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Editorische Notiz
Im Folgenden lesen Sie eine Auswahl aus den Beständen des Bundesarchivs. Relevante Bestände fanden sich in den Akten der persönlichen Adjutantur des Führers und Reichskanzlers (BArch NS 10), im Hauptarchiv der NSDAP (BArch NS 26), der Kanzlei des Führers der NSDAP (Dienststelle Bouhler, BArch NS 51), der Registratur der Reichskanzlei (BArch R 43/3L sowie im Bestand Neue Reichskanzlei (BArch R 43-A-II). Die aus diesen Überlieferungskontexten gesammelten Briefe sind von den Herausgebern verschiedenen Themenkomplexen zugeordnet worden: Kinderpost, Geburtstagsglückwünsche, Anliegen und Dankesschreiben, Briefe von Frauen, Gedichte, Briefe mit politischem Hintergrund, Briefe mit Bezug zur Kirche sowie Post von Personen aus dem Ausland.
Jeder Quelle sind einleitende Informationen vorangestellt. Um die Authentizität zu wahren, wurden die Briefe und Abschriften originalgetreu übernommen. Dies beinhaltet auch Tippfehler, orthografische Mängel sowie Unterstreichungen. Infolge der Anonymisierung erfolgten lediglich Änderungen bei den Absendern der Briefe. Für eine bessere Lesbarkeit wurden teilweise die Formatierungen der Quellen abgeändert. Unleserliche oder vermutete Buchstaben bzw. Wortlaute wurden mit Auslassungszeichen in eckigen Klammern gekennzeichnet. Gleiches gilt für Vermerke der Herausgeber.
[.] | ausgelassenes Wort |
[..] | zwei ausgelassene Wörter |
[...] | mehr als drei ausgelassene Wörter |
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„Lieber Onkel Adolf Hitler“ –
Kinder schreiben dem „Führer“
Die nationalsozialistische Gesellschaft war gleichgeschaltet. Der Anspruch auf die Beeinflussung der Deutschen war total – bereits bei Kindern begann die Indoktrination. Von klein auf sollten sie Teil der „Volksgemeinschaft“ sein mit dem Ziel, „gute Deutsche“ zu werden. Die Gleichschaltung des gesellschaftlichen Lebens betraf auch die Jugendorganisationen. Mit Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel wurde früh in die Erziehung eingegriffen. Mitgliedschaften darin waren verbindlich, andere Jugendorganisationen waren zuvor aufgelöst worden. Man konnte sich schwer entziehen. Die NS-Ideologie war damit Teil jugendlicher Lebenswelten. Bis ins Kinderzimmer zogen die Botschaften und Embleme des Nationalsozialismus ein, oftmals in Form heute skurril anmutenden Spielzeugs.
Die Indoktrination wirkte. Viele der an Adolf Hitler gerichteten Briefe wurden von Kindern und Jugendlichen geschrieben. Die Briefe zeigen, wie präsent Hitler als Figur bei vielen Kindern war. Er war Vorbild und Heldenfigur. „Onkel Hitler“, wie ihn viele Kinder anredeten, war vielleicht mehr als das. Er wurde zum nahen Vertrauten, dem man gefallen mochte, den man lieb haben, dienen wollte, der als Teil der Familie gewünscht wurde und dem viele Kinder nur das Beste wünschten, „[…] denn ich glaube ich habe dich gerad so gern wie meine Eltern […]“, wie es in einem Brief steht.
An den Briefen wird auch sichtbar, wie sehr einige Eltern ihre eigenen Kinder nutzten, um die Folgsamkeit der gesamten Familie, das Bild einer Idealfamilie und die volle Hingabe zu demonstrieren. Dass die Kinder zu diesen Zwecken oftmals nur missbraucht worden sind und die Briefe wohl eher von den Eltern initiiert und sogar geschrieben worden sind, ist erkennbar an Schreibstil, Schrift und Inhalt.
Ein Geburtstagsgruß
Karte mit Zeichnung, handgeschrieben, 18.04.1932
Renate H., BArch NS 26/2475
Lieber Führer Adolf Hitler.
Ich gratuliere Ihnen zum Geburtstage und wünsche Ihnen viel Glück. Wenn ich im Sommer nach München zu meinem Onkel Heinrich Himmler fahre, möchte ich auch Sie im braunen Hause besuchen.
Mit deutschem Gruß und Heil
Renate H.
Kindergebet von „kleinen Nazis“
Brief mit Motivaufkleber, handgeschrieben, 20.04.1932
Leonore und Erhard L., Hamburg, BArch NS 26/2475
Lieber, guter Herr Hitler!
Zu Ihrem Geburtstage senden wir Ihnen aus warmen Kinderherzen unsere innigsten Wünsche. Als wir unseren Eltern sagten, dass es so schade ist, dass wir für Sie garnichts tun können, weil wir erst 10 Jahre und 5 Jahre alt sind, sagten unsere Eltern: „Ihr könnt aber jeden Tag für Adolf Hitler beten!“ Und das wollen wir auch jeden Abend tun. Unser Gebet soll so heißen:
„Begleite, Gott, mit deinem Segen
Adolf Hitler auf allen Wegen!
Gib ihm Kraft mit starker Hand
Bald frei zu machen das Vaterland!“
Mit Herzl. Heilgruß
Ihre getreuen kl. Nazis, Leonore und Erhard L., Hbg.
Ein Geburtstagsgruß
Karte mit Zeichnung, handgeschrieben, 20.04.1932
Klaus H., Chemnitz, BArch NS 26/2475
Ein Geburtstagsgruß an „den Führer der N.S.D.A.P.“
Brief mit Zeichnungen, handgeschrieben , April 1932
Lili N., Berlin-Zehlendorf, BArch NS 26/2475
An den Führer der N.S.D.A.P Herrn Adolf Hitler.
Ich gratuliere Ihnen herzlichst zum Geburtstag und wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Lebensjahr und am 24. den Sieg bei den Landtagswahlen.
Lili N. (14 Jahre alt)
Berlin-Zehlendorf
Heil Hitler!
Gratulation mit Zeichnung
Brief mit Zeichnung, handgeschrieben, vor 1933
Johannes D., Dresden-Blasewitz, BArch NS 26/2476
Sehr geehrter Herr Adolf Hitler, ich gratuliere ihnen recht herzlich zu ihrem Geburtstag. Ich wünsche ihnen auch recht viel Glück. Es ist schade daß S.A. und S.S. und die Hitlerjugend, und das Jungvolk verboten ist. Aber es wird bald wieder erlaubt sein. Es grüßt sie, Johannes D.,
ich wohne in
Dresden Blasewitz.
Adolf Hitler soll Pate werden
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 14.10.1935
Joachim F., Berlin-Charlottenburg, BArch NS 51/71
Mein lieber Führer !
Da ich weiß, daß Sie uns Kinder so lieb haben und Sie noch viele Babys haben wollen, werden Sie sicher auch uns helfen. Ich habe nur Angst, daß Sie meinen Brief nicht lesen werden, da Sie immer so viel zu tun haben. Aber ich habe einen so großen Wunsch, den nur Sie erfüllen können.
Mein Schwesterchen und ich möchten noch so gerne ein Babychen haben und dazu brauchen wir Sie so nötig. Wenn Sie uns helfen daß wir eins bekommen, wird es eine große Überraschung für unsere Eltern sein. Die möchten ja auch gerne noch ein kleines Kindel, dürfen aber nichts davon wissen, nur Sie allein und ich. Darum schreibe ich auch ganz heimlich.
Mutti hat vor langem einmal gesagt: „Ja, ihr bekommt eins, wenn wir das dritte Reich bekommen und nur wenn Adolf Hitler Reichskanzler wird; der müsste dann Pate sein, dann sei sie sicher, daß Sie für das Kindel wie ein Schutzengel wären.“ Ich glaube, wir haben nur bis jetzt noch keins gekriegt, weil meine Mutti nicht sicher ist, ob Sie es tun werden. Sie brauchen nichts für das Baby zu bezahlen, denn mein Papa ist Augenarzt und meine Mutti kann ihm ja zu trinken geben. Mutti sagte neulich, ihr kriegt sicher noch ein Baby, aber jetzt wird der Führer nur noch Pate bei armen Leuten oder wo schon viele Kinder sind. Da Mutti uns doch aber nur ein Baby versprochen hat, wenn Sie Pate würden, tun Sie es doch bitte bitte, sonst kriegen wir keins. Geben Sie mir bitte Antwort, damit ich weiß, ob wir ein Baby kriegen und ich mich darauf freuen darf. Ich will auch mein ganzes Taschengeld für das Baby sparen, weil es doch viel Geld kostet. Ich verspreche auch ein recht tüchtiger Hitlerjunge zu werden. Jetzt bin ich neun Jahre alt. Mit Liebe Ihr dankbarer
Joachim F.
Meinem lieben Führer ein „Sieg Heil!“
Ein Junge will ein „treuer Kamerad“ werden
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 26.10.1935
Rolf S., Sorau, BArch NS 51/71
Lieber Führer!
Ich habe heute im Rundfunk die Trauerfeier gehört. Aber Du brauchst nicht traurig zu sein, weil Dein guter Kamerad gestorben ist. Ich will auch Dein guter Kamerad werden wenn ich groß bin, aber jetzt bin ich es auch schon und bald gehe ich in das Jungvolk wie meine beiden großen Brüder. Dann wollen wir alle tapfere starke Jungens werden und wollen alle Deine treuen Kameraden sein. Darum sei nicht mehr traurich.
Es grüßt Dich
Dein Rolf S.
Heil Hitler!
Ein Mädchen vergöttert den „Führer“
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 28.03.1936
Lotti L., Lauenburg, BArch NS 51/71
Mein Führer,
heute schreibt Ihnen ein B.D.M. Mädel aus Lauenburg/ Elbe. Gestern hörte ich, mein Führer, die große Rede, die Sie in Essen veranstalteten. Ich war ganz begeistert wie viel Neues Sie Ihrem Volk wieder zu erzählen hatten. Mein Führer, wenn wir manchmal im B.D.M. Heimabende hatten, wurde immer wieder die Frage hervorgebracht: „Wie kann unser Führer blos immer wieder Neues vollbringen!“ Einer von uns sagte einmal: „Wo hat unser Führer blos die Kraft her, er hat doch nicht studiert. Aber mein Führer gestern haben Sie gesagt, die Kraft haben Sie aus dem Volke. Und, mein Führer, obgleich ich erst 14 Jahre alt bin, kann ich Ihnen nur sagen, daß so ein Führer wie Sie sind, nicht aus meinem Gedächtnis verschwindet. Wie Sie mein Führer durch Lauenburg kamen, habe ich Sie einmal angesehen und mir war als stände Gott vor mir. Vergebens habe ich oft vor der Reichskanzlei gestanden um Ihnen einmal zu sehen oder vielmehr mein Führer von Ihnen ein Autogramm zu bekommen. Hoffentlich gelingt es diesmal. Mein Bruder ist in der SS und hat Ihnen so manchesmal gesehen. Wenn er dann wieder kam, weinte ich vor Freuden wenn er es erzählte. Mein Führer. Hoffentlich kommen Sie bald mal wieder durch Lauenburg.
Sieg Heil !!!
Lotti L.
Lauenburg/Elbe
Zwei Jungen gratulieren Adolf Hitler zum Wahlerfolg
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 02.04.1936
Rudolf und Willy L., Bremen, BArch NS 51/71
Mein lieber Führer !
Sie werden sich wohl tüchtig gefreut haben das die Wahl diesmal so gut ausgefallen ist. Der eine Herr in Norderney der nicht transportfähig war hätte auch wohl „Ja“ gewählt. Das die meisten „Ja“ gewählt haben, haben wir uns schon gedacht. Am Montag morgen konnten meine Eltern schnell genug die Zeitung bekommen und mein Bruder wollte sie aber auch lesen. Meine Mutter ärgert sich am meisten darüber das wir kein Radio haben, überhaupt wenn Sie sprechen. Ich schreibe diesen Brief ja hauptsächlich, um ein Bild mit eigenhändiger Unterschrift zu bekommen. Groß braucht es ja nicht zu sein, weil ich es über mein Bett hänge es ist besser wenn Sie gleich zwei Bilder unterschreiben und mir schicken. Sonst wäre es nicht richtig, wenn ich ein Bild bekomme und mein Bruder Willy keins hat. Ich habe am 13. April genau 7 Tage eher wie Sie Geburtstag, bis dahin haben Sie wohl Zeit mir die Bilder zu schicken. Ich werde nun gerade Ostern 9 Jahre alt. Ich würde mich tüchtig über die Bilder von Ihnen freuen. Ach ja ich wohne in Bremen.
Viele Grüße von Ihrem
Rudolf L.
Auch von mir einen schönen Gruß von
Willy L.
Ach bitte wenn sie Herr Adjudant den Brief lesen werfen Sie ihn nicht weg sondern geben sie ihn unserm Führer es wär doch sonst schade um meine Arbeit.
Heil Hitler!
Rudolf L.
Keine Aufsätze mehr über „den Führer“
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 16.04.1936
Mädi D., Bad Homburg, BArch NS 51/71
Mein lieber Führer !
Ich gratuliere Dir recht herzlich zu Deinem Geburtstag und wünsche Dir alles Gute. Aber denk Dir nur, wir müssen immerzu über Dich Aufsätze schreiben und das tut auf die Dauer unserer Liebe zu Dir Abbruch. Und ausserdem bist Du uns viel zu schade dazu. Gib doch bitte den Befehl, dass unsere Lehrer andere Themen wählen. Gott erhalte Dich uns noch recht lange.
Sieg Heil!
Dein Jungmädel
Mädi D.
Eine 14-Jährige gratuliert zum Geburtstag
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 16.04.1936
Trudi W., Opladen, BArch NS 51/71
Mein Führer!
Recht herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 47. Geburtstage. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Möge Gott Sie uns noch lange Jahre gesund und munter erhalten. Ein kleines Geschenk habe ich auch für Sie. Ich habe es selbst gezeichnet. Ein Künstler bin ich ja nicht. Aber ich denke, Sie freuen sich doch, wenn es auch nur ein kleines Ding ist. Man kann doch erkennen, wer es sein soll, nicht wahr? Ich habe mich bemüht, das ganz deutlich und schön zu zeichnen. Es war ja sehr schwer, aber ich habe es doch herausgekriegt.
Ich habe blonde Haare und blaue Augen, bin klein. Ich bin im Oktober vierzehn Jahre alt geworden. Ich bin in Hamburg geboren.
Gestern fing die Schule wieder an. Ich bin jetzt in die Obertertia gekommen. Ich habe ein gutes Zeugnis gehabt. Ich gehe bis zum einjährigen mit. Dann komme ich in den Arbeitsdienst; danach lerne ich den Haushalt, und dann heirate ich.
Ich wollte Ihnen voriges Jahr schon geschrieben haben. Aber da hat mir ein Mädchen gesagt, das dürften wir nicht, das wäre verboten. Ja, und nach Ihrem Geburtstage hat der Onkel Rudi im Radio gesagt: „Der Führer lässt allen kleinen Mädchen für Ihre Briefchen und Geschenke recht herzlich danken. Es wären so viele eingegangen, daß er sie gar nicht alle beantworten könne.“ – Ob auch Jungens dabei waren, weiß ich nicht mehr. Ich habe nur die Mädchen behalten. – Da habe ich gedacht: So, nächstes Jahr schreibst du aber auch dem Führer. Wenn die Kinder schreiben dürfen, darfst du das auch. Ja, und da habe ich mich denn hingesetzt und habe geschrieben. Und Sie lachen jetzt und freuen sich! Ja, ja, ich kann’s mir denken. Vielleicht fährt die Oma in den großen Ferien nach Berchtesgaden, und wenn ich brav bin, darf ich mitfah ren. Ein bißchen Geld dafür habe ich schon gespart. Ich möchte Sie so gerne mal sehen.
Am 18.April veranstaltet unsere Jungmädel-Gruppe einen Elternabend. Es ist die letzte Feier bei den Jungmädeln und dann geht’s zu den großen B.D.M.-Mädeln. Am Samstag spielen nur Mädels mit, die überwiesen werden. Das wäre doch fein, wenn Sie dann hier wären. Wäre das ein Spaß. Das gäbe eine schöne Feier. Nicht wahr, wenn Sie Zeit haben, dann kommen Sie doch zu uns? Dann können wir Ihnen doch auch ein wenig Liebes tun. Wir haben ein kleines Haus für uns ganz allein und daran ist ein kleiner Garten. Hinter unserem Gärtchen liegen einige Felder und dann kommt Wald. Wenn Sie am Samstag nicht kommen können, dann kommen Sie doch ein anderes Mal, wenn Sie mal gerade hier in der Nähe sind, nicht wahr? Wir freuen uns alle riesig und ich freue mich am meisten. Dann können Sie mir auch sagen, ob mein Briefchen auch angekommen ist, nicht wahr? Ich denke doch, daß Sie mein Briefchen lesen werden.
Ich habe Sie in Köln gesehen, aber da waren Sie ja so weit fort. Ich möchte Sie so gerne mal ganz nah sehen. Wenn Sie dann hier sind, dann knipsen wir Sie auch mal, gelt?
Meinem Führer ein kräftig
„Sieg Heil!“
Trudi W.
Opladen bei Köln
Ein Mädchen berichtet von ihrem Besuch bei Adolf Hitler
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 26.08.1936
anonym, München, BArch NS 51/71
Mein lieber, lieber Onkel Hitler!
Nun bin ich wieder daheim, aber noch nicht so richtig, denn ich denke immer noch an Dich, wie schön es bei Dir war. Wie schön war es doch, wie ich dich lieb haben durfte und bei Dir ein Schnußerle machen durfte. Ich habe Dich ja auch über Alles lieb. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn ich Dich wieder besuchen darf. Wie ich am Montag von Dir herunter kam, wurde ich mit Muck und Blonda geknipst. Blonda ließ sich sogar von mir streicheln, wo sie doch sonst so bissig ist. Die merkt, dass ich Dich lieb habe. Sobald ich die Bildchen bekomme, schicke ich Dir Deine Blonda, Muck und Dein Muckele! So hast Du mich doch genannt. Ich danke Dir auch noch vielmals für all das Liebe und die guten Zuckerle. Diese Schachtel wird nicht so rasch aufgefuttert, damit ich noch lange was von Dir habe. Heute geht Mutti mit mir in die Stadt, da suche ich ein schönes Rähmchen für Dein Bild mit Deiner Unterschrift. Ich hänge es über mein Pult. Dein Christkindel fange ich heute Abend auch schon an. Nun lieber Onkel Hitler erhole Dich noch recht gut und nimm viele, viele liebe Küssle von Deinem Muckele-Schnapsi-Batschi-Bernile
Mutti läßt Dich auch recht herzlich grüßen!
Gebet eines Mädchens für Adolf Hitler
Brief, maschinengeschriebene Abschrift, 28.09.1936
Margrit M., Berlin-Köpenick, BArch NS 51/71
Mein lieber Führer!
Gestern habe ich den Film Friesennot gesehen. Mein Vati, der auch in der S.A. ist, hat mir schon oft erzählt, was für schlechte Menschen die Kommunisten sind. Ich konnte es mir nie richtig vorstellen. Jetzt weiß ich es. Mein Vati sagt auch, wenn Du und Deine S.A. nicht gewesen wärst, dann würde es bei uns in Deutschland auch so geworden sein, wie in Rußland. Ich danke Dir, daß Du die Kommunisten bei uns vernichtet hast. Ich verspreche Dir, ein recht fleißiges und treues Jungmädel zu bleiben. Ich bin über ein Jahr in der Jugenmädelschaft. Da ist es sehr schön. Einmal haben wir schon in der Jugendherberg übernachtet. Jeden Abend bete ich für Dich. Das Gebet lege ich bei. Schreibe mir bitte, ob es Dir gefällt.
Heil Hitler!
Margrit M.
Das Gebet.
Lieber Gott, im Himmel droben,
alle Eng’lein die Dich loben
laß rings um mein Bettlein stehn,
wenn ich muß zur Ruhe gehn.
Doch das schönste Engelein
mit dem lichten Gottesschein
und dem silbernen Gefieder
sende unserm Hitler nieder.
Es behüte seinen Schlummer
und verscheuch’ ihm allen Kummer
daß er morgens froh erwache
und sein Deutschland glücklich mache.
Alle Kinder groß und klein
schließen in ihr Herz ihn ein.
Lieber Gott mit starker Hand
schütze unser deutsches Land.
Gib mir eine süße Ruh’,
schließe meine Äuglein zu,
schüttle mir vom Himmelsbaum
Deinen allerschönsten Traum.