Читать книгу: «Viruserkrankungen natürlich behandeln», страница 2

Шрифт:

Wie kommt es zu den Symptomen?

Die Symptome einer Viruserkrankung entstehen in der Regel durch die Zellschäden, die die Virusvermehrung im Körper anrichtet. Wenn Viren das Immunsystem überwinden können, kommt es zu Symptomen. Kann das Immunsystem die Viren unschädlich machen, wie bei so manchen Erkältungsviren, bemerkt man gar nichts davon. Das Immunsystem hat die Plagegeister abgefangen, ehe die ersten Symptome überhaupt ausbrechen.

Leider kann es auch zu chronischen Virusinfektionen kommen, bei denen die Viren jahrelang im Körper bleiben und nur gelegentlich zu Beschwerden führen; ein Beispiel ist der Lippenherpes.

Unter einer Virusinfektion versteht man einen Befall mit Viren, also zum Beispiel mit Erkältungs- oder Grippeviren. Zu einer Virusvermehrung (Virusreproduktion) kommt es, wenn Viren die für sie passenden Wirtszellen gefunden haben und in diese eindringen konnten.

Die erste Abwehr: Schutzbarrieren unseres Körpers und wie wir ihm helfen können

Während Erkältungen die einen plagen, spazieren andere praktisch erkältungsfrei durch den Winter oder Sommer. Die einen sind von Herpesbläschen geplagt, die anderen kennen dies gar nicht. Unser Körper verfügt über Maßnahmen zur Gegenwehr – schutzlos sind wir also nicht. Unser Immunsystem ist unser biologisches Abwehrsystem (s. folgende Auflistung). Es ist sehr komplex und besteht aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen. Man unterscheidet das „angeborene“ oder „unspezifische Immunsystem“ und die „adaptive“ oder „spezifische Immunabwehr“. Zum angeborenen Immunsystem gehören folgende ausgeklügelte Schutzbarrieren:

– Die Haut ist auf ihrer Oberfläche leicht sauer, sie hat einen pH-Wert von 5,7 (neutral wäre ein pH-Wert von 7,0). Durch diesen Säureschutzmantel beugt die Haut aktiv gegen das Eindringen von Krankheitserregern vor.

– Dazu kommt, dass die Hautzellen miteinander verzahnt sind, wie eine Art Schutzpanzer. Die Haut drückt auch ständig nach außen und Hautzellen wachsen immer wieder nach. Im Laufe der Zeit wird die alte Oberschicht abgeschält und nimmt dabei gewaltige Mengen von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen mit sich. So werden pro Minute 30 000 Hautzellen abgestoßen und in knapp einem Monat erneuert sich unsere Haut komplett.

– Im Rachen gibt es Organe mit Abwehrfunktion, z. B. die Rachenmandeln.

– Die Magensäure tötet Keime ab.

– Die Schleimhäute von Nase, Luftröhre und Lunge produzieren Schleim. Er dient dazu, eindringende Krankheitserreger zu binden, und er wird weitertransportiert oder durch Reflexe abgehustet.

– Die Schleimhaut der Atemwege enthält feinste Flimmerhärchen. Sie transportieren den Schleim nach außen ab und erschweren es Krankheitserregern in die Atemwege vorzudringen.

– Grippe- und andere Viren lieben unsere Körpertemperatur von 37 °C. Also erhöhen wir diese Temperatur – wir bekommen Fieber. Dies reicht oft schon aus, um die Infektion zu verlangsamen.

Was ist eigentlich ein „Infekt“?

Der Arzt spricht – nicht nur bei Virenbefall – von einem Infekt. Davon oder auch von einer „Infektion“ spricht man, wenn Mikroorganismen (z. B. Viren und Bakterien) in einen Organismus eingedrungen sind, dort haften bleiben, sich vermehren und sogenannte Infektionskrankheiten (z. B. Erkältungen) hervorrufen. Ein sogenannter „banaler“ oder „einfacher“ Infekt ist eine Infektionskrankheit, die harmlos ist und meist ohne Medikamente innerhalb von wenigen Tagen wieder verschwindet.

