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UND SO GEHT’S: ES WIRD GEWICKELT ODER GELEGT!

–Beträufeln Sie das Innentuch gut mit Flüssigkeit (Tinktur, Tee, Wasser etc.) und wringen Sie es dann, wenn notwendig, leicht aus oder bestreichen bzw. belegen Sie das Innentuch mit dem Wirkstoff (Topfen, Zwiebelstücken etc.) und falten Sie es dann so zusammen, dass der Inhalt gut, aber nur leicht bedeckt ist. Bei einem Kohlwickel ist quasi das Kohlblatt auch schon das Innentuch!

–Legen Sie das Innentuch direkt auf die betroffene Körperstelle – prüfen Sie vorher IMMER, ob die Temperatur angenehm ist! – und decken Sie es mit einem Zwischentuch ab. Achten Sie darauf, dass sich zwischen Heilmittel und Haut nur ein bis zwei Stoffschichten befinden, damit das Mittel auch wirklich seine volle Kraft einsetzen kann.

–Binden Sie bei Bedarf ein Außentuch so um, dass es locker sitzt, Wickel oder Auflage aber dennoch gut fixiert sind.

WAS IST ZU BEACHTEN?

Die ersten beiden Punkte sind besonders wichtig, wenn Ihr Schützling während der Behandlung liegen bleiben muss.

–Muss die Patientin/der Patient auf die Toilette? Nicht, dass da ein Unglück geschieht, ein Wickel kann ja auch einmal etwas länger dauern.

–Sind Tee/Wasser etc. griffbereit?

–Wird der Wickel als angenehm empfunden oder ist er zu kalt, zu heiß, zu eng oder zu locker, wie reagiert die Haut?

–Während der Einwirkzeit: Fühlt sich die Situation noch gut an? Wenn nicht: Beenden Sie sie!

–Lässt die wärmende oder kühlende Wirkung nach? Dann weg mit Wickel oder Auflage!

–Ist eine Wiederholung angesagt? Oder sogar mehrere? Akute Kälteanwendungen können z. B. öfter durchgeführt werden.

PERSÖNLICHES

MAMA, WAS PASSIERT DENN DA?

Kinder haben ja oft die Tendenz, auf Hausmittel erst einmal zu pfeifen. Zumindest meine – da heißt es mit Nachdruck „Nein!“, wenn ich mit all den gut gemeinten Maßnahmen loslegen will. Ich versuche dann zu erklären, warum ein Wickel oder was auch immer helfen kann und wie die ganze Prozedur Schritt für Schritt ablaufen wird. Wenn das alles nichts hilft, besteche ich die beiden schon mal mit zehn Minuten Fernsehen, da halten sie schön still, oder mit einem Gummibärchen. Erziehungstechnisch ist das vielleicht fragwürdig, aber besondere Situationen erfordern eben besondere Maßnahmen.


HILFE AUS DEM SUPERMARKT

Topfenwickel sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich Helferlein für unser Wohlbefinden auch in den (Kühl-)Regalen von Supermärkten finden. Und das heißt zweierlei: Sie sind leicht verfügbar – und sie sind günstig (nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Brieftasche).

MUSKELKATER

Warum es zu einem Muskelkater kommt, darüber streiten die Wissenschaftler immer noch. Übertreibe man es mit dem sportlichen Einsatz, komme es – als Schutzmechanismus des Körpers – zu einer übersäuerten Muskulatur, die zu einer Ruhepause zwinge, sagen die einen. Gegen die Theorie spricht allerdings, dass Milchsäure (Laktat) schon bald nach der Bewegung völlig abgebaut ist, der Muskelkater jedoch oft erst Stunden später spürbar wird und sehr viel länger anhält – genauer gesagt etwa drei bis fünf Tage. Die anderen behaupten, Ursache eines Muskelkaters seien mikrofeine Risse in der Zellstruktur der Muskelzellen. Dabei würden Bruchstücke freigesetzt, die winzige Entzündungen und damit die typischen Muskelschmerzen hervorriefen.

Wie dem auch sei: Ist der Muskelkater nach ein paar Tagen nicht verschwunden, sollte man abklären lassen, ob nicht doch eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss mitspielen.

GEDULD UND VERZICHT

So weit, so gut … aber was hilft jetzt wirklich gegen die lästigen Schmerzen? Prinzipiell gilt: Geduldig warten und bis zur Ausheilung tunlichst auf jene Bewegungen verzichten, die einem den Muskelkater beschert haben.

