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Читать книгу: «Robert Blum», страница 27

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„Erklärung. Seit unserer Entfernung von Leipzig (März resp. Mai d. J.) haben unsere Namen auf dem Titel dieser Blätter keinen anderen Sinn, als daß wir materiell bei der Herausgabe derselben betheiligt waren und sind. Da unsere Abwesenheit von Leipzig allem Anscheine nach noch lange dauern kann, da uns von verschiedenen Seiten aus Mißverständniß eine Mitverantwortlichkeit für den Inhalt dieser Blätter zugeschrieben wird; da wir diese um so weniger übernehmen können, als wir mit der Haltung derselben in der Angelegenheit der Vaterlandsvereine und gegen das sächsische Ministerium nicht allein durchaus nicht einverstanden sind, sondern im entschiedensten Widerspruche stehen, so ziehen wir unsere Namen als Mitherausgeber der „Vaterländischen Blätter“ hiermit zurück.“

Energisch warnten da Cramer und vor allem Rüder229 den Freund vor diesem Schritte. Rüder schrieb von Leipzig am 9. October:

„Lieber Freund! Du wirst eine gestern von Cramer im Einverständniß mit mir abgesendete Warnung erhalten haben, die Namenstreichung auf den Vaterlandsblättern betreffend. Unsere Remonstration ist nur gegen die Form der Erklärung gerichtet und wir wünschen die Aenderung nur in Deinem Interesse. Ich gebe Dir namentlich Eins zu bedenken. Während Jäkel’s Verein jetzt erkennt, daß es auf der früher betretenen Bahn nicht fortgehen kann, daß die Agitation gegen die Minister nicht fortgesetzt werden kann, während eine Vereinigung der Vereine jetzt angebahnt ist, werft Ihr durch Eure Erklärung wieder Zwietracht in die Vereine und stellt Euch gegenüber dem sächsischen Ministerium auf eine Stelle, auf welcher nur noch Weller und Genossen stehen. Dies würde Euch sehr verdacht werden. Lies die Verhandlungen der ersten Kammer vom 6. October und erwäge, ob man nach der Haltung, welche Pfordten und Oberländer dabei eingenommen, es verantworten kann, sie wegzujagen. Du tadelst es, daß wir das Ministerium zu stützen suchen, und ich halte die Art, wie Oberländer in der „Reichstagszeitung“ angegriffen worden, für eine unwürdige. Objectiv mag man die Angriffe ausdehnen so weit man will, aber es muß ohne hämische persönliche Ausfälle geschehen. Wir haben eben noch keine Veranlassung gehabt, aus diesem Grunde irgend einen Artikel zurückzuweisen. Mit freundschaftlichem Gruße Dein Rüder.“

Schon infolge der Warnung Cramers hatte Blum, nach nochmaliger Rücksprache mit den Freunden (Günther, Joseph Schaffrath u. A.), die Absage an die Vaterlandsblätter zurückgehalten und dagegen die Annäherung an Jäkel aufgegeben und diesem geschrieben, daß dessen Stellung gegenüber der Haltung der Linken in den Septembertagen jede Ausgleichung ihrer Standpunkte unmöglich mache. Dieser Brief war eingelegt in einen an Blum’s Gattin vom 10. October:

„Liebe Jenny! Deine Mittheilungen über Jäkel, verbunden mit einem Briefe ähnlichen Inhalts, welchen derselbe direct an Georg geschrieben hat, veranlassen mich zu der anliegenden Antwort. Laß ihn rufen und gieb sie ihm selbst. Es scheint allerdings, daß wir durch Dummheit zu Grunde gehen sollen und zwar durch die unserer „Freunde“. Machten unsere Gegner nicht noch größere, so müßten wir schon zu Ende sein. Morgen (Sonntag) will ich mit einigen Freunden in den Taunus gehn, in das wildeste, tiefste Gebirge, um Kriegszustand und Belagerung und Soldaten auf einen Tag zu vergessen; es wird einem übel dabei.

Wie steht’s mit dem Schillerfeste? Es wird wohl nichts? Dann muß ich leider bleiben und selbst zu Weihnachten bleiben, denn es wird mir wahrlich sauer230.“

Damit hatte Blum den unheilbaren Bruch mit dem revolutionären Radicalismus der Heimath vollzogen. Er wußte, daß nun von dorther aller Schimpf und aller Haß auf seinen Namen geschleudert werden würde und doch hatte er sich noch niemals so todtmüde, so kampfessatt gefühlt wie jetzt.

Dieses tiefe Bedürfniß nach einer Ruhepause in jenem unablässigen Kampfe, der dem rüstigen Kämpfer nur völlige Ermattung und Niedergeschlagenheit, beinahe Hoffnungslosigkeit eingetragen hatte, sollte mit einem Male in eigenthümlicher Weise befriedigt werden: durch seine Reise nach Wien. Die untrüglichen Zeugnisse von der Stimmung Blum’s vor Antritt der Wiener Reise, welche in seinen Briefen vom 3., 4. und 10. October niedergelegt sind, bewahrheiten aber zugleich nachdrücklich die Ansicht, daß der Führer der Frankfurter Linken „vor- wie rückwärts keine Hoffnung“ sah, mit der bisherigen Parteitaktik weiter zu kommen, daß ihm namentlich auch ein Anschluß an die „Demokraten, die ihn angefeindet und geächtet aus Unverstand“, in tiefster Seele zuwider war, und daß er daher diese Reise wohl antrat mit dem stillen Vorsatze, mit einem neuen realpolitischen Plane und mit neuer Kraft zu seiner Partei zurückzukehren. Sein Tod aber breitet über die Antwort auf diese Frage das Schweigen des Grabes.

Die Antwort, die der Tod nicht geben kann, giebt indessen ziemlich deutlich sein Verhalten vor seiner Abreise nach Wien.

18. Nach Wien und in Wien
(Wiener Octoberrevolution 1848.)

Noch weniger als eine umfassende Geschichte der deutschen Bewegung des Jahres 1848 kann und soll hier geboten werden eine eingehende Darstellung jener Vorgänge im Kaiserstaat Oesterreich, welche im October 1848 zu der Krisis in Wien führten. Hier können nur die wichtigsten Ereignisse in andeutenden Strichen in Erinnerung gebracht werden.231

Vor Allem kommt es hier darauf an nachzuweisen, wie die staatsrechtlichen Verhältnisse Oesterreichs zur Zeit der Octoberrevolution lagen. Dadurch allein tritt die Wiener Octoberrevolution in das richtige geschichtliche Licht, wird sie vom sittlichen und staatsrechtlichen Standpunkt gerecht beurtheilt, während andererseits das Unternehmen des Fürsten Windischgrätz gegen Wien die gebührende Beleuchtung empfängt. Namentlich für das Urtheil über Robert Blum’s Betheiligung an der Wiener Octoberrevolution und über den gegen ihn verhandelten kriegsgerichtlichen Proceß ist eine Prüfung der öffentlich-rechtlichen Verhältnisse des damaligen Oesterreich von entscheidender Bedeutung.

Im März 1848 war in Oesterreich der Rechtsboden, auf welchem der Kaiserstaat bis dahin fußte, vollständig zusammengebrochen. Kein Land des damaligen deutschen Bundes war unvermittelter in völlig neue Verhältnisse geschleudert worden, als Oesterreich. „Ueber die Lebensfähigkeit des neuen Oesterreich, welches auf den Trümmern des alten zu errichten versucht wurde, kann man verschiedener Ansicht sein, daß aber in den Märztagen das alte Oesterreich vollständig, mit Recht und für immer zu Grunde ging, alle Machthaber seit 1848 ohne Unterschied auf die Revolution als ihre Basis fußen, darüber herrscht kein Zwiespalt der Meinungen“. So bezeichnet Anton Springer232 die Rechtslage der österreichischen Staatsgewalt am Ausgange der Märzrevolution, am Eingang in Oesterreichs neueste Entwickelung. Keineswegs war dieses staatsrechtliche Chaos bis zum Herbst wesentlich geordneteren Verhältnissen gewichen. Sicher war nur das Eine: seit der Verkündigung des neuen österreichischen Staatsgrundgesetzes vom 25. April war das alte absolute Kaiserthum feierlich begraben, war der Kaiser nur der unverantwortliche Herrscher, die Regierung dagegen ausschließlich in den Händen seiner verantwortlichen Minister, der Staat überhaupt eine constitutionelle Monarchie nach belgischem Muster. Jede kaiserliche Entschließung, welche der Gegenzeichnung der Minister entbehrte, war verfassungswidrig und rechtsungültig. Sicher war ferner das Andere: daß diese Verfassung nicht galt für die Länder der Stephanskrone und die italienischen Provinzen des Kaiserstaates; sicher auch soviel: daß von all den Provinzen, für welche die Verfassung gegeben war, keine einzige durch dieselbe sich befriedigt erklärte. Aus diesem Grunde war am 22. Juli vom Erzherzog Johann (dem deutschen Reichsverweser), dem Stellvertreter des Kaisers, der verfassunggebende Reichstag in Wien eröffnet worden; seine Aufgabe sollte sein, für die deutsch-slavischen Länder eine neue gemeinsame Verfassung zu Stande zu bringen. Bis zum 7. September hatte diese Versammlung indessen nur das eine Gesetz über die Aufhebung der Feudallasten geschaffen. Am 7. October hatte der Kaiser mit dem Hof, wie noch näher berichtet werden wird, allerdings wieder einmal Wien verlassen. Aber Niemand achtete dessen vorläufig. Denn dem kaiserlichen Hof war die Domicillosigkeit seit dem Frühjahr fast zur Gewohnheit geworden. Mit Ausnahme der Minister Wessenberg und Bach blieben Ministerium und Regierung in Wien, blieben sämmtliche Behörden des Kaisers, die gesammte Diplomatie, die am kaiserlichen Hofe beglaubigt war, blieb endlich der constituirende Reichstag. Am wenigsten konnte durch die zeitweilige Verlegung der Residenz das Staatsgrundgesetz irgend welche Abänderung erleiden. Unmittelbar nach der Flucht des Hofes desertirten allerdings fast sämmtliche slavischen Abgeordneten aus dem Reichstag auf Nimmerwiedersehen. Durch ihren Austritt sank vom 16. October an die Zahl der zurückgebliebenen Abgeordneten unter die gesetzliche Beschlußfähigkeitsziffer. Erst vom 16. October an könnte man daher die Gesetzmäßigkeit der Reichstagsbeschlüsse anzweifeln. Indessen auch dieser Zweifel erscheint von sehr fragwürdiger Berechtigung. Denn auch nach dem 16. October erschien der k. k. Minister Kraus, der seit dem 7. alle Portefeuilles bis auf dasjenige Hornbostl’s und Wessenberg’s in seiner Hand vereinigte, Tag für Tag im Reichstagsrumpf, ohne gegen dessen Beschlußfähigkeit irgend einen Einwand zu erheben. Selbst die Diplomatie, alle Vertreter auswärtiger Mächte blieben auch nach dem 6. October in Wien, folgten keineswegs dem Hofe nach Olmütz, zum besten Beweise dafür, daß sie in Wien, in den dort verbliebenen Ministern und kaiserlichen Behörden, in dem constitutionellen Reichstag die legitimen Regierungsgewalten des österreichischen Kaiserstaates erblickten, nicht in Olmütz. Jener Zweifel in der Beschlußfähigkeit des Reichstags erscheint übrigens um so unbegründeter, als die Beschlußfähigkeitsziffer aller parlamentarischen Versammlungen nur berechnet werden kann nach der Zahl der jeweilig in Kraft stehenden Mandate. Mit dem Austritt der slavischen Abgeordneten aber, mit deren Erklärung, daß sie nie wieder an den Berathungen des Reichstags Theil nehmen würden, vollends mit ihrem Versuche, in Prag einen parlamentarischen Sonderbund zu stiften, waren die Mandate dieser Abgeordneten schlechthin erloschen und der Wiener Reichstag stand mindestens im guten Glauben, wenn er sich nach wie vor beschlußfähig erklärte. Selbst dann ließ sich noch dieser gute Glaube nicht vollständig absprechen, als am 24. October das kaiserliche Schreiben vom 22. in Wien bekannt wurde, durch welches der Wiener Reichstag geschlossen und für den 15. November nach Kremsier ausgeschrieben wurde. Denn auch dieses kaiserliche Patent ermangelte der verfassungsmäßigen Gegenzeichnung aller Minister. Die Unterschrift Wessenberg’s genügte keineswegs. Doch kommt es auf diese Streitfrage hier nicht an. Die Frage ist vielmehr nur: ob die kaiserliche Regierung in Wien, vertreten durch den Minister Kraus und alle sonstigen kaiserlichen Behörden in Wien, ob das Wirken des Reichstags in den Tagen vom 6. bis 24. October zu Recht bestand oder nicht? Diese Frage ist entschieden zu bejahen. Daraus folgt ohne Weiteres die unumstößliche Rechtsgültigkeit ihrer amtlichen Handlungen.

Neben diesen nach wie vor in Wien verbliebenen Gewalten des Gesammtstaates bestanden hier noch locale Behörden, die trotz ihres revolutionären Ursprungs oder Namens auf keinem schlechteren Rechtsboden standen, wie Alles Uebrige, was sich seit dem März in Oesterreich mit dem Namen kaiserlicher Amtsgewalt schmückte. Dazu gehörte nicht blos die „Studentenlegion“, die in den sog. „glorreichen Revolutionen“ vom 15. und 26. Mai ihre feierliche Anerkennung gegenüber der erstarkenden Reaction ertrotzt hatte, sondern sogar der sog. „Sicherheitsausschuß“, ein aus 200 Menschen aller Gattungen zusammengewürfeltes Collegium unter der Aegide des Dr. Fischhof, welches die eigentliche Dictatur in Wien mit gesetzlichem Ansehen übte. Ihm waren auch die Minister unterthan. Zu diesen rechtlich unanfechtbar bestehenden Behörden gehörte ferner der Wiener Gemeinderath, der ja nach Umständen die kleinsten Angelegenheiten einer simpeln Stadtverwaltung neben den höchsten Interessen des Staates souverän zu entscheiden hatte, je nachdem die Ereignisse ihm die patriarchalische Rolle der Stadtväter oder der Spitzen der Haupt- und Residenzstadt des Kaisers zutheilten. Endlich bestand in Wien zu Recht die Nationalgarde, eine Bürgerwehr, die seit dem 15. Mai laut einer kaiserlichen Proclamation das unveräußerliche Menschenrecht erworben hatte, daß das Militair nur auf Verlangen der Nationalgarde aufgeboten werden sollte.233 Sie hatte das Recht der Wahl ihrer Offiziere und des Vorschlags ihres Obercommandanten. Der unglückselige Mensch, der Wien vom 13. October an commandirte, Wenzel Messenhauser, konnte mit vollem Recht behaupten, daß seine Wahl nicht blos von allen localen Gewalten Wiens, sondern auch vom Reichstagsausschuß und vom Ministerium des Innern ausdrücklich genehmigt worden sei.234

