Читать книгу: «ACAN - Die Weltraumstadt», страница 2

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Er wandte sich nun wieder Temistokles O’Shay zu.

„Führen Sie uns hier raus, O’Shay. Aber ich warne Sie. Wenn Sie Dummheiten machen, sind Sie dran, das verspreche ich Ihnen.“

Die Gruppe setzte ihren Weg fort. O’Shay führte sie, und Ren Borker und John Cabot wurden von Walik und Gryk streng bewacht.

Der Leutnant führte sie durch die langen Gänge. Er bewegte sich in diesem Labyrinth mit traumwandlerischer Sicherheit. Er musste schon oft hier unten gewesen sein.

„Sagen Sie, ist dies nun ein Luftschacht oder ein Abflusskanal?“, wurde Ren Borker von Han Suurbier gefragt.

„Ein stillgelegter Abwasserkanal“, gab Ren Auskunft.

„Dahinten! Ein Lichtschimmer!“, rief Walik Dark.

Sie hatten es geschafft. Sie waren entkommen.

Sie liefen auf die Öffnung zu. Früher war hier einmal eine Kläranlage gewesen, aber das war schon mehr als 30 Jahre her. Nun war hier nichts außer einem stinkenden Müllhaufen, der die Landschaft verunstaltete.

Seufzend stiegen Cart und seine Gruppe ins Freie. Endlich konnten sie ihre Scheinwerfer ausschalten.

„Wo finden wir diesen Ellery Woodman?“, wandte Cart Rhegan sich an Temistokles O’Shay.

„Wissen Sie, er ist ein Faulpelz. Er kümmert sich selten um seinen Job. Meistens hält er sich in einem der Hotels von Lutonia City auf.“

„Und wissen Sie genau, wo?“

„Nein. Er wechselt außerdem alle paar Wochen seinen Wohnsitz. Er ist ein Narr, aber was soll man machen. Das Datenwesen auf Luton ist zwar seine Sache, aber er kümmert sich nicht darum. Die Arbeit lässt Woodman von seinen sogenannten ‚Agenten’ machen.“

Han Suurbier nahm Cart zur Seite.

„Wir können den Leutnant und seine Leute noch nicht laufen lassen“, brummte Han.

Cart nickte nur. er wusste, dass sie ihren Plan sofort verraten würden. Und dann würden sie bestimmt nicht mehr an Ellery Woodman herankommen.

„Wir werden sie weiter hierbehalten müssen“, meinte Cart zu Han.

Die Männer setzten ihren Weg fort. Der Müllplatz war auch alles andere als eine angenehme Umgebung, aber gegen die Kanäle war er das Paradies.

Um den Müllplatz herum war ein Wald angelegt worden. Er war wirklich nicht groß, aber er gewährleistete, dass die Leute auf der Straße hinter dem Wald nichts mehr von dem alten Müllplatz sahen.

Sie durchquerten das Dickicht und sahen auf die Straße. Es war eine riesige Geschäftsstraße. Die Leute drängten sich. Cart drehte sich zu Walik um.

„Du und Gryk – ihr werdet unsere Gefangenen bewachen. Han und ich werden uns nach diesem Ellery Woodman erkundigen.“

„Und wo treffen wir uns wieder?“, wollte Gryk wissen.

Cart Rhegan deutete auf den Boden.

„Genau hier, Shelbar.“

Der Katzenmensch nickte, und Cart machte sich zusammen mit Han Suurbier auf den Weg.

Sie hatten die Energiestrahler allerdings in den Kleidern verborgen. Han Suurbier hatte fast 4 Jahre auf Luton gewohnt und kannte sich in Lutonia City recht gut aus. Und so gingen sie zum Inteplanetar-Hotel. Es galt als das Beste auf Luton. Hier weilten Milliardäre und Diplomaten. Hier hofften sie auf Woodman zu treffen.

Cart und Han gingen zum Eingang. An der Tür stand ein Wächter – es war kein Roboter! – der Subjekte, die nicht hier hinpassten oder -gehörten, hinauswarf.

„Wir suchen Mr. Ellery Woodman“, wandte sich Han an den Wächter.

Der Wächter drehte sich um.

„Wie bitte, Mister?“

„Wohnt hier ein Mr. Woodman?“

„Wenden Sie sich an die Personalaufsicht, Mister.“

Cart und Han betraten das Gebäude und gingen auf den Schalter der Personalaufsicht zu.

„Was wünschen Sie, Mister?“, fragte der Mann hinter dem Schalter. „Wir hätten gerne Mr. Ellery Woodman gesprochen“, sagte Han Suurbier.

„Wir kommen von der Regierung. Es ist dringend.“

Der Dicke hinter dem Schalter sah Cart und Han misstrauisch an. Er fasste sich an seine lange Nase, als wolle er sehen, ob sie noch am rechten Platz säße.

„Mr. Woodman wohnt in Zimmer 42. Im dritten Stock. Rechts.“

Cart nickte und ging dann zusammen mit Han zum Lift. Die Tür des Liftes teilte sich vor den Männern, und sie traten ein.

Während der Lift sie in den dritten Stock brachte, tastete Cart nach dem Energiestrahler, den er in seinen Kleidern verborgen hielt. Er war noch da. Cart hatte zwar nicht geglaubt, dass er ihn verloren hätte, aber es war doch irgendwie beruhigend, den Griff der Waffe zu spüren. Die Tür des Liftes teilte sich wieder. Sie waren jetzt im dritten Stock. Cart und Han gingen aus der Lift-Kabine und suchten nach Zimmer 42.

„Hier ist es“, hörte Cart Han Suurbier sagen. Mit einem Spezialschlüssel, der sich in der Raumkombination Leutnant O’Shays befunden hatte, öffneten sie die Tür und stürzten mit erhobener Waffe herein. Han Suurbier verschloss die Tür sorgfältig, während Cart Rhegan auf Ellery Woodman zuging, der faul und träge vor einem TV-Gerät saß. Er schrak zusammen, als er Cart mit der Waffe in der Hand sah.

„Was wollen Sie hier?“, fragte er ängstlich.

Cart antwortete nicht, sondern stellte statt dessen den TV-Apparat aus.

„Nehmen Sie die Hände hoch, Mr. Woodman“, befahl Cart nun. Der verdutzte Mann gehorchte. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen Widerstand zu leisten. Er war ganz durcheinander. Han Suurbier drückte ihn wieder zurück auf den Sessel und fesselte ihn mit einem Stahlband, das er auf dem Müllplatz von Lutonia gefunden hatte.

Dann unterbrach Cart Rhegan alle Verbindungen mit der Außenwelt. Alle elektrischen Kontakte wurden gelöst. Das Funkgerät ließen die beiden Raumfahrer heil. Sie konnten ja nicht wissen, ob die Zerstörung dieses Gerätes vielleicht ein automatisches Signal auslöste. Außerdem konnten sie das Gerät unter Umständen noch verwenden.

Nun endlich wandten sie sich Ellery Woodman zu. Er war klein und dick gebaut. Seine goldbestickte Raumfahrerkombination war sicherlich eine Extraanfertigung, die sonst keinem Mann auf Luton passte. Aber hinter dieser Maske befand sich einer der cleversten Köpfe des Universums. Woodman war überall bekannt. Sein Konzern war einer der wichtigsten geworden. Woodman selbst – inzwischen steinreich – war auf Luton Minister für Daten und Information geworden. Er war damit nach Luun Thorkild und Jason Vorcher (der übrigens Wirtschaftsminister von Luton war) der drittwichtigste Mann des Handelsplaneten geworden.

Er hatte über die großen Computerzentren von Luton ebenso das Sagen wie über die Lutonische Abwehr (L.A.) und den lutonischen Geheimdienst.

Doch Woodman leitete sein Amt meistens von irgendeinem Hotel aus. Und die Arbeit ließ er von seinen sogenannten Agenten machen. Diese Agenten waren Angestellte, die sich Woodman hielt. Aber jetzt saß dieser mächtige Mann gefesselt da.

Cart wandte sich an ihn.

„Warum kreist Acan um Luton?“

Cart hielt ihm den Strahler unter die Nase.

Woodman hob die Augenbrauen.

„Acan hat uns technische Hilfe angeboten“, berichtete Woodman.

„Was wissen Sie über die Pläne Acans? Ich warne Sie. Machen Sie keine Dummheiten und sagen Sie uns die Wahrheit.“

Woodman nickte.

„Die Acanier haben uns viel technisches Gerät hiergelassen. Außerdem Pläne, Konstruktionen.“

„Wie lange bleibt Acan noch in der Umlaufbahn um Luton?“, fragte nun Han Suurbier.

„Die Weltraumstadt bricht morgen auf.“

„Wann?“

„Das weiß nur Luun Thorkild. Ich kann ihnen nichts sagen.“

„Verschwinden wir“, meinte Han an Cart Rhegan gewandt.

Der Lakornide nickte und verbarg seinen Strahler wieder in seiner Kleidung.

„Heh! Was wird mit mir?“, jammerte Ellery Woodman.

Er versuchte sich aus den Fesseln zu befreien, aber es gelang ihm nicht.

„Ihr könnt mich doch nicht einfach so sitzen lassen“, rief er wieder.

„Sie würden uns verraten, wenn wir Sie auf freien Fuß setzten. Sie werden deshalb hierbleiben. Man wird Sie finden.“

Doch Hans Worte zeigten bei Woodman keine Wirkung.

„Jemand soll mich finden? Klar! Fragt sich nur, wann!“

Cart und Han achteten nicht mehr auf den drittwichtigsten Mann von Luton. Sie hatten alles erfahren, was sie wissen wollten. Sie konnten zufrieden sein. Jetzt mussten sie zurück zu dem Dickicht am alten Müllplatz.

Die beiden Männer gingen aus dem Raum und verschlossen hinter sich wieder sorgfältig die Tür. Dann eilten sie davon. Sie mussten nur einige Sekunden auf den Lift warten, dann transportierte er sie ins Erdgeschoss. Ohne den Wächter am Eingang oder den Dicken hinter dem Schalter zu beachten, verließen sie das Gebäude.

4. AUFREGUNG IN LUTONIA

„Wie konnte das passieren?“, Luun Thorkild aufgeregt. Er wandte sich an den Mann, der vor ihm stand.

Oberst Zamy N’Gourti blickte zu Boden. Er hatte die Flucht der Gefangenen zu verantworten.

„Sie wollten doch nach Acan. Dazu brauchen sie ein Raumfahrzeug. Sie müssen also zum Raumhafen“, erklärte Jason Vorcher. Luun Thorkilds Wut legte sich etwas und er war wieder fähig einigermaßen sachlich zu denken. Er wandte sich an Zamy N’Gourti.

„Lassen Sie den Raumhafen absperren, Oberst.“

Jason Vorcher schüttelte den Kopf.

„Nein, nicht so. das würde gleich verdächtig aussehen, und die Übeltäter würden uns nicht in die Falle laufen. Das müssen wir anders anfangen. Mit Geheimdienstspezialisten!“

„Weiß Ellery Woodman schon davon dass dieser Rhegan und seine Leute verschwunden sind? Und weiß er auch schon, dass Leutnant O’Shays Team ebenfalls verschwunden ist?“, fragte jetzt Thorkild.

„Woodman meldet sich aus unverständlichen Gründen nicht“, rief Leutnant Meso Gorgozanghe.

„Der wird mal wieder seine Launen haben“, meinte Vorcher.

„Er meldet sich!“, rief Gorgozanghe.

„Lassen Sie mich an den Apparat, Meso“, befahl Thorkild.

Er schritt zu der Apparatur und nahm dem Funker den Platz weg. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht Woodmans.

„Was machen Sie für Geschichten?“, fragte Thorkild.

„Ich bin überfallen worden.“

„Von wem?“

„Von zwei bewaffneten Männern. Sie fragten mich nach den Plänen und Zielen Acans aus.“

„Sie kommen sofort zum Regierungspalast, Woodman.“

Thorkild legte den Hebel um und der Apparat verstummte.

„Da haben wir es. Rhegan steht also auch hier dahinter. Er scheint sein Ziel mit einer großen Sorgfalt zu verfolgen.“

„Das kann man wohl sagen“, meinte Meso Gorgozanghe. Wenig später traf Woodman bei Thorkild und Vorcher ein.

„Was ist passiert?“

„Was ist passiert? Wären Sie dauernd auf Ihrem Posten, dann würden Sie jetzt nicht so dämlich fragen.“

Thorkild erklärte Woodman dann kurz, was passiert war.

„Und sie werden den Raumhafen durch ihre Spezialeinheiten überwachen lassen. Einer der Ausbrecher ist ein Katzer. Er ist leicht zu erkennen, aber nur schwer zu überwältigen. Auf ihn müssen ihre Leute ihr besonderes Augenmerk richten. Man darf ihn niemals aus den Augen lassen. Er ist gefährlicher als man denkt.“

Woodman nickte nur. Ihm saß der Schock von Carts und Hans Überfall noch tief in den Knochen. Zum ersten Mal hatte Thorkild den sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringenden Woodman verdattert gesehen. Das süße Leben in den Hotels von Lutonia City tat ihm wohl nicht gut. Irgendwie fiel Thorkild bei Woodman eine Veränderung auf. Er wusste nicht, was anders geworden war, aber er wusste, dass Woodman sehr viel von seinem Format verloren hatte.

Inzwischen hatten Cart Rhegan und Han Suurbier wieder das Dickicht am alten Müllplatz erreicht.

„Da seid ihr ja wieder“, wurden sie von Gryk begrüßt.

„Wir müssen jetzt zum Raumhafen“, sagte Cart Rhegan.

„Warum?“, fragte Walik Dark.

„Weil Acan bald aufbrechen wird. Wir müssen zum Raumhafen.“

Gryk deutete auf Temistokles O’Shay und seine Leute.

„Nehmen wir die mit?“, fragte der Katzer.

Cart zuckte mit den Schultern und blickte Han fragend an.

„Was sollen wir mit ihnen machen, Han?“

Jetzt trat Ren Borker vor.

„Ich möchte mit Ihnen nach Acan, Sir“, rief er.

Han und Cart wechselten einen verwunderten Blick.

War das eine ernst gemeinte Sache? Oder war Ren nur ein Agent gegen sie?

Auch John Cabot trat jetzt vor und stellte sich neben Ren Borker in Pose.

„Ich schließe mich Rens Wunsch an“, sagte er.

„Woher wissen wir, dass Sie es ehrlich meinen?“, fragte Gryk.

Ren schaute den Katzer an.

„Wir meinen es ehrlich. Wir wollen das Geheimnis um Acan lüften. Wenn ihr uns nicht mitnehmt, dann werden wir in einigen Wochen selber aufbrechen.“

Gryk wandte sich nun an Temistokles O’Shay, der unfreundlich im Gras saß.

„Und Sie? Sind Sie auch plötzlich für uns?“, fragte der Katzer giftig.

„Ich kann Borkers und Cabots Entschluss nicht verstehen. Ich nenne so etwas Meuterei. Aber sie müssen selber wissen, was sie tun. ich kann sie nicht hindern.“

Cart wandte sich an Borker und Cabot.

„Okay, ihr könnt mitkommen. Aber ich warne euch. Wenn ihr krumme Dinger dreht …“

„Sie können sich auf uns verlassen, Cart“, sagte Ren schnell.

Cart hatte sie zwar aufgenommen, aber Waffen gab er den beiden nicht. Das Risiko war einfach zu groß. Er würde sehen, wieviel Schwierigkeiten er mit ihnen hatte.

Die Männer hatten Temistokles O’Shay auf freien Fuß gesetzt. Sie wussten, dass er sie verraten würde, aber Cart rechnete damit, dass die Regierung schon alles wusste. Woodman musste man inzwischen auch gefunden haben, aber der interessierte Cart im Augenblick am wenigsten. Sie liehen sich einen Mietgleiter aus und flogen mit ihm nach Port Lutonia, dem größten Raumhafen auf Luton, in dem auch die CORNWAY gelandet war. Nach Möglichkeit wollte Cart auch mit der alten CORNWAY fliehen. Er wusste jedoch nicht, ob dies möglich war. Er hoffte es jedenfalls.

Sie hatten den Raumhafen erreicht. Hier kannten sich Cart und seine Freunde aus. Cart lenkte den Gleiter einmal über den Hafen hinweg, um einen Überblick zu bekommen. Er sah, dass die CORNWAY noch immer am selben Platz stand. Sie schien unangetastet zu sein. Cart drehte wieder ab und parkte den Gleiter auf dem großen Parkplatz vor dem Raumhafen. Cart und seine Freunde stiegen aus.

Beim Raumhafen war immer viel Betrieb. So auch heute. Sie gingen durch das Portal und kamen durch die riesigen Schalterhallen. Hier konnte man Karten zu einem Raumflug bestellen. Cart sah auch die vielen Büros der Raumfahrtgesellschaften. So sah man die Schilder der LUTON SPACE SOCIETY oder der LAKOR SPACE NAVY. Auch die AULANISCHE GESELLSCHAFT FÜR RAUMFAHRT oder die RAUMFAHRTGESELLSCHAFT DER GEMEINSCHAFT DER FREIHANDELSPLANETEN (RGFP). Die Männer gingen weiter und gelangten nun an das freie Flugfeld.

Da drängten einige Männer zu ihnen vor. Sie hatten ein vermummtes Aussehen. Irgendwie machten diese Männer auf Cart einen schlechten Eindruck. Sein Instinkt warnte ihn, aber sein Verstand sagte ihm, dass diese Warnung eigentlich unbegründet war. Er konnte nicht anders: Er empfand ein leichtes Grauen vor den Gestalten, die auf Cart und die anderen zugingen.

Der Anführer wandte einen misstrauischen Blick zu Gryk, dem Katzer.

„Wer ist das?“, fragte der Mann.

„Gehen Sie uns aus dem Weg, Mister“, war Shelbar Gryks Antwort.

Der Mann holte einen Ausweis hervor.

„Ich bin Oberst Tindouf Abbes, Oberst der Lutonischen Abwehr. Sie sind verhaftet, Mister.“

Cart und die anderen sahen sich betroffen an. Nur Shelbar Gryk zögerte keinen Augenblick.

Der Katzer riss einen Handstrahler unter seiner Jacke hervor und feuerte einen Paralysestrahl auf Tindouf Abbes, der daraufhin bewusstlos zusammenbrach. Drei weitere Agenten, die gerade ihre Waffe ziehen wollten, wurden von dem Katzer ebenfalls niedergestreckt. Jetzt besannen sich auch Cart, Han und Walik. Auch sie zogen ihre Waffen und schossen. Walik gab nun auch Ren Borker und John Cabot Waffen. Und tatsächlich kämpften sie auf der Seite Cart Rhegans. Die wenigen Agenten waen bald paralysiert, und so stürmten Cart und seine Leute weiter auf das freie Flugfeld. Sie mussten die CORNWAY erreichen.

Tindouf Abbes war von dem Katzer nur leicht getroffen worden, und so wachte er schon nach wenigen Minuten wieder auf. Er konnte von Glück sagen, dass der Katzer nur mit Paralysestrahlen geschossen hatte. Aber daran dachte der Oberst im Augenblick nicht.

Er raffte sich auf und rannte in Sicherheit. In aller Eile waren Truppen herangefahren worden. Abbes sah die vielen Kampfgleiter und Flugpanzer. Hinter einer Barrikade fand er Schutz.

Neben ihm stand ein Leutnant, der unaufhörlich Schüsse aus seinem Energiegewehr abgab.

Als Adrar Edikel, so hieß der Leutnant, sich zu dem Oberst umdrehte, sagte dieser: „Lassen Sie den Unsinn, Edikel! Wir müssen anders an sie herankommen.“

Edikel zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er war verwirrt.

„Geben Sie mir Ihr Funkgerät, Edikel“, befahl Tindouf Abbes. Adrar Edikel gehorchte. Abbes schaltete das Gerät ein und sprach.

„Hier Abbes an Oberkommando. Wir brauchen dringend Verstärkung.“

Er gab Edikel das Gerät zurück.

Es dauerte nur Minuten, da hörte Tindouf Abbes Schritte. Er drehte sich um und sah, wie Luun Thorkild und Zamy N’Gourti mit einem Trupp Soldaten angelaufen kamen.

Die schwerbewaffneten Raumsoldaten stürmten weiter auf das freie Flugfeld, während Thorkild und N’Gourti bei Tindouf Abbes stehenblieben.

„Ich sehe schon, Abbes: wieder mal versagt“, rief ihm Thorkild entgegen.

„Da konnte ich wirklich nichts dafür, Sir!“, wimmerte Abbes.

„Wir werden sehen“, sagte Luun Thorkild kühl.

Ein Piepton, der offenbar von Thorkilds Funkgerät ausging, veranlasste den Administrator dazu nach diesem zu greifen. Er schaltete es ein und hörte die Stimme von Jason Vorcher, der zurzeit im Tower des Hafens zu finden war.

„Die CORNWAY ist ohne Erlaubnis gestartet!“, rief Vorcher. Thorkild wurde bleich.

„Sie können die Truppen abziehen lassen, Mr. Abbes“, sagte er leise und schaltete das Funkgerät aus. Er wusste, dass Acan in diesem Augenblick aufbrach. Vielleicht würde Acan nie wieder nach Luton zurückkehren. Er kannte nicht das Ziel, das Arc Wegu, der Lord von Acan, im Auge hatte. Er kannte Wegus Pläne nicht. Aber eines zweifelte keiner an: Acan hatte Luton geholfen und mit seiner technischen Hilfe zum mächtigsten Planeten im bekannten Universum gemacht. Schon jetzt wurde die GFP fast allein von Luton beherrscht. Und mit Luton wuchs auch Luun Thorkilds Macht.

Doch nun stand der mächtigste Mann des bekannten Universums als geschlagener Mann da. Vier Gefangene waren in den Weltraum entkommen. Dazu waren zwei seiner Soldaten zu diesem Rhegan übergegangen. Wenigstens hatte ihm das Temistokles O’Shay gesagt, und es sprach alles für die Richtigkeit dessen, was der Leutnant berichtet hatte. Matt und müde ging Thorkild von dannen. Er beachtete weder Tindouf Abbes noch Zamy N’Gourti noch sonst jemanden. Er wollte allein sein.

5. SPUREN IM WELTRAUM

Auf dem Bildschirm der CORNWAY sahen die Männer, wie die gigantische Weltraumstadt Acan aufbrach, zu einer neuen gigantischen und unvorstellbar fantastischen Odyssee.

Die Geschwindigkeit stieg von Minute zu Minute. Aber dann stoppte die Stadt wieder und kam schließlich zum Stehen. Sie war nun nicht mehr ein Satellit von Luton. Und dann löste sich das gigantische Acan plötzlich in Nichts auf. Von einer Sekunde zur anderen.

„Was ist passiert?“, fragte Shelbar Gryk fassungslos.

„Sie sind in eine andere Dimension transferiert“, erklärte Han Suurbier.

„Woher wissen Sie das, Mr. Suurbier?“, fragte Ren Borker erstaunt.

„Die Orter hatten Risse im Raum-Zeit-Kontinuum festgestellt. Die treten dabei auf.“

„Aber dieses Wissen besitzt keine Weltraumuniversität. Überall wird gesagt, dass man auf diesem Gebiet noch im Dunkeln tappt. Woher weißt du das?“, fragte Walik Dark.

Cart hatte eine Ahnung. Han Suurbiers Vergangenheit musste weiter zurückreichen, als er bisher angenommen hatte.

Selbst Gryk, der Katzer, den man an sich nicht so leicht aus der Fassung bringen konnte, war erstaunt.

Von überall her sah Han Suurbier fragende Blicke auf sich gerichtet.

Vor langer Zeit war Suurbier erster Offizier auf Gryks Piratenschiff, der ANAKONDA, gewesen. Gryk kannte Suurbier nun wirklich sehr lange, aber er hatte nie gewusst, dass er etwas wusste, an dem die Wissenschaft noch herumrätselte.

„Woher weißt du das?“, fragte der Katzer eindringlich.

„Ich war auf Edin“, berichtete Han.

Jeder wusste, was Edin war.

Edin war ein Planet, auf dem es bis zum Jahre 5567 eine blühende Zivilisation gegeben hatte. Shelbar Gryk war im Jahre 5555 geboren worden und hatte miterlebt, wie das Imperium der Katzer gegen das Reich von Edin gekämpft hatte. Die Ediner waren überlegen. Sie hatten eine interdimensionale Technik errichtet. Sie hatten Kolonien in anderen Dimensionen. Sie konnten als einzige zwischen den Dimensionen wandern. Sie verwendeten dazu sogenannte Dimensionstransferer. Zuerst hatten die Ediner die Vorteile auf ihrer Seite. Aber Edin war ein dekadentes Sternenreich. Die Blütezeiten waren um das Jahr 5000 gewesen. Die Katzer waren die neue aufstrebende Rasse. Auf Cadd, der Hauptwelt der Katzer, gab es zwar nicht eine so überragende Technik, dafür aber eine schlagkräftige Flotte. Dazu waren die Katzer ein aufstrebendes Volk, während Edin dekadent war. Zu jener Zeit spielte Lakor noch eine geringe Rolle, und auch Luton war unbedeutend.

So wendete sich das Kriegsglück. Die Katzer eroberten eine Siedlerwelt nach der anderen. Und so unterlag Edin dann den Katzern. Die Hauptwelt Edin wurde vergessen und spielte keine Rolle mehr. Ihr Name stand nur noch in den Geschichtsbüchern großgedruckt.

„Ich war also in Edin“, wiederholte Han. „Es war im Jahre 8403, also vor fast 400 Jahren. Damals war ich schon lange nicht mehr auf Shelbar Gryks Schiff. Ich startete eine Raumexpedition. Ich wollte nach Edin, denn hier gab es noch Geheimnisse. Ich heuerte also eine Mannschaft an und flog mit der ERTUDIA los. Zorb Lagall führte meine Mannschaft. Er war ein sehr fähiger Kopf. Wir erreichten dann schließlich Edin – diesen legendären Planeten.

Unsere Untersuchungen hatten ergeben, dass die Keimzelle des alten Edin überlebt hat. Die Katzer haben Edin nicht vollkommen zerstören können. Es gibt auf diesem Planeten noch einen Dimensionstransferer. Zorb Lagall und ich haben den Apparat gesehen. Er steht in einer unterirdischen Anlage. Als die Katzer zum Endsieg schritten, sind die meisten in andere Dimensionen geflohen. Sie überlebten wahrscheinlich auf den Kolonien in den anderen Dimensionen. Die wenigen tausend Ediner, die noch in unserer Dimension sind, bewachen nun den Dimensionstransferer. Damals haben sie Zorb Lagall und mir Zusammenhänge erklärt, die unsere Wissenschaft vielleicht nie erkennen wird. Und daher weiß ich, dass Acan in einer anderen Dimension verschwunden ist. Wenn wir der Weltraumstadt weiter folgen wollen, dann müssen wir nach Edin. Ich kann nicht dafür garantieren, dass der Dimensionstransferer noch an seinem Ort steht und dass die Ediner noch leben. Schließlich ist eine Menge im Weltraum passiert, seitdem ich dort war. Aber es ist unsere einzige Chance, Acan zu folgen.“

Gryk blickte gedankenverloren in die Gegend. Der Katzer schien sich an den Krieg der Katzer gegen das Imperium von Edin zu erinnern. Er hatte diesen Krieg zwar nur als Kind erlebt, aber er hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach dem Sieg über Edin folgte die Blütezeit des Imperiums der Katzer. Doch dieses Imperium bestand nur bis zum Jahre 5626. In diesem Jahr verlor das Reich von Cadd die führende Stellung im bekannten Universum. Und zwar weniger auf Betreiben des Handelsplaneten Tysk, der seinerseits die Herrschaft anstrebte, sondern weil sich die einzelnen Planeten der Katzer zu streiten begannen. Sie sagten sich vom Hauptplaneten Cadd los und machten ihre eigene Politik. Manche verbündeten sich sogar mit den Tyskern. Dies nutzten die Tysker brutal aus, und so spielten die Katzer innerhalb weniger Monate keine Rolle mehr in der Galaxis. Shelbar Gryk dachte mit Grimm an diese Zeit zurück. Als das Reich von Cadd zusammengebrochen war, wurde Gryk Pirat. Er kaufte sich ein Schiff und eine von allen Planeten stammende Besatzung. Hier waren Katzer ebenso vertreten wie Lakorniden, Tysker, Aulaner oder Lutonier. Gryks Schiff, die ANAKONDA, wurde bald der Schrecken des Weltraums. Der einsame Planet B-789-c – hier hatten Gryk und seine Piraten ihren Piratenhafen erreichtet. Hierhin schleppten sie die Beute, die sie erraubten. Gryk wusste noch, wie einst ein junger Lutonier bei ihm aufgetaucht war – Han Suurbier. Er war im Jahre 8326 zu den Piraten gekommen und war 8403 wieder von ihnen gegangen. Jetzt schrieb man das Jahr 8896. seit diesen Ereignissen war eine lange Zeit vergangen.

Gryk erinnerte sich aber auch an seine Gefangennahme im Jahr 8516. von 5626 bis 8516 hatte Gryk den Weltraum unsicher gemacht. Fast 3 Jahrtausende hatte er den Handel terrorisiert. Bis zu seiner Gefangennahme. Er und einige seiner Getreuen konnten aus dem Gefängnis in Tysk City fliehen. Er ließ sich auf Manolo nieder, wo er bis vor kurzem lebte. Gryk hatte ein langes Leben geführt. Nur wenigen gelang es so lange zu leben, obwohl der natürliche Tod aufgehoben worden war. Die Menschen kannten nur noch den Katastrophentod. Und so lag die allgemeine Lebenserwartung bei 700 Jahren. Je länger jemand lebt, desto größer ist die Chance, dass er eines unnatürlichen Todes stirbt.

Aber Han Suurbier und Shelbar Gryk hatten überlebt.

Die medizinische Aufhebung des natürlichen Todes hatte auch die Vermehrung der menschlichen Rasse so schnell vorangetrieben, dass sie sich bald in die Weite der Galaxien ausdehnen musste.

„Wir werden nach Edin fliegen“, sagte Cart Rhegan bestimmt. Han Suurbier nickte befriedigt. Cart wandte sich nun an die anderen.

„Wer nun nicht mehr mitmachen will, den setzen wir auf dem nächsten bewohnten Planeten ab, von dem aus er zu seiner Heimatwelt zurückkehren kann.“

„Das wäre in diesem Falle Manolo“, ergänzte Han noch. Aber es meldete sich niemand. Cart blickte sich noch einmal um, aber es meldete sich noch immer niemand.

„Überlegt euch die Sache gut“, sagte er nochmals. Aber auch daraufhin meldete sich niemand.

Cart wandte sich nun an Han.

„Kennen Sie die Koordinaten, Han?“

„Sie meinen die Koordinaten von Edin? Ja, die kenne ich.“

Han wandte sich nach diesen Worten zu dem großen Hauptbildschirm.

„Wir werden es schwer haben. Unser Weg wird mitten durch den Raumsektor der Aulaner führen“, meinte er noch, als sei dies eine Nebensache.

Cart dachte bei diesen Worten an seine Begegnung mit Sorm Haykort auf A-123-b. Der Aulaner hatte zweifellos nach den Koordinaten von Acan gesucht. Er konnte sich an einer Hand ausrechnen, dass Cart und Walik sie gefunden hatten.

Sollten sie die Koordinaten doch haben. Das Band hatte jetzt keinen Wert mehr. Es bezeichnete eine Stelle, an der Acan nicht mehr stand.

Cart holte das Ortungsmodul aus seiner Hosentasche. Er hielt es in den Händen, als sei es ein Juwel. Doch er wusste, dass das Band für ihn keinen Wert mehr besaß. Doch auf dem kleinen Schirm der Spule befand sich nicht mehr der Name Luton. An die Stelle dieses Namens war das Wort Pamoko getreten. Was hatte dies zu bedeuten? Das Wort auf dem kleinen Schirm zeigte in diesem Fall immer den ungefähren Ort an. Dieser Ort (an dem sich Acan befunden hatte) war Luton gewesen. Nun hatte sich das Wort auf dem Schirm geändert. Er hielt das Band wie einen Schatz umklammert fest. Vielleicht war das Band ja doch nicht so wertlos wie er angenommen hatte. Cart ging mit dem Band zum Computer. Er ließ die Koordinaten nochmals entschlüsseln.

Die Koordinaten lauteten 45-567-34-12-89! Die alten waren 12-23-34.

Aber das konnte doch nicht sein!

Cart nahm die Spule aus dem Computer der CORNWAY.

Die neuen Koordinaten waren fünfdimensional!

45-567-34-12-89 – das waren fünf Zahlen, also fünf Dimensionen. Also musste sich Acan gegenwärtig an einem Ort in einer anderen Dimension aufhalten.

Änderten sich die Werte der Computerspule mit dem Standort Acans? Es war anzunehmen.

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