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2.02 Starten Sie mit einem Lächeln in den Tag

Wie auch immer Sie die Nacht verbracht haben, ob Sie gut oder schlecht geschlafen haben oder ob Sie sprichwörtlich mit dem falschen Bein aufgestanden sind, begrüßen Sie sich morgens im Spiegel mit einem Lächeln. Ihr Gehirn reagiert sofort und schüttet Wohlfühlhormone aus. Sie fühlen sich gleich besser. Je mehr Sie lächeln, desto entspannter werden Sie. Kein Wunder. Ein ernstes Gesicht aktiviert 65 Muskeln, ein lächelndes nur zehn. Sie sehen, Überanstrengung lohnt nicht. Allein das Hochziehen der Mundwinkel wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Schon auf eine einzige Lachminute folgt eine Körperentspannung von 45 Minuten. Sogenannte »Lachexperten« (Sie lachen, aber es gibt Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen des Lachens berufsbedingt beschäftigen) empfehlen, jeden Tag mindestens 15 Minuten zu lachen, weil dadurch auch das Immunsystem angeregt wird. Antikörper, die der Körper zum Schutz vor Bakterien und Viren braucht, werden neu gebildet. Lachen hat also mindestens drei positive Auswirkungen auf den menschlichen Körper: Die Abwehrkräfte werden gestärkt, der Stresspegel sinkt und zudem bringt der Hormonschub Glücksgefühle. Wer das Leben von der heiteren Seite sieht, findet genügend Möglichkeiten, einmal mehr zu lachen. So lache ich auch an verregneten Tagen, weil ich weiß, dass es auch dann regnet, wenn ich mich darüber aufrege. Das ist dem Regen so etwas von egal. Ich habe festgestellt, dass alles ein wenig leichter geht, wenn ich diese Regentage und andere »unangenehme« Dinge mit Humor nehme.

»Lächle und die Welt lächelt zurück«, lehrt eine Redensart. Das mögen die ach so aufgeklärten Menschen unserer Zeit nicht wirklich glauben. Sie können sich nicht vorstellen, dass die Gesetze zwischenmenschlicher Kommunikation so einfach funktionieren sollen. Wenn auch Sie zu diesen Zweiflern gehören, empfehle ich Ihnen einen Urlaub in den Bergen. Wenn Sie ganz allein sind, dann schreien Sie doch lautstark einige Botschaften in Richtung Berg, wie z. B. »Du bist ein Blödmann!« oder »Du bist ein Versager!« oder »Das schaffst du nicht!« Müßig zu fragen, wie das Echo klingen wird, oder? Es bedarf erst einer solchen Übung, um sich klarzumachen, dass wir immer das bekommen, was wir aussenden, gleichgültig, ob es uns gefällt oder nicht. Wenn Sie wollen, dass die Menschen freundlich zu Ihnen sind, dann seien Sie freundlich zu den Menschen. Lächeln Sie, und das Echo wird nicht lange auf sich warten lassen. Natürlich funktioniert die »Echo-Übung« auch in die andere Richtung: »Ich gebe mein Bestes!«, »Ich mag mich!«, »Heute ist mein bester Tag!«


2.03 Dont’t worry, be happy

Kennen Sie die negative Botschaft »Das schaffst du nicht«, die uns von Kindesbeinen an mit auf den Weg gegeben wird? Ein Leben lang hören wir, dass wir noch zu klein, zu unwissend, zu dämlich etc. sind. Kein Wunder, dass die meisten Menschen Angst vor ihrer eigenen Courage haben und buchstäblich erfolglos dahinvegetieren. Wenn auch Sie zu den Menschen gehören, die tagein, tagaus das Gefühl haben, Erfolg habe nur etwas mit Glück zu tun und nicht mit der richtigen Einstellung, irren Sie gewaltig. Glück hat die gleiche Sprachwurzel wie gelingen. Mit anderen Worten: Nur dann, wenn Sie etwas tun, können Sie Ihr Leben dauerhaft zum Positiven verändern. Viele Menschen suchen heute das Glück weniger im Tun als im passiven Konsumieren, und da ist es schwer zu finden. Schon in der Bibel lesen wir: »...wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder.« Als Erwachsene haben wir die Leichtigkeit des Kindseins vergessen und uns in Abhängigkeiten geflüchtet, die krank machen. Mehr denn je gilt, so wie die Kinder durch spielerische Aktivitäten herauszufinden, was uns wirklich wichtig ist und Spaß macht. Denn Spaß ist das Tor zum Freisein und damit zu vielen Glücksmomenten. Wir sind heute so konditioniert, dass alles, was Spaß macht, nur am Wochenende stattzufinden hat. Unter der Woche haben wir mit ernster Mine unseren Pflichten nachzugehen. Wer sich so verhält, wird sein Leben nicht genießen können. Eine Studie des University College London kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die glücklich sind, einen höheren Gehalt an körpereigenen »Schlüsselhormonen« haben als diejenigen, die weniger positiv durchs Leben gehen. Danach haben glückliche Leute ein gesünderes Herz-Kreislauf-System und sogar ein geringeres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Beschließen Sie, dass der heutige Tag ein glücklicher Tag für Sie wird. Ihre Gesundheit dankt es Ihnen.

