Читать книгу: «Beruf der Woche - Teil 2»
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Maskenbildner: Kreativer Beruf mit miesen Jobchancen An Theatern und Filmsets ist ihre Arbeit entscheidend. Doch die Berufsaussichten für Maskenbildner sind düster. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Mediator: Streitereien sind ein Job für den Schlichter Nicht immer müssen im Streitfall Gerichte für eine Lösung bemüht werden. Oft helfen Mediatoren, einen Konflikt zu lösen. Unser Beruf der Woche.
Meteorologe: Fürs Wetter zuständig, aber nicht verantwortlich Meteorologen tun mehr als nur das Wetter vorauszusagen. Doch ihr Ansehen ist schlecht, freie Stellen gibt es wenig. Wir zeigen ihren Joballtag im Beruf der Woche.
Motologen: Helfer bei Bewegungsstörungen Motologen helfen Kindern bei motorischen Problemen. Sie achten nicht nur auf die Bewegung, sondern berücksichtigen auch die Psyche. Das fördert die Entwicklung.
Paarberater: Coaching für die Liebe Wenn es in der Beziehung kriselt, können Paarberater helfen. Sie leiten als unbefangene Dritte die Partner an, ihre Probleme zu analysieren und eine Lösung zu finden.
Perückenmacher: Haarpracht aus Handarbeit Bei Haarausfall können Perückenmacher helfen. Sie stellen die künstlichen Haarteile in Handarbeit her. Doch es gibt nur noch wenige, die das Handwerk beherrschen.
Profiler: Den Mörder verstehen Wenn ein Mord unaufgeklärt bleibt, kommen Profiler zum Einsatz – sie versetzen sich in die Perspektive des Täters. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Puppendoktor: Sprechstunde für Spielzeugpatienten Arm ab, Kopf weg – was nun? Puppendoktoren heilen die Gebrechen von Teddy, Puppe und Marionette mit handwerklichem Geschick. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Requisiteur: Auf die Ausstattung am Set kommt es an Vom Feuerzeug bis zur Wohnzimmereinrichtung: Requisiteure besorgen alles, was wir im Film sehen. Sie brauchen viel Improvisationstalent, zeigt unser Beruf der Woche.
Restauranttester: Ganz anders als bei Christian Rach Der Berufsalltag von Restauranttestern hat mit der beliebten Fernsehsendung wenig zu tun. Echte Tester arbeiten wie Unternehmensberater für die Gastronomie.
Sattler: Sattel, Sitz und Handtasche herstellen Von der Geldbörse über den Pferdesattel bis zum Pkw-Sitz: Sattler werden dringend gesucht – und gut bezahlt. Das Jobporträt im Beruf der Woche.
Schäfer: Traditionsberuf mit Naturschutzaufgaben Die Arbeit von Schäfern ist seit Jahrhunderten gleich. Aber die Einnahmequellen haben sich verändert: Heute steht die Landschaftspflege im Fokus. Der Beruf der Woche.
Schirmmacher: Ein guter Regenschirm hält ein Leben lang Keine zehn Schirmmacher gibt es noch in Deutschland. Arbeitsmangel haben die Letzten ihres Standes aber nicht. Vielmehr klagt die Branche über Nachwuchsprobleme.
Schlafberater: Experten für guten Schlaf Ist es die falsche Matratze? Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Schlafberater beraten die Leidenden, behandeln dürfen sie aber nicht. Unser Beruf der Woche.
Schneckenzüchter: Slow-Food der besonderen Art Schnecken gelten als Delikatesse, die Schneckenzucht ist eine lukrative Nische in der Landwirtschaft. Im Beruf der Woche zeigen wir den Joballtag von Schneckenzüchtern.
Schuhmacher: Maßanfertigungen für die Füße Schuhe sind ein Industrieprodukt, individuelle Anfertigungen nur noch selten. Dennoch wählen insbesondere Frauen den Beruf des Schuhmachers. Unser Beruf der Woche.
Schuldnerberater: Sozialarbeiter und Finanzexperte Krankheit oder Arbeitslosigkeit: Die Gründe für Überschuldung sind vielfältig. Wenn die Schulden über den Kopf wachsen, helfen Schuldnerberater. Der Beruf der Woche.
Seelotsen: Berater für den Kapitän Mit einem 370 Meter langen Schiff im Hamburger Hafen manövrieren? Da braucht der Kapitän Hilfe von Seelotsen. Wie sieht ihr Joballtag aus?
Seiler: Ein Handwerk, das alles zusammenhält Schon in der Antike wurden Seile von Hand hergestellt. Heute arbeiten Seiler mit Maschinen und haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Jobs mit Zukunft: Solarteur – ein Beruf mit sonnigen Aussichten Egal ob Fotovoltaik, Wärmepumpe oder Solarthermie: Solarteure sind Experten für erneuerbare Energien und handwerkliche Multitalente. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Spielervermittler: Strippenzieher für Sportlerkarrieren Der Ruf von Spielerberatern ist schlecht, der Verdienst dafür umso besser – wenn sie erfolgreich sind. Doch es gibt viele schwarze Schafe. Unser Beruf der Woche.
Tatortreiniger: Wohnungen von Toten säubern Wo andere die Flucht ergreifen, sind sie im Einsatz: Tatortreiniger säubern Leichenfundorte. Die Arbeit ist heftig – trotzdem gibt es mehr Bewerber als freie Stellen.
Vermessungsingenieur: Die Welt-Vermesser Vor jedem Bauvorhaben vermessen Geodäten die Landschaft und klären die Besitzverhältnisse. Vermessungsingenieure werden dringend gesucht, zeigt der Beruf der Woche.
Wasserbauer: Straßenbauer für den Fluss Nicht nur Straßen auf dem Land müssen gebaut und gewartet werden. Für die Instandhaltung der Wasserstraßen sind Wasserbauer zuständig. Ihr Job im Beruf der Woche.
Weihnachtsmann: Ein echter Stress-Job Er trägt Rauschebart, fährt einen stylischen Schlitten und hat viele Doubles. Ein Gespräch mit dem Weihnachtsmann, dem echten natürlich.
Zapfenpflücker: Arbeitsplatz in der Baumkrone Auf Bäume klettern als Lebensunterhalt: Zapfenpflücker sammeln Baumsamen aus bis zu 60 Metern Höhe. Von ihrem Arbeitsergebnis hängt die Forstwirtschaft ab.
Zugbegleiter: Achtung, Kontrolleur! Als Fahrschein-Prüfer allein wollen Zugbegleiter nicht verstanden werden. Sie sehen sich als Servicemitarbeiter. Der Joballtag von Schaffnern im Beruf der Woche.
Zirkuspädagogen: Artist, Pädagoge und Therapeut in einem Seiltanzen, jonglieren, Einrad fahren: Zirkuspädagogen bringen Kindern spielerisch Motorik bei. Der Bedarf an den Pädagogen wächst. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
Weitere E-Books
Impressum
[nächster Beitrag]
[Inhaltsverzeichnis]
Einleitung
Beruf der Woche - Teil 2
Schon mal einen Tatortreiniger oder Puppendoktor bei der Arbeit über die Schulter geschaut? Von Maskenbildner bis Zirkuspädagoge: Insgesamt 28 außergewöhnliche Berufsbilder sind in der Artikelsammlung „Beruf der Woche“ enthalten. Versetzen Sie sich mit einem Profiler zusammen in die Perspektive eines Mörders oder erfahren Sie warum die Seelotsen unerlässliche Berater von jedem Kapitän sind.
Hier finden Sie eine Übersicht aller E-Books von ZEIT ONLINE www.zeit.de/ebooks.
[nächster Beitrag]
[Inhaltsverzeichnis]
Maskenbildner
Kreativer Beruf mit miesen Jobchancen
An Theatern und Filmsets ist ihre Arbeit entscheidend. Doch die Berufsaussichten für Maskenbildner sind düster. Ihr Joballtag im Beruf der Woche.
VON MARKUS SCHLEUFE
Wenn Rabi Akil an einem Menschen Hand anlegt, erkennt man diesen hinterher oft nicht wieder. Akil arbeitet als Chefmaskenbildner bei der Bremer Theater GmbH. In seiner Werkstatt werden junge Menschen zu Greisen, aus Dünnen werden Dicke, aus Menschen Tiere. "Geht nicht, gibt’s für uns Maskenbildner nicht. Wir müssen immer einen Weg finden, eine Verwandlung zu realisieren", sagt Akil.
Nach Bildvorlagen oder selbst erstellen Zeichnungen werden Masken, Perücken, Bärte oder sogar ganze Körperpartien angefertigt. Alles in Handarbeit und individuell an den Träger angepasst. Die Masken werden nach Gesichtsabdruck des Schauspielers angefertigt und passen keinem anderen. Jedes angefertigte Teil ist somit ein Unikat. Auch Perücken und andere Haarteile wie Bärte oder Körperbehaarung stellen Maskenbildner selbst her. Dabei müssen sie die Arbeit von Perückenmachern beherrschen, denn die Haarteile sind allesamt Strähne für Strähne selbst geknüpft.
Und immer müssen sie den Vorstellungen der Regisseure gerecht werden und auf die Ansprüche der Schauspieler Rücksicht nehmen. Das ist oft nicht leicht. Eine gute Kommunikation mit allen Produktionsbeteiligten gehört zum Arbeitsalltag. Auch für den Einkauf von Materialien sind die Maskenbildner häufig zuständig.
Der Arbeitstag verläuft zumeist zweigeteilt – sofern keine Vormittagsvorstellungen anstehen. Dann nutzen die Fachkräfte den Vormittag für die Produktion, stellen in der Werkstatt die Masken und Perücken her, am Nachmittag bereiten sie die Schauspieler vor und stehen auch hinter der Bühne parat. Werden während der Aufführung Kostüme und Masken gewechselt, muss es schnell gehen. Oft arbeiten mehrere Maskenbildner zugleich hinter der Bühne. Bei aufwendigen Kostümen ist das Schminken und Umgestalten im Akkord. "Wir tragen aber nicht nur einfach Make-up auf. Wir verändern durch Farbakzente den Gesichtsausdruck komplett. Ein Gesicht zu schminken ist für uns wie ein Bild zu malen", sagt der Maskenbildner Akil.
Erst seit fünf Jahren ist der Beruf des Maskenbildners ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Zuvor trug der Beruf die Bezeichnung Theaterfriseur. Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt dual. Der Frauenanteil in dem Beruf ist hoch. Die Hochschule für Bildende Künste in Dresden bietet zudem den Studiengang Maskenbild an.
Ob Studium oder Ausbildung: Der Stoff ist vielseitig und reicht von den Fächern Theatergeschichte bis Chemie. "Wir arbeiten mit unterschiedlichen, oft auch gesundheitsschädlichen Materialien", sagt Akil.
Neben Kreativität, Vielseitigkeit und handwerklichem Talent sollten angehende Maskenbildner Organisationstalent mitbringen. Anstellungen finden Maskenbildner bei Theatern, Film- und Fernsehen und in der Werbung. Viele sind angestellt, einige arbeiten freiberuflich. Doch die Berufsaussichten sind in Zeiten von leeren Kassen der Kommunen nicht rosig. Besonders im Kulturbereich wird gespart, nur wenige Theater stellen neue Fachkräfte ein. Überstunden gehören zum Berufsalltag, bezahlt werden sie selten. "Ich sehe viele Probleme für die nächste Generation von Maskenbildnern", sagt Akil. Trotzdem würde er niemandem von der Berufswahl abraten. "Dieser Beruf ist einer der schönsten."
Gehalt: ca. 1600 bis zu 3000 Euro/brutto, je nach Berufserfahrung
Arbeitszeit: ca. 40 Stunden/Woche
Ausbildung: staatlich anerkannter, dualer Ausbildungsberuf; Dauer drei Jahre; Weiterbildung zum Meister möglich
[nächster Beitrag]
[Inhaltsverzeichnis]
Mediator
Streitereien sind ein Job für den Schlichter
Nicht immer müssen im Streitfall Gerichte für eine Lösung bemüht werden. Oft helfen Mediatoren, einen Konflikt zu lösen. Unser Beruf der Woche.
VON MARKUS SCHLEUFE
Zu lautes Hundegebell, lärmende Kinder oder Laub aus dem Garten des Nachbarn: Jahr für Jahr beschäftigen Millionen Fälle von Nachbarschaftsstreitigkeiten die deutschen Gerichte. Dabei wären viele Konflikte einfach beizulegen, wenn die Streithähne nur miteinander reden könnten. Doch genau das ist nach jahrelangen Auseinandersetzungen nicht mehr möglich. Dann kann ein Schlichter helfen.
Thomas Robrecht ist so ein Schlichter. Er arbeitet als Mediator und ist zudem Vizevorsitzender des Bundesverbandes Mediation e.V. Es sei eine Herausforderung, die Streitparteien überhaupt wieder an einen Tisch zu bekommen, erzählt er. "Viele Menschen wollen einen Konflikt lösen, wissen aber nicht wie. In einem Streit werden Dinge oft nur noch schwarz und weiß gesehen. Die Beteiligten haben einen Tunnelblick und können nicht mehr rational entscheiden. Mediation ist dann so etwas wie der verlängerte gesunde Menschenverstand", sagt Robrecht.
Die Schlichter versuchen, bei den Streithähnen die Selbstlösungsfähigkeit von Konflikten wieder herzustellen. Ziel ist es, wieder eine Verständigung beider herzustellen. "Wer sich verstanden fühlt, entspannt. In diesem Zustand können Menschen einen eigenen Lösungsweg finden", sagt Robrecht.
Aber Schlichten will gelernt sein. Mediatoren müssen Konfliktlösungs- und Gesprächsführungsstrategien beherrschen. Sie müssen unabhängig bleiben, dürfen nicht Partei für eine Seite ergreifen und den Konflikt auch nicht inhaltlich bewerten. "Wir sind Vermittler, keine Schiedsrichter. Der Mediator bezieht nicht Position zum Inhalt, sondern versucht herauszufinden, was einen Menschen beschäftigt", erklärt der Verbandsvorsitzende.
Was ärgert wen? Wo liegt das Ausgangsproblem? Schritt für Schritt wird ermittelt, was sich beide Parteien wünschen. Die Konfliktparteien werden gleichermaßen ernst genommen. Dabei darf sich der Mediator nicht aus der Ruhe bringen lassen. Schlichter brauchen überdurchschnittliche soziale und psychologische Kenntnisse, sie müssen sicher auftreten können und empathisch sein.
Der Beruf des Schlichters ist vergleichsweise neu, die Berufsbezeichnung nicht geschützt und die Tätigkeit nicht staatlich anerkannt. Viele Mediatoren haben Psychologie oder Pädagogik studiert, andere sind Juristen. Erlernen kann man die Mediation durch ein Studium oder durch eine Ausbildung, angeboten von Fachverbänden und Ausbildungsinstitutionen, die etwa 200 Stunden in Anspruch nimmt. Für Rechtsanwälte, die zusätzlich in der Mediation tätig sein möchten, regeln die Rechtsanwaltskammern die Ausbildungsbestimmungen.
Mediatoren können in beinahe jeder Lebenslage helfen, ihre Einsatzfelder sind so vielfältig wie die Anlässe für Streitereien. Entsprechend gibt es viele Möglichkeiten zur Spezialisierung. Besonders häufig werden sie zur Schlichtung von Konflikten in Familien, bei Scheidungen und an Schulen eingesetzt. Aber auch in der Wirtschaft oder im Bereich Umwelt muss geschlichtet werden. Hin und wieder auch in der Politik, wie etwa im Streit um den Stuttgarter Hauptbahnhof.
Viele Mediatoren sind selbstständig, manche größere Unternehmen beschäftigen Schlichter auch als Festangestellte – beispielsweise in der Personalentwicklung. Sie vermitteln dann bei Konflikten in Arbeitsteams. "Die Hürde, einen Mediator bei innerbetrieblichen Problemen von außen zu holen, ist groß. Da bietet es sich an, einen Mediator aus dem eigenen Haus hinzuzuziehen", sagt Robrecht.
Die Jobchancen sind gut. Der Bundesverband Mediation schätzt, dass der Bedarf an Schlichtern auch zukünftig wachsen wird. "Die Welt wird immer komplexer, immer schnelllebiger. Da sind Konflikte vorprogrammiert."
Gehalt: zwischen 60 und 250 Euro pro Stunde, abhängig von der Spezialisierung
Ausbildung: nicht staatlich geregelt
Arbeitszeit: variiert
[nächster Beitrag]
[Inhaltsverzeichnis]
Meteorologe
Fürs Wetter zuständig, aber nicht verantwortlich
Meteorologen tun mehr als nur das Wetter vorauszusagen. Doch ihr Ansehen ist schlecht, freie Stellen gibt es wenig. Wir zeigen ihren Joballtag im Beruf der Woche.
VON MARKUS SCHLEUFE
Schnee und Glatteis, Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich. Den Frust über die klirrende Kälte bekommen Meteorologen ab. "Ja, wirklich wahr! Sie glauben nicht, wie viele Mails wir bekommen, in denen wir für das Wetter verantwortlich gemacht werden", erzählt Dorothea Paetzold. Sie ist als Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst tätig. "Das ist natürlich Blödsinn. Wir machen das Wetter nicht – wir sagen es nur voraus."
Paetzold arbeitet in der Vorhersageabteilung und erstellt Wettervorhersagen und Wetterwarnungen. Dazu wertet sie die Daten aus, die in den Wetterbeobachtungsstationen gesammelt werden, sie greift auf Computermodelle und Satellitenaufnahmen zurück und verlässt sich auch auf eigene Erfahrungen und die von Kollegen.
"Intuition spielt eine große Rolle bei der Wettervorhersage. Mit der Zeit entwickelt man einen sechsten Sinn für das Wetter", sagt Paetzold.
Allerdings tun Meteorologen weit mehr, als sich mit Vorhersagen zu beschäftigen. Das Berufsfeld ist vielfältig und reicht bis zur Entwicklung neuer Rechenmodelle, was eigentlich ein Job für Mathematiker und Informatiker wäre. Daneben gibt es verschiedene Spezialgebiete: Agrarmeteorologen beispielsweise beschäftigen sich mit dem Pflanzenwachstum im Zusammenhang mit dem Klima. Ihre Arbeit ist für die Landwirtschaft sehr wichtig, denn sie sagen voraus, wann welches Ungeziefer auftreten kann und welche Spritzmittel unter welchen Wetterbedingungen sinnvoll sind.
Medizinmeteorologen dagegen befassen sich mit dem Wetter in Zusammenhang mit Allergien. Sie beurteilen die Klimawerte in unterschiedlichen Regionen, beschäftigen sich mit regionaler Lufthygiene und Ozonaktivitäten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind wiederum für den Tourismus in Kurorten sehr wichtig.
Hartes Studium, wenig freie Stellen
Die Meteorologie hat sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. Heute bilden Computerberechnungen das Fundament zur Wettervorhersage. Außerdem wird das Wetter vermehrt durch Automaten beobachtet. "Früher haben das erfahrene Wetterbeobachter gemacht. Heute registrieren Maschinen die Daten", sagt Paetzold.
Für den Beruf ist ein Studium der Meteorologie nötig. Mathematik, Physik und Chemie gehören zum Lehrstoff. Das Studium hat es in sich, die Abbrecherquote ist hoch. Nur einige Dutzend Studenten schließen jede Jahr erfolgreich ab. Entsprechend gibt es in Deutschland nur einige hundert Meteorologen. Sie arbeiten unter anderem in den Niederlassungen des Deutschen Wetterdienstes, aber auch in privaten Unternehmen, die beispielsweise Klimagutachten erstellen.
Die Chancen auf einen Arbeitsplatz sind trotz der geringen Ausbildungszahlen auch nur mäßig. Freie Stellen gibt es für Meteorologen wenig. Hinzukommen unattraktive Arbeitszeiten. Abhängig von der Spezialisierung müssen Meteorologen im Schichtdienst, an Feiertagen und am Wochenende arbeiten.
Und schließlich brauche man in diesem Beruf noch ein dickes Fell, sagt Paetzold. Besonders hohe Wertschätzung gebe es für ihren Job nicht. "Jeder meint, das Wetter besser voraussagen zu können. Wenn wir Meteorologen dann danebenliegen, müssen wir mit bissigen Kommentaren leben."
Gehalt: variiert, abhängig vom Arbeitgeber, beim Deutschen Wetterdienst als Bundesbeamter Anfangsgehalt A13, teils aber auch Besoldung nach Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT)
Arbeitszeit: 38 bis 40 Stunden/Woche
Ausbildung: Studium der Meteorologie
Бесплатный фрагмент закончился.