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Die Kardinalpunkte und die Bedeutsamkeit der solaren Philosophie Ägyptens

Weiter erhebt sich nach jenem als dritter der Hauptpunkt, der in sich jenen strahlenden Aufgang enthält, wo die Sterne erstehen, wo die Rückkehr des Tages erfolgt und die Teilung in Stunden; deshalb nennen ihn Horoskop die griechischen Städte und er will nicht übersetzt sein, weil er den Fachausdruck gern hört. Dieser entscheidet den Lebensverlauf, bestimmt den Charakter ….

Manilius14

Die Ägypter glaubten zutiefst an Reinkarnation und hielten den körperlichen Tod lediglich für einen Übergangsprozess im fortschreitenden Zyklus des Lebens. Sie verstanden den Tageslauf der Sonne als eine Reise, bei der der Sonnengott täglich einen Zyklus von Tod und Wiedergeburt durchschritt: Er starb abends beim Untergang der Sonne und wurde am Morgen bei Sonnenaufgang wiedergeboren.

Ebenso wie der sichtbare Tod von Sonne, Mond und Sternen eintrat, wenn diese im Westen unter den Horizont fielen, glaubten man in Ägypten, dass die Seele nach Westen gezogen wurde und den Sternen folgte, wenn sie den Körper beim Tod verließ. Infolgedessen erhielt der westliche Horizont eine mythologische Verbindung mit allen Gesichtspunkten von Tod, Schwäche, Untergang und Rückzug. Der Westen war auch als Amentat bekannt, was soviel bedeutet wie „Ort der Ruhe“, „Tod“ oder „die Pforte zum Duat“ und als eine Widerspiegelung dieses Glaubens wurden beinahe alle Pyramiden und königlichen Gräber am Westufer des Nil angelegt. Im Gegensatz dazu wurde der Osten mit dem Beginn und der Erneuerung der Lebenskraft assoziiert. Alte ägyptische Darstellungen des Sonnenlaufes über den Himmel zeigen den Sonnengott, der mit fortschreitender Tageszeit altert oder der in unterschiedlichen Booten reist und auf jedem Abschnitt der Reise die Gestalt eines anderen Gottes annimmt. Khepri (was „Anfang“ bedeutet) am Morgen, Ra („strahlender Glanz“) am Mittag und Atum („vollkommen“) oder Amun bzw Amen („verborgen“) am Abend.


Abb. 8: Der Sonnenlauf im alten Ägypten

Duat war der ägyptische Begriff für die Unterwelt. Diese bildete die verborgene Hemisphäre unterhalb der Erde, welche den Westen wieder mit dem Osten vereinigte. Während der Sonnengott seine Reise durch die Unterwelt fortsetzte wurde sein Zyklus der Transformation in der Mitte des Duat vollendet: dem Nadir des Himmels, den er in der Mitte der Nacht erreichte. Hier löste der vollkommene Sonnengott eine neue Manifestation aus und wurde in ein sich entwickelndes Kind verwandelt, das bereit war, bei Sonnenaufgang erneut geboren zu werden. Aufgrund dieser Vorstellung verbinden verschiedene abergläubische Bräuche und Sitten die kardinalen Richtungen Osten mit dem Leben, Süden mit Kraft und Erfüllung, Westen mit Tod und den Norden mit der Unterwelt. Im mittelalterlichen England wurde Hinrichtungsstätten generell im Westen der Stadt angelegt, und die Gräber wurden nach Osten ausgerichtet, so dass sie nach der aufgehenden Sonne blickten. Friedhöfe wurden an der Ost- oder Südseite der Kirche angelegt. Lediglich Kriminelle und ungetaufte Kinder wurden im Norden vergraben, denn diese lagen im Schatten der Kirche und man nahm an, dass die „dunklen Geister“ hier leichter Einzug halten konnten.

Die untere Himmelsmitte (IC): 4. Haus

Die Unterwelt im alten Ägypten darf man allerdings nicht mit der Hölle des mittelalterlichen Christentums gleichsetzen. In Ägypten galt der Tod nicht als das Ende des Lebens, sondern als ein Übergangsstadium, als eine Periode der Reinigung, Ruhe und Erneuerung. In der antiken Philosophie repräsentieren die „unteren Tiefen“ die spirituelle Quelle, den universellen Ursprung, aus dem wir kommen und zu dem wir letzten Endes wieder zurückkehren. Entsprechend ist das 4. Haus astrologisch „dem Anfang und Ende aller Dinge“, den „Eltern“ und der „Herkunft“ verbunden. Manilius schrieb, dass dieses Haus den Urgrund aller Dinge regiert und den tiefsten Bereich der Unterwelt symbolisiert. Es verweist auf all das, was von den „Eingeweiden der Erde“ entspringt, zu diesen gehört oder dort angesiedelt ist. Folglich ist das 4. Haus mit Mineralien und den natürlichen Ressourcen der Erde wie Kohle, Erzen oder Öl in Verbindung zu sehen, ebenso mit dem Bergbau. Da sich das 4. Haus auf die tiefsten Abgründe und all das erstreckt, was in der Erde verborgen ist, erlangte es auch die astrologische Herrschaft über Gräber, vergrabene Schätze und Wohlstand aus verborgenen Quellen. Es symbolisiert auch das Ertrinken, aber auch die Mittel, mit denen wir die Vergangenheit oder die verdeckten Wurzeln der Gegenwart erforschen. Selbstverständlich steht es auch für den Untergrund als solchen mit allen damit verbundenen Assoziationen an Schwäche, Tod, die Alten oder die ganz Jungen. In der Antike bedeutete es auch die Eltern, im Mittelalter repräsentierte es etwas eingegrenzter den Vater, von dem aus die genealogische Linie gezogen wird. Generell ist es mit den Vorfahren, den Großeltern, dem Familienbesitz, geerbtem Wohlstand und Grundbesitz verbunden. Wie in der ägyptischen Symbolik ist es die Rückkehr zu der Quelle sowie Anfang und Ende des Lebens – der endgültige Abschluss, aber auch der Same aller zukünftigen Möglichkeiten.

Die Auflistung unten umreißt die klassischen Zuordnungen zu den Häusern. Besonders hingewiesen werden sollte auf Manilius15, da er ein sehr altes Verständnis der Hausbedeutungen darlegt, aber auch auf Firmicus16, der gegen Ende der klassischen Periode lebte und folglich für einen späteren Zugang steht. Auch andere Standpunkte aus der klassischen Periode werden noch einbezogen, die vorwiegend aus Greek Horoscopes von Neugebauer und Van-Hoesen17 stammen. Zum Vergleich habe ich auch die Gedanken von Al-Biruni18, William Lilly19 und einige moderne Deutungen hinzugenommen.

Deutungen des 4. Hauses

Manilius: Die Grundlage aller Dinge; Wohlstand; Erzbergbau und Gewinn aus verborgenen Quellen; Väter und die Misere der Alten. Der Tempel des Saturn.

Andere Klassiker: Eltern; Kindern; Geister; Leben im Tempel; Ansehen.

Firmicus: Eltern; Familienbesitz; Substanz; Besitztümer; Haushaltswaren; alles, was mit verstecktem und nicht zurückerlangtem Besitz zu tun hat. Kardinal.

Al-Biruni: Eltern; Großeltern; Nachkommen; Besitz; Felder; Wasserversorgung; was auf den Tod folgt und was den Toten geschieht.

Lilly: Väter; Ländereien; Häuser; Wohnhäuser; Erbe (Vaterschaft); Landwirtschaft und Bodenbestellung; verborgene Schätze; Abgrenzung oder das Ende von etwas.

Modern: Anfang und Ende des Lebens; Eltern; die Mutter (sagen manche); das Heim; Häuser; Land; Privatleben; Versteckte Emotionen.

Der Aszendent(AC): 1. Haus

Der Aszendent bezeichnet den Punkt des „Lebens“, denn die Sonne geht hier jeden Morgen auf und verteilt ihre lebensspendenden Kräfte des Lichts und der Wärme an die Welt. Traditionelle Beschreibungen des Aszendenten behaupten, dass er „Leben, die Bildung des Charakters und die Erscheinung“ repräsentiert. Er bedeutet unser Erscheinen in der Welt und da das Leben einen Körper erfordert, dem es innewohnen kann, beschreibt der Aszendent diesen. Es ist unsere Erscheinung und der äußere Ausdruck unseres Seins. Beides wird durch unsere Physiognomie zusammengebunden, in der sich der Charakter enthüllt.

Deutungen des 1. Hauses

Manilius: Leben und die Bildung des Charakters; die ersten Jahre; Erziehung; das Schicksal der Kinder und die Gebete der Eltern; Beruf; der Erfolg von Unternehmungen. Der Tempel des Merkur.

Andere Klassiker: Leben; Körper; Charakter; Geist.

Firmicus: Leben und der Lebensgeist des Menschen; Grundcharakter und Grundstein der Gesamtpersönlichkeit; Kardinal.

Al-Biruni: Seele; Leben; Länge des Lebens; Erziehung; Heimatland.

Lilly: Leben; Gesundheit und Vitalität; Form und Gestalt des Körpers.

Modern: Persönlichkeit; das Image, das wir projizieren; das äußere Verhalten; Gesundheit; Disposition und Manieren.

Viele klassische Astrologen setzten den Aszendenten in Bezug zu den intellektuellen Fähigkeiten und dem Grundcharakter. Er zeigt auch den Gesundheitszustand und den „Lebensgeist“ an: ob wir die Willensstärke und Vitalität haben, die man benötigt, um Behinderungen und Krankheiten zu überwinden. Die Farbe Weiß wird wegen dem Sonnenlicht dem 1. Haus zugewiesen (Lilly vermerkt, dass der Signifikator für einen verlorenen Gegenstand im 1. Haus ein Objekt von weißer oder heller Farbe beschreibt. 20). Da Licht symbolisch für das Leben steht, hängen die Kennzeichen der anderen Häuser zu einem gewissen Grad von ihrer Fähigkeit ab, ob sie aufgrund ihrer Aspektverbindung zum Aszendent einen Zugang zu dessen lebenserhaltenden Fähigkeiten haben.

Die Himmelsmitte (MC): 10. Haus

Sobald die Sonne sich der Himmelsmitte nähert, erreicht sie maximale Kraft und Pracht ihrer Strahlen. Entsprechend bezeichnet das 10. Haus den Status, die Reputation und die Stellung, die wir im Leben anstreben. Manilius nannte es „das Bollwerk des Himmels“ und bezeichnete es als den Tempel des „Ruhms“, „der Würde“, „der Ehre“ und „der Vollendung“.

Anerkennung, Ansehen und Liebe beim Volk vergibt er, Richter zu sein auf dem Forum, die Welt durch Gesetze zu ordnen, Wie auch entlegenste Völker nach seinen Verträgen zu binden.

Und seinem Rang entsprechend den Titel von jedem zu mehren.21

Als der höchste Punkt des Horoskops zeigt das 10. Haus die Aspekte unserer Persönlichkeit, die wir in der Öffentlichkeit offenbaren – unser „professionelles“ Selbst. Es verweist auf die soziale Stellung, die wir durch eigene Anstrengung erlangen können, im Gegensatz zu dem Vermächtnis des familiären Status, der mit dem Namen oder der Abstammung zusammenhängt, was die klassischen Astrologen mit dem 4. Haus verbinden. Aus ähnlichen Erwägungen haben manche klassischen Astrologen auch Schwangerschaften dem 10. Haus zugeordnet, denn es hat sowohl „mit der Frucht unserer Arbeit“ als auch mit der „Frucht der Lenden“(als Sitz der Zeugungskraft) zu tun.

Da wir in diesem Bereich danach trachten, unsere gesellschaftliche Stellung zu heben, verdeutlichen die planetaren Einflüsse auf dieses Haus, ob in den Unternehmungen, die die öffentliche Aufmerksamkeit oder Überwachung auf sich ziehen, Erfolg vorzufinden sein wird. In modernen Unternehmenshoroskopen hat das 10. Haus großen Einfluss auf die Verkaufsförderung und die „Markenidentität“. In einem Geburtshoroskop bringt eines der Lichter auf der Himmelsmitte den Geborenen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Dagegen zeigt dies in Ereignis- oder Stundenhoroskopen die Umstände, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.22

Aus dem gleichen Grund hat das 10. Haus viel mit Urteilen oder Entscheidungen zu tun. Manilus hat die Himmelsmitte mit dem Ausdruck von Kraft und Autorität assoziiert, von wo aus sich eine traditionelle Verbindung zur Vollstreckung von Gesetzen und Urteilen in Rechtsangelegenheiten ziehen lässt. Firmicus behauptet, dass die Himmelsmitte alle unsere Handlungen und den Geschäftsverkehr betrifft und dabei den allergrößten Einfluss hat. Übrigens eine Meinung, die in fast allen klassischen Texten widerhallt! Man betrachtet die Himmelsmitte als die Krone des Horoskops, und ein Planet auf der Himmelsmitte wird alles sehr wirkungsvoll beeinflussen. Obwohl das 4. Haus die generelle Bedeutung "Eltern" hat, wurden Mütter teilweise dem 10. Haus zugeordnet, um sie vom Vater zu unterscheiden.

Deutungen des 10. Hauses

Manilius: Ruhm; Auszeichnung; populäre Gunst; Macht; die Rolle von Recht und Justiz am Gericht; Allianzen mit fremden Ländern; Ruhm, den eigenen Stand betreffend; vollendeter Erfolg. Ehe. Der Tempel der Venus.

Andere Klassiker: Karriere; Talent; Ehren; Reputation; Frau.

Firmicus: Leben und Lebensgeist; alle unsere Taten; Heimat; Land; Berufskarriere; alle unsere Beziehungen zu anderen; Geistesschwäche; Kardinal; der größte Einfluss.

Al-Biruni: Regierung mit einem Rat der Adeligen; absolute Autorität; Erfolg im Geschäft; Handel; Berufe; Freigebigkeit.

Lilly: Ehre; Ansehen; fürstliche Persönlichkeit; Truppenführer; Richter; Autorität. Beruf, Mutter.

Modern: Ambitionen; Kariere, Beruf; sozialer Status.

Der Deszendent (DC): 7. Haus

In der Bewegung der Sonne in Richtung Deszendent erkannte die ägyptische Philosophie eine Schwächung der Vitalität, einen Kräfteverlust, den Tod oder die Notwendigkeit zum Rückzug. Da der Mangel an persönlicher Stärke mit dem Deszendenten assoziiert wurde, erhielt der Deszendent den Ruf eines „feindseligen Eckhauses“, in dem man empfänglich für den Einfluss von schädlichen Ereignissen und Feinden ist. Manilius verband das 7. Haus mit der Vollendung von Angelegenheiten und dem Ende des Lebens, weil die Sonne hier jeden Abend bei ihrem Untergang starb.

Den versinkenden Kosmos stürzt er kopfüber unter das Land und versenkt die Gestirne. …

Wundre dich nicht, wenn er Tor des dunklen Pluto genannt wird Und mit den Toren des Todes das Ende des Lebens verwahrt hält.

Hier erstirbt selbst der Tag, und die Erde entzieht ihn dem Erdkreis,

Und sie verschließt ihn im Kerker der Nacht wie einen Gefangenen.23

Während der Aszendent symbolisch für das Licht steht und Weiß oder helle Farben repräsentiert, so bewirkt der Verlust des Lichts am Deszendenten, dass dieses Haus mit Schwarz oder sehr dunklen Farben assoziiert wird.

Es gibt Belege dafür, dass die astrologischen Vorstellungen in der Zeit von Manilius bis Ptolemäus enorm gewachsen sind, und zu der Zeit, als Ptolemäus seinen Tetrabiblos geschrieben hat, war es unter den Astrologen schon beinahe üblich, das 8 Haus mit dem „Eintreten des Todes“ zu assoziieren. Der Deszendent behielt seine Verbindung mit kritischen Phasen von Gefahr jedoch bei, wie sich an Ptolemäus Formel zur Festlegung der Lebenslänge ersehen lässt:

Die tötenden Grade, welche nach der Art im Sinne des täglichen Laufs der Gestirne über dem Himmel gefunden werden, liegen am Deszendenten.24

Die Bezeichnung des 7. Hauses für Gegenspieler und folglich „die anderen“ – sei es in Liebe oder im Streit – erklärt sich teilweise dadurch, dass es diametral entgegengesetzt zum Aszendenten steht. Allerdings ist der symbolische Einfluss der Himmelsrichtung Westen ein integraler Bestandteil dieser Deutung. Der Westen wird generell als feindselig oder schwächend wahrgenommen aufgrund seiner Verbindung zu der Dunkelheit. Außerdem hat der Westen eine sehr alte Bedeutung in Hinblick auf jene, die uns entgegentreten. In der pythagoreischen Philosophie, die ihre Wurzeln in Vorstellungen der alten Mesopotamier und Ägypter hat, wird die Richtung rechts mit dem Osten und die Richtung links mit dem Westen verbunden. In der Bibel und in allen Philosophien der Welt wird der symbolische Gebrauch für rechts oder für den Osten verwendet, um auf Qualitäten hinzudeuten, die förderlich, stark, rechtschaffen, direkt, offen und auf das „Selbst“ fixiert sind. Dagegen symbolisieren links und der Westen Energien, die man an andere weitergibt und die einem Empfinden für Vereinigung, Partnerschaft und Verbindlichkeit entspringen, was man an dem Bezug dieses Hauses zur Heirat sehen kann. Dies bringt auch ein geschwächtes Selbstempfinden mit sich, sowie den Hinweis auf potenziell gefährliche, indirekte, obskure, dunkle und nicht vertraute Energien.

Entsprechend wird der Osten als männlich und diurnal betrachtet, währen der Westen als weiblich und nocturnal gilt. Folglich wird gesagt, dass männliche Planeten in der östlichen Hälfte des Horoskops gestärkt werden, während die weiblichen Planeten sich in den westlichen Quadranten freuen. Man findet insbesondere Belege dafür, dass der Mond am Deszendenten in starker Würde stehe, während er am Aszendenten geschwächt wird. Die Regeln für Elektionen schreiben vor, dass es ungünstig ist, den Mond an den Aszendent zu dirigieren, wenn man eine günstige Zeit für neue Unternehmungen wählen will. Obwohl wir heutzutage Partner beider Geschlechter mit dem 7. Haus in Zusammenhang bringen, wurde das 7. Haus ursprünglich vorwiegend mit dem Weiblichen assoziiert und wurde verwendet, um Frauen generell zu kennzeichnen.

Deutungen des 7. Hauses

Manilius: Die Vollendung von Unternehmungen; der Abschluss mühseliger Arbeiten; die letzten Jahre und das Ende des Lebens; Tod; die Verehrung der Götter; Heirat; Freizeit und Muße; gesellschaftliche Ereignisse; Bankette.

Andere Klassiker: Heirat.

Firmicus: Die Art und die Anzahl der Heiraten; kardinal, aber ungünstig aspektiert zum Aszendenten.

Al-Biruni: Frauen, Konkubinen, Hochzeiten; Kontroversen; Partnerschaften; Verluste; Gerichtsprozesse.

Lilly: Ehe; Partner; öffentliche (bekannte) Feinde; Diebe; die Gegenseite in Liebe, Krieg, Streit und Prozessen.

Modern: Diejenigen, mit denen wir unser Leben und Handeln teilen müssen; oder diejenigen, mit denen wir in enger Beziehung stehen, sei es emotionaler oder geschäftlicher Art; offene Feinde; Die „Nicht-Selbst“-Projektion.

Innerhalb den Quadranten dieses „kardinalen Kreuzes“ bewegt sich der Zyklus des Lebens: Die Empfängnis geschieht am IC, wenngleich der Aufstieg in die Manifestation oder die physische Form sich am Aszendenten vollzieht. Der Quadrant zwischen Aszendent und Himmelsmitte steht in Beziehung zu Jugend und Lebenskraft. Der Quadrant von der Himmelsmitte bis zum Deszendenten repräsentiert die mittlere Lebensphase und die Reife, während der Quadrant zwischen Deszendent und IC das Alter und den Tod repräsentiert. Alte Astrologen wie Antiochus oder Porphyrios beschrieben den Quadranten zwischen IC und Aszendent als den endgültigen Zustand der Gebrechlichkeit oder die Periode nach dem Tod (und die Vorbereitung auf die Wiedergeburt).25 Dagegen war Jean-Baptiste Morin einer der wenigen Astrologen im 17. Jahrhundert, der eine philosophische Erklärung der Hausbedeutungen bot. Er erkannte auch diesen zugrundeliegenden Zyklus der Erfahrung als eine Basis für seine Cabal of the Twelve Astrological Houses:

Welchen Teil des Himmels, wenn denn die Natur uns selbst führt und lehrt, sollten wir denn als die erste Ursache für den natürlichen Anfang aller Dinge nennen? Zweifellos veranlasst das, was ganz am Anfang einer Sache über den Horizont aufsteigt, die Sache selbst ebenfalls aufzusteigen. Denn es ist gewiss, dass der Osten für alle Planeten sehr viel einflussreicher ist als die anderen Bereiche, was auch von allen Astrologen bezeugt wird, wenn es um Aufgang, Kulmination und Untergang der Sterne geht und wie es die Erfahrung selbst zu Bewusstsein bringt bei einer Veränderung … . Aber sukzessive wird jener Teil des Himmels, der höher über dem Horizont steht und die Himmelsmitte besetzt beim Beginn der Angelegenheit, die Kontrolle über die Aktivitäten und die eintretende Wirksamkeit übernehmen. Was aber zu gleichen Zeit im Untergang steht, bildet den perfekten Endzustand ab. Und schließlich wird das, was die Tiefe des Himmels besetzt, als Ursache für eventuelle Nachteile und Verderbtheit angesehen. 26

Es scheint, dass Howard Sasportas auf der richtigen Spur war, als er die Häuser als einen „Lebenszyklus“ oder ein „Rad der Erfahrung“ in Erwägung zog, aber sein Fehler lag darin, diesen Zyklus in der numerischen Ordnung der Häuser zu suchen. Diese Abfolge korrespondiert mit der astronomischen Bewegung eines Planeten durch die Zeichen des Tierkreises. In der Astrologie ist es dagegen die Tagesbewegung des Himmels von Osten nach Westen – herbeigeführt durch die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse –, die eine bei weitem tiefere Bedeutung in sich trägt. Ptolemäus nahm darauf Bezug unter dem Begriff „Primärbewegung“, die sich über die natürliche Bewegung der Planeten hinwegsetzt während diese bestrebt sind, ihren Fortgang durch den Tierkreis zu nehmen. Geoffrey Chaucer fasst dies im 14. Jahrhundert zusammen indem er schrieb:


Abb. 9: Die Quadranten

Wie rollst Du doch, grausames Firmament

Von Anfang täglich um in Deinem Kreise

Treibst alles fort vom Ost zum Occident

Und schleuderst es aus angebornem Gleise.27

Obwohl das zunächst dieser Ordnung zu widersprechen scheint, ist die Nummerierung der Häuser dennoch auf dieser Ordnung aufgebaut und entstammt der "Schau" der ägyptischen Astrologen im Zweistunden-Takt. Die Häuser werden gegen den Uhrzeigersinn nummeriert, denn dies ist die Abfolge, wie die Sterne sich in den Häusern bewegen und am Osthorizont sichtbar werden – deshalb wurde der Aszendent als „Stundenschauer“ (horo-skopos) bezeichnet.

Für den Studenten heutzutage ist ein größeres Umdenken erforderlich, um die antike empirische Basis der heute in Gebrauch befindlichen astrologischen Techniken zu verstehen. Die symbolische Bedeutung der um uns herum stattfindenden Zyklen lässt sich nur begreifen, wenn wir unsere Augen und unseren Verstand von unseren statischen, zweidimensionalen Horoskopen emporheben und uns wieder mit den Himmelsbewegungen verbinden, wie wir sie mit den menschlichen Sinnen erfahren können: Aufgang im Osten, Kulmination im Süden28 und der Untergang ist im Westen. Die zodiakale Messmethode platziert die Planetenpositionen entlang der Ekliptik, aber dies ist ein universelles Maß. Es sagt nichts über die persönliche Signatur der Planeten aus, wie sie in Beziehung zu einem bestimmten Ort an einem bestimmten Zeitpunkt stehen. Darin liegt aber eine der wichtigsten Funktionen der Häuser – die Definition der Himmelspositionen im Hinblick auf einen bestimmten Ort. Der bedeutendste Umschwung besteht darin, dass wir durch den Einfluss der modernen Wissenschaft gelehrt wurden, unseren Kosmos als ein heliozentrisches System zu betrachten und wir neigen zu der Vorstellung, von außen nach innen zu blicken.


Abb. 10: Die Häuser bewegen sich im Zwei-Stunden-Takt

Die astrologische Symbolik deutet die Himmelspositionen so, als ob sie auf die Erde herabgezogen seien. Dies macht es erforderlich, dass wir die geozentrische Perspektive aufrechterhalten: wir sind innen und schauen nach außen. Die Teilung der Häuser hat sich zumindest in ihren Anfängen aus dieser Perspektive entwickelt. Sobald unsere Perspektive wieder so ausgerichtet ist, wird das eigentliche Wesen dieses grundlegenden Zyklus wieder erkennbar. Die Häuser des Horoskops stehen in Beug zu dem universellen „Lebensbaum“, welcher das Sein des Menschen mit dem Zyklus der Natur verbindet, von dem er ein Teil ist.

Durch die Einbeziehung einer tiefer liegenden Struktur erklärt die Tagesbewegung eine Menge, offenbart aber nicht die ganze Bedeutung der individuellen Häuser, denn es haben noch andere symbolische Systeme eine Rolle gespielt. Aber für die Deutung der Achse 2. und 8. Hauses ist dies von besonderer Bedeutung. Im folgenden Kapitel betrachten wir die Zusammenhänge zwischen dem 2. Haus und finanziellen Angelegenheiten, sowie zwischen dem 8. Haus und dem Tod. Außerdem schauen wir, wie die Aspektverbindungen zum Aszendenten mit den Hausdeutungen verwoben sind.

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