Dem Körper helfen mit Küchenhygiene

Wir können dafür sorgen, dass so wenig Keime – also nicht nur Viren, sondern auch Bakterien und Pilze – wie möglich in unseren Körper gelangen. Dafür ist Küchenhygiene eine gute Möglichkeit. Vorab sollte man wissen, dass Hitze Viren abtötet und Wasser sie wegspült. Folgendes sollte man also in der Küche beachten:

Erst waschen, dann starten: Bevor man Speisen zubereitet, sollte man die Hände sorgfältig mit Wasser und Seife waschen. Auch Fingernägel und Kleidung sollten sauber sein. Langes Haar besser zusammenbinden. Nach der Küchenarbeit wieder die Hände reinigen – Desinfektionsmittel sind dafür nicht erforderlich, in der Regel reichen Wasser und Seife.

Obst und Gemüse putzen und waschen: Frische Lebensmittel sorgfältig reinigen, da Erdkrümel kritische Keime enthalten können. Rohes Fleisch und rohen Fisch mit kaltem Wasser abspülen und darauf achten, dass dieses Wasser nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommt.

Die Arbeitsbereiche getrennt halten: Bearbeitet man rohe tierische Produkte wie Fleisch, sollte dies nur in einem Bereich der Küche geschehen. Andere Speisen sollte man an einem anderen Ort verarbeiten. Jeweils eigenes Werkzeug für die verschiedenen Lebensmittel nutzen oder es zwischendurch heiß reinigen.

Benutztes Werkzeug säubern: Vor allem Werkzeuge, die mit rohem Fleisch, rohem Fisch und Gemüse Kontakt hatten, mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen. Nasse Lappen und Handtücher schnell trocknen, oft wechseln und heiß waschen. Auch Spülbürsten sollte man immer wieder reinigen und von Zeit zu Zeit austauschen.

Auf das richtige Brettchen achten: Rohe tierische Produkte nur auf Brettchen mit glatter Oberfläche bearbeiten. Kunststoffbretter haben den Vorteil, dass sie sich in der Geschirrspülmaschine leicht heiß reinigen lassen. Sowohl Kunststoff- als auch Holzbrettchen gehören in den Müll, wenn sie tiefe Ritzen aufweisen. Darin können Viren und andere Kleinstlebewesen, wie Bakterien, sehr gut überleben.

Auf die Temperatur achten: Hitze tötet nicht nur Viren – im Inneren sollte das Gericht mindestens zwei Minuten 70 Grad aufweisen. Mahlzeiten aus der Mikrowelle sollte man zwischendurch umrühren, um die Hitze zu verteilen. Das Essen nicht lange warm halten, sondern besser schnell abkühlen lassen und neu erhitzen.

Auch Kälte hält Mikroorganismen in Schach: Aber darauf muss man wirklich achten: Alles, was gekühlt werden muss, nach dem Kauf schnell in den Kühlschrank stellen – am besten direkt aus der Kühltasche. Fleisch und Fisch gehören ins kälteste Fach unten, Milchprodukte in die Mitte. Am wärmsten ist es oben. Dort hält sich z. B. Senf. Gemüse sollte im Gemüsefach lagern. Speisereste am besten in verschließbare Glasgefäße oder abgedeckt lagern. Der Kühlschrank darf nicht zu dicht bepackt werden, damit die Luft zirkulieren kann. Die Höchsttemperatur sollte 7 °C betragen.

Gefrorenes im Kühlschrank auftauen: Gefriert man Speisen ein, sterben Keime meist nicht ab, sie befinden sich nur im „Tiefschlaf“. Taut man Gefrorenes im Kühlschrank auf, kann man damit ihre Vermehrung verhindern. Dafür das Gefriergut in eine Schüssel oder ein Sieb legen. Das Tauwasser sobald wie möglich entsorgen.

