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Angst

Sie schlüpfte aus seinen Armen und ging zurück ins Zimmer. Er genoss noch ein paar Minuten die herrliche Aussicht. Als er wieder ins Zimmer kam, traute er seinen Augen nicht. Antonia lag nackt mit gespreizten Beinen auf dem Bett. Sie bot seinen Augen ihren wunderschönen Körper dar, ihren herrlich geformten Busen mit den dunklen Warzen, ihren flachen Bauch, ihre schön geschwungenen Schenkel, ihren rasierten Schritt, ihre zarte Scheide. Ihr Oberkörper war eingerahmt von ihrem schwarzen Haar.

Aber etwas stimmte nicht. Nein, nichts, gar nichts stimmte. Sie lag da wie versteinert. Sie hatte ihre zierlichen Füße nach innen angewinkelt und ihre zarten Zehen verkrampft eingerollt. Sie blickte ihn ängstlich aus feuchten Augen an, wie ein scheues Reh. Er konnte auch wieder ihr leichtes Zittern erkennen. Als er sie so auf dem Bett liegen sah, tat sie ihm im Herzen leid. Und ihm fiel sogleich ein, dass er doch ihr erster Gast war.

Er setzte sich, bekleidet wie er war, auf den Bettrand. Er machte keine Anstalten, sich auszuziehen. Sanft strich er ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Er merkte, wie sie zurückzucken wollte, sich aber überwand und still hielt.

"Was machst Du denn da?", fragte er sie sanft.

"Ziehst Du Dich nicht aus? Du bezahlst doch für mich, für meinen Körper."

"Ja, es stimmt schon, ich bezahle für Dich."

Er ergriff sie zart an den Schultern und zog sie hoch und an seine Brust. Zärtlich nahm er das zitternde nackte Mädchen in seine Arme und drückte sie an sich. Willenlos ließ sie es geschehen.

Nun erst begriff er, dass er selbst der Grund für ihre Angst war, sie hatte vor ihm Angst. Aber das wollte er nicht, auf keinen Fall.

"Aber ich will es nicht so, wie Du es Dir vielleicht vorstellst. Hat Dir denn niemand gesagt, dass ich nicht zu den Männern zähle, die einfach auf die Frauen steigen? Ich möchte, dass wir beide ganz normal mit einander umgehen. So, wie ich mit einer Partnerin und du mit Deinem Freund umgehen würdest. Es stimmt schon, ich möchte auch Sex und Zärtlichkeit von Dir, aber zuallererst möchte ich Deine Gesellschaft. Ich möchte einen herrlichen Urlaub zu zweit verbringen. Auch für Dich soll es ein solcher Urlaub werden. Und jetzt entspanne Dich, ich werde Dir nichts, aber auch gar nichts tun, was Du nicht willst. Vor mir brauchst Du keine Angst zu haben. Willst Du es versuchen?"

Sie nickte. Da spürte er, wie sein Hemd nass wurde. Sie weinte lautlos, aber sie blieb in seinen Armen. Als sie sich beruhigt hatte, schob er sie etwas von sich und sah in ihr verweintes Gesicht. Sanft wischte er ihre Tränen ab.

"Komm, mach Dich frisch. Wir gehen ein paar Schritte an den Strand, bevor wir zum Abendessen gehen."

Torsten wunderte sich über sich selbst. Die Situation war so ganz anders, als er sie sonst kannte und sich vorgestellt hatte. Dass hier nichts von seiner Tollpatschigkeit zum Vorschein kam schob er darauf, dass er ja bezahlt hatte.

Antonia nickte und verschwand im Bad. Es dauerte auch nicht lange, da kam sie wieder heraus. Zaghaft lächelte sie ihn an. Von ihren Tränen war nichts mehr zu sehen. Er stand auf und ging zu ihr hin. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie zitterte nicht mehr bei seiner Berührung. Sie kam ihm etwas entgegen und legte sogar ihre Hände auf seine Hüften.

"So gefällst Du mir schon wesentlich besser. Los, lass uns gehen!"

Am Strand standen sie nahe beieinander und blickten auf das Wasser. Er sah zu ihr hinüber und bemerkte das Strahlen in ihren Augen. Aha, so langsam begann sie zu genießen.

"Gefällt es Dir hier?"

Sie nickte.

