Читать книгу: «Erkenne Dein Pferd in den 5 Elementen»
Natural Horse
Das Magazin über den achtsamen Umgang mit Pferden.
Für Pferdefreunde, die mehr als reiten wollen.
•Natural Horse bietet Beschäftigungsideen für Pferd und Mensch von kompetenten Autoren und gibt Hilfestellungen für ein besseres und schonendes Reiten sowie Tipps für die natürliche und ganzheitliche Gesunderhaltung der Pferde.
•Natural Horse hilft, eine tiefere Bindung zu Pferden aufzubauen und „pferdisch“ zu denken.
•Natural Horse setzt sich für artgerechte Haltung und Fütterung ein.
www.naturalhorse.de |
DR. CHRISTINA FRITZ
Erkenne
dein Pferd
in den 5 Elementen
Haftungsausschluss
Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.
Copyright © 2017 by Crystal Verlag, Wentorf
Gestaltung und Satz: jb:design, Johanna Böhm, Dassendorf
Titelfoto: Christiane Slawik
Fotos: Daniela Bolze, Lisa Kittler, Christiane Slawik
Illustrationen: Susanne Retsch-Amschler, Johanna Böhm
Lektorat: Martina Kiss
Druck: Westermann Druck, Zwickau
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
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Printed in Germany
ISBN: 978-3-95847-018-7
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Einführung in die Welt der 5 Elemente
Die Bedeutung von …
Jahreszeiten
Lebensalter
Farben
Ernährung
Meridiane
Reiter-Element
Der nährende und der kontrollierende Zyklus
Einfluss der 5 Elemente auf das Pferd
Element Holz (Mu)
Körperliche Eigenschaften
Charaktereigenschaften
Gesundheitsprobleme
Pferd-Reiter-Harmonie
Beteiligte Meridiane
Element Feuer (Huo)
Körperliche Eigenschaften
Charaktereigenschaften
Gesundheitsprobleme
Pferd-Reiter-Harmonie
Beteiligte Meridiane
Element Erde (Pi)
Körperliche Eigenschaften
Charaktereigenschaften
Gesundheitsprobleme
Pferd-Reiter-Harmonie
Beteiligte Meridiane
Element Metall (Fei)
Körperliche Eigenschaften
Charaktereigenschaften
Gesundheitsprobleme
Pferd-Reiter-Harmonie
Beteiligte Meridiane
Element Wasser (Shen)
Körperliche Eigenschaften
Charaktereigenschaften
Gesundheitsprobleme
Pferd-Reiter-Harmonie
Beteiligte Meridiane
Fragebogen der 5 Elemente
Register
Quellenangaben
„Je stiller man ist, desto mehr kann man hören.“
(Chinesisches Sprichwort)
(Foto: Christiane Slawik)
Vorwort
In meiner Praxis passiert es mir immer wieder, dass ich wunderbare Pferde kennenlerne, die ebenso wunderbare Besitzer haben – nur passen beide leider überhaupt nicht zusammen. Da bringt das Feuer-Pferd den Metall-Besitzer schier um den Verstand und der Wasser-Reiter geht seinem Holz-Pferd mit seiner ewigen Ängstlichkeit gründlich auf die Nerven. Meist ist zu diesem Zeitpunkt schon viel Geld in diverse Trainings, Ausbildungen und Spezialtherapien geflossen und alle Beteiligten sind mit Geld und Nerven am Ende.
Dabei gehen wir meist davon aus, dass im Wesentlichen die Rasse den Charakter eines Pferdes beeinflusst, und wenn man nur die richtige Sorte Pferd kauft, am besten noch mit dem passenden Abstammungspapier, dann wird der Rest schon passen. Aber nicht jeder Kaltblüter ist gemütlich, nicht jedes Warmblut ein geborenes Sportpferd, und der auf dem Papier perfekte zukünftige Reining Champion kann sich als verfressene, faule Socke entpuppen.