Gewiß konnte kein Großstaat auf die Dauer bei so verworrenen Rechtsverhältnissen bestehen; aber das ändert nichts an der Thatsache, daß beim Ausbruche und im Verlaufe der Wiener Octoberrevolution alle die genannten Behörden und Gewalten der Residenzstadt sich eines unbestreitbaren Rechtsbodens erfreuten, daß dagegen das Unternehmen des Fürsten Windischgrätz gegen Wien d. h. gegen die gesetzliche Wirksamkeit dieser Behörden ein rein rechtswidriger Gewaltact war. Es wäre nicht schwer gewesen, mit Hülfe der großen Mehrheit der Wiener Bürgerschaft, die nach wie vor in unverbrüchlicher Treue an ihrem Kaiserhause hing, die Forderungen der Neuzeit in maßvoller Weise mit den unentbehrlichen Grundlagen eines kräftigen monarchischen Staatswesens zu versöhnen. Aber es fehlte gerade auf Seiten der Krone ebensosehr an klarem Verständniß für die berechtigten Forderungen der Zeit, wie an gutem Willen. Schon zu Beginn des Sommers, als der Hof noch überströmte an herzgewinnenden Versicherungen loyaler Verfassungsmäßigkeit und Freiheitsliebe, wurde, wie wir sehen werden, dem Fürsten Windischgrätz im tiefsten Geheimniß, selbst verschwiegen vor allen Ministern, die kaiserliche Vollmacht ertheilt, alle kaiserlichen Truppen, mit Ausnahme der italienischen Armee, gegen die Hauptstadt oder wohin ihm sonst beliebte, zu führen, um die ganze Bewegung und alle verfassungsmäßigen Errungenschaften seit dem März in Blut und Eisen zu ersticken.

Diese unbelehrbare Treulosigkeit der habsburgischen Hauspolitik führte in erster Linie die Katastrophe des 6. October in Wien herbei. Schon seit Monaten waren in den Regierungshandlungen des Ministeriums Wessenberg untrügliche Kennzeichen dafür hervorgetreten, daß man in der Hofburg in Wien den Umsturz der Aprilverfassung und der Märzerrungenschaften, die Wiederherstellung des alten absoluten Kaiserthums, mit Hülfe des Heeres plane. Am 3. October enthüllte sich der andere Theil dieser reactionären Politik. Schon vorher waren Briefe aufgefangen worden, welche verriethen, daß die Regierung den in Ungarn eingefallenen Banus von Kroatien Jelačić heimlich mit Geld und Kriegsmaterial unterstützte. Durch die kaiserliche Verordnung vom 3. October wurde der Banus, der Todfeind Ungarns, zum Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen und zum kaiserlichen Statthalter in Ungarn ernannt. Das war die offene Kriegserklärung an Ungarn. Und der Volksinstinkt in Wien hatte Recht, wenn er darin nur das Vorspiel des Umsturzes der Märzverfassung erblickte.

Eine bewaffnete Empörung bemächtigte sich innerhalb vierundzwanzig Stunden – dank der feigen Unthätigkeit und der rathlosen Führung der Truppen – am 6. October der Stadt, und ermordete in gräßlicher Weise den Kriegsminister Latour, während seine Grenadiere Gewehr in Arm dem furchtbaren Schauspiele zusahen. So empörend diese scheußliche That des Pöbels auf der einen, die Muthlosigkeit der bewaffneten Macht auf der andern Seite ist, so war das Empörendste an der ganzen Tragödie doch die doppelzüngige Verlogenheit der Regierung. Der Deputation des Reichstages, die nach der Revolution treuvertrauend zum Kaiser kam, um ihm zu versichern, daß Wien dem Kaiser nach wie vor gehorsam sei und nur verlange, daß der Kaiser die reactionären Minister entlasse und die Verordnung vom 3. October gegen Ungarn zurücknehme, versicherte der schlaue Biedermann, das werde geschehen. Und die Nacht darauf entwich er mit dem Hofe nach Olmütz und hinterließ der Stadt seine Kriegserklärung, die jedoch ohne Gegenzeichnung irgend eines Ministers ein schlechthin rechtsungültiger Act war.

Aus den Adressen, welche der Reichstag und der Gemeinderath von Wien in der ganzen Zeit vom 6. October an bis zur Bezwingung der Stadt durch Windischgrätz am 30. October an den Kaiser gerichtet haben, aus allen ihren Handlungen erhellt klar, daß die Wiener Revolution keinen Augenblick auf die Beseitigung der Krone, auf die Verwandlung des österreichischen Kaiserstaates in eine Republik zielte. Diese Bewegung bezweckte nichts Anderes, als was die zwei Revolutionen im Mai bezweckt hatten: die Sicherung der constitutionellen Verfassungsform und der vom Kaiser gewährleisteten Freiheiten gegen die Staatsstreichgelüste der Reaction, die uns gerade Herr v. Helfert, der keineswegs verschämte Vertheidiger aller dieser geheimen Junker- und Hofintriguen, so hübsch klargelegt hat. Erst nachdem Wien bereits capitulirt hatte und die kaiserlichen Truppen durch die unbegreifliche Verzögerung ihres Einmarsches in die bezwungene Stadt, Scenen hervorriefen, welche an den Anfang des Pariser Communeaufstandes erinnern, erst da geberdeten sich einige anarchische Banden als Republikaner. Dafür sind jedoch die sog. revolutionären, in der That jedoch völlig legitimen Behörden Wiens um so weniger verantwortlich zu machen, als auch Herr v. Helfert nicht bestreiten kann, daß die bedrohliche Unbotmäßigkeit der Anarchisten in erster Linie gerade gegen die Beschlüsse und Anordnungen der in Wien damals bestehenden Behörden gerichtet war.

Daß die Frankfurter Linke versuchte, zu Gunsten Wiens einen Ausspruch des deutschen Parlamentes herbeizuführen, war nur natürlich. Am 12. October brachte der Abgeordnete für Wien in Frankfurt, Joh. Berger, den dringlichen Antrag ein, das Parlament wolle erklären, daß die deutsche Stadt Wien sich durch ihren Kampf gegen die „freiheitsmörderische Camarilla um das Vaterland wohl verdient gemacht habe“.

Es war gleichfalls sehr natürlich, daß das Parlament diesen excentrischen Antrag ablehnte, die Dringlichkeit desselben verneinte. Nun zog Berger den Antrag selbst zurück. Schon vorher hatte jedoch die „vereinigte Linke“ beschlossen, für diesen Fall von sich aus eine Deputation nach Wien zu senden, um die verfassungstreue Majorität des Reichstages und das Wiener Volk zu beglückwünschen. Noch in der Sitzung des Parlaments schrieb Blum auf einen Zettel: „Wenn wir überhaupt eine Deputation nach Wien senden wollen, müssen wir jetzt Beschluß fassen und heute Abend wählen. Die Gewählten müssen morgen früh abreisen.“ Sämmtliche Abgeordnete der Linken setzten ihren Namen darunter, nur der Blum’s fehlte. Da trat Roßmäßler zu Blum und sagte: „Ich möchte mir dieses merkwürdige Document aufheben, Du fehlst darauf“. Lächelnd setzte Blum seinen Namen in die letzte freie Ecke. Er ahnte nicht, daß er sein Todesurtheil unterzeichnete. Ich habe das „merkwürdige Document“ oft bei Roßmäßler gesehen.

Am Abend war die Wahl der Deputation. Bald waren die Clubs des „Donnersbergs“ und des „Deutschen Hofes“ einig über die Entsendung von Julius Fröbel, Moritz Hartmann, Albert Trampusch. Aber sollte man Robert Blum in Frankfurt entbehren können? Stimmengleichheit ergab sich für ihn und Karl Vogt. Da zog Blum den Freund hinaus und beschwor ihn, bei der Stichwahl zurückzutreten, damit Blum aus der dumpfen Frankfurter Atmosphäre hinauskomme, um Zeit zu fruchtbarer Sammlung und Erholung zu gewinnen, die der ganzen Partei zu Gute kommen werde. Vogt trat zurück und Blum wurde gewählt.235

In der Nacht des folgenden Tages kam er in Leipzig an. Noch einmal schlief er – die letzte Nacht – im eigenen Hause, noch einmal – zum letzten Mal – herzte er die Kinder, umarmte er die Gattin – dann ging es am Frühmorgen des 14. October über Breslau nach Wien in einem wahren Triumphzuge. Am 17. erreichte er mit den Genossen Wien.

Von den Behörden, dem Volke wurden die vier Abgeordneten feierlich empfangen. Sie nahmen Wohnung in „Stadt London“.

Die Ereignisse hatten für Wien seit dem 11. October, ja selbst seit Blum’s Abreise von Frankfurt eine ungeahnte Wendung genommen. Seit den blutigen Kämpfen des 6. October hatte der Oberbefehlshaber der Wiener Garnison, General Graf Auersperg, sämmtliche Truppen aus ihren Kasernen und aus der Stadt überhaupt herausgezogen und mit ihnen in der Vorstadt Wieden und im Schwarzenberg’schen Garten ein Lager bezogen. Am Morgen des 12. October hatte er auch diese Stellung geräumt und Wien sich selbst überlassen. Die Freude der Wiener über diesen unblutigen Sieg war indessen von kurzer Dauer. Denn alsbald erfuhr man, daß General Auersperg seine Truppen mit denen des Banus von Kroatien, Jelačić, vereinigt habe, der seit dem 8. October auf österreichischem Boden stand, seit dem 10. sein Hauptquartier bei Rothneusiedel aufgeschlagen hatte. Diesem Kroaten weiß Herr v. Helfert nachzurühmen: „Es gibt in der ganzen neueren Geschichte Oesterreichs keine liebenswürdig fesselndere Erscheinung, als die des ritterlichen Banus Jelačić von Kroatien“. Wer die seltene Anspruchslosigkeit des Herrn v. Helfert kennt, wenn es gilt, Männer für groß zu erklären, die er groß zu sehen wünscht, der wird diesem Urtheile vielleicht beipflichten. Andere, die einen anderen Maßstab für historische Größe haben, sind geneigt in dem „liebenswürdig-fesselnden“ und „ritterlichen“ Banus einige der hervorragendsten Charakterzüge Sir John Fallstaff’s wiederzufinden. Auch Jelačić betrachtete die Vorsicht als den besten Theil der Tapferkeit. Auch er war unter Umständen eine Memme aus Instinkt und renommirte wie ein Herkules. Auch er liebte den Sekt und betrachtete die Bezahlung von Schulden als „doppelte Arbeit“. Aber in der Hauptsache stand er weit zurück hinter dem fröhlichen altenglischen Zechbruder: kaum ein Abglanz moderner Kultur war in diese wilde Seele gefallen. Wüste Sinnenlust gehörte zu seinem täglichen Brode. Sein Kulturwerth ist erschöpft mit der Charge, in der ihn der Frühmorgen des Jahres 1848 traf: er war damals „Oberst im ersten Banal-Gränz-Regiment“.236 Nun, im Herbst, da jeder ehrgeizige General des verlotterten Kaiserstaates mindestens ein kleiner Wallenstein zu sein glaubte, schickte sich auch der „ritterliche“ Banus an, „gegen den Willen und das ausgesprochene Verbot des irregeleiteten (!) Hofes“237 seine „geschichtliche Bedeutung“ zu gewinnen und „ein Retter der Monarchie zu werden“. Er war von dem magyarischen General Moga gründlich geschlagen worden, und befand sich auf einer rathlosen Flucht, deren wahren Charakter auch Helfert nicht zu verdunkeln vermag, wenn er zugesteht, daß Jelačić bei der Kunde von der Wiener Revolution seine Generale zurückgelassen und nur mit etwa tausend Mann ohne Gepäck nach achtzehnstündigem Gewaltmarsch niederösterreichischen Boden gewonnen habe.238 Es war eitle Renommage, wenn der Banus der Deputation aus Wien, die, mit einem Befehl des Ministers Kraus versehen, ihn zur Rückkehr auf den ihm vorgeschriebenen Wirkungskreis (Ungarn) zu veranlassen suchte, stolz erwiederte: „Als Soldat zeigt mir der Donner der Geschütze meine Marschroute“ – denn in Wien donnerte nichts dergleichen – und der Banus erlaubte sich eine große poetische Freiheit, wenn er hinzusetzte, „strategische Grundsätze“ hätten ihn über die ungarische Grenze hinausgeführt.239 Diese „strategischen Grundsätze“ hatten nur die grundsätzliche Rettung seiner werthen Person zum Zwecke. Er half sich nur aus persönlicher peinlicher Verlegenheit, indem er sich als Retter der Monarchie aufspielte, und erst die Vereinigung der Truppen Auersperg’s mit ihm machte sein Erscheinen vor den Thoren Wiens zu einem bedrohlichen Ereigniß für die Stadt.

Doch mit ihm durfte die Stadt hoffen, rasch fertig zu werden, zumal Moga’s Heer kräftig auf den geschlagenen Gegner drückte. Nur ein einziges Wort der Wiener Behörden, namentlich des Reichstags, an die Ungarn wäre nöthig gewesen, um diese über die ungarische Grenze zum Entsatze der Stadt heranzuziehen. Aber dieses Wort wurde jetzt so wenig als später gesprochen. Das waren die ersten Scenen des heraufziehenden Verhängnisses, die Robert Blum in Wien mit erlebte. Am 17. schreibt er an seine Frau, Anfangs fast im Tone des Touristen:

„Unter dem ersten Eindrucke dieser ungeheuren Stadt kann ich Dir nur anzeigen, daß wir ohne, oder doch mit sehr geringer Gefahr hier angelangt sind. Wien ist prächtig, herrlich, die liebenswürdigste Stadt, die ich je gesehen; dabei revolutionär in Fleisch und Blut. Die Leute treiben die Revolution gemüthlich, aber gründlich. (?) Die Vertheidigungsanstalten sind furchtbar, die Kampfbegier grenzenlos, Alles wetteifert an Aufopferung, Anstrengung und Heldenmuth. Wenn Wien nicht siegt, so bleibt nach der Stimmung nur ein Schutt- und Leichenhaufen übrig. Morgen erfolgt wahrscheinlich die Schlacht, d. h. nicht in Wien, sondern außerhalb derselben zwischen Ungarn und Croaten; sie wird durch etwa 10,000 Wiener unterstützt werden und wir werden sie mitmachen, denn wir sind heut Ehrenmitglieder der academischen Legion und sofort bewaffnet worden. Wir müssen also mit unsern Kameraden, es wäre eine Schande, es nicht zu thun. Wir werden hier überall mit Jubel empfangen, soweit dies die ernste Stimmung zuläßt. Der Reichstag, der Gemeinderath, das Obercommando, die Aula – Alles nahm uns wahrhaft begeistert, als Boten der Theilnahme Deutschlands auf. Alles ist hier bewaffnet, Alles drängt sich der Erste zu sein, welcher dem Feinde entgegengeht.“ Doch wenige Zeilen später heißt es: „Nur Eins fehlt: wahrhaft revolutionärer Muth in den Behörden; man zerrt sich dort gar zu sehr mit Halbheiten herum, und lawirt immer, um auf dem gesetzlichen Boden zu bleiben. Energie dort im ersten Augenblicke, und die Sache wäre schon entschieden. Hoffentlich bekommt man unter dem Kanonendonner auch dieses Fehlende noch … Wann ich zurückkomme, kann ich allerdings jetzt nicht bestimmen, aber jedenfalls reise ich diese Woche noch ab, denn eine Entscheidung erfolgt in den nächsten Tagen.“

