Читать книгу: «Frauenjagd», страница 2

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Leon hatte sich lange Gedanken darübergemacht, ob er dieses Angebot annehmen sollte. Er war ein Abenteurer und liebte die Herausforderung. Die Idee hatte ihn gereizt, aber tief in seinem Herzen sorgte sie auch für Unruhe.

Im Grunde ist es tief in uns Menschen verankert. Ein Wechselspiel von Dominanz und Unterwerfung. Ein Spiel von «Jagen und Gejagt werden». Es ist tief in unserer Genetik, davon war Leon überzeugt. Karl von Sylvenstahl, ein Freiherr und Freund von Leon, hatte ihm viel von seinen moralischen Bedenken genommen. Das war schon lange her. Damals hatte er herausgefunden, dass er es liebte Frauen zu dominieren und der Freiherr hatte ihm damals bereits erklärt, was er glaubte: «Alle unsere sexuellen Fantasien sind Erbe unserer Genetik».

Die Frau sucht Schutz und die Kraft eines Mannes. Sie möchte einen Mann, der in der Lage ist sie zu verteidigen. Der stark genug ist ihr in Gefahren beiseite zu stehen. Sie möchte einen Mann haben, der auf die Jagd geht, Wild erlegt. Der Holz für sie schlägt und es zur Höhle bringt, damit sie nicht friert. Der Muskelkraft und Verstand vereinigt. Und dafür ist die Frau bereit sich zu unterwerfen. Denn sie alleine entscheidet, wer sich mit ihr paart.

Der Mann möchte die Konkurrenz ausschalten. Er möchte seine Gene weitergeben, seine Art erhalten. Und deshalb strebt er die Kontrolle über das «Weibchen» an. Im Prinzip kann er sie nicht kontrollieren. Im Prinzip wird er nie in der Lage sein, immer zu bestimmen mit wem sie sich paart und welche Gene sie weiterträgt. Denn welche Frucht sie bei einer Schwangerschaft in sich trägt, das weiß nur sie alleine. So gerne der Mann glaubt, er könne die Frau kontrollieren - immer wird die Angst des Kontrollverlustes bleiben. Und diese Angst möchte die Frau ihm nehmen. Sie gibt ihm das Gefühl seine Gene mehr zu schätzen. Sie unterwirft sich ihm und gibt ihm das Gefühl «der Einzige» zu sein.

Es ist ein tief in uns festgelegtes genetisches Programm. Alle Versuche der Emanzipation und der weiblichen Ständigkeit können dieses Programm nicht einfach löschen. Und so findet man die Auswirkung dieser Gene noch heute. Frauen wollen starke Männer. Und wie kann ein Mann seine Stärke mehr beweisen als dass er sich als Jäger zeigt? Jeder Flirt ist eine Jagd, jedes erste Date ein kleiner Kampf. Hier in der Frauenjagd erlebt das Ausleben unserer Gene seinen Höhepunkt.

Daran glaubte Leon. Wenn das nicht der Fall wäre, dann könnte er dieses Spiel nicht mitspielen. Es war in seinen Genen. Er war der Jäger. Die Frauen seine Beute ...

Er hatte zugesagt. Er war eigentlich nicht käuflich, aber das Geld und die Jagdprämien hatten doch mit dazu beigetragen, dass er «ja» gesagt hatte. Aber ihn faszinierte vor allem dieser erotische Nervenkitzel. Und er glaubte tatsächlich daran, dass dieses Spiel auch der Befriedigung seiner Gene diente ...

«Die Insel» war ein absoluter Traum. Umso näher die Jacht kam, umso mehr wurde das klar. Das Meer veränderte sich von tiefdunkelblau hin zu türkis. Es waren keine hundert Meter mehr und die Jacht steuerte direkt an das Ufer.

Leon schaute über die Reling und fieberte dem Augenblick entgegen endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ihm war immer noch ein wenig schlecht. Er hatte sich zwar die letzten Stunden nicht mehr übergeben, aber vermutlich vor allem deshalb, weil er nichts gegessen hatte. Keine Ahnung, warum er so empfindlich war. Bislang hatte er immer geglaubt gegen solche Dinge immun zu sein. Aber das war Leon nicht.

Ein weißer Sandstrand umgab die gesamte Insel. Hier und da stand eine Palme. Dahinter der Wald und weiter Richtung Landesinnerem war ein Berg zu sehen. Es war ein Traum von einer Insel. Wer sich so etwas privat leisten konnte, der hatte es definitiv geschafft.

«Sehen Sie den Masten dort auf dem Berg?», fragte Pope.

Leon nickte. Ein rotes Licht leuchtete dort. Und das gleiche Licht sah er auch auf der kleinen Hütte, die keine fünf Meter vom Steg entfernt stand, an dem die Jacht gerade anlegte.

«Wenn Sie jagen gehen, dann leuchtet das Licht grün und ihre Beute weiß Bescheid, dass sie auf der Hut sein muss!»

«Okay!», meinte Leon. Pope schien alles relativ gut durchdacht zu haben.

«Es gibt noch drei Hütten sowie eine Baumhausgruppe auf der Insel. Auch dort sind jeweils solche Warnlampen angebracht. Ihre Beute soll ja wissen, wann sie mal etwas Ruhe hat.»

Leon schaute zu ihm hinunter. Er war ein mächtiger Mann, hatte Geld, hatte Einfluss. Und er hatte eine absolut kranke Idee entwickelt.

Ihm fiel auf, dass Pope nie von «den Frauen» sprach, sondern immer nur von «der Beute».

«Ich hatte bereits einen Jäger hier. Das war eine Art Testlauf. Aber die Jagd hat mich nicht überzeugt!», meinte Pope.

«Warum nicht?»

«Nun, es war nur eine einzige Frau, die ich damals auf der Insel aussetzte. Sie hieß Clara. Aber das war nicht der Grund. Der Jäger hat zu wenig daraus gemacht. Er hat sie einmal durchgefickt und das war es dann.»

«Was erwarten Sie denn?», fragte Leon. Er hatte keine Angst ihn zu enttäuschen oder seinen Erwartungen nicht gerecht zu werden. Entweder es gefiel ihm oder eben nicht. Das Geld bekam Leon so oder so. Aber dennoch wollte er sein Bestes geben.

«Dass Sie mehr Fantasie zeigen. Mehr Ideen. Sehen Sie die Nebeninsel rechts von uns? Dort sind Sie untergebracht. Sie werden staunen über die Einrichtung.»

Leon schaute hinüber und entdeckte dort ein kleines Gebäude: «Okay!»

Ein Mann rief etwas, aber Leon verstand nicht, was es war. Es hatte mit dem Anlegen des Bootes zu tun.

«Nun, wir sind da!», meinte der Millionär: «Ich denke, es ist alles geklärt, oder? Gehen Sie jetzt auf die Nebeninsel. Schauen Sie sich das Gebäude dort an. Unsere Villa. Beziehungsweise Ihre Villa für die nächsten Tage.»

Leon schaute erneut hinüber zur Insel. Eine Brücke verband die Hauptinsel mit dieser Nebeninsel. Der Begriff «Villa» war sicherlich unpassend. Es stand dort zwar ein Gebäude, aber allzu groß war es nicht.

«Kann ich sie irgendwie erreichen?», fragte Leon.

Pope grinste: «Es sind überall Kameras. Sie können mir jederzeit zuwinken!»

«Nein, ernsthaft!», sagte Leon, ohne auf den spöttischen Unterton einzugehen: «Wenn es Probleme gibt oder Fragen aufkommen!»

«Es gibt im Haus ein Telefon!», erwiderte Pope nun wieder ernst: «Das können Sie natürlich nutzen.»

«Okay!», meinte Leon und wollte gerade über die Reling klettern.

«Ach eines noch!», sagte Pope: «Beachten Sie bitte die Regeln. Wenn eine Frau kein Halsband trägt, dann hat sie aufgegeben und darf nicht mehr gejagt werden. Wir werden sie dann abholen. Sie bekommt dann natürlich keine Prämie. Aber Sie verstehen, ich möchte nicht, dass die Frauen glauben, sie wären Ihnen voll und ganz ausgeliefert!»

«Ehrlich gesagt, mir ist das nur Recht!», meinte Leon. Er fand diese Ausstiegsklausel gut. Das entschärfte das ganze Spiel etwas.

Leon ging von der Jacht hinunter und schaute zurück. Es dauerte nicht allzu lange und sie legte wieder ab. Er war nun auf sich alleine gestellt. Ja, er hatte noch Zweifel, aber dafür war es nun im Grunde zu spät. Er war der Jäger und er hatte einen klaren Auftrag.

Leon ging am Sandstrand entlang bis zur Brücke. Sie war erstaunlich stabil gebaut. Auch ein Auto könnte über sie fahren.

Sein Blick fiel zur Jacht. Vermutlich legte sie dort draußen ihren Anker aus. Pope hatte gesagt, dass er nicht allzu weit weg sein würde.

Als Leon über die Brücke gegangen war, verstand er, warum sie derart stabil gebaut war. Ein Jeep stand vor dem Eingang. Die Erkenntnis ein Fahrzeug zu haben überraschte Leon. Das hatte er nicht erwartet. Allzu groß war die Insel nämlich nicht. Am Ufer stand zudem ein Motorboot.

Obwohl das Haus von außen eher klein erschien, wirkte es doch recht großzügig, sobald man es betrat. Leon befand sich gleich in einem geräumigen Wohnbereich. Vor ihm war eine Sofaecke, auf die er zuerst zuging. Rechts von sich sah er eine Bar, was ihm persönlich schon mal recht gut gefiel. Es würde sicherlich der eine oder andere Whisky seine durstige Kehle benetzen. Er hatte schon auf der Jacht gerne ein Glas getrunken.

Leon schaute sich weiter um. Er fand ein großzügiges Schlafzimmer mit Bad, eine Küche, eine Vorratskammer und ein Zimmer, das vermutlich für Ausrüstung gedacht war. Er öffnete nur kurz einen der Schränke, fand diverse Ketten, Seile und einiges mehr.

Überrascht stellte er in einem weiteren recht großen Raum fest, dass es einen schicken Wellnessbereich gab. Ein großzügiger Pool, ein Whirlpool, Liegen – im Grunde alles, was das Herz begehrt.

Aber das Highlight des Gebäudes erwartete Leon erst. Er ging durch einen längeren Gang und befand sich in einem weiteren Raum, den er so nicht erwartet hätte. Im Zentrum des Raumes war eine Art Podest, auf dem eine schwarze, vermutlich wasserabweisende Matratze lag. Das war anscheinend der sogenannte «Sklavenaltar», von dem Pope irgendwann einmal gesprochen hatte. An den Seiten waren verschiedene Ketten, die durch Öffnungen in den Boden führten. Natürlich wusste Leon sofort, was man damit tun konnte. Sie waren perfekt um Frauen festzubinden. In den unterschiedlichsten Positionen. Man musste hierzu nur etwas Fantasie haben. Und die hatte er definitiv. Pope hatte ihm zudem erklärt, dass es einen Mechanismus gab, mit dem man Ketten strammer stellen konnte. Den dazugehörigen Kasten fand er auch an der Wand. Leon probierte einige Hebel aus. Verschiedene Ketten kamen dabei zum Beispiel auch von der Decke.

Um die lange Fahrt mit der Jacht aus den Knochen zu bekommen, entschied er sich etwas zu schwimmen. Er hatte auf der Jacht einige Liegestütze und Situps gemacht, um in Form zu bleiben. Aber das hatte seinem Körper definitiv nicht gereicht. Eine Runde Schwimmen würde seiner Muskulatur und seinem Skelett durchaus guttun. Allerdings entschied er sich gegen den Pool, den er im Grunde auch für völlig übertriebenen Luxus hielt. Rund um die zwei Inseln war ein herrlicher Sandstrand und ein wundervolles Meer. Warum sollte er da in einem Pool schwimmen gehen?

Er ging in den Raum mit der Ausrüstung und fand dort auch schnell einen Schrank mit Handtüchern. Danach betrat er das Schlafzimmer, legte seine Kleider ab und wickelte sich das weiße Handtuch um die Hüfte.

Er ging zur Türe und entdeckte dort zum ersten Mal auch hier die Lampe, welche die «Jagdzeit» anzeigte. Sie stand erwartungsgemäß auf Rot.

Das Meer hatte eine unglaublich intensive Farbtönung. Es erstrahlte in einem klaren Türkis. Er hatte in der Schule gut aufgepasst und wusste, dass das türkisene helle blau ein Zeichen dafür war, dass hier das Wasser nicht allzu tief war und vor allem auch sauber. Die Lichtstrahlen wurden nicht durch schwebende Teilchen, die das Meer dreckig erscheinen ließen, abgelenkt und der weiße helle Sand wirkte sich auch auf die Helligkeit der Farbe aus.

Er stieg zwischen der Neben- und der Hauptinsel ins Wasser und tauchte in die «Fluten». Er war überrascht, wie warm hier das Wasser war. Er schätzte es auf mindestens 25 Grad. Aber das konnte natürlich auch täuschen. Die Wahrnehmung, wie warm ein Wasser ist, in dem wir uns befinden, hängt immer auch von den äußeren Umständen ab. Vor allem je nachdem, wie warm und feucht die Luft ist.

Das Wasser war in jedem Fall herrlich. Er schwamm deutlich mehr, als er sich vorgenommen hatte. Da die Strömung recht gering zu sein schien, schwamm er von dem Teilstück zwischen den beiden Inseln Richtung Osten hinaus aufs offene Meer.

Als er relativ weit draußen war, schaute er zur Hauptinsel. Er verlangsamte seine Armzüge und blickte zum Strand. Dort war eine der Frauen. Sie schaute nicht in seine Richtung, sondern zur Nebeninsel und dem dortigen Gebäude. Sie war eine dunkelhäutige Frau mit schwarzen Haaren, einer weiblichen Figur und großen Brüsten. Er spürte, wie ihm das Blut in den Schoß floss. Die Vorstellung dort eines seiner möglichen Beutestücke zu sehen erregte ihn. Er hatte schon einige Frauen gehabt, aber eine Dunkelhäutige war bisher nicht dabei gewesen.

Die Frau, deren Alter er von hier aus schwer einschätzen konnte, verschwand wieder im Wald. Sie hatte vermutlich neugierig schauen wollen, ob sie vom «Jäger», also ihm, etwas sehen konnte. Ihm war nicht klar, ob die Frauen wussten, wann es losging und ob er bereits da war oder nicht. Er wusste, dass sie mit dem Hubschrauber eingeflogen worden waren. Der war sicherlich auf der ganzen Insel deutlich zu hören. Aber ob jemand die Jacht bemerkt hatte, war schwer zu beurteilen.

Er schwamm in kräftigen Zügen zurück in die Meerenge zwischen der Haupt- und der Nebeninsel und stieg an der Stelle, wo er sein Handtuch hatte, aus dem Wasser. Dann ging er zurück zum Haus.

Im Haus duschte er sich im Wellnessbereich ab. Für einen Moment fragte er sich, woher das Wasser kam. Leitungen von außerhalb konnte es ja wohl kaum geben. Er hatte sich draußen noch nicht so richtig um das Haus herum umgesehen, aber er vermutete Wassertanks. Was er erst viel später erfuhr: Es gab ein spezielles Filtersystem für das Meerwasser. Gerade auch im Hinblick auf den Pool der einige Liter ausmachte, war das durchaus logisch. Man hätte sonst Tankschiffe mit Frischwasser hierherschicken müssen. In jedem Fall war es eine teure Anlage und demzufolge auch ein teures Vergnügen.

Zumindest stromtechnisch wusste er, dass das Gebäude mit Sonnenenergie betrieben wurde. Er hatte die große Solaranlage auf dem Dach gesehen.

Nachdem er geduscht hatte, trank er noch einen Absacker und legte sich dann ins Bett. Er war froh nach der Überfahrt mit der Jacht endlich wieder ein Bett auf festem Untergrund zu haben. Und er schlief auch relativ schnell ein.

Jagd 1

Der Indische Ozean ist der drittgrößte Ozean der Erde und macht fast 15 Prozent der gesamten Erdoberfläche aus. Leon ging davon aus, dass die Privatinsel von Richard Pope ungefähr bei den Seychellen lag. Aber so richtig wusste er es nicht. Egal war es ihm nicht, er hätte es gerne gewusst. Aber dass Pope ein derartiges Geheimnis um den Standort machte war eigentlich klar. Das Spiel der Jagd auf Frauen warf durchaus moralische Fragen auf. Um diesen einigermaßen aus dem Weg zu gehen war Geheimhaltung durchaus wichtig. Auch wenn alle Frauen freiwillig auf der Insel waren.

Leon stand frühzeitig auf, duschte und rasierte sich und zog sich dann das Jagdgewand an, dass er bereits auf der Jacht bekommen hatte. Er fand die Kleidung recht bequem. Sie erinnerte ein wenig an eine Indianertracht.

Er schaute zum Eingangsbereich und sah, dass die Lampe dort auf «Rot» stand. Ein Zeichen dafür, dass die Jagd noch nicht begonnen hatte. Um 10 Uhr Ortszeit würde Pope die Jagd jeden Tag beginnen lassen und dann würde die Lampe auf «Grün» wechseln. Pope würde alles mit beobachten. Jeden kleinsten Schritt von ihm, Leon, dem Jäger. Und sobald er eine «Beute» auf die Nebeninsel brachte würde «Rot» aufleuchten. Für die anderen Frauen dann ein Zeichen, dass «Schonzeit» war. Er, Leon der Jäger, durfte dann auch nicht mehr jagen. Man kann sich darüber streiten ob diese Idee gut war. In jedem Fall gönnte sie den Frauen eine «schöpferische» Pause.

Leon ging in die Küche, um etwas zu essen. Er hatte einen unglaublichen Kohldampf und am Tag davor kaum etwas gegessen. Deshalb war er recht froh, als er einen prall gefüllten Kühlschrank vorfand.

Er nahm Wurst und Käse heraus, nahm eine Tüte Aufbacksemmeln und legte sie in den Ofen. Ihm war natürlich völlig klar, dass hier nicht jeden Tag jemand vom Bäcker kam. Eigentlich mochte er derartige Semmeln nicht. Doch der Hunger war einfach zu groß.

Er belegte die Semmeln und ging dann in den Raum mit den Zellen. Ihm kam der Begriff «Spielzimmer» in den Sinn. Er war vielleicht etwas kindisch aber er entschied dennoch ihn so zu nennen.

Nachdem er sich gestärkt hatte und der Körper dankbar die aufgenommenen Kalorien verarbeitete, fühlte er sich deutlich fitter. Er schaute zur Tür, wo das Licht nun auf «Grün» geschaltet war. Er hatte keine Uhr, aber in jedem Fall musste es nun bereits 10 Uhr sein.

Leon ging in den Raum mit den Ausrüstungen. Neben diversen Ketten, Seilen, Fesseln und so manchem Sexspielzeug, war dort auch die Ausrüstung für die Jagd.

Er war überrascht auch ein Gewehr vorzufinden. Er nahm es in die Hand und schaute es sich genauer an. Es war vermutlich ein Betäubungsgewehr. Ein Blick in eine Kiste gab ihm recht. Er fand um die zwanzig Betäubungspfeile, mit denen man das Gewehr laden konnte. Er stellte das Gewehr wieder in den Ständer. Es war für ihn völlig abwegig auf derartige Weise zu jagen. Er konnte die Wirkung kaum abschätzen. Zumal er gar nicht wusste, ob sie überhaupt für den Einsatz auf Menschen geeignet waren. Allerdings war es doch etwas befremdlich, dass das Gewehr hier stand. Umsonst hatte man es wohl nicht hier deponiert.

Er schaute sich die diversen Kisten an. Elektroschocker, Handschellen, Dildos, zwei Reitgerten. In einer anderen Kiste noch mehr Dildos, Vibratoren die seltsame Formen wie zum Beispiel Fische, Delfine oder auch Obst hatten, Gleitcreme, ein ferngesteuerter Stromsimulator mit sieben Dioden, alles was das Herz begehrte.

Er musste sich jedoch nun auf die Jagd konzentrieren. Alles Andere war für später, für das Spielzimmer. So richtig wusste er gar nicht, wie er anfangen und was er nun tatsächlich mitnehmen sollte. Er entschied ein paar Handschellen, ein großes lassoähnliches Lederseil und ein Fernglas mitzunehmen. Mehr brauchte er für seine erste Jagd auf der Insel zumindest aus seiner Sicht nicht.

Bevor er nach draußen ging, fiel ihm ein Buschmesser auf, das er dann doch noch an sich nahm, um es an seinem Gürtel zu befestigen. Er wusste ja nicht, was die Insel für sonstige Überraschungen für ihn vorgesehen hatte. Wobei Pope ihm versichert hatte, dass die Insel bestmöglich präpariert war. Er würde also keinen undurchdringbaren Urwald erwarten müssen. Und vermutlich auch nicht auf Raubtiere stoßen. Das einzige «räuberische Tier» war er.

Er hatte sich viel Zeit gelassen. Aber er wollte nichts überstürzen und er hatte Zeit. Sein Blick fiel auf eine der vielen Kameras die im ganzen Gebäude und auch auf der restlichen Insel installiert waren. Er konnte nicht anders als Pope süffisant zuzulächeln.

«Ihr Jäger ist wahrlich ein Scherzkeks!», meinte der IT-Spezialist und wechselte dann die Kamerasicht.

Pope reagierte nicht darauf: «Was macht unsere Beute?»

«Nervös werden!», grinste der IT-Fachmann: «Sie sagen, wenn Sie eine andere Einstellung haben möchten?»

«Sie meinen für die Übertragung ins Dark Web?», fragte Pope und rollte mit seinem Rollstuhl einen Meter zurück: «Sie machen das schon. Schauen Sie was spannend ist und das übertragen Sie unseren Kunden.»

«Weiß ER eigentlich davon?»

Pope schenkte sich einen Whisky ein: «Sicher nicht. Er denkt, dass ich zuschaue und ich denke, dass ist genug was er wissen muss.»

«Ich denke mal Sie verdienen über diese verschlüsselten Seiten eine Menge Geld, oder?», fragte der Angestellte und wechselte erneut die Kamera.

«Bezahl ich Sie dafür, dass Sie sich darüber Gedanken machen?», Pope schaute ihn etwas genervt an: «Ich geh dann mal an Deck. Rufen Sie mich wenn es spannend wird!»

Der IT-Spezialist musste bei dem Begriff «gehen» lachen, hielt sich aber sofort zurück.

«Was ist so komisch?»

«Ich dachte nur, weil sie im ... nun ja ...»

«Passen Sie auf, dass ich nicht dafür sorge, dass sie nie wieder gehen können!», erwiderte Pope: «Meine größten Freunde schwimmen da draußen im Indischen Ozean. Und die sind immer hungrig!»

«Sorry!», meinte der IT-Fachmann, aber er wusste, dass es nun besser war ruhig zu sein. Dann starrte er wieder auf den Bildschirm.

Leon nahm den Schlüssel, der am Eingangsbereich hing und schaute darauf. Es war ein Autoschlüssel und im Grunde war es vollkommen klar, dass es hierfür nur einen Verwendungszweck gab.

Natürlich wusste er, dass die Insel nicht allzu groß war und man sicherlich nicht allzu lange zu Fuß brauchte, um von A nach B zu kommen. Aber der Umstand, dass auf der Ladefläche des Jeeps eine gepolsterte Fläche war, verriet ihm den Zweck dieses Fahrzeugs: nämlich die Opfer aufzuladen und zum Haus zu bringen.

«Haben wir eigentlich eine Übertragung mit Ton?», fragte er in die Kamera und grinste. Natürlich waren die mit Ton. Was Anderes erwartete Leon gar nicht.

Obwohl er der Jäger war und das Spiel in der Hand hatte, war sein Puls relativ hoch. Natürlich war nicht er der Gejagte. Aber es war ein seltsames Gefühl, das ihn beschlich. Das Gefühl von «Jagdlust». Seine Hormone waren tatsächlich auf Jagd eingestellt und bereiteten sich vor.

Für einen Moment überlegte er sich, wie sich die Frauen fühlten, die er dort jagte. Aber es war mühsam sich darüber Gedanken zu machen. Er wusste weder was das für Frauen waren, geschweige denn, welche Gefühle sie empfanden. Pope hatte ihm zwar versichert, dass keine einzige der Frauen irgendeine Pornodarstellerin oder gar Prostituierte war. Irgendeine Agentur hatte für teures Geld auf der ganzen Welt nach geeigneter «Beute» gesucht. Angeblich waren die unterschiedlichsten Frauen auf dieser Insel und warteten nur darauf von ihm gejagt zu werden. Aber dennoch hatten alle eines immerhin gemeinsam: Sie taten es wohl für Geld.

«Ernsthaft? Du machst dir Gedanken darüber, dass sie bezahlt werden?», fragte er sich laut. Auch er machte es für Geld. Sicherlich war er, der Jäger, der letzte mit dem Anrecht auf den moralischen Zeigefinger.

Leon fuhr mit dem Jeep über die Brücke und dann in den Wald. Der Weg war tatsächlich recht gut und breit ausgebaut. Er stieg für einen Moment aus und schaute sich den Boden interessiert an. Man hatte hier einen glatten Erdboden geschaffen und darüber etwas Sand gestreut. Gerade so viel, dass das Auto genügend Grip hatte. Allzu schnell in die Kurve sollte er dennoch nicht fahren.

Er stellte den Jeep unterhalb des Weges, der hinauf zum Berg führte, ab. Er schloss die Türe zu obwohl er nicht glaubte, dass jemand den Jeep klaute. Dennoch wollte er auf Nummer sichergehen.

«Ihr habt nicht ernsthaft auf an jeder Seite des Jeeps Kameras installiert, oder?», fragte er in eine Kamera, die von der Fahrerseite weg zeigte. Gott, er musste aufhören ständig in die Kamera zu sprechen. Pope wollte, dass es authentisch wirkte. Er war vermutlich auf dem besten Weg Pope zu verärgern. Deshalb nahm er sich vor zukünftig zu schweigen.

Leon entschied hinauf auf den Berg zu gehen. Er wusste von der Karte, dass es nur diesen einen Weg hinaufgab. Der Weg war teilweise steil aber gut begehbar.

Es dauerte seine Zeit, aber schließlich kam er oben an. Er stand keine fünf Meter unterhalb der Bergspitze auf der auch der große Mast mit dem Signallicht stand. Dieses leuchtete «Grün» und zeigte allen auf der Insel, dass es «Jagdzeit» war.

Leon schaute sich weiter um. Es war laut hier oben was an dem Wasserfall lag. Dieser hatte seinen Ursprung vermutlich in einer Quelle oberhalb von ihm. Das Wasser floss hier hinunter und landete relativ lautstark in einem kleinen See. Von dort aus führte ein kleiner Bach weiter in einen größeren See, bei dem er eine Hütte entdecken konnte. Und auch Frauen. Er atmete tief durch und schaute durch das Fernglas. Da waren tatsächlich drei Frauen zu sehen. Gleich drei auf einmal, das hatte er nicht erwartet.

«Was tut er?», fragte Pope.

Der IT-Spezialist zeigte auf den Bildschirm: «Ich denke er hat die drei ersten Frauen entdeckt. Er steht auf dem Berg!»

«Kluges Kerlchen!», nickte der Millionär und fuhr dichter an den Bildschirm: «Wir hätten ihm eine Kamera ins Auge setzen müssen, damit wir sehen wohin er schaut!»

«So etwas gibt es tatsächlich», erklärte der Computerfreak: «Das sind Kontaktlinsen die ...»

«Hören Sie auf zu reden!», schimpfte Pope: «Konzentrieren Sie sich lieber auf die Kameraeinstellung. Fangen Sie die Frauen ein. Ob Sie ihn sehen.»

«Sie haben ihn noch nicht entdeckt!»

«Tun Sie einfach was ich sage!», Pope war sichtlich genervt von der klugscheißerischen Art seines Angestellten. Vielleicht sollte er ihn wirklich an die frische Luft setzen und jemand neues engagieren. Aber gutes Personal war teuer und schwer zu finden. Vor allem für ein solches Projekt.

Elvira blickte rein zufällig Richtung Berg als sie ihn plötzlich sah. Das musste der Jäger sein. Ihr Herz fing an deutlich schneller zu pumpen und ihr Körper schüttete Adrenalin aus. Umsonst, bedachte man, dass er von dort oben nicht allzu schnell hier herunterkam. Es sei denn er hatte einen Segelschirm oder etwas Ähnliches. Trotzdem rief sie ihren Töchtern aufgeregt auf polnisch zu: «Dort oben ist er. Lasst uns verschwinden!»

Maja und Hanna schauten erst gar nicht nach oben, sondern folgten ihrer Mutter.

Leon schaute durch das Fernglas. Zwei der Frauen schienen jünger zu sein, die andere etwas älter. Aber genau konnte er es nicht erkennen.

Er schaute ihnen belustigt hinterher als sie wegrannten. Er hatte keine Chance ihnen von hier zu folgen. Dennoch war es ein gutes Gefühl ein wenig «Schrecken» zu verbreiten. Die Frauen mussten noch viel lernen. Jetzt wegzurennen kostete nur Energie und Nerven. Es wäre wohl besser in einer solchen Situation stehen zu bleiben und die ganze Sache zu «analysieren»!

Er schaute sich einmal rundherum um. Die Insel war von West nach Ost vielleicht einen Kilometer breit. Von Nord nach Süd etwas weniger. Bis auf drei Lichtungen, die von hier oben recht gut einzusehen waren, bestand die Insel vor allem aus tropischem Urwald.

Erst jetzt bemerkte Leon am Himmel etwas schweben. Er schaute mit dem Fernglas in die Richtung und konnte ungefähr fünfzig Meter über sich ein Fluggerät sehen. Es war vermutlich eine Art Drohne und er war überzeugt, dass sie mit einer Kamera ausgestattet war. Ihm war natürlich klar, dass Richard Pope, sein Arbeitgeber, live dabei sein wollte. Die ganzen Kameras überall bewiesen das eindrücklich. Eine Drohne hatte er allerdings nicht erwartet.

Leon verdrängte den Gedanken beobachtet zu werden. Das war für ihn persönlich wichtig. Er wollte sich voll und ganz auf das konzentrieren, was seine Aufgabe war: Frauen zu jagen.

Er suchte mit dem Fernglas die Strände ab und sah zwei weitere Frauen. Beide vollkommen alleine, die eine nördlich von mir und die andere am östlichen Strand.

Sein Gehirn war schon immer in der Lage gewesen, wesentliche Merkmale eines Geländes zu speichern und zu verarbeiten. Vor seinem inneren Auge rief er sich die Karte auf. Er hatte sie zwar in der Tasche bei sich, aber er wollte, dass sich sein Gedächtnis an wichtigen Punkten im Gelände aus der bereits gesehenen Karte selbst eine Karte erstellte. Das gelang ihm immer relativ gut.

Nachdem er sich die wichtigsten Punkte im Gedächtnis abgespeichert hatte, machte er sich auf und stieg vom Berg wieder hinunter. Er war nun soweit. Er wollte sein erstes «Opfer» jagen und fangen.

Als Leon unten am Jeep angekommen war, entschied er zu Fuß zu gehen und das Fahrzeug stehen zu lassen. Im Grunde hörte man den Motor sicherlich auf der ganzen Insel.

Er ging rechts herum um den Berg und kam genau dort heraus, wo die Lichtung mit den beiden Seen war. Am Ufer des Sees sah er ein Haus. Auch auf ihm war ein Licht angebracht, das «grün» leuchtete: Jagdzeit.

Dann sah er eine Frau. Sie saß am anderen Ufer des Sees. Sie kniete da und schien sich im Wasser die Hände zu waschen. War es eine der Frauen, die er bereits von oben gesehen hatte?

Er schlich sich am Haus entlang und dann hinter eine Buschreihe. In geduckter Position schaute er hinüber, um sie zu beobachten. Er war überrascht, wie jung sie wirkte. Die Frau stand auf und er konnte sie in ihrer ganzen Pracht bewundern. Sie war unglaublich schlank, hatte kleine Brüste, einen flachen durchtrainierten Bauch und lange Beine. Sie hatte ein hübsches Gesicht und blonde Haare. Sie könnte durchaus als Model durchgehen. Sie zu jagen war sicherlich ein Highlight. Sie hatte ohnehin etwas von einem Reh ...

Er schaute sich um. Zwischen ihnen war der See. Es war schier unmöglich schnell zu ihr rüber zu kommen. Er wusste zwar, dass flussaufwärts eine kleine Brücke war, aber sobald er in diese Richtung gehen würde, würde sie ihn sofort sehen und hatte genug Zeit zu verschwinden. Die andere Richtung, das wusste er von der Karte, würde ebenfalls zu viel Zeit benötigen. Durch den See hindurch kostete noch viel mehr Zeit, zumal er Kleidung trug.

Die Flucht vor dem Jäger war unnötig gewesen. Er war da oben auf dem Berg und sie da unten. Maja war das längst klar. Sie war auch noch ausgerutscht und hatte sich die Hände dreckig gemacht. Deshalb war sie zum See zurück um ihre Hände zu waschen. Trotz der Warnungen ihrer Mutter und ihrer Schwester.

«Maja!», schrie ihre Schwester.

Sie drehte sich um. Was war denn? Warum machte sie immer so einen Stress? Konnte sie nicht ein einziges Mal nur etwas entspannter sein? Sie bekam ja noch einen Herzkasper.

Leon schaute hinüber. Das «Reh» drehte sich um und ging Richtung Wald. Er schaute ihr hinterher. Sie hatte einen unglaublich knackigen, festen, kleinen Po. Sie war durchtrainiert, schlank und ziemlich sportlich. Wo hatte Pope nur eine derartige Frau her? Niemals hätte er so jemand hier erwartet. Vor allem nicht für Geld. Aber was hatte er erwartet?

Er stand auf und versuchte zügig Richtung Brücke zu kommen. Jetzt wo sie sich abgewandt hatte, sah sie ihn auch nicht. Doch er hatte die Rechnung ohne die anderen Frauen gemacht. Er lief zügig, da hörte er auch schon einen Schrei.

Maja ging langsam zurück zu ihrer Mutter und ihrer Schwester. Sie mussten einfach lernen ein wenig entspannter zu sein. Sonst würde dieser Jäger sie hier noch zu Tode hetzen.

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9783742780478
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