Welche Möglichkeiten hat das Immunsystem, um sich zur Wehr zu setzen?

Sobald unser Immunsystem die Virusinfektion bemerkt, wendet es verschiedene Strategien an, um die Eindringlinge zu bekämpfen, zum Beispiel:

Phagozytose: Die sogenannten „Fresszellen“ unseres Immunsystems attackieren, fressen und verdauen die Viren. 400 000 weiße Blutkörperchen enthält ein Blutstropfen. Bruchstücke der Eindringlinge präsentieren diese Fresszellen nun auf ihrer Oberfläche. Erkennt eine T-Helferzelle diese Bruchstücke, beginnt sie andere Immunzellen zu aktivieren, die die eingedrungenen Viren unschädlich machen. Die sogenannten Antikörper heften sich an die von den Viren befallenen Zellen, die sie erkennen und miteinander verkleben. In dieser Form kann der Körper sie dann beseitigen.

Andocken verhindern: Antikörper und spezielle Eiweiße unseres Immunsystems heften sich an die Viren, die noch nicht in Zellen eingedrungen sind, und hindern diese so daran, an die Wirtszelle anzudocken. Diese „verhinderten“ Viren kann unser Immunsystem unschädlich machen; es ist Bestandteil der spezifischen Immunabwehr. Dazu gehören die Antigenpräsentierenden Zellen (APC) sowie zwei weitere Gruppen von Zellen: die sogenannten T- und B-Lymphozyten, die die Antikörper gegen Eindringlinge richten. Nach einem Befall durch Krankheitserreger bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem Kontakt mit dem Erreger binnen kurzer Zeit eine angemessene Abwehrreaktion zu ermöglichen.

Nachbarzellen informieren, Immunzellen herbeirufen: Befallene Wirtszellen schlagen sozusagen Alarm, indem sie den Botenstoff Interferon herstellen und ihn an Nachbarzellen abgeben. Dadurch werden die umliegenden Zellen, die ebenfalls von Viren befallen sind, gewarnt und das Interferon hemmt und verlangsamt die Vermehrung der Viren. Dazu kommt, dass das freigesetzte Interferon spezielle Immunzellen anlockt. Diese können die virusbefallenen Zellen zerstören und verhindern damit, dass weitere Viren in ihnen hergestellt werden.

Die Zellen des Immunsystems zirkulieren in den Blutgefäßen und Lymphbahnen; sie kommen in allen Geweben des Körpers vor. Das Immunsystem ist äußerst komplex. Dieses Abwehrsystem müssen die Viren ausschalten können, um uns krank zu machen.

Aufgrund unseres Immunsystems kommt es nicht immer zu einem Ausbruch der Vireninfektion. Es hängt davon ab, um welchen Erreger es sich handelt und wie unser gesundheitlicher Zustand ist. Folgende Faktoren sind dabei wichtig:

– Wie stark ist der Krankheitserreger? Man spricht in diesem Fall von „Virulenz“.

– Wie stark ist das jeweilige Immunsystem?

– Wie hoch ist die Anzahl der Erreger?

Nicht jede Virusinfektion erfordert zwangsläufig das Einschreiten eines Arztes. Kleinere Infekte (z. B. eine Erkältung) kann der Körper in der Regel selbst bewältigen, sodass Medikamente – sofern man überhaupt welche hat, die die Viren ursächlich bekämpfen –, meistens nicht notwendig sind.

Leider gibt es jedoch auch Fälle, in denen unser Immunsystem mit der Virusinfektion alleine nicht fertig wird. Das geschieht zum Beispiel dadurch, dass das Virus so schnell Zellschäden hervorruft, dass dem Immunsystem nicht genug Zeit bleibt, dem Virus mit einer Immunreaktion Herr zu werden (z. B. beim Ebola-Virus). Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass sich die Viren (z. B. bei Aids) in speziellen Zellen des Immunsystems vermehren und diese dabei zerstören. Dies schwächt das Immunsystem so stark, dass es sich nicht mehr wehren kann.

