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• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

• Gleicht das cholerische Temperament oder cholerische Lebenssituationen aus.

• Gleicht das melancholische Temperament aus und reguliert melancholische Lebenssituationen.

Stieleiche, Quercus robur

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

• Gleicht das cholerische Temperament oder cholerische Lebenssituationen aus.

• Gleicht das melancholische Temperament aus und reguliert melancholische Lebenssituationen.

Walnussbaum, Juglans regia

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

Weinrebe, Vitis vinifera

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

• Gleicht das melancholische Temperament aus und reguliert melancholische Lebenssituationen.

Weißdorn, Crataegus laevigata

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Senkt übermäßige Hitze.

Weißtanne, Abies alba

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

• Gleicht das melancholische Temperament aus und reguliert melancholische Lebenssituationen.

Zitronenbaum, Citrus limon

• Unterstützt das sanguinische Temperament und sanguinische Lebenssituationen.

• Nährt das phlegmatische Temperament und phlegmatische Lebensanteile und bewegt phlegmatische Stauungen und Verunreinigungen.

• Gleicht das cholerische Temperament oder cholerische Lebenssituationen aus.

• Gleicht das melancholische Temperament aus und reguliert melancholische Lebenssituationen.

Rezepturen zur Unterstützung der Temperamente

Wir stellen Ihnen eine Auswahl von »Rezepturen« zur Harmonisierung des Temperaments Ihres Kindes vor. Sie sind dann geeignet, wenn das Temperament in einer Lebensphase überzeichnet ist und das Kind dadurch Nachteile in seinem Lebensausdruck erfährt.

Basisrezeptur für den Sanguiniker

• Weißtanne

• Weißdorn

Bewährte Einnahme:

– Morgens Weißtanne, abends Weißdorn

oder

– die beiden Gemmomazerate mischen und zweimal täglich einnehmen.

Basisrezeptur für den Choleriker

• Feldahorn

• Echter Feigenbaum

Bewährte Einnahme:

– Morgens Feldahorn, abends Echter Feigenbaum

oder

– die beiden Gemmomazerate mischen und zweimal täglich einnehmen.

Basisrezeptur für den Phlegmatiker

• Gewöhnliche Esche

• Heckenrose

Bewährte Einnahme:

– Morgens Gewöhnliche Esche, abends Heckenrose

oder

– die beiden Gemmomazerate mischen und zweimal täglich einnehmen.

Basisrezeptur für den Melancholiker

• Bergkiefer

• Echter Feigenbaum

Bewährte Einnahme:

– Morgens Bergkiefer, abends Echter Feigenbaum

oder

– die beiden Gemmomazerate mischen und zweimal täglich einnehmen.

Basisrezeptur zur Unterstützung in sanguinischen Lebenssituationen

• Ginkgo

• Heckenrose

• Silberlinde

Bewährte Einnahme:

– Morgens Ginkgo, mittags Heckenrose, vor dem Schlafengehen Silberlinde.

Basisrezeptur zur Unterstützung in cholerischen Lebenssituationen

• Olivenbaum

• Silberlinde

Bewährte Einnahme:

– Morgens Olivenbaum, mittags Silberlinde, abends Olivenbaum, vor dem Schlafengehen Silberlinde.

Basisrezeptur zur Unterstützung in phlegmatischen Lebenssituationen

• Sanddorn

• Heckenrose

Bewährte Einnahme:

– Morgens Sanddorn, mittags und abends Heckenrose.

Basisrezeptur zur Unterstützung in melancholischen Lebenssituationen

• Hängebirke

• Besenheide

Bewährte Einnahme:

– Morgens Hängebirke, eventuell mittags Hängebirke, vor dem Schlafengehen Besenheide.


Bergkiefer (Legföhre), Pinus mugo

Pinaceae

Die anpassungsfähige Lichtknospe

Das Wesen der Pflanze

Die immergrüne Bergkiefer ist ein vielgestaltiger Nadelbaum, der sich bestens an raue, starken Veränderungen ausgesetzte Standorte der Höhenlagen angepasst hat. Es gibt mindestens drei Unterarten und weitere Zwischenformen, die sich insbesondere in ihrer Gestalt und ihrem Vorkommen deutlich unterscheiden. Je höher sie steigt, umso mehr muss sie sich ducken, um den dort vorherrschenden Naturgewalten zu trotzen.

Von den drei Hauptunterarten bewohnt die aufrechte Bergkiefer (Pinus mugo ssp. uncinata) mit bis zu 25 Meter Höhe die tieferen Höhenlagen, die Moor-Bergkiefer (Pinus mugo ssp. rotundata) mit bis zu 8 bis 10 Meter Höhe die mittleren Höhenlagen und die Legföhre (Pinus mugo ssp. mugo) mit einer Wuchshöhe von 1 bis 3 Metern die für Bäume höchstmögliche Höhenlage, die sogenannte Kampf- oder Krummholzzone oberhalb der Baumgrenze. Die niedere Legföhre bildet durchaus einen längeren Stamm, der aber am Boden liegt und kaum erkennbar ist.

Gemeinsam ist den Kiefern ihre Anspruchslosigkeit gegenüber den Bodenverhältnissen. Sie können praktisch auf jedem Grund wachsen, sei er noch so karg. Die Legföhre besiedelt sogar Berghänge, auf denen häufig Lawinen abgehen, die sämtliche andere Baumarten restlos zerstören. Sie ist ein Pionierbaum mit unglaublicher Anpassungsfähigkeit. Dies erreicht sie nicht zuletzt dadurch, dass ihre Äste sehr elastisch sind und dem enormen winterlichen Schneedruck durch Nachgeben der Äste und Abgleitenlassen der Schneemassen problemlos gewachsen ist. Sie ist eine typische Lichtbaumart, Schatten verträgt sie nicht.

Charakteristisch für alle Föhrenarten ist der Reichtum an Pollen der männlichen Zapfen, die von einem intensiven Schwefelgelb sind und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit Langem arzneilich genutzt werden, während im Westen vor allem das ätherische Öl aus den nadelförmigen Blättern, den Zweigspitzen und den Ästen medizinisch verwendet wird.


Die einhäusige (männliche und weibliche Zapfen finden sich jeweils am selben Baum) Bergkiefer wird im Juni und Juli über den Wind bestäubt und betreibt eine für Bäume recht lange währende »Samenpflege«. Es dauert nämlich drei Jahre, bis die reifen geflügelten Samen aus den schön geformten Zapfen im Oktober dem Wind überlassen werden. Die niederliegende Legföhre wird bereits seit längerer Zeit aus dekorativen Gründen als Garten- und Parkstrauch angepflanzt.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Die Bergföhre zeichnet sich durch ihre enorme Anpassungsfähigkeit innerhalb eines hauptsächlich mineralisch geprägten, humusarmen Lebensraums der Bergwelt aus, der zudem klimatische Extreme ertragen muss. Sie scheint sich mehr aus der in den Höhen der Bergwelt reichlich vorhandenen Lichtfülle zu »ernähren« als von dem nur wenig vorhandenen Nährsubstrat des Bodens. Ausdruck davon ist der hohe Gehalt an Harz und ätherischen Ölen, den die Bergkiefer in ihrem Pflanzengewebe speichert.

Das Bergkiefer-Gemmomazerat schenkt dem Kind Licht und Elastizität, Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft. Düstere Stimmungen hellt es auf, es hilft, stressreiche Situationen besser zu bewältigen, und stärkt die festen Strukturen des Bewegungsapparats (Knochen, Knorpel, Bänder und Sehnen).

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Stärkt den Bewegungsapparat.

• Erhöht die Stresstoleranz.

• Reguliert den Fettstoffwechsel.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Knospen.

Sammelzeit: April bis Juni.

Indikationen

Psyche: Depressive Verstimmung. Vitalisiert und durchlichtet die Psyche! Stimmungsaufhellend. Erhöht die Ausdauer und Beharrlichkeit, erhöht die Stresstoleranz! Mangelndes Selbstvertrauen, Schuldgefühle. Kind fühlt sich schuldig, lebt in der ständigen Angst, etwas nicht richtig zu tun, fürchtet Strafe, geniert sich immer. Neurasthenie.

Bewegungsapparat: Unterstützt die Ausheilung nach Knochenbrüchen, hilft, Knorpel zu regenerieren bei Knorpelschäden, unterstützt die Heilung nach Verletzungen von Sehnen, Bändern, stabilisiert die Sehnenansatzstellen am Knochen. Rheumatische Erkrankungen.

Atemtrakt: Wiederkehrende Verschleimung der Bronchien mit großer Erschöpfung und ständig kalten Füßen und Nierenlagern.

Stoffwechselsystem: Reguliert den Fettstoffwechsel, senkt erhöhte Cholesterinwerte. Metabolisches Syndrom, Kältegefühl.

Besenheide, Calluna vulgaris

Ericaceae

Die läuternde Knospe

Das Wesen der Pflanze

Die Besenheide ist eine immergrüne Pflanze, die auf kargem, nährstoffarmem und saurem Boden vorkommt. Von der Meeresküste bis oberhalb der Baumgrenze der Bergregion trotzt sie dank ihrer extremen Widerstandsfähigkeit äußerst rauen klimatischen Bedingungen. Dadurch und wegen ihrer Winterbeständigkeit ist sie ein Symbol der Bescheidenheit und der Beharrlichkeit. Die Kargheit ihres Lebensraums scheint die Besenheide in sich aufzunehmen, alles an ihr wirkt irgendwie asketisch. Ihre schuppenförmigen Blätter sind nur wenige Millimeter lang und liegen eng an den Ästchen. In Kontrast dazu stehen die rosa bis violettroten (selten auch weißen) Blüten, die eine beträchtliche Menge Nektar mit einem hohen Zuckerwert (24 Prozent!) absondern, der vielen Insekten Nahrung und den Imkern einen hervorragenden Honig gibt.

Die Besenheide steht in besonderer Beziehung zu den Licht- und Wärmekräften. Ihre Samen können nur unter Licht keimen, und ihre Keimung wird durch Hitzeeinwirkung leichter Heidebrände gefördert. Licht und Wärme sind innerhalb der Pflanzenwelt die von außen einwirkenden Kräfte, die in besonderem Maße an der Pflanze gestalterisch wirken. Der Boden, auf dem die Besenheide wächst, ist ausgesprochen reich an Kieselsäure. Die Pflanze nimmt davon viel in sich auf – sie ist eine wahre Expertin im Umgang mit dieser Säure. Im menschlichen Organismus ist die Kieselsäure ein unabdingbares Mineral für den Aufbau vieler Gewebestrukturen. Sie vermittelt dem Körper Stabilität und Elastizität.

In der äußeren Welt ist es der Bergkristall, der den Kiesel in seiner »edelsten« Form manifestiert. Der Bergkristall ist charakteristischerweise von sechseckiger Form. Das Sechseck kommt überdurchschnittlich häufig in der Natur vor. Beispiele sind Zellen der Bienenwaben, Schneeflocken, Facettenaugen vieler Insekten und riesige, sechseckige Basaltsäulen, die bei der Abkühlung von Lava entstanden sind. Warum spielt das Sechseck in der Natur eine so wichtige Rolle? Es zeichnet sich durch besondere Stabilität aus und besitzt in seiner dreidimensionalen Form (zum Beispiel sechseckige Wabenzelle) den kleinsten Umfang bei größtmöglichem Rauminhalt! In der Kieselsäure sind die Sechseckigkeit und deren Eigenschaften gewissermaßen angelegt.

Eine kieselsäurereiche Pflanze muss also in besonderem Maße über die Kräfte der Sechseckigkeit verfügen – ein Grund dafür, dass der Besenheidenhonig seit jeher hochgeschätzt wird.

Die meist auf extrem degradiertem Boden gedeihende Besenheide ist eine Pionierpflanze mit bodenverbessernden Qualitäten. Ihrem Wesen entsprechend, geht sie dabei äußerst planvoll vor. In vier charakteristischen Schritten übernimmt sie die anspruchsvolle Aufgabe, dem Boden wieder nahrhaften Humus zu bescheren. Am Anfang steht die Pionierphase, in der sie das Gelände lückig besiedelt und kleinwüchsig bleibt (10 bis 15 Zentimeter). In der Aufbauphase werden die Lücken durch Breitenwachstum allmählich geschlossen, die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern. In der Reifephase verholzt die Besenheide zunehmend und kann eine Höhe von bis zu 1 Meter erreichen und wird lichtdurchlässiger. Dadurch können sich nun Flechten, Moose und Gräser ansiedeln. In der Degenerationsphase stirbt die Pflanze von der Mitte her ab und hinterlässt im Lauf von Jahrzehnten eine bis zu 10 Zentimeter dicke Rohhumusschicht, die, falls es die klimatischen Bedingungen zulassen, den Ausgangsboden für eine natürliche Waldentwicklung bietet.

Die Besenheide nährt die Tierwelt durch Bildung überreichlichen Nektars und bereitet unwirtlichen Boden für eine spätere Waldentwicklung vor. Ihr Wirken steht also ganz im Dienste des Lebens.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Das Besenheide-Gemmomazerat stärkt im Allgemeinen die Stabilitäts- und Elastizitätskräfte des Kindes sowohl im körperlichen wie auch im psychischen Bereich. Es vermittelt Halt und Struktur im Verbund mit Elastizität. Die Besenheide hat auch eine milde und besänftigende Ausstrahlung. Sie vermag in einer schwierigen Situation den Boden für kommende Entwicklungen vorzubereiten. Dort, wo scheinbar alles »vergebens« ist, nährt sie die Fähigkeit, planvoll daranzugehen und Ordnung zu schaffen. Die Besenheide trägt ihren Namen deswegen, weil aus ihr Besen gebunden wurden – Reinigen und klare Verhältnisse schaffen, liegt in ihrem Wesen.


Kinder, die weder Ordnung noch Struktur erfuhren, werden schnell halt- und grenzenlos, sie »laufen aus dem Ruder« und sind dann oft auch »außer sich«. Da kann die Besenheide Struktur und Halt geben und dadurch beruhigend wirken. Es ist ein »Beruhigungsmittel«, das bei Schlafstörungen wie auch bei motorischer Unruhe eingesetzt werden kann, weil es die schützenden »Hüllen« des Kindes festigt, damit es sich sicher und geborgen fühlen kann. Auch bei zwanghaftem Verhalten bringt es Entspannung.

Auf der körperlichen Ebene zeigt die Besenheide eine deutliche Wirkung auf das Harnsystem und das Bindegewebe. Das Mazerat wirkt auch hier strukturierend, klärend und entzündungshemmend. Es kann darüber hinaus bei bestimmten Hauterkrankungen gute Dienste leisten.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Vermittelt Struktur.

• Wirkt beruhigend, entspannend.

• Stärkt die Nieren und regt ihre Entgiftungsfunktion an.

• Desinfiziert die Harnwege.

• Stärkt das Bindegewebe.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische junge Triebspitzen.

Sammelzeit: April, Mai.

Indikationen

Psyche: Unruhezustände, mangelnde Empathiefähigkeit, Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom (AD[H]S), motorische Unruhe, Schlafschwierigkeiten, Gereiztheit, erhöhte seelische Durchlässigkeit, Tagträumerei, Unaufmerksamkeit, starke Ablenkung, festgefahrene soziale Situationen, Krisen in der Familie, in der Schule, in der Lehrstelle, depressive Verstimmungen, Wortkargheit, Verschlossenheit, zwanghaftes Verhalten.

Harnwegssystem: Akute und chronische Harnwegsentzündungen, Reizblase, Bettnässen, Mühe mit dem Wasserlassen durch innere Spannung, Störungen der Entgiftungsfunktion der Nieren.

Hautsystem: Neurodermitis, Juckreiz.

Stoffwechselsystem: Kindlicher Rheumatismus. Unterstützend bei der juvenilen Gicht und Übersäuerung.

Verdauungssystem: Durchfall, nervöse Bauchbeschwerden, entzündliche Darmerkrankungen.

Brombeere, Rubus fruticosus

Rosaceae

Die Grünkraft spendende Knospe

Das Wesen der Pflanze

Dieser formenreiche (es gibt über 2000 Unterarten, die sich dazu noch untereinander kreuzen), dornenbewehrte, immergrüne Strauch ist ursprünglich in den gemäßigten Zonen Europas, Nordafrikas, Vorderasiens und Nordamerikas beheimatet und wurde auf allen Kontinenten eingeschleppt. Er gehört zu den Pflanzen, die wohl jeder mit Namen kennt – dank seinen süßen Beeren und seinem wehrhaften Wesen, das ihm unter anderem auch den Namen »lebender Stacheldraht« eingebracht hat. Wer sich als Kind nach einer seiner saftigen, leuchtend schwarzen Beeren gestreckt hat, wird sich dabei sicher blutige Kratzer an den Unterarmen eingehandelt haben. Oder man hat als Gärtner seine langen, tiefen Wurzeln kennengelernt, die ihn schier unausrottbar machen. Bereits der Römer Plinius nannte ihn in seiner Historia naturalis deswegen »Pest unter der Sonne«, wies aber zugleich auf die schmackhaften Beeren hin, die doch auch wieder versöhnlich stimmen.

Viele Gartenfreunde waren den innovativen Pflanzenzüchtern dankbar, als es 1970 gelungen war, dornenlose Sorten zu züchten. Doch die Enttäuschung war groß, als sie feststellen mussten, dass der Geschmack stark darunter gelitten hatte. Neuerdings wird wieder für neue dornenlose Sorten mit dem Versprechen ausgezeichneter Geschmacksqualitäten geworben.

Der Brombeerstrauch ist eine typische Pionierpflanze auf nährstoffreichen Flächen, auf denen die Pflanzendecke durch menschliche Eingriffe schwer geschädigt wurde, wie beispielsweise nach dem Abholzen von Baumbeständen im Wald. Seine Ansprüche an den Boden sind sehr gering, sodass er praktisch auf fast allen Arealen anzutreffen ist. Er ist ein ausgezeichneter Bodenverbesserer, da seine intensive Durchwurzelung Auflockerung und Sauerstoff und sein ganzjährig verteilter Laubfall dem Boden wertvolle Nährstoffe bringt.

Der Brombeerstrauch kann bis zu 3 Meter hoch werden (wenn er seine Dornen als Kletterhilfe einsetzt, aber noch weit höher). Er vermehrt sich sowohl über die Beeren, die zu den Steinfrüchten gezählt werden, wie auch vegetativ: Es reicht bereits ein anhaltender Bodenkontakt des Sprosses mit der Erde, um auszuwurzeln. So können teilweise hohe Bögen entstehen, die im Volksglauben eine spezielle Bedeutung hatten. Sie galten als besondere, magische Pforten, bei denen Altes abgestreift und frische, neue Kräfte aufgenommen werden konnten. Dieses Ritual des Hindurchkriechens oder -reichens (eines Kindes) wurde hauptsächlich bei schwächlichen Kindern, bei Hautkrankheiten oder zur Vorbeugung in Epidemiezeiten praktiziert und war eine Art naturmagische Wiedergeburt.

In der Volksheilkunde spielt der Brombeerstrauch bis heute eine wichtige Rolle. Seine Beeren sind wichtige Vitamin- und Calciumlieferanten, seine meist in Form von Tee zubereiteten Blätter wirken blutbildend, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und stuhlregulierend. Außerdem schmecken sie leicht fermentiert ausgezeichnet und werden als teeinfreier (koffeinfreier) Teeersatz verwendet.

Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Der Brombeerstrauch, der auf praktisch jedem Boden Fuß fassen kann, zeichnet sich durch enorme Vitalitätskräfte aus. Er ist eine Pionierpflanze, besonders auf von schweren Arbeitsmaschinen festgedrückten und deswegen sauerstoffarmen Böden der Schlagfluren. Mit seinem intensiven Wurzelwachstum schafft er es, den Boden zu durchlüften, und macht ihn so weiterer Busch- und Baumbesiedelung zugänglich.

Ähnlich ist die Wirkung des Brombeerstrauch-Gemmomazerats im kindlichen Organismus. Es »durchlüftet« die Körpergewebe. Dies gelingt dem Brombeeren-Gemmomazerat durch Stärkung der der Atemfunktion und Verbesserung der Sauerstoffausnutzung der Körperzellen. Dadurch energetisiert es den gesamten Organismus und kann bei allen chronischen Erkrankungen eingesetzt werden, die durch Reaktionsmangel gekennzeichnet sind (Hypergie oder Anergie). Das Brombeerstrauch-Gemmomazerat schenkt neue Vitalität und die Bereitschaft, auf Heilreize zu reagieren.


Ansonsten wird es hauptsächlich zur Regulierung der Darmfunktion des Kindes verwendet. Kinder und Jugendliche, die oft zu viel in der technologisch-virtuellen Welt navigieren und die »Bodenhaftung«, den Kontakt zur Realität verlieren, können durch das Brombeeren-Gemmomazerat vitalisiert und »verwurzelt« werden. Meist wird es in Kombination mit einem anderen Mazerat verabreicht.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Erhöht die Stärke des Atemstroms und verbessert die Atemfunktion.

• Verbessert die Sauerstoffsättigung des Bluts und der Gewebe.

• Gilt als gutes Tonikum für schwächliche Kinder.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische junge Triebe.

Sammelzeit: März bis Mai.

Indikationen

Psyche: Schwacher Psychotonus, Entwicklungsstörungen durch exzessive Internetnutzung.

Atemtrakt: Chronische Lungenerkrankungen, chronische Bronchitis, langjähriges chronisches Asthma. Stärkt die Lungenfunktion.

Bewegungsapparat: Arthrose, rheumatische Beschwerden, Wachstumsschmerzen, grobmotorische Schwierigkeiten, schlechte Körperwahrnehmung, funktioneller Zehengang. Unterstützt den Knochen- und Knorpelaufbau.

Stoffwechselsystem: Unterstützend bei juvenilem Diabetes Typ II.

Herz-Kreislauf-System: Mikrozirkulationsfördernd.

Harntrakt: Chronische Nierenentzündungen.

Verdauungssystem: Entzündungen des Mund- und Rachenraums, akute und chronische Darmentzündungen, Leaky-Gut-Syndrom (übermäßig durchlässige Darmschleimhaut), Durchfall.

Immunsystem: Stärkt das Immunsystem.

Eberesche, Sorbus aucuparia

Rosaceae

Die lebensbejahende Knospe

Das Wesen der Pflanze

Die Eberesche, vielerorts auch »Vogelbeere« genannt, ist gar keine Esche. Beide sind nicht einmal miteinander verwandt. Erstere gehört zu den Rosen- und Letztere zu den Ölbaumgewächsen. Auch hat der Name nichts mit Ebern zu tun, sondern ist eine Abwandlung vom altdeutschen »Aberesche«, was so viel wie »falsche Esche« bedeutet – zu vergleichen mit dem Wort »Aberglaube«, was demgemäß »falscher Glauben« heißt. Den Namen »-esche« trägt der Baum wegen seiner gefiederten Blätter, was man nur bei wenigen mitteleuropäischen Baumarten findet. Im Vergleich zur Gewöhnlichen Esche ist die Eberesche zwar ein Zwerg, aber von wesentlich robusterer Natur. Sie ist praktisch in ganz Europa vom Meeresspiegel bis zur Baumgrenze anzutreffen. Selbst auf der baumartenarmen Insel Island kommt sie vor. Sie ist der Baum mit der größten Höhenverbreitung aller europäischen Laubbäume und trotzt extremen Temperaturschwankungen und Dürreperioden.

Sie bildet eine tiefe Pfahlwurzel, die ihr einerseits das Überleben in Dürrezeiten garantiert, aus der sie aber auch erneut ausschlagen kann (Wurzelbrut, Stockausschlag). Das macht sie enorm anpassungsfähig. Sie ist strauch- oder baumförmig anzutreffen, benötigt nur wenig Nährstoffe, um Wurzeln zu schlagen, ist aber sehr lichthungrig. Sie gehört zwar zu den Pionierbäumen, aber nicht zu denen der »ersten Stunde« wie die Birken, Weiden oder Kiefern, sondern der »zweiten Stunde«, wenn schon etwas Rohhumus von den Vorgängern gebildet wurde. Durch den herbstlichen Abwurf ihrer magnesium-, kalk- und phosphorreichen Blätter, die sich relativ schnell zersetzen, trägt sie wesentlich zur Bodenverbesserung bei.

In den Niederungen finden wir sie häufig mit Holunderbäumen, Birken, Erlen und Weiden vergesellschaftet, in den Bergen mit Kiefern, Lärchen und Zirben. Außerdem ist die Eberesche oft in Hecken- und Gebüschgesellschaften anzutreffen. Eine spezielle Eigenschaft der Eberesche ist ihre Fähigkeit, sich auf anderen, großen Bäumen niederzulassen. In solchen Fällen erreicht sie meist nur 1 Meter Wuchshöhe, da sie mit extrem wenigen Nährstoffen auskommen muss. Ihre Wurzeln können sich nämlich nicht in das Nährgewebe des untersitzenden Baums schlagen, deswegen sind solche Ebereschen weder Parasiten noch Halbparasiten, sondern lediglich Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Solche aufsitzenden Ebereschen genossen früher in vielen Teilen Europas ein besonderes Ansehen als zauberkräftige Pflanzen, ähnlich der Mistel.

Am auffälligsten sind ihre leuchtend orangeroten, beerenförmigen Apfelfrüchte, die reich an Vitamin C, Zucker und Carotinoiden sind. Sie schmecken trotz des relativ hohen Zuckeranteils herb säuerlich und bitter. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Eberesche wegen ihres Vitamin-C-Reichtums auch als »Zitrone des Nordens« bezeichnet. Das Bittere durchzieht ebenso Knospen und Blätter (aber ohne starke Säure, die den Früchten eigen ist) und erinnert an den Geschmack von Bittermandeln. Isst man eine Ebereschenknospe im Frühling, macht sich eine angenehme Wärme im Körper breit.

Ebereschen werden wegen ihrer dekorativen Blüten- und Fruchttracht sowie ihrer auffälligen Herbstfärbung des Laubs gern als Park- und Gartenbaum gepflanzt. Sie kommen mit dem Stadtklima problemlos klar und sind wenig krankheitsanfällig. Allerdings vertragen sie Streusalz nicht gut.

In den nordischen Ländern genießt die Eberesche teilweise noch heute ein hohes Ansehen. Im finnländischen Nationalepos, der Kalevala, ist die Ebereschenmutter Philajatar, ebenso wie die Wacholdermutter Katajatar, eine segensreiche, glückbringende Gestalt. In der germanischen Mythenwelt ist sie dem Donnergott Thor oder Donar geweiht und trägt den Namen »Thorsbjörg«, was so viel wie »Thors Schutz« bedeutet. Der Mythos erzählt, wie sich Thor aus einem reißenden, von einer Riesin geschaffenen Fluss dadurch retten konnte, dass er sich an einer Eberesche festhielt. Ein solcher Baum eignete sich natürlich auch zum Schutz der Menschen, denn Thor galt als unser Freund und Feind aller bösen Mächte. Aus Ebereschenzweigen geflochtene Kränze wurden beispielsweise über der Haustür befestigt, um Unheil abzuwenden. Den Druiden soll die Eberesche ebenfalls besonders heilig gewesen sein. Ganze Wäldchen von Ebereschen wurden als heilige Haine gepflanzt, und noch heute finden sich an ehemaligen keltischen Kultstätten bemerkenswert viele Ebereschen. Ganz sicher genießt der Baum aber auch deswegen so viel Anerkennung bei den Nord- und Bergvölkern, weil ihre Früchte in so mancher Hungersnot das Überleben ermöglichten. Die Eberesche war unseren Ahnen Symbol des Lebens und des Anfangs!


Die Wirkung des Gemmomazerats in der Kinderheilkunde

Die Eberesche mutet etwas jugendlich an, sie strahlt Optimismus aus und weiß schwierige Situationen geradezu leichtfüßig zu überwinden. Das Ebereschen-Gemmomazerat schmeckt angenehm nach Bittermandeln und hat eine allgemein wärmende und mild anregende Wirkung auf den Organismus des Kindes. Es ist ihm ein ausgezeichnetes Tonikum: Es stärkt den Stoffwechsel, das Immunsystem und wirkt stimmungsaufhellend. Es ist ein »In-Fluss-Bringer«! Es regt die Säfteproduktion der Verdauungsdrüsen an, es lässt Blut und Lymphe besser fließen, es wirkt mild schleimlösend. Auf den Verdauungstrakt des Kindes übt es eine speziell ausgleichende Wirkung aus.

Es hat die folgenden Hauptwirkungen:

• Tonisiert allgemein.

• Stärkt das Immunsystem.

• Wirkt antioxidativ und entzündungshemmend.

• Stärkt die Fließeigenschaften des Bluts und der Lymphe.

• Wirkt appetit- und stoffwechselanregend, vor allem auf Darm und Atemtrakt.

• Stärkt und reguliert den Verdauungstrakt.

• Löst Krämpfe.

Verwendete Pflanzenteile für das Gemmomazerat

Frische Knospen.

Sammelzeit: April, Mai.

Indikationen

Psyche: Verschlossenheit, Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung, Burn-out, mangelnde Begeisterungsfähigkeit, innere Leere, pessimistische Lebenshaltung und Appetitmangel. Stärkt das Lebensfeuer, erhöht die Spannkraft und den Antrieb, etwas umzusetzen, schenkt Mut und Vertrauen in sich selbst, hilft dem phlegmatischen und melancholischen Kind, aus der Passivität zu kommen.

Herz-Kreislauf-System: Hämorrhoiden, Schwäche oder Entzündungen der Blut- und Lymphgefäße, kalte Extremitäten. Fördert die Mikrozirkulation.

Immunsystem: Stärkt das Immunsystem. Entzündungshemmend.

Stoffwechselsystem: Rheumatismus, Gicht, Übersäuerung. Stoffwechselanregend.

Verdauungstrakt: Verstopfung, Durchfall, akute und chronische Darmentzündungen, Verdauungsschwäche, Magen-Darm-Krämpfe. Reguliert die Darmtätigkeit.

Atemtrakt: Entzündungen des oberen Respirationstrakts.

Edelkastanie, Castanea sativa

Fagaceae

Die lymphbewegende Knospe

Das Wesen der Pflanze

Die Edelkastanie stammt wahrscheinlich aus Südosteuropa und Kleinasien und wurde erstmals von den Armeniern kultiviert. Die alten Griechen und später die Römer verbreiteten den Baum in allen Teilen Europas, die sich vom Klima her dafür eigneten. Gebietsweise ist sie mithilfe des Menschen zu einem waldbestimmenden Baum geworden – so beispielsweise in einem Hochtal des schweizerischen Kantons Graubünden, in Castasegna, nahe der italienischen Grenze, wo der größte Edelkastanienhain Europas steht. In den Bergregionen Südeuropas war die Edelkastanie vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. Sie trägt auch den Namen »Brotbaum«, weil ihre Nüsse überwiegend Stärke, Zucker und Eiweiß und relativ wenig fettes Öl enthalten. Die Edelkastanienfrüchte sind gewissermaßen die »Getreideform« innerhalb der Baumnüsse.

Unter optimalen Bodenbedingungen kann ein Edelkastanienbaum bis zu 35 Meter hoch werden und einen Stammumfang von meist 1 bis 2 Metern, sehr alte Bäume von 4 Metern, in Extremfällen sogar 6 Metern erreichen. Der größte bekannte Baum ist der »Castagno dei Cento Cavalli« (»Kastanienbaum der hundert Pferde«) auf Sizilien, der über 2000 Jahre alt sein soll. Edelkastanienbäume gehören zu den europäischen Bäumen mit dem breitesten Stammumfang überhaupt. In der Holzverarbeitung ist der relativ schnell wachsende Baum mit ähnlich hartem Holz wie die Eiche und sehr guter Bearbeitbarkeit seit der Antike äußerst beliebt. Durch den hohen Gerbstoffgehalt (siebenmal mehr als die Eiche) ist die Edelkastanie sehr widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und hat eine natürliche Dauerhaftigkeit, selbst wenn sie starken Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Ähnlich dem Eichenholz wurde das Holz der Edelkastanie im Schiffsbau und für die Fassdauben- und Möbelherstellung genutzt. Die 12 bis 20 Zentimeter langen, etwas ledrigen Blätter wurden früher, als es noch kein Plastik gab, zum Einwickeln von Nahrungsmitteln verwendet.


Weibliche und männliche Blüten der Edelkastanie befinden sich am selben Baum. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar und werden hauptsächlich von Insekten bestäubt. Die 15 Zentimeter langen, schwefelgelben männlichen Blüten sind nicht nur vom Aussehen her auffällig, sie sondern auch einen intensiven und eher unangenehmen Geruch aus. Den eigentümlichen Duft verdankt die Edelkastanienblüte dem Stoff Trimethylamin, der unter anderem auch in den Blüten des Weißdorns und der Eberesche zu finden ist. So ist ein in Blüte stehender Edelkastanienwald ein besonderes Erlebnis für die Sinne.

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