WÄRME

Durch Wärme kann man den natürlichen Heilungsprozess allerdings unterstützen. Ein Besuch in der Sauna oder heiße Bäder verschaffen Linderung. Bewährt hat sich auch die angenehme Wärme eines Kirschkernsackerls. Sollten Sie noch keines haben, schaffen Sie sich eines an – ich finde, es gehört in jede Hausapotheke. Im Backofen lässt es sich bei rund 150 Grad gut aufwärmen, achten Sie aber stets darauf, dass es nicht zu heiß wird, zehn bis 15 Minuten Aufwärmzeit sind genug. Alternativ tut es auch die Mikrowelle, ein bis zwei Minuten bei 600 Watt reichen. Achtung: Kirschkerne können durch zu langes Erhitzen in Brand geraten!

Für innere Wärme kann Schwimmen sorgen, es fördert die Durchblutung und unterstützt so die Regeneration.

„Ich liebe warme Kirschkernsackerl – auch weil sie so wunderbar duften.“

SAUERKIRSCHSAFT

Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Sauerkirschen entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Zweimal täglich getrunken, soll Kirschsaft auch unsere Muskeln schneller wieder schmerzfrei machen.

RHEUMA

Auch wenn der Begriff mehr als hundert verschiedene Erkrankungen umfasst – wer Rheuma sagt, meint meist die rheumatoide Arthritis (auch ich hier!), eine entzündliche Erkrankung der Gelenke mit chronisch fortschreitendem Verlauf. Davon können grundsätzlich alle Gelenke betroffen sein, sehr oft sind es Finger- und Fußgelenke. Entzündliche Rheuma-Erkrankungen können im späteren Stadium zu irreparablen Gelenkschäden und zu starken Schmerzen führen. Eine ärztliche Versorgung ist hier unumgänglich, durch unterschiedliche Behandlungsmethoden sollen vor allem die Gelenkszerstörung abgebremst oder gestoppt und natürlich der Schmerz gelindert werden. Hausmittel können eine gute Unterstützung dabei sein.

SELLERIESAFT

Waschen Sie frischen Staudensellerie unter fließendem Wasser. Schneiden Sie die Stangen in kleine Stücke und pressen Sie den Saft aus, am besten mit einer Saftpresse. Um vom therapeutischen Nutzen des Selleries profitieren zu können, genügt es, dreimal täglich etwa 100 ml zu sich zu nehmen. Sie sollten diese Kur drei- bis viermal pro Jahr jeweils eine Woche lang durchführen. Wichtig ist, dass der Saft täglich frisch zubereitet wird.


Der Sellerie

Geruch und Geschmack des Selleries mag nicht jeder. Doch dieser kann einiges für die Gesundheit tun. Das frische Gemüse enthält viel Kalium, was für einen der wichtigsten medizinischen Effekte der Pflanze verantwortlich zeichnet, nämlich für die harntreibende Wirkung. Gerade bei Rheuma ist eine gründliche Entwässerung außerordentlich wichtig, damit die entsprechenden Schlacken besser ausgeschieden werden können.

ERST ARZNEI, DANN GEMÜSE

Im Alten Ägypten wurde der Wildsellerie bereits 1200 v. Chr. als Arznei und Heilpflanze genutzt. Erst viele Jahre später kam es zur heute üblichen Verwendung als Gemüse.

KÜHLE TOPFENAUFLAGE

Bei einem Rheumaschub, der bereits mit Entzündungen einhergeht, kann eine kühle Topfenauflage helfen. Streichen Sie eine etwa fingerdicke Schicht Topfen auf ein Baumwolltuch und schlagen Sie dieses auf allen Seiten ein. Legen Sie es dann so auf die schmerzenden Körperstellen, dass sich nur eine dünne Stoffschicht zwischen Topfen und Haut befindet. Binden Sie, wenn Sie mögen, ein Tuch zur Fixierung um.

BIRKENBLÄTTERTEE

1–2 EL geschnittene Birkenblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen.

Mehrmals täglich eine Tasse des warmen Tees trinken.

BRENNNESSELSCHLÄGE

Das – nicht allzu starke – Schlagen mit der Pflanze soll ein angenehmes Wärmegefühl auslösen … nach dem Schmerz wohlgemerkt. Wenn Sie diese Radikalkur probieren wollen (wobei ich finde, so radikal ist sie gar nicht), dann bearbeiten Sie die schmerzenden Körperstellen an drei Tagen hintereinander mit einem frischen Brennnesselbüschel, einmal täglich reicht. Waschen Sie die Stellen während dieser Zeit nicht, denn das kann zu Juckreiz führen. Nach drei Tagen Pause können Sie wieder loslegen und einen neuen Durchgang starten.

