! Er ist doch schon da! <<, sagte Nadja laut.

Dann legte sie verärgert den Telefonhörer auf.

Gibt es Probleme? <<, fragte Kai, als er es bemerkte. >>Ja, ich kann leider nicht mit zum Fußballspiel. Die Vorbereitung für die Modeschau läuft nicht so wie ich es mir vorgestellt habe <<, log sie verärgert.

Dass sie soeben mit einem russischen Geheimagenten in Genua gesprochen hatte, konnte sie ihm ja nicht sagen.

>>Macht es dir etwas aus, wenn du alleine zu dem Spiel ins Fußballstation fährst? <<,

>>Ja schon! Ich hatte mich so darauf gefreut mit dir das Spiel anzusehen. Aber wenn es sein muss! <<, antwortete Kai enttäuscht. Nadja nahm die beiden vollen Gläser Champagner die auf dem kleinen Tisch standen, ging auf Kai zu und sah ihn liebevoll, aber doch traurig an.

>>Liebster! Wir haben noch die ganze Nacht für uns, wenn die Modeschau zu Ende ist.

Auf uns beide! <<, sagte sie, atmete tief ein und aus. Die Sorgen um die neue Liebe die sie endlich gefunden hatte, schnürte ihr fast die Luft ab.

Dann stieß sie das Glas mit dem gefüllten prickelnden Champagner mit ihm an.

>>So etwas Leckeres habe ich noch nie getrunken<<, meinte Kai, als er schmeckend, das leere Glas auf den Tisch zurückstellte. >>Was kostet die Flasche Grimmsekt im Hotel? <<, wollte er neugierig wissen.

>>Soviel ich weiß 120 €. <<, merkte Nadja beiläufig an.

>>Wir haben noch etwas Zeit für uns beide<<, sagte Kai gefühlvoll nahm ihr Glas vorsichtig aus ihrer Hand und stellte es auf den kleinen runden Tisch zurück.

>>Hast du jetzt Lust mit dir zu schlafen? <<, flüsterte er ihr zu. Dabei zog er ihren Körper gefühlvoll an sich heran.

Nadja Kosova konnte ihren Gefühlen nicht entfliehen. In unbändiger Liebe hatte sie sich in Kai verliebt. Wie ein Sog eines Strudels zog es sie in den Bann seiner starken Arme.

>>Ich liebe dich sehr Kai<<, antwortete sie in Sorge, dass sie vielleicht schon morgen nicht mehr bei ihm sein könnte.

Ihre Augen waren dabei mit Tränen gefüllt. In der unbändigen Lust nach Liebe, die jetzt beide tief in sich spürten, küssten sie sich, sexuell erregt leidenschaftlich.

Vorsichtig nahm er sie auf seine Arme und legte sie auf das weiche französische Bett.

>>Später mein Liebling, später, jetzt habe ich keine Zeit für die Liebe, denn in der Hotelhalle wartet ein Mann auf mich<<, antwortete sie plötzlich, entschuldigend und löste sich vorsichtig mit großer Überwindung aus seinen Armen.

Dann beeinflusste sie ihre Gedanken so, wie sie es im Kreml in der psychologischen Agentenausbildung gelernt hatte, um. >>Um 20:00 Uhr beginnt die Modeschau, wie ich weiß, ist das Fußballspiel um 19:00 Uhr beendet. Wenn du Lust hast, könntest du so gegen 19:30 Uhr bei mir sein. Ich habe eine Überraschung für dich<<, lenkte sie ihn geschickt von seinem Vorhaben, das er nicht aufgeben wollte ab.

>>Gut! ich werde es versuchen, wenn das Fußballspiel nicht in die Verlängerung geht<<, erwiderte er etwas enttäuscht.

Plötzlich hatte sie es sehr eilig.

>>Da auf dem Nachttisch, liegt deine Eintrittskarte für das Stadion. Die andere Karte versuche ich an der Rezeption zurückzugeben. Also, bis heute Abend! <<, sagte sie und verließ ohne jegliche weitere Erklärung eilig die Suite.

