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Читать книгу: «Robert Blum», страница 9

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Und nun noch Eins: Dein Geist hat Dich längst darüber erhoben, den Abschluß der Ehe in irgend einer gesetzlichen oder kirchlichen Formel zu suchen; wenn man sich auch diesen, der Convenienz wegen, unterwerfen muß. Das Erkennen und Anschließen der Herzen, das gegebene und empfangene Wort, das ist die Ehe und so ist die unsere geschlossen. So laß mir denn wenigstens die süße Pflicht, für Dich zu sorgen! Betrachte Dich als mein und nimm von mir Deine Bedürfnisse! Du erleichterst dadurch zugleich Deinem – nein unserem Bruder seine Lasten, deren er viele zu tragen hat, wie Du selbst am besten weißt. Also keinen Widerspruch, Weib, ich bin der Herr der Schöpfung und ‚soll Dein Herr sein‘ (die alte Ausgabe mit ‚Narr‘ wird confiszirt). Gehorche!“

In einem Briefe vom 30. Juni hatte Eugenie dem Gedanken Ausdruck gegeben, der jeden Ueberglücklichen beschleicht: „Wie, wenn Du diesem Glücke jetzt entsagen müßtest? Es ist ein Wetterstrahl aus heit’rem Himmel, begleitet von einem dumpfen unheilverkündenden Schlag.“ Robert antwortete am 6. Juli: „Unsre Zeit, die mit furchtbarem Drucke nicht allein auf dem öffentlichen Leben lastet, sondern auch mit den Krallen der Tyrannei hineingreift in das Heiligthum der Familie und mit roher Gewalt die zartesten Bande sprengt, ist wohl geeignet, uns mit derartigen Betrachtungen vertraut zu machen. Eugenie, wärst Du ein Weib wie tausend andere, selbst von der besten Sorte, ich würde Dir bei dieser Betrachtung sagen, tritt zurück! Oder ich würde gewaltsam mit Dir brechen oder mich bestreben, Dir unerträglich zu werden. Da mir aber ein gütiges Geschick in Dir nicht blos ein gutes und liebendes, sondern auch ein edles, denkendes und des höchsten Aufschwunges fähiges Weib so unverdient zuführte, so schließe ich Dich mit um so größerer Inbrunst an das Herz und rufe Dir zu: „Laß uns genießen das süße Glück der Stunde; aber laß uns vorbereitet sein, daß die nächste Stunde Alles zertrümmern kann! Laß uns gestählt sein für die Leiden, die da kommen; ja, ich sage fast mit Zuversicht, kommen werden und nie vergessen, daß die neidischen Götter Opfer verlangen, ehe sie der Menschheit ersehnte Güter gewähren. Die Liebe sei uns dann der leuchtende Sterne in dunkler Wetternacht, er schimmert ja durch Gitter und Mauern und verscheucht die Finsterniß. Liebe und Freiheit sei uns ein unzertrennliches Zwillingsgestirn, dem wir folgen, auf welche Bahnen es uns auch führen mag! Du kannst nicht glauben, wie glücklich es mich macht, zu wissen, daß diese Worte in Deinem Herzen wiederklingen, daß Du das starke Mädchen bist, welches sie nicht allein mitzufühlen, sondern auch darnach zu handeln vermag. Der Himmel weiß, warum ich unter allen Männern so bevorzugt bin, Dich gefunden, mir Deine Liebe errungen zu haben. Aber ich bin’s und daß ich’s bin, ist meine Seligkeit.“ “

Diesem Briefe waren einige Geschenke beigefügt. Jenny dankte dafür und schrieb im schmerzlichen Bewußtsein ihrer Armuth: „Du beschenkst mich so reich und ich habe nichts, gar nichts, was ich Dir dagegen bringen kann, nicht einmal das, was man auch nur die bescheidenste Ausstattung eines Mädchens nennen kann.“ Darauf antwortete Robert am 13. Juli in einem langen Briefe, dem das nachstehende Gedicht beilag:

 
„Du hättest nichts dem Bräutigam zu bieten
An Werth und Schmuck? Das thut mir wahrlich leid;
Man zieht solch’ inhaltleere Menschen-Nieten
Nicht gern in unsrer materiellen Zeit.
Und bringst Du mir nicht Heirathsgut und Schätze
An Silber, Gold und Perlen reichlich ein,
So sag’ ich nach modernem Zeitgesetze:
Laß’ ab von mir mein Kind, es kann nicht sein!
 
 
Ja, Silber will ich! Zwar nicht jenes weiße
Und glänzende Metall, das aus dem Schooß
Der Erde holt der Mensch in blut’gem Schweiße,
Damit zu feilschen und zu prunken blos; —
Ich will das Silber innig wahrer Liebe,
Die sich als haltbar, ächt und rein bewährt,
Die selbst der Schicksalswolken bange Trübe
Mit mildem Glanz erhellet und verklärt.
 
 
Und Gold will ich! Zwar nicht das vielverfluchte,
Das in der Berge tiefen Gründen ruht;
An das der Menschen Habgier, die verruchte,
Die Seele setzt und Ehre, Recht und Blut; —
Ich will das Gold der felsenfesten Treue,
Das jeder Probe, auch der schärfsten, steht;
Das Gold, das stets im Herzensschacht auf’s Neue —
Wie viel man auch davon verbraucht – ersteht.
 
 
Und Perlen will ich! Zwar nicht aus den Tiefen
Des Meers, wo von Dämonen sie bewacht
Den süßen Schlummer des Vergessens schliefen,
Eh’ sie die frevle Gier an’s Licht gebracht.
Ich will die Perlen heiliger Empfindung,
Des Mitgefühls bei Andrer Schmerz und Lust,
Das Sinnbild göttlich-menschlicher Verbindung,
Wie’s thront im Tiefen einer edlen Brust.
 
 
Und daß zum Reichthum Reichthum sich geselle,
Biet’ ich Dir – karg zwar – gleiche Mitgift dar;
Wir bergen für des Lebens Wechselfälle
Die Güter auf der Laren Hochaltar. —
Du hast und bringst mir reichlich diese Schätze!
und wüßt’ ich nicht, Du brächtest sie mir ein,
Dann nach dem ewigen Vernunftgesetze
Sagt’ ich: laß ab, es kann, es darf nicht sein!“
 

Am 19. Juli besuchte er einen Tag die Braut in Kappel. Da die Verlobung noch geheim bleiben sollte, so hatte das junge Paar vor Zeugen strenge gesellschaftliche Förmlichkeit zu beobachten. Diesen Besuch mußte Blum mit siebenundzwanzig Stunden Postfahrt erkaufen. „Jetzt geht’s an die Wühlerei!“ meldete er am 20. Juli nach seiner Rückkehr der Braut. „Gott sei Dank, nun ist doch die ärgste Wühlerei vorüber und man kann wieder athmen,“ schreibt er am 27. Es handelte sich um die Agitation für die Landtagswahlen, welche die Opposition wesentlich verstärkten. v. Dieskau schied zwar aus der Kammer aus. Aber außer Todt trat nun Braun ein (Advocat und Patrimonialrichter), in juristischen und staatswissenschaftlichen Fragen bald der Führer der Opposition, ja sogar bald der stehende Referent der zweiten Sächs. Kammer, 1848 März-Justizminister; außer ihnen ein dritter Voigtländer, Otto von Watzdorf, Vertreter der Ritterschaft, der schon auf dem letzten alten Ständetage von 1830 den überlebten Schrullen seiner Standesgenossen im Sinne moderner Staatsauffassung und Freiheit lebhaft opponirt hatte, ein Mann von eben so großer Unabhängigkeit, als Wohlhabenheit; dann Georgi von Mylau, ein angesehener Kaufherr, 1848 Minister, Vater des heutigen Oberbürgermeisters von Leipzig. Dippoldiswalde sandte den Advokaten Klinger (1848 Bürgermeister von Leipzig), die Oberlausitz den ersten liberalen Staatsbeamten, den Sachsen in der Kammer sah, Hensel.

Mit welchem Maße von „Wühlerei“ Robert Blum an diesem Resultate betheiligt gewesen, erhellt, abgesehen von einer starken Correspondenz mit fast allen den Abgeordneten, die eben genannt wurden, auch aus der Aufnahme, die ihm kurz nachher in Plauen beschieden war. Er war dort, wie er Eugenie vom 27. Juli bis Ende August wiederholt meldet, schon seit Wochen erwartet worden, um Reden in Versammlungen zu halten. Endlich gegen Ende August konnte er sein Eintreffen in Plauen an den jungen Fabrikanten Böhler melden. Ueber den Verlauf dieser Reise berichtet er der Braut am 2. September: „Montag Nachmittag brachte ich in Altenburg damit zu, den dortigen höchst pomadig und schlaraffenartig gewordenen Gesellen derb den Text zu lesen und ihnen das Versprechen größerer Thätigkeit abzunehmen.“ In Plauen kommt er Dienstag früh nach durchfahrener Nacht an. Als er nach Böhler fragt, ist dieser in Frankfurt zur Messe, Blum’s Brief demselben sorgfältig couvertirt nachgesendet worden; v. Dieskau dagegen, der Blum Logis angeboten hatte und von dessen Ankunft nicht unterrichtet war, ist schon halb fünf Uhr früh aufs Land gefahren und kehrt erst Abends zurück. Bis sieben Uhr Morgens werden daher in der „Post“ fünf Tassen schlechten Kaffee’s getrunken und die Wochenblätter der letzten drei Monate, einschließlich der Annoncen gelesen, dann wird Mammen in seiner jungen Häuslichkeit besucht. In Mammens Gesellschaft wird der Tag bis zum späten Nachmittag verbracht. „Ich fand dabei sehr oft Gelegenheit, aus Mammens traulich schöner Häuslichkeit einen Blick hinüber zu werfen in eine Zukunft, die auch mir ein ähnliches Asyl verheißt. Als gegen Abend v. Dieskau zurückkehrte, machten wir, eingedenk unseres schönsten und rührendsten National-Characterzuges zuerst aus, daß wir den Abend zusammen – essen wollten; dabei sollten dann auch die brauchbarsten Leute zusammengerafft, die Angelegenheiten vorläufig besprochen und eine gemeinschaftliche Fahrt etc. nach Adorf etc. auf den nächsten Morgen verabredet werden.“ Da sich indessen noch am nämlichen Abend Blum beim Kegeln den Fuß verdrehte, mußte man nach Adorf und Mühldruff schicken, um Todt, Braun und Watzdorf nach Plauen zu bescheiden; da erfährt man, daß die drei Herren zusammen eine Parthie gemacht haben, von der sie erst Freitag zurückkehren wollen! Dennoch wurde noch am dritten Tage in Plauen großer Kriegsrath über die Taktik des Fortschritts in Sachsen gehalten und dann stieg Blum mit geschientem Bein wieder in die Post nach Leipzig. „Ist es möglich, von allen diesen Dingen abzusehen, schreibt er der Braut, so kann ich sagen, ich habe die Tage höchst angenehm verbracht: ich fand eine Aufnahme, die mich fast stolz machen könnte, wurde von Gastmahl zu Gastmahl im eigentlichsten Sinne des Wortes geschleppt und fand, was mich mehr als Alles freute, einen gesunden reinen Sinn und Bereitwilligkeit zu handeln und zu opfern für das Wahre und Gute.“

Eine noch bedeutsamere „Wühlerei“ hat Blum damals mit Süddeutschland geplant. Es handelte sich anscheinend um die Begründung eines großen liberalen Blattes, an dem alle namhaften liberalen Männer, namentlich die fortschrittlichen Abgeordneten aller deutschen Länder sich durch Beiträge und Rath betheiligen, und das unter Oberaufsicht eines Ausschusses liberaler Vertrauensmänner stehen sollte. Sitz des Unternehmens sollte wie es scheint Mainz sein, die Leitung der vorbereitenden Schritte ruhte in der Hand des altehrwürdigen „Vater Winter“, badischem Abgeordneten zu Heidelberg. Jedenfalls hat auch Adam von Itzstein und der ganze süddeutsche Liberalismus darum gewußt. Indessen geben doch alle Andeutungen, welche die Briefe Blums an seine Braut darüber bieten, noch kein vollständig klares Bild von dem Plan und Umfang des ganzen Unternehmens, das mindestens nebenbei jedenfalls auch auf Gründung eines liberalen Vereins über ganz Deutschland und periodische Wanderversammlungen der Führer abzielte. Offenbar hatte Blum der Braut mündlich am 19. Juli darüber alles Mittheilbare anvertraut und begnügte sich in seinen Briefen nun mit Andeutungen. Wie hoch die Erwartungen gespannt waren, die Blum auf dieses Unternehmen setzte, erhellt am besten aus einem Briefe an Eugenie vom 13. August 1839: „Von Heidelberg habe ich noch immer keine Antwort, was uns sämmtlich sehr verstimmt macht. Ein Project, welches mit unendlicher Mühe eingeleitet wurde, an welches Geld und Zeit und Geist gewendet wurde, wie nicht leicht ein anderes, dessen Folgen unberechenbar schienen und welches wichtiger und bedeutender war, als irgend ein Ereigniß der letzten 6 Jahre (!) – das scheitert an der Unentschlossenheit, Nachlässigkeit oder Zaghaftigkeit der Süddeutschen, die sonst so rüstig und gesund waren. Es ist wirklich entsetzlich und man möchte es verschwören, jemals nur die geringste Anstrengung wieder zu machen. Und als gescheitert betrachte ich es bereits, denn käme auch heute oder morgen die Bestimmung“ (daß die Vertrauensmänner zusammenkommen sollten), „so würde die Ausführung vor Anfang September doch nicht mehr möglich sein. Und dann haben die Leute, die nothwendig waren, keine Zeit mehr. Das Schlimmste ist unzweifelhaft, daß die Leute sich und ihre Sache dabei compromittirt sehen. Denn wer soll in Zukunft noch Vertrauen zu irgend einem Vorschlage haben, wenn dieser mit Pomp und Energie gemachte und eingeleitete zerplatzt wie eine Seifenblase, ohne daß man nur zu sagen weiß, weshalb? Wahrlich, das bischen Vaterlandsliebe wird einem sauer gemacht; lieber Kampf, Verfolgung und Gefängniß, als diese gräßliche Apathie und Gleichgültigkeit! Jene stärken, ermuthigen und erfrischen den Sinn, diese entnerven und erschlaffen die Seele und tödten vollends die letzte Spur von Thatenfreudigkeit und Hoffnung.“

So schlimm stand es indessen nicht. Der Heerruf erging freilich erst gegen Ende October an die Getreuen und Blum folgte ihm sofort nach Frankfurt und Mainz. Er konnte dafür der Braut am 3. November von Leipzig nach seiner Rückkehr melden: „Was das Resultat meiner Reise betrifft, so hat dasselbe zwar nicht allen Wünschen entsprochen, aber doch die Erwartungen übertroffen. Es ist zu hoffen, daß bei der Einigkeit zwischen Verlegern und Redacteurs ein tüchtiges Werk zu Tage gefördert werde, wozu einstweilen rüstige Vorbereitungen getroffen werden. Gott gebe seinen Segen.“

Da später die literarisch-politische Unternehmung, die hier beschlossen und rüstig vorbereitet worden sein soll, auch nicht einmal dem Namen nach erwähnt wird, so ist es wahrscheinlich, daß alle die Stellen, die in der Correspondenz Blum’s mit seiner Braut auf ein journalistisches Unternehmen mit Süddeutschland deuten, einfach fingirt sind, und daß es sich bei diesem Unternehmen überhaupt nur darum handelte, eine werkthätige Vereinigung aller entschlossenen Liberalen Deutschlands zu Stande zu bringen. Da dieses Vorhaben nach damaligem Bundesrecht einfach hochverrätherisch war oder wenigstens mühelos als hochverrätherische Verschwörung angesehen werden konnte, so war bei jeder brieflichen Aeußerung über diesen Plan die größte Vorsicht geboten. Dieselbe Vorsicht und ähnliche Fictionen33 wie hier Eugenie gegenüber, finden sich in allen Briefen Blum’s, welche diese geheime Verbindung betreffen. Was mich aber vor Allem veranlaßt anzunehmen, daß die Frucht dieser Reise nicht der Beschluß und die Vorarbeit für eine liberale Zeitung gewesen sei, sondern die Gründung einer festen Verbindung freisinniger deutscher Männer, vor allem der Abgeordneten, über ganz Deutschland, ist die Thatsache, daß von dieser Zeit an diese Verbindung besteht. Alljährlich treffen sich fortan Winter, Itzstein, Hecker, Johann Jacoby, Heinrich Simon (von Breslau), Robert Blum, Watzdorf, Todt u. A., bald auf Itzstein’s Gut Hallgarten im Rheingau, bald bei Blum in Leipzig, bald in Cassel &c., um gemeinsam die Pläne und Taktik der Genossen und aller liberaler Kammermitglieder in Deutschland für das nächste Jahr zu berathen34.

Von da ab tritt Blum in ununterbrochene Correspondenz mit den Führern des Liberalismus in Deutschland. Für die Größe und Bedeutung der Aufgaben, die er schon damals in politischer und nationaler Hinsicht sich setzte, giebt daher dieser Briefwechsel mit seiner Braut überraschende Aufklärung.