"Ja, es ist traumhaft. Das Meer habe ich noch nie gesehen. Es ist so riesig. Da ist ja gar kein Ende zu erkennen", antwortete sie begeistert.

Er freute sich über ihre Begeisterung. Er trat näher an sie heran und es geschah, womit er nicht gerechnet hatte: Sie lehnte sich leicht gegen ihn. Als er den Arm um sie legte, drehte sie ihren Kopf und sah ihn aus ihren wunderschönen blauen Augen an.

"Ich will versuchen, es zu genießen. Ich will auch keine Angst mehr vor Dir haben und ich will versuchen, Dir zu vertrauen und Dich nicht enttäuschen. Hilfst Du mir dabei?"

"Ja klar, ich helfe Dir."

Nach einiger Zeit gingen sie zum Abendessen und anschließend in die Hotelbar. Langsam taute Antonia auf und es entstand ein lockeres Gespräch über alle möglichen Belanglosigkeiten. Ihm fiel auf, dass sie immer wieder in Richtung der Tanzfläche blickte.

So fragte er sie: "Möchtest Du gerne tanzen?"

Mit strahlenden Augen nickte sie nur. Er führte sie auf das Parkett. Aber die flotte Musik endete gerade und ein langsamer Rhythmus setzte ein. Er blickte sie fragend an. Sie jedoch kam nahe zu ihm, ganz nah. So hielten sie sich eng im Arm und tanzten eine ganze Weile.

Es wurde spät und er wollte auf das gemeinsame Zimmer. Als er sie in den Arm nahm und sie in den Aufzug zog, bemerkte er wie sie sich versteifte. Er drehte sie zu sich und fasste sie mit einer Hand zärtlich unter ihrem Kinn, so dass sie ihm in die Augen sehen musste.

"Ich habe Dir doch gesagt, dass Du vor mir keine, aber auch wirklich keine Angst haben musst. Dir geschieht nichts, was Du nicht auch willst."

Damit gab er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Kurz, ganz kurz, berührte er sie mit seiner Zunge. Dann zog er sich zurück.

"Ich will ja versuchen zu vertrauen und keine Angst zu haben. Aber es fällt mir so schwer", schniefte sie.

Sie legte sich gegen ihn und drückte ihn kurz an sich.

Augenblicke später lag er in Shorts im Bett und blätterte noch ein wenig in den Hausprospekten, als sie aus dem Bad kam. Sie war wieder nackt und legte sich zitternd auf ihr Bett. Ängstlich sah sie ihn an. Langsam spreizte sie ihre Beine. Dabei krampfte sie immer wieder ihre Zehen ein.

"Ich kann doch nichts dafür. Aber ich habe wirklich Angst. Trotzdem verspreche ich Dir, Du bekommst von mir alles, was Du willst."

Ihre Stimme zitterte bei diesen Worten. Er drehte sich zu ihr und legte eine Hand auf ihren Bauch. Er fühlte eine samtweiche Haut mit zitternden Muskeln darunter, zitternd vor Angst.

"Alles?“, fragte er.

Sie nickte.

"Wirklich alles?"

Sanft strich er mit seinen Fingerspitzen von ihrem Hals zwischen ihren Brüsten hindurch zu ihrem Bauchnabel. Sie erschauerte und ihre Brustwarzen richteten sich sofort hart und steil auf. Das fand er seltsam, wo sie doch scheinbar solche Angst hatte. Wieder nickte sie. Torsten berührte sanft ihre Lippen mit den seinen. Seine Zungenspitze strich leicht über ihren Mund. Sie öffnete ihre Lippen für ihn und er drang mit seiner Zunge ein.

Aber die ihre kam ihm nicht entgegen. Er löste sich von ihr und sah ihr in die Augen. Er sah eine abgrundtiefe Angst, die ihn erschütterte. Aber er sah auch ihre Entschlossenheit, ihm zu Willen zu sein. Er sah in ihre Augen und sie tat ihm so leid, so unendlich leid. Da musste etwas gewesen sein, oder noch sein, was ihr so sehr zusetzte, dass sie selbst mit der von ihr gewählten Tätigkeit eines Escort-Mädchens nicht zurecht kam. Sie musste wohl aus Verzweiflung dazu gekommen sein, mit ihrem Körper Geld verdienen zu müssen. Er beschloss, das zu ergründen und ihr zu helfen. Geld hin, Geschäft her, hier ging es um einen Menschen, einen verzweifelten Menschen.

