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Was braucht man als Spezialist im Cross-Skating? Teil 2

Artikel 190 von Frank Röder am 17. Juli 2013, Fortsetzung von Artikel 177.


Bei Hitze und längeren Touren geht es nicht ohne Trinken. Damit nicht jeder kleine, aber sinnvolle Schluck zur Zwangspause führt, haben sich Trinkrucksäcke bewährt. Sie sind umso beliebter, je länger die gefahrenen Strecken werden oder je komfortabler man trinken möchte. Bei kleineren Ausfahrten tun es aber die bewährten Trinkflaschen, die im Flaschengürtel Platz finden und nach Gebrauch schneller und einfacher zu reinigen sind. Je nach Länge der Tour und je nach Hitze, werden aber die maximal 2 Flaschen mit ihren 1,2 bis maximal 2,0 Litern Flüssigkeit nicht mehr ausreichen. Auch für das nötige Gepäck reicht bei langen Touren ab 40 bis 60 km eine Hüfttasche oft nicht mehr aus. So muss man sich nach einem anatomisch passenden, meist schmal geschnittenen, Rucksack umschauen. Für Tagestouren kann man heute schon viele Rucksäcke mit einer Trinkblase zu einem Trinkrucksack umfunktionieren und sogar viele Trinkrucksäcke mit einer zweiten Trinkblase für bis zu 6 Liter Flüssigkeitstransport aufrüsten.

Die hohe Flüssigkeitszufuhr auf langen Distanzen ist ja schon selbstverständlich. Es leuchtet auch vielen ein, dass auch Energie nachgetankt werden muss. Eine Banane stellt zwar eine gute Energiequelle dar, nur wird sie beim Cross-Skating leider die Reise oft nur zerquetscht überstehen. Praktischer sind da oft festere Energieriegel mit guter Zusammensetzung. Die Energiezufuhr unterwegs ist sogar wichtig, wenn man abnehmen möchte! Man wird mit leichter Sportkost unterwegs ohnehin nicht so viel Energie zu sich nehmen, wie man verbraucht. Wer sich aber völlig aushungert, wird zwangsläufig auf den „Spargang“ zurückschalten müssten und senkt seinen Energieverbrauch deutlich ab, vom Unbehagen und der erheblich schlechteren Regeneration nach dem Training einmal abgesehen. Wer quasi kleine Holzscheite nachlegt, sorgt dafür dass die großen Brocken im Feuer besser verbrennen. Und der Trainingseffekt ist durch höhere Trainingsintensität auch besser. Auch gut Trainiere sollten also nicht den Helden spielen und es sich unterwegs von der Verpflegung her immer recht gut gehen lassen.

Bandanas haben sich nicht nur in der kälteren Jahreszeit als Kälteschutz gewährt. Zum Schutz des Helmpolsters vor Schweiß haben sind sie auch sehr praktisch. So muss man das Helmpolster nicht so oft reinigen. Auch können sparsam kopfbehaarte Cross-Skater die Kopfhaut damit besser vor Sonne schützen. Und in der größten Hochsommerhitze macht man das Kopftuch einfach nass und hat die beste nur denkbare Bio-Klimaanlage dabei, die man sich vorstellen kann.

Besonders Langstrecken-Tourer, kennen auch das Problem, dass irgendwann jede Stock-Handschlaufe einmal durchgewetzt ist und reißt. Weiterfahren ist ohne Ersatz ziemlich unangenehm. Deswegen sollte man sich rechtzeitig Ersatz-Handschlaufen zulegen oder wenigstens immer eine alte, noch funktionierende, Schlaufe dabei haben. Notfalls kann man eine rechte Schlaufe auch einigermaßen auf der linken Seite benutzen (und umgekehrt), es ist auf alle Fälle besser, als ganz ohne Schlaufe weiterzufahren.

Spezialisten fühlen sich manchmal durch einengende Kleidung beim Cross-Skaten behindert. Deswegen ist gut sitzende Funktionskleidung von guter Qualität sehr wichtig. Sie ist nicht nur bequemer, sie hält auch ein gesundes Körperklima aufrecht und sorgt damit für gute Ausdauer. Mit Gelenkprotektoren tun sich besonders die Freaks des Szene etwas schwer, auch gerade wegen der Bewegungseinschränkung, die jede zusätzliche Ausrüstung dem Körper aufzwingt. Powerslide stellt schon seit einigen Jahren sehr bequeme Schützer her, die zwar durch das dünne Kevlar-Material kaum Aufprallschutz bieten, aber sehr gut vor Abschürfungen schützen. Diese Rennprotektoren sind so durchdacht, dass sogar schon Billighersteller erfolglos versucht haben Plagiate davon auf den Markt zu werfen.