Dieser Brief ist so widerspruchsvoll, wie die Eindrücke, die am ersten Tage seines Wiener Aufenthaltes auf Blum einstürmten. Doch ist der bezaubernde Eindruck, eine große Revolution in Waffen unmittelbar mitzuerleben, entschieden vorherrschend; auch noch am folgenden Tage. Auch am 18. Oct. glaubt Blum noch, die Entscheidungsschlacht stehe unmittelbar bevor. Auch da ist er mit den Freunden entschlossen, sie mitzukämpfen. In dieser Stimmung setzt er seinen Namen unter die phrasenhafte Straßenproclamation des Dichters Moritz Hartmann, in der die Frankfurter Deputation den Wienern „den Bruderkuß von vielen Tausenden“ überbrachte und ihnen versprach, „wenn das Schicksal will, die Gefahren mit ihnen zu theilen, mit der Wiener Bevölkerung zu stehen und zu fallen“.

Aber schon am „19. October Morgens“ schreibt Blum der Gattin240 lakonisch: „In aller Eile, liebe Jenny, die Nachricht, daß ich wahrscheinlich Sonntags (22. Oct.) mit dem ersten Zuge von Dresden komme, doch kann es auch Montag werden, aber wahrscheinlich Sonntag. Die Sachen gehen hier wieder langsamer, ja sind gewissermaßen umgeschlagen. Gruß und Kuß Bl.“ „Dieser Entschluß stand“ also nicht, wie Anton Springer meint, „im Widerspruch mit dem tapferen Wunsche, für Wiens Freiheit zu sterben“, sondern er war, wie auch Springer zugibt, „begreiflich“, eine nothwendige Folge des „Umschlags“ der Dinge in Wien. Die Deputirten hatten sich eben in der Zwischenzeit überzeugt, daß die Behörden der Stadt den Ungarn nicht die Hand reichen würden, daß man dem Banus mit papiernen Redensarten und Gesetzesworten zu Leibe rücken wolle, statt mit denselben Waffen, die er gegen die Stadt trug, daß man also einen innerösterreichischen Rechtsstreit auszufechten gedenke, statt einer geschichtlichen Feldschlacht, und damit hielten sie ihre Sendung für erledigt. Der Behauptung Helfert’s (S. 129) „Blum hat in Wien vom ersten Tage an bös gewirkt; er war die ganze Zeit in einer Aufregung; er bethörte auf der Universität die jungen Leute, deren Uniform er trug und in deren Kreisen er, der gereifte Mann, die leidenschaftlichsten Reden führte“, steht dieser Brief vom 19. schlagend entgegen. Es steht ihr ferner entgegen das völlige Schweigen der damaligen Wiener Presse über „bethörende“ (man würde damals gesagt haben gesinnungstüchtige) Reden Blum’s in der Aula in den Tagen vom 17. bis 19. October. Auch führt Helfert, außer dem wenig zuverlässigen Urtheil des typischen Angstmichels jener Tage, Schuselka’s, über Blum’s angeblich permanente Aufregung, gar keinen Gewährsmann für diese Behauptung an. Für die alberne Phrase, Blum habe gesagt, er werde „nicht eher ruhen, bis noch zweihundert wie Latour gefallen wären“,241 hat Herr v. Helfert nur einen und obendrein sehr traurigen Gewährsmann, „einen Studiosus juris, Franz Köcher“, einen Menschen, der sich durch solche Lügen über einen Todten die Gunst der Sieger zu erkaufen suchte; denn er wagte sich erst am 21. Novbr. in der Wiener Zeitung (!) damit heraus, als in Wien nur diejenigen Zeitungen erscheinen durften, die sagten, was Windischgrätz wünschte und zuließ. Und von diesen Zeitungen wählte Köcher sich zu seinen Denunciationen, die er in einem „offenen Schreiben einrückte“, noch das offizielle Leiborgan des Fürsten!242

Im Uebrigen bezeichnet Helfert allerdings einen der Gründe richtig, die Blum zur Abreise entschlossen machten. „Er war mit dem unentschiedenen Vorgehen des Reichstags und seines Ausschusses höchst unzufrieden und sprach dies bei jedem Anlasse offen aus.“ Herr v. Helfert scheint über diese Unzufriedenheit Blum’s entrüstet zu sein. Wir müssen sie durchaus begreiflich finden. Es giebt kaum etwas Kläglicheres, als die unentschlossene und schwankende Haltung der Wiener Behörden jener Tage. Wenn sie von ihrem Recht überzeugt waren – und das waren sie – so hatten sie den rechtlosen Einbruch des Kroaten mit den Waffen Moga’s und ihren eigenen Streitkräften abzuweisen. Statt dessen erschöpfte sich Alles, was sich in Wien Behörde nannte, in den windigsten Phrasen, deren ungeheure Lächerlichkeit sonderbarerweise damals von Niemandem empfunden wurde.

Fussnote_229_229
  Der heutige Polizeidirector von Leipzig, den die Sozialisten, da er ihnen unbequem ist, so gern als rothen Revolutionär von Anno 1848 hinstellen. Man sieht, wie leichtfertig diese Anklage ist!


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  d. h. das Geld zur Reise aus eigenen Mitteln aufzubringen.


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  Das Beste über die österreichischen Verhältnisse jener Tage bietet auch heute noch zweifellos Anton Springer’s Geschichte Oesterreichs, 2. Band (Leipzig, Hirzel, 1865), so ungerecht Springer auch über Robert Blum urtheilt. – Die dreibändige „Geschichte Oesterreichs“ von Joseph Alexander Frhrn. v. Helfert „vom Ausgang des Wiener October-Aufstandes“, die zum ersten Mal theilweise die Schätze des Wiener Archivs und das handschriftliche Quellenmaterial der Familie Windischgrätz u. a. Fürstlichkeiten veröffentlichte, zeigt im Gegensatze zu Springer’s großer historischer Auffassung in widerlicher Weise das Gepräge einer junkerlich-schwarzgelben Tendenzschrift. – Nordstein’s Geschichte der Wiener Revolution ist eine armselige Vertheidigung des in Wien besiegten Radicalismus, interessant nur durch die naiv-kritiklose Mittheilung aller Actenstücke, welche das Regiment Messenhauser’s u. A. der Weltgeschichte hinterließ. Ihr am nächsten stehen Lyser, Grüner, Fenneberg u. A. – Für die folgenden Abschnitte sind außer diesen Werken alle Quellen benützt, welche zur Zeit aus jener Zeit vorhanden sind: die Augenblicksbilder, welche Gustav Kühne, Berthold Auerbach, Heinrich Laube, Julius Fröbel in seinen „Briefen“ und seinem Bericht vor dem Parlament (St. Ber. der Paulskirche), Füster, Schütte, Rosenfeld u. A. geliefert haben, insbesondere die schwarzgelben Soldschriften von Dunder, Köcher u. A.; über den diplomatischen Verkehr zwischen Dresden und dem sächsischen Gesandten in Wien betreffs Blum’s geben die sächsischen Landtagsmittheilungen (II. Kammer 1849, S. 246 fg.) Aufschluß; über die militairischen Operationen gegen Wien wurden mir von einem verehrten Freunde die reichen authentischen Berichte amtlicher Berliner Bibliotheken zur Verfügung gestellt; an Zeitungen und Zeitschriften über jene Ereignisse habe ich das seit Jahren Gesammelte im Text nachgewiesen, ebenso das handschriftliche Material, das mir zur Verfügung stand. Die Zurechtweisung der Verleumdungen Blum’s durch v. Helfert ist nebenbei besorgt worden. —


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  a. a. O. S. 196, wo auch die offiziellen Quellennachweise für diese Anschauung erbracht sind.


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  Springer, S. 312.


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  Springer, S. 569.


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  Persönliche Mittheilung von Karl Vogt an den Verfasser. – Schon Anfang September war in der Fraction des Deutschen Hofes die Rede davon gewesen, eine Deputation nach Wien zu senden. Auch damals schon hatte Blum zu der Sendung sich angeboten. Am 9. September hatte er aber der Gattin geschrieben: „Die Reise nach Wien ist in die Brüche gegangen. Die Partei ließ mich nicht fort.“


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  Helfert, 1. Bd. S. 45.


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  Ebenda.


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  Helfert, 1. Bd. S. 48.


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Fussnote_239_239
  Springer, S. 562.


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  Poststempel Wien, 19. October.


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  Springer sagt S. 583: „B. soll in einer Volksversammlung vom 23. October den Wienern zugerufen haben: „Ihr müßt noch 200 Aristokraten latourisiren.“ “ Keiner der gleichzeitigen Berichte über diese Versammlung in den Wiener (auch nicht in den radicalsten) Blättern erwähnt jedoch diese Aeußerung. Eine Quelle giebt Springer überhaupt nicht an. Und selbst Herr v. Helfert vermag nicht zu behaupten, wann die angebliche Aeußerung gefallen sei; in seiner Version der Rede Blum’s vom 23. October führt er diese Worte ausdrücklich nicht auf.


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  Dieser Lüge hat übrigens auch schon Fenner v. Fenneberg, der Generalstabschef Messenhausers in einem Schreiben an die Augsb. Allg. Ztg., datirt „von der rauhen Alp“, vor dem 27. November widersprochen. Dresdner Journal vom 27. November, S. 1934, Sp. 2.


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Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
01 августа 2017
Объем:
701 стр. 2 иллюстрации
Правообладатель:
Public Domain

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