Читать книгу: «Handbuch Schulbibliothek», страница 5
2.5 Funktionsbereiche der Schulbibliothek
Eine Schulbibliothek gliedert sich in folgende Funktionsbereiche (s. www.schulmediothek.de, Abruf 17.08.2017):
1. Eingangsbereich
2. Verbuchung
3. Katalog* und Information
4. Buch- und Medienpräsentation, Regale
5. Lern- und Arbeitsbereich
6. Lese- und Kommunikationsbereich
7. Veranstaltungsbereich mit oder ohne Bühne oder Podest
8. Weitere Funktionsbereiche (zum Beispiel Büro für die Verwaltung, Studio mit spezieller Hard- und Software für die Produktion von Filmen, Hörspielen …)
Es wird empfohlen, die Funktionsbereiche der Bibliothek so zu gliedern, dass sich betreuungsintensive und Kommunikationsbereiche (z.B. Online-Katalog, Zeitschriftenlesebereich, Sofaecke, Tisch für Brettspiele) möglichst in der Nähe von Eingangszone und Verbuchungstheke befinden. Relativ geräuscharme Zonen (zum Beispiel Einzel- oder Kleingruppenarbeitsplätze) wird man eher im hinteren Teil eines Raumes ansiedeln (Prinzip des fallenden Lärmpegels). Am Beispiel des hier abgebildeten Grundrisses lässt sich die Anordnung der Funktionsbereiche im Folgenden gut erläutern.
Der Eingangsbereich (1) ist hier mit Garderobe und Taschenschränken ausgestattet. Ob diese Elemente in einer Bibliothek erforderlich sind, hängt von der zentralen Infrastruktur der Schule ab. In den meisten Fällen hat sich aber eine offene oder geschlossene Ablage für Schultaschen, Turnbeutel, Zeichenblock u.a. auch dann bewährt, wenn es zentrale Schliessfächer gibt. Im Eingangsbereich sind auch Geräte wie Kopierer und Drucker gut untergebracht, denn diese werden zwischendurch auch gerne von Personen genutzt, die sonst nur selten in die Bibliothek kommen. Der Eingangsbereich bietet somit die Chance, genau diese Personen auf die weiteren Angebote der Bibliothek aufmerksam zu machen. Im vorliegenden Grundriss gibt es ein Präsentationsmöbel, auf dem neue Bücher und aktuelle Broschüren ausgestellt werden. Ergänzend können Pinnwände, Plakatständer oder ein Bildschirm aufgestellt werden, um zum Beispiel die Ergebnisse von Bibliotheksprojekten zu präsentieren oder Veranstaltungen anzukündigen. Wo es machbar ist, sollte der Eingangsbereich einen Einblick in die Bibliothek geben, also zur Bibliothek offen sein und nach draussen Glaswände und -türen besitzen. In unserem Beispiel geht er unmittelbar in den Lese- und Kommunikationsbereich (6) über, der hier mit einem Zeitschriftenregal und einer mobilen Sitzgruppe versehen ist. Wer von draussen hereinschaut, sieht so einen offenen, mit bunten Sesseln, Sitzsäcken und niedrigen Tischchen ausgestatteten Bereich und bekommt Lust, die Bibliothek zu betreten.
Der Verbuchungs- oder Ausleihbereich (2) ist hier mit gutem Blick zum Eingang und in den Bibliotheksraum platziert. Die halbrunde Theke bietet genügend Platz, um dort die anfallenden bibliothekarischen Arbeiten zu erledigen. Ausserdem können vorbestellte Bücher bereitgehalten und CDs/DVDs gelagert werden, von denen oft nur die Hüllen frei präsentiert werden. Eine ausreichend dimensionierte Theke ist auf jeden Fall zwingend erforderlich, denn ein separates Büro für das Bibliothekspersonal steht äusserst selten zur Verfügung. Diese Aufgabe erfüllt hier der „Background“ der Theke, der mit einer Mitarbeitergarderobe, zwei abschliessbaren Schränken, zwei offenen Regalen und zwei Bücherwagen gut bestückt ist. Auch in einer Präsenzbibliothek, in der keine Medien ausgeliehen werden, ist ein solcher Arbeitsbereich erforderlich, der dann allerdings reduziert werden kann und oft nur aus Schreibtisch, Schrank und/oder Regal besteht.
Gegenüber der Theke und im Blick des Thekenpersonals befinden sich in unserem Beispiel die Computerplätze. Diese Anordnung ist sinnvoll, um den Schülern leichter Hilfestellung leisten zu können. Auch eine gewisse Kontrolle dessen, was sich auf den Bildschirmen „tummelt“, ist so leichter möglich. Sofern ein zentraler Drucker installiert ist, können von der Theke aus auch die Ausdrucke gesteuert werden.
Die Buch- und Medienpräsentation (4) ist hier das Herzstück des Raumes, flankiert an den Längsseiten von Tischen mit 2er-Sitzplätzen, auf der anderen Seite von kleineren Wandregal-Einheiten. Die erste und letzte Reihe der Regale ist rollbar und bietet sowohl in der Tischzone im hinteren Teil des Raumes als auch in der Kommunikationszone vorne die Möglichkeit, den Raum für Veranstaltungen zu vergrössern. Solche flexibel nutzbaren Bereiche sind in allen Schulbibliotheken sinnvoll. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Bibliotheksraum, desto flexibler sollte das Mobiliar sein.
Die Regalzone ist im vorliegenden Grundriss sehr geradlinig strukturiert. Grundsätzlich bieten Regale jedoch immer die Möglichkeit, sie zur Gliederung des Raumes, zur Nischenbildung und als Raumteiler zu verwenden. Einige Beispiele sind auf Seite 46 dargestellt.
Zusätzlich gibt es runde Regalformationen, die sich in Kombination mit Sitzplätzen hauptsächlich zur Schaffung von Kommunikations- und Lesezonen für Kleingruppen eignen. Die Gliederung des Raumes mit Hilfe von Regalen ist dann sinnvoll, wenn es in einem offenen Raum deutlich abgegrenzte Bereiche geben soll. Diese Bereiche können durch ihre Inhalte oder durch spezifische Benutzergruppen motiviert sein. So lässt sich zum Beispiel ein Präsenz- und Nachschlagebestand mit zugeordneter Tischformation abgrenzen oder ein geschützter Bereich für Grundschüler in einer Grund- und Hauptschule schaffen. Auch „verwandte Bestandsgruppen“ können Einheiten bilden, zum Beispiel alle Medien rund um Sprachen oder alle Medien zu naturwissenschaftlichen Fächern. Bei der Aufstellung ist jedoch grundsätzlich der Lichteinfall zu beachten, wenn möglich, sollten die Regale senkrecht zum Lichteinfall angeordnet werden.
Doch zurück zu unserem Beispielgrundriss und zum nächsten Funktionsbereich, dem „Bibliothekskatalog“. Eine ausgeprägte Katalogzone (3) gibt es in diesem Grundriss nicht. Die Recherchen im Bibliotheksbestand können vielmehr an drei Stehpulten getätigt werden, die an den Stirnseiten der Regale und im Lern- und Arbeitsbereich platziert sind. Im Zeitalter der Online-Kataloge ist eine eigene Katalogzone im Prinzip nicht mehr notwendig. Bei entsprechender Bibliothekssoftware* lässt sich eine Katalogrecherche von jedem beliebigen internetfähigen PC in der Bibliothek oder ausserhalb durchführen. Hat man keinen Online-Katalog, hängt es von der Anzahl der gekauften Lizenzen ab, wie viele Katalogplätze in der Bibliothek angeboten werden können. Es versteht sich von selbst, dass diese Plätze dann einer speziellen Kennzeichnung bedürfen.
Der Lern- und Arbeitsbereich (5) befindet sich in unserer Beispielplanung im hinteren Teil des Raumes, angeordnet in 2er- und 4er-Tischen. Ausserdem sind an den Regalstirnseiten noch Einzelsitzplätze in unmittelbarer Zuordnung zu den Regalen angegliedert. Insgesamt weist diese Schulbibliothek ohne Einberechnung der Computerplätze 45 Arbeitsplätze aus, das heisst – bei einem Klassenteiler von 30 – Arbeitsplätze für eineinhalb Klassen. Hinzu kommen noch 17 Sessel und Sitzsäcke und fünf Computerplätze. Das ist für eine Schulbibliothek, die – wie in diesem Fall – täglich von rund 500 Schülern besucht wird, wahrlich kein Luxus.
Das Portal www.schulmediothek.de sieht in der Schulbibliothek Arbeitsplätze für eine Schulklasse vor und auch Renate Kirmse empfiehlt in ihrem Praxisbuch Schulbibliothek: „Eine ausreichende Anzahl an Tischen und Stühlen für mindestens eine Klasse – besser noch für zwei – sollte bereitstehen, wenn Unterricht in der Bibliothek auch tatsächlich möglich sein soll (Kirmse 2014, 44). Sinnvoll ist auch ein der Bibliothek zugeordneter „geschlossener bzw. abtrennbarer Seminarraum“, der Platz für eine Klasse bietet (Pernthaler 2013, 26). Bei diesen Forderungen muss man bedenken, dass es den Erfolg der Schulbibliothek beträchtlich steigert, wenn sie auch regelmässig im Unterricht genutzt wird. Von Anfang an kommt so eine gewisse Selbstverständlichkeit in den Bibliotheksbesuch. Der Bereich der Arbeitsplätze muss bei einem solchen Konzept durch die erforderliche Präsentationstechnik: Leinwand und Beamer bzw. Technikwagen, interaktives Whiteboard* oder Tafel, Pinnwände, Flipchart ergänzt werden.
Fehlt noch der Veranstaltungsbereich (7), der hier in zwei Zonen des Raumes geschaffen werden kann. Die erste und die letzte Regalreihe ist in diesem Konzept auf Rollen gestellt, sodass man jeweils grössere Freiräume für Veranstaltungen schaffen kann – einmal mit, einmal ohne Tische.
2.6 Die Möblierung
Bei der Möblierung der Schulbibliothek ist besonders auf Qualität, Funktionalität, Flexibilität und Design zu achten. Hervorzuheben sind die Aspekte Qualität und Flexibilität. Qualitativ hochwertiges, langlebiges und stabiles Material ist erforderlich, weil der Schulträger in der Regel eben nicht, wie im Ladenbau üblich, nach drei bis fünf Jahren die Einrichtung erneuern kann und weil die Möbel in einer Schule und Schulbibliothek bekanntermassen einiges aushalten müssen. Freilich, Qualität hat ihren Preis, aber so manche mit „Wohnregalen“ billig eingerichtete Schulbibliothek wurde zur teuren Bibliothek, weil zum Beispiel die Fachbodeneinhängung der Regale ausbrach und die Bibliothek aus Sicherheitsgründen schon nach kurzer Zeit neu möbliert werden musste. Fachanbieter von Bibliotheksmöbeln liefern in der Regel stabiles und langlebiges Mobiliar, das mit entsprechenden Qualitätszertifikaten ausgestattet ist.
Flexibilität des Mobiliars ist aus dem gleichen Grund wichtig. Feste Einbauten vom örtlichen Schreiner sehen zwar meist sehr schön aus, sind massiv und haltbar, aber leider auch „für die Ewigkeit zementiert“. Oft lassen sich weder die Fachböden der Regale flexibel auf die Formate der Bücher und Medien hin verstellen noch können sie für die Frontalpräsentation schräg gestellt werden. Zubehör wie Medientröge oder Präsentationswände muss eigens (und meist teuer) angefertigt werden, flexible, rückstandslos wiederablösbare Fachbodenund Stirnseitenbeschriftungen sind Fehlanzeige. Die Systemmöbel von Fachanbietern hingegen sind von vornherein mit einer Fülle von Zubehör ausgestattet – vom Medientrog bis zur Beschriftungsfahne, von der Regalbeleuchtung bis zum ausziehbaren Anlesepult. Solches Mobiliar ist zwar weniger individuell, es kann aber jederzeit und in der Regel preiswert ergänzt und an neue Bedürfnisse angepasst werden. So kann es über viele Jahre hinweg genutzt werden. Hinzu kommt, dass viele Fachanbieter langjährige Nachkaufgarantien geben. Einer Erweiterung der Bibliothek „aus einem Guss“ steht also auch später nichts im Wege, beispielsweise wenn ein weiterer Raum hinzukommt oder wenn das Geld für die Beschaffung des Mobiliars „portionsweise“ freigegeben wird (was sich manchmal auch über Jahre hinziehen kann).
Damit soll natürlich nicht grundsätzlich von individuellen Einbauten abgeraten werden. Wie fast immer macht es hier die gute Mischung. Dort, wo es sinnvoll und nötig ist, zum Beispiel beim Einbau einer Sitztreppe, können örtliche Handwerker zum Zuge kommen. Sie verlegen dann im Fall der Sitztreppe auch gleich den für den Fussboden ausgewählten Teppichboden auf den Sitzflächen oder überziehen die komplette Treppe damit.
Auch das Einpassen von speziellem Mobiliar in Schrägen und Winkel kann der örtliche Schreiner oft besser leisten.
Die Empfehlungen der nationalen und internationalen Fachleute in Bezug auf Bibliotheksregale gehen eindeutig in Richtung Systemanbieter. „Bei Regalen versteht sich der Vorzug von Serienmodellen gegenüber ‚Handgeschnitztem‘ fast von selbst“ (Eigenbrodt 2009, 231). „Specialist shelving is far better than non-specialist units or shelving designed for the home or office market, and DIY (Do-it-yourself-) shelving is not recommended – for safety reasons as well as practicality“ (CILIP Primary School Library Guidelines 2017, http://primaryschoollibraryguidelines.org.uk/space/furniture, Abruf 14.08.2017).
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Auswahl der Bibliotheksmöbel sind neben Stabilität und Flexibilität natürlich auch Farbe, Form und Material. Zwar ist die Auswahl von Design und Farbe stark vom Zeitgeschmack und den persönlichen Vorlieben der Entscheider geprägt, doch es gibt auch einige objektive Gesichtspunkte. So kann die Möblierung der Schulbibliothek in Neubauten beispielsweise die Formensprache und das Farbkonzept des Gebäudes aufnehmen und weiterführen. Man gewinnt einen schönen Raumeindruck, wenn Rahmenregale mit Stahlrundrohr die Säulen oder Rundungen eines Raumes aufnehmen oder das Farbkonzept der Fensterrahmen weiterführen. In Altbauten hingegen kann es sinnvoll sein, bewusst einen Kontrapunkt zu setzen. Fachwerkräume mit weissen oder grauen Stahlregalen auszustatten statt mit Parkettboden und Holzregalen kann sehr effektvoll und modern wirken.
2.6.1 Regale
Daten und Fakten
Bibliotheksregale sind nicht einfach nur Regale – darüber wurde oben schon einiges gesagt. Einige gängige Standards seien hier stichwortartig genannt (s. www.schulmediothek.de).
Regalbreiten:
Standard: 90cm und 100cm
(Kleinere Breiten ab 50cm sind erhältlich.)
Fachbodentiefe:
25cm und 30cm, tiefere Fachböden sind möglich, aber für Schulbibliotheken nicht erforderlich. In der Regel reichen 25cm aus.
Regalhöhen:
6 Fachböden ca. 205-210cm (Griffhöhe = 180cm): für die Sekundarstufe II
5 Fachböden ca. 180cm (Griffhöhe = 150cm): max. Höhe für die Sekundarstufe I
4 Fachböden ca. 150cm (Griffhöhe = 120cm): max. Höhe für die Primarstufe
Regalkapazität:
• pro Fachboden (90-100cm breit): 30 Bücher
• Kapazität pro Regaleinheit (5 Fachböden): 150 Bücher
• Kapazität pro Doppelregaleinheit (2 × 5 Fachböden): 300 Bücher
Die lichte Weite der Regalgassen sollte 1,20 m nicht unterschreiten. Varianten: freistehende Doppelregale und Wandregale.
Wissenswertes rund um Regale
Doppelregale können je nach System auf Rollen gestellt werden; es sollte am besten eine Zweiereinheit, aber nie mehr als eine Dreiereinheit (bestehend aus einer Grundeinheit und zwei Anbaueinheiten, Höhe max. 1,80 m, fünf Fachböden) fahrbar gemacht werden, weil sonst eine Bewegung im befüllten Zustand nicht mehr problemlos möglich ist.
Grund- und Anbaueinheiten auf Rollen
Vom Gesamteindruck her unterscheidet man offene und geschlossene Regale, ausgehend von der Bauweise kann man Rahmenregale und Mittelpfostenregale unterscheiden.
Regale ohne Stirnseitenverkleidungen und Rückenwände wirken offener und lassen den Raumeindruck insgesamt heller wirken als geschlossene oder „Kas-ten-Regale“. Welcher Regaltyp verwendet wird, hängt auch von Sehgewohnheiten und -gepflogenheiten ab. So findet man in angelsächsischen und skandinavischen Ländern vorwiegend geschlossene (oft dunkle) Holzregale, während in Deutschland eine solche Ausstattung von den Schülern eher als altmodisch bezeichnet würde. Hingegen sind geschlossene helle Regale derzeit auch bei uns modern. Weitgehend „Geschmacksache“ ist es auch, ob man sich für ein Mittelpfostenregal oder ein Rahmenregal entscheidet. Mittelpfostenregale wirken eher „technisch“ und aufgrund der breiten Seitenabschlüsse schwerfällig, haben aber den Vorteil, dass sie aufgrund des geringeren Materialverbrauchs eher preisgünstig sind. Rahmenregale wirken dagegen elegant und „wohnlich“ und haben den Vorteil erhöhter Flexibilität. So kann man bei Systemen, die über zwei Mittelachsen verfügen, beispielsweise zwei Wandregale zu einem freistehenden Doppelregal zusammenfügen und vice versa. Diese Eigenschaft ist vor allem dann positiv zu bewerten, wenn die Bibliothek zunächst in einem Provisorium untergebracht wird, die Regale aber am endgültigen Standort weiterverwendet werden sollen.
Beispiele für Doppelregale mit zwei Mittelachsen
Was die Farbigkeit der Regale anbelangt, so hat sich hier die Philosophie in den letzten 50 Jahren komplett gewandelt. Heute findet man knallrote oder grasgrüne Regale wie noch in den 70ern fast nur noch in Kinder- und Grundschulbibliotheken. Gerade weil Regale längerfristig verwendet werden sollen, kommen – so die Philosophie – eher neutrale Farben wie Weiss, verschiedene Grautöne oder gar Schwarz zum Tragen. Farbe soll über die Bücher und Medien, die textile Ausgestaltung und die Sitzmöbel in die Bibliothek kommen. In jüngster Zeit verwendet man auch vermehrt farbige Stirnseitenverkleidungen für die Regale, was den Vorteil hat, dass sie sich austauschen lassen, wenn man sich in zehn Jahren an der ehemals todschicken zitronengelben Front sattgesehen hat.
Materialien
Die gängige Variante der Bibliotheksregale sind Stahlrahmenregale mit Holzfachböden (meist Buche, Birke oder Ahorn). Vollholzsysteme sind verfügbar, in der Regel aber eher im hochpreisigen Bereich. Alternativ zu Holzfachböden können auch Metallfachböden verwendet werden. Materialien für Fachböden können sein:
a. Dreischicht-Gütespanplatte mit Naturholzfurnier
b. Dreischicht-Gütespanplatte mit Kunststofffurnier (sogenannte Dekor-Fach-böden, in der Regel preisgünstiger als a.)
c. Multiplex-Platte mit Naturholzfurnier oder klar lackiert (sehr stabil, eher hochpreisig)
d. Metallfachböden aus Stahlblech mit Epoxydharzpulver beschichtet und eingebrannt.
Die Fachböden sollten hinten eine Buchanschlagsleiste haben und sich schräg stellen lassen. Hinzu kommen professionelle Fachboden- und Regalbeschriftungen sowie Bücherstützen, entweder integriert in den darüber liegenden Fachboden als Hängebuchstütze oder frei platzierbar als Winkelbuchstütze, optional mit Beschriftungsmöglichkeit.
2.6.2 Arbeitsplätze
In der Schulbibliothek sollten Arbeitsplätze für alle Formen des Lernens vorhanden sein:
• Einzeln
• Zu zweit
• In der kleinen Gruppe
• In der grossen Gruppe (= ganze Klasse)
Die Tischhöhe beträgt in weiterführenden Schulen und für Erwachsene 72cm. In Grundschulen sollten verschiedene Tischhöhen verfügbar sein, z.B. 53cm, 59cm und 64cm mit den jeweils passenden Stühlen. Als Mindestgrösse für Einzelarbeitstische werden 1,20 × 80cm empfohlen, bei Gruppentischen sollte jede Person eine Tischbreite von mindestens 80cm zur Verfügung haben (Eigenbrodt 2009, 235 u. 241). Hat man wenig Platz, so können auch sogenannte „Sägezahntische“ verwendet werden. Immer beliebter werden auch Stehtische in Verbindung mit Barhockern, die von Jugendlichen gerne für die Kleingruppenarbeit genutzt werden.
Beispiel „Sägezahntische“
Computerplätze
Infolge der fortschreitenden mobilen Technik geht man eher von einer sinkenden Anzahl von festen Computerplätzen aus. Viele Schulbibliotheken leihen Laptops oder Tablets aus oder die Schüler bringen ihre eigenen Geräte mit. In allen Fällen sollten Sicherungen an den Tischen vorhanden sein, sodass auch private Geräte beim kurzzeitigen Verlassen des Arbeitsplatzes gesichert werden können. Für Computertische mit fester Installation gilt von den Massen her das Gleiche wie für normale Arbeitsplätze, grössere Arbeitsflächen (1,20 × 80cm) sind aber von Vorteil. Zusätzlich sind Vorrichtungen für die Aufnahme der Verkabelung bzw. bestimmte Sicherungskästen vorzusehen. Sehr schön sind runde oder halbrunde Präsentationsformen, die die „Lernlandschaft Bibliothek“ auflockern.