Natürlich sollte ein Cross-Skating Spezialist auch alle Werkzeuge für sein Sportgerät besitzen. Es geht ja nicht, dass man eine geplante Tour kurzfristig absagen muss, nur weil man eine Schraube locker hat. Man sollte sich die Zeit nehmen, herauszufinden, womit jede Schraubverbindung am Cross-Skate festgezogen ist und sollte sich entsprechendes Werkzeug zulegen. Sinnvoll ist dann natürlich die allerwichtigsten Werkzeuge auf eine längere Tour auch mitzunehmen, besonders Werkzeug für den Räderwechsel. Auch mehrere Ersatzräder sind für Vielfahrer sinnvoll, damit man wirklich pausenlos unterwegs sein kann, wenn man möchte.

Da wir schon beim Schrauben sind, eine echter Freak tunt seine Cross-Skates, seien es akurate Einstellarbeiten, handwerkliche Nachbearbeitungen oder der Einbau von Tuningteilen und individuellen Umbauten. Man kann das natürlich auch von Spezialwerkstätten erledigen lassen und fühlt sich dann mit Sicherheit noch etwas freakiger als vorher.

Natürlich hat ein echter Dauerfahrer auch sämtliche Hardware vorrätig, die ihm ein Weiterfahren auch im Falle eines Totalschadens ermöglicht. Das sind in der Regel mindestens ein zweites Paar Cross-Skates (bereits erwähnt im ersten Teil) und mindestens ein Ersatzstock, damit es nach einem kapitalen Crash schnellstmöglich weitergehen kann. Die Stöcke, die ohnehin beim Cross-Skating schon etwas länger gewählt werden als beim Skiskating, erreichen bei den Spezialisten schon bei tief gebauten Cross-Skates in etwa Körpergröße („Körpergröße x 0,9“ ist von vorgestern!). Daher sind hoch gebaute Cross-Skates für Personen ab etwa 180/182 cm Körpergröße für Spezialisten allein aus dem Grund nicht geeignet, weil man keine passenden Stöcke dafür auf dem Markt findet. Und wer stellt schon haltbare 190er Stöcke oder länger her?

Auch die Software, also das, was im „Speicher“ ist, erfordert beim Spezialisten besondere Pflege. Personaltraining bei Ausbildungsprofis (akademische Hochschul-Ausbildung, Berufstrainer oder wenigstens langjährige Ausbildungserfahrung auf Cross-Skates) wird den meisten Spezialisten helfen weitere Reserven zu mobilisieren. Bei dieser Gelegenheit sollte man die Fachleute auch gleich nutzen um, den Jahrestrainingsplan oder die gesamte Saisonplanung einmal gründlich durchzuchecken oder zu erstellen. Echte Cross-Skating Trainer können das! Wer an wirklich vielseitige Trainer gerät, kann auch gleich die Breite seiner sportlichen Ausbildung und Fähigkeiten erweitern. Dazu gehört das ausreichende Beherrschen von Ausgleichssportarten für den Cross-Skating Sport. Hier bieten sich Ausdauersportarten an, wie Skilanglauf, Radfahren, Schwimmen, Rudern oder Laufen. Es wird nicht ausbleiben, dass man sich auch dafür spezielles Equipment zulegen wird, wie z.B. Kurzski, wenn man zunächst nicht zu viel in Wintersportausrüstung investieren will. Diese Ausgleichs- und Ausweichsportarten sind auch deswegen wichtig, weil Routiniers ja wissen, dass man Cross-Skating zwar oft das ganze Jahr über, aber keinesfalls an 365 Tagen im Jahr ausüben kann. So muss man, um fit zu bleiben, bei bestimmten Wetter- und Umweltbedingen oder weil man seine Ausrüstung nicht zur Hand hat, auch einmal auf andere Sportarten ausweichen können.

Auch ein gelegentliches Trainingscamp oder Trainingslager bringt dem Spezialisten einen weiteren Kick an Fertigkeiten und an Leistung. Die regelmäßige Teilnahme an Touren ist für die echten Insider schon angenehme Routine und gehört sowohl zu deren Lebensstil, wie auch Lebensqualität. Um diese wertvollen Momente des Lebens oder besondere Erlebnisse unterwegs festhalten zu können, ist es sehr praktisch, wenn man häufig eine kompakte Kamera dabei hat. Schöne Bilder oder Videos zeigen am Besten, warum unser Sport so schön ist und sind sehr hilfreich neue Mitstreiter für unseren Sport zu gewinnen. Besonders die Könner unter den Cross-Skatern sind aufgerufen gute Bildprodukte herzustellen, denn schlechtes Material (besonders schlechte Fahrstile) sieht man leider noch viel zu häufig im Internet. Wir werden sogar zum Jahresende die besten Cross-Skating-Bilder und -Videos der Saison im Magazin ehren.

Bergtraining für Cross-Skater – Teil 4

Artikel 192 von Frank Röder am 26. Juli 2013, Fortsetzung von Artikel 186.


Abbilung: Auch Berge sollte man nicht zu sehr nach vorn oder zur Seite "verbogen" hinauffahren und auch nicht den hier gezeigten Stockeinsatz vor den Füßen, wie beim Stabhochsprung, anwenden. Auch den "angestrengten Kämpfer" zu mimen, was leider viele tun, verursacht ein negatives Feedback auf die Ausdauer und das Tempo am Berg, da die Haltung darunter leidet.

Stockeinsatz und Stöcke Zur Symmetrie des Stockeinsatztes wurde ja schon an früherer Stelle etwas geschrieben. Hier soll noch etwas zur Zug- und Schubweite gesagt werden. Oft werden bergauf generell kürzere Stöcke empfohlen. Wer aber (normal)lange Stöcke gut einsetzt, den stören sie viel weniger als oft behauptet wird, aber kürzere Stöcke sind trotzdem etwas leichter, schneller zu handhaben und werden von den meisten Cross-Skatern als etwas vorteilhafter am Berg empfunden. Touren-Fahrer und Allroundsportler, sollten beim Stockkauf darauf aber keine große Rücksicht nehmen. Und unterwegs auf Tour haben sie ja ohnehin nur das eine Paar Stöcke dabei. Nur wer die Wahl unter mehreren Stöcken hat, sollte für den schwerpunktmäßigen Bergeinsatz einen 5 bis 12 cm kürzeren Stock als für den Flachlandeinsatz zu nutzen.

Wer aber nur ein einziges Paar recht lange Stöcke besitzt, wird auch damit klar kommen. Der verbreitete Fehler des weiten Vorschwingens der Stöcke muss, mit kurzen wie langen Stöcken, bergauf erst recht vermieden werden. Auch bergauf stehen die Stöcke niemals nach vorn (siehe Fehler-Schema links). Man verliert (wie beim Stabhochsprung) deutlich Tempo bis man über den Stock „gekippt“ ist und braucht für den dabei notwendigen „Klimmzug“ auch noch unnötig viel Kraft. Oft wird bei diesem Stilfehler das feste „in den Boden rammen“ der Stöcke dabei als sehr sicher für den Halt des Stockes auf dem Boden empfunden, weil jedes Abrutschen der Stöcke bergauf vielfach schlimmer empfunden wird als auf Flachstrecken (Energieverlust und der Rhythmus ist futsch). Allerdings kostet dieser Aufprall wertvolles Tempo.

Hier können gefederte Stockspitzen oder Stockspitzendämpfer eine erhebliche Hilfe sein. Das Mehrgewicht wird mehr als ausgeglichen, wenn sich nur jeder dritte Abrutscher mit den Stöcken verhindert wird. Gute gefederte Stockspitzen verhindern sogar mehr als 60 % aller Abrutscher. Obwohl bergauf jedes Gramm zählt, lohnt sich dieser „Zusatzballast“ für die gefederten/gedämpften Stockspitzen für die meisten Cross-Skater. Ein Kompromiss können sogar recht günstige und etwas leichtere Halb-Pads sein.

Und der allerbeste Trick am Berg und absolut essenziell für wichtig für einen dauerhaft kräftigen Armeinsatz. Es ist ein bewusst „kurzer Armeinsatz“. Man darf den Arm bergauf auf keinen Fall zu lang nach vorn ausstrecken und sollte ihn so weit anwinkeln, dass die Hände maximal 40 cm vor den Schultergelenken arbeiten, im Extremfall sogar nur 20 cm. Kurz bedeutet aber nicht, dass man nicht weit durchziehen soll, wenn es der Rhythmus oder die eigenen Kräfte zulassen. Wer eine ruhige Bewegungsfrequenz auch bergauf bevorzugt und entsprechend „Schmackes“ in den Armen hat, kann mit der oberen Körperhälfte bergauf erheblichen Vortrieb erzeugen.

Wie soll man den Arm- und Beineinsatz gewichten? In älteren Lehrbüchern gibt es oft feste Angaben über die Kraftverteilung zwischen Bein- und Armeinsatz, die aus mehreren Gründen für unseren Sport nicht zutreffen können. Diese älteren Quellen beziehen sich nicht auf den Cross-Skating Sport und wir wissen, dass wir uns anders bewegen, als beispielsweise Skilangläufer, besonders am Berg. Auch neuere Erkenntnisse im Skilanglauf gehen in Richtung höheren Leistungseinsatzes durch den Oberkörper. Angaben wie 80:20 % oder 60:40 %, was die Kraftverteilung von Beinen zu Oberkörper betrifft, sind völlig sinnlos. Man vergleicht dabei nicht nur Äpfel mit Birnen, man vergleicht fünf Äpfel mit einer Birne. Beine und Arme fühlen sich unter hohen Belastung völlig unterschiedlich an, die Unterschiede sind in der Art der Bewegung und der Belastung besonders groß und man hat auch kein Messinstrument, das einem irgendwelche Prozentwerte anzeigt. Subjektiv fühlen sich die Beine durch die Haltearbeit eigentlich immer schon recht angestrengt, ob gleichzeitig viel Antrieb erzeugt wird oder nicht.

Sehr anschaulich zeigt die Wettkampfvariante „Berg-Dreikampf“, dass auch am Berg erstaunliches mit den Armen geleistet werden kann und auch das Tempo nicht langsam sein muss. Vorausgesetzt es mangelt, anders als auf dem Fehlerschema am Anfang zu ahnen, nicht an der nötigen Körperspannung, die eingesetzte Kraft auch in Vortrieb umzusetzen.

Link zum Video: http://youtu.be/SPWx1PtZEcA

Das Finale dieser Artikelserie ist im Artikel 196 zu lesen, in dem noch mehr auf die Trainingsmethodik eingegangen wird.

Atemtechnik beim Cross-Skating, Teil 1

Artilel 193 von Frank Röder am 1. August 2013


Das Atmen fällt beim Cross-Skating recht leicht und ist meistens unproblematisch. Wer sich beim Cross-Skating keine großen Gedanken dabei macht oder seine Atmung gar nicht bewusst steuern möchte, macht oft auch nicht viel verkehrt. Spätestens die sehr fortgeschrittenen Cross-Skater und die Ambitionierten suchen aber oft nach noch mehr Varianten und nach Abwechslung im Training, was auch sehr sinnvoll ist. Und in manchen Fällen lassen sich durchaus Leistungspotenziale im Cross-Skating über die Atemtechnik mobilisieren.

Vorteilhaft ist beim Cross-Skating ohnehin schon, dass man eine sehr aufrechte Haltung einnimmt. Dazu unterstützt die Oberkörperarbeit einerseits die Atmung und sorgt andererseits Fällen auch für Trainingswirkungen wie auch Entspannung in der Oberkörpermuskulatur und auch in Muskelgruppen, welche die Atmung unterstützen.

Der Übergang von Atemtechniktraining zum tatsächlichen Atemtraining ist fließend, sehr fließend sogar, da die Atemwahrnehmung größtenteils subjektiv ist. Atemnot kann begründet oder unbegründet, rein psychisch oder rein körperlich sein. Sie wird aber nie rein körperlich wahrgenommen, es wird immer gleichzeitig ein Atemgefühl vermittelt, das dem objektiven Sauerstoffbedarf nicht immer entsprechen muss. Wir müssen ständig atmen, weswegen jede Störung Auswirkungen auf die Psyche haben kann und damit die Wahrnehmung, beispielsweise von Atemnot, um ein Vielfaches steigern kann. Lediglich Apnoetaucher können ihre Wahrnehmung und sogar ihre Atemreflexe so weit beeinflussen, dass sie in der Lage sind bei zu geringer Atmung ohne panische Atemnot zu reagieren – manchmal sogar bis zu deren Nachteil.

Bei den meisten anderen Sportlern reagiert die Einheit aus Psyche und Physis wie bei normalen Menschen auch: im „Zweifelsfall“ wird lieber etwas mehr geatmet, als zu wenig. Doch dies ist nicht immer ökonomisch. Manche reagieren bei Anstrengungen auf reale wie auch eingebildete Atembelastungen etwas panisch und überatmen (hyperventilieren), so stark, dass dies messbare Auswirkungen hat. Die Atmungsorgane benötigen einen bestimmten Kohlendioxidüberschuss um dies auch effektiv abgeben zu können. Bei Hyperventilation ist ständig zu wenig Kohlendioxid in der Lunge, wodurch das Kohlendioxid aus dem Blut weniger abgegeben wird und sich der pH-Wert des Blutes erhöht. Blutgefäße im Gehirn verkrampfen sich dann, was im Extremfall zur Bewusstlosigkeit führen kann.

Auch sehr tiefes Einatmen kann ein Fehler sein, da dann oft nicht mehr vollständig genug ausgeatmet wird und man sich mit weiteren Atemzügen immer mehr „aufbläht“. Der gespannte Brustkorb vermittelt dann ein Gefühl von Atemnot und dadurch, dass durch die fehlende Lungenentleerung nur noch ein Teil der Lunge genutzt wird, ist auch das effektive Atemvolumen verringert.

Beide genannte Phänomene können auch kombiniert auftreten. Darüber hinaus gibt es natürlich tatsächliche Krankheiten, wie z.B. Asthma, bei denen diese Phänomene am Besten nicht noch zusätzlich hinzu kommen sollten. Deswegen sind für Asthmatiker Atemschulungen so sinnvoll und können sogar zur verbesserten Kontrolle bei Anfällen beitragen.

Nichts desto trotz sind Atemübungen auch beim lungengesunden Sportler sinnvoll, denn auch er muss mit seiner Sauerstoffversorgung optimal haushalten und sich vor Effekten schützen, die seine Atmung über seine Leistungsfähigkeit hinaus einschränken. Die detailliertere Atemarbeit beginnen wir im nächsten Teil und auch die Atemübungen dazu werden in Artikel 197 vorgestellt.

Erstbezwingung des Mount Everest der Cross-Skater

Artikel 194 von Frank Röder am 3. August 2013


Zumindest regional genießt der „Berger Hang“ in Frankfurt am Main unter Cross-Skatern den Ruf eines unbezwingbaren Berges. Den Berger Hang kann man zwar auch auf der Straße fahren, die Steigung beträgt zwischen 6 und 12 %, aber das ist keine wirkliche Schwierigkeit.

Die Offroad-Version dieser Strecke (genannt Martin-Schäfer-Weg) verläuft im Feld in etwa parallel zur Straße, ist steiler und weist teilweise losen Boden auf: Eine beliebte Trainingsherausforderung für Moutainbikefahrer und Langstreckenläufer, die aber mit einer gewissen Fitness diesen Berg doch recht sicher bewältigen können.

2006, 2007 und 2008 standen schon Treffs von Cross-Skatern (damals Cross-Skating Treff Frankfurt-Ost) vor der sagenumwobenen Steigung und bescheinigten ihr mit dem Schwierigkeitsgrad 5, den höchstsen aller Schwierigkeitsgrade, was so viel bedeutet wie, „unter Idealbedingungen mit gutem Trainingszustand gerade noch fahrbar“. Nur ist dieser Schwierigkeitsgrad selten über mehrere hundert Meter zu finden ohne vielleicht doch einmal plötzlich für einige Meter in „völlig unbezwingbar“ umzuschlagen. Die sportliche Herausforderung bestand ja darin, dass sich die Fachleute einig waren, DASS man den Berg mit Cross-Skates bezwingen KANN, da er eben nicht ZU schwer ist, es aber bis dahin nur noch niemand getan hat.

Der Feldweg, der sich den Südhang im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim hochzieht, weist nicht nur eine Steigung bis zu 16 % auf, große Abschnitte sind auch grob geschottert und fünf Entwässerungsrinnen verlaufen schräg über den Weg. Was man konditionell vielleicht noch schaffen würde, kann dann an solchen technischen Schwierigkeiten immer noch scheitern. So auch bisher bei allen bisherigen Versuchen.

2009 habe ich meinen ersten Versuch recht früh aus eben diesen Gründen aufgegeben. 2011 habe ich im Rahmen der Warmfahrens zu den Süddeutschen Cross-Meisterschaften, die damals im angrenzenden Wald stattfanden, das erste untere Drittel des Hanges recht gut überwunden und hätte „gefühlt“ weiterfahren können. Doch ich wollte Kräfte für die „Süddeutschen“ aufsparen und kehrte dann um.

Doch jetzt am 1. August 2013 stand ich ihm wieder gegenüber, dem Berger Hang, dem „Mount Everest für Arme“ unter den Cross-Skatern mit dem ich noch eine Rechnung offen hatte. Ich war in früheren Jahren den nur 0,84 km kurzen Anstieg schon unter 4:30 Minuten gelaufen (also zu Fuß), wusste aber, als ganz passabler Bergläufer und Cross-Skater, dass solche Zeiten auf diesem Boden für Cross-Skater nicht annähernd erreichbar sein würden. Ich kalkulierte, dass eine 7:30 erreichbar sein dürfte – wenn alles klappte.

Das Wetter war vielleicht am 1. August nicht so ganz ideal: 35°C im Schatten, 75 % Luftfeuchtigkeit und ein fast schattenloser Südhang, der zwar vielleicht die Luftfeuchtigkeit etwas vertrieb, aber die echte Temperatur nochmals deutlich über jene 35 Schattengrade drückte.

Um 16:30 Uhr ging es los. Die ersten 120 Meter taugten theoretisch noch zum „Einrollen“ mit 3 % Steigung zunehmend auf 7 %. Mein Maximaltempo des gesamten Ausstiegs erreichte ich schon nach den ersten Schritten mit knapp 13 km/h, alles was danach kam, war erheblich langsamer. Doch schon auf diesem Abschnitt kamen die ersten Probleme in Form von tiefen Sandlöchern, die eine starke Hinterradlast und für Sekunden fast völligen verzicht auf den Beinantrieb erforderten. Ich hatte das Gefühl, dass schon die ersten Sandlöcher das Tempo halbierten und musste immer wieder Fahrt aufnehmen. Dann kam etwas Grobschotter und der angenehmste Teil mit grobem Asphalt und gut 16 % Steigung. Zu meiner Freude arbeitete ich mich hier langsam an einen Mountainbikefahrer heran, der kurz vor mir in den Hang gestartet war. Bis hierhin gibt es sogar ein YouTube Video, auf dem das alles einladend harmlos aussieht.

Dann kam immer mehr Grobschotter und einige sandige Schlaglöcher zierten den Weg. Hier hatte der Mountainbiker weniger technische Probleme und zog mir nun langsam, aber endgültig, davon. Beim Überqueren der zweiten Entwässerungsrinne hörte und spürte ich Aluminium über Basalt schrammen. Das tat nicht nur dem Cross-Skater-Herzen weh, sondern bremste mich auch ganz erheblich. Meine SRB XRS02-Skates empfand ich trotzdem als gut geeignet für dieses Vorhaben. Obenherum unterstützten mit meine „alten“ CH-1 Stöcke von KV+, die neben geringstem Gewicht auch noch die nötige Biegefestigkeit boten. Ich hatte aber berechtigte Angst, dass eine Handschlaufe reißt, so sehr zerrte ich an den Schlaufen. Teilwiese war der Boden so schwierig, dass ich mehrmals vier bis sechs Schübe im Doppelstockschub zurücklegen musste.

Ich war bald auf „unbekanntem“ Terrain, was das Cross-Skaten betrifft, das heißt nach knapp 300 Metern überschritt ich den Punkt, wo ich beim letzten Versuch, noch recht fit, kehrt gemacht hatte. Eindeutig war aber für mich an diesem Tag: Die Streckenbedingungen waren inzwischen ganz erheblich schlechter als beim letzten Teilversuch und ich fühlte mich nach diesen 300 Metern bergauf schon alles andere als fit. Es lag mehr loses Geröll auf dem Weg, als je zuvor und besonders um die Entwässerungsrinnen herum war der Boden so ausgewaschen, dass ein Aufsetzen fast bei jedem Überqueren unvermeidlich war. Mit Schotter oder Kies aufgefüllte Schlaglöcher machten es auch nicht gerade leichter. 2011 hatte ich den Berg bis fast hierhin erheblich leichter bewältigt und folglich noch mehr Reserven für den Rest. Aber aufgeben? Nein!

Jetzt engten auch noch Dornenzweige den Weg ein, was die Wahl einer guten Ideallinie erschwerte. Gefühlt musste ich schon die Hälfte geschafft haben, weil der Anstieg jetzt auf 8 bis 9 % „abflachte“. Jetzt schien der Schotter sogar noch grober zu werden. Irgendwie erreichte ich das letzte Drittel des Hanges, den man sofort daran erkennt, dass er noch einmal kurz auf rund 12 % Steigung anzieht. Gefühlt schätzte ich die Belastungsdauer bereits auf 9 Minuten, meine erste Kalkulation war wohl zu optimistisch, aber einen Blick auf die Uhr konnte ich momentan nicht riskieren, der Rhythmus dürfte nicht gestört werden.

200 Meter vor ihrem Ende nimmt die Steigung wieder spürbar und sichtbar ab, um 50 Meter vor dem Ziel auf fast null zu verflachen. Die Belohnung des Aufstiegs sind die letzten 50 Meter auf wohltuenden griffigen Grobasphalt, die allerdings nochmal gut 15 % steil sind. Gestoppt wird die Uhr hier aber erst, wenn man den Gehweg an der Querstraße erreicht hat, also wenn es wirklich nicht mehr weiter geht. Und so war es dann auch: Puh, überlebt!

Mein Puls im Ziel: nur 176! Und die Zeit? 7 Minuten und 10 Sekunden! Schneller als unter eigentlich besser vermuteten Bedingungen geplant, das hätte ich nicht gedacht. Aber es waren die härtesten und längsten 7 Minuten meines sportlichen Lebens ohne genau sagen zu können, was exakt so anstrengend daran gewesen war. Es war wohl die Gesamtbelastung einschließlich der enormen Überhitzung des Körpers, die ich erst danach richtig spürte und im Hang durch die Konzentration auf das Fahren völlig ignoriert hatte. Mit diesem Leistungsaufwand wäre unter besseren Bedingungen sicher auch eine Zeit unter 6:30 drin, ein Bergspezialist müsste die 841 Meter sogar unter 6 Minuten bewältigen können. Er ist also bezwingbar, der „Mt. Everest für Arme“ (besser: für die Arme). Auf der Abfahrt schlotterten mir dann aber doch erheblich die Knie und mit der extra für diesen Zweck mitgeführten Trinkflasche, kühlte ich in der Abfahrt die Bremsen und die Hinterreifen rund fünf mal mit einem satten Wasserstrahl.

Um eine umfangreiche Erfahrung aus diesen gerade einmal 7 Minuten ableiten zu können, möchte ich noch meine Beobachtungen der nachfolgenden zwei Tage, nach der Erstbezwingung ergänzen. Auch Stunden danach war meine Muskulatur noch spürbar ausgelutscht und ich hatte zum ersten mal nach einer Cross-Skating Belastung die Tendenz zu Muskelkrämpfen. Den Kreislauf hatte das ganze viel weniger beansprucht, als ich vorher vermutet hatte, der Puls beruhigte sich danach wieder sehr schnell. Aber an den zwei folgenden Tagen musste ich meine sportlichen Aktivitäten mehr zurückschrauben als nach Halbmarathon- oder Marathonwettkämpfen auf der Straße. Dies war eindeutig eine Höchstbelastung für den Körper, die aber mit keiner anderen sportlichen Belastung von ähnlicher Dauer vergleichbar war. Ich hatte vorher keinerlei Erfahrung oder Anhaltspunkte, wie die Höhe der Belastung dosiert oder eingeschätzt werden könnte. Somit war es für mich eine Erfahrung der ganz besonderen Art an die ich mich immer erinnern werde.

Manche reinen Zahlen klingen dabei viel nüchterner als die Realität im Hang. „Nur“ 80 Höhenmeter, verteilt auf rund 840 Meter Wegstrecke ergeben nur eine durchschnittliche Steigung von 9,5 %. Leicht? Nur in der Theorie! Doch wer es ausprobieren möchte, hier der Link zur Route: http://www.gmap-pedometer.com/?r=5840939 Auf YouTube gibt es auch ein Video, zumindest vom ersten Sechstel der Strecke: http://youtu.be/kblK18OfNi0


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