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Maya Khoury

Im Himmel gibt es keine Pizza

Oder doch?

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der hässliche dicke Junge

Das schöne Mädchen

Ein Engel beim Pizzabäcker

Pommes will abnehmen

Aus dem Engel wird ein Mädchen

Die Aufgaben eines Engels

Überraschung in der Eisdiele

Der Tanz auf den Wolken

Versteigerung eines kostbaren Gegenstandes

Engelforscher Professor Himmelreich

Ein glücklicher Engel und ein trauriger Junge

Die Polizei sucht ein blondes Mädchen

Der Engel ist wieder zu Hause

Impressum neobooks

Der hässliche dicke Junge

In der Schule wurde er von allen verspottet, weil er so dick war. Daran war er aber selbst schuld, denn er stopfte zu viel in sich hinein. Es schmeckte ihm eben und er konnte damit nicht aufhören. Trotzdem dachte er gar nicht daran, auf seine Lieblingsspeise zu verzichten. Sollten sie sich doch auf seine Kosten amüsieren. Na und?

Das Allerschlimmste war der Sportunterricht. Da galt er als absolute Niete. Besonders beim Weitsprung sorgte er für eine lustige Nummer bei seinen Mitschülern, wenn er sich mit seinen überschüssigen Pfunden schwitzend abmühte und dann wie ein Mehlsack auf die Matte plumpste. Und Bockspringen konnte er sowieso vergessen. Er nahm zwar einen Anlauf; lief jedoch regelmäßig daneben, weil er sich einfach nicht traute hinüber zu springen. Manchmal blieb er sogar vor dem Bock stehen und schaute, puterrot im Gesicht, auf den Boden und wäre am liebsten darin versunken. Dann wurde er wieder von allen ausgelacht.

Sie hörten nicht auf zu lachen. Ätzend war das manchmal. Trotzdem aß er weiter.

Mit seinen blonden struppigen Haaren und den vielen Sommersprossen im Gesicht war er gar nicht schön anzusehen. Er selber fand sich sogar ziemlich hässlich. Zu allem Überfluss trug er auch noch eine dicke Brille auf seiner sommersprossigen Nase, die natürlich nicht gerade zu einem besseren Aussehen beitrug. Jedoch ohne diese Gläser war er so blind wie ein Maulwurf und erkannte nicht einmal die Leute auf der anderen Straßenseite. Einmal hatte er versucht, ohne dieses Gestell auszukommen und sie ganz unten in seine Schultasche versteckt. Nach Schulschluss war ihm seine Klassenlehrerin, Frau Dettmers, auf der Straße begegnet und er hatte sie mit „Guten Tag Herr Meier“ gegrüßt. Sie hatte einen grauen Hosenanzug getragen und für ihn genauso ausgesehen wie sein Mathelehrer Meier. Die Lehrerin war ziemlich beleidigt gewesen, wie man sich ja vorstellen kann, und sie hatte den ganzen Sommer nicht mehr mit ihm gesprochen. Unglücklicherweise war an dem Tag auch noch seine Brille zerbrochen, weil sie unter den schweren Schulbüchern gelegen hatte. Natürlich war seine Mutter darüber nicht begeistert gewesen und hatte ihn ordentlich ausgeschimpft. Die neue Brille vom Optiker war noch schrecklicher gewesen als die vorherige. Aber diese war nicht mehr zu reparieren gewesen.

Auch die Mädchen machten sich über ihn lustig und begannen zu kichern, wenn er ihren über den Weg lief. Sie ahnten jedoch nicht im Geringsten, dass er ihr albernes Gehabe mitbekam und nur so tat, als ob er ihr Gekicher nicht hörte. Dennoch verhielt er sich so, als berührte ihn das alles gar nicht. Er ging gleichgültig an den gackernden Hühnern, wie er sie insgeheim schimpfte, vorbei und schaute stur auf seine Füße. Den Begriff „gackernde Hühner“ fand er total cool und es gefiel ihm, diese blöden Weiber in Gedanken so zu nennen. Wenn die wüssten, wie er sie insgeheim nannte!

Natürlich störte es ihn, wenn man ihn belächelte oder gar hinter seinem Rücken witzelte. Aber wirklich nur manchmal. Er versuchte, seine Empfindungen so gut wie möglich vor den Spöttern zu verbergen. Das gelang ihm zwar nicht immer; aber meistens hatte er sich total im Griff. Nur eines missfiel ihm gewaltig: Er hatte keine Freunde. Er hätte so gern einen richtigen Freund, mit dem man durch Dick und Dünn gehen konnte. Der immer zu einem hielt, egal was passierte. Der zu jeder Zeit für ihn da war, wenn man ihn brauchte. Dem man alles anvertrauen konnte. Einen treuen Freund eben. Nein, den hatte er nicht, weil sie ihm alle aus dem Weg gingen. Und eine kleine Freundin, die sich für ihn interessierte, besaß er erst recht nicht. Wer wollte schon mit so einem potthässlichen Jungen befreundet sein?

Jeder nannte ihn Pommes, sogar die Lehrer. Mit seinem richtigen Namen hieß er Felix. Nur seine Eltern sprachen ihn mit seinem richtigen Namen an. Und seine kleine Schwester Clara auch. Aber sonst niemand. Eigentlich erinnerte sich keiner in der Schule mehr an seinen wirklichen Namen. Und er selbst fand, dass der Name Felix auch nicht gerade das Gelbe vom Ei bedeutete, denn so hießen fast sämtliche Kater in der Nachbarschaft. Wieso konnte er nicht Alexander heißen? Oder David? Diese Namen hörten sich für ihn besonders klangvoll an. Aber Felix?

Aus welchem Grund er Pommes genannte wurde? Weil er zu jeder Mahlzeit nur Pommes frites verzehrte. Er weigerte sich, etwas anders als Pommes zu essen. Es hielt sich sogar hartnäckig das Gerücht, er hätte schon als Baby statt Milchbrei seine geliebten Pommes frites verspeist und könne nun nicht mehr damit aufhören. Aber das wurde natürlich von seiner Mutter heftig bestritten. Und es stimmte auch nicht. Die Mutter regte sich über solchen Blödsinn jedes Mal gehörig auf. „So ein Unsinn,“, sagte sie dann immer. Es ärgerte sie aber trotzdem maßlos, auch wenn es nur Klatschgeschichten waren.

Seine Mutter gab sich wirklich Mühe, den Speiseplan ihres Sohnes abwechslungsreich zu gestalten. Der aber lehnte alles ab. Er wollte kein Gemüse, kein Fleisch und schon gar keine gekochten Kartoffeln essen. Sogar Nudeln mit Spinat verschmähte er. Das Gericht mochte seine Schwester Clara so gerne essen. Sie war ein zierliches Persönchen mit ihren achten Jahren und aß viele gesunde Sachen.

Nein, Pommes verlangte nur die leckeren frittierten Kartoffelstücke, am liebsten garniert mit Mayonnaise. Oder auch mit Ketchup, wenn die andere Köstlichkeit einmal nicht im Kühlschrank vorzufinden war. Aber mit Mayonnaise aß er sie am liebsten. Dazu trank er Unmengen von Cola. Und zwischendurch knabberte er leckere Kartoffelchips und Erdnüsse, die er sich zwischendurch von seinem Taschengeld leistete. Davon durfte seine Mutter nichts wissen.

War es da ein Wunder, dass er so dick geworden war und von den anderen immer nur verspottet wurde?

Die Mutter verzweifelte am Essverhalten ihres Sohnes, denn Pommes wurde immer fetter. Sie schleppte ihren unförmigen Sohn von Arzt zu Arzt, aber zum Glück konnten diese keine Krankheit feststellen. Er hatte eben nur zu viele überschüssige Pfunde auf den Rippen. Die Ärzte schlugen mehr Bewegung und eine strenge Diät vor. Seine geliebten frittierten Kartoffelstücke kamen in der Schonkost natürlich nicht vor. Das war klar.

„Es liegt nur am Essen, dass er so dick ist,“ hatte Dr. Meine zu Mutter gesagt und Pommes mit erhobenem Zeigefinger ermahnt:

„Du musst aufpassen, mein lieber Junge! Wenn du so weiter machst, kannst du tatsächlich ernsthaft krank werden. Mit deinen elf Jahren bis du dafür noch viel zu jung.“

Ich bin nicht dein lieber Junge hatte Pommes insgeheim widersprochen. Ich esse was ich will und von dir lasse ich mir bestimmt nicht vorschreiben, was ich essen darf und was nicht. Und er hatte den Arzt, der es ja nur gut mit ihm meinte, zornig angeschaut aber nicht gewagt, seine Gedanken laut auszusprechen.

Jedoch wenn seine Mutter ihm dann ein anderes, nämlich ein gesundes, leichtes Gericht vorsetzte, weigerte er sich zu essen und maulte: „Ich will aber meine Pommes frites mit Mayonnaise.“

Genervt gab seine Mutter nach und er bekam wieder sein Leibgericht vorgesetzt. Denn konnte man ihn verhungern lassen?

Der Vater war in diesem Punkt allerdings anderer Meinung.

„Er wird schon nicht verhungern. Wenn er Kohldampf hat, isst er auch etwas anderes. Du wirst schon sehen. Probiere es doch einfach einmal aus,“ sagte er zu seiner Frau und warf einen missbilligenden Blick auf seinen Sohn, der sich gerade wieder einmal mit Genuss über seine frittierten Kartoffelstücke hermachte.

Es mochte ja stimmen, dass Pommes nicht verhungern würde. Aber sein Vater war tagsüber nicht da und kam erst spät nach Hause, weil er ja arbeiten musste. Daher bekam er gar nicht mit, wie sein Sohn gierig sein Lieblingsgericht verschlang und nichts anderes essen wollte.

Jedoch sollte sich alles mit einem Schlag ändern. Und das schon sehr bald!

Das schöne Mädchen

Als Pommes am Donnerstag letzter Woche mittags von der Schule heimkam, war er sichtbar schlechter Laune. Die Spötteleien waren heute wieder besonders grässlich gewesen. Die Mädchen hatten ihm hinterher gerufen:

„Watschelente, Watschelente, Watschelente,“, denn Pommes ging nicht so leichtfüßig wie die anderen daher, sondern hatte einen eher watschelnden Gang, weil er so viele Pfunde mit sich herum schleppte. Aber das mit der Ente hatten sie noch nie gerufen und er fand diesen Ausdruck abscheulich. Wortlos und mit mürrischer Miene setzte er sich an den gedeckten Tisch.

Nachdem er seine geliebten Pommes frites und dazu eine große Portion Mayonnaise verspeist und zwei große Gläser Cola getrunken hatte, verzog er sich verdrossen in sein Zimmer zurück. Er hatte die Tür so geräuschvoll zugeworfen, dass die Mutter erschreckt zusammen gezuckt war, denn sie machte sich Sorgen um ihren Sohn.

Nach einer Stunde kam Pommes wieder zum Vorschein und schnappte sich vom Schlüsselbrett im Flur den Schlüssel für das kleine mit roter Farbe angestrichene Holzhäuschen. Es stand auf ihrem großen Grundstück hinter dem Haus am Rande einer Wiese. In dem alten fensterlosen Schuppen waren die Fahrräder und einige aussortierte Sachen untergebracht, die im Haus keinen Platz mehr hatten.

„Was hat du dann jetzt noch vor?“ fragte ihn die Mutter erstaunt, als sie ihren Sohn mit dem Schlüssel in der Hand skeptisch begutachtete. Was hatte er im Schuppen zu suchen?“ fragte sie sich in Gedanken.

„Fahrradfahren,“ antwortete dieser kurz angebunden und noch immer missgelaunt.

„Was?“ wunderte sich seine Mutter und freute sich, dass ihr Sohn etwas unternehmen wollte. War er etwa zur Vernunft gekommen?

„Das hast du ja schon lange nicht mehr gemacht,“ meinte sie und strich ihm über das struppige Haar. „Das ist schön. Du hast doch dein neues Fahrrad erst einmal benutzt. Weißt du noch? Im letzten Jahr, als wir alle zusammen zur Oma gefahren sind?“

Pommes nickte mürrisch, denn er wollte noch ein bisschen schlechte Laune haben und er fand, seine Mutter redete entschieden zu viel. Er ging wortlos hinaus in Richtung Schuppen. Klar konnte er sich noch an die letzte Fahrradtour erinnern. Nach der Strapaze war er so aus der Puste gewesen, dass er kaum noch die Treppen zu seinem Zimmer hinauf gekommen war. Danach hatte er erst einmal eine Stunde tief geschlafen.

Womöglich kommt er ja doch noch zur Besinnung, überlegte die Mutter. In den letzten Wochen hatte Pommes schon wieder ein paar Pfunde zugenommen. Das ging einfach nicht mehr so weiter. Sie beobachtete mit besorgtem Blick hinter dem Küchenfenster, wie ihr Sohn gemächlich um die Ecke watschelte und schließlich hinter dem Haus verschwunden war.

Pommes ging auf die Bretterbude zu und steckte den Schlüssel in das Schloss. Er hielt vor Schreck die Luft an, denn die Tür war gar nicht abgeriegelt. Hatte etwa jemand vergessen, sie zu verschließen? Er selbst war lange nicht hier gewesen und konnte es nicht gewesen sein. Sofort hatte er seine kleine Schwester in Verdacht. Die war doch immer so schusselig. Das würde ihr ähnlich sehen.

Vielleicht war nun sein Fahrrad gestohlen? Sekunden lang freute er sich, denn dann müsste er sich gleich nicht abstrampeln. Schon jetzt brach ihm der Schweiß aus, wenn er an die Anstrengungen dachte, die mit dem Fahrradfahren verbunden waren. Aber der Gedanke war schnell vergessen, denn er wollte doch etwas Bewegung haben. Rasch öffnete er die Tür, die in ihren Angeln erbärmlich quietschte. Im Schuppen gab es leider kein Licht, weil die Glühbirne schon lange kaputt war. Der Vater kam einfach nicht dazu, sie auszuwechseln. Durch die halb geschlossene Tür stahl sich ein heller Lichtstrahl durch die Dunkelheit und er sah sein Fahrrad unversehrt an der Bretterwand stehen. Es war also doch noch da!

Erleichtert atmete Pommes auf. Er hatte sich fest vorgenommen, gleich eine ausgiebige Radtour zu unternehmen. Weil die Mädchen „Watschelente“ hinter ihm hergerufen hatten. Das war ihm wirklich sehr nahe gegangen. Bewegte er sich denn wirklich wie eine Watschelente?

Aber erst einmal musste er die platten Reifen aufpumpen. Als er sich suchend nach der Luftpumpe umsah, erblicke er in den Augenwinkeln etwas Helles in der hinteren rechten Ecke. Das wird wohl das Campingzelt sein, dachte Pommes beruhigt. Das Zelt hatte sein Vater im Winter hier untergebracht. In den Sommerferien würden sie es im Garten wieder aufstellen. Wehmütig dachte er daran, wie es wohl wäre, wenn er mit ein paar Freunden im Zelt übernachten würde. Aber sofort verwarf er diese Idee wieder. Das war Quatsch! Niemand wollte doch etwas mit ihm zu tun haben.

Er besann sich, denn ihm schien die Sache nun doch ein wenig unheimlich zu sein.

Seine Gedanken spielten verrückt. Das hell schimmernde Etwas sah doch nicht aus wie ein Zelt! Pommes versuchte jedoch tapfer, seine aufsteigende Angst zu bekämpfen und einfach nicht mehr hinzuschauen. Er nahm die Luftpumpe, die auf einem Regal lag, in die Hand.

Gerade als Pommes im Begriff war, diese an das Ventil zu setzen, vernahm er ein seltsames Geräusch. Es klang wie lautes Schluchzen. Das kann doch nicht sein! Und, um ganz ehrlich zu sein, begann er sich nun wirklich zu ängstigen. Auf seiner Stirn glänzten kleine Schweißperlen. Beherzt griff er nach der auf dem Boden liegenden Taschenlampe und leuchtete mit geschlossenen Augen in alle Winkel. Natürlich konnte er nichts sehen! Pommes war nicht der Mutigste. Dennoch nahm er nun allen Mut zusammen und zwang sich, wenigstens ein Auge zu öffnen und in die Ecke zu schauen, dorthin woher er das seltsame Geräusch vernommen hatte.

Er riss vor Schreck beide Augen auf und ließ voller Entsetzen Luftpumpe und Taschenlampe auf den Boden fallen. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Pommes blieb wie angewurzelt stehen und wollte auf der Stelle weglaufen, aber seine Beine bewegten sich kein Stück vom Fleck. Es ist ja wie im Traum, kam ihm in den Sinn, wenn ich um mein Leben renne und nicht vorwärts komme. Dies aber war kein Traum, obwohl er sich wünschte, es wäre einer. Denn dann würde er spätestens in diesem Augenblick in seinem Bett aufwachen und entspannt wieder die Augen schließen um weiterzuschlafen. Mutig hob er die Taschenlampe wieder auf und beleuchtete noch einmal die Ecke. Und er hatte sich doch nicht getäuscht! Dort saß zitternd und schluchzend ein Mädchen. Es trug ein langes weißes Seidenkleid, das mit lauter silbernen Sternen verziert war. Pommes hatte noch nie in seinem ganzen Leben ein so bezauberndes Gesicht, umrahmt von langen goldblonden Haaren, gesehen. Nicht einmal im Kino oder Fernsehen.

Dagegen waren die Mädchen, die er kannte, allesamt hässliche Entlein. Er starrte auf die märchenhaft schöne Erscheinung und rührte sich immer noch nicht. Pommes stand da wie festgewachsen. Soll ich davonlaufen? überlegte er fieberhaft. Oder soll ich bleiben? Aber das Mädchen nahm ihm die Entscheidung ab.

„Kannst du mir helfen?“ flehte es leise weinend,

„Helfen?“ staunte Pommes und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. War das Mädchen vielleicht krank oder konnte nicht mehr gehen? Jedoch krank sah es überhaupt nicht aus. Vielleicht hatte es sich ein Bein gebrochen? Oder einen Arm?

Langsam traute er sich näher, denn die bezaubernde Märchengestalt blieb still auf ihrem Platz sitzen.

„Wie kann ich dir denn helfen?“ fragte Pommes zweifelnd und hielt sich krampfhaft am Regal fest. Nun stand der Engel auf.

„Ich bin ein so dummer Engel, dass ich noch nicht einmal heil zum Himmel zurück komme,“ sagte das Mädchen und es schien nun zornig auf sich selbst zu sein. Pommes erstarrte und musste nun heftig schlucken. Engel? Die gibt es nicht, versuchte er sich sofort einzureden. Irgendetwas ist hier faul. Und zwar sehr faul!

Da erhob sich das Mädchen und er zweifelte an seinem Verstand, denn es hatte tatsächlich silbern glänzende Flügel. Gib es denn wirklich Engel? fragte er sich verwirrt und in seinem Kopf schwirrte es wie im Bienenschwarm. Nein, das kann einfach nicht sein! Aber ein Engel stand doch leibhaftig vor ihm und er war weder ein Trugbild noch ein Traum.

„Sieh mal,“ sagte der Engel, „ein Teil meines rechten Flügels ist abgebrochen.“

Der Engel dreht sich um und zeigte ihm die Bescherung. Tatsächlich fehlte ihm eine kleine Ecke seines silbernen Flügels.

Der Engel begann erbärmlich zu schluchzen und dicke Tränen sprangen aus seinen großen Engelaugen.

„Ich muss am Ast eines Baumes hängen geblieben sein. Dabei ist ein Stück meines Flügels abgebrochen und ich kann nicht mehr fliegen,“ weinte der Engel bitterlich.

„Und weil ich unvollständig bin,“ und er zeigte auