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2. Woche
DIE FAMILIE ALS MIKROSYSTEM FÜR DAS KIND

Die Familie ist für das Kind die Repräsentanz der Welt. In der Vorstellung des Kindes gilt: So, wie man zu Hause miteinander umgeht, so geht man auch sonst miteinander um. So, wie Mama und Papa miteinander agieren, so agieren alle Eltern miteinander. So, wie Mama und Papa sich gegenüber anderen Erwachsenen verhalten, verhalten sich alle Erwachsenen. Im Klartext: Das, was Ihr Kind bei Ihnen zu Hause erlebt, steht in seinen Augen für die ganze Welt. Es lernt über das Beobachten und Erkennen von Regeln und Abläufen. Denn:

»Es gibt niemanden auf der Welt, der uns Erwachsene besser kennt als unsere Kinder!«

(Michael von Aster 2018)

Eltern und Erwachsene als Modell für das Kind

Es gilt das Motto: Vorleben statt erwarten.

Erwarten Eltern von den Kindern ein bestimmtes Verhalten, lernen die Kinder, sich diese Erwartungshaltung anzueignen, statt sich um das erwünschte Verhalten zu bemühen. Streiten Eltern oft zu Hause, so lernen die Kinder, dass man sich als Erwachsene mit den Personen, mit denen man zusammenlebt, streitet. Das Kind erfährt sein näheres Umfeld – also die Familie – als stellvertretend dafür, wie das Leben so läuft, wie die Gesellschaft tickt. Das nennt man Modell-Lernen. Das Prinzip der Erziehung ist grundsätzlich einfach: Der Erwachsene lebt vor, welches Verhalten er sich wünscht, und das Kind macht es automatisch nach.

Als Eltern dürfen Sie Ihre eigene Befindlichkeit kommunizieren: Heute bin ich müde; ich habe Kopfschmerzen; mein Arbeitstag war richtig anstrengend. Sie können danach die Familie fragen, wer bereit ist, Ihnen zu helfen – im Sinne von: Wer kann mich heute beim Kochen unterstützen? Wer hilft mir beim Aufräumen etc.? Dieses Vorleben fördert die Empathiefähigkeit aller Familienmitglieder!

Eine einfache Art, um von den Kindern zu erfahren, wie ihr Alltag war, ist es, am Tisch auch ungefragt vom eigenen Tag zu erzählen. Kinder lernen, dass das Sichmitteilen in Ordnung ist, und werden im weiteren Verlauf auch von ihrem Tag erzählen.

Gerald Hüther4 schreibt sinngemäß: Damit ein Kind jene Erfahrungen machen kann, auf die es im Verlauf des Lebens besonders ankommt, muss das Interesse des Kindes auf die spielerische Entdeckung und Erprobung eben dieser Fähigkeiten und Fertigkeiten gelenkt werden. Das einfachste Verfahren, um das zu erreichen, besteht darin, den Funken der eigenen Begeisterung über das, was man selbst für wichtig hält, auf das Kind überspringen zu lassen. Er erläutert weiter, dass Kinder erwachsene Vorbilder brauchen, an deren Interessen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Haltungen sie sich orientieren können. Das müssen Vorbilder sein, die sie schätzen und mögen, die sie achten und die ihnen wichtig sind, mit denen sie sich also emotional verbunden fühlen.

Manche Erfahrungen während der Entwicklung bleiben unbewusst, weil die Gefühle, Verhaltensweisen oder Beziehungsbedürfnisse des Kindes innerhalb der Familie nie ernst genommen und beachtet wurden. Cozolino5 beschreibt, welche Auswirkungen es hat, wenn man die Erfahrungen eines Kindes ernst nimmt, bzw. was passiert, wenn sie keine Beachtung finden:

»Wenn Eltern sich um ihre Kinder kümmern und ein Interesse an ihren Erlebnissen zeigen, werden die Kinder sich dessen gewahr, dass sie ein eigenes inneres Erleben haben. (…) Wenn diese innere Erfahrung durch ein ko-konstruiertes Narrativ verstanden, diskutiert und organisiert wird, steht sie einer bewussten Betrachtung zur Verfügung. (…) Ein Kind, das in einem Umfeld des Schweigens leben muss, weil Eltern nicht in der Lage sind, innere Erfahrungen zu verbalisieren, kann nicht die Fähigkeit entwickeln, seine Welt zu verstehen und in ihr zurechtzukommen. (…) Wenn in das Miteinandersprechen Körperempfindungen, Gefühle, Verhaltensweisen und Gedanken einbezogen sind, wird Sprache zu einem Medium, das es dem kindlichen Gehirn ermöglicht, die verschiedenen Aspekte seiner Erfahrung auf kohärente Weise zu integrieren« (S. 232).

Seien Sie bloß nicht perfekt!

Sollte das Kind den Eindruck erhalten, dass die Eltern perfekt sind und keine Defizite haben, so kann sich das Kind nur im Defizit erleben, was sich negativ auf sein Selbstwertgefühl auswirkt.

Machen Sie Fehler – und wenn Sie welche machen, dann stehen Sie dazu, thematisieren Sie es im familiären Rahmen und zeigen Sie dem Kind auf, wie man aus Fehlern lernen und einen adäquaten Umgang damit finden kann. Denn:

Fehler sind grundsätzlich unsere Freunde: Ohne sie würden wir nichts dazulernen.

»Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat.«

Arthur Wellesley Herzog von Wellington, 1769–1852

Ein Fehler ist nur dann »sinnlos«, wenn man nichts daraus lernt. Fehler passieren allen Menschen, jeden Tag. Vermitteln Sie Ihren Kindern, dass genau dies den Menschen ausmacht. Jede Person muss die Erfahrungen selber machen, um daraus lernen zu können.

Kongruenz

Für die gesunde Entwicklung des Kindes ist es von großer Wichtigkeit, dass es Vorbilder um sich herum erlebt, welche kongruent und authentisch sind. Kongruentes Verhalten bedeutet, dass verbale und nonverbale Signale übereinstimmen. Authentisches Verhalten bringt die innere Haltung unverfälscht zum Ausdruck. Darüber hinaus ist damit gemeint, dass die Eltern ein Bewusstsein über ihre eigenen Defizite haben und dies auch thematisieren.

Die Hirne der Kinder sind schließlich noch nicht ausgereift, weshalb wir dafür sorgen müssen, dass sie sich auf die zwischenmenschlichen, unausgesprochenen Informationen verlassen können. Ist eine erwachsene Person inkongruent, sind diese unterschiedlichen Informationen für das Kind nachvollziehbarerweise verwirrend. Wie gesagt benötigen Kinder Vorbilder, die nicht perfekt sind und die zeigen, dass auch sie in einem Prozess stecken und sich weiterentwickeln. Durch dieses transparente Auftreten leben Sie Ihrem Kind modellhaft vor, dass das Leben nicht statisch ist, dass manche Dinge noch nicht klappen und dass Sie selbst auch tagtäglich dazulernen.

Die Familie – weiterführende Gedanken und Beobachtungen


ALLGEMEINE FRAGEN


•Welche positiven Aspekte der Erziehung durch meine Eltern möchte ich meinem Kind weitergeben?

•Wieso ist mir dies so wichtig?

•Entsprechen diese Vorstellungen noch der heutigen Zeit?

•Möchte ich, dass mein Kind später ein solches Leben führt, wie ich es gerade führe?

•An was bemerke ich, ob ich ausgeglichen bin oder nicht?

TAGEBUCH-FRAGEN 8. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 9. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 10. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 11. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 12. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 13. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 14. TAG


•Habe ich heute jenes Verhalten vorgelebt, das ich mir von meinem Kind wünsche?

•Welches Verhalten war das?

•Wie hat mein Kind darauf reagiert?

•Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

•Was habe ich heute über mich gelernt?

•Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:


3. Woche
BINDUNG

Die Bindungstheorie ist eine psychologische Theorie, die auf der Annahme beruht, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen.

Das Band der Beziehung

Die Eltern-Kind-Beziehung sollte der dickflüssigen, weltumspannenden Magma gleichen: egal, ob oben auf der Erdkruste Gewitter, Tornados, Tsunamis etc. wüten, die dicke flüssige Magma darunter bleibt bestehen. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass es nur einen einzigen wohlwollenden Erwachsenen im Leben eines Kindes braucht, der bereit ist, mit dem Kind auch in schwierigen Zeiten einen Weg zu gehen, es zu unterstützen, für das Kind da zu sein, dann wird deutlich, wie wichtig Bindungen, d. h. gute Beziehungen, für unsere Entwicklung sind. Und auch ein Erwachsener kann darin Glück empfinden, denn aus der Glücksforschung ist bekannt:

Wenn man jemand anderem etwas Gutes tut, löst dies in einem selbst ein Glücksgefühl aus.

Somit gilt das Motto von Michelle Hunziker, die richtigerweise jeweils vor der Werbepause im TV folgende Aufforderung moderierte: »Dranne bliibe, dranne bliibe, dranne bliibe!«

ERziehung geht NUR über BEziehung!

»Unter Erziehung versteht man die pädagogische Einflussnahme auf die Entwicklung und das Verhalten Heranwachsender. Dabei beinhaltet der Begriff sowohl den Prozess als auch das Resultat dieser Einflussnahme.«6

Wie wir bereits wissen, findet Entwicklung sowieso statt. Um die Werte einer Gesellschaft, in der man lebt und in der die Kinder aufwachsen, vermitteln zu können, bedarf es einer sicheren Beziehung. Nur wer sich in einer Beziehung sicher, angenommen, akzeptiert und geliebt fühlt, ist in der Lage, das eigene Verhalten gemäß den Gesellschaftsnormen angstfrei anzupassen. Die Grundhaltung muss deshalb sein: »Du bist einmalig, einzigartig, und ich schätze und liebe dich dafür, wie du bist.« Das Kind muss fühlen, dass jegliche Kritik oder Ermahnung und jeder sonstige Hinweis stets auf der Grundhaltung basiert: »Du bist wundervoll – nur noch dies und das gilt es einzuüben.«

Trotzdem müssen wir den Kindern selbstverständlich ihre Grenzen aufzeigen. Ihr Hirn ist noch nicht so reif, dass sie beispielsweise eine adäquate Risikoeinschätzung vornehmen könnten. Wichtig dabei ist jedoch, dem Kind zu vermitteln, dass es als Mensch, als Persönlichkeit seit Geburt einmalig und perfekt ist und dass lediglich dieses eine Verhalten in dieser spezifischen Situation unangebracht ist. Wir zeigen dem Kind somit, dass es als Persönlichkeit voll und ganz geschätzt wird und lediglich auf der Verhaltensebene noch einiges dazulernen darf.

Ein einfacher Zugang zum Kind, das ein »Fehlverhalten« zeigt, liegt darin herauszubekommen, welche Motivation das Kind zu diesem Fehlverhalten angetrieben hat. Fragen wie »Interessant, wie du das versucht hast … was war dein Ziel?« oder »Ich bin sehr gespannt, welches Ziel du mit deinem Verhalten verfolgst?« zeigen dem Kind, dass wir ernsthaftes Interesse an ihm haben. Da wir ja davon ausgehen, dass kein Kind ein Fehlverhalten mit bewusster Absicht zeigt, fühlt es sich durch die Fragen dazugehörig – und dies ist der Beweis für eine tragbare Beziehung.

Diese Unterscheidung zwischen situativem Fehlverhalten und einem »Angriff« auf die kindliche Persönlichkeit ist nicht zu unterschätzen. Kinder tendieren dazu, Rückmeldungen zu verallgemeinern. Dadurch kann ein negatives Selbstbild entstehen, was der Ursprung für verschiedenste psychische sowie psychosomatische Probleme und der Nährboden für weiteres Fehlverhalten sein kann.


Als kleines anschauliches Beispiel dazu nehme ich gerne das Bild eines dicken, festen Taus. Wenn ich jemanden kennenlerne, dann werfe ich ihm/ihr ein dickes, festes Beziehungstau zu. Im Verlauf der Beziehung geschehen auch Verletzungen, und immer wieder reißt einer der feinen Fäden, die jedoch zusammen die Festigkeit des Taus ausmachen. Derjenige, der dem anderen das Tau zugeworfen hat, ist ebenso in der Verantwortung, allfällige Reparaturen am bereits gerissenen Faden vorzunehmen, sonst ist der Beziehungsschaden beinahe nicht mehr wettzumachen – wie bei dem Sprichwort: »Wenn der letzte Faden gerissen ist« – der bisherige, fließende Ablauf eines Tuns oder Geschehens ist unterbrochen.

Zuhören ist DER Weg zur emotionalen Verbindung

Doty7 schreibt sehr treffend:

»Ein Kinderherz ist ganz offen. Kinder erzählen einem, wovor sie Angst haben, was sie glücklich macht, was sie an einem mögen und was nicht. Sie sind wie ein offenes Buch, und man muss nicht erst mühsam herausfinden, was sie wirklich denken.«

Zeigt ein Kind ein Fehlverhalten, so signalisiert es, dass es ihm emotional nicht gut geht. Neurobiologisch gesehen gibt es eine Überreaktion in der rechten Hirnhälfte, was sich in Ausrastern, Anfällen, Weinen etc. äußert. In solchen Momenten ist die linke Hirnhälfte, die für logische Zusammenhänge zuständig ist, nicht aktiv. Wir können das Kind dabei unterstützen, sich zu beruhigen, indem wir die ausgedrückten Gefühle wie Wut, Trauer oder Aggression (teilweise lauthals und mit Türenknallen etc.) verbal spiegeln und sie benennen. Dies bedeutet, sich zuerst emotional mit dem Kind zu verbinden. Dieses Konzept stammt aus dem Buch Achtsame Kommunikation mit Kindern8 von Dan Siegel und Tina Bryson (S. 43 ff.).

Die rechte Seite unseres Gehirns verarbeitet unsere Emotionen und autobiografische Erinnerungen, aber es ist die linke Seite, die diesen Gefühlen und Erinnerungen einen Sinn gibt (ebd., S. 48).

•Verbinden und Umleiten – auf den emotionalen Wellen surfen: Wenn ein Kind wütend ist, wird die Logik oft nicht funktionieren, wenn wir nicht zuvor auf die emotionalen Bedürfnisse eingegangen sind, für die eher die rechte Hirnhälfte zuständig ist.

-Schritt 1 – sich mit der rechten Hirnhälfte verbinden: Es ist wichtig zu bedenken, dass für unser Kind seine Gefühle real und bedeutsam sind – egal, wie sinnlos und frustrierend sie sich für uns anfühlen. Wir sollten unbedingt entsprechend auf diese Gefühle eingehen.

-Schritt 2 – mit der linken Hirnhälfte umleiten: Wenn das Kind in einer emotionalen Flut der rechten Hirnhälfte ertrinkt, tun Sie sich selbst einen großen Gefallen, wenn Sie sich zunächst emotional mit dem Kind verbinden, bevor Sie umleiten, also Ihr Verhalten korrigieren. Das Ziel besteht also darin, den Kindern dabei zu helfen, beide Seiten des Gehirns zu nutzen, also die linke und die rechte Hirnhälfte zu integrieren (ebd., S. 40). Dieser Ansatz kann lebensrettend sein, denn Sie halten den Kopf Ihres Kindes über Wasser und bewahren sich selbst davor, mit ihm nach unten gezogen zu werden. Das bedeutet, dass sowohl die Logik (linke Hirnhälfte) als auch die Emotionen (rechte Hirnhälfte) verbunden und aktiv sind, denn nur dann ist das Gehirn horizontal integriert. Mit diesem Konzept des integrierten Gehirns verstehen wir, dass es im Allgemeinen angebracht ist, falsche Verhaltensweisen und deren Konsequenzen erst zu besprechen, nachdem sich das Kind beruhigt hat. Denn Phasen der emotionalen Überflutung sind nicht die besten Momente, um etwas zu lernen.

•Benennen, um es zu zähmen – Geschichten erzählen, um starke Gefühle zu beruhigen: Wenn ein Kind schmerzhafte, enttäuschende oder angstauslösende Momente erlebt, kann es das als überwältigend empfinden, weil große Emotionen und Körperempfindungen seine rechte Hirnhälfte überschwemmen. Wenn das geschieht, können wir Erwachsene helfen, indem wir die linke Hirnhälfte ins Spiel bringen, damit das Kind verstehen kann, was geschieht. Eine der besten Möglichkeiten, um diese Form der Integration zu fördern, ist es, dass Sie dem Kind helfen, die Geschichte der angstauslösenden oder schmerzvollen Erfahrung noch einmal zu erzählen. Die Emotionen werden benannt und somit bezähmt.

Es gibt viele Situationen, in denen unser Kind die Geschichte nicht erzählen will, wenn wir es darum bitten. Nicht drängen! Stattdessen können wir es sanft unterstützen, indem wir mit der Geschichte beginnen und das Kind bitten, die Einzelheiten hinzuzufügen.

Heilung bei einer schwierigen Erfahrung tritt dann ein, wenn die linke Seite mit der rechten zusammenarbeitet, um unsere Lebensgeschichte zu erzählen.

Wenn wir unsere angstauslösenden und schmerzvollen Erfahrungen benennen können – wenn wir sie wirklich in Worte fassen können –, werden sie oft weniger furchterregend und schmerzhaft.

Zeigt Ihr Kind ein Fehlverhalten, so befindet es sich in einer emotionalen Dysbalance. Teilt das Kind ein Gefühl mit – wie beispielsweise »Ich habe Angst« – und hört es dann als Reaktion »Du musst keine Angst haben«, so ist es zu Recht verwirrt. Erstens hat Angsthaben nichts mit Müssen zu tun – denn wer will schon Angst haben müssen. Zweitens erfährt das Kind, dass seine eigene Selbstwahrnehmung – nämlich, Angst zu haben – falsch ist. Es ist, wie wenn Sie mir sagen würden: »Ich habe Hunger«, und ich antworten würde: »Das stimmt nicht, Sie haben keinen Hunger.«

Es ist gerade für Kinder eine äußerst wichtige und elementare Erfahrung, dass sie in ihrer Selbstwahrnehmung ernst genommen werden. Ernst genommen werden heißt nicht »nur«, gehört und gesehen zu werden, sondern auch gefühlt zu werden.

Bindung – weiterführende Gedanken und Beobachtungen


ALLGEMEINE FRAGEN


•Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie stark würde ich die Bindung zu meinem Kind aktuell einschätzen (0 = keine Bindung, 10 = äußerst starke Bindung)?

•Was müsste sich an der Beziehung ändern, um einen Punkt höher zu kommen?

•Wie könnte ich dies erreichen?

•Zu wem habe ich aktuell die engste Bindung?

•In welchen Momenten fühle ich die tiefe Bindung zwischen mir und meinem Kind?

TAGEBUCH-FRAGEN 15. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 16. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 17. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 18. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 19. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 20. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

TAGEBUCH-FRAGEN 21. TAG


•Wie konnte ich heute die Bindung zu meinem Kind stärken?

• In welcher Situation war das?

• Wie hat mein Kind darauf reagiert?

• Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

• Was habe ich heute über mich gelernt?

• Was ist mir heute gut gelungen?

Weitere Gedanken:

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