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Unterstützende Führungskräfte

Es ist jedoch nicht allein die Hierarchie, die das Etablieren von Innovationskultur hemmt. Ein weiterer Grund ist die Führung. Je nach Führungssystem sind die Mitarbeiter zufriedener, motivierter und entsprechend innovationsstärker. Gestehen Führungskräfte ihren Mitarbeitern eine höhere Selbstbestimmtheit und damit mehr Eigenverantwortlichkeit zu, führt dies wiederum dazu, dass sich diese Mitarbeiter eher mit dem Unternehmen identifizieren und sich stärker dafür engagieren, auch innovativ tätig zu werden.

Weil ein solcher Führungsstil jedoch noch nicht bis in alle Chefetagen vorgedrungen ist, erscheinen die Chefs aus Sicht der Fachkräfte oft in keinem sehr guten Licht: Ganze zwei Drittel der Fachkräfte sind der Meinung, ihre Vorgesetzten sind nicht gut aufgestellt für die Herausforderungen, die die Zukunft bringen wird.

In komplettem Gegensatz zu dieser Auffassung steht die Selbsteinschätzung der Führungskräfte hinsichtlich ihrer eigenen Leistung. Sie sind davon überzeugt, dass sie zum einen ihren Leitungsjob im Hinblick auf die Zukunftsvision gut im Griff haben und dass sie zum anderen von ihren Mitarbeitern als Vorbild für Erfolg und Leistung gesehen werden. Diese Kluft zwischen dem Selbstbild der Führungskräfte und dem Fremdbild aus Sicht ihrer Mitarbeiter zeigt, dass Erleben und Realität bei diesem Thema weit auseinanderliegen. Es gibt also noch genügend Ansatzpunkte für Personalentwickler und Organisationsentwickler.

Nicht nur das Topmanagement ist gefragt, wenn es um Innovationskultur geht. Vor allem die zweite und dritte Führungsebene bestimmen maßgeblich darüber, wie das Innovationspotenzial der Mitarbeiter genutzt wird.

Ressourcen

Ob ein Unternehmen wirklich bereit ist, kreative Projekte zu fördern, zeigt sich an den Ressourcen, die es dafür zur Verfügung stellt. Es ist leicht, sich das Thema Innovation auf die Fahne zu schreiben, wenn jedoch Ressourcen in Form von Geld, Menschen oder Tools benötigt werden, erkennt man, ob es ein Unternehmen wirklich ernst meint mit dem Thema Innovation oder eben nicht.

Werden Ressourcen für innovative Projekte genutzt, fehlen sie an anderer Stelle. Mitarbeiter, die nicht mehr ihren eigentlichen Tätigkeiten nachgehen können, sowie Gelder für Budgets, die nun nicht mehr für zuvor angedachte Bereiche zur Verfügung stehen, sind der Preis, der gezahlt werden muss.

Ein weiterer Verzicht ist in einem ganz anderen Bereich zu sehen: der Verzicht auf schnelle Erfolge. Die meisten Maßnahmen im operativen Bereich zeigen recht schnell Wirkung. Innovationen hingegen sind häufig nicht kurzfristig messbar und können oft sogar erst mittelfristig hinsichtlich ihres Erfolgs bewertet werden. Gerade disruptive Innovationen scheitern auch häufig daran, dass sie nicht oder nur schwer mit klassischen Controllingwerkzeugen gemessen werden können.

Aus diesem Grund ist es vielleicht nachvollziehbar, dass einige Unternehmen zögern, für innovative Projekte viele Ressourcen frei zu machen. Andererseits ist das Fehlen von Ressourcen auch förderlich für die Kreativität. Begrenzungen können wie ein Katalysator für kreatives Denken wirken. „Kreativität liebt Beschränkungen“ ist beispielsweise ein Motto beim Suchmaschinengiganten Google.

Die meisten Unternehmen stellen Ressourcen zwar zur Verfügung, sind dabei jedoch nicht konsequent. Sollte es einmal nötig sein, zwischen der Wichtigkeit von Innovation und der Dringlichkeit des operativen Tagesgeschäfts abzuwägen, gewinnt meistens das Daily Business.

Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Ressource Zeit: Sie ist ein großer Diskussionspunkt in den Unternehmen, die Innovation etablieren wollen. Die Mehrheit sieht sich aufgrund der täglichen To-dos außerstande, Zeit für das Entwickeln von Ideen zu finden. Freiräume zuzulassen ist daher eine wesentliche Voraussetzung für eine funktionierende Innovationskultur.

Teams und ihre Zusammensetzung

Wo kommen Innovationen her? Wo entstehen sie? Genau … in den Köpfen der Menschen. Hinter jeder Innovation stecken Einfallsreichtum, Leidenschaft und sicher auch eine Portion Mut. Keine Maschine, kein Prozess schafft das. Treffen nun Menschen zusammen, treffen völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander. Diese Mannigfaltigkeit und ihr Zusammenwirken als Team kann für einen Innovationsprozess unglaublich bereichernd sein.

In den Abteilungen ist man es allerdings gewohnt, dass Jobs so besetzt werden, dass jeder austauschbar ist. Bei der Innovationsfindung ist das jedoch nicht der Fall. Ja, es wäre sogar hinderlich, hätte man nur austauschbare Köpfe involviert.

Kommissionieren beispielsweise zwei Lagerfachkräfte die Ware für einen Kunden, wird der Container auf jeden Fall das beinhalten, was auf den Warenbegleitpapieren ausgezeichnet ist. Dabei ist es völlig egal, ob der Kommissionierer ein begnadeter Freizeitfußballer ist, Schlagzeuger in einer Rockgruppe oder jedes Jahr im Winter Greenpeace bei ihren Aktionen in der Antarktis unterstützt. Im Gesamtsystem des Lagermanagements spielt es keine Rolle. Geht es jedoch um Kreativität und Innovation, sieht das Ganze schon wieder völlig anders aus.

Wer Innovationsteams zusammenstellen und führen möchte, muss auf Diversität achten. Neben unterschiedlichen Geschlechtern bedeutet dies auch unterschiedliche Altersgruppen, Lebensläufe, Kompetenzen und Persönlichkeiten. Diese Charaktere zu einem leistungsfähigen Team zu entwickeln, ist eine wesentliche Aufgabe der Führung.

Anreizsysteme

Die Ausgestaltung der Anreizsysteme eines Unternehmens haben großen Einfluss auf den innovativen Output einer Organisation. Nur in etwa jedem vierten Unternehmen werden Mitarbeiter generell daran gemessen, wie oft sie Ideen einbringen und wie gut diese sind. Mitarbeiter tendieren dazu, die Aktivitäten zu forcieren, die Einfluss auf die Beurteilung ihrer Fähigkeiten haben. In den meisten Unternehmen hat das Tagesgeschäft eine deutlich höhere Priorität als das Entwickeln von Ideen. In der Regel haben Mitarbeiter dabei gar nicht die Absicht, mit Ideen „hinter dem Berg“ zu halten, richten aber ihr Handeln entsprechend der gewünschten Ziele aus. Wenn das Einreichen von Ideen, der Mut zu neuen Denkweisen und das Umsetzen von Innovationen belohnt wird, erhöht dies eklatant die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter auch in Zukunft im Bereich Innovation aktiv werden.

Wird Innovation bei Ihnen belohnt?

Überprüfen Sie die Anreizsysteme in Ihrem Unternehmen:

Besteht die Aussicht auf Beförderung für Mitarbeiter, die besonders viele gute Ideen einbringen?

Sind Ihre Führungskräfte für die Themen Kreativität und Innovation sensibilisiert?

Werden Mitarbeiter an der Anzahl und der Qualität ihrer Ideen gemessen?

Sind Sie tolerant gegenüber schlechten Ideen?

Wie frei sind Ihre Mitarbeiter, auch einmal Regeln umgehen zu dürfen?

Kommunikation

Kommt man als Externer in ein hoch innovatives Unternehmen, fällt schnell auf, dass Kommunikation dort anders läuft. Zwar gibt es auch dort Abteilungen und Strukturen, doch sind selbst bei räumlicher Trennung die Türen im übertragenen Sinne offen. Überall trifft man auf Menschen, die zusammenstehen und gemeinsam an neuen Ideen arbeiten. Benötigt man anderes Wissen und Verbindungen einer Art, die es nicht innerhalb des Unternehmens gibt, werden Netzwerke hinzugezogen. Für neue Projekte finden sich genau die Mitarbeiter zusammen, die diese schnellstmöglich zu großem Erfolg bringen können.

Typisch für solche Unternehmen sind Schwarmorganisationen. Sie zeichnen sich durch eine extrem flache – wenn überhaupt vorhandene – Hierarchie aus, die es ermöglicht, dass Entscheidungen sehr schnell getroffen werden.

In den meisten Unternehmen sieht die Realität heutzutage allerdings noch anders aus: Dort trifft man auf stark hierarchische Strukturen, voneinander getrennte Abteilungen und entsprechend lange und schwierige Entscheidungswege. Netzwerke sind nicht vorhanden, und wenn doch, dann dienen sie nur dem operativen Tagesgeschäft, nicht jedoch dem Entwickeln von Ideen.

Ein Verändern der Kommunikationsstrukturen ist einerseits der günstigste und andererseits der schnellste Weg, um die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern. Dabei müssen noch nicht einmal die gewohnten Strukturen verändert werden. Das Einführen eines informellen Netzwerks, über welches sich die Mitarbeiter austauschen können, ist beispielsweise eine Möglichkeit für eine schnelle Umsetzung einer Veränderung der Kommunikation. Digitale Technologien wie z. B. eine Art „internes Face-book“ können hier wichtiger Bestandteil einer Veränderung sein. Leider sind einem Großteil des Managements informelle Strukturen eher suspekt. Die oft gehörte Meinung ist, dass Strukturen, die Einhaltung von Regeln und Kontrolle viel einfacher zu handhaben sind. Informelle Kommunikationswege sind dagegen nur schwer zu kontrollieren, zu überwachen und zu messen. Daher wird häufig gegen diese Art von Veränderungen opponiert. Die Managementkultur muss sich daher so weit verändern,

dass beispielsweise der Verlust von Kontrolle nicht als Problem, sondern als Chance angesehen wird,

dass Abteilungs- oder Bereichsgrenzen auch überwunden werden können und

dass auch etwas nicht Messbares einen Wert hat.

Überblick: Voraussetzungen für Innovationskultur

Die Voraussetzungen für Innovationskultur sind:

flache Hierarchien

unterstützende Führungskräfte

ausreichend Ressourcen

Diversität bei der Zusammensetzung von Teams

Anreizsysteme, die innovative Ideen belohnen

informelle Kommunikationswege


Langfristig erfolgreich ist der, der sein Geschäftsmodell und Produktportfolio nicht nur weiterentwickelt, sondern radikal verändert. Würden Unternehmenshierarchien gestrichen, Verantwortung delegiert und Mitarbeiter an Entscheidungen des Managements beteiligt, wären Unternehmen wirtschaftlich erfolgreicher.

1.2Was ist Innovation?

Von einer Innovation spricht man, wenn Neues wie Ideen oder Erfindungen für Produkte, Dienstleistungen oder Anwendungs- wie auch Produktionsverfahren als Resultat eines Denkprozesses entsteht. War die Innovation früher eher die Ausnahme, machen der globale Wettbewerb und die zunehmende Geschwindigkeit auf den Märkten es heute absolut notwendig, als Unternehmen innovativ zu sein.

Ein Blick zurück zeigt, dass es in der Geschichte immer mal wieder zu schubartigen Innovationen gekommen ist. Oft waren sie Folge von totaler Zerstörung durch Kriege, Jahre mit Missernten oder starken Temperatur- und Niederschlagsschwankungen. Sie sind sozusagen aus der Not heraus geboren und haben immer dazu geführt, dass Menschen Dinge verändert haben, was zu besseren Lebensumständen geführt hat. Heute ist Innovation gerade für Unternehmen überlebensnotwendig. Wer nicht innovativ ist, hinkt dem Wettbewerb hinterher, bis er bald im übertragenen Sinne einpacken kann. Doch ist es nicht damit getan, in einem einmaligen Projekt ein innovatives Projekt umzusetzen. Ein Unternehmen, das Innovation etablieren möchte, braucht eine Kultur, die diesen Prozess dauerhaft unterstützt. Es braucht Innovationskultur. Innovationskultur macht dauerhaft erfolgreich.

Was macht Innovation erfolgreich?

Ist eine tolle Idee schon gleich eine Innovation? Wann werden aus Ideen Erfolge? Wenn Prozesse ausgefeilt sind und damit Zuständigkeiten und Abläufe regeln? Braucht es Pioniere mit ganz viel Mut, weil sie Regeln brechen und Projekte auch bei größtem Widerstand nach vorn bringen? Oder ist es innovativ, wenn Manager dort einen Markt der Zukunft sehen, wo Marktforscher aktuell der Meinung sind, dass es diesen Markt überhaupt nicht gibt? Vielleicht sind aber auch die Mitarbeiter innovativ, die neue Ideen generieren, weil es ihr Umfeld erlaubt, und die auch mit der Umsetzung der Ideen keine Probleme haben? Innovativ könnten aber auch Unternehmen sein, die ohne Mühe ihre Visionen verfolgen. All diese Punkte können ein Indiz sein für eine funktionierende Innovationskultur, sie machen aber auch deutlich: Es gibt nicht die Innovationskultur, die für jedes Unternehmen passend ist. Hoch innovative Unternehmen zeigen das durch ihre Individualität.

Unternehmen investieren viel, um eine Innovationskultur zu etablieren. Trotzdem ist eine Vielzahl von ihnen mit den Ergebnissen unzufrieden. Was ist es, das immer wieder dazu führt, dass Innovation gestoppt wird? Die Frage muss anders aufgerollt werden: Was ist es, das Innovation vorantreibt?

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9783956237218
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