Als Kai auf seine Armbanduhr schaute, sah er, dass er noch drei Stunden Zeit hatte bis das Spiel im AC Millan Stadion begann.

Die Wunde an seinem Kopf die nur durch ein Pflaster geschützt war, musste behandelt werden. Am Montagmorgen sollte er in die Klinik kommen zur Nachbehandlung. Dass er keine Zeit hatte sich am Montag in der Klinik vorzustellen und dringend zur International Bank musste, wusste der Arzt nicht, der ihn behandelt hatte. Das Rezept, das er von ihm verschrieben bekam, lag in Frankfurt in seiner Wohnung. Nach einem Augenblick der Überlegung nahm er den Telefonhörer auf. Sofort war er mit der Rezeption verbunden.

>>Ja, Herr Raimann was kann ich für Sie tun<<, fragte eine helle freundliche Frauenstimme.

>> Haben Sie eine Hausapotheke im Hotel? <<,

Ja, sicher! Haben Sie sich verletzt? Kann ich Ihnen helfen? <<, wollte die Frau an der Rezeption besorgt wissen.

>>Ja, nicht jetzt<<, antwortete Kai etwas unsicher.

>>Wenn sie möchten, schicke ich Ihnen eine Ärztin hoch. Sie ist

zufälligerweise im Haus. <<,

Kai zögerte ihr eine entscheidende Antwort, zu geben. >>Sie kann sich ihre Verletzung ja einmal ansehen und wenn es notwendig ist Abhilfe schaffen.

Sind Sie damit einverstanden? <<, fragte sie nochmals. >>Ja, es kann auf keinen Fall schaden! <<, erwiderte er immer noch etwas unschlüssig.

>>Ist besser so! Sie wird sich in der nächsten Viertelstunde bei Ihnen auf der Suite melden<<, meinte sie, wartete einen Augenblick und legte den Telefonhörer auf.

Gut, dachte Kai zog sich aus und ging ins Bad um zu Duschen. Ihm viel auf. An einem vergoldeten Haken hinter der Tür hingen zwei weiße flauschige Bademäntel des Hauses.

In geschnörkelten Schriftzügen war das Zeichen des Hotels auf der Vorderseite des Bademantels in Brusthöhe eingenäht. „De Rose Palace" stand unter einer goldenen Königskrone deren Spitzen mit silbernen Fäden durchzogen waren.

Plötzlich klingelte eine leise Glocke an der Tür der Suite. Kai zog einen der Bademäntel über seinen nackten, sportlich gestylten Körper und ging zur Tür.

>>Oh entschuldigen Sie. Sie sind schon da! Ich hatte sie noch nicht erwartet. Sind Sie die Ärztin? <<,

>>Ja! <<, antwortete die rothaarige, hübsche junge gutaussehende, schlanke artaktive Frau Mitte dreißig.

>>Kommen Sie bitte! <<, sagte Kai und bat sie einzutreten. >>Oh! Es geht bestimmt um die Wunde an ihrem Kopf<<, fragte sie, als sie das leicht mit Blut durchdrängte Pflaster sah.

>>Ja, es tut sehr weh! <<,

>>Wie ist es denn zu der Verletzung gekommen? <<,

>>Bei einem Bombenanschlag in Frankfurt hatte mich ein Metall Stück eines Autos am Kopf getroffen <<, antwortete Kai frei heraus, als sei es nichts Besonderes.

>>Ich hatte gestern Abend in den Nachrichten davon gehört.

Schrecklich! Weiß man schon wem der Anschlag galt<<, fragte sie interessiert und löste ihm vorsichtig das Pflaster.

>>Nein! Sie suchen noch nach dem Attentäter.

>>Sieht ja gar nicht gut aus! Ich glaube sie haben eine Wundinfektion bekommen. Sie sollten umgehend eine Klinik aufsuchen und die Wunde neu behandeln lassen, damit sie keine Blutvergiftung bekommen<<, schlug sie ihm vor.

>>Morgen in Frankfurt. Solange wird noch Zeit sein! <<, wehrte sich Kai und winkte mit der Hand ab.

>>Legen sie sich bitte auf das Bett, damit ich sie besser behandeln kann <<, meinte sie auffordernd.

