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Die Liebe – wir alle glauben, sie zu kennen. Und doch scheint jeder anders zu lieben: die Leidenschaft der Sappho lässt sie erglühend erzittern und raubt ihr das Bewusstsein. Didos rasende Liebe zu ihrem Ein und Alles Aeneas führt nach dem Liebesverrat zum Selbstmord. Der vom Eros begeisterte Platoniker vervollkommnet sein Ich und steigt durch die Knabenliebe zur Erkenntnis des Wahren, Guten und Schönen auf. Später wird der Platonismus nurmehr ein Deckname für die Unfähigkeit zu lieben.
Abélard und Héloise ringen mit Fleischeslust, Konvention und höherem Streben. Weiter im Liebesreigen mit dabei: Dante und Beatrice, die «Amour propre», der Prinzessin von Klewe, die Leidenschaft als Trugbild bei «Cosi fan tutte» sowie der Spannungsbogen Kunst und Liebe bei Flaubert und Colet. In der Moderne ersetzt der Sex die Liebe.
Die moderne Frau meidet die Liebe wie die Pest und hat sich in einen libertinen Homosexuellen verwandelt.
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