Ein Cowboy saß mit seinem Sohn am Lagerfeuer. Verträumt schauten sie in den Sternenhimmel, das Feuer knisterte und in der Ferne hörte man das laute Heulen der Kojoten. Nach einer Weile sagte der Vater zu seinem Sohn: »Weißt du, wie ich mich an manchen Tagen fühle? Es ist, als ob da zwei Kojoten in meinem Herzen permanent kämpfen würden. Der eine von ihnen ist grantig, rachsüchtig, aggressiv und hinterhältig. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft, ruhig und mitfühlend.« Der Sohn fragte: »Welcher der beiden gewinnt den Kampf um dein Herz?« »Der Kojote, den ich füttere«, antwortete der Vater und trank seinen Kaffee.


2.04 So verändere ich meine schlechte Stimmung

»Und der Clown, der muss lachen, auch wenn ihm zum Weinen ist, und das Publikum sieht nicht, dass eine Träne fließt«, heißt es in dem Lied »Theater« von Katja Ebstein. Der Clown als Synonym für den ewig gut gelaunten, immer glücklichen und lachenden Menschen. Das allerdings ist in der Tat nur Theater. Den ewig glücklichen Menschen gibt es im realen Leben nicht. Stimmungsschwankungen gehören zum Leben wie die tägliche Morgenhygiene. Gründe dafür gibt es Tausende. Die Angst vor einem klärenden Gespräch oder eine bevorstehende Prüfung kann unsere Gefühle genauso durcheinanderwirbeln wie neue Herausforderungen. Leben heißt Veränderung. Nur was sich verändert, kann sich entwickeln. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, abgestandenes Wasser zum Kaffeekochen zu benutzen. Nur fließendes Wasser ist frisch. Veränderungen sichern unser Überleben. Während Sie diese Zeilen lesen, sterben Milliarden von Zellen in Ihrem Körper, die sofort durch neue ersetzt werden. Das sichert Ihnen ein Leben bis ins hohe Alter. Aber auch die veränderten Lebensbedingungen tragen dazu bei. Hätten die Menschen Anfang des letzten Jahrhunderts den technischen Fortschritt für beendet erklärt, gäbe es heute wohl kaum ein Handy. Und doch gibt es Menschen, die wollen keine Veränderungen, sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. So auch der Leiter eines US-Patentamtes, C. H. Duell, der 1899 meinte: »Alles, was erfunden werden kann, ist erfunden worden.« Wir wissen, dass er nicht recht hatte. Dass es uns heute so gut geht, ist das Ergebnis eines dynamischen, sich ständig verändernden Prozesses. Ohne diesen Prozess sähe die Welt viel schlechter aus. Dennoch haben wir alle mehr oder weniger Angst vor Veränderungen, auch wenn wir diese durchaus als positiv empfinden. Es ist wichtig, dass Sie sich diesem Prozess stellen, indem Sie Ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen, statt sie zu unterdrücken. Unterdrückte Sorgen gleichen einem unter Dampf stehenden Kessel, dessen Deckel fest verschraubt ist. Irgendwann ist der Druck so groß, dass einem der Kessel buchstäblich um die Ohren fliegt. So weit darf es nie kommen. Durch konstruktive Aktivitäten lässt sich ein Gegengewicht aufbauen, um Ängste und Sorgen zu überwinden. Oft sind es die einfachsten Dinge, die die größte Wirkung zeigen. Wenn auch Sie, aus welchen Gründen auch immer, wieder einmal Trübsal blasen, dann gehen Sie ins Licht! Nutzen Sie insbesondere das natürliche Licht, wann immer Sie die Möglichkeit dazu haben. Wenn Sie sich schlapp, abgeschlagen und müde fühlen, sollten Sie sich viel an der frischen Luft bewegen, auch wenn das Wetter, wie so oft, nicht mitspielt. Merke: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung! Selbst an dunklen Wintertagen strahlt die Sonne mit bis zu 1500 Lux durch die Wolkendecke. In Ihrer Wohnung beträgt die durchschnittliche Lichtintensität nur 500 Lux. BeWEGung ist der beste WEG zu mehr Leichtigkeit und positiver Lebenseinstellung. Zu dieser Erkenntnis gelangen immer mehr Forscher. In einer US-Studie der Duke-Universität haben die Wissenschaftler sogar festgestellt, dass regelmäßiger Sport das beste Mittel gegen trübe Gedanken ist.2 Wer bisher tatenlos mit Bier und Chips in der Hand die Fernsehabende verbrachte, findet selten den richtigen inneren Antrieb, etwas zu verändern. In diesen Fällen empfehle ich gern, sich einen Hund anzuschaffen. Hunde zwingen Sie zum Handeln, spätestens dann, wenn Gassi gehen angesagt ist. In solchen Momenten gibt es keine Ausreden mehr. Dadurch helfen Haustiere, Stress abzubauen. So nebenbei tun sie dann sogar etwas für Ihren Körper, wie eine Studie mit NASA-Mitarbeitern gezeigt hat. Spaziergänge mit dem Hund haben nämlich einen entscheidenden Einfluss auf die Figur. Die Hundebesitzer sind schlanker und gesünder als die Kollegen, die keinen vierbeinigen Freund haben.

