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Читать книгу: «Ich bin jetzt Soldat», страница 2

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Daß es Euch so gut bei unserem Papi gefallen hat, freut mich sehr. Er wird wohl wieder alles herangeschleppt haben, was irgend aufzutreiben war. Es ist nur schade, daß das Wetter nicht so schön war, da werdet Ihr wohl gar nicht braun geworden sein. Also Zoppot gefällt Euch besser als Grömitz? Vielleicht haben wir ja das Glück, später einmal gemeinsam wieder dort hinzufahren, das wäre schön, was? Die Zeiten werden wohl hoffentlich bald wiederkommen.

Also, wie gesagt, wir marschierten ab und waren schon auf das schlimmste gefaßt. Ich hatte aber mal wieder Glück. Wie Du weißt bin ich Funker geworden; als wir zum Regiment-Gef-Stand kamen wurde ich dem Batallions-Stab als Funker zugeteilt mit einem anderen der Komp. aus Dänemark. Die übrigen sind auch hier in der Nähe. Wir kamen am nächsten morgen nach und nun hatte ich wieder Glück. Beim Stab erwischten wir einen prima Bunker, wo es sich wirklich drin aushalten läßt. Glück muß man eben beim Kommiss haben. Hier wohnen noch viele andere, teils Hamburger, drinnen und außerdem ist es hier sehr ruhig: ab und zu schießt mal die Ari oder Granatwerfer, aber sonst ist hier nichts los und ich glaube, es wird wohl hier auch nicht mehr viel unternommen werden. Ihr könnt also ganz beruhigt sein.

Und nun noch einige andere Sachen: ich schick’ Dir heut wieder eine Paketmarke u. eine Luftpostmarke. Seid bitte so gut und schreibt immer so oft Ihr könnt, ich freu’ mich zu jedem Lebenszeichen und werde auch meinerseits nicht schreibfaul sein. Im übrigen ist auch das Essen bestimmt nicht schlecht und es lässt sich hier schon leben.

Leider habe ich den Brief vorgestern abbrechen müssen, weil ich zum Tross mußte, gestern hat der Russe ein bißchen herüber geplänkelt u. einen Einbruch versucht, so daß ich erst heute wieder dazu komme, den Brief fortzusetzen. Wir haben hier immer schönes Wetter, können bis 9 Uhr schlafen und liegen sonst auf der faulen Haut, sogar besser als in der Kaserne. Man nennt auch diese Stellung eine K.d.F.-Stellung wegen der Ruhe, die hier herrscht.

Ich werde Euch bald wieder schreiben, denkt auch Ihr oft an mich.

Meine Adresse: Soldat W.H. Feldpostnr. 01447 A

Es grüßt Euch für heute recht recht herzlich und wünscht Euch alles Gute,

Euer alter Sohn Werner

Rußland, den 16.VIII.42

Meine liebe Mutti, lieber Walti und Opa!

Stellt Euch vor, heute bin ich schon eine ganze Woche Frontsoldat, und ich muß sagen, mit gefällt es hier von Tag zu Tag besser, obwohl mit dem Wort Front allgemein furchtbare Strapazen verbunden sind. Wir haben hier aber auch Schwein gehabt, das kann man wohl sagen. Hätten wir die Schlacht am Wolchow mitmachen müssen, dann hätten wir von der Front einen anderen Begriff bekommen. Von dort sind nur wenige zurückgekommen. Hier hat es den Anschein, als wolle überhaupt nichts mehr passieren, während im Süden die Truppen in ungeheurem Vormarsch sind. Dort unten wird wohl dieses Jahr noch die Entscheidung fallen, denn hier ist ja doch nichts mehr zu erben. Wenn wir an der Wolga sind, wird ein fester Wall gebaut, bis die Russen schließlich nachgeben müssen. Denn, was für sie lebenswichtig ist, haben wir bereits in unserer Hand.

Wir wollen nur wünschen, daß dieser Winter nicht so hart wird, wie der letzte, wenn der Führer auch alles für seine Soldaten getan haben wird, um Blut zu sparen. Ich glaube auch kaum, daß Moskau oder Leningrad noch angegriffen werden. Hier bereitet man sich mit allen Mitteln für den Winter vor, und wir wollen hoffen, daß die Stellungen gehalten werden.

Es freut mich auch, daß ich bei der Btl. Nachr.-Staffel bin, wir überarbeiten uns bestimmt nicht, und es herrscht hier im Bunker eine wirklich nette Kameradschaft. Wäre man hier nicht an der Front in Gefahr, einen verplättet zu kriegen, denn der Russe versucht doch manchmal ein paar Störangriffe und schießt immer mit seinen alten „Granatbumbsern“ herüber, so wäre das Frontleben nicht schlimm, und vor allen Dingen hat es den Nachteil, daß man hier nach einem Jahr reichlich stur und stumpfsinnig geworden ist. Durch Alkohol, Zigaretten und Kinovorführungen im Soldatenheim des Regiments (wo es übrigens sehr nett ist) versucht man diese Lücke wieder zu schließen. Nur schade, daß wir kein Radio hier haben. Übrigens gab es gestern für jeden 1 Fl. Sekt und wir haben hier mit unserer Bunkergemeinschaft einen bestimmt nicht schlechten Abend steigen lassen. Und auch sonst kommen wir mit solchen Sachen nicht zu kurz (heute am Sonntag hat man uns Schokoladenpudding gemacht) Aber wenn Du dergleichen Sachen für mich mal über hast, so nehm' ich sie von Herzen gern an, doch ich möchte auch nicht unbescheiden sein. Es ist eben nur deshalb, weil man hier nichts kaufen kann, und wenn ich dann mal einige Wünsche hab’, so sei bitte nicht bös’. Z. B. brauchte ich nötig einige Paare Einlegesohlen. Wenn Du mal ein paar neue Zeitungen u. Illustrierten kaufen kannst, so würde ich mich sehr freuen. Das wären meine Wünsche, und wenn nun bald Eure liebe Post nachkommt, dann bin ich völlig zufrieden.

Und wie geht es Euch? Du liebe Mutti, wirst Dich wohl gleich wieder in Deinen Haushalt gestürzt haben, und von der Erholung wird nicht mehr viel übrig sein. Hat eigentlich unsere Wohnung beim Großen Angriff was abbekommen? Wie geht’s dem Opa? Will er nicht nach der Pfalz fahren? Er hat wohl von Hamburg die Nase voll; ich sag’ auch: lieber hier an der Front sich verteidigen können, als im Keller sich Bomben auf den Kopf trudeln lassen! Und was macht der Walter? Wann beginnt seine Schule wieder, und war er zur Erntehilfe? Wahrscheinlich wird er wohl seiner Mutter feste helfen und eifrig Dienst machen?!! Aber ich werde ihm gleich selbst mal schreiben. Wie geht es unseren Bekannten? Hoffentlich ist niemand zu Schaden gekommen. Ich werde an alle gleich mal schreiben, an Papi hab ich einen Brief abgeschickt.

So für heute Schluß. Ich hoffe, daß Ihr mit Länge und Inhalt des Briefes zufrieden seid, und grüße Euch alle drei recht, recht herzlich

Euer Werner

Schreibt bitte, wann Ihr die Post erhaltet u. wie lange sie braucht.

Rußland, den 18.8.42

Meine liebe Mutti, Walti u.Opa!

Leider habe ich bis jetzt vergebens auf Post gewartet, die Hoffnung aber habe ich doch noch nicht aufgegeben. Die Post mit der alten Nr. läuft ja über soundsoviele Schreibstuben u. es ist klar, daß mehrere Wochen dabei vergehen. Na, ich warte ab, Hauptsache ist, daß Ihr meine Post empfangt und dann wird es ja auch nicht mehr lange dauern, und ich erhalte die hierher bestimmte Post.

Nun habe ich Euch so viel von unserem schönen Bunker vorgeschwärmt: leider hat es sich letzte Nacht ausgebunkert! Der Russe fing an zu schießen und setzte seine Granaten immer schön um unseren Bunker ins Dorf hinein. Plötzlich stand das Haus neben uns in hellen Flammen. Das Feuer verbreitete sich rasend. Zuerst fühlten wir uns in unserem Bunker noch einigermaßen sicher. Als aber die erste Munition in die Luft flog und der Bunker nur so krachte, da griffen wir in aller Eile unsere Sachen und sausten raus. Zum Glück zur rechten Zeit: 400 Granaten flogen in einer ohrenbetäubenden Explosion in die Luft. Ich selbst flog der Länge nach auf den Bauch. Um Mitternacht stand das halbe Dorf in Flammen. Das Schlimmste war, daß der Russe, der nun ein prima Ziel hatte, feste weiter schoß. Wir konnten uns also nichts mehr retten; es ist jedoch ein großes Glück, daß außer einem Verwundeten niemand zu Schaden gekommen ist. Mir fehlt außer meiner Verpflegung und dem Messer von Dir nichts; der Bunker jedoch ist durch 18 Handgranaten in die Luft geflogen und völlig ausgebrannt. Heute morgen nun sind wir dabei, uns einen alten Bunker neu aufzubauen, vom Dorf ist nichts als die Schornsteine übriggeblieben. Ja, so hat eine an und für sich ruhige Stellung auch ihre Tücken. Hoffentlich wiederholt sich das Theater nicht noch mal. Aber, Ihr wißt ja, einen alten Landser kann so etwas nicht erschüttern.

Und wie geht es Euch? Habt Ihr mal wieder einen Angriff gehabt? Ich freu' mich ja schon so sehr auf Eure erste Post!! Ich werde versuchen, Euch alle 2 Tage zu schreiben, damit Ihr Ärmsten etwas von Eurem alten Sohn hört. Für heut genug des Guten.

Es grüßt Euch drei recht herzlich,

Euer Werner

Rußland, den 17.9.42

Liebe Mutti, lieber Papi (soweit er noch zu Hause ist) Walti u.Opa!

Um Euch weiterhin auf dem Laufenden zu halten (und um nicht in Vergessenheit zu geraten) heut' mal einen etwas kürzeren Gruß, von Eurem alten Sohne auf den damals in Hamburg so reichlich eingekauften Feldpostbriefchen. Wißt Ihr noch, 80 Stück habe ich noch, die Frage ist nur, ob sie bis Kriegsende auch alle werden, wo ja sowieso bald Friede ist! toi, toi!!!

Also heute habe ich 2 Päckchen von Dir, liebe Mutti, mit bestem Dank erhalten. Es sind die vom 24.8. mit kleinen Kuchen und Würfelzucker. Bei mir hält so etwas nie lange vor, wenn ich so ein Päckchen aufmache, kann ich nicht widerstehen, und wenn’s alle ist, kann ich wieder nicht stehen. Du meinst es wirklich zu gut mit mir, ich kann mich nicht beklagen, nur ist mir schleierhaft, daß immer noch kein Brief von Dir gekommen ist! Ich möchte ja so gern wissen, wie’s Euch zu Hause geht, ob Ihr noch alle gesund seid. Ich hoffe jedenfalls das beste für Euch!

Und Papi wird wohl nun wieder in Gotenhafen sein. Schreibt doch mal, wie’s war. Ich bin ja so gespannt, endlich etwas von Euch zu hören. Morgen hab’ ich noch einige allgemeinere Fragen und schreib ’ wieder ausführlicher.

Es wünscht Euch alles Gute und grüßt Euch recht herzlich,

Euer Werner

Rußland, den 20.9.42

Liebe Mutti, lieber Papi, Walti und Opa!

Endlich hab ich Deinen lieben langen Brief erhalten, zu dem ich mich riesig gefreut habe. Es ist der vom 8.9., den ich gestern empfangen habe. Also er brauchte hierher nur 10 Tage und nicht, wie Du annahmst 4 Wochen. Auch Päckchen kommen in 2 Wochen bestimmt hier an. Ich glaube auch, daß ich von Dir, sowie von Papi bis jetzt alles empfangen habe, wie ich Euch ja laufend bestätigte. Nur Briefe hab ich von Dir zwischen dem 18.8. und dem vom 8.9. keine bekommen, deshalb war ich ein wenig traurig, aber Du wirst wohl dadurch, daß Kochs bei Dir waren und Papi auf Urlaub kam, nur sehr wenig Zeit gehabt haben. Oder fehlt doch irgend ein Brief? Sei auch bitte so gut und bestätige mir kurz immer meine Post. Ich hab z.B. am 24.8. oder am 30.8. eine Paketmarke geschickt, von der Du in Deinem letzten Brief nichts erwähntest; es wäre ja wirklich schade, wenn sie verloren gegangen ist.

So, und nun zu Deinem lieben Brief: Es freut mich, daß Ihr über meine viele Post zufrieden seid. Ich hab ja auch fast jeden Tag geschrieben, nur glaube ich, daß gar nicht alles angekommen ist, das wäre furchtbar schade. Ich hab' Euch ja schon gebeten, mir mitzuteilen, was Ihr bekommen habt. Na, die Hauptsache ist nur, daß meine Briefe Dich ein wenig beruhigt haben. Ich hab auch das Gefühl, ohne Post zu sein, kennengelernt, man freut sich doch zu jeder Zeile.

Es ist sehr nett von Dir, daß auch Du mir über meine Freunde Auskunft gibst. Wenn Du Peter während seines Urlaubs treffen solltest, teile ihm bitte meine Adresse mit und bestell ihm Grüße. Ich hab' ihm neulich einen Brief geschrieben, der ihn dann wohl nicht mehr erreicht hat, und Heinz soll wieder auf Urlaub sein? das ist ja kaum zu glauben. Ist Carli schon in Hamburg? Wolf ist übrigens im Mittelabschnitt der Ostfront seine Adresse weiß ich bereits. Udo ist gefallen.

Und von Edgar hab’ ich lange nichts gehört. Allerdings hab' ich an seinen Geburtstag gedacht. Also Kochs haben Ihre Wohnung verkauft, und sehr viel dafür bekommen. Leider hab ich von Ihnen selbst noch nie etwas gehört, dagegen schreibt Rosi mir sehr fleißig. Und Du willst jetzt auch verkaufen? Fang mir nur keine Schachergeschäfte an, so auf die Kriegsgewinnlertour! Aber daß Du all Deine wertvollen Sachen im Keller gut untergebracht hast, ist wirklich schön, denn wenn dem Haus tatsächlich mal etwas passieren sollte, so habt Ihr wenigstens noch einige Sachen. Aber damit wollen wir auf keinen Fall rechnen.

Du machst Dir aber Sorgen, daß ich dem Suff verfallen würde. Ich kann Dir nur zur Beruhigung mitteilen, daß ich während meiner ganzen Kommisszeit noch nicht ein einziges mal angeheitert oder gar besoffen war, und daß, wenn wir mal Alkohol bekommen, es so furchtbarer ungenießbarer Fusel ist, daß ich mich davor schütteln könnte. Allerdings haben wir neulich mit zwölf Mann eine kleine Flasche ganz prima Aprico Brandy gekriegt, von der natürlich jeder nur ein kleines Glas voll abbekam.

Und was wäre nun von mir zu berichten? Eigentlich immer dasselbe, nur daß wir jetzt endlich unser Radio haben, das natürlich den ganzen Tag dudelt. Das macht auch die Bude schon bedeutend gemütlicher. Sonst sind wir noch sehr viel mit Leitungsumlegen beschäftigt, alles für den Winter, der mit vollen Zügen beginnt. Auch eine Sauna bauen wir uns hier, und wissen nicht einmal, ob wir hierbleiben, na wir wollen mal abwarten und Tee trinken. Der Russe ist im Augenblick wieder sehr aktiv geworden, besonders in der Luft. Nachts kommt er mit seinem „eisernen Gustav“ (ein gepanzerter Bomber) und bekleckert unsere Stellungen mit Bomben und MG., da ist es auf der Wache besonders unangenehm. Doch ich finde Bombenangriffe viel, viel schrecklicher in der Heimat als hier, bei uns kümmert sich kein Schwanz um den Eisernen.

Ich bin ja immer so beruhigt, wenn Hamburg im Wehrmachtsbericht nicht genannt wird. Jetzt haben wir ja gute Gelegenheit, ihn zu hören. Übrigens wird gerade eine Sondermeldung angekündigt… einen Augenblick…wieder mal 270000 BRT versenkt, das geht jetzt ja Schlag auf Schlag, und daß die solche Verluste überhaupt aushalten können.

Und eben erhielt ich Deine liebe Karte vom 12.9., sei herzlich bedankt dafür! Meine Karte vom 5. habt Ihr also erhalten. Ist eigentlich auch der Brief von mir vom 2.9., in welchem für jeden ein Extrabrief lag, angekommen? Schreibt doch bitte mal. Walti wird ja nun schon feste Mist schaufeln. Du hast recht, es tut ihm mal ganz gut, ich habe die Angelegenheit ja auch nicht gerade von der besten Seite kennengelernt. Ob er mir auch von dort wohl mal schreiben wird. Übrigens freue ich mich schon sehr auf Opas angekündigten Brief, aus dem hoffentlich etwas geworden ist. Das ist nett, Großvater, daß Du auch mal an Deinen alten Skatbruder denken willst.

Es wäre wirklich schade, wenn Papi während seines Urlaubs, der sicher bei Ankunft des Briefes beendet sein wird, immer so schlechtes Wetter gehabt hat, doch ich wünsche ihm von ganzem Herzen, daß der Urlaub trotzdem recht schön und ohne nächtliche Störungen verlaufen ist. In den nächsten Tagen werde ich ihm einen Brief nach Gotenhafen schreiben, damit er gleich Post hat, wenn er dort ankommt.

So, ich glaube, nun hab’ ich genug geschrieben, und hoffe nur nicht, daß Euch das viele Briefelesen allmählich langweilig wird. (das „nicht“ kommt natürlich ganz dick dazwischen!!) Ich mag auch wirklich gern und recht viel schreiben, es gibt mir doch ein beruhigendes Gefühl, wenn ich weiß, daß auch Ihr Nachricht von mir habt. Mein Versprechen hab' ich bis heute, glaube ich, auch gehalten.

Euch allen viele herzliche Grüße von

Eurem Werner

Rußland, den 24.9.42

Meine liebe Mutti und lieber Opa!

Allmählich kommt die Post ja nun doch in Schwung und meine ganzen Sorgen waren umsonst. Gestern erhielt ich Deinen lieben Brief vom 16.9. mit herzlichem Dank. Das war ja ein ganz gewaltiger Brief, 8 Seiten lang. So etwas hab' ich gern, das macht ordentlich Spaß, einen solchen Brief zu lesen. Und Du meinst, ich würde gar nicht erst zu Ende lesen? Drei vier mal studiere ich Deine Briefe durch, und freu' mich jedesmal wieder. Es geht mir ja genau so wie Dir: wenn man von seinen Angehörigen Nachricht bekommt, ist man zufrieden und beruhigt. Und ja gerade für uns hier vorn, die wir ja eigentlich nicht viel andere Freuden haben, ist es das Wichtigste und Schönste. Der Großvater hat mir auch geschrieben? Na, ich freu’ mich ja schon sehr auf Deinen Brief, lieber Großvater, und auf Deine Bonbons. Habe jedenfalls schon herzlichen Dank im Voraus. Auch Du, liebe Mutti, hast doch ein Paket mit dem Transport für mich mitgegeben? Das ist furchtbar lieb von Dir, und ich freu’ mich schon sehr auf die schönen Sachen. Daß Du mir auch Wintersachen schicken willst, ist wohl nicht falsch, denn wir wissen ja noch nicht, wann und was wir alles bekommen. Im allgemeinen war es vorigen Winter so, daß jeder reichlich Woll- und Pelzsachen bekam. Vorläufig komme ich auch noch mit meinem Pullover und Mantel aus. Aber der kluge Mann baut vor, es beginnt ja nachts auch schon zu frieren.

Und nun bist Du ganz allein, mit dem kleinen Großvater? Ich seh’ Euch beiden ja zusammen den ganzen Tag rumpütschern, ohne zu ruhen. Übrigens muß jetzt zu Haus ja eine himmlische Ruhe herrschen, ohne Walti’s Krach und ohne mich, der ihn immer inszenierte. Wenn wir später mal alle zusammen sind wird es, glaube ich, etwas ruhiger zugehen.

Die Erntehilfe schadet Walti bestimmt nichts, heute muß ja jeder ran, und Ausnahmen werden nicht mehr gemacht. Schließlich sollen wir später ja auch mal die Früchte dieses Krieges ernten. (Sofern man Gelegenheit dazu hat,) das ist eben die Sch… an der Sache, und warum man einen Knast hat. Wenn wieder Friede ist, hat man diese unendlich schweren Zeiten schnell vergessen, und nimmt das Leben wieder so hin, wie's einem geboten wird, und wie es das Schicksal will. Heute kann man nur bitten, man möge heil und gesund aus diesem Krieg wieder heimkehren, dann lassen sich auch die größten Strapazen ertragen. Ein Verzagen gibt es nicht, sonst wäre die große Sache, um die es geht, aussichtslos.

Was meinst Du, wenn man sich das überlegt, soll man dankbar sein, daß man noch gesund ist, denn auch Ihr seid ja in der Heimat genau so, und wenn nicht noch mehr, in Gefahr, als ich. Ich bin ja immer so froh, wenn im Wehrmachtsbericht nichts von Angriffen auf Hamburg erwähnt wird, und wünsche nur, daß Ihr weiterhin verschont bleibt.

Nun schnell noch eine Frage: Bekommt Ihr eigentlich noch genügend Zigaretten auf die Karten, daß Ihr mir ab und zu mal welche schicken könnt?

Es grüßt Euch beide recht herzlich und wünscht Euch alles Gute,

Euer Werner

Rußland, d. 6.X.42

Beste Mutti u. allerliebstes Großväterchen

(um mal eine Abwechslung in der Überschrift zu haben).

Nein, Dicke (Dicke soll hier nur eine Bekundung meiner großen Liebe zu Dir sein), was bist Du doch für ein fleißiges Mädchen. Mit solchen langen Briefen komme ich nun doch nicht ganz mit, aber ich glaube doch, daß ich auch ganz fleißig schreibe. Also stell Dir vor: Deinen lieben Luftpostbrief vom 30.9. erhielt ich schon in 4 Tagen, d.h. vorgestern. Fein was? Ich sag ja, die Post macht sich noch. Und nun erst einmal recht recht heißen herzlichen Dank, wie auch für Dein liebes Päckchen mit Kuchen vom 22., das in 12 Tagen hier war. Nun geht’s immer schneller.

Zu Deinem lieben Brief: also meine Post ist immer laufend eingetroffen, das freut mich für Euch. Es ist ja auch klar, daß ich, wo Ihr immer so lieb an mich denkt, Euch immer viel schreibe, denn das ist ja das einzige Mittel, um mich bei Euch für alles zu bedanken. Und eigentlich ist das auch die schönste Beschäftigung für mich, Euch alles zu erzählen, das macht mir Spaß. Es ist dann so, als ob wir alle zusammensitzen und uns unterhalten.

Übrigens fehlt noch ein kleiner Feldpostbrief vom 17., die anderen hast Du alle bestätigt. Ja, ich weiß deshalb so genau Bescheid, weil ich meine sämtliche Korrespondenz notiere, und da kann man nichts vergessen.

Also, Du meinst, aus Kuchen mache ich mir nicht mehr viel? Na, Du weißt doch genau, wie gern ich Deine Kuchen esse, und auch das Naschen hab’ ich hier gelernt, denn ich hab' hier bei der 4 wöchigen Ausbildung verdammt das Hungern gelernt, das kannst Du glauben, und seither kümmert man sich natürlich am meisten ums 'Fressen' beim Kommiss. Hier ist selbstverständlich die Verpflegung etwas besser, aber doch so eintönig, und wenn’s mittags Verpflegung gibt, stürzt man sich darauf und hat abends und morgens nichts mehr. Deshalb gehen wir auch mal zum Kartoffelsuchen, oder sammeln sonst was. Kartoffeln sollen wir übrigens jeden Tag haben, da sieht man nur wenig von. Sonntags allerdings haben wir welche gehabt, mit Kohlrouladen, ich kann Dir sagen, wir waren vielleicht von den Socken. Du kannst Dir nun denken, daß man sich riesig freut, wenn man von zu Haus zusätzlich etwas bekommt, und wenigstens Abwechslung hat. Früher haben wir uns bestimmt keine Sorgen ums Essen machen brauchen, da hast Du immer so schön gekocht, und was auf den Tisch kam, haben wir „ohne Murren und Knurren gegessen“, allerdings waren das meistens für mich solche Festessen, daß ich nicht gemurrt habe, sondern aus allen Löchern geschmunzelt habe. Da sehnt man sich nun mal nach Mutters guter Küche, und selbstverständlich auch nach den Kuchen; aber ich wollte Dir nicht mehr so viel Umstände machen, denn Dosensachen gehen ja schneller zu Packen, und davon, glaube ich, habt Ihr ja noch ein paar. Ich komme mir sowieso reichlich unbescheiden vor, daß ich jedes mal neue Wünsche hab’. Ich glaub’ ich überlasse Dir am besten selbst, was Du schickst, denn dann ist die Überraschung um so größer. Und wenn ich mal nach Haus komme, dann bringe ich Euch auch etwas feines mit: das vom Herrmann gestiftete Paket mit Lebensmitteln für Fronturlauber. Woll’n mal sehen, vielleicht nächstes Jahr, vielleicht ist aber auch der Krieg eher zu Ende. Das letztere wäre natürlich tausend mal so schön.

Übrigens wäre über den R.O.A. folgendes zu sagen: Ich könnte es natürlich auch hier werden; aber…..erstens würde ich dann noch vorn in die Schützenkompanie versetzt werden, wo es viel, viel schlechter ist, zweitens müßte ich da als angehender Leutnant mich auch hervortun, indem ich Spähtrupps, Stoßtrupps usw. mitmachen müßte und drittens kann ich da unter Umständen über ein Jahr eingesetzt werden. So ist es doch besser, daß ich hier bin, und ich bin auch sehr froh darüber, daß das mit dem R.O.A. nicht geklappt hat.

Was macht übrigens Peter, war er schon auf Urlaub? Er wird sicher an einem viel gefährlicheren Abschnitt eingesetzt werden, um seine Fronttauglichkeit abzulegen. Und Carli war auch bei Dir? Wenn Horst und er zusammenkommen, wollen sie mir schreiben. Wann kommt er denn zum Kommiss? Ist Walti’s Erntehilfe schon beendet? Wenn er zurückkommt kann er mir mal schreiben, wie’s war. Ich glaub', er hat’s auch nicht leicht gehabt? Und was macht das kleine Großväterchen, hoffentlich hat er meinen Brief bekommen. Also Du lässt Dir so einen feudalen Ring machen? Na ich bin ja gespannt, ob er Dir nachher auch gefällt. Ist er denn modern? Dann glaub' ich, würde er mir auch gefallen. Und wie geht’s Dir sonst, arbeitest Du noch so viel ? Kannst Du denn auch noch die Häusersache schaffen? Ich glaub’, ich muß doch mal wieder mithelfen.

Ich war gestern wieder zum Varieté. Es schien ganz gut zu sein, nach dem, was ich gehört habe. Leider hatte ich nur meine Brille vergessen und außerdem spielte sich alles im Dunkeln ab, da das Licht nicht funktionierte. An und für sich lohnt sich der lange Weg bei dem schlechten Wetter und durch den hohen Matsch auch gar nicht.

So, das wäre alles. Es grüßt Euch beide recht herzlich,

Euer Werner

Rußland, den 12.X.42

Meine liebe Mutti, lieber Großvater u. lb. Walti.

Vorgestern war mal wieder ein gewaltiger Tag in postlicher Beziehung. Erstmal war da Dein lieber Brief vom 2.Okt., den ich mit recht herzlichem Dank erhielt, ebenso ein kleines Päckchen mit Zucker, den ich mir recht sparsam aufheben werde, und der, wie immer alles, unversehrt hier eingetroffen, und von einem sehr dankbaren Sohne empfangen worden ist. Auch Papi hat an mich gedacht, in dem er mir 4 Illustrierten schickte. Nun gleich zu Deinem lieben Brief: Ich bin wirklich froh, daß Du jetzt auch mal, wo Du ja nun mit Opi allein bist, etwas für Dich tust und mal in die Stadt gehst oder ins Kino. Ja, ich möchte auch schon mal ganz gern mit Dir wieder die Stadt unsicher machen, aber ich glaube doch, da müssen wir wohl bis nach dem Krieg warten, denn mit Urlaub darf ich ja noch nicht rechnen, da kommen doch erst mal die älteren dran, die schon bald 1 1/2 Jahre hier sind. Du hast ja jetzt auch wieder Deinen kleinen Steppke, vielleicht geht er ja mit Dir und lädt Dich mal ein, oder ist er nach seiner Erntehilfe immer noch so vornehm?

Und Du willst nun Grundsteuer für 10 Jahre im Voraus bezahlen? Das sind ja bald 45000 RM. Sag mal, habt Ihr denn noch so viel, und lohnt sich das überhaupt? Allerdings braucht Ihr dann nicht mehr jeden Monat 356,- RM zu bezahlen, doch bezahlt worden ist es ja schon, und würdet Ihr Euch nicht besser stehen, wenn Ihr das Geld liegen habt und Zinsen bekommt, oder kriegt man hier auch hohe Begünstigung? Ich meine vielleicht 3 oder 4 Prozent Ermäßigung oder Zinsen? Doch, wenn später mal das Geld nichts mehr wert sein sollte, steht man sich so ja bedeutend besser, denn es geht einem nicht verloren. Ja, man muß schon kalkulieren im Krieg, sonst kann man viel falsch machen. Der Onkel Richard hat ja den richtigen Weg zu Geld gefunden, aber wer weiß, ob man nicht später denen, die am Krieg verdient haben, das Geld wieder abnimmt?

Ja, studieren möchte ich schon, und zwar so bald es geht, und ich kann auch dankbar sein, daß mir die Mittel dafür zur Verfügung stehen. Aber die Bestimmungen sind doch nicht so einfach, wie Du Dir denkst; ich muß nämlich nicht 1 Jahr, sondern 3 Jahre Soldat sein, und da hab ich wohl noch ein bisschen Zeit.

Es ist so lieb von Dir und ich kann Dir gar nicht genug danken, daß Du und auch alle anderen so lieb an mich denken, nun sind wieder 2 große und so viele kleine Päckchen unterwegs. Wenn nur alles gut ankommt, ich freu' mich ja schon so sehr darauf und werde hoffentlich nicht von den vielen schönen Sachen krank. Daß Du die andere Paketmarke aufheben willst, ist sehr richtig. Leg’ auch die heutige einige Zeit zurück, und ebenso die Luftpostmarke nur für besondere Anlässe. Es hat nämlich seinen Grund, und es ist auch der Grund, warum ich heut' Dir mal wieder einen Luftpostbrief schreibe. Paß auf: Nachdem wir nun ein viertel Jahr lang, (Morgen ist übrigens genau ein viertel Jahr rum, seitdem ich in Rußland bin) in einer Stellung gelegen haben, die wirklich ruhig und friedensmäßig war, nachdem wir nichts als Bunker gebaut haben und uns mit allen nur erdenklichen Mitteln für den Winter vorbereitet haben, so und so oft in andere Bunker gezogen sind (vorgestern nämlich sind wir Funker in einen neu eingerichteten Bunker eingezogen, um uns hier häuslich niederzulassen) nachdem wir nun tatsächlich alle geglaubt hatten, man würde uns in Ruhe lassen, und uns dementsprechend anstrengten, müssten wir natürlich auch mal etwas tun für unser Geld. Was gestern noch Parole war, hat' sich heut bewahrheitet: Wir kommen weg: Wann genau und wohin, weiß keiner, jedenfalls noch im Laufe dieser Woche. Ja Kommiss ist nun immer Beschiß gewesen. Du brauchst Dir nun natürlich noch keine Sorgen zu machen, ich werde Dich natürlich auf dem Laufenden halten, und zwar noch mehr als früher. Die Post geht selbstverständlich laufend weiter. Es ist nur besser, wenn Du die Marken dann aufhebst, bis ich Dir weiteres mitgeteilt habe. Daher auch noch eine Bitte: nummeriere bitte von jetzt ab, wie ich es tun werde, getrennt Päckchen und Briefe. So kann man besser sehen, ob etwas verloren gegangen ist.

Eben komme ich von einer zweistündigen Störungssuche, die Leitung war zerschossen. Bis zum Knie sind wir in den Schlamm gesackt. Ich bin der Länge nach hingesegelt bei der Dunkelheit und dann regnet es in einer Tour; das war vielleicht ein Mist, ich kann Dir sagen. Und gleich muß ich auf Wache ziehen. Inzwischen sind auch wieder neue Nachrichten eingelaufen, nach denen alle Kompanien der Reihe nach eine kurze Ausbildung erhalten sollen, so daß wir wahrscheinlich hier noch wieder zurückkommen. Vielleicht bleiben wir dann ja noch hier, vielleicht hauen wir dann auch ab und müssen womöglich noch ranrobben. Eigentlich kann man sich das ja auch gar nicht denken, aber man muß sich eben den Plänen der Herren da oben fügen. Das ewige Umziehen bin ich ja nun gewohnt, und alles, was man beim Kommiss macht, ist umsonst getan. Na ja, ich sag mir, abwarten und Tee trinken. Erstens kommt es anders u. zweitens als man denkt. Hoffentlich haben wir Glück. Also Sorgen machen ist natürlich nicht am Platze. Meine Sorge wäre nur die Post, daß ich wenigstens die alle erhalte, sonst ist mir alles Wurst.

Na, und Euch geht’s sonst hoffentlich gut, wie es mir ja auch geht. Übrigens ist es prima, daß Du die Filmwelt kriegen kannst, das Blatt interessiert mich noch. Papi versorgt mich auch immer so lieb mit Illustrierten. Na, hoffentlich kann ich mir nun noch den Pudding kochen und die anderen schönen Sachen genießen. Nur nicht zu schwarz sehen.

Ich schreib Euch morgen wieder. Drückt den Daumen, daß alles klappt und seid alle drei recht herzlich gegrüßt von Eurem alten Sohn, Bruder und Enkel,

Werner

Rußland, den 14.X.42

Meine liebe Mutti, lieber Walti u. lieber Opi!

Meinen letzten Luftpostbrief werdet Ihr hoffentlich erhalten haben, in welchem ich Euch voll Begeisterung den Empfang Eurer lb. vielen Post mitteilte.

Zu Deinem lieben Brief u. der Karte: Also Du erhälst meine Post immer regelmäßig, das freut mich sehr; ich gebe mir aber auch immer Mühe, Euch laufend zu benachrichtigen, denn so wie Ihr an mich denkt, ist gar nicht wieder gutzumachen. Nun bist Du schon wieder und packst so ein schleierhaftes Paket für mich: das hagelt ja jetzt nur so. Und wie Du schreibst auch von Papi. Ich bekomme sehr oft Illustrierten von ihm, allerdings hab ich lange nichts Schriftliches von ihm gehabt. Und Du hast jetzt eine Gelegenheit, die Filmwelt zu bekommen? Du gibst Dir viel zu viel Mühe! Ich glaube, ich bestelle sie beim Verlag, da bekomme ich sie laufend zugeschickt und Du hast nicht die Arbeit, was meinst Du? Ja, zum Zeichnen finde ich gar keine Gelegenheit mehr, Du hast recht, das will ich nicht aufgeben. Bücher haben wir hier bestimmt genug, und einer bekommt hier auch das Fremdenblatt, so daß wir zu lesen immer genügend haben. Bis jetzt hatten wir ja eigentlich wenig Gelegenheit , denn den ganzen Tag bauten und arbeiteten wir und abends ( es wird nun sehr früh dunkel) haben wir nur ein paar kleine Kerzen, da kommt man gar nicht zum lesen. Jetzt dagegen, seitdem man von einer Versetzung murmelt, tut natürlich kein Mensch mehr etwas, wir stehen spät auf, lesen und schreiben, schlafen und essen. Leider ist ja der Zustand nur vorübergehend, denn in 5 Tagen komme ich zu einer Funkübung für einige Tage, Auch die Kompanien werden herausgezogen und ausgebildet. Das will natürlich viel heißen. Doch gebe Gott, das alles nur halb so schlimm ist, wie es aussieht. Alle haben einen Knast, denn keiner möchte jetzt noch im Winter einen Angriff machen. Aber ich glaube ja nicht dran. Mir ist die Hauptsache, ich bekomme meine Post, die leider für die paar Tage dann nicht nachkommt. Nun verleben wir hier noch eine paar schöne Tage in einem neuen, kleinen Bunker, der hochherrschaftlich eingerichtet ist, mit Radio!!!. Stell Dir vor, ich wohne hier mit noch einem (einem Lehrer) zusammen ganz allein. Bei dem augenblicklich herrschenden, ungemütlichen Wetter sitzen wir in unserer Bude und wälzen große Probleme. Das macht mir sehr viel Spaß, denn man kommt geistig nicht ganz auf den Hund.

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9783847638322
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