Topfen (Quark)

Die im Topfen enthaltene Milchsäure reizt durch den direkten Kontakt mit der Haut das Gewebe und öffnet so die Poren. Die Durchblutung wird angeregt, Entzündungsstoffe verschwinden. Im Allgemeinen sind Topfenwickel oder -auflagen, ob warm oder kalt, sehr gut verträglich, selbst bei sensibler Haut kommt es praktisch nie zu unangenehmen Nebenwirkungen. Magertopfen eignet sich am besten, er ist fester und nässt deswegen weniger. In letzter Zeit wird auch in Krankenhäusern wieder verstärkt mit dem heilsamen Milchprodukt gewickelt.

Birkenblätter

Die Blätter der Birke haben eine durchspülende Wirkung und bringen den Stoffwechsel in Schwung – und das lindert alle Erkrankungen, die mit Stoffwechselablagerungen einhergehen. Bei schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken, wie z. B. bei Rheuma, sind sie einen Versuch wert. Also, falls Sie diese Therapie ausprobieren wollen und es nicht gerade Spätherbst oder Winter ist: Warum nicht beim nächsten Spaziergang Birkenblätter sammeln?

DIE BRENNNESSEL-PEITSCHE

Der lateinische Name der Brennnessel heißt Urtica dioica (Große Brennnessel) bzw. Urtica urens (Kleine Brennnessel). Davon abgeleitet wurde der Name jener Behandlung, die seinerzeit recht verbreitet war: der Urtikation. Dabei wurden etwa gelähmte oder rheumatische Gliedmaßen richtiggehend ausgepeitscht. Heute besinnt man sich dieser Technik langsam wieder, geht aber – zumindest ein kleines bisschen – weniger brutal vor.



„Ein Heublumenbad fühlt sich an wie ein Kurzurlaub auf der Alm und erinnert mich an jene Zeit, als wir Kinder auf dem Heuboden übernachten durften.“

HEUBLUMENBAD

Eine Wärmebehandlung kann zu Beginn eines rheumatischen Schubes die Beschwerden mildern, da zu diesem Zeitpunkt meist noch keine Entzündungen vorhanden sind. Überbrühen Sie eine Handvoll Heublumen mit 2–3 l kochendem Wasser und lassen Sie das Ganze 20 Minuten ziehen. Baden Sie nach dem Abseihen die schmerzenden Hände oder Füße im Duftwasser bzw. gießen Sie es als Zugabe ins Badewasser.

HEUBLUMENRUHE

Ich nenne es die „himmlische Heublumenruhe“: Füllen Sie Heublumen in ein Stoffsackerl und erwärmen Sie das Paket im Backofen quasi unter ständiger Aufsicht auf etwa 42 Grad. Legen Sie sich hin und das warme Heilmittel auf die schmerzenden Stellen, decken Sie sich, aber vor allem das Heublumenpaket gut zu. Entspannen Sie nun beim Duft von frisch gemähten Wiesen (oder können Sie an etwas anderes denken?) etwa 40 bis 50 Minuten – wenn Sie Zeit haben ein- bis zweimal täglich.

SENFSAMENBREIUMSCHLAG

Verrühren Sie 3–4 EL zerkleinerte Senfsamen – gibt es als Senfmehl zu kaufen – direkt vor der Anwendung mit warmem Wasser. Streichen Sie den Brei auf ein Baumwolltuch und schlagen Sie dieses ein. Legen Sie das Tuch für zehn bis 15 Minuten auf die betroffenen Körperstellen. Mit einem weiteren Tuch lässt sich das Ganze fixieren. Maximal dreimal täglich anwenden, alternierend mit der „himmlischen Heublumenruhe“ ist es z. B. eine Supersache.

Heublumen

Die Blumen aus dem Heu sind das, was nach dem Sieben „auf der anderen Seite“ der groben Stängelteile übrig bleibt: ein Gemisch aus Süßgräserblüten, Samen sowie kleineren Blatt- und Stängelstücken. Je nach Erntestandort enthalten Heublumen unterschiedliche Zusammensetzungen von sekundären Pflanzenstoffen wie Cumaringlykosiden und Furanocumarinen, die für den intensiven Duft verantwortlich sind. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe, zu denen auch ätherische Öle und Gerbstoffe zählen, wirkt entzündungshemmend, lokal wärmend und schmerzlindernd.

