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Читать книгу: «Eine Krone für Mörder », страница 2

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KAPITEL ZWEI

Der Krähenmeister beobachtete seine Flotte mit Zufriedenheit, als sie an das Land der nördlichen Küste segelten, was einmal dem Königreich der Witwe gehört hatte. Die Invasionsflotte war wie ein Blutstrom im Wasser, die Krähen flogen hoch oben in Herden, die eher wie Sturmwolken aussahen.

Vorne lag ein kleiner Fischerhafen, kaum ein geeigneter Start für seinen Feldzug, aber nach der Zeit, die er auf See verbracht hatte, wäre es ein willkommener Vorgeschmack für die Dinge, die kamen. Die Schiffe blieben zurück, warteten auf sein Signal und der Krähenmeister hielt einen Moment inne, um die Schönheit von all dem aufzunehmen und den Frieden, den das Sonnenlicht ausstrahlte.

Er winkte träge und flüsterte, wissend, dass ein Hundert Krähenvögel die Wörter zu seinen Kapitänen krächzen würden. „Lasst uns anfangen.“

Die Schiffe begannen sich wie individuelle Komponenten einer wunderschönen Todesmaschine vorwärtszubewegen, jedes glitt an seine zugeteilte Stelle, als sie zum Hafen fuhren. Der Krähenmeister nahm an, dass die Kapitäne wetteifern würden, um zu sehen, wer seine Aufgabe am genausten ausführen konnte, wer ihm mit dem Gehorsam seiner Crew am besten zufriedenstellen konnte. Sie schienen nie zu lernen, dass es ihm egal war und nur die Toten, die folgen würden wichtig waren.

„Es wird Tote geben“, murmelte er, als einer seiner Haustiere auf seiner Schulter landete. „Es wird genug Tote auf der Welt geben.“

Die Krähe krächzte seine Zustimmung, so wie es sein sollte. Seine Kreaturen hatten in den letzten Wochen gut gegessen, die Toten vom Krieg um Ashton füllten immer noch seine Speicher der Macht, selbst als täglich neue Todesfälle aus dem Reich der Neuen Armee kamen.

“Es wird heute noch mehr geben”, sagte er mit einem grimmigen Lächeln, als sowohl Soldaten und Möchtegern Soldaten sich aufstellten, um ihre Heime an der Bucht zu verteidigen.

Kannnonenschüsse erklangen, die ersten Schüsse erklangen über dem Wasser, das Krachen ihres Einschlags war nachhallend. Schon bald würde die Luft so dick vor Rauch sein, dass er der Einzige wäre, der noch sehen konnte, was passierte, dank seiner Vögel. Schon bald würden seine Männer seinen Befehlen absolut vertrauen müssen.

„Sage der dritten Kompanie, sich weiter auszubreiten“, sagte er zu einem seiner Verbündeten. „Das wird jeden davon abhalten, die Küste hoch zu fliehen.“

„Ja, mein Lord“, antwortete der junge Mann.

„Macht für mich ein Landungsboot fertig.“

„Ja, mein Lord.“

“Und erinnere die Männer an meine Befehle: diejenigen, die sich widersetzen werden gnadenlos getötet.”

„Ja, mein Lord“, sagte der Helfer wieder.

Als wenn der Kapitän des Krähenmeisters erinnert werden müsste. Sie kannten seine Regeln, seine Wünsche. Er saß am Deck des Flaggschiffs und sah die Kannnonenkugeln einschlagen und Männer unter dem Kugelhagel der Musketen fallen. Endlich entschied er, dass der Moment reif war und er ging zum Landungsboot, das heruntergelassen worden war und überprüfte seine Waffen.

„Rudern“, befahl er den Männern und sie begannen zu rudern, bemüht ihn ans Ufer zu seinen Truppen zu bringen.

Er hielt eine Hand hoch, als seine Krähen ihn warnten und die Männer hielten noch rechtzeitig an, ehe eine Kugel von einer älteren Kannnone vor ihnen ins Wasser krachte.

„Weiter.“

Das Landungsboot glitt durch die Wellen, und trotz der überwältigenden Kraft der neuen Armee sprangen einige der wartenden Männer zum Angriff. Der Krähenmeister sprang mit erhobenem Schwert auf die Ufermauer, um sie zu treffen.

Er schnitt dem Ersten durch die Brust, dann trat er zur Seite, als ein weiterer ihn angriff. Er parierte einen Schlag und tötete einen weiteren Mann mit der beiläufigen Effizienz von langer Übung. Es war so dumm von Männern wie diesem hier zu glauben, dass sie darauf hoffen konnten, ihn abzuwehren oder ihn sogar zu verletzen. Nur zwei Menschen hatten das in letzter Zeit geschafft und sowohl Kate Danse als auch ihr abscheulicher Bruder würden noch dafür sterben.

Für jetzt war das weder ein Kampf noch eine Schlächterei und der Krähenmeister feierte das. Er hackte und stieß, brachte mit jeder Bewegung Feinde nieder. Als er eine junge Frau sah, die weglaufen wollte, zog er eine Pistole und schoss ihr in den Rücken, dann machte er mit seiner dringlichen Arbeit weiter.

„Bitte“, bat ein Mann und warf sein Schwert als Zeichen der Ergebung nieder. Der Krähenmeister schlachtete ihn ab und ging zum nächsten über.

Das Schlachten war so unvermeidlich wie auch notwendig. Eine Zerstreuung von schlecht bewaffneten Milizen konnte nicht darauf hoffen, sich gegen diese vielen Feinde zu verteidigen. Es geschah so schnell, dass es schwer vorstellbar war, was sie erreicht hatten, indem sie überhaupt durchgehalten hatten. Wahrscheinlich hatte das was mit Ehre oder irgendeinem anderen Quatsch zu tun.

“Ah”, sagte der Krähenmeister zu sich selbst, als er durch die Augen einer seiner Kreaturen schaute und einen Menschenknoten sah, der in die nahen Berge floh, in Richtung Süden. Er kam wieder zu sich selbst und schaute zum nächsten seiner Kapitäne. „Eine Gruppe Bewohner flieht auf einem Pfad nicht weit von hier. Nimm Männer mit und schlachte sie alle, bitte.“

„Ja, mein Lord“, erwiderte der Mann. Wenn die Arbeit des Tötens von Unschuldigen ihn störte, dann zeigte er es nicht. Aber wenn er auch ein Mann gewesen wäre, der sich solchen Dingen widersetzte, dann hätte der Krähenmeister ihn schon lange vorher getötet.

Der Krähenmeister stand im Gefolge des Kampfes und hörte der Art von Stille zu, die nur vom Tod kam. Er hörte den Krähen zu, als sie landeten, und ihre Arbeit begannen und fühlte die Macht fließen, als sie ihren Anteil fraßen. Es war ein klägliches Rinnsal im Vergleich zu den Kriegen, die vorher stattgefunden hatten, aber es würde noch mehr geben.

Er schickte sein Bewusstsein in seine Geschöpfe und ließ sie mit seiner Stimme sprechen. „Diese Stadt gehört mir“, sagte er. „Gebt auf oder ihr werdet sterben. Liefert all diejenigen mit Magie oder ihr werdet sterben. Tut, was euch befohlen wird oder ihr werdet sterben. Ihr seid jetzt nichts mehr und nichts weniger als Sklaven. Gehorcht und ihr werdet noch kein Krähenfutter werden. Gehorcht nicht und ihr werdet sterben.“

Er schickte seine Kreaturen in die Luft und ließ sie das Land, das er bei seinem ersten Anlauf eingenommen hatte, beobachten. Er konnte den Horizont sehen, der sich weit von ihm ausstreckte, mit all den Versprechungen von noch mehr Land zum Erobern, noch mehr Toten um seine Tiere zu füttern.

Der Krähenmeister empfing normalerweise keine Vision. Bestenfalls gaben ihm seine Krähen genug Aufschlüsse darüber, was passieren würde. Er war keine Hexe vom Brunnen, die an den Fäden der Zukunft ziehen konnte und selbst ihren eigenen Tod nicht vorhersehen hatte können. Jetzt erreichte ihn die Vision, geboren auf den Flügeln seiner Hausstiere.

Er sah ein Baby, das in den Armen seine Mutter lag, und erkannte die neu gekrönte Königin des Königreichs sofort. Er sah Gefahr hinter dem Kind und noch mehr als Gefahr. Der Tod, den er so lange mit dem Leben von anderen abgewehrt hatte, stand jetzt im Schatten dieses Babys. Es griff nach ihm, mit der Unschuldigkeit eines Kindes und der Krähenmeister schreckte davor zurück und floh wieder zu sich selbst.

Er stand inmitten der Stadt, die er eingenommen hatte und schüttelte seinen Kopf.

„Ist alles in Ordnung, mein Lord?“, fragte sein Helfer.

„Ja“, antwortete der Krähenmeister, wenn er Schwäche zugab, müsste er den Mann töten. Wenn irgendein Hinweis auf Angst die in ihm aufstieg, an die Oberfläche kam, dann würden alle, die es sahen, sterben. Ja, das war ein Gedanke.

“Ich habe meine Meinung geändert”, sagte er. „Wir werden die Eroberung für die nächste Stadt aufbewahren. Löscht diese aus. Tötet jeden Bewohner, Männer, Frauen oder … Babys in den Armen. Lasst keine Steine umgedreht.”

Der Helfer stellte keine Fragen, stellte es nicht infrage, nicht mehr als sein Hauptmann infrage gestellt hatte, die Fliehenden zu jagen.

„Wie Sie wünschen, mein Lord“, versprach er.

Der Krähenmeister hatte keinen Zweifel daran. Er befahl und die Menschen starben als Antwort. Wenn es ein Kind gab, was eine Bedrohung für ihn darstellte … dann müsste das Kind sterben … zusammen mit seiner Mutter.

KAPITEL DREI

Emeline stand mitten im Herzen von Stonehome und versuchte, ihren Frust nicht zu zeigen, während sie im Steinkreis auf all die Bewohner schaute. Cora und Aidan standen neben ihr, was ihr eine Hilfe war, aber wenn alle anderen gegen sie waren, schien nicht mal das ausreichend.

„Sophia hat uns geschickt, um euch zu überzeugen zurück nach Ashton zu kommen“, erklärte Emeline und konzentrierte sich auf die Stelle, wo Asha und Vincente saßen. Wie oft hatten sie das hier jetzt diskutiert? Es hatte so lange gedauert, um zu dem Punkt zu kommen, wo sie dies zusammen im Kreis diskutierten.

„Es gab keinen Grund für euch nach dem Kampf nach Stonehome zurückzukehren. Sie baut ein Königreich auf, wo unsere Art frei ist und nichts befürchten muss.“

„Es gibt immer etwas zu fürchten, solange diejenigen die uns hassen existieren“, erwiderte Asha. „Sie hätte der Kirche der maskierten Göttin befehlen sollen, zu schließen. Sie könnte die Schlächter für ihre Verbrechen hängen lassen.“

“Und das hätte einen Bürgerkrieg bedeutet”, sagte Cora neben Emeline.

„Besser einen Krieg, als neben denen zu leben, die uns hassen“, sagte Asha. „Wer uns solche Dinge angetan hat, dem kann niemals vergeben werden.“

Vincente gab dem Ganzen eine andere Größe, aber war auch nicht hilfreicher. „Das ist ein Ort, wo wir eine Gemeinschaft aufgebaut haben, Emeline. Das ist ein Ort, bei dem wir sicher sind, dass wir in Sicherheit sind. Ich habe keine Zweifel, dass Sophia gute Absichten hat, aber das ist nicht dasselbe, wie in der Lage zu sein, die Dinge zu ändern.“

Emeline musste ihren Drang zurückhalten, sie für ihre Dummheit anzuschreien. Cora musste das gesehen haben, denn sie legte eine Hand auf Emelines Arm.

“Das wird schon gut werden”, flüsterte sie. „Sie werden es vielleicht einsehen.“

„Was du „einsehen“ nennst“, keifte Asha von der anderen Seite des Steinkreises, „nenne ich Verrat an unseren Leuten. Wir sind hier sicher und nicht in deiner Welt.“

Emeline warf ihr einen wütenden Blick zu. Asha konnte Coras Flüstern nicht gehört haben, was hieß, dass sie Coras Gedanken gelesen hatten. Das war mehr als gemein; es war gefährlich, besonders, da Asha diejenige war, die Emeline beigebracht hatte, Erinnerungen bei jemandem zu löschen.

„Die Menschen sind frei, zu kommen und zu gehen, wenn sie möchten“, sagte Vincente. „Wenn Sophia wirklich ein Königreich aufbaut, wo unsere Kinder frei sind, dann werden die Menschen schon von alleine kommen und nicht auf Antrag ihrer Boten.

“Und wie wird es bis dahin aussehen?“, antwortete Emeline. „Wie wird es aussehen, wenn all diejenigen mit Talenten versteckt werden, als wenn man sich wegen ihnen schämen würde? Wird es so aussehen, dass wir keine Bedrohung sind oder wird es den Menschen Raum geben zu behaupten, dass wir ein Geheimnis planen? Damit die alten Gerüchte wieder aufkommen?“

Der schwerste Teil an der Menge um sie herum war, dass es unmöglich für Emeline war abzuschätzen, was für eine Wirkung ihre Worte hatten. Bei einer anderen Menge hätte sie einfach nach ihren Gedanken greifen oder zumindest zuhören können, wie sie sich untereinander unterhielten. Hier waren die Gespräche stille Gedanken die vor und zurückflogen gut genug dirigiert, sodass sie kein Teil davon war.

“Vielleicht hast du recht”, sagte Vincente.

„Haben sie nicht“, sagte Asha. „Sie sind diejenigen, die uns weniger sicher gemacht haben, indem sie es geschafft haben, dass die Menschen wissen, wo wir sind.“

„Wir haben es niemandem gesagt“, sagte Cora.

Asha schnaubte. „Als wenn sie es nicht aus deinem Kopf entnehmen konnten. Wenn du nicht von der Königin geschickt worden wärest, dann hätte ich jeden Gedanken den du hast genommen.“

„Nein“, sagte Aidan und legte eine beschützende Hand auf Coras Schulter. „Das wirst du nicht.“

Vincente stand auf, seine volle Größe war mehr als beeindruckend, um die Dinge zu beruhigen. „Das ist genug Streit. Asha, die neue Abwehr wird mehr als genug sein, um uns zu beschützen, sogar dann, wenn Menschen uns finden. Was den Rest angeht … schlage ich eine Vision vor.“

„Eine Vision“, fragte Emeline.

Vincente machte eine Geste, welche die Menge um sie herum mit einbezog. „Wir haben unsere Gedanken zusammengelegt und wir werden sehen, was für ein Ergebnis aus jeder Handlung kommt. Es ist nicht perfekt, aber es wird uns helfen uns zu entscheiden, was wir tun müssen.“

Der Gedanke, die Gedanken von vielen Menschen zusammenzulegen, war besorgniserregend, aber wenn es ihr eine Gelegenheit gab, sie zu überreden, dann würde Emeline sich nicht zurückhalten.

„Okay“, sagte sie. „Wie machen wir das?“

Einfach die Gedanken mit den anderen verbinden, sagte Vincente. Sie warten.

Emeline nutzte ihre Talente und jetzt konnte sie die Gedanken derjenigen im Kreis um sie herum fühlen, die auf sie warteten. Sie waren jetzt offen auf eine Art wie noch nie zuvor. Sie nahm einen Atemzug und tauchte in die Gedanken ein.

Sie war sie selbst und nicht sie selbst, beides, ein individueller Gedankenstrudel und die größere Wolke von ihnen, die sie zusammentrieb. Mit so vielen Menschen an einem Ort gab es Macht, die größer war, als eine Person jemals besitzen könnte. Die Macht geriet in den Fokus und Emeline spürte, wie Vincentes Hand sie mit dem beherrschte, was sie für eine Fähigkeit hielt, die aus langer Übung stammte.

Konzentriert euch auf die Zukunft schickte er. Darauf was passiert, wenn –

Er kam nicht weiter, denn in dem Moment überkam ihm eine Vision mit der Kraft eines Waldbrandes.

In der Vision gab es Feuer. Es flackerte über die Dächer von Ashton, zerstörte es. Soldaten in Ockerfarbenden Uniformen liefen durch die Straßen und töteten dabei. Emeline hörte Frauen im Inneren der Häuser schreien, sah Männer, die getötet wurden, als sie auf den Straßen versuchten zu fliehen. Die Vision schien durch die Straßen zu schweben und gab ihnen kaum genug Zeit, um das Gemetzel aufzunehmen, als sie zum Palast gingen.

Um sie herum ließ die Zerstörung von Ashton Emeline beim Sehen stöhnen. Die Schlachterei war schrecklich, aber merkwürdigerweise, war der Verlust der Orte, an denen sie aufgewachsen war, schon fast genauso schlimm. Sie sah die Kähne, die auf dem Fluss brannten und dachte an den, auf dem sie versucht hatte, aus der Stadt zu fliehen. Es brach ihr fast das Herz den Marktplatz mit Leichen übersät zu sehen, anstatt mit Marktständen.

Sie erreichten den Palast und der Krähenmeister wartete. Es war kein Irrtum dabei, in seinem altmodischen langen Mantel und mit den Vögeln, die ihn umkreisten. Sogar in diesem Bild ließ sein Anblick Emeline schaudern, aber sie konnte nicht wegschauen. Sie beobachtete, wie er durch den Palast marschierte, wie er so leicht tötete, dass es schon fast belanglos für ihn schien.

Das Bild veränderte sich und er stand auf einem Balkon, ein Baby in seinen Armen. Instinktiv wusste Emeline, dass es Sophias Kind war. Es gab einen Schein an ihr, der sie an Sophias Gedanken erinnerte und Emeline wollte nach dem Kind greifen, um es zu schützen.

Es gab nichts, was sie hier tun konnte, außer dem Krähenmeister zusehen, wie er das Baby hielt, wie er sie über seinem Kopf hielt. Während die Krähen nach unten zum Fressen kamen…

Emeline keuchte, als sie wieder in ihren Körper zurückkam, ihr Herz raste. Im Kreis konnte sie die anderen sehen die hoch schauten, verblüfft oder erschrocken. Sie wusste, dass sie alle dieselben Dinge gesehen hatten, die sie gesehen hatte. Da war der Sinn.

„Wir müssen ihnen helfen“, sagte Emeline, sobald sie wieder genug Atem hatte.

„Was?“, fragte Cora. „Was ist los?“

“Der Krähenmeister wird Ashton abbrennen”, sagte Emeline. „Er wird Sophias Kind töten. Wir haben es in einer Vision gesehen.“

Sofort bekam Cora einen entschlossenen Ausdruck. „Dann müssen wir ihn aufhalten.“ Emeline sah, wie sie sich im Kreis umschaute. „Wir müssen ihn aufhalten.“

“Du willst, dass noch mehr Menschen für dich sterben?”, fragte Asha von der anderen Seite des Kreises. „Ist nicht schon genug kaputt gegangen, nur damit deine Freundin den Thron bekommt?“

„Ich habe von diesem Mann gehört“, sagte Vincente. „Gegen ihn anzugehen wäre gefährlich. Das ist eine zu große Bitte.“

„Es ist zu viel zu fragen, dass ihr dabei helft, ein Kind zu retten?“, frage Emeline und hörte ihre Stimme sich erheben.

„Nicht unser Kind“, sagte Asha.

Um sie herum summte der Kreis mit Gedanken. Das machte Emeline noch wütender, weil es sie daran erinnerte, wie viel Kraft in Stonehome lag.

„Nicht deins?“, entgegnete Emeline. “Sie wird die Thronerbin sein. Wenn ihr wollt, dass das euer Königreich wird, anstatt ein Ort, wo ihr euch verstecken müsst, dann ist sie genauso eure Verantwortung wie die von allen anderen.“

Vincente schüttelte seinen Kopf. “Was würden wir tun müssen? Wir können nicht die ganze neue Armee in Ashton bekämpfen.“

„Dann bringt das Kind hier her“, antwortete Emeline. „Bringt jeden hier her. Ashton fällt vielleicht, aber das ist ein sicherer Ort. Er wurde dazu entworfen, sicher zu sein. Du hast selbst gesagt, dass es neue Abwehr gibt.“

„Abwehr für uns“, antwortete Asha. „Wände, der Macht die große Anstrengungen brauchen, um aufrecht gehalten zu werden. Sollen wir eine Stadt mit Menschen beschützen, die dabei nicht mitmachen können? Die uns immer gehasst haben?“

Cora mischte sich ein. „Als ich hier hergekommen bin, hat man mir gesagt, dass Stonehome ein Ort der Sicherheit für jeden ist, der das braucht, nicht nur für diejenigen mit Magie. War das eine Lüge?“

Stille folgte auf ihre Worte und Emeline konnte nur raten was die Antwort wäre, noch ehe Vincente sie ihr gab.

“Du hast uns zu einem Kampf gezwungen”, sagte er. „Wir werden nicht freiwillig in einen Kampf ziehen. Wir werden uns nicht untereinander opfern. Wir werden das vorbeigehen lassen und wir werden aus der Asche wieder aufstehen. Wir können dir nicht helfen.“

„Ihr wollt nicht helfen“, korrigierte Emeline ihn. „Und wenn ihr nicht wollt, dann mache ich es eben alleine.“

„Wir werden das tun“, sagte Cora.

Emeline nickte. „Wenn ihr uns nicht helfen wollt, dann gehen wir nach Ashton. Wir werden Sophias Baby beschützen.“

„Ihr werdet sterben“, sagte Asha. „Glaubst du, du kannst gegen eine ganze Armee kämpfen?“

Emeline zuckte mit den Schultern. „Glaubst du, das kümmert mich?“

„Das ist verrückt“, sagte Asha. „Wir sollten euch vom Gehen abhalten, zu eurer eigenen Sicherheit.“

Emeline verengte ihre Augen. “Glaubst du, ihr könntet das?”

Ohne auf eine Antwort zu warten, stand sie auf und ging aus dem Kreis. Es gab keinen Grund noch länger zu diskutieren und jeder Moment, der verstrich, war einer, in dem Sophias Baby in Gefahr war.

Sie mussten nach Ashton kommen.

KAPITEL VIER

Sophia hatte es nicht geschafft, irgendjemandem diese großzügige Hochzeitsfeier auszureden, auch wenn es sich wie die Art von Sache anhörte, welche die Adligen vor ihr vielleicht geschmissen hatten. Wenn sie sich auf dem Rasen des Palastes umschaute, war sie jedoch froh, dass sie es nicht hatte absagen können. So viele Menschen dort zu sehen und ihre Freude zu spüren ließ sie vor Glück strahlen.

„Es gibt viele Menschen, die uns gratulieren wollen“, sagte Sebastian mit seinen Armen um sie gelegt.

„Sie wissen schon, dass ich wissen werde, ob sie das wirklich ernst meinen, oder?“, sagte Sophia. Sie rieb sich ihren Unterrücken. Es gab einen tiefen Schmerz dort, bei dem sie sich am liebsten hinsetzen wollte, aber sie wollte auch noch ein wenig mit Sebastian tanzen.

“Sie meinen das ernst”, sagte Sebastian. Er zeigte dorthin, wo die Adelsfrauen des Hofs standen oder zur Musik der Geigen und Fagotte tanzten. „Sogar sie sind glücklich für dich. Ich glaube, es gefällt ihnen in einem Hof zu leben, wo sie nicht immer alles vorspielen müssen.“

„Sie sind glücklich für uns“, korrigierte Sophia ihn. Sie nahm seine Hände und führte ihn auf den Rasen, der als Tanzfläche diente. Sie ließ sich von Sebastian in die Arme nehmen, die Musiker an der Seite richteten sich nach ihnen und verlangsamten das Tempo des Tanzes ein wenig.

Um sie herum wirbelten die Menschen mit weitaus mehr Energie, als Sophia im Moment aufbringen konnte. Der Schmerz in ihrem Rücken hatte sich jetzt auf ihren Bauch ausgebreitet und sie nutzte den Moment, um sich von der Tanzfläche zurückzuziehen. Zwei Stühle, zwei Throne waren an der Seite des Rasens für sie und Sebastian aufgestellt. Sophia setzte sich froh auf ihrem Platz und Sienne rannte zu ihr, um sich zu ihren Füßen zu legen.

„Es erinnert mich ein wenig an den Tanz, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben“, sagte sie.

„Es gibt Unterschiede“, sagte Sebastian. „Weniger Masken zum Beispiel.“

„Das ist mir lieber“, sagte Sophia. „Die Menschen sollen nicht glauben, dass sie verstecken müssen, wer sie sind, nur um Spaß zu haben.“

Es gab noch andere Unterschiede. Es gab normale Menschen hier sowie auch Adlige, eine Handvoll Händler, die an einer Seite miteinander sprachen, eine Weberstochter, die mit einem Soldaten tanzte. Es gab Menschen hier, die einmal Leibeigene gewesen waren, jetzt konnten sie den Feierlichkeiten beiwohnen, anstatt hier zu bedienen. Mehrere Mädchen die Sophia aus dem Haus der Herrenlosen erkannte, standen an einer Seite und sahen glücklicher aus, als jemals zuvor.

„Ihre Majestäten“, sagte ein Mann und näherte sich ihnen und verbeugte sich. Seine rote und goldene Robe schien gegen die Dunkelheit seiner Haut zu schimmern, während seine Augen so blass waren, dass sie schon fast lavendelfarben waren. „Ich bin High Merchant N’ka aus dem Königreich Morgassa. Ihre glorreiche Majestät schickt seine Grüsse für ihre Hochzeit und hat mich gebeten, hier her zu reisen, um Handel mit ihrem Königreich zu diskutieren.“

“Wir freuen uns darüber mit Ihnen zu sprechen”, sagte Sophia. Der Händler wollte etwas sagen und ein Blick auf seine Gedanken sagte ihr, dass er plante, einen ganzen Vertrag zu verhandeln hier und jetzt. „Nach der Hochzeit natürlich?“

„Natürlich Ihre Majestät. Ich werde eine Zeit lang in Ashton sein.“

“Jetzt genießen Sie erst einmal die Feierlichkeiten”, schlug Sophia vor.

Der Händler bot eine tiefe Verbeugung und verschwand wieder in der Menge. Als wenn seine Annäherung auch allen anderen die Erlaubnis gegeben hatte, kamen ein Dutzend weitere Leute nach vorne, von Adligen, die nach Händlern suchten, die Waren verkauften und das allgemeine Volk, das Beschwerden hatte. Jedes Mal sagte Sophia dasselbe, was sie dem Händler gesagt hatte und hoffte, dass es bald genug sein würde und dass sie den Rest des Abends genießen konnten.

Eine Person, die nicht so ganz die Feierlichkeiten zu genießen schien, war Lucas. Er stand in einer Ecke mit einem Weinglas, umgeben von einer Sammlung ziemlich junger Adelsfrauen und dennoch lächelte er nicht.

Ist alles in Ordnung? Fragte ihn Sophia.

Lucas lächelte in ihre Richtung, dann breitete er seine Hände aus. Ich bin glücklich für dich und Kate, aber es scheint, dass jede Frau hier glaubt, dass das ein Hinweis ist, dass ich als Nächstes heiraten muss und am besten sie.

Naja man weiß ja nie, erwiderte Sophia vielleicht ist eine von denen perfekt für dich.

Vielleicht, schickte Lucas, obwohl er sich nicht wirklich überzeugt anhörte.

Keine Sorge, wir werden uns schon bald über gefährliches Terrain auf die Suche nach unseren Eltern begeben, versprach Sophia und du musst nicht mit dem unheimlichen Geschäft der königlichen Feierlichkeiten umgehen.

Als Antwort darauf, sagte Lucas etwas zu einer der Frauen in seiner Nähe, reichte ihr die Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Natürlich machte er es perfekt, tanzte mit der Art von Eleganz und Anmut, die wahrscheinlich von jahrelanger Übung kam. Beamte Ko, der Mann der ihn groß gezogen hatte, hatte ihn offenbar genauso sorgfältig im Tanzen trainiert, wie in allem anderen.

Kate und Will waren bereits dort, obwohl sie so ineinander verschlungen schienen, dass sie die Musik hauptsächlich ignorierten. Es half wahrscheinlich auch nicht, dass ihre Schwester besser im Umgang mit einem Schwert war, als beim Tanzen, während Sophia daran zweifelte, dass Will überhaupt viele formelle Hoftänze kannte. Beide schienen mehr als glücklich darüber, in den Armen des anderen zu liegen, sich gegenseitig Dinge zuzuflüstern und sich gelegentlich zu küssen. Sophia war nicht überrascht, als sie in Richtung Palast liefen und das so unauffällig, dass es niemand bemerkte.

Ein Teil von ihr wünschte sich, dass sie und Sebastian dasselbe machen konnten; das war immerhin ihre Hochzeitsnacht. Leider könnte zwar die neue Anführerin der Armee vielleicht die Aufmerksamkeit der Leute eine Weile vermeiden, aber Sophia ahnte, dass sie es bemerken würden, wenn die Königin und der König die Party frühzeitig verließen. Das Beste war, den Moment zu genießen, solange er da war, und zu akzeptieren, dass all diese Menschen hergekommen waren, weil sie ihr und Sebastian das Beste wünschten.

Sophia stand wieder auf, ging hinüber zu einem der Tische, wo Essen auf großen Platten bereitstand, das Hunderte hätte beköstigen können. Sie begann sich durch das Rebhuhn und den Wildschweinbraten zu stochern, die gezuckerten Datteln und die anderen Herrlichkeiten, die sie sich nie hatte vorstellen können, als sie noch ein Kind im Haus der Herrenlosen gewesen war.

“Du weißt schon, dass dir ein Diener Essen bringen könnte?“, fragte Sebastian, wenn auch mit einem Lächeln, dass Sophia sagte, dass er die Antwort bereits kannte.

„Es fühlt sich immer noch merkwürdig an, Menschen zu befehlen Dinge auszuführen, die ich auch selber machen kann“, sagte sie.

„Als Königin, würde ich sagen, wirst du dich daran gewöhnen“, sagte Sebastian, „außerdem glaube ich, dass es wahrscheinlich gut ist, dass du das nicht bist. Vielleicht wäre das Königreich besser, wenn Menschen sich daran erinnerten, wie es ist keine Befehle auszuteilen.“

„Vielleicht“, stimmte Sophia zu. Sie konnte Menschen sehen, die sie jetzt beobachten und ein schneller Blick auf die Gedanken, um die Menschen um sie herum, sagte ihr, dass sie darauf warteten, dass sie sprach. Sie hatte das nicht geplant aber dennoch wusste sie, sie könnte sie nicht enttäuschen.

“Meine Freunde”, sagte sie und nahm ein Glas mit Apfelsaft. „Danke, dass Sie alle zu der Feier gekommen sind. Es tut gut so viele Menschen zu sehen, die Sebastian und mich kennen und lieben und ich werde hoffentlich in den nächsten Tagen die Chance haben, so viele mehr von euch kennenzulernen. Dieser Tag würde ohne euch nicht stattfinden. Ohne Freunde, ohne Hilfe würden Sebastian und ich wahrscheinlich schon vor Wochen gestorben sein. Wir würden uns nicht haben oder dieses Königreich. Wir hätten nicht die Chance die Dinge zu verändern. Auf alle von euch.“

Sie hob ihr Glas zu einem Toast und die anderen erhoben ebenfalls ihre Gläser. Spontan drehte sie sich zu Sebastian und küsste ihn. Das erzeugte Jubel im Garten und Sophia entschied, dass sie sich nicht wegschleichen mussten, wie Kate und Will; wenn sie ankündigen würden, dass sie gingen, würden die Menschen sie wahrscheinlich in die Zimmer tragen. Vielleicht sollten sie es versuchen. Vielleicht –

Sie fühlte die ersten Zuckungen in sich, ihre Muskeln zogen sich mit so einer Kraft zusammen, dass Sophia sich fast doppelt hinüberbeugte. Sie ließ ein lautes Stöhnen vor Schmerz hören und konnte kaum atmen.

„Sophia?“, sagte Sebastian. „Was ist los? Gehts dir gut?”

Sophia konnte nicht antworten. Sie konnte kaum stehen, als eine neue Welle sie so hart traf, dass sie dabei schrie. Um sie herum begann die Menge zu murmeln, einige schauten besorgt, während die Musik zum Halt kam.

“Ist das Gift?”

“Ist sie krank?”

„Seit nicht dumm, es ist doch offensichtlich …“

Sophia fühlte die Nässe zwischen ihren Beinen, als ihre Fruchtblase platzte. Nach so viel Warterei schien es jetzt, als wenn alles zu schnell passierte.

„Ich glaube … ich glaube, das Baby kommt“, sagte sie.

399 ₽
Возрастное ограничение:
16+
Дата выхода на Литрес:
10 октября 2019
Объем:
262 стр. 4 иллюстрации
ISBN:
9781640295032
Правообладатель:
Lukeman Literary Management Ltd
Формат скачивания:
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