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Ein Modell der Entwicklungsphasen

Ein Modell der verschiedenen Altersphasen hilft dabei, die zu entwickelnden Themen in den einzelnen Quadranten zu veranschaulichen. Achtung, dies ist ein Modell! Denn das kleine wilde Kind des 1. Quadranten (0 – 7 Jahre, 1. Quadrant) lebt gleichzeitig in seinem Rudel (2. Quadrant), in einer Umwelt (3. Quadrant) und einer bestimmten Zeit (4. Quadrant). Wir «bewohnen» die vier Quadranten gleichzeitig, aber das Thema eines jeden passt zu den erwähnten Altersphasen.


Die Welt derErwachsenen(21 – 28 Jahre) Der Beutezugin die Umwelt(14 – 21 Jahre)
Das ungezähmteKleinkind(0 – 7 Jahre) Eingebettet indie Familie(7 – 14 Jahre)

1. Quadrant:

Der 1. Quadrant deckt demnach die ersten sieben Lebensjahre ab. Das Ich ist die Welt des heranwachsenden Kindes. Es erlebt sich und seinen Körper im unmittelbaren Umfeld und hat noch keinerlei Bewusstsein von der Ichgrenze, selbst in seinem nahen Umfeld. Man könnte sagen, diese Zeit ist von einem entwicklungsbedingten Egozentrismus gesteuert. Das fehlende Element Wasser bedeutet hier, dass es nur um den Einzelnen und seinen Körper geht.

2. Quadrant:

Erst mit dem Eintreten in die Schule wird das soziale Umfeld für das Selbstempfinden relevant. Und im Unterschied zu den Klassenkameraden und Freunden gibt es «meine Familie». Das Bewusstsein der Familie entsteht also durch die hinzukommende Außenwelt. Auch wenn die Familie von Anbeginn da war, jetzt erst erlebt das Kind sich als Teil einer Gemeinschaft, in der es eine bestimmte Rolle innehat. Somit beginnt auch hier erstmals die Entwicklung eines Ichbewusstseins in der Gruppe, was in der ersten Phase der kleinkindhaften «Omnipotenz» des Ichs noch gar nicht nötig war.

3. Quadrant:

Mit Beginn der Pubertät beginnt der Jugendliche, sich zumindest teilweise stärker mit seiner «Wahlverwandschaft», also den Kumpels zu assoziieren, obgleich die Familie nach wie vor ebenso wichtig für ihn ist, auch wenn er das zwischenzeitlich zu verleugnen geneigt ist. Die Peergroup wird vordergründig wichtiger als die Familie, das ist ein ganz normaler erster Abnabelungsprozess vor Beginn der einsetzenden Geschlechtsreife. Im Umfeld wird nach passenden Freunden und ersten Geschlechtspartnern gesucht.

Man lernt Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen zu übernehmen, auf dem Weg zum Erwachsenwerden im 4. Quadranten.


Der Anteil an der Welt derErwachsenen, der Versuchsich dort einzugliedernoder die Revolte dagegen.(21 – 28 Jahre) Der Beutezug in dieUmwelt. Das erste Erlebenaußerfamiliärer undsexueller Bindungen.(14 – 21 Jahre)
Das Ich, sein Körper undseine Funktionen.(0 – 7 Jahre) Die Umwelt, in die manhineingeboren wird und inder man lernt sich als Teileiner Gemeinschaft zubegreifen. (7 – 14 Jahre)

Der 1. Quadrant – Das ungezähmte Kind
Der Körper und seine Instinkte

Kinder sind frisch, direkt und unmittelbar. Ihr Verhalten ist nicht verstellt durch ein Bewusstsein ihrer selbst wie bei Erwachsenen. Sicherlich versuchen sie ihre Eltern zu umschmeicheln, wenn sie ein Stück Schokolade ergattern wollen. Die Selbstbespiegelung und Selbstreflektion ist aber bei weitem noch nicht so ausgebildet, als dass man von einem strategischen Verhalten sprechen könnte.

Kinder sind wild und ichbezogen. Mitgefühl und Disziplin lernen sie in den folgenden Quadranten 2, 3 und 4. Wir Eltern wünschen uns, dass unsere Kinder einen starken Willen und gesunde Instinkte haben. All das ist Rüstzeug für das spätere Leben. Im 1. Quadranten geht es um die Entwicklung eines guten Gefühls für den eigenen Körper, dafür braucht es die liebevolle Zuwendung von den Bezugspersonen des 2. Quadranten. Hier geht es um das, was Kraft der Natur einfach da ist, was angelegt ist. Also das, was später die Grundlage dessen ist, was wir im Leben erschaffen können. Es ist der Körper, seine Grundspannung (1. Haus), das, was er zum (Über-)leben braucht (2. Haus) sowie die Werkzeuge, die ihm dafür zur Verfügung stehen (3. Haus).

Das 1. Haus – Die Grundspannung – Die Trennung

Das Leben beginnt mit einer Entzweiung, einer Trennung. Der Neuankömmling wird rauskatapultiert in das Leben, steht alleine da und ist nun ganz mit sich selbst konfrontiert. In Folge dieser Trennung ist das Sein grausam auf sich selbst zurückgeworfen. Jeder ist allein und muss sich selbst behaupten. Das Drama des Widders beginnt.

Von nun an sind wir permanent auf der Suche nach dieser einen, dieser symbiotischen Beziehung, welche wir vor der Geburt mit der Mutter in ihrem Leib hatten. Wo immer später der Widder im Horoskop auftaucht, dort fühlt man sich getrennt.

Durch und bei der Geburt wird bereits eine bestimmte Energie freigesetzt, die irgendwie Einfluss auf die Grundkraft und Grundspannung eines Lebewesens nimmt. Denn gleich nach der Geburt geht es darum sich selbst im Raum zu behaupten.

Jedes Lebewesen verfügt über eine eigene bestimmte Grundspannung. Diese Grundspannung sitzt im Körper, vermutlich in den Muskeln und den Nerven. Sie bestimmt die Energie, die Kraft und den Durchsetzungswillen, die jemand aufbringt, kurz gesagt «sein Feuer», mit dem er etwas bewegen kann, für Stimmung sorgt und überhaupt seine Energie ins Leben verströmen lässt. Ohne Spannung gibt es diese Energie nicht. Jemand der spannungslos ist, kämpft nicht wirklich für seine Ziele. Er lässt sich treiben. Eine positive Seite dieser Spannung ist der geradlinige Abbau derselben. Jemand, der über wenig Spannung verfügt, wird sich nicht direkt durchsetzen.

Bei kleinen Kindern ist die Willenskraft direkt und unmittelbar und erfrischend. Eltern freuen sich, wenn das Kind mit genügend Willenskraft ausgestattet ist, denn dies ist eine bessere Voraussetzung dafür, später das Leben meistern zu können. Gerade für Kinder ist der Spannungsabbau über den Körper wichtig. Durch die Spannung lernen sie ihren Körper und seine Grenzen kennen. Kinder mit geringerer Spannung testen ihre eigenen Grenzen nicht so natürlich aus. Da sie nun ihre Grenzen nicht aus sich heraus spüren, müssen sie diese an anderen austesten, was oft zu Konflikten führt. Dann sind die Eltern dieser Kinder meistens wiederum so übervorsichtig bis hypochondrisch, dass sie ihre Brut keinem Risiko aussetzen, also es vor Erlebnissen bewahren. Dadurch macht dieses Kind wiederum keine Bekanntschaft mit denjenigen Erfahrungen, die für seine Entwicklung gerade besonders wichtig wären.

Ein Mensch mit viel Energie kann viel erreichen. Er braucht aber auch klare Grenzen, sonst überrollt er seine Umwelt und macht sich unbeliebt. Die Energie kommt dann über Widerstand auf ihn zurück.

In der Entwicklungsstufe des Kindes ist das 1. Haus die Phase, in der das Wollen erwacht. Das Kind will alles allein probieren und seinen Kopf durchsetzen, was eigentlich ein gesundes Merkmal ist.

Das Zeichen an der Spitze und die Planeten im 1. Haus zeigen, wie das Gewollte durchgesetzt wird und unter welchen Motiven sich der persönliche Antrieb am besten behaupten kann.

Das 2. Haus – Was braucht der Körper?

Um überleben zu können braucht der Körper eine Energiezufuhr. Im zivilisierten Umfeld wird diese Zufuhr auch auf Seelisches und Geistiges übertragen, der Ursprung für das Benötigte liegt jedoch im Leiblichen.

Der zweite Schritt der Differenzierung zwischen dem Baby oder Kleinkind und seiner Umwelt ist der Drang, etwas haben zu wollen. Da geht es zunächst um die Nahrungsaufnahme, die das Kind am Leben hält. Aus der ursprünglichen Erfahrung des leiblichen Genährtwerdens lassen sich vielerlei sinnliche Neigungen des Erwachsenenlebens ableiten. Der Saugreflex bleibt bis ans Lebensende erhalten, selbst das Zigarettenrauchen ist auf ihn zurückzuführen. Essen ist eine Notwendigkeit, deren Steigerung der Genuss, der das Selbstempfinden steigert.

Aus dem ursprünglichen Reflex der Nahrungsaufnahme entsteht der Drang des Haben-Wollens. Kinder stecken das, was sie ertasten, in den Mund, um es über die Haptik zu verifizieren. Später, in der Auseinandersetzung mit anderen Kindern, wollen sie die Dinge haben und reagieren sauer, wenn man ihnen etwas wegnimmt. Hier beginnen die ersten Revierkämpfe. Etwas als sein Eigen bezeichnen zu können ist eine Abgrenzungsmaßnahme. Ich bin, was ich habe lautet das Motto des 2. Hauses.

Kinder bauen das, was sie haben, konzentrisch um sich herum auf. Niemand darf etwas berühren oder gar verschieben. Das Sein wird über das Haben definiert.

So ist es auch später bei den Erwachsenen. Was haben wir denn in Wirklichkeit? Nur der Körper ist unser Eigentum.

Alles Weitere, was wir haben, um es zu besitzen, ist bereits eine Abstraktion von diesem ursprünglichen Eigentum. In Wirklichkeit können wir gar nichts anderes besitzen als unseren Körper. Jeder Besitz außerhalb des Körpers ist eine Weiterführung dieses ursprünglichen Besitzverhältnisses hinaus in die Welt, wo es jedoch eigentlich keinen wirklichen Besitz geben kann. Besitz in der Welt ist lediglich eine Vereinbarung. Wir werden in unserem Körper geboren und können nichts Materielles mitnehmen, wenn wir wieder gehen werden. Darin zeigt sich ein Sicherungstrieb, dessen Ursprung das Haben des Körpers ist. Wir «verkörpern» Stücke von Welt, machen sie uns zu «leibeigen».

Also zeigt das 2. Haus, was wir zu unserer Existenzsicherung bedürfen. Die Beziehung zum eigenen Leib spiegelt sich in der Nahrungsaufnahme und im Umgang mit Besitz. Der Leib ist das Einzige, was wir haben und wieder verlieren werden – wir wissen also um dessen Endlichkeit. Im besonderen Besitzverhalten jedes Einzelnen von uns spiegelt sich demnach sein Verhältnis zum Tod. Besitz ist folglich ein Bollwerk gegen den Tod und die Sinnlichkeit eine Kampfansage an die Endlichkeit alles Stofflichen.

Aus der Notwendigkeit ist Gier geworden. Immer bleibt das kleinkindliche Gefühl, nicht genug zu bekommen. Das Grundgefühl für das Notwendige ist aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist wie bei Dagobert Duck: Je mehr er hat, desto wahnsinniger wird er in seiner Vorstellung, alles verlieren zu können. Was brauchen wir wirklich? Zuviel dessen, was man nicht benötigt, engt ein, macht unbeweglich. Jemand, der zu viel isst, wird zu fett.

Warum gibt es in dieser Zeit besonders bei Frauen so oft Essstörungen? Die Nahrung wird nach dem Essen wieder ausgekotzt, damit man als Frau den krankhaft mageren Vorbildern aus der Werbung entspricht. Gleichzeitig muss man aber zehn Lebensversicherungen abgeschlossen haben, in einer Villa wohnen und wenigstens einen Porsche fahren, um sicher davor zu sein, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt? Was sagt das über die Selbstachtung der Menschen einer Gesellschaft aus?

Das 3. Haus – Die mechanischen Funktionen des Körpers

In der dritten Phase der Entwicklung fängt das Kind an zu krabbeln, es richtet sich auf und beginnt dann zu gehen. Es erkundet seine Umgebung und will die Funktionen der Gegenstände begreifen. Dieses Wort ist wörtlich zu nehmen, denn es geht um das Anfassen, das Umfassen und das Umgreifen, respektive Begreifen. Dies ist nur mittels des Gegendruckes, welcher durch den Daumen ausgelöst wird, möglich. Die Hand ist also ein wunderbares Symbol für das 3. Haus. Am Gegenstand erfährt das Kind dessen Funktionen und dabei auch diejenigen seiner eigenen Hand. Alle Grundwerkzeuge sind in der Hand enthalten: Hammer, Zange und Schraubenzieher.

Mit der Hand kann man etwas tun, etwas bewirken, etwas umformen, etwas gestalten. Sie ist die Grundlage des sich aufbauenden Selbstbewusstseins in dieser und auch in späteren Lebensphasen. Mit der Hand und den anderen Werkzeugen des Leibes kann man nicht nur schaffen, sondern vor allem, im ursprünglichsten Sinne, Nahrung besorgen, auf die Jagd gehen oder vor Jägern flüchten. Der gesamte Bewegungsapparat ist meine Werkzeugkiste.

Ich bin, was ich kann. In einer Zeit, in der Kinder zu früh an der Computertastatur oder vor Bildschirmen sitzen, bilden sie ihre angelegten Möglichkeiten und Anlagen nicht mehr aus. Das Potenzial versiebt im Kopf. Daher haben viele Jugendliche, die nichts «können», Probleme mit ihrer Aggression.

Die Ausbildung und Förderung der angelegten Anlagen ist wichtig für die Entwicklung einer selbstbewussten Persönlichkeit. Die Werkzeuge sind eine Gabe, wie ein Talent. Das alleine reicht aber noch nicht, um damit zum Erfolg zu kommen. Dazu gehört auch noch der Wille zur Umsetzung und Auffassungsgabe.

Eine Gesellschaft, in der echtes Talent keinen Wert darstellt, sondern mittelmäßige Selbstdarsteller zu talentierten Superstars erhöht werden, entzieht sich die Grundlage, auf lange Sicht noch echte Substanz zu schaffen. Denn dafür braucht es Begabungen und keine virtuellen Superstars.

Zusammenfassung

Betrachtet man den 1. Quadranten als Einheit, so beginnt er mit kardinalem Feuer, es fehlt das Element Wasser. Der 1. Quadrant ist ichbezogen und alle drei Phasen haben einen aggressiven Unterton. Im 1. Haus ist es die körperliche Grundspannung, aus welcher die Art des persönlichen Kampfgeistes hervorgeht. Im 2. Haus geht es um das Haben. Man beobachte die Aggression des Kindes, wenn ihm etwas weggenommen wird. Bei Erwachsenen ist dies vielleicht etwas besser getarnt, aber im Grunde genauso vorhanden. Im 3. Haus geht es um den Drang nach Bewegungsfreiheit. Wird diese einem Lebewesen genommen, weil es auf der Flucht feststeckt oder gefesselt ist, so löst dies Panik und Aggression aus (nur bei hinzukommenden Mars/ Pluto- oder Venus/Pluto-Spannungen führt das zu Lustgewinn).

Der 2. Quadrant – In welchem Umfeld man sich entwickelt
Die Einordnung in das Gefüge

Im 1. Quadranten geht es um die körperliche Grundkonstitution des «Ich». Diese Grundkonstitution ist das «rohe Material» der Persönlichkeit. Dies erfordert nun einen Schliff, eine Sozialisation, um Gruppentauglichkeit zu entwickeln. Wer nicht gruppentauglich wird, der bleibt ein Einzelgänger. Zur Gruppentauglichkeit gehören Mitgefühl, Zusammengehörigkeit und Loyalität (4. Haus), der Kampf um die Selbstbehauptung im Rudel (5. Haus) und vor allem die Fähigkeit, sich in ein Gefüge einzuordnen (6. Haus). All dies lernen wir idealerweise in der Familie. In der Familie entwickelt der Einzelne die Fähigkeit, sich als Bestandteil eines Wir zu begreifen und sich entsprechend seiner Rolle oder Aufgabe diesem Gefüge zur Verfügung zu stellen.

Daher gehört die gesamte Familie in den 2. Quadranten. Traditionellerweise stehen die Mütter für den inneren Zusammenhalt (4. Haus), der Vater für die Leitwolfposition (5. Haus). Durch die Geschwister lernen wir, unsere Rolle im Gefüge zu akzeptieren, auch wenn uns das nicht gefällt (6. Haus). Durch die Geburtenabfolge der Geschwister wird eine «Hackordnung» vorgegeben, in welcher der Einzelne kraft seiner Position in der Geschwisterfolge seine Rolle innehat.

Das 4. Haus – Geborgen im Schoß der Mütter

Die Familie kann man sich nicht aussuchen, man wird in sie hineingeboren. Man gehört dazu, ob man die Familienmitglieder mag oder nicht. Man ist verbunden, ob man das mag oder nicht. Man erlebt die positiven und die negativen Aspekte von Nähe.

Vielleicht hat das alles einen Sinn? Wie wäre es, wenn man in eine Familie hineingeboren werden würde, in der alles und alle so sind, wie es einem gefällt? Vielleicht würde man sich dann gar nicht so entwickeln können, wie es sein soll? Vielleicht hat es einen Sinn, dass der Einzelne in eine Familie geboren wird und es dort lernen muss, sich mit Menschen zu organisieren, die er nicht gewählt hat?

Im 2. Quadranten hat man keine Wahl!! Man muss sich arrangieren. Dafür stehen aber auch die Verbundenheit und die Dazugehörigkeit nicht auf dem Spiel. Um diese muss man dann im 3. Quadranten kämpfen, denn dort sind sie nicht garantiert.

Vielleicht braucht es eine Reibung, damit der einzelne Mensch sozial kompatibel werden kann. Wo sonst muss man lernen Kompromisse einzugehen, wenn nicht mit Menschen, mit denen man sich nicht immer einig ist. Mit wem streitet man sich am meisten? Wo ist die Rivalität am größten? Mit den Geschwistern natürlich. Man kann sich sogar hassen, aber die Verbundenheit bleibt. Auch Hass verbindet, daher sollte man sich grundsätzlich im Leben überlegen, ob es sich lohnt, jemanden zu hassen. Denn wenn man jemanden hasst, dann kommt man nicht von ihm los und auch das kostet Energie.

Später im Leben zeigt das 4. Haus, womit, mit wem und wie man sich verbunden fühlt und wie man selbst Verbundenheit mit anderen erzeugt. Also auch, wie man seine eigene Familie erschafft.

In all dem spiegeln sich die eigenen Erlebnisse und Erfahrungen mit der Herkunftsfamilie. Das muss nicht bedeuten, dass man in seiner eigenen Familie die Prägung seiner Herkunftsfamilie blind wiederholen muss. Wenn man versucht, das Gegenteil seiner Herkunft zu erwirken, dann liegt man immer noch auf der polaren Achse, bleibt also dem Ursprung verhaftet. Die Frage ist, wie man den Weg in das Eigene findet. Dann braucht man seine Ahnen nicht mehr zu verfluchen.

Für Kinder ist Familie, wenn sie einigermaßen funktioniert, das Wichtigste, denn Familie bedeutet Welt für das Kind. Familie gibt Geborgenheit und Sicherheit.

Das 5. Haus – Der Leitwolf oder die Väter

In jedem Rudel gibt es ein Alphatier, den Anführer. Bei manchen Tierarten findet ein Kampf um diese Position statt. Bei uns Menschen wird dieser Kampf innerhalb der Familie durch die Geburtenabfolge ersetzt. In der Gesellschaft gab es früher die Königshäuser mit ihren Nachkommen.

Das 5. Haus symbolisiert das Streben nach dem Königsthron in jedem Horoskop. Jeder Mensch braucht sein kleines oder größeres «Königreich», ganz gleich ob er das nun im Beruf durch eine Führungsposition, als «Anführer» einer Gruppe, als «Vorstand» seiner Familie oder als Hobbytrainer zum Ausdruck bringt.

Im 5. Haus geht es nicht um das Spiel, hier wird das Spiel schnell blutig und ernst, wenn man sich nicht respektiert fühlt. Der Stolz ist ein Ausdruck des Verletztseins, wenn die eigene Position in Frage gestellt wird. Der Mensch möchte etwas Besonderes sein und respektiert werden.

In jedem Rudel, in jeder Familie, in jeder Gruppe gibt es eine Ordnung. Vater, Mutter, Erstgeborenes, Zweitgeborenes und Drittgeborenes. Die drei Geschwister sind der Archetypus der Geschwisterpositionen, mehr gibt es nicht. Das vierte Kind wiederholt die dritte und die erste Position. Warum und wie?

Das Erstgeborene hat nur Geschwister «unter» sich, also Nachgeborene. Das Zweitgeborene hat, für den Fall, dass es mehr als zwei Kinder gibt, einen «über» und einen «unter» sich. Das Drittgeborene hat nur ältere Geschwister. Kommt ein viertes Kind hinzu, so wird aus dem dritten ein nochmals «zweites Kind», denn es hat auch jeweils einen über und einen unter sich. Je mehr Kinder in der Familie, desto mehr archetypische Zweitgeborene.

Jeder dieser Positionen entspricht eine bestimmte Rolle. Keine dieser Rollen muss per se besser oder schlechter sein, als die anderen. Aber jede Rolle ist spezifisch, und der kann man nicht entfliehen, so sprachen schon Sybillen, so Propheten.

Die Rolle, in die man hineingeboren ist, bestimmt das Selbstbewusstsein und das Verhalten in der Familie und prägt das Grundverhalten in Gruppen im späteren Leben. Man kann in einer Gruppe nur gemäß des angeborenen Rollenarchetypus gut funktionieren. Das Funktionieren in der Gruppe wird im folgenden 6. Haus angezeigt.

Das 5. Haus und die Sonne im Löwen symbolisieren den König und seinen erstgeborenen Thronfolger. Das ist schäbig, wenn jemand mit der Löwesonne im 5. Haus nicht Erst-, sondern Zweitgeborener ist. Dann empfindet er sich auf Grund seines Naturells in der falschen Rolle. Denn er hält sich doch gemäß seiner Persönlichkeit für einen Erstgeborenen.

Umgekehrt kann der Erstgeborene von seinem Horoskop her keine archetypischen Signaturen für die Rolle des Erstgeborenen haben und «muss» diese Rolle trotzdem gemäß seines Naturells ausfüllen.

Geschwister und Familie prägen das Empfinden und das Rollenverhalten. Die Beziehung zu Geschwistern ist emotional existenziell und zum Überleben in der Gruppe wichtig. Sie bestimmt die Position in der Familie und prägt somit das Rollenverhalten in Gruppen generell.

Nichts davon findet man im 3. Haus, das zum 1. Quadranten gehörig, sich nur auf den Einzelnen bezieht und seine Beweglichkeit und Lernfähigkeit beschreibt. Beziehungen zu Geschwistern sind hochgradig emotional und konstitutiv für die Entwicklung einer sozialen Identität. Das soziale Ich, also das Gruppen-Ich findet man im 2. Quadranten, daher kann man getrost die gesamte Sippe unspekulativ in den 2. Quadranten platzieren.

Die Deutung der Geschwister im 3. Haus kommt aus einer Zeit, da man Kinder als kleine Käfer begriff, die noch keine Seele und kaum Empfinden hatten. Diese kleinen Käfer sollten alsbald erwachsen werden und im Gruppengefüge funktionieren. In der jüngeren Vergangenheit hat man viele neue Einsichten über die Bedeutung von Geschwisterbeziehungen für die Persönlichkeitsentwicklung gewonnen. Zur Grundlagenforschung in der Astrologie gehört auch die behutsame Neuanpassung von Bedeutungen an eine sich verändernde Zeit. Der alte Häuserkreis ist ein in sich nicht mehr schlüssiges System, die ursprünglichen Inhalte verloren im Laufe der Zeit ihre Bedeutung, was für die Gegenwart hieß, dass man assoziativ intuitive Zuordnungen von Inhalten zu den alten Häusern machte, die eigentlich keinen Sinn mehr ergaben. Aber wenn Astrologie zu einer primär intuitiven Deutungsassoziationsdisziplin verkommt, so entbehrt sie irgendwann ihrer eigenen Wurzeln.

Um ein Missverständnis zu klären; normalerweise wird Rivalität mit dem Widder assoziiert. Dem liegt aber eine Unsauberkeit in der Deutung zugrunde. Der Mars beherrscht den Widder und steht zunächst nur für den Kampfgeist und Antrieb des Einzelnen. Er kommt ja aus dem 1. Quadranten. Die Sonne entspricht dem Streben nach Führung und Dominanz innerhalb des Rudels. Der Löwe steht nicht für sich allein wie der Widder, er braucht seinen «Hofstaat», auf den sich seine Führungsrolle bezieht. Die Sonne im Widder ist eine Analogie zu Mars im 5. Haus. Mars im 5. Haus ist der Rivale des Königs, also der Archetypus des Zweitgeborenen, der den Erstgeborenen vom Thron stürzen möchte. Daher verschärft sich das Thema der Rivalität bei Sonne im Widder, weil Löwe und Widder zusammenkommen.

Ähnlich verhält es sich mit den Aspekten zwischen Mars und Sonne. Mars ist ich-, die Sonne rudelbezogen. Das Ich kämpft im Rudel um seine Selbstbehauptung. Bei einem Trigon oder Sextil läuft dieser Kampf sportlich ab. Bei einem Quadrat oder einer Opposition wird das Gegenüber zu sehr als Rivale wahrgenommen. Man fühlt sich ohnmächtig und/oder vermeidet die direkte Konfrontation. Das wirkliche Gegenüber macht Angst. Daher sucht man sich entweder vermeintlich «schwächere» Partner oder gar keine, um nicht um sein eigenes «Königreich» kämpfen zu müssen. Oder man setzt sich in eine Position, in der man gar keine realen Partnerschaften mehr haben muss, also die Gefahr der Rivalität nicht mehr spürt. Somit kann man sich als König selbstständig um sein Königreich bringen. Löwe und das 5. Haus stehen also nicht für Selbstausdruck, Hobby und Kreativität, es ist viel extremer und ernster.

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