Speciell der Brief Blum’s vom 3. November ist aber auch interessant wegen der Kulturbilder, die er bietet, sowohl über die damalige Reiseart wie über die Methode und Form, in welcher damals Politik gemacht wurde. „Meine Reise war wirklich mühsam. Nur von hier (Leipzig) bis Naumburg saß ich im Hauptwagen und in einer Ecke, dann ging es um Mitternacht von dort nach Jena in einem Kasten, der wahrscheinlich zu den Zeiten der Folter dazu benutzt wurde, den armen Opfern alle Rippen zu zerbrechen. In Jena war auch kein Rasttag. Von 6 Uhr Morgens an, wo ich ankam, war ich in Beschlag genommen; wir zogen von einem Orte zum andern, betrachteten die Umgegend, die Merkwürdigkeiten (die sieben Wunder Jena’s genannt) und besuchten die wissenschaftlichen und Wohlthätigkeitsanstalten, vulgo Wirthshäuser. Und als wir aus den letztern um Mitternacht von der heiligen Polizei verjagt wurden, öffnete uns eine freundliche Privatwohnung ihre glühweindurchwürzten Räume und hier weilten wir, bis der bestellte Postbeamte um 2 Uhr sagte: Marsch! Dann nahm mich ein eben so schöner und bequemer Wagen auf, in welchem ich nach Weimar gerädert wurde. Von dort aus genoß ich die Wonne der Beiwagen bis Frankfurt, ein treffliches Institut, welches die verpönten Turnanstalten ersetzen könnte; denn wer 8 Tage darin fährt, hat die stärkste Gliederprobe bestanden, die es in der Welt giebt. Und nun werden diese herrlichen Dinger blos stationsweise gegeben, und man wird alle 2–3 Stunden aus- und in einen andern Kasten eingepackt, was besonders in der Nacht höchst angenehm ist. So sah ich denn Frankfurt mit wirklich ungetrübter Freude und machte mir nachher bittere Vorwürfe darüber, daß ich im ersten Augenblicke nicht einmal die Erinnerung an den göttlichen Bundestag in meine frohen Empfindungen gemischt hatte. In Frankfurt ging nun das Jubelleben los. Zwei bekannte Voigtländer35 grüßten mich gleich bei der Ankunft, Böhler’s Bruder hatte mich schon lange gesucht; mit einigen andern guten Literaten36 gings nun zu Tische, wobei es wie am Rheine darauf abgesehen ist, zu versuchen, was ein Menschenmagen im äußersten Falle zu ertragen vermag. Dann ging’s fort auf die Promenade, Vergnügungsorte u. s. w., Abends zu Böhler, der uns ein förmliches Festmahl gab, zu dem er die Literaten, die Frankfurt aufzuweisen hat, eingeladen. Kurz, ich sage Dir, ein Leben wie im Himmel. – Freitags früh reisten wir nach Mainz ab, fanden aber in Hattersheim, einem kleinen Neste an der Straße, wo wir nur frühstücken wollten, eine so angenehme Gesellschaft, daß wir uns gefesselt fühlten und – es ist fast unglaublich – bis zum folgenden Tage gegen Mittag weilten und uns höchst angenehm unterhielten. Dann fuhren wir in großer Gesellschaft nach Mainz, begrüßten mit wahrer Seelenfreude den schönen, schönen Rhein und trennten uns von den neuen Freunden nach frohem – und im Gefühle des Scheidens auch trübem – Mahle und betrachteten dann Mainz. Nie im Leben habe ich Theil an einer Gesellschaft genommen, bei der eine solche Herzlichkeit, Innigkeit und Heiterkeit herrschte, wie bei dieser.“

„Bekennen muß ich, daß ich bei dieser Gelegenheit auch zuerst einen Anflug von Heimweh empfunden. Als ich den herrlichen Strom sah, noch mehr, als ich am andern Tage (Sonntags) mit dem Dampfschiffe bis Bieberich fuhr, dort die lieben Freunde weiter reisen lassen mußte und bedachte, daß ich binnen 10 Stunden in ihrer Gesellschaft bei meiner alten kranken Mutter, bei meinen Geschwistern und tausend der Erinnerung theuren Gegenständen sein könnte und nun doch den Rückweg antreten mußte – da erfaßte mich ein eigenes Weh, und nie hat mir das Müssen so tief in die Seele geschnitten, als in diesem Augenblicke. Ich mußte mich mit aller Kraft an Dich anklammern, um die wehmüthige Empfindung zu besiegen und nur allmählich, als Dein Wesen und Lieben mir klar und klarer hervortrat, sah ich wieder heiteren Blickes auf den geöffneten Rückweg.“

Genug an diesen Proben.

Eugenie kehrte am 21. December 1839 nach Leipzig zurück. Von da an bis April hört naturgemäß der Briefwechsel fast ganz auf. Weit häufiger und consequenter als dies aus den mitgetheilten Proben gefolgert werden könnte, dringt immer von neuem durch alle Glückseligkeit des neugewonnenen Liebesglückes Blum’s ruhige überzeugte Mahnung, daß er sein Heim nur gründe mit dem Vorbehalte, seine Schuld an das Vaterland abzutragen, sobald dieses rufe.

Er dachte wohl selbst kaum an diesen Vorbehalt, als am 29. April 1840 der Pastor von St. Thekla bei Leipzig seine und seiner Eugenie Hände, und die Hand ihres Bruders Georg mit der Hand der geistvollen Lina Böhme, zusammenfügte. Auch über dem kleinen Häuschen, in dem Blum mit seiner jungen Frau allein wohnte, dem letzten einstöckigen Hause, das zur „kleinen Funkenburg“ an der Frankfurter Straße in Leipzig gehört, und über dem großen Garten, der sich daran schloß, stand nicht eine einzige trübe Wolke ein ganzes Jahr lang und länger. Hier erlebte Robert Blum im Juni 1841 und im September 1842 die ersten Vaterfreuden. Hier sah er seine Herren Jungens mit dem Schäfer bis zum Thore ziehen, und hinter dem Hause auf der großen Wiese die Seiltänzer während der Messen anstaunen und zu den Aprikosenbäumen, die zu stark waren, um geschüttelt zu werden, sprechen: „Bitte bitte!“ Hier wohnte er noch, als sein Name weit über das Weichbild der Stadt hinausgedrungen war.

9. Wachsendes öffentliches Wirken
(1840–1844)

Das Jahr 1840 bezeichnet auch für das Königreich Sachsen, wie für Preußen durch die Thronbesteigung Friedrich Wilhelm IV., eine neue Epoche der politischen Entwickelung. In Sachsen bestieg in jenem Jahre kein neuer Fürst den Thron des Landes, aber ein neuer Geist erfüllte das Leben des Staates. Zum ersten Male trat hier vor Allem das Gefühl der Solidarität gesammtdeutscher Volksinteressen in der Bürgerschaft wie im Landtag lebendig hervor. Was 1837 bei der Vertreibung der sieben Göttinger nur von einigen Hunderten unverantwortlicher Bürger gewagt worden war: dem verletzten deutschen Verfassungsrecht gegenüber den unbeugsamen Rechtssinn des deutschen Bürgerthums zur Geltung zu bringen, dasselbe vertrat schon in dem am 10. November 1839 eröffneten Landtag der alte ehrenwerthe und maßvolle Veteran des Sächsischen Verfassungsrechtes, Eisenstuck, der in seiner Person eigentlich weit mehr den genügsamen Dresdner Localpatriotismus, als die schwungvolle Opposition des Voigtlandes und gar Leipzigs vertrat; Leipzig war und blieb für Eisenstuck vielmehr immer eine Quelle der Abneigung. Und dennoch befürwortete dieser vorsichtige maßvolle Mann bei Zusammentritt des Landtages den Antrag v. Dieskau’s „die Uebereinstimmung der Kammer mit dem Beschluß der badenschen Volkskammer über diesen empörenden Vorgang, gegen die Regierung aber die zuversichtliche Erwartung zu erklären, dieselbe werde die constitutionellen Rechte der Bundesstaaten beim Bundestage zu wahren wissen.“ Diesem Antrag, über den v. Watzdorf Bericht erstattete, trat die zweite Kammer einstimmig bei und richtete außerdem zwei andere Anträge von nationaler Bedeutung an die Regierung: auf Errichtung eines Bundesstaatsgerichtshofes und auf Veröffentlichung der Bundesprotocolle. Seltsamerweise erlangten diese beiden Anträge sogar die Zustimmung der ersten Kammer, während das Haus der Sächsischen Lords selbstverständlich die Einmischung des Volkshauses in den hannöverschen Verfassungsbruch als bundesverfassungswidrig37 zurückwies. Die Regierung lehnte aber selbst die von beiden Kammern beschlossenen Anträge im Landtagsabschied ab: die Veröffentlichung der Bundesbeschlüsse, da diese „lediglich zur inneren Geschäftsordnung des Bundestags gehöre“ (!), die Befürwortung eines Bundesstaatsgerichtshofes, weil hierzu „im Hinblick auf die Verhältnisse Sachsens (!) ohnedies keine Veranlassung vorliege.“ Damit war rund heraus erklärt, daß die Regierung gemeindeutsche Angelegenheiten überhaupt nicht kenne, mindestens den Kammern nur gestatte, den engsten sächsischen Standpunkt an Deutsche Fragen zu legen.

Aber auch in innern Fragen zeigte sich die Regierung von einer bemerkenswerthen Beschränktheit des Gesichtspunktes, voll der größten Aengstlichkeit gegen die freiheitlichen Forderungen der Zeit. Die Verfassung von 1831 enthielt alle Keime zu gesunder freiheitlicher Entwickelung. Bis zum Jahre 1840 war es, wie gezeigt wurde, die Regierung, welche aus freiem Antrieb diese Keime förderte und pflegte. Nun auf einmal verrieth sie die entschlossene Absicht, jeden neuen Trieb und jede Entwickelung über das Gegebene und Vollendete hinaus zu unterdrücken. Dies offenbarte sich zuerst, als dem Landtag von 1839 das dem letzten Landtage versprochene Preßgesetz von der Regierung vorgelegt wurde. Die Kammer ernannte – so sehr war der Einfluß der Opposition schon gewachsen – den Wortführer der Liberalen, Carl Todt, zum Referenten über das Gesetz. Und Todt und die Preßgesetz-Deputation (Commission) schlugen so umfassende Aenderungen an dem zopfig-reactionairen Regierungsentwurfe vor, daß die Regierung vorzog, das ganze Gesetz zurückzuziehen. Mochte man das nun auch als ein Zeichen ihrer Schwäche ansehen, da sie den parlamentarischen Principienkampf scheute und mindestens in der zweiten Kammer einer Niederlage entgegensah, so beharrte sie doch ruhig auf ihrem Verbietungs-Standpunkt der freien Presse gegenüber und schien einen gleich überlebten Standpunkt einzunehmen auf einem anderen Gebiet, an welches sich mit einer uns heute kaum begreiflichen Erregung die Interessen aller Staatsbürger damals hefteten: auf dem Gebiete der Strafrechtspflege und des Strafprocesses. Sachsen hatte 1838 ein neues Strafgesetzbuch erhalten, welches, wahrhaft human und wissenschaftlich gearbeitet, leider das letzte große Denkmal der Regierungskunst Bernhard’s von Lindenau sein sollte. Weimar und Altenburg hatten dieses Gesetz ohne Weiteres bei sich eingeführt. Neben diesem wahrhaft modernen Gesetze aber stand in Sachsen im Strafverfahren der alte Inquisitionsproceß in widerlicher Blüthe, in allen seinen Schattenseiten nur verstärkt durch die unselige Zerrissenheit der Sächsischen Gerichtshoheit. Neben dem Staat schaltete in der Hand eines ungebildeten, verarmten Landadels die Patrimonialgerichtsbarkeit über Ehre und Freiheit der Gerichtseingesessenen. Längst hatte der Sächsische Liberalismus die Forderung erhoben, daß die ganze Strafrechtspflege nur vom Staat geübt werden dürfe, daß als Grundlage des Strafprocesses das Anklageverfahren, Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Processes anerkannt werden müsse. Die Fortgeschrittensten machten der Regierung sogar graulich durch das Verlangen nach Schwurgerichten. Allen diesen Verlangen setzte die Regierung bisher ein absolutes non possumus entgegen.

Ursachen und bewegende Fragen genug, um in weiten Kreisen des Volkes Interesse an politischen Dingen, ja Aufregung und Gährung zu erzeugen! Bis 1840 hatte das Sächsische Volk in politischen Dingen, namentlich in inneren Verfassungsfragen, fast überall im Stande paradiesischer Unschuld gelebt und die Fürsorge für sein Wohl der erleuchteten und wohlmeinenden Regierung überlassen, aus deren Händen es 1831 die Verfassung empfangen hatte. Nun aber hatte es vom Baume der Erkenntniß gegessen und sah bestürzt ein, daß sehr viel faul und verbesserungsbedürftig sei in dem geträumten Paradiese. Keiner hat diese Erkenntniß geschickter und rühriger gefördert, als Robert Blum.

Als nächster und willkommenster Anlaß zu einer großartigen Demonstration für die Freiheit der Presse und die gewaltige, unüberwindliche Macht des gedruckten Wortes bot zu Beginn des Jahres 1840 die Feier sich dar, welche Leipzig, der Centralsitz des deutschen Buchhandels, das Hauptquartier der deutschen Schriftstellerwelt jener Tage, für den 24. Juni 1840 vorbereitete, d. h. der vierhundertjährige Jahrestag der Erfindung der Buchdruckerkunst. Schon in seiner Stellung beim Theater – Blum war zu Anfang des Jahres erster Cassirer geworden und führte daneben das Secretariat fort – war Blum bei der Zusammensetzung des großen Vorbereitungscomité nicht zu umgehen; noch weniger vermöge seiner Stellung als Schriftsteller und Agitator. Die Protocolle über die Comitésitzungen, die Blum geführt hat, weisen nach, wie er hauptsächlich den politisch-nationalen und fortschrittlich-demonstrativen Charakter des Festes gegenüber dem ursprünglichen Project eines bloßen Zunftjubiläums nachdrücklich betont und endlich damit durchdringt. Die Austrittserklärungen der „Angstmichel“ des Comité, nachdem die Sache diese Wendung genommen, sind von erschütternder Komik. Blum und einem andern, später vielgenannten Mitgliede des Comité, dem späteren Oberbürgermeister Leipzigs, Koch, war es hauptsächlich zu danken, daß das Fest gefeiert wurde Leipzigs und Deutschlands würdig, als ein Fest der Gedankenfreiheit, mächtig zündend in den Gemüthern der Theilnehmer38, so daß selbst der lederne Historiograph Leipzigs, Große, sich bei einem Rückblick auf das Fest zu der Erkenntniß aufschwingt39, es sei in Ordnung gewesen, daß man es weder als Zunft- noch als Literatur- oder Kunstfest gefeiert habe, „denn die Erfindung der Buchdruckerkunst ist zum Auferstehungsmorgen der Literatur, zum Erlöser des Geistes geworden; ohne sie wäre die Reformation ohnstreitig in dem engen Augustinerkloster erstickt; Gutenberg ist ein Mann des deutschen Volkes und nicht blos der Krämer und Händler, die sich von seiner Erfindung nähren. So nahm das Volk das große Fest auf; es freute sich der Entfesselung des Geistes und nicht der Kunst, die Tausenden Brot bringt.“ Selbst Gottfried Hermann’s Festrede in der Aula verließ die bis dahin unausrottbare Gewohnheit aller akademischen Festreden Leipzigs, olympisch-langweilig zu sein, und schwang sich in klassischem Latein auf zu einem zürnenden Protest gegen jede Knebelung der Denkfreiheit. Das sinnige Festspiel im Theater war von Blum arrangirt.

Das nächste war, daß die zahlreichen Schriftsteller, die in Leipzig ihren Sitz hatten und die sich und ihre Arbeit durch das große Fest besonders gehoben fühlten, zu einem „Literatenverein“ zusammentraten. Der Verein begann bald nach dem Fest (Winter 1840/41) seine zunächst gesellige Wirksamkeit40. Blum gehörte zu seinen Gründern, von 1841 an zu dessen Vorstand. Vom Januar 1842 an nahm der Verein die Form an, in welcher er später viel Rühmliches wirkte für die Würde und Interessengemeinschaft des Schriftstellerstandes sowohl, als für die Freiheit der Presse und des geschriebenen und gedruckten Wortes und endlich für das Autorrecht. „Sein Zweck ist nicht ästhetischer Art“ sagt § 2 des Statuts vom Februar 1842, „sein Zweck ist nicht politischer Art – er wird über allgemeine staatliche Verhältnisse keine Gesammtmeinung aufstellen wollen. Sein Zweck ist ein moralischer“ (sagt § 4). „Gemeinsame Beachtung, Prüfung, Berathung und Entschließung hinsichtlich aller der Verhältnisse, welche die Ehre und die Interessen des Literatenstandes, der Literatur und der Presse angehen: das ist sein Zweck.“ § 5 machte den Mitgliedern zur Pflicht: „alle dahin einschlagenden Angelegenheiten, die den Vortheil und die Ehre der Literatur und der Presse betreffen, im Vereine zur Kenntniß und zur Sprache zu bringen, damit ein allseitiges Einverständniß hierüber möglich werde und nöthigenfalls die öffentliche Darlegung des Gesammtwillens erfolgen könne“. „Nachdruck, gesetzlicher und ungesetzlicher Zustand der Presse, Handhabung der Censur, diese drei Punkte wird seinerseits der Leipziger Literatenverein zu Gegenständen unausgesetzter Berathung und Entschließung machen.“

Fussnote_33_33
  So schreibt er am 17. Juni 1846 an Johann Jacoby: „Meine Pflicht legt mir auf, Sie zu benachrichtigen, daß die im Mai v. I. beschlossene Familienconferenz im August und zwar auf dem Gute meines alten Onkels Hallgarten bei Oestrich am Rhein“ (bei Adam v. Itzstein), „stattfindet, und Sie einladen, derselben beizuwohnen, oder irgend einen Verwandten zur Theilnahme zu veranlassen. Die Erscheinungen gerade der letzten Zeit haben die Nothwendigkeit eines innigeren und festeren Zusammenhaltes, eines gemeinsamen und gleichmäßigen Handelns dargethan; sofern man – woran ich kaum zweifle – einig darüber ist, daß der bisherige Weg keine Früchte bringt oder verspricht, wird man gemeinsam einen anderen suchen oder den bisherigen fruchtbar machen, vor allen Dingen aber an die Herbeischaffung von Mitteln zur Hebung und Förderung des Geschäfts denken müssen… Die Einrichtung ist so, daß der 8. August als Versammlungstag, der 9. und 10. aber als Berathungstermin bestimmt sind.“


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Fussnote_34_34
  Auch Th. Flathe, Gesch. v. Sachsen, 3. Band S. 525 gibt dieser Zusammenkunft diese Auslegung.


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Fussnote_35_35
  Mithin nahmen auch Voigtländer Parteigenossen an der Versammlung Theil.


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Fussnote_36_36
  Da Böhler’s keine Literaten, sondern Fabrikanten waren, so wird auch hier die S. 136 ausgesprochene Vermuthung bestätigt, daß Alles, was in den Briefen an Eugenie auf literarische Zwecke bei diesem Unternehmen und seiner Theilnehmer hindeutet, fingirt ist.


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Fussnote_37_37
  „In der Ueberzeugung, daß jene Rechtsfrage schon in der Bundesversammlung ihren Richter finden werde.“ Flathe a. a. O. S. 522.


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Fussnote_38_38
  Flathe, a. a. O. S. 526.


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Fussnote_39_39
  a. a. O. S. 689.


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Fussnote_40_40
  Zu vergleichen „Bericht über das Entstehen, die Zwecke und die bisherige Wirksamkeit des Leipziger Literatenvereins. Vorgetragen in der 18. Versammlung des Vereins den 30. April 1842.“


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Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
01 августа 2017
Объем:
701 стр. 2 иллюстрации
Правообладатель:
Public Domain

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