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III Theoretische Konzepte der Jugendsprachforschung

Für die Theoriebildung der Jugendsprachforschung erscheinen die folgenden drei Bereiche zentral: Konzepte von Jugend, das Verhältnis von Jugendsprache und Standardsprache sowie die Bedeutung von Jugendsprache für den SprachwandelSprachwandel.

1 Jugend und Jugendsprache

Wie bereits ausgeführt, hat sich die moderne Jugendsprachforschung lange Zeit nicht explizit um eine theoretische Klärung ihres Gegenstandfelds bemüht.1 Im Folgenden seien einige einschlägige Ansätze vorgestellt, die sich in ein- und mehrdimensionale Modelle einteilen lassen.

1.1 Eindimensionale Modelle

Der Terminus Jugendsprache erschien zunächst quasi selbstevident: Gegenstandsfeld bildet der Sprachgebrauch in der Jugend bzw. von Jugendlichen analog zum Terminus „KinderspracheKindersprache“ als Sprachgebrauch in der Kindheit bzw. von Kindern. Während in der öffentlichen Meinung die Annahme bestimmter Altersgrenzen für den Gebrauch von Jugendsprache immer noch recht verbreitet ist, stellte sich wissenschaftlich jedoch bald die Einsicht ein, dass allein das Altersargument kaum als Definitionsmerkmal ausreicht. Ebenfalls lässt sich linguistisch relativ rasch zeigen, dass man auch nicht von einem altersexklusivenaltersexklusiv Gebrauch jugendsprachlicher Merkmale und MusterMuster ausgehen kann, denn auch Erwachsene sowie auch Kinder machen von jugendsprachlichen Ausdrucksweisen Gebrauch. Demgegenüber ist die Rede vom „alterspräferentiellenalterspräferentiell Gebrauch“ zu bevorzugen.1

Gleichwohl bleibt die Verdichtung bestimmter Merkmale und MusterMuster im Jugendalter ein entscheidendes Moment für die Jugendsprachforschung. Dabei spielt allerdings nicht nur die reine AuftretensfrequenzAuftretensfrequenz eine Rolle, sondern die besondere BedeutungBedeutung bestimmter Ausdrucksweisen in der SozialisationsphaseSozialisationsphase der Jugend. Insofern kann man zweifellos von jugendtypischen Merkmalen und Mustern des Sprachgebrauchs sprechen.

Als Beispiel dafür soll das HandlungsmusterHandlungsmuster des Lästerns angeführt werden, dem wesentliche sozialdistinktive Funktionen im Jugendalter zugeschrieben werden können. Indem Jugendliche über bestimmte Erscheinungs- und Ausdrucksweisen anderer Jugendlicher lästern, gleichen sie in einem wechselseitigen Bestätigungsprozess im Rahmen der sprachlichen Interaktion ihre sozialen Wertungen mit denen anderer Jugendlicher ab. Allerdings ist auch dies keine bloße Frage biologischen AltersAlter, sondern der unterschiedlichen SozialisationsphasenSozialisationsphase im Lebenslauf, innerhalb derer sprachliche Handlungsmuster oft eine spezifische funktionale Bedeutsamkeit erhalten. Schließlich lästern auch noch Erwachsene, wenn diese auch angesichts ihrer in der Regel autonomeren Persönlichkeiten nicht mehr in dem Maße von sozialen Bestätigungsprozessen abhängig sind.

Als weitere alterspräferentiellealterspräferentiell Merkmale können das Spiel mit Sprache und die Lust an sprachlicher Veränderung gelten. Jugendliche werden auch in der Jugendsoziologie und Jugendpsychologie seit einiger Zeit als „Neuerer“2 bezeichnet (so ZinneckerZinnecker, Jürgen 1981). Dieses kreative Potential wird mit dem Konzept des „LanguagingLanguaging“ von JørgensenJørgensen, Normann (2007) linguistisch akzentuiert; es spielt in der Sprachkontaktforschung eine besondere Rolle. Dennoch bleibt auch ein solcher Ansatz eher eindimensional, da allein die Lust an der Abwandlung und Innovation das breite Spektrum jugendtypischer Ausdrucksweisen und polyfunktionaler Bedeutsamkeit der Jugendsprache wie z.B. Karikieren und Ironisieren, Konstrastieren und Abgrenzen, Provozieren und Protestieren nicht erschöpfend erfassen kann.

Greifen wir auf die Aufzählung von jugendsprachlichen Phänomenen in der modernen Jugendsprachforschung3 und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einer Arbeitsdefinition zurück: Jugendsprache wird heute vorwiegend als ein mündlich konstituiertes, von Jugendlichen in bestimmten Situationen verwendetes Medium der GruppenkommunikationGruppenkommunikation definiert und durch die wesentlichen Merkmale der gesprochenen Sprachegesprochene Sprache, der GruppenspracheGruppensprache und der kommunikativen Interaktion gekennzeichnet. Dies macht deutlich, dass man eher von einer Verdichtung mehrerer und zum Teil auch wechselnder alterspräferentiellalterspräferentiell bevorzugter Merkmale ausgehen kann und dass eindimensionale Modelle der Vielfalt des Gegenstandfeldes nicht hinreichend Rechnung tragen können.

1.2 Mehrdimensionale Modelle
1.2.1 Dimensionen der Jugendsprache in der frühen Forschung

Ein mehrdimensionales Modell der Jugendsprachforschung hatte Henne 1986 im Kapitel „Theorie der Jugend und jugendliche GruppensprachenGruppensprache“ präsentiert. Hier wird die besondere Bedeutung der GruppeGruppe Gleichaltriger hervorgehoben und der Prozess der persönlichen und zwar vor allem sprachlichen Profilierung in der Gruppe als ein charakteristisches Merkmal der Jugendphase herausgestellt. Jugendsprache wird als ein „fortwährendes Ausweich- und Überholmanöver“ sowie als „spielerisches Sekundärgefüge“ bezeichnet. „Sie setzt die Standardsprache voraus, wandelt sie schöpferisch ab, stereotypisiert sie zugleich und pflegt spezifische Formen ihres sprachlichen Spiels.“1Henne, Helmut In seinem Modell der Jugendsprache werden die vier folgenden Dimensionen veranschaulicht: eine funktionelle Dimension der SprachprofilierungSprachprofilierung, eine strukturelle Dimension eines besonderen Jugendtons, eine pragmatische Dimension eines Praxisbezugs, sowie schließlich eine Dimension der inneren MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere und der SprachkritikSprachkritik (s. Abb. III.1.1).

Die Unterscheidung der vier Dimensionen folgt allerdings keiner expliziten Systematik. Weder ist die Zuordnung der Dimensionen zu den zentralen Oberbegriffen stimmig, noch ist das Verhältnis der Dimensionen zueinander klar, so dass diese eher additiv nebeneinanderstehen. So trägt die pragmatische Dimension zu einem spezifischen JugendtonJugendton ebenso bei, wie der Praxisbezug seinerseits auch zur funktionellen Dimension beiträgt. Dennoch macht dieses Modell auf wesentliche theoretische Bestimmungsstücke der „Jugendsprache“ aufmerksam, wenn sie auch im Verlauf der Forschungsgeschichte nicht immer eine entsprechende Berücksichtigung gefunden haben.

Abb. III.1.1:

Modell der Jugendsprache nach Henne 1986

In Hennes Modell zur inneren MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere des Deutschen wird die Jugendsprache als Teil von GruppensprachenGruppensprache in einer funktionalstilistischFunktionalstile, funktionalstilistisch angelegten Gliederung um den Kern der Standardsprache herum angelagert (s. Abb. III.1.2):

Dieses Modell veranschaulicht also zugleich eine Verständnisweise des Veruhältnisses von Standardsprache und Jugendsprache, worauf im folgenden Kapitel (III.2) noch genauer Bezug genommen wird. Leider vermag auch dieses Modell die These der Jugendsprache als ein „fortwährendes Ausweich- und Überholmanöver“ der Standardsprache nicht präzise wiederzugeben. Wie auch bei später entwickelten Visualisierungsversuchen von sprachlicher VariationVariation2Löffler, Heinrich bleibt das Verhältnis der inneren MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere bzw. der VarietätenVarietät des Deutschen untereinander ungeklärt.

Abb. III.1.2:

Innere MehrsprachigkeitMehrsprachigkeit des Deutschen und Sprachvielfalt der deutschen Standardsprache nach Henne 1986, S. 220

Insbesondere ist bei diesen frühen theoretischen Beiträgen bemerkenswert, dass Jugend und Jugendsprache, wie bereits ausgeführt, als homogene Größen und die „Sprachen in der Sprache“ noch als unterscheidbare, distinkte Größen verstanden werden. Dies scheint nach den heutigen Erkenntnissen über die soziolinguistische wie pragmalinguistische HeterogenitätHeterogenität der Sprachgebrauchsweisen Jugendlicher nicht mehr angemessen.

1.2.2 Mehrdimensional-hierarchisches Klassifikationsmodell: soziolinguistisch, domänentypisch, funktionalstilistischFunktionalstile, funktionalstilistisch

Die Frage nach dem Verhältnis von Jugendsprachen und -kulturen, Standardsprache und der dominanten Kultur in einer Gesellschaft wurde von NeulandNeuland, Eva (1987) mit der These der „Spiegelungen und Gegenspiegelungen“ kulturanalytischkulturanalytisch aufgegriffen. In Orientierung an kulturanthropologischen Konzepten von ClarkeClarke, Jim und den Arbeiten des Birminghamer CCCS (1972) wurde das Konzept einer „doppelten Artikulationdoppelte Artikulation“ der Bezugnahme von Jugendstilen auf die dominante Kultur einerseits und die verschiedenen Herkunftskulturen andererseits soziolinguistisch gewendet. Beispiele aus verschiedenen Entwicklungsphasen deutscher Jugendsprachen können belegen, dass Jugendliche in ihrem Sprachgebrauch in affirmativ-spiegelnder sowie in karikierend-ironisierender und oppositionell-gegenspiegelnder Weise sowohl auf die Standardsprache als auch auf die eigenen jugendkulturellen Sprach- und Lebensstile Bezug nehmen. So karikierten Jugendliche in der Nachkriegszeit die technischen Errungenschaften und Wohlstandsnachweise eines Kleinwagens (Schlaglochsucher) sowie des Kinos (Drüsenschau), und kurze Zeit später ironisierte die Alternativ-SzeneSzene ihre eigenen Essgewohnheiten mit Ausdrücken wie Müsliman und aldinativ.

Solche Beispiele zeigen, dass Jugendliche auch immer „Kinder der Zeit“ und Jugendsprachen „Spiegel der Zeit“1 sind. Die selbstironische Bezugnahme auf die eigenen kulturellen Kontexte ist hingegen ein Moment, das in der Jugendsprachforschung nur wenig weitere Beachtung gefunden hat.

Mit der fortschreitenden Entwicklung der Jugendsprachforschung sind aber neben dem zentralen Zusammenhang von Jugend und Gesellschaft weitere differentielle Faktoren hinzugetreten.

NeulandNeuland, Eva unternahm 2006 einen Versuch, in einem mehrdimensionalhierachischen Klassifikationsmodell die die Heterogenität des Sprachgebrauchs Jugendlicher bewirkenden Faktoren in sechs Ebenen zu differenzieren und zu strukturieren (vgl. Abb. III.1.3.):

Abb. III.1.3:

Klassifikationsmodell Jugendsprachen (leicht verändert aus Neuland 2006)

Makrosoziologischer Kontext: Auf der makrosoziologischen Ebene wird der Rahmen durch den historisch-gesellschaftlichen Kontext gebildet mit den allgemeinen sozioökonomischen, soziokulturellen und auch medientechnologischen Entwicklungen. Auf dieser Ebene bietet es sich an, das Forschungsfeld Jugendsprachen diachronisch, d.h. im Wandel der Zeit, sowie kontrastivkontrastiv im Vergleich verschiedener Gesellschaftsformen zu untersuchen. Gerade in gesellschaftlichen Umbruchsituationen sind aufschlussreiche Ergebnisse zu erwarten.2

Soziolinguistische DifferenzierungDifferenzierung: Innerhalb des gesellschaftlichen Kontextes werden zur Vermeidung künstlicher Homogenitätskonstrukte soziolinguistische Differenzierungen eingeführt. Es liegt nahe, nicht nur das AlterAlter und Geschlecht sowie die soziale, regionale und kulturelle Zugehörigkeit zu differenzieren, sondern insbesondere die unterschiedlichen BildungsgängeBildungsgang, z.B. im Rahmen der in Deutschland eingeführten Schulformen (Haupt-, Realschule, Gymnasium und Berufsschule), sowie den Migrationshintergrund zu berücksichtigen.

Institutioneller Rahmen: Eine weitere Untergliederung in synchronersynchron Perspektive kann auf der Ebene der (Aus)Bildungsinstitutionen vorgenommen werden, indem nun die Schülersprachen von den Studentensprachen und dem Sprachgebrauch von Lehrlingen, Arbeitern und Angestellten unterschieden werden. Während die ersteren einen gut dokumentierten Bereich der Sondersprachforschung bilden, sind die letztgenannten noch kaum erschlossen. Weitere institutionelle Differenzierungen, v.a. in Form der o.g. Schulformen, sind denkbar. Diese Unterscheidung hat zugleich Implikationen für die Differenzierung von Altersgruppen, insofern Schüler die jüngste der drei genannten Gruppen bilden. Auch sind soziale Implikationen zu berücksichtigen, da die Studierenden gegenüber den Lehrlingen, Arbeitern und Angestellten eine bildungsmäßig bevorzugte Teilmenge der Jugend bzw. der PostadoleszenzPostadoleszenz bilden. Weitere Differenzierungen ergeben sich z.B. bei den Studierenden durch Art und Umfang einer Erwerbstätigkeit, bei den Lehrlingen durch Art und Dauer der berufsbezogenen Ausbildung.

Domänentypischer Sprachgebrauch: Eine weitere Differenzierungsebene, die für alle drei genannten institutionellen GruppenGruppe bedeutsam ist, stellen die Domänen Familie, Freizeit und Schule, Universität oder berufliche Bildungsinstitutionen dar. Dabei können die institutionell geschiedenen Gruppen speziell in den Domänen von Freizeit und Familie wieder zusammentreffen (s. gestrichelte Linien). Weitere Domänen auf dieser Abstraktionsebene sind denkbar, z.B. in unterschiedlich organisierten Freizeitformen. Solche Domänen lassen sich in soziolinguistischen Untersuchungen im Hinblick auf Sprachgebrauchsunterschiede sowie als Wirkfaktoren im SprachbewusstseinSprachbewusstsein empirisch verifizieren. Auf dieser Ebene wären auch Aspekte von Code-SwitchingCode-Switching und StilwechselnStilwechsel zu untersuchen.

Die Wuppertaler DFG-StudieWuppertaler DFG-Studie kommt zu folgenden Befunden über die Domänenverteilung beim Gebrauch von Jugendsprache3Neuland, Eva/Schubert, Daniel:

Abb. III.1.4:

Häufigkeitseinschätzung der Verwendung von Jugendsprache bei N = 1054 Jugendlichen auf einer 5-stufigen Skala von 5 (immer) bis 0 (nie)

Subkategorisierungen dieser Frage sowie die offenen Antwortkategorien führten zu weiteren Differenzierungen der Verwendungssituationen: In der DomäneDomäne Schule konzentriert sich die Verwendung von Jugendsprache überwiegend auf Gespräche außerhalb des Unterrichts, während Verwendungen im Unterricht und teilweise auch in den Familien häufig bestimmten Intentionen folgen, z.B. in der Schule, um vom Unterrichtsthema abzulenken und in der Familie, um gegenüber den Eltern konfrontative Meinungen zum Ausdruck zu bringen oder auch durch IronieIronie den Modus von Ernsthaftigkeit zu unterlaufen: Wenn mir mein Vater etwas erklären will, sage ich: Hey, Hauptsache ich versuche Mr. Cool zu sein (15-jähriger Gymnasiast aus Magdeburg).

Funktionale Stile: Für eine weitere Untergliederung kann auf den Sprachgebrauch in Subdomänen zurückgegriffen werden, für die hier der Terminus der FunktionalstileFunktionalstile, funktionalstilistisch herangezogen werden soll. Im Prinzip wird aber hier das gesamte Spektrum möglicher Sprech- und auch Schreibstile eröffnet. So kann man für den Unterricht bzw. für den Sprachgebrauch in der Unterrichtssituation idealtypisch zunächst die beiden Funktionalstile der Haupt- und der NebenkommunikationNebenkommunikation unterscheiden, in der Domäne der Familie vor allem die inter- und intra-generationellen Gespräche, die wiederum in deskriptive, narrative, argumentative und weitere Gesprächsformen unterteilt werden können. Im Freizeitbereich ist das Spektrum möglicher Sprachstile zweifellos am größten: Es kann Gruppen-, Fach- und Szenesprachen sowie die Kommunikation in und mit Medien umfassen. Jugendtypische Besonderheiten können sich dabei vor allem in der Art der Gesprächsführung zeigen, wie von DeppermannDeppermann, Arnulf/Schmidt, Axel/Schmidt wie folgt charakterisiert wird:


Kategorie unterhaltsam nicht unterhaltsam
Länge der Redebeiträge kurz und knapp lang
Syntax reduziert, Parataxe schriftsprachlich, Hypotaxe
Phonologie expressiv, variantenreich, […] monoton, sachlich
Neubildungen, Tabuwörter Hochsprache
Stilistik Präzision, Litotes
Inhalte abstrakte, ernste Themen
Kohärenz Angebotskommunikation, assoziative Übergänge konditionelle Relevanz, Themenfixierung, argumentative Übergänge
Genres (Probleme) Diskutieren, Klärungsaktivitäten, Bitten, Entschuldigen
Gesprächsorganisation kompetitiv redegeleitet
Beziehung Identitätswettbewerb, Informalität, Vertrautheit, derbe Indirektheit
Nonverbales mehrere parallele Aufmerksamkeitsfoki, expressive und wenig kontrollierte Körperlichkeit Konzentration auf das Gespräch, Körperkontrolle

(DeppermannDeppermann, Arnulf/Schmidt, Axel/Schmidt 2001, S. 37)

1 Im Anschluss an die fünfstufige soziolinguistische DifferenzierungDifferenzierung können nun einzelne sprachliche Erscheinungsweisen linguistisch differenziert werden, und zwar im Medium von MündlichkeitMündlichkeit und SchriftlichkeitSchriftlichkeit. So können z.B. spezifische TextsortenTextsorten der NebenkommunikationNebenkommunikation im Unterricht (Schülerbriefchen) oder der MedienkommunikationMedienkommunikation (SMS/ChatsChat) unterschieden werden, ebenso je typische kommunikative Handlungsmuster der Pausen- und FreizeitkommunikationFreizeitkommunikation, z.B. das LästernLästern, Frotzeln, DissenDissen, Anmachen. Natürlich sind hier Mehrfachzuordnungen möglich, denn solche Erscheinungsformen können im Rahmen von Pausengesprächen auf dem Schulhof oder in Szenetreffs sowie innerhalb von Medienkommunikation stattfinden.

Dieser Klassifikationsvorschlag kann verändert und weiterentwickelt werden. Doch hat eine solche Klassifizierung den Vorteil, in die Vielfalt der eben zitierten Studien eine begriffliche Klärung, kategoriale Ordnung und vor allem Vergleichbarkeit zu bringen: So lassen sich die in Kapitel II.5.1 angeführten Studien eindeutig den verschiedenen Clustern zuordnen und zwar mit dem Schwerpunkt des Freizeitbereichs und der GruppenkommunikationGruppenkommunikation. Denn vor allem bei jugendlichen Angehörigen subkulturspezifischer SzenenSzene sind im Kontext von Freizeit und Medien besonders auffällige Unterschiede zur Erwachsenen- bzw. Standardsprache festgestellt worden. Durch eine solche mehrdimensional-hierarchische Klassifikation können einerseits einzelne Studien miteinander in Beziehung gesetzt und verglichen und andererseits Forschungsschwerpunkte wie -desiderate verdeutlicht werden. So zeigt sich insbesondere die relativ geringe Berücksichtigung unterschiedlicher sozialer BildungsgängeBildungsgang, vor allem jugendlicher Auszubildender und Arbeitsloser.

Während wir in diesem Kapitel eher sprecherorientiert vorgegangen sind, wird im folgenden Kapitel eine stärker sprachorientierte Betrachtungsweise eingenommen und der linguistische Status von Jugendsprache im Verhältnis von Standardsprache näher beleuchtet.

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9783846349243
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