"Das freut mich. Dann zieh dir bitte etwas über und komm wieder ins Bett. Ich bin auch nicht nackt."

Dabei hob er kurz seine Bettdecke an und sie konnte sehen, dass er eine Shorts trug. Scheu lächelte sie ihn an und verschwand wieder im Bad. Als sie heraus kam, trug sie ein transparentes Negligee, welches ihn aber auch all das sehen ließ, was sie ihm vorhin unverhüllt dargeboten hatte. Selbst der süße weiße Tanga, der nur mühsam ihren Schritt bedeckte, war transparent.

Sie schlüpfte in ihr Bett und sah in dankbar an.

"Danke, vielen, vielen Dank, dass Du mir noch etwas Zeit lässt. Du bist doch mein Erster. Und da möchte ich keine Angst haben müssen."

Mit diesen Worten lehnte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf den Mund. Kurz nur, ganz kurz. Das tat sie dann noch zwei oder drei Mal. Beim nächsten Kuss blieben ihre Lippen weich auf den seinen liegen. Sogar ihre Zunge setzte sie ein. Sanft drang sie in seinen Mund und suchte die seine. Es wurde ein langer Kuss, und auch ein schöner, für beide.

Er hielt einfach still und ließ sie machen. Er griff nicht nach ihr. Sie löste sich von ihm und sah im in die Augen. Er glaubte, jetzt keine Angst mehr darin zu sehen.

"Danke Torsten, danke. Dieser Kuss war schön für mich, richtig schön."

"Ja, er war schön, richtig schön. Weil Du ihn wolltest. Das habe ich gespürt. Komm lass uns schlafen und morgen erzählst du mir Deine Geschichte, willst Du?"

"Schlafen, ja. Aber ob ich Dir etwas über mich erzählen werde, weiß ich noch nicht. Immerhin ist unsere Beziehung doch geschäftlich …."

"Das mag ja stimmen, trotzdem mag ich Dich und interessiere mich für Dich. Aber schlaf jetzt. Gute Nacht."

Er deckte sie noch zärtlich zu und löschte das Licht.

Irgendwann in der Nacht wurde er wach. Er spürte, wie sie sich unruhig in ihrem Bett hin und her wälzte. Leise sprach er sie an.

"Antonia, was ist mit Dir?"

Als sie seine Stimme hört drehte sie sich mit geschlossenen Augen zu ihm hin. Sofort rutschte sie zu ihm herüber und drückte sich an ihn. Sie war dabei nicht wach geworden. Sie wusste nicht, dass sie plötzlich in seinen Armen lag und Geborgenheit suchte. Er zog sie unter seine Decke, drückte sie sanft an sich und hielt sie. Auf einmal wurde seine Brust nass. Sie weinte im Schlaf und er ließ sie weinen. Langsam schlief er auch wieder ein.

Er wurde vor ihr wach. Er bemerkte ihr Aufwachen. Er sah ihr an, wie sie verzweifelt darüber nachdachte, was wohl in der vergangen Nacht vorgefallen war. Ruckartig wollte sie sich von ihm lösen, aber er hielt sie fest.

"Schscht, bleib liegen und entspann Dich. Es ist nichts, aber auch absolut nicht vorgefallen in der letzten Nacht. Außer, dass Du sehr unruhig warst und in meine Arme geflüchtet bist. Das, was Du jetzt sehen kannst, hat sich letzte Nacht ereignet. Und nur das. Ich habe Dir mehrfach gesagt, dass Du zu mir Vertrauen haben kannst, dass nichts mit Dir passiert, was Du nicht willst. Das ist immer noch so. Du kannst mir wirklich glauben. Versuche es doch wenigstens. Es wird Dir gut tun wenn Du vertrauen kannst."

Sie schniefte und nickte.

"Ja, ich möchte doch so gerne vertrauen. Ich möchte Dir vertrauen, weil ich spüre, dass Du mich magst. Ich mag Dich ja auch, aber es fällt mir so verdammt schwer zu vertrauen, so verdammt schwer …."

Da kullerten schon wieder Tränen aus ihren Augen. Er ließ sie weinen, bis sie von selbst aufhörte.

"Komm, Antonia, wir gehen zum Frühstück und anschließend an den Strand. Dort erzählst Du mir, was Du mir anvertrauen möchtest. Einverstanden?"

Scheu lächelnd nickte sie.

Antonias große Sorgen

Später saßen sie eng bei einander am Strand. Er legte einen Arm um sie. Sie ließ es nicht nur geschehen, nein, sie lehnte sich sogar gegen ihn. Scheinbar genoss sie nun seine Nähe.

"Willst Du mir etwas von Dir erzählen?"

"Ja, vielleicht doch, ein bisschen."

Stockend begann sie, ihm etwas von sich zu erzählen. Eigentlich wollte sie gar nicht viel von sich preisgeben, nur ein paar kleine Unwichtigkeiten. Aber es kam dann doch anders, ganz anders. Als sie einmal angefangen hatte hörte sie nicht mehr auf ihm von sich zu erzählen. Sie schüttete ihm ihr ganzes junges Herz aus. Ihm, der doch eigentlich ein Fremder für sie war. Und doch war er ihr so vertraut, dass er der erste Mensch war, dem sie alles anvertraute. Alles, bis auf eine Kleinigkeit. Dennoch, was sie ihm erzählte wusste sonst niemand.

So erfuhr er, dass ihre Eltern sehr arm waren und ihr Vater früh verstarb. Ihre Eltern waren sehr hart zu sich selbst und auch zu ihrer Tochter, besonders ihre Mutter. Sie waren Menschen, denen sie nicht vertrauen konnte, noch nicht einmal als ihre Tochter. Nie in ihrem Leben gab es jemand, dem sie sich anvertrauen konnte. Sie war immer auf sich alleine gestellt, auch in ihrem Elternhaus. Nichts gab es für sie umsonst, nichts, gar nichts. Liebe erfuhr sie auch nicht, allerhöchstens Zweckmäßigkeit.

Alles und jedem misstraute sie weil sie immer wieder enttäuscht wurde. Das machte es ihr ja auch so schwer, Torsten etwas Vertrauen entgegen zu bringen. Obwohl sie es eigentlich wollte. Sie wollte in ihrem jungen Leben einmal vertrauen können. Aber gerade davor hatte sie solche Angst, Angst davor, dass ihr erster Versuch, Vertrauen zu fassen, enttäuscht würde. Und dass es ausgerechnet jemand sein sollte, der auch noch für sie und ihren Körper bezahlte, erschien ihr erst recht unwahrscheinlich. Aber trotzdem wünschte sie sich, dass sie ausgerechnet ihm vertrauen konnte.

Als ihre Mutter vor nicht allzu langer Zeit starb hatte sie gerade ihre Lehre erfolgreich zu Ende gebracht. Sie war auf einmal ganz alleine auf sich gestellt. Plötzlich tauchten seltsame muskelbepackte Männer in dunklen Anzügen auf, die ihr Geldforderungen vorlegten. Ihre Mutter hätte bei ihnen erhebliche Schulden und die wollten sie nun eintreiben. Sie solle ja nicht auf die Idee kommen, ihnen das Geld zu verweigern. Sie würden schon wissen, wie sie es bekommen könnten.

Einer der Kerle hätte sie dabei grinsend angesehen und ihr kurzerhand hart zwischen die Beine gegriffen. Der Griff sei schmerzhaft gewesen. Damit, so sagte er, in dem er versuchte, in ihre Spalte zu fassen, ließe sich schnell viel Geld verdienen. Sie setzten ihr eine Frist, in der sie zu bezahlen hätte. Ihr wurde klar, dass sie das geforderte Geld in der vorgegebenen Frist nur mit ihrem Körper würde verdienen können, obwohl das bislang immer außerhalb ihrer Vorstellungskraft gelegen hatte. Aber ihr blieb keine andere Wahl. Sie hatte vor diesen Männern eine Heidenangst.

Sie hörte auf, in ihrem Beruf zu arbeiten. Bei dem Escort-Service fand sie sofort eine Einstellung, denn sie war schließlich eine auffällige Schönheit. Und ihr wurde als erster Job der Urlaub mit ihm, Torsten, angeboten. Alleine Ihr Anteil von diesem einen Job würde ein Viertel ihrer Schulden tilgen können. Deshalb habe sie auch sofort zugegriffen. Und sie sei entschlossen, ihm alles das zu geben, was er von ihr wollte. Alles. Ohne Rücksicht auf ihre eigene Person. Sie wollte ihren Preis wert sein, jeden Cent.

Alles hätte sie aus ihrer Verzweiflung heraus mit sich machen lassen, von vorne, von hinten, mit dem Mund, Schmerzen hätte sie ertragen, Erniedrigungen, einfach alles. Sie hatte sich ihm ja auch bereits zwei Mal angeboten, nicht ahnend, dass es nicht das war, was er wollte und dass er sie so niemals annehmen würde. Er hatte sie letztendlich auch nicht genommen.

Am Ende ihrer Schilderung lag sie heulend wie ein Kind in seinen Armen. Sie presste sich so fest an ihn, als wolle sie in ihn hinein kriechen. Es tat ihr gut, sich in seinen Armen ausheulen zu können. Auf einmal fühlte sie sich geborgen. Dieses Gefühl hatte sie in ihrem bisherigen Leben nie kennen gelernt. Sie wollte dieses Gefühl halten so lange es eben andauerte. Sie fand einfach kein Ende. Sie hörte nicht auf zu weinen.

Ein Ausweg

Antonia tat ihm so leid, so unendlich leid. Er drückte sie an sich und küsste ihre Tränen hinweg. Es fiel ihm schwer, die eigenen Tränen zu unterdrücken. Er konnte nicht verstehen, dass es Menschen gab, die so grausam sein konnten. Es war in Ordnung, wenn Frauen aus eigenem Antrieb mit ihrem Körper Geld verdienen wollten. Diese Leistungen wollte und würde er gerne bezahlen und in Anspruch nehmen. Aber das hier, das war etwas ganz anderes. Hier wurde ein junger Mensch so in die Verzweiflung getrieben, dass er in seiner Unerfahrenheit keinen anderen Ausweg mehr sah.

Aber er, er sah einen. Und den würde er ihr zeigen. Er würde sie auf diesem Weg begleiten. Da sie ihm so viel erzählt hatte, wusste er, was er wissen musste. Er würde nachher einige Telefonate führen und gewissen Herren mal kräftig auf die Füße treten lassen. So sehr, dass sie um Antonia einen Bogen, einen weiten Bogen machen würden.

Nach langer Zeit hatte sie aufgehört zu weinen. Da stellte er fest, dass sie vor Erschöpfung in seinem Arm eingeschlafen war. Er hielt sie und ließ sie schlafen bis sie von selbst erwachte. Es dauerte einen Moment bis ihr wieder einfiel was gesehen war, dass sie ihm alles, ja wirklich alles, bis auf einen Winzigkeit, erzählt hatte. Und sie fühlte sich so gut dabei, dass es jetzt jemanden gab, der um sie Bescheid wusste.

Langsam richtete sie sich auf und sah ihm in die Augen. Er erkannte darin, dass sich für sie irgendetwas verändert hatte. Sie näherte sich ihm und gab ihm einen zärtlichen Kuss, so wie er noch nie einen bekommen hatte. Strahlend sah sie ihn an.

"Danke, Torsten. Das hat mir gut getan. Jetzt fühle ich mich leichter, viel leichter. Auch wenn mein Problem immer noch da ist, jetzt geht es mir besser, viel besser."

"Das freut mich für Dich. Es tut mir gut, wenn es Dir besser geht. Du bist so hübsch wenn Du lachst und glücklich bist. Aber was Dein Problem angeht, lass mich das machen. Wenn wir nach Hause zurückkommen, hast Du kein Problem mehr. Und Du kannst auch in Deinem erlernten Beruf wieder arbeiten, wenn Du das möchtest."

"Du kannst doch nicht meine Probleme lösen! Du kannst doch nicht meine Schulden bezahlen!"

"Ich habe auch nicht vor, Deine Schulden zu bezahlen. Aber Dein Problem werde ich trotzdem lösen. Ich bin mir sicher, ich kann es. Ich glaube, dass die Forderungen, die an Dich heran getragen wurden, gar nicht existieren. Deine Mutter hat vermutlich nie Schulden gemacht. Hier sollen nur verzweifelte Menschen ausgenutzt werden. Und das ist etwas, was ich gar nicht mag. Ich bin überzeugt davon, dass Du von diesen Menschen nichts mehr, aber auch gar nichts mehr hören wirst, wenn ich mit ihnen fertig bin."

"Ja, aber .. was willst Du denn machen?"

"Das willst Du nicht wirklich wissen. Es ist auch besser so. Am besten ist es, Du vergisst die ganze leidige Geschichte und freust Dich auf einen schönen Urlaub. Vertrau mir. Willst Du?"

"Ich will es versuchen, wirklich versuchen."

Da klingelte sein Handy. Es war die Geschäftsführerin des Escort-Service, Chantal. Sie wolle sich nur erkundigen, wie es den beiden ginge. Urlaubsbegleitungen hätte sie nun ja nicht so oft, und immerhin wäre er ja auch Antonias erster Gast. Torsten sagte ihr, dass es ihm gut ginge und er gerade mit Antonia am Strand sitzen würde. Wie es Antonia ginge solle sie ihr doch bitte selbst sagen. Er gab sein Handy an Antonia weiter und hörte, was sie berichtete.

Sie gestand ihrer Chefin, dass sie eigentlich große Angst vor diesem Job gehabt hätte, aber dass Torsten so lieb zu ihr sei, dass ihre Angst jetzt fast ganz verflogen sein. Ja, und dass sie ihm ihre Lebensgeschichte und von ihren Problemen erzählt hätte. Ach ja, und seine Hilfe hätte er auch angeboten. Dann hörte sie eine ganze Zeit lang schweigend zu. Manchmal schniefte sie mit der Nase.

Zu Schluss sagte sie nur noch leise: "Ja, das mache ich, danke, vielen Dank."

Damit reichte Sie ihm das Handy zurück.

Chantal war noch dran.

"Torsten, pass gut auf sie auf. Sie ist ein Goldstück. Nicht für mein Geschäft, als Mensch ist sie ein Goldstück. Und jetzt bin ich richtig froh, dass Du ihr erster Gast bist. Gib gut auf sie Acht und hilf ihr. Du hast was gut bei mir. Schönen Urlaub noch."

Damit legte sie auf.

"Warum bist Du denn jetzt wieder so traurig?", wollte Torsten wissen.

"Nein, ich bin ja gar nicht traurig."

Dabei schniefte sie wieder mit ihrer süßen kleinen Nase. "Das sieht nur so aus. Wirklich. Eigentlich bin ich froh und glücklich. Chantal hat mir gesagt, dass sie Dich wirklich gut kennt und mag. Die anderen Mädchen würden Dich auch sehr mögen. Und eigentlich wäre jetzt jede gerne an meiner Stelle. Und, ja, das hat sie auch noch gesagt, ich solle Dir vertrauen. Wirklich vertrauen. Das könnte ich. Du würdest mir helfen, wenn Du es sagst. Du würdest niemals etwas sagen, was Du nicht auch wirklich so meinst. Ich soll mich ruhig in Deine Arme fallen lassen. Du würdest mich schon auffangen. Stimmt das? Hat sie da wirklich Recht?"

"Ja, sie hat Recht. Du kannst mir wirklich vertrauen. Tu´ es einfach. Du wirst sehen, es wird Dir gut tun. Angefangen hast Du ja schon. Du hast mir von Dir erzählt, sehr viel erzählt. Auch von Deinen Ängsten. Das macht man nur, wenn man wenigstens ein bisschen vertraut."

"Ja, ich will es versuchen. Ich will Dir wirklich vertrauen. Ich will es …."

Damit kam sie wieder in seine Arme und kuschelte sich an ihn. Und er bekam erneut einen dieser herrlich zärtlichen Küsse von ihr, die so gar nicht professionell waren. Das sagte er ihr auch.

"Diesen Kuss hast du auch von Antonia bekommen, nicht von der Escort- Dame. Nein, der ist von mir und den hast Du mit meinem ganzen Herzen bekommen."

Damit drückte sie sich fest an Torsten. Ihre Worte machten ihn unglaublich glücklich. Da hatte er einen Kuss bekommen, nur für sich, und nicht, weil er dafür bezahlt hatte. Das war für ihn ja völlig unbekannt.

Der Rest des Tages verlief dann auch wunderbar harmonisch. Antonia taute immer weiter auf und suchte immer mehr seine Nähe. Zunehmend benahm sie sich, als sei sie seine Freundin. Und das tat ihm gut, so gut. Am Abend gingen sie wieder tanzen. Torsten und Antonia genossen ihre körperliche Nähe.

Als sie später ins Bad ging blieb sie zögernd in der Tür stehen. Torsten glaubte den Grund für ihr Zögern zu erraten. Kurz hob er seine Bettdecke und zeigte ihr die Shorts. Da lächelte sie erlöst und verschwand. Genau so aufreizend gekleidet wie am Vortag erschien sie ein paar Minuten später wieder, allerdings trug sie ein anderes süßes Nichts, diesmal in zart rosa. Sie schlüpfte in ihr Bett und sah ihn sehnsüchtig an. Er sah ihr in die Augen, sagte aber nichts. Sie sollte ihm selbst sagen, was sie wollte.

"Torsten …"

"Ja?"

Sie schluckte. "Torsten …."

"Ja, bitte?"

"Torsten, darf ich wieder zu Dir kommen, so wie letzte Nacht? Das war so schön als ich heute Morgen bei Dir aufgewacht bin."

Wortlos hob er seine Decke an und flugs flutschte sie zu ihm herüber. Sie kuschelte sich fest in seinen Arm. Ihren Kopf legte sie auf seine Brust, ihr Arm lag an seinem Hals und ein Bein legte sie über seinen Unterleib. Sie kroch so nahe an ihn heran, wie es ihr möglich war. Ihre festen Brüste drückten gegen ihn, er konnte es genau fühlen. Sie gab ihm eine Reihe kleiner Küsse auf seine Brust.

"Danke, Torsten, das ist schön. So schön, hier bei Dir im Arm zu liegen."

Tränen begannen wieder seine Brust zu nässen.

"Torsten, ich fühle mich so geborgen. Hier fühle ich, dass mir nichts und niemand etwas anhaben kann. Das ist so ein schönes Gefühl, das habe ich noch nie gehabt. Torsten, es tut ja so gut, dass ich Dir vertrauen kann. Ja, ich glaube, ich vertraue dir, ich kann es wirklich."

Fest drückte er sie an sich. Er sagte nichts. Er ließ sie weinen und gab ihr das Gefühl, dass sie so lange gesucht hatte. Sie weinte sich in den Schlaf.

Am anderen Morgen wurde Torsten geweckt. Aber nicht von einem Wecker oder etwas ähnlich unromantischem. Er wurde von vielen kleinen Küssen geweckt, die über sein ganzes Gesicht verteilt wurden, von einer glücklich und gelöst lächelnden Antonia.

"Guten Morgen, mein Schatz."

Was war das? Sie hatte ihn ‚mein Schatz’ genannt! Nicht Schatzi, wie die Damen meist ihre Kunden nannten, nein, Schatz hatte sie zu ihm gesagt, mein Schatz! Es war einfach so geschehen, ohne dass sie darüber nachgedacht hatte!

"Ich habe so herrlich in deinen Armen geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Nein, so entspannt und ohne Angst habe ich eigentlich noch nie geschlafen. Dafür musste ich Dich einfach küssen."

Mit diesen Worten bekam er von ihr einen wunderschönen und liebevollen Kuss, der sehr lange dauerte.

"Das ist schön, das freut mich. Stimmt, es war schön, Dich im Arm zu halten. Das möchte ich noch öfters haben."

"Das kannst Du haben, wann immer Du es willst."

Das war eine ehrliche Antwort von ihr, das sah er in ihren Augen. Es machte ihn so froh.

Nach dem Frühstück gingen sie wieder an den Strand. Irgendwann am späten Vormittag klingelte sein Handy. Er meldete sich und hörte schweigend zu. Nur gelegentlich stellte er eine Zwischenfrage. Das Gespräch dauerte lange. Als er aufgelegt hatte, sah er sie an.

"Antonia, Dein Problem ist Geschichte. Es ist vorbei."

"Was heißt das?" fragte sie etwas ängstlich.

"Es ist so, wie ich es vermutet hatte. Deine Mutter hatte nie Schulden. Daher brauchst Du auch nichts zurück zu zahlen. Ich habe höflich bei den Herrschaften anfragen lassen und diese Auskunft bekommen. Ihnen wurde aber auch deutlich gesagt, dass sie Dich künftig unbehelligt lassen sollen, da ich mich sonst dieses Problems annehmen würde."

"Es ist ja schön, dass mein Problem gelöst ist, aber ich kann es nicht glauben. Was hast Du denn gemacht?"

"Lass es einfach so, wie es ist. Es ist vorbei. Wie das gelaufen ist willst Du nicht wirklich wissen. Das ist auch besser so. Glaube mir einfach, es wird niemand mehr zu Dir kommen. Du brauchst nicht mehr mit Deinem Körper Geld verdienen. Ich sah Dir an, dass Du das eigentlich gar nicht wolltest, sondern glaubtest, nicht anders aus der Misere heraus zu kommen. Antonia, es ist vorbei, glaube es mir. Ab sofort ist es vorbei. Übrigens, meine Freunde haben mit Deiner alten Firma Kontakt aufgenommen. Wenn Du willst, kannst Du dort sofort wieder anfangen. Sie warten auf Dich."

Sie flog ihm um den Hals.

"Torsten, ich bin so froh. Ist das wahr? Ist das wirklich wahr? Ich kann es einfach noch nicht glauben! Was hatte ich für ein Glück, dass die Agentur mich genommen hat und ausgerechnet Du mein erster Auftrag wurdest. Ja, es war gut, dass ich Dir gestern alles erzählt habe. Was bin ich froh, das getan zu haben."

Sie küsste ihn voller Dankbarkeit und Zuneigung. Das spürte er deutlich.

"Aber Torsten, es ist doch noch nicht ganz vorbei. Du hast einen Vertrag mit meiner Agentur und ich habe einen Vertrag mit der Agentur. Den muss ich erfüllen. Und ich werde ihn erfüllen. Du hast es verdient, mehr als verdient."

Er bekam noch einen Kuss.

"Nein, Antonia. Diesen Vertrag musst Du mir gegenüber nicht mehr erfüllen. Ich entlasse Dich aus dem Vertrag. Ich habe bemerkt, dass Du aus Verzweiflung Deinen Körper verkaufen wolltest. Und wenn so etwas geschieht, will ich davon nicht profitieren. Ich will nicht mit der Verzweiflung anderer Menschen Geschäfte machen. Und darum musst Du den Vertrag auch nicht erfüllen. Und mit Chantal werde ich schon einig. Du wirst auch keinen finanziellen Nachteil davon haben, das verspreche ich Dir."

"Ja … aber ich muss doch noch fast drei Wochen hier bei Dir bleiben. Was wird denn damit? Was wird aus uns beiden?"

Ihre Stimme wurde dabei schon wieder beinahe weinerlich.

"Wenn Du nicht mehr hier bleiben willst, buche ich Dir einen Rückflug. Ich würde mich aber freuen, wenn Du mir bis zum Ende des Urlaubs Gesellschaft leisten würdest. Ich wünsche es mir. Ganz ohne Verpflichtung für Dich. Ich mag Dich nämlich. Sehr sogar."

"Ja, ich möchte hier bei Dir bleiben, wenn ich darf. Ich habe an Dir etwas gut zu machen. Sehr viel sogar. Wenn ich es überhaupt kann. Du hast mir ja so geholfen."

"Nein, Antonia, Du hast nichts an mir gut zu machen. Ich habe es gerne getan. Es hat mir auch gut getan zu sehen wie diese Last von Dir abgefallen ist. Wenn Du, Antonia, bei mir bleiben willst, würde ich mich darüber freuen. Aber bitte, tu´ es nicht aus irgendeinem Pflichtgefühl heraus. Das würde ich nicht wollen."

"Doch, ich habe ein Pflichtgefühl Dir gegenüber. Ich habe etwas an Dir gut zu machen. Davon bringst Du mich auch nicht ab. Aber das ist es nicht alleine. Ich mag Dich. Ich mag Dich wirklich. Du bist der erste Mensch, dem ich vertrauen kann, der jetzt alles über mich weiß, fast alles. Bitte, lass mich bei Dir bleiben. Ich möchte es."

Damit legte sie ihm ihre weichen Arme um seinen Hals und sah ihn flehend an.

"Wenn das so ist, dann herzlich willkommen in unserem gemeinsamen Urlaub."

399
573,75 ₽
Возрастное ограничение:
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Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
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2450 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9783959245654
Издатель:
Правообладатель:
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