RÜCKENSCHMERZEN

Wir haben sie hauptsächlich unserem zivilisierten Lebensstil zu verdanken und für die meisten Menschen gehören sie ab einem gewissen, nicht sonderlich hohen (!) Alter einfach zum Leben: die – fast hätte ich gesagt „guten alten“ – Rückenschmerzen. Als Volkskrankheit Nummer eins, zumindest in unseren Breiten, haben sie viele mögliche Ursachen und ich will Ihnen in dieser Sache nur eines ans Herz legen: Gehen Sie diesen Gründen nach – und zwar ehestmöglich! Rückenleiden werden nämlich lange Zeit nicht gerne registriert, Arzt- oder Therapeutenbesuche auf die lange Bank geschoben, bis im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr geht, sprich bis man sich nicht mehr vom Fleck rühren kann. Von der Hausmittelfront kann ich Ihnen zu einem ausgezeichneten pflanzlichen Schmerzmittel raten, aber wie Schmerzmittel so sind, bekämpfen sie nur die Symptome – doch gut, dass wir sie haben! Wie gesagt, betreiben Sie Ursachenforschung …

WEIDENRINDENTINKTUR

Füllen Sie ein Schraubglas zu zwei Dritteln mit zerkleinerten Rindenstücken und gießen Sie mindestens 40-prozentigen Alkohol, z. B. Wodka oder Doppelkorn, darüber – fast bis zum Rand des Glases. Die Ruhezeit der künftigen Tinktur sollte vier Wochen dauern, aber täglich durch einen kräftigen Rüttler unterbrochen werden. Dann heißt es abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Bei Rückenschmerzen können Sie zwei- bis dreimal täglich zur Flasche greifen und zehn bis 40 Tropfen Weidenrindentinktur in einem Glas Wasser einnehmen. Lassen Sie das aber nicht zur Dauereinrichtung werden.

Mehr Informationen zur Tinkturherstellung finden Sie auf den nächsten Seiten.

„Betreiben Sie immer Ursachenforschung, nicht nur bei Rückenleiden. Im schlimmsten Fall müssen Sie ohnehin nur Ihren kompletten Lebensstil ändern.“


Die Weidenrinde

Aspirin und seine Wirkweise kennt jeder, aber dass dieser Medikamentensuperstar seinen Weltruhm einer Pflanze verdankt, ist eher unbekannt. Es ist die Weide, in deren Rinde sich ein gar feiner Stoff verbirgt – das Salicin. Diese Vorstufe der Salicylsäure ist wiederum eine Vorstufe der Acetylsalicylsäure und damit wären wir auch schon bei jenem Stoff angelangt, der im Aspirin seine Wirkung tut.

Die Weidenrinde gilt eines der stärksten pflanzlichen Schmerzmittel und nebenbei als Entzündungshemmer und Adstringens („Zusammenzieher“). Die meisten heilenden Inhaltsstoffe stecken in der Rinde der zwei- bis dreijährigen Zweige von Purpurweiden.

Achtung: Sollten Sie überempfindlich auf Salicylate sein, verzichten Sie bitte auf die Anwendung von Weidenrinde.

EXKURS TINKTUREN

Kurz gesagt sind Tinkturen flüssige Medikamente, die die Wirkstoffe von Pflanzen in sich tragen. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren sie in fast jedem Haushalt zu finden.

Ihre Herstellung ist keine Zauberei: Man mischt ein Lösungsmittel, meist Alkohol, und zerkleinerte Pflanzenteile zusammen und lässt sie aufeinander wirken – wobei der Alkohol die Oberhand hat und die Pflanze ziemlich aussaugt: Er holt sich sowohl die wasserlöslichen als auch die fettlöslichen Wirkstoffe. Genannt wird dieser Prozess Mazeration, was vom lateinischen „macerare“ für „zermürben, mürbe machen, quälen“ abgeleitet ist und irgendwie nicht besonders angenehm für die Pflanzen klingt. Nach zwei bis sechs Wochen ist aber Schluss damit und die Tinktur – nach dem Abseihen – reif für den Einsatz.

Der Gehalt an Wirkstoffen ist bei Frischpflanzentinkturen übrigens deutlich schwächer als bei Auszügen aus getrockneten Pflanzenteilen. Mir macht es aber trotzdem mehr Spaß, frisch gesammelte Pflanzen und Kräuter zu verwenden!

WAS TINKTUREN SO PRAKTISCH MACHT

–Sie halten sehr lange – in den meisten Fällen etwa ein Jahr oder länger.

–Sie sind rasch zur Hand und bei Schluckbeschwerden besser als feste Arzneiformen.

–Sie können innerlich wie äußerlich angewandt gute Dienste leisten. Eingenommen werden sie häufig mit Wasser, die äußerliche Anwendung erfolgt mittels Wickel, Kompresse oder Spülung bzw. als Bestandteil einer Salbe.

VIELE REZEPTE – EINE FAUSTREGEL

Es gibt unzählige Rezepte für Tinkturen – sie unterscheiden sich u. a. hinsichtlich der „Hochprozentigkeit“ und der Art des verwendeten Alkohols. Generell kann man sagen: Je höher der Alkoholgehalt, desto mehr Fettlösliches wird aus der Pflanze herausgeholt. Bei Bitterstoffen oder Saponinen reichen niedrigere Alkoholkonzentrationen, während ätherische Öle oder Harze höhere Konzentrationen benötigen. Hochprozentiger Alkohol ist aber relativ teuer, wenn Sie also nicht so viel Geld ausgeben wollen, greifen Sie einfach zur leichteren Variante, die holt sich schließlich auch viel.

ESSIG ODER ÖL ALS ANTIALKOHOLISCHE ALTERNATIVE

Was sich wohl von selbst versteht: Kinder sowie schwangere und stillende Frauen sollten Tinkturen wegen ihres Alkoholgehaltes – auch verdünnt – nicht einnehmen!

Ebenso sind Tinkturen natürlich nichts für Alkoholkranke oder Personen mit Leberproblemen.

Wie gut, dass es da alkoholfreie Alternativen gibt! Essig oder Pflanzenöl beispielsweise sind ebenfalls gute Mittel, um Wirkstoffe aus Pflanzen zu lösen. Die Zubereitung erfolgt wie bei alkoholischen Tinkturen, nur dass man statt zu Wodka, Doppelkorn etc. zu einem wirklich guten (Apfel-)Essig oder Pflanzenöl greift.

Auch hier gilt meist: Ein warmes Plätzchen ist ein guter Ort fürs Reifen. Viele stellen das Öl in die Sonne, was ich auch lange Zeit gemacht habe. Mehrere nicht so gelungene Versuche haben mich aber eines Besseren belehrt.

Bei Kindern hat sich auch Glyzerin als Trägersubstanz bewährt, ein süßlich schmeckender Pflanzensirup, den man in Lebensmittelqualität in Apotheken bekommt.

IMMER SCHÖN SAUBER BLEIBEN

Nicht vergessen: Sauberkeit ist oberstes Gebot beim Zubereiten von Hausmitteln! Verwenden Sie nur sterilisierte Gläser und Flaschen, wenn Sie Tinkturen herstellen!

Achten Sie bei frischen Pflanzen darauf, dass diese nicht feucht vom Regen oder Tau sind.

UND SO GEHT’S!

Man nehme:

–Ein Einmachglas oder eine Flasche mit weitem Hals, jedenfalls so weit, dass die – zerkleinerten – Pflanzenteile gut hinein- und wieder herauskommen

–Einen passenden Trichter (nicht aus Metall!)

–Getrocknete oder frische Pflanzen(teile)

–Mindestens 38- bis 40-prozentigen Alkohol (Wodka oder Doppelkorn), höchstens 90-prozentigen. Wenn Sie getrocknete Pflanzen verwenden, brauchen Sie in etwa die fünf- bis zehnfache Menge Alkohol, bei frischen Pflanzen die fünffache.

1.Zerkleinern Sie die Pflänzchen nach dem Motto „je kleiner, desto besser“ und geben Sie sie in das vorbereitete Glas. Blüten sind äußerst zarte Geschöpfe und können normalerweise „unberührt“ bleiben.

2.Gießen Sie den Alkohol darüber, sodass die Pflanzen gut bedeckt sind. Verschließen Sie das Einmachglas und schütteln Sie es kräftig. Lassen Sie die Mischung dann eine Woche bis einen Monat an einem dunklen Ort (Achtung: Das Johanniskraut liebt die Sonne!) bei Zimmertemperatur reifen.

3.Schütteln Sie das Glas täglich.

4.Ist die Zeit gekommen, seihen Sie die Flüssigkeit durch ein sehr feines Sieb, einen Kaffeefilter oder eine Mullwindel ab.

5.Füllen Sie die Tinktur in eine sterilisierte braune Glasflasche oder in ebensolche Tropfenflaschen, Letztere erleichtern die Dosierung. Vergessen Sie nicht, die Flaschen zu beschriften, und zwar mit Pflanzennamen und Datum – auch die Schlaueste kann mal vergessen.

6.Lagern Sie die Tinktur kühl und dunkel.

Atemwege, Ohren

Erkältung allgemein

Bronchitis

Fieber

Halsschmerzen, Heiserkeit

Husten

Nasennebenhöhlenentzündung

Ohrenschmerzen

2 116,84 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
Объем:
201 стр. 86 иллюстраций
ISBN:
9783990405901
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