Dann holte sie eine kleine Flasche mit einer desinfizierenden Flüssigkeit aus ihrem Koffer hervor und tränkte damit eine kleine Mullbinde. Vorsichtig reinigte sie die genähte, entzündete Platzwunde an seinem Kopf. Danach versorgte sie die verletzte Stelle vorsichtig neu.

>>Eine Spritze gegen Wundstarkkrampf möchte ich Ihnen noch geben und gegen die Schmerzen lasse ich Ihnen noch ein paar Tabletten da<<, ließ sie ihn während der Behandlung wissen. Nach dem sie aus einer kleinen Glasampulle, eine Plastik Einwegspritze aufgezogen hatte, schaute sie ihn an.

>>Wohin? <<, fragte er.

>>In den Hintern natürlich! <<, meinte sie und lachte frei heraus. Kai legte sich etwas zur Seite und zog zögernd seinen kurzen Bademantel hoch.

Dabei gab er seinen erotischen Po frei und wartete ängstlich auf den Einstich der Nadel.

Jetzt bemerkte er, dass sie für einen Augenblick seinen knackigen Hintern bewunderte.

Ehe er sich versah, hatte die Ärztin mit einem gekonnten Stich die Nadelspritze in seinen Po gestochen.

Kai zuckte heftig zusammen, als er den Einstich spürte. >>So das war es auch schon! Ich würde ihnen aber raten sich noch etwas hinzulegen, bis die Wirkung der Spritze einsetzt <<, riet sie ihm.

Dann schloss sie ihren Arztkoffer. Überlegend sah sie ihn einen Augenblick an.

Sollte noch etwas sein! Hier ist meine Visitenkarte.

Die Arztrechnung wird beim Bezahlen der Suite abgebucht<<, erklärte sie, und verließ plötzlich, eilig, das Zimmer. Kai nahm die Visitenkarte, die auf dem Nachttisch lag, schüttelte den Kopf über ihren fluchtartigen Aufbruch und las:

Dr. Angela Brandini

Piazza-Dumo 123 Milano

Tel. 9134...

Na ja, man weiß nie, wie man diese Adresse noch brauchen kann, dachte er und steckte sie in seine Geldbörse.

Da er bis zum Anpfiff des Fußballspiels im Milan-Station noch Zeit hatte, beschloss er sich noch etwas ausruhen.

Zur gleichen Zeit saß Nadja Kosova abwartend an der Theke der Hotelbar im „De Rose Palace“ Hotel.

Der junge schwarzhaarige Mann neben ihr war Dac Melcom, der Schriftsteller aus Paris.

Über einen Verbindungsmann der Organmafia in Mailand, hatte er Kontakt mit Prof. Dr. Manfred Fuchs aufgenommen.

Damit diese Verbindung überhaupt zustande kam, musste Fuchs bei einem Türsteher in der Bar „Zum Snowman“ 10.000 € bar auf die Hand zahlen.

Für Dac Melcom war es diesmal kein normaler Auftrag. Dass der geheime Auftrag den er als Undercover für den CIA annahm, gefährlich war, wusste er. Dafür bekam er die vierfache Provision und brauchte den Gewinn nicht versteuern. Sollte sein Geschäft im Auftrag des Geheimdienstes Früchte tragen, war er bald ein reicher Mann. Dass die Frau, die neben ihm saß, eine russische Topagentin war und von seinem Treffen mit Fuchs informiert wurde, wusste er nicht.

>>Sind Sie schon länger hier? <<, fragte er Nadja Kosova. >>Nein! ich bin nur zur Modeschau nach Mailand gekommen und

reise morgenfrüh wieder ab. <<,

>>Und Sie! <<, fragte Nadja Kosova sofort nach.

>>Ich bin auch nur bis Morgen hier<<, erwiderte Melcom und setzte auch eine Frage nach.

>>Sind Sie eine der Models? <<,

>>Ja sieht man es nicht! <<, antwortete sie selbstbewusst und sah ihn für einen Augenblick eindringlich an.

956,63 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
630 стр.
ISBN:
9783742770530
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают