Читать книгу: «Nächtlicher (Bei-) Schlaf»
Eine Geschichte von Mia Bitch
Nächtlicher (Bei-) Schlaf
Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem E-Book werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses E-Books ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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1. digitale Auflage
Copyright © 2021 by Cruz Verlag, Rudolstadt
Cover-Foto: Cruz Verlag
ISBN ePub 978-3-946824-82-4
ISBN Mobi 978-3-946824-81-7
Nächtlicher (Bei-) Schlaf
Ich hätte wirklich gern gewusst, was mein Chef heute gegen mich hatte. Es war Freitag und wir waren alle schon fertig für das Wochenende als mein Apparat klingelte und er mich in sein Büro bestellte. Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich falsch gemacht haben sollte. Ich war immer pünktlich an meinem Arbeitsplatz und ich hatte mich mit meiner Tätigkeit im Archiv auch noch nie vertan. Ich war immer zuverlässig, hielt meine Pausenzeiten ein und auch wenn die große Inventur der ganzen Akten anstand, konnte nie ein Fehler gefunden werden. Ich war in einer Privatklinik tätig und kümmerte mich dort um das Chaos, was die Akten verursachten. Es war für mich nicht einfach aus meiner alten Rolle, der Hausfrau und Pornodarstellerin, wieder in einen Job zu kommen, aber es erfüllte mich mit sehr viel Freude und das war endlich mal wieder eine brauchbare Aufgabe. Nachdem ich meinen Mann geheiratet hatte, war er der Meinung, dass ich nicht mehr im Pornogeschäft arbeiten müsste, er würde genug für uns beide verdienen und außerdem wäre mein Körper dann nur noch für ihn da. Ich hatte nicht viel dagegen, denn auch ich wollte mich sesshaft machen und ein Familie gründen. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich nach einem halben Jahr Haushalt und regelmäßigem Shopping keinen Spaß mehr daran hatte zu Hause zu bleiben und ich wollte mir endlich einen kleinen Job suchen. Dank der Beziehungen meines Mannes hatte ich die Chance in der kleinen Klinik eine Stelle zu bekommen und freute mich auch, dass mein Tag nun etwas anders organisiert war. Ich musste mich zwar als ungelernte Kraft erst einmal auf viele neue Dinge einstellen, aber es gelang mir sehr schnell den Überblick zu behalten. Es wurde für mich sehr einfach die Ordnung zu bewahren und ich schaffte es sogar bis zur Leitung des Archives. Es war für mich die Bescheinigung, dass ich auch noch etwas anderes konnte. Allerdings kostete mich die Arbeit mit aufkommenden Verwaltungsakten immer mehr Kraft, denn auch wenn mein System wie am ersten Tag funktionierte, so war es nicht einfach immer alles gleich vollständig zu haben. Ich musste zwanzig Mal am Tag durch die Klinik rennen und mir Ausdrucke zusammensuchen, da sonst die abzuhängenden Akten in der Warteschleife landen würden und dann hätte sie erst recht keine wieder gefunden.
Ich musste heute das erste Mal zu meinem Chef und ich wusste wirklich nicht warum. Er begrüßte mich nicht gerade freundlich und bat mich, dass ich Platz nahm. Warum war er auf einmal so streng zu mir? Ich hatte mir doch wirklich nichts zu Schulden kommen lassen oder doch?
„Sehr geehrte Frau Höfer, ich glaube wir sollten uns einmal richtig unterhalten. Ich habe Sie ja vor ein paar Jahren hier eingestellt, weil ihr Mann mich sehr gut kennt und ich auch davon überzeugt war, dass Sie mir gute Dienste leisten könnten. Ich hatte ja auch keine Probleme mit Ihrer Vergangenheit. Aber in letzter Zeit werde ich immer wieder von Kollegen darauf angesprochen, dass Sie immer noch kleine Filmchen im Netz haben und vor allem, dass Sie auch immer noch unter Ihrem Künstlernamen dort zu finden sind. Ich finde, dass es hier nicht wirklich in die Klinik passt, dass eine Person, die inzwischen so oft im normalen Betrieb mit unterwegs ist, noch so eine Geschichte hinter sich herzieht. Ich möchte Sie deshalb bitten, dass Sie eventuell ein bisschen auf Ihre Bekleidung achten, besonders im Sommer. Denn auch die ist leicht aufreizend. Und vor allem, dass Sie sich darum kümmern, dass Sie aus den einschlägigen Seiten verschwinden. Ich möchte Sie als Kraft nicht missen, aber wenn Ihnen Ihr Ruf vorauseilt, dann kann das auf Dauer nicht gut für unsere Klinik sein. Und entsprechende Sprüche und Anmerkungen sind mir schon zugetragen wurden. Wir sind eine Klinik mit Ruf und Namen und keine Beschäftigungsstätte für Damen besonderer Art.“
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