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Teil A: Motivation & Erfolg

1. Warum hilft uns die Motivation?

„Ob wir unser Ziel erreichen, ist nicht so wichtig.

Alles, was zählt, ist, mit welcher Motivation

wir es anstreben.“

Dalai Lama

Die meisten Menschen haben schon morgens eines der größten Probleme zu lösen: „Wie schaffe ich es, noch einige Minuten länger liegen zu bleiben?“ Doch liegen zu bleiben ist nicht gut, wie inzwischen mehrere wissenschaftliche Studien eindrucksvoll nachweisen. Dieses „ich bleibe noch ein paar Minuten liegen“ wirkt sich eher negativ auf den Organismus aus. Am besten, Sie stehen ohne Verzögerung auf, sobald Sie die Augen geöffnet haben. Es ist schon so, wie ein altes türkisches Sprichwort sagt: „Wer früh aufsteht, wird reich.“ Ich kann mich dieser Meinung anschließen, möchte allerdings noch ergänzen: „... aber nur, wenn er sich positiv auf den Tag einstellt.“ Den meisten Sprichwörtern ist eigen, dass sie aus einer Zeit stammen, in der die Menschen weder Zeitung noch Telefon hatten. Heute dagegen werden sie von einem Radiowecker geweckt, die Zeitung liegt druckfrisch im Briefkasten, ihr Handy meldet die neuesten News via Twitter, App und SMS und im Fernsehen läuft auf allen Kanälen „Guten Morgen, Deutschland ...“. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas dagegen einzuwenden hätte. Aber seien wir doch ehrlich: Was hören bzw. lesen Sie denn schon in der Früh? Wird da erzählt, dass eine Frau ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat, in Ihrer Heimatgemeinde fünf neue Arbeitsplätze entstanden sind oder der Kindergarten um die Ecke nun wirklich jedes Kind aufgenommen hat? Wohl kaum! Die Wahrheit ist doch, dass Sie mit negativen Nachrichten geradezu bombardiert werden. Sie können sich dieser Flut von Meldungen über Tote, Verletzte, Korruptionen, Steuererhöhungen, Kürzungen etc. nicht entziehen. Auch wenn es die meisten nicht wahrhaben wollen, aber wer sich morgens davon zudröhnen lässt, muss sich nicht wundern, wenn er schon die ersten Minuten des neuen Tages missmutig ist und eher das Negative als das Positive sieht.

Es ist geradezu überlebenswichtig, eine positive Grundeinstellung einzunehmen, um seine Ziele zu erreichen. Nur mit der richtigen Einstellung ist es möglich, sich motiviert den Aufgaben zu stellen, die das Leben täglich von uns verlangt. Ein klares Bild von dem zu haben, was Sie wirklich wollen, ist das ganze Geheimnis des Erfolges. Nur dann erhalten Sie die Power für den Tag, die Sie auch leichter mit Niederlagen umgehen lässt. Es gibt kein Leben ohne Widerstände. Überall dort, wo Energien wirken, und damit auch die Energie aus der Motivation heraus, werden Widerstände aufgebaut. Wer klare Ziele hat und hochmotiviert an deren Umsetzung geht, wird diese Widerstände überwinden.


2. Die Kraft der Lebensmotive

„Was immer du tun kannst oder zu können glaubst,

fang an. In der Kühnheit liegt: Genie, Kraft und Magie.“

Goethe

Der amerikanische Psychologe und Motivationsforscher Steven Reiss hat aufgedeckt, dass so gut wie alles, was wir tun – oder auch nicht tun –, auf 16 grundlegende Lebensmotive zurückgeführt werden kann. Die Art und Weise, wie stark diese Motive unsere Entscheidungen beeinflussen, ist völlig unterschiedlich. Jeder Mensch hat ein individuelles „Motivationsprofil“, durch das er sich von anderen unterscheidet. Dieses Motivationsprofil ist in der Tat so individuell wie der Fingerabdruck.

Diese Lebensmotive entscheiden darüber, wie wir uns in die Gesellschaft, in ein Team, in die Familie und in den Freundeskreis einfügen. In diesen Motiven erkennen wir, was den Sinn unseres Lebens ausmacht. Dabei wird das menschliche Handeln nicht auf einige wenige Antriebskräfte wie „Streben nach Macht und Besitz“ oder „Ausleben der Sexualität“ reduziert. Dieses Profil trägt der Tatsache Rechnung, dass die Lebensmotive in ihrer Summe unser Denken und Handeln beeinflussen. Indem Sie Ihr eigenes individuelles „Motivprofil“ erkennen, wird Ihnen auch klar, dass die Antriebskräfte von Menschen, mit denen Sie zusammenleben und -arbeiten, völlig anders gestaltet sind als Ihre und so respektiert werden müssen, wie sie sind. Die Anerkennung der Individualität jedes Menschen ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenleben.

Überlegen Sie, was wichtig für Sie ist:

1.Das Streben nach Erfolg, Führung und Einfluss

2.Das Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit

3.Neugier und das Streben nach Wissen, Wahrheit und Erkenntnis

4.Das Streben nach Anerkennung, sozialer Akzeptanz, nach Zugehörigkeit und Selbstwert

5.Ordnung, Streben nach Stabilität, Klarheit und guter Organisation

6.Das Streben nach Besitz und Wohlstand

7.Ehre, Loyalität und charakterliche Integrität

8.Welche Rolle spielen in Ihrem Denken Idealismus und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und Fairness?

9.Was bedeuten für Sie Beziehungen, Freundschaften, Freude an gemeinsamen dynamischen Prozessen?

10.Familienleben und das Streben danach, eigene Kinder zu erziehen

11.Eros: Streben nach einem erotischen Leben, Ästhetik, Sexualität und Schönheit

12.Status: Streben nach Prestige, nach Reichtum, Titeln und öffentlicher Aufmerksamkeit

13.Rache: Streben nach Konkurrenz, Kampf, Aggressivität und Vergeltung

14.Freude am Essen und/oder Kochen

15.Körperliche Aktivität: Streben nach Fitness und Bewegung

16.Ruhe: Streben nach Entspannung und emotionaler Sicherheit

Für erfolgreiche Menschen ist der Beruf eine ihrer größten KraftTankstellen, weil sie das lieben, was sie tun. Im Leben geht es nicht darum, nur das zu tun, was Sie können, sondern das zu tun, was Sie lieben. Wir alle können Dinge gut, auch wenn wir sie nicht mögen. Schüler, die nur gute Noten nach Hause bringen, müssen nicht gerne zur Schule gehen. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Insofern sagt das Ergebnis eines Eignungstests, mit dem Sie z. B. Ihre Stärken und Fähigkeiten herausfinden sollen, gar nichts aus. Wenn Sie das, was Sie tun, lieben, dann haben Sie auch eine Begabung dazu! Nur die Liebe zu einer Sache gibt Ihnen den Antrieb durchzuhalten und im Wortsinn allen Stürmen zu trotzen.

Der amerikanische Glücksforscher Mihaly Czikszentmihalyi wollte es genau wissen. Er befragte Tausende von Freiwilligen: Wie fühlen Sie sich? Was tun Sie gerade? Die Antworten waren überraschend. Am glücklichsten waren die Befragten nicht beim Sonnenbaden oder Nichtstun, sondern bei einer ernsthaften Beschäftigung. Dabei gibt es immer wieder Momente, in denen wir die Zeit vergessen, weil wir so in unserer Aufgabe aufgehen. Diese Momente, die der Forscher als „Flow“ bezeichnet, entstehen immer dann, wenn die Arbeit freiwillig getan wird, als Herausforderung empfunden wird und auch zu bewältigen ist.

Lieben Sie das, was Sie tagtäglich tun? Im anderen Fall sorgen Sie für Veränderungen.


3. Wie motiviere ich mich selbst?

„Zuerst wähle eine klare, eine realisierbare Idee – ein Ziel. Als Zweites versehe dich mit den Mitteln, die zur Erreichung dieses Zieles notwendig sind: Wissen, Geld, Rohstoffe und Methoden. Im dritten Schritt setze alle deine Mittel im Hinblick auf das zu erreichende Ziel ein.“

Aristoteles

Ich motiviere mich selbst, indem ich meinen inneren Schweinehund überwinde. Es geht nicht darum, gute Vorsätze zu entwickeln. Das kann jeder. Sie aber umsetzen, also sprichwörtlich mit Leben füllen, das kön- nen nur die wenigsten. Wenn Sie in Ihrem Leben wirklich etwas verän- dern wollen, dann müssen Sie mit Kleinigkeiten anfangen. Angenom- men, Sie wollen fünf Kilo abnehmen. Dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, wie z. B. Joggen. Also fassen Sie den Entschluss, am Wochenende durch den Wald zu joggen. Am Samstagmorgen wachen Sie auf, erinnern sich an Ihr Vorhaben, in den Wald zum Joggen zu gehen. Was passiert? Sie bleiben liegen. Schließlich ist es im Bett so schön ge- mütlich. Einmal zur Seite gedreht und schon fallen die Augen zu. Ein gutes Gefühl. Ihr innerer Schweinehund hat sich durchgesetzt und wieder einmal dafür gesorgt, dass die guten Vorsätze bleiben, was sie sind: heiße Luft.

Wer sich selbst motivieren möchte, muss realistische Vorhaben planen und sie Schritt für Schritt abarbeiten – und zwar zeitnah. Wer also ab- nehmen möchte, sollte noch am selben Tag den ersten Schritt unterneh- men. Dazu muss niemand in den Wald. Spazierengehen wirkt schon wahre Wunder und ist für den Anfang ein ideales Aufwärmtraining. Es sind nie die Umstände, die uns von unseren Zielen abbringen, sondern nur unsere Ausreden. Der deutsche Dichter Theodor Fontane sagte:

„Man muss es so einrichten, dass einem das Ziel entgegenkommt.“

Erfolgreiche Menschen planen ihr Leben nicht nur am Silvesterabend. Sie halten ständig ihre Nase in den Wind, um ihrem Leben eine Richtung zu geben. Diese Menschen wissen, dass nichts dynamischer ist als der Wandel. Wer in unserer hektischen Zeit überleben will, muss sich daher jeden Tag aufs Neue die Frage stellen, ob der eingeschlagene Kurs noch der richtige ist. Ein Segler, der am Morgen mit seinem Schiff aufs offene Meer hinaussegelt, hört sich immer und immer wieder den aktuellen Wetterbericht an. Er weiß, dass das Wetter auf See oft umschlägt und dass sich der Wind oft tückisch verhält. Hielte er sich nur an den mor- gendlichen Wetterbericht, könnte er im schlimmsten Fall in einen Orkan geraten und mit Mann und Maus untergehen. Sowie er aber auf den neu- esten Wetterbericht hört, bleibt ihm genügend Zeit, sich auf Veränderun- gen einzustellen und das Schiff in den sicheren Hafen zurückzusteuern.

Motivation ist Teamwork. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann das Vorhaben gelingen. Ein Familienvater, der mehr Zeit im Büro als mit der Familie verbringt, um viel Geld zu verdienen, wird viel Geld verdie- nen können. Doch der Preis dafür ist hoch. Er wird nicht nur das Risko eingehen, seine Familie zu verlieren (Scheidung von der Ehefrau, Tren- nung von den Kindern), sondern auch die Hälfte seines Vermögens, das er seiner Ex-Frau auszahlen muss. Während er sich auf sein großes Ziel konzentriert, finanziell frei zu werden, konzentriert sie sich auf ihr Ziel: geliebt zu werden. Nicht das Ziel des Einzelnen ist wichtig, sondern das Ziel innerhalb einer Gemeinschaft, in diesem Fall der Familie. Nur wenn alle mit dem Vorhaben einverstanden sind, sollte ein neues Projekt be- gonnen werden. Mit der Kraft und Unterstützung der Familie im Rücken ist die Motivation enorm und das Erreichen eines Ziels nur noch eine Frage der Zeit.


4. Wie motiviere ich mein Team?

„Wie schwer eine Verantwortung ist, können wir erst

ermessen, wenn wir sie tragen.“

Ernst Ferstl

Ich motiviere mein Team, indem ich mit ihm rede, denn wir Menschen sind soziale Wesen und deshalb aufeinander angewiesen. Früher wurden Häftlinge in Einzelhaft gesteckt, damit sie dort zur „Besinnung“ kommen. Einzelhaft bedeutet, rund um die Uhr in einem kleinen Raum eingesperrt zu sein. Der Gefangene nimmt also immer dieselben Reize wahr. Durch die Einschränkung der Bewegung wird auch die körperliche Wahrnehmung reduziert. Bereits nach wenigen Stunden zeigen sich erste psychische Symptome. Schon 1842 protestierte der englische Schriftsteller Charles Dickens gegen die Isolationshaft und bezeichnete sie, da sie für gewöhnlich keine deutlich sichtbaren Spuren hinterlässt, als weiße Folter. Für ihn war diese Form der Folter schlimmer als jede körperlich wirkende Folter. Davon sind Experten weltweit inzwischen überzeugt, weshalb diese Form der Inhaftierung aufs Entschiedenste bekämpft wird. Doch in vielen Ländern der Welt wird daran festgehalten, weil sie den Gefangenen gefügig macht.

Doch wir müssen gar nicht so weit gehen und ein solches Beispiel anführen. Eine Redensart sagt: Strafe mit Verachtung. Zu Neudeutsch: Mobbing. Wer als Führungskraft, also als Chef, Unternehmer oder Abteilungsleiter, ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern haben will, muss als erstes ein guten „Draht“ zu ihnen haben. So haben Untersuchungen ergeben, dass in modernen Familien die Menschen im Durchschnitt gerade noch acht Minuten pro Tag miteinander sprechen, dafür aber drei Stunden und neununddreißig Minuten pro Tag fernsehen. Wir erleben die schleichende Vereinsamung aber nicht nur in Familien. Immer mehr Menschen laufen durch die Straßen mit den Stöpseln ihres MP3-Players in den Ohren. Das ist eine deutliche Warnung: „Sprich mich nicht an, du störst!“ Im Auto bewegen wir uns gut geschützt hinter Blech und Glas bequem durch die Stadt, während das Radio läuft. Im Büro angekommen führt der erste Schritt zum Computer. Er wird aktiviert, um die Mails zu lesen, die während der Abwesenheit eingetroffen sind. Je mehr die Technik die Menschen in eine virtuelle Realität entführt, desto mehr stumpfen sie gegenüber ihren Mitmenschen ab.

Wer jedoch große Erfolgsgeschichten quer durch die Jahrhunderte liest, kann feststellen, dass erfolgreiche Menschen nicht nur kreativ und durchsetzungsfähig, sondern häufig wahre Kommunikationsgenies waren.

Egal, welches Team Sie motivieren möchten, Familie, Fußballverein, Firma, Schulklasse der Kinder etc.: Reden Sie mit den Menschen und Sie erreichen die höchstmögliche Motivation. Die Menschen wollen als soziale Wesen wahrgenommen werden. Bleiben Sie in allem, was Sie sagen und tun, authentisch. Nur echte Gefühle zählen, denn von Ihrer Handlungsweise hängen nicht nur Ihre Stimmung und die Ihres Gesprächspartners ab, sie prägt auch Ihre körperliche Verfassung. Erinnern Sie sich nur an das wunderbare Gefühl, das Ihren Körper und Geist während eines angeregten, von Sympathie getragenen Gesprächs durchpulst hat. Genau dieses Gefühl können Sie Ihrem Team vermitteln, wenn Sie voll und ganz hinter dem stehen, was Sie sagen. Wissenschaftliche Studien kommen immer wieder zu dem gleichen Ergebnis: Es ist nicht wichtig, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen. 55 Prozent eines Gespräches werden durch Körpersprache und Gesten geführt, 38 Prozent durch Tonlage und Klang und nur sieben Prozent über den Inhalt.

Wer sich für seine „Team-Mitglieder“ aufrichtig interessiert, sendet über all das bisher Geschriebene eine weitere Botschaft hinaus: Ich habe Zeit für dich/für Sie. Wer sich „Zeit nimmt“, der hebt sich damit von der Masse ab. Gibt es eine größere Motivation für ein Teammitglied, wenn sich der „Chef“ für ihn persönlich interessiert?


5. Wie werde ich besser wahrgenommen?

„Der Mensch lebt durch den Kopf. Der Kopf reicht ihm

nicht aus. Versuch es nur. Von deinem Kopf lebt höchstens

eine Laus.“

Bertolt Brecht

Nehmen wir einmal an, Sie arbeiten als Verkäufer in einem Unternehmen. Seit einigen Tagen haben Sie keinen richtigen Erfolg gehabt und Ihr Verkaufsleiter wird langsam ungeduldig. Er ermahnt Sie, doch bis zum Ende des Tages mindestens einen Auftrag zu bekommen. Was glauben Sie, was jetzt passieren wird? Werden Sie an diesem Abend Ihrem Vorgesetzten einen unterschriebenen Auftrag vorlegen können? Nein, Sie werden keinen Auftrag bekommen! Denn wenn Sie etwas unter Druck tun müssen, entsteht neuer Druck, dessen Auslöser Sie ganz allein sind und nicht Ihr Verkaufsleiter. Sie werden nach dem ermahnenden Gespräch aus der Firma fahren und die ganze Fahrt zum Kunden nur daran denken, dass Sie dringend einen Auftrag brauchen. Eigentlich könnten Sie diese Botschaft nun auch auf Ihre Stirn schreiben. Das hätte dieselbe Wirkung. Ihr Gegenüber, also Ihr Kunde, wird schon nach wenigen Minuten spüren, dass Sie unter Druck stehen und einen Auftrag brauchen. Das können Sie einfach nicht leugnen, weil Ihr Körper mehr sagt als tausend Worte.

Menschen riechen Verzweiflung!

In einer solchen Situation wird kein Kunde einen Auftrag unterschreiben, weil er glaubt, dass Sie ihn übervorteilen werden, um Ihren Job zu erfüllen. Wer sich übervorteilt fühlt, glaubt immer, mehr bezahlen zu müssen als üblich. So gut Ihr Angebot tatsächlich auch ist, Ihr Kunde wird in einer solchen Situation immer glauben, dass Ihre Firma zu teuer ist. Obwohl, und das ist das Besondere daran, Sie ihm vielleicht noch gar keinen Preis genannt haben. Die Situation ist durch Ihre negative Haltung so verfahren, dass jedes weitere Gespräch Zeitverschwendung ist. Deshalb werden Sie sich nun von diesem Kunden verabschieden und damit eine negative Kettenreaktion auslösen. Sie gehen und sind frustriert.

Jetzt aber wird die Situation immer gefährlicher für Sie. Denn Sie werden von Selbstzweifeln befallen, denken darüber nach, was Sie für ein Versager sind, glauben, dass die Welt schlecht ist etc. Es ist, als wenn jemand einen Lichtschalter in Ihrem Gehirn ausgeknipst hat und Sie jetzt in die große Dunkelheit fallen. Unter solchen Voraussetzungen können Sie unmöglich Erfolg haben. Es wäre in der Tat besser, sich für den restlichen Tag eine Auszeit zu nehmen, um Abstand zu gewinnen und zu neuen, positiveren Gefühlen zu kommen. Auch wenn Ihr Verkaufsleiter toben wird, aber für Sie ist es das Beste.

Vielleicht kennen Sie die „Peanuts“, diese einfachen und doch so tiefgründigen Comics des Zeichners Charles Schulz. In einem seiner Comics macht er deutlich, wie einfach es ist, sich selbst negativ zu beeinflussen. Sally fragt Charlie Brown: „Was muss ich tun, dass ich mich so richtig mies fühle?“ Die Antwort lautet: „Du musst nur den Kopf senken, dein Gesicht in Falten legen und Schultern und Arme hängen lassen. Du wirst sehen, es funktioniert hundertprozentig. Sofort fühlst du dich richtig mies!“ Probieren Sie es ruhig mal selbst aus. Sie werden nicht in der Lage sein, in dieser Haltung einen positiven Gedanken zu fassen. Aber seien Sie überzeugt, es funktioniert auch andersherum: Breiten Sie die Arme aus, schließen Sie die Augen und sehen Sie sich am Ziel Ihrer Wünsche. Sie können sich dem warmen, positiven Gefühl, das spürbar durch Ihren Körper geht, gar nicht entziehen. Versetzen Sie sich mit Ihren Gefühlen in die Wirklichkeit, die Sie als erfolgreicher Mensch real erleben werden. Überspringen Sie in Ihrer Vorstellung die Strecke, die Sie zu Ihrem Ziel noch vor sich haben, und begeistern Sie sich für ein Leben im Erfolg.


6. Wie kann ich Rückschläge leichter verkraften?

„Hoffnung ist eine Art Glück, vielleicht das größte

Glück, das diese Welt bereit hat.“

Samuel Johnson

Zu den deutschen Schlagersängern, mit denen ich groß geworden bin, zählt auch Howard Carpendale, der sich vor einigen Jahren von der Bühne verabschiedete. Endgültig und für immer. Comeback ausgeschlossen – sagte er damals. Es kam anders und heute steht er wie eh und je als gefeierter Star auf der Bühne. Genauso wie Marius Müller-Westernhagen. Ein besonders erstaunliches Comeback gelang im Jahr 2009 dem Rennfahrer und mehrfachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Erstaunlich deshalb, weil es auch im Rennsport Altersgrenzen gibt, die allein schon aus Sicherheitsgründen eingehalten werden sollten. Nun fragen sich viele Menschen, warum er sich das dann noch antut. Er hat doch schon alles im Leben erreicht, ist einer ihrer Einwände. Er ist reich, gesund, verheiratet, lebt in einer Villa und könnte bis ans Ende seiner Tage ein ruhiges Leben führen. Diese Ansichten verblassen, wenn wir uns anschauen, wer eigentlich ein Comeback startet. Es sind doch nicht die Versager oder Loser, die nichts hinbekommen. Keine Nummer 100 auf der Weltrangliste, kein Sänger, der nicht in den Charts der Top 100 zu finden ist. Und schon gar nicht sind es Schauspieler, die nur mit einer Nebenrolle in irgendeiner Soap brillieren. Sie heißen Michael Schumacher, Mickey Rourke oder Michael Jordan – Giganten eben. Es gibt einen simplen Grund für ihr Verhalten, und zwar den gleichen, aus dem sie überhaupt erst zu Giganten geworden sind:

Sie lieben das, was sie tun, auf so eine intensive Art, dass sie es tun müssen.

Sie sind Champions, weshalb sie keinen einzigen Gedanken an Niederlagen oder ein mögliches Versagens verschwenden. Sie wissen, dass sie schaffen können. Deshalb starten sie ein Comeback.

Sie gehen Risiken ein, aber ist ihr Risiko größer als das eines Arbeitnehmers, der morgen seinen Arbeitsplatz verlieren kann oder sogar sein Leben, wie Michael Schumacher? Es gibt viele Berufe, in denen Angestellte jeden Tag den Tod vor Augen haben, wie Polizisten, Soldaten, aber auch Bergarbeiter, die mit den Widrigkeiten unter Tage zu kämpfen haben.

Champions von der Sorte Michael Schumachers unterscheiden sich extrem vom Durchschnitt. Sie wollen mehr, deutlich mehr als der Normalbürger. Natürlich geben sie sich keinen Illusionen hin. Sie wissen, dass Erfolg und Misserfolg Zwillinge sind, von denen immer nur einer gerade das Sagen hat. Insofern sind Misserfolge und damit Niederlagen nichts anderes als ein Ansporn, etwas noch besser zu machen.

Nehmen Sie Rückschläge und Niederlagen als das wahr, was sie sind: Hinweise. Hinweise darauf, dass Sie etwas verbessern oder anders machen müssen, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Ich weiß, manchmal hängt von einem Projekt so viel ab und man fühlt sich stark genug, es auch abzuwickeln. Doch es reicht eine Sekunde, die alles verändern kann. Der sicher geglaubte Auftrag kommt nicht zustande, der Lastwagen mit der Terminfracht verunglückt, ein wichtiger Mitarbeiter fällt durch eine Sportverletzung über Monate aus. Das alles gehört zum Leben. In solchen schwierigen Momenten trennen sich die Looser von den Gewinnern. Erfolgreiche Menschen lassen sich nicht durch Umstände in die Enge treiben. Sie behalten einen „kühlen“ Kopf, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Erfolgreiche Menschen sind keine ständigen Sieger. Sie werden genauso vom Schicksal getroffen und müssen Niederlagen hinnehmen wie alle anderen auch. Doch gehen sie mit dem Unvermeintlichen anders um als der Durchschnitt, der sich viel zu oft von kleinen Rückschlägen einschüchtern lässt. Glauben Sie, Deutschlands Wirtschaftswunder in den Jahren nach dem Krieg wäre möglich gewesen mit Zweiflern, Zauderern und Drückebergern?

Wesentlich ist, den Zustand zu akzeptieren. Wenn Sie etwas akzeptieren, was unabänderlich ist, dann haben Sie eine realistische Chance, die Dinge wieder in die gewünschte Richtung zu bewegen. Die letzten Jahre waren geprägt durch zahlreiche Insolvenzen namhafter Konzerne. Infolge der Finanzkrise waren einige Firmen nicht mehr in der Lage, sich aus eigener Kraft zu finanzieren. Es blieb ihnen nur noch die Insolvenz. Doch viele dieser namhaften Firmen sind wieder da. Sie haben sich ihrer alten Schulden entledigt, ihre Angebotspalette rigoros zusammengestrichen und sich auf ihre Kernkompetenz zurückgezogen. Es war ein langer Weg dorthin, verbunden mit einer Stigmatisierung (ein Konkurs in Deutschland gilt noch immer als Schande). Doch die Macher haben ihre Köpfe nicht in den Sand gesteckt, sondern zusammen, um mit neuen Ideen und frischem Wind neu durchzustarten. Mit Erfolg – wie wir heute an vielen Stellen sehen.

Wir leben in einem Risikozeitalter, in dem nur derjenige bestehen kann, der Mut zeigt und über ausreichendes Wissen verfügt. Wer vor dem Risiko der Zeit, in der wir leben, davonläuft, wird vom Risiko eingeholt! Denn das größte Risiko liegt im permanenten Vermeiden von Risiken. Falls Sie befürchten, bei einem Ihrer Vorhaben zu scheitern, können Sie diese Angstblockade mit der einfachen Überlegung durchbrechen: „Was kann mir schlimmstenfalls passieren?“ Sie werden bald feststellen, dass dieser „schlimmste Fall“ nie so schlimm ausfällt, wie Sie befürchtet haben! Trainieren Sie Ihren Optimismus und begeistern Sie sich jeden Morgen für einen optimistischen Start in einen neuen Tag. Springen Sie aus dem Bett, breiten Sie die Arme aus und sagen Sie voll Optimismus und Tatendrang: „Jetzt geht’s los!“ Damit erzeugen Sie ein ganz anderes Körpergefühl, als wenn Sie unwillig gähnend aus dem Bett kriechen und brummig feststellen: „Mein Gott, schon wieder eine Nacht rum!“


1 771,06 ₽
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9783982255330
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