Betrachtet man sein Pferd aber aus der Perspektive der 5 Elemente, dann werden plötzlich viele Verhaltensweisen sowohl aufseiten des Pferdes als auch des Reiters sonnenklar. Man versteht auf einmal, warum die Reitbeteiligung, die doch eigentlich gar nicht viel Ahnung vom Reiten hat, mit dem Holz-Pferd im Gelände viel besser zurechtkommt als der Besitzer, der doch schließlich weiß, wie es zu laufen hat! Und dass das Erde-Pferd sofort in den Hänger steigen wird, wenn am Ende ein Futtereimer lockt.
Sein Pferd in den 5 Elementen zu erkennen heißt auch, es entsprechend seinem Grundwesen besser zu verstehen und seine „Marotten“ neu zu interpretieren. Denn mit diesem Wissen wird klarer, dass viele Verhaltensweisen der Pferde gar nicht so viel mit „Dominanzgehabe“ oder „Der verarscht dich doch nur!“ zu tun haben, über die man „drüber wegreiten“ muss. Vielmehr gilt es, jedes Pferd – so wie jeden Reiter – entsprechend seines Typs richtig zu nehmen und ihm den passenden Weg zu zeigen – für ein harmonisches Miteinander.
Ihre Christina Fritz
Wenn man weiß, welchen Charakter das eigene Pferd hat, kann man es auch richtig fördern und kann sich über die gemeinsame Zeit freuen.
(Foto: Christiane Slawik)
Einleitung
Immer mehr Menschen erfüllen sich den Kindheitstraum vom eigenen Pferd. Ob mit allerbester Abstammung für teures Geld beim renommierten Händler gekauft, ob aus Liebe das Reitschul- oder Reitbeteiligungspferd übernommen, bevor es an den Händler und vielleicht zum Metzger geht, oder Liebe auf den ersten Blick in einer Internetanzeige – am Ende hat man sein Traumpferd im Stall stehen. Und dann fangen viele Probleme erst an. Neben den üblichen Fragen wie „Passt mein Sattel überhaupt?“ oder „Wer kennt einen guten Hufschmied?“ kommen häufig charakterliche Eigenschaften zutage, die man beim Probereiten vielleicht gar nicht wahrgenommen hat. Auch wenn man ein Pferd schon länger kennt, kann ein Wechsel des Besitzers, der Umgebung oder der Aufgaben dazu führen, dass wir unseren Partner plötzlich nicht wiedererkennen. Aus dem Turnierkracher, der immer unter Strom stand, wird ein entspannter Ausreitkumpel. Oder das träge ehemalige Reitschulpferd dreht richtig auf, wenn es nicht mehr täglich fünf Stunden unter wechselnden Reitern geht.
Es ist nicht immer einfach, mit den charakterlichen Eigenheiten seines Pferdes umzugehen. Bin ich selbst eher ein nüchterner und kontrollierter Typ, dann kann mich das hysterische „Hochdrehen“ eines Arabers ebenso wahnsinnig machen wie ein Pferd, das dauernd ängstlich vor allem zurückscheut. Und wenn ich ein eher ängstlicher Reiter bin, will ich doch ein ruhiges Verlasspferd und keines, dass sofort begeistert über jedes Hindernis springt, das jemand auf dem Platz stehen gelassen hat. Aus dieser Not heraus hat sich mittlerweile eine ganze Industrie an Trainingsmethoden entwickelt, die mit unterschiedlichen Mitteln versuchen, Pferd und Reiter einander näherzubringen. Mit verschiedenen Konditionierungsmethoden wird daran gearbeitet, dem Pferd gewisse „Angewohnheiten“ auszutreiben, damit es „funktioniert“. Sehr oft muss sich dabei das Pferd den Wünschen des Reiters anpassen, nicht umgekehrt. Dabei kann man den Grundcharakter eines Pferdes nicht verändern, ebenso wenig wie den eines Menschen. Es ist vielmehr wichtig zu verstehen, warum ein Pferd so „tickt“, und dieses Temperament dann in die richtigen Bahnen zu lenken.
Um Grundcharaktere und die Reaktionen eines Pferdes besser verstehen zu können, hilft uns die Chinesische Medizin. Es ist eine energetische Medizinlehre, die sich mit den Energieflüssen in den Leitbahnen (Meridianen) des Körpers beschäftigt und mit den Problemen, die aus Ungleichgewichten in diesem Meridiansystem entstehen können. Das System der Chinesischen Medizin, aus der die Grundprinzipien abgeleitet wurden, beruht auf jahrtausendelanger Beobachtung von Menschen und Tieren.
Viele kennen das Prinzip von Yin und Yang: die Gegensätze wie Tag und Nacht, Licht und Schatten, die aber immer zusammengehören, denn nur wenn es Licht gibt, dann entsteht auch Schatten. Yin und Yang sind zwar Gegensätze, aber sie bedingen sich gegenseitig. Der eine kann nicht ohne den anderen sein.
Die Einheit von Yin und Yang wird durch den perfekten Kreis beschrieben, der von dunkel (Yin) und hell (Yang) in gleichem Maß gebildet wird. Der jeweilige Punkt in der anderen Farbe deutet an, dass im Yin auch immer Yang zu finden ist – im Yang auch immer Yin seine Wurzel hat. (Zeichnung: kuklos/www.fotolia.com)
Hat ein geerdeter Reiter ein ängstliches Pferd unter dem Sattel, wird die Gefahr, dass das Tier scheut, überschaubar, weil der Reiter dem Pferd Sicherheit gibt.
(Foto: Christiane Slawik)
Pferde durchschauen ihre Reiter meist viel schneller als Reiter ihre Pferde.
(Foto: Christiane Slawik)
Einführung
in die Welt der 5 Elemente
Chinesische Medizin
Die Chinesische Medizin ist eine jahrtausendealte Erfahrungsmedizin. Bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus entstand das erste schriftliche Werk, dem viele weitere Bücher folgten. Die Chinesische Volksrepublik wollte diesen Erfahrungsschatz in den 1960er-Jahren modernisieren. Eine Kommission filterte das gesammelte Wissen, um es in Einklang mit der westlichen Wissenschaft zu bringen. Das daraus entstandene Produkt wird seitdem unter dem Begriff „Traditionelle Chinesische Medizin“ (TCM) weltweit gelehrt. In diesem Buch verwenden wir den Begriff Chinesische Medizin, da das Wissen um die 5 Elemente viel umfangreicher ist und weiter zurückreicht als die TCM.
Weniger bekannt als Yin und Yang ist das System der 5 Elemente. In der Chinesischen Medizin wird alles diesen 5 Elementen zugeordnet, die auch als Wandlungsphasen bezeichnet werden. Daher finden wir sie nicht nur in der Medizin wieder, wo beispielsweise Erkältungen häufig klassische „Wind-Erkrankungen“ sind, die dem Element Holz zugeordnet sind und damit dem Organ Leber. So wird dann auch in der klassischen Akupunktur nicht nach Symptomen gearbeitet, sondern danach, welches der 5 Elemente aus dem Gleichgewicht geraten ist und wieder balanciert werden muss.
Elemente
(Zeichnung: Jb:design)
Auch in der Ernährungslehre werden die 5 Elemente miteinbezogen. Die Diätetik spielt eine große Rolle in der Chinesischen Medizin, und je nachdem, welches Element gestärkt oder auch geschwächt werden soll, verschreibt einem der Arzt unterschiedliche Lebensmittel oder Zubereitungen. Dieser Teil ist in der Therapie beim Pferd kaum abzubilden, da die natürliche Ernährung des Pferdes aus rohfaserreichem Gras und Heu Variationen kaum erlaubt. Aber die Phytotherapie der Chinesischen Medizin zielt genau in diese Richtung, denn hier wird weniger mit Wirkstoffkomponenten gearbeitet – im Gegensatz zur klassischen Kräuterkunde bei uns –, sondern der Schwerpunkt liegt auf den energetischen Eigenschaften der einzelnen Kräuter. Daher hat die Phytotherapie in der Chinesischen Medizin für Pferde durchaus ihren Raum und kann unterstützend eingesetzt werden, beispielsweise zur Akupunktur. Selbst in der Gestaltung der Wohnräume werden die einzelnen Bereiche den 5 Elementen zugeordnet, was erklärt, warum dann an dieser Stelle im Raum unbedingt ein Brunnen stehen muss oder warum der Herd in jenem Raum auf keinen Fall installiert werden darf.
Die 5 Elemente sind damit ein Grundsystem, das sich durch das ganze tägliche Leben zieht. Vom Lebensalter bis zu den Jahreszeiten, von den Himmelsrichtungen bis zu den inneren Organen findet man immer wieder die Zuordnung zu einem der Elemente. Jedes Element steht dabei für verschiedene Grundprinzipien und Charakterzüge. Vergleichbar mit unseren Sternzeichen wird jedes Lebewesen in einer bestimmten Elementekonstellation geboren. Das oder die Grundelemente bestimmen dann vielfach nicht nur den Grundcharakter, sondern auch Schwächen und Anfälligkeiten für Krankheiten, aber auch Stärken und Talente. Hat man ein Pferd, das im Grundtyp Holz ist, und das trifft zusammen mit dem Lebensalter Holz und derselben Jahreszeit, summieren sich die Eigenschaften dieses Elements, was zu Ungleichgewichten führen kann. Verhaltensprobleme ebenso wie körperliche Erkrankungen können die Folge sein.
Das Verständnis um die 5 Elemente der Chinesischen Medizin hilft einem Pferdebesitzer, sowohl Verhalten als auch Stärken und Schwächen seines Pferdes besser einzuordnen. Das kann allen Beteiligten viel Frust und hohe Kosten für Tierarzt und „Spezialtrainings“ sparen, wenn man versteht, warum ein Pferd nun mal so und nicht anders ist. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Emotionen und Krankheiten wird in der westlichen Medizin eher stiefmütterlich behandelt und noch heute ist der Begriff „psychosomatische Erkrankung“ in der Humanmedizin stigmatisiert. In der Veterinärmedizin wird den Tieren teilweise abgesprochen, überhaupt zu komplexen Emotionen fähig zu sein, und sie werden überhaupt nicht in Diagnosen zur Krankheitsentstehung einbezogen. Dabei weiß jeder Pferdebesitzer, dass auch Tiere die ganze Bandbreite von Emotionen zeigen können – von Freude über Zorn bis Trauer.
So konnte nachgewiesen werden, dass beispielsweise Stress bei Pferden zu organischen Krankheiten wie Magengeschwüren führen kann. Nach der Chinesischen Medizin ist der Magen verantwortlich dafür, Erfahrungen „zu verdauen“. Eine Überlastung führt somit logischerweise zu einer Störung des Magens auf allen Ebenen von körperlich bis psychisch. Emotionen werden nach der Chinesischen Medizin vor allem von der Leber verarbeitet. Ein Übermaß an erfahrenen Emotionen würde vom Pferd normalerweise durch Bewegung abgebaut: Rennen, Buckeln, Ausschlagen und so weiter, denn Muskeln, Sehnen und Bänder gehören zum Funktionskreis der Leber und können eingesetzt werden, um diese zu entlasten. Wird dem Pferd durch Boxenhaltung, überfüllte Winterausläufe oder dicht gedrängte Offenstallhaltung diese Möglichkeit zum Emotionsabbau genommen, richten sich diese Emotionen nach innen und schädigen die Leber auf allen Ebenen. Die große Anzahl von Pferden mit Leberfunktionsstörungen in unseren Breitengraden lässt vermuten, dass hier nicht nur körperliche Zusammenhänge wie toxische Belastungen am Werk sind, sondern emotionale Überlastung mit in Betracht gezogen werden sollte.
Pferde mit Sattel- oder Gurtzwang leiden häufig unter Magenproblemen. Neben den medizinischen Maßnahmen sollte man hier unbedingt das 5 Elemente-System und traumatische Erfahrungen, die nicht „verdaut“ werden konnten, in die Therapie einbeziehen. (Foto: Daniela Bolze)
In der Chinesischen Medizin werden den Organen noch wesentlich mehr Funktionen zugeordnet als die reinen physischen Aufgaben. Die Organe wiederum werden den 5 Elementen zugeordnet. So gehört der Zorn zur Leber und damit zum Element Holz. Übermäßiger Zorn kann demnach die Leber schädigen. Der Volksmund sagt nicht ohne Grund, dass jemandem „eine Laus über die Leber gelaufen“ ist, wenn jemand offensichtlich grundlos schlechte Laune hat. Umgekehrt kann eine geschädigte Leber ein Pferd auch schneller zornig werden lassen. Viele Besitzer von stoffwechselkranken Pferden kennen die schlechte Laune und die Unmutsbekundungen zum Beispiel beim Satteln. Häufig fällt einem die Veränderung dann erst deutlich auf, wenn die Leber wieder richtig arbeitet und die Tage der schlechten Laune vorbei sind.
Stress und Angst schwächen die Energie der Nieren, was sich langfristig in Krankheitssymptomen, wie dem Cushing-Syndrom, zeigen kann. (Foto: Christiane Slawik)
Die Freude ist dem Herzen zugeordnet und damit dem Element Feuer. Wer schon mal sein Pferd vor Lebensfreude über die Koppel galoppieren sah, der weiß, wie ihm bei einem solchen Anblick „das Herz aufging“. Die Nachdenklichkeit als eine in der Chinesischen Medizin wichtige Emotion sitzt in der Milz und gehört damit zum Element Erde. Die Milz ist wichtig für das Immunsystem und die Blutreinigung, beides wird durch übermäßige Grübelei geschwächt, was Stoffwechselstörungen, Lympheinlagerungen und Apathie zur Folge haben kann. Die Trauer ist der Lunge zugeordnet und damit dem Element Metall. Viele Fohlen entwickeln nach dem harten Absetzen von der Mutter und dem Verbringen auf die Fohlenweide erst mal einen „Husteninfekt“. Was für die westliche Medizin einfach nur ein Infekt ist, das ist aus Sicht der Chinesischen Medizin eine Schwäche der Lunge durch die Trauer, was den Erregern überhaupt erst ermöglicht, sich festzusetzen. Umgekehrt sorgt auch hier wiederum eine geschädigte Lunge für Trauer. Ein aufgrund einer Schimmelpilzallergie chronisch hustendes Pferd kann also für unsere Wahrnehmung auch depressiv werden. Auch hier fällt die Veränderung oft erst auf, wenn die Atemwegsproblematik therapiert ist und das Pferd wieder fröhlich wird und aufmerksam am Leben teilnimmt.
Die Angst schließlich gehört zur Niere und damit zum Element Wasser. Zu den Nieren gehören in der Chinesischen Medizin auch die Nebennieren, Hormondrüsen, die den Nieren eng anliegen und auch funktional eng mit ihnen verbunden sind. Die Cushing-Symptomatik ist die Folge eines entgleisten Nebennieren-Hormonhaushalts, wenn diese nämlich zu viel körpereigenes Cortisol produzieren. Damit ist die Emotion Angst eng mit dem Hormonhaushalt verknüpft, insbesondere wenn sie chronisch besteht, was wir auch als „Stress“ bezeichnen. In der Chinesischen Medizin gibt es den Spruch, dass jeder Schreck ein kleiner Tod sei – denn in den Nieren ist gleichzeitig die Lebensenergie gespeichert, sozusagen das „energetische Sparbuch“ eines Lebewesens. Angst (Stress) schädigt damit die Nieren und entzieht dem Körper gleichzeitig seine wichtige Lebensenergie. Nicht nur beim Menschen, auch beim Pferd kann es zum „Burn-out“ kommen, das sieht man bei vielen älteren Sportpferden.
Emotionen
(Zeichnung: Jb:design)