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Daniel Kojo Schrade Die Kunst der Re-Kalibrierung Alltäglichen Rassismus überleben

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Daniel Kojo Schrade

Die Kunst der Re-Kalibrierung

Alltäglichen Rassismus überleben

»People who shut their eyes to reality simply invite their own destruction, and anyone who insists on remaining in a state of innocence long after that innocence is dead turns himself into a monster.«

James Baldwin, »Stranger in the Village«, Harper‘s Magazine, 1953

In der Malerei lässt sich recht gut in Schichten arbeiten. Diesen Umstand nutze ich. Der Prozess des Malens ist einzigartig. Vor allem wenn man, wie ich es tue, nicht bereits zu Beginn des Arbeitsprozesses wissen muss, wie das Bild genau aussieht, das am Ende auf der Leinwand steht. Diese Herangehensweise lässt mir die Freiheit, in den vielen Schichtungen, die zu meinen Bildern führen, thematische Schwerpunkte vielfältig zu verhandeln. Jede meiner Arbeiten besteht somit eigentlich aus mehreren inhaltlichen Motiven, die lediglich in ihrer Ganzheit nicht unbedingt sichtbar sind. Einzelne Elemente tieferer Schichten bleiben allerdings durchaus wahrnehmbar. Ich bin nicht nur davon überzeugt, dass materialbezogene Texturen, wie Kohlepartikel oder Baumwollfüllstoffe, eine folgende Schicht beeinflussen, sondern auch, dass Inhalte, die in einer vorhergehenden Schicht verhandelt wurden, eine folgende »informieren«, selbst wenn große Teile oder die gesamte Schicht am Ende des Arbeitsprozesses nicht mehr unbedingt dechiffrierbar sind. Auch die Kunstkritik hat meine Vorgehensweise bemerkt. Yvette Mutumba, Mitbegründerin und Chefredakteurin des Kunstmagazins Contemporary And (C&) und Co-Kuratorin der 10. Berlin Biennale für Gegenwartskunst 2018, schreibt im Katalogtext »Zwischen Den Zeilen Liegt Oftmals Mehr«, zur Ausstellung :listenings, 2019 am Dartmouth College in New Hampshire:

»Daniel Kojo Schrade konzeptualisiert nicht jedes seiner Werke vorab bis ins Detail. Ein wichtiger Bestandteil seines malerischen Prozesses ist die permanente Notwendigkeit der Veränderung. Es ist ein konstantes Aufeinanderschichten und Zusammenfügen. Dabei kreist die Variation um ein inhaltlches Zentrum, das sich jedoch dem/der Betrachter/in nicht unbedingt sofort erschließt. Gleichzeitig ist die Variation Zentrum seines Schaffensprozesses. Die Reaktionsnotwendigkeit, die Abstraktion im Prozess sind somit Ausdruck und Merkmal seiner Arbeiten. Im Zuge dessen ist für ihn das Motiv in der Malerei etwas, das sich bewegt, aus einem anderen Kontext heraus in die Arbeit hinein. Dort verändert es sich immer weiter durch die Verschiebungen und Übermalungen des Künstlers.«


Daniel Kojo Schrade: Afronaut-2L05, 2005. Acryl, Kohle, Öl auf Leinwand.

182cm x 132cm.

Afronaut-2L05 ist Teil der Serie Afronaut (Afronauts), an der ich seit 1999 arbeite. Der männliche Kopf am unteren Bildrand bezieht sich auf Gordon Parks Fotoserie A Man Becomes Invisible. Die Serie des afroamerikanischen Fotografen und Filmemachers entstand 1952 in Kooperation mit dem afroamerikanischen Schriftsteller Ralph Ellison und dessen Arbeit an seinem Roman Invisible Man. Die Buchstaben »OK« sind Teil der Phrase »STOP-LOOK-LISTEN«, die einem weiteren Bilderzyklus von mir als Titel dient.

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94,80 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
14 стр. 6 иллюстраций
ISBN:
9783961961924
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

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