Oder Sie probieren es mit Nordic Walking, wenn es mit einem Hund aufgrund bestimmter Räumlichkeiten eher problematisch ist. Diese Art der Fortbewegung ist, wenn man so will, die neue Zauberformel für Ausdauer, Gesundheit und eine Topfigur. Sie trägt zur Gewichtsreduzierung bei, fördert die Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislauf-System und die körpereigenen Abwehrkräfte. Keine andere Sportart aktiviert mehr Muskeln. Beim Radfahren werden nur 35 Prozent der Muskeln trainiert, beim Joggen ist es bereits die doppelte Menge und beim Nordic Walking werden rund 90 Prozent aller Muskeln bewegt, das sind rund 700! Diese Sportart ist nicht nur wegen ihrer Effektivität empfehlenswert, sondern insbesondere auch wegen der Einfachheit und der Schnelligkeit. Nordic Walking bringt den Körper in kürzester Zeit in Bestform ohne große Anstrengung.

Bewegung ist überdies ein Turbolader fürs Gehirn. Zu diesem Ergebnis kommt der renommierte Kardiologe Prof. Dr. Wildor Hollmann vom Kölner Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin in einer Studie.3 Hierzu lud er Probanden zu kognitiven Tests ein, ließ sie vier Monate dreimal wöchentlich walken und überprüfte anschließend erneut die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns. Das Ergebnis war verblüffend. Sie hatten sich um 50 Prozent verbessert. Die Erklärung: Wer sich bewegt, schickt 100 Prozent mehr Sauerstoff ins Gehirn als unbewegliche Menschen. Bewegung lässt sogar neue Gehirnzellen wachsen und verstärkt so das neuronale Netz, die sogenannte Datenautobahn, im Kopf. Die Studie bewies auch, dass die Anzahl der Blutgefäße zunimmt, das Gehirn besser durchblutet wird und Fettablagerungen in den Hirngefäßen verschwinden. Drei Mal 30 bis 60 Minuten Sport die Woche garantieren optimalen Datentransfer, das Gehirn ist hochmotiviert.

Wer seit Jahren keinen Sport getrieben hat, wird sich selten mit Begeisterung an etwas Neues, Unbekanntes heranwagen. Wer aber nicht an Herzverfettung, Depressionen oder Bluthochdruck erkranken will, muss sich bewegen. Dabei reicht es nicht, nur anzufangen, man muss auch durchhalten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Verhalten so lange trainieren, bis es Ihnen gewissermaßen ins Blut übergeht. Neueste wissenschaftliche Studien besagen, dass eine Tätigkeit zur Gewohnheit wird, wenn wir sie 21 Tage lang wiederholt haben. Dabei ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Fortschritte und Ihre Gefühle täglich niederschreiben. So haben Sie eine realistische Chance, dass auch Ihr Unterbewusstsein an diesem Schöpfungsprozess beteiligt ist. Je mehr Sie Ihr Unterbewusstsein in Ihre Vorhaben einbinden, desto stärker wird es sich mit Ihnen verbünden.


2.05 Die Macht der Motivation

»Ring frei zur sechsten Runde«, heißt es im sechsten Film für den fast schon legendären Sylvester Stallone, besser bekannt als Rocky. Mit 60 Jahren wollte er es noch einmal wissen. In einem Alter, in dem sich die Mehrheit der Menschen langsam aufs Rentenalter vorbereitet, gab er noch einmal richtig Gas, trainierte wie ein Besessener, um wieder, diesmal wohl zum letzten Mal, in den Ring zu steigen. Wer die Biografie dieses Ausnahmeschauspielers kennt, weiß um seinen starken Willen. Aus bescheidenen Anfängen brachte er es zum Weltruhm. Dabei sah es am Anfang gar nicht danach aus. Kein Produzent interessierte sich für das Drehbuch zum ersten Rocky-Film, das Stallone übrigens selbst geschrieben hatte. Die großen Filmemacher lehnten ab, weil Stallone die Hauptrolle selbst spielen wollte. Sie sahen nicht auf seinen durchtrainierten Körper. Sie fanden, dass er für diese Rolle einfach nicht groß genug war. Außerdem war sein Gesicht durch die Lähmung eines Muskels entstellt. Die Produzenten waren der Meinung, dass so ein Gesicht einfach nicht auf eine Filmleinwand passte. Obwohl er das Geld dringend benötigte, war er nicht bereit, dafür auf seinen Traum, selbst vor der Kamera zu stehen, zu verzichten. Jeder andere hätte an dieser Stelle schon aufgegeben bzw. eingelenkt und einen Vertrag zu schlechteren Bedingungen akzeptiert, nicht so Sylvester Stallone. Er kämpfte und fand schließlich einen Produzenten. Dem ersten Film folgten fünf weitere. Dieser Erfolg war nur möglich, weil Stallone ein klares Ziel vor Augen hatte. Er wollte diesen Film. Jede Ablehnung spornte ihn an, weiterzumachen, durchzuhalten und sich in Geduld zu üben, wie schon ein japanisches Sprichwort lehrt: »Die Geduld nicht verlieren, auch wenn es unmöglich erscheint, das ist Geduld.«

Neben der Geduld kommt es auf die richtige Einstellung an. Nur dann, wenn Sie sich etwas vorstellen können, haben Sie die Möglichkeit, es auch zu erreichen. Wie wollen Sie etwas erreichen, wenn Sie es sich nicht vorstellen können? Nur wenn Sie eine klare Vorstellung von dem haben, was Sie sich wünschen, werden Sie Mittel und Wege finden, dorthin zu kommen. Die Wissenschaft lehrt uns, wie wichtig die richtige Einstellung und der damit verbundene Glaube ist, es schaffen zu können. »Alles entscheidet sich im Kopf«, sagt auch der Neurobiologe Professor Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen.4 »Ist das Gehirn hoch motiviert, ist jeder von uns zu persönlichen Höchstleistungen fähig«, so seine Diagnose. Nichts motiviert unser Gehirn mehr zu neuen Ideen und kreativem Denken als Neugierde und die Lust auf neue Eindrücke und Erlebnisse. Die Neugierde ist letztlich die Gier nach Neuem. Albert Einstein soll einmal gesagt haben: »Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.« Ich halte das für eine glatte Untertreibung, dennoch trifft es zu. Wäre Einstein nur hochintelligent, aber nicht neugierig gewesen, hätte er niemals seine bahnbrechenden Studien erstellen können.

Ich habe bereits an anderer Stelle gesagt, dass unser Leben ein sich ständig verändernder Prozess ist. Stillstand ist Rückschritt. Nur wer entschlossen nach vorne geht, wird seinem Ziel immer näher kommen. Je aufgeschlossener, desto leichter. Wichtig ist, sich von alten Vorstellungen zu lösen und den Zeitgeist zu akzeptieren. Ein guter Bekannter von mir wollte als Krankenpfleger arbeiten. Seine Eltern aber ermahnten ihn, doch erst einmal einen vernünftigen und bodenständigen Beruf zu erlernen, damit er etwas »Sicheres« hätte. Deshalb wurde er Schriftsetzer. Das war vor 30 Jahren. Heute gibt es diesen Beruf nicht mehr. Es wird Sie kaum überraschen, dass mein Bekannter heute als Krankenpfleger arbeitet. Sie sehen an diesem Beispiel aus meinem Umfeld, dass viele Menschen in ihrer Vorstellung nach Sicherheit gefangen sind. Sie bleiben lieber stehen, als dass sie mutig und entschlossen weitergehen. Leben ist ein dynamischer Prozess. »Panta rei«, alles fließt, lehrte bereits Heraklit vor mehr als 2000 Jahren. Stillstand ist ein schleichender Tod, wie mein Beispiel aus der Arbeitswelt deutlich zeigt. Deshalb ist es so wichtig, sich immer wieder neue Ziele zu setzen, neugierig zu bleiben und seine Gier nach Neuem auszuleben. Dazu noch einmal Prof. Dr. Hüther »Indem wir uns aufregenden Erfahrungen stellen, fördern wir die Flexibilität des Gehirns, wir erweitern es quasi durch die Aktivierung neuer neuronaler Netze.« Prof. Hüther verspricht, dass wir durch diese Haltung sogar noch belohnt werden. Das Gehirn reagiert mit der Ausschüttung von Botenstoffen.

Es ist nicht wichtig, woher Sie kommen und was Sie bisher erlebt haben. Wichtig ist einzig, dass Sie bereit sind, Herausforderungen anzunehmen und diese bestehen zu wollen. Mit dieser Einstellung wird es immer leichter. Der amerikanische Topmanager Norman R. Augustine sagt dazu: Die Motivation ist das Zünglein an der Waage. Im Sport setzt man sie manchmal mit »geistiger Zähigkeit« gleich, wie könnte man sonst die zahlreichen Vorfälle in jeder Saison erklären, bei denen eine Mannschaft eine andere verdientermaßen besiegt, doch ein paar Wochen später vom Verlierer niedergerungen wird? Fast immer schlägt die Motivation das große Talent.

»Denken Sie positiv« ist eine der zentralen Botschaften aus der Metaphysik. Leider inzwischen so abgedroschen, dass viele sie nur noch als esoterischen Nonsens abstempeln. Man muss ihnen diese Haltung nachsehen, weil mit diesem Begriff von selbst ernannten Experten noch immer viel Hokuspokus getrieben wird. Ob Wunderheiler, die sich dieses Begriffs bemächtigen, oder selbst ernannte Gurus. Diese Form des Wunderdenkens lehne ich ab, weil Veränderungen nie von außen kommen. Nur wer sich verändern möchte, also von innen heraus, wird etwas ändern können. Deshalb bin ich mir absolut sicher, dass nur positives Denken zu einer besseren Lebenseinstellung führen wird. Wobei ich hier ganz klar eine Grenze ziehen möchte. Positives Denken hat nichts mit »piep piep piep, wir haben uns alle lieb«Denken zu tun. Wir sind es selbst, die durch dieses Denken Probleme verhindern oder aber lösen können. Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem Fahrrad einen Waldweg entlang. Vor sich erkennen Sie eine auf dem Weg liegende zerschlagene Bierflasche. Wenn Sie nun positives Denken gänzlich falsch verstanden haben, treten Sie weiterhin in die Pedale und fahren bewusst über die Scherben im festen Glauben, dass Ihrem Reifen schon nichts passieren wird. Zwei Meter weiter werden Sie eines Besseren belehrt. Der Reifen ist platt. Ihr Verhalten war falsch, nicht aber das positive Denken. Anders ausgedrückt: In dem Moment, in dem Sie das Problem auf sich haben zukommen sehen, hätten Sie richtig reagieren müssen. Sie hätten die Stelle umfahren müssen oder vom Fahrrad steigen, um die Scherben zur Seite zu räumen. Nachfolgende Radfahrer hätten es Ihnen gedankt. Es kommt immer darauf an, das Richtige zu tun. Positives Denken ist also nichts anderes, als sich einem Problem oder einer Herausforderung zu stellen, um dann in aller Ruhe an einer Lösung zu arbeiten. Diese Lösung wird Ihnen einfallen, weil unser Gehirn im stressfreien Zustand zu größter Leistung fähig ist. Positives Denken verhindert natürlich auch trübe Gedanken, wie z. B. »Typisch ich, warum musste mir das passieren?« oder »Tausend Mann im Fußballstadion, wer bekommt den Ball an den Kopf ? Ich!« Wenn wir uns darauf verständigen können, dass positives Denken nichts anderes ist, als die täglichen Herausforderungen des Lebens besser zu meistern, haben wir schon viel erreicht. Diese Einstellung wird Ihnen helfen, jetzt auch andere Ziele leichter zu erreichen. Wenn Sie ein klares Ziel vor Augen haben, eine Vision, die Sie als inneres Wunschbild in sich tragen, werden Sie es durch positives Denken viel leichter und vor allen Dingen auch schneller erreichen. »Der Wille, sich anzustrengen, um etwas zu erreichen, entsteht im Belohnungskreislauf des Gehirns, wo Neuronen den Glücksstoff Dopamin ausschütten, der uns zum Handeln antreibt«, sagt Hirnforscher Hüther.




Diese Aufzählung ist nicht willkürlich, sie spiegelt das Verhalten erfolgreicher Menschen eindrucksvoll wieder. Das wusste bereits der römische Philosoph und Kaiser Marc Aurel, der vor rund 2000 Jahren lebte: »Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.« Das liest sich leicht, doch wie sieht es in der Realität aus? Erfolge zu feiern ist einfach. Aber wie gehen wir mit unseren Niederlagen um? Wer, so wie ich, regelmäßig mit Leistungssportlern arbeitet, weiß um die Bedeutung dieser Frage. Nirgendwo sonst liegen Sieg und Niederlage so dicht beieinander. Deshalb brauchen Sportler ein hohes Maß an Disziplin, um insbesondere »schwere« Zeiten leichter zu überstehen. Ein Sportler, der eines meiner Seminare besuchte, brachte es auf den Punkt: Verlieren gehört zum Siegen dazu. Wer nicht verlieren kann, wird auf Dauer kein Sieger.

Als der beste Rennfahrer aller Zeiten, Michael Schumacher, Ende 2006 in den »vorzeitigen«, wenngleich verdienten Ruhestand ging, wurde es den Verantwortlichen im Rennsport angst und bange. Plötzlich fehlte die Leitfigur. Doch das Leben kennt nur Wachstum. Lücken werden sofort geschlossen. Wenn etwas aufgegeben wird, dann wird nur der Platz frei für etwas Neues. Als Mitte März 2007 die Rennsaison eröffnet wurde, quasi die Stunde null ohne Michael Schumacher, war ich nicht überrascht, als sich die Zeitungen tags darauf mit Superlativen fast schon überschlugen. Die Rede war von einem bis dahin völlig unbekannten englischen Rennfahrer, Lewis Hamilton, der als Dritter ins Ziel ging. »Der Tiger Woods auf Rädern«, überschrieb eine Zeitung ihren Bericht. »Er ist ein Genie und hat alles, was man braucht, um Weltmeister zu werden«, schwärmte Sir Stirling Moss, der bis heute als bester britischer Rennfahrer gilt. »Er ist der beste Neuling aller Zeiten, so etwas habe ich jedenfalls noch nicht gesehen«, sagte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda. Die renommierte englische Tageszeitung »The Times« rechnete schon hoch, dass Hamilton für die Werbebranche Gold wert ist und bald sogar Michael Schumacher oder Fußball-Ikone David Beckham in den Schatten stellen dürfte. Dieses Rennen in Melbourne war für den 22-Jährigen das erste in der Formel 1. Umso erstaunlicher das Ergebnis. Aber es zeigt, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie hart an sich arbeiten und ein klares Ziel vor Augen haben. Als Zwölfjähriger sprach der Brite den damaligen McLaren-Teamchef Ron Dennis am Rande einer Preisverleihung an. Dieser Mut des kleinen Knirpses ist beachtlich, zumal er versprach, eines Tages für die Formel 1 zu fahren. Ron Dennis soll darauf gesagt haben: »Gut, wenn du die Kartmeisterschaft gewinnst, dann komm wieder.« Ein Jahr später stand Hamilton erneut vor ihm: »Mister Dennis, ich habe die Meisterschaft gewonnen!« Von da an ließ ihn der McLaren-Boss nicht mehr aus den Augen.

Haben Sie den Mut, Ihren Weg zu gehen. Lassen Sie sich nie von Ihren Zielen abbringen, egal was die Menschen um Sie herum von Ihnen denken mögen. Der Neurowissenschaftler Solomon Snyder von der John Hopkins University in Baltimore nennt es das »Prinzip der Dreistigkeit«. Menschen, die erfolgreich werden wollen, haben den Mut, sich über Konventionen hinwegzusetzen. »Es geht nicht darum, eine originelle Idee zu haben, sondern auch um die Erkenntnis, dass diese Idee wirklich wichtig ist«, sagte Snyder in einem Interview.


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