Welche Wirkungen lassen sich mit den hier vorgestellten Präparaten erzielen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Viren zu „bremsen“:

Hemmung der Neuraminidase:

Das Enzym (s. Anhang, Lexikon) Neuraminidase benötigen manche Viren, um sich von der befallenen Wirtszelle zu befreien. Wird das Enzym gehemmt, bleiben die Viren in der infizierten Zelle „eingeschlossen“. Das führt zu ihrer Inaktivierung. Damit wird auch der Virenbefall benachbarter Zellen verhindert und eingedämmt.

Steigerung der Interferonbildung.

Steigerung der Phagozytenfunktion (Phagozyt, s. Anhang, Lexikon):

Wie Sie bereits gelesen haben, sind Phagozyten Bestandteil unseres Immunsystems. Sie „fressen“ sozusagen die Viren und andere Krankheitserreger. Eine deutliche Verbesserung der Funktion dieser Zellen im Blut konnte für Umckaloabo (s. S. 184) nachgewiesen werden. Hinzu kommt die Bildung sogenannter reaktiver Sauerstoffarten, die die phagozytierten Erreger zusätzlich schädigen.

Hemmung der RNA- oder DNA-Polymerase: Dies entdeckte man zum Beispiel in dem Wirkstoffgemisch der Mariendistelfrüchte (s. S. 70, Silymarin). Im Modellversuch hemmte Silymarin die RNA-Polymerase. Dieses Enzym ist im Wesentlichen für die Vermehrung des Virus nötig.

Verschiedene Virus-Typen

Um sich bei der Fülle verschiedenster Viren leichter zu tun, unterteilt man diejenigen, die Menschen krank machen, nochmals in DNA- und RNA-Viren. DNA und RNA sind die Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure (DNA, mit A für engl. acid = Säure) und Ribonukleinsäure. Beide sind die biochemische Form der Erbsubstanz, die wir auch in unseren Zellen haben, die DNA im Zellkern, die RNA außerhalb davon. Sie unterscheiden sich etwas in ihrer Biochemie. Viren genügt zur Ausprägung ihrer Eigenschaften eine Sorte des Erbmaterials, also DNA oder RNA.

Neben der Form der DNA gibt es noch andere Einteilungskriterien, etwa die Symmetrie der Virushülle. Zahlreiche DNA-Virus-Kapside haben zum Beispiel eine kubische Form, ihr Kapsid gleicht also einem vielflächigen Würfel (lat. cubus = Würfel). Viele davon sind Ikosaeder (Zwanzigflächner). Andere Kapside haben zwar keine Würfelform, sind aber trotzdem regelmäßig gebildet (z. B. Pockenviren). Man unterscheidet drei große Gruppen:

DNA-Viren

DNA-Viren enthalten in ihrer Erbsubstanz nur DNA. Sie reicht aus, um sich in den Wirtszellen zu vermehren, die Zelle umzuprogrammieren, sodass sie nur noch Viren produziert. Sie haben eine Eiweißkapsel, das sogenannte Kapsid, um ihre DNA zu schützen. Auch die DNA kann in unterschiedlichen Variationen vorliegen. Dies ermöglicht es Wissenschaftlern, DNA-Viren verschiedenen Virusfamilien zuzuordnen. Die wichtigsten der 20 DNA-Virusfamilien sind:

4. Herpesviren (z. B. Herpes-simplex-Virus, Zytomegalievirus)

5. Papillomaviren (z. B. humanes Papillomavirus)

6. Parvoviren (z. B. Parvovirus)

7. Adenoviren (z. B. humane Adenoviren)

8. Pockenviren (z. B. Variolavirus)

9. Hepadnaviren (z. B. Hepatitis-B-Virus)

Die Struktur der DNA-Viren ist relativ stabil. Bei ihnen kommt es seltener zu Veränderungen im Erbgut (sogenannte Mutationen).

Außerdem nutzen DNA-Viren ein spezielles Enzym der Wirtszelle, die DNA-Polymerase, eine Art Korrektureinheit der Zelle. Auch diese Eigenschaft sorgt dafür, dass das Erbgut von DNA-Viren stabiler ist und es seltener zu Mutationen kommt.

RNA-Viren

Im Unterschied zu DNA-Viren besteht die Erbinformation dieses Virustyps aus RNA, der Ribonukleinsäure.

Auch bei den RNA-Viren gibt es um das Erbgut herum eine schützende Struktur: das Kapsid. Wie bei den DNA-Viren kann es unterschiedliche Formen haben. Bei ihnen findet man Kapside mit einer:

kubischen Symmetrie: vielflächiger Würfel, z. B. Ikosaeder (Zwanzigflächner),

komplexen Symmetrie: Kapside mit regelmäßiger Form, aber ohne eindeutige Symmetrie.

Manche dieser RNA-Viren sind, außer dem Kapsid, von einer weiteren Hülle umgeben. Je nach diesen Strukturmerkmalen teilt man die RNA-Viren in bestimmte Familien ein. Zu den wichtigsten Krankheitserregern beim Menschen gehören zum Beispiel:

– Picornaviren (z. B. Polio-Virus, Coxsackie-Viren; s. Anhang, Lexikon)

– Hepeviren (z. B. Hepatitis-E-Virus)

– Reoviren (z. B. Rotavirus)

– Coronaviren (z. B. SARS-CoV-2)

– Togaviren (z. B. Röteln-Virus)

– Flaviviren (z. B. FSME-Virus, Dengue-Virus)

– Arenaviren (z. B. Lassa-Virus)

– Filoviren (z. B. Ebola-Virus)

Das Erbgut dieser Viren ist aufgrund seiner chemischen Struktur nicht ganz so stabil wie das Erbgut von DNA-Viren. Die Folge ist, dass man bei Ihnen Erbgutveränderungen, also Mutationen, häufiger findet als bei DNA-Viren. Ihre Vermehrung läuft genauso ab wie die der DNA-Viren.

Retroviren

Bei den Retroviren (Retroviridae) handelt es sich um umhüllte, kugelförmige RNA-Viren. Sie transportieren im Viruspartikel zusätzlich ein Enzym (s. Anhang, Lexikon) namens Reverse Transkriptase, an dem alternative Heilmethoden ansetzen. Vermehrt sich das Virus, wird die RNA mithilfe dieses Enzyms in eine DNA-Zwischenstufe überführt, die in das Erbgut, also die DNA der Wirtszelle, eingebaut wird.

Typisch für Retroviren ist, dass von der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung mitunter Jahre vergehen können. Einige Wissenschaftler meinen, dass Multiple Sklerose (MS) durch sie verursacht wird. Wie zum Beispiel für MS typisch, hat die Erkrankung selbst meist auch einen langsamen, chronischen Verlauf. Ein verwandtes Virus ist ein Vertreter der Lentiviren: das Aids-Virus (Humanes Immundefizienz-Virus = HIV), das ebenfalls zu den Retroviren gehört.

Viren und Antibiotika
Warum helfen konventionelle Antibiotika nicht gegen Viren?

Konventionelle Antibiotika wirken definitionsgemäß nur gegen Bakterien und sie enthalten üblicherweise nur einen Wirkstoff. Krankheiten wie Erkältungen, die durch Viren verursacht werden, können infolgedessen durch die üblichen Antibiotika nicht geheilt werden, da sie einer völlig anderen Gruppierung als Bakterien angehören. Aus sogenannten pflanzlichen Antibiotika wird üblicherweise jedoch keine einzelne Substanz isoliert oder chemisch entwickelt und angewendet, sondern ganze Pflanzen oder Teile davon – und einige Stoffe in diesem Substanzcocktail wirken auch gegen Viren. Daher ist der Begriff „pflanzliche Antibiotika“ eigentlich nicht korrekt. Keimhemmende – beziehungsweise keimtötende – Wirkung haben zum Beispiel ätherische Öle, wie sie in Gewürzpflanzen enthalten sind, etwa Thymian, Rosmarin und Salbei (s. folgende Kapitel). Ätherische, also flüchtige Öle, bestehen aus einer Mischung verschiedener Stoffe, die der Pflanze zur Selbstverteidigung und Selbstheilung dienen. Setzt sich das Pflanzentherapeutikum aus mehreren ätherischen Ölen zusammen, kann es meist ein sehr breites antimikrobielles Spektrum abdecken und gegen zahlreiche Krankheitserreger wirksam sein. Bekannte Beispiele für Pflanzen mit mehreren antibiotisch wirkenden Inhaltsstoffen sind zum Beispiel Knoblauch (es enthält u. a. Allicin, das eine dem Penicillin ähnliche Wirkung hat), Isländisch Moos (Flechtensäuren) und Efeu (Saponine).

Nicht nur, dass Antibiotika gegen Viren nicht wirken, es gibt auch Hinweise, dass Kinder, die sehr früh ein Antibiotikum verabreicht bekommen, im Alter von sieben Jahren etwa 2,5-mal häufiger an Asthma leiden und doppelt so häufig von einer Allergie betroffen sind. Das Problem der Resistenz (Unempfindlichkeit) beginnt oft schon nach Einnahme der ersten Tablette und hält lange an. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Man hatte mit Resistenzen jahrzehntelange Erfahrungen im Bereich der Pestizide (Schädlingsbekämpfungsmittel). Sie richten sich in erster Linie gegen Insekten – und auch sie werden relativ rasch resistent gegen die Wirkstoffe. Einer der unzähligen Nachkommen verträgt den Wirkstoff oder kann ihn chemisch verändern. Ja, es gibt sogar Exemplare, die abhängig sind von der Substanz und es nicht überleben würden, wenn man das Pestizid nicht mehr anwendet. Klar ist, dass Bakterien, die deutlich kleiner sind und eine wesentlich höhere Vermehrungsrate aufweisen als Insekten, umso schneller unempfindlich werden. Viren sind noch einmal kleiner und haben eine noch höhere Vermehrungsrate, daher werden auch sie gegen einen Wirkstoff (sogenannte „Antiviralia“ oder „Virostatika“) schnell unempfindlich. So liegen die Raten der resistenten Viren gegen das Virenmittel Oseltamivir zwischen 12,3 und 98 Prozent! Kein beruhigendes Resultat. Auch gegen Neuraminidasehemmer (s. S. 21) gibt es Resistenzen. Leider ist das auch schon für das Aids-Medikament Aciclovir bekannt. Es wirkt hauptsächlich dadurch, dass es die DNA-Polymerase (s. S. 22) der Viren hemmt und sie so an der Vermehrung hindert.

Gegen einzelne Wirkstoffe können Krankheitserreger – nicht zuletzt aufgrund ihrer riesigen Anzahl an Nachkommen –, offensichtlich immer Resistenzen entwickeln. Oder ein Exemplar ist es bereits von vorneherein und kann sich dadurch gnadenlos vermehren, da die Konkurrenz nun kleiner ist. Daher sind Phytopharmaka, mit ihrer Mischung aus verschiedenen Wirkstoffen, besser.

Aufgrund der bereits vorliegenden Erfahrungen verwundert der intensive Gebrauch von Antibiotika daher sehr. Klar ist: Da erzielt eine ganze Branche offensichtlich lohnende Gewinne auf Kosten anderer, zum Beispiel von Ihnen!

Aber sehen wir uns einen der pflanzlichen Wirkstoffe an.

1 148,15 ₽
Жанры и теги
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
271 стр. 70 иллюстраций
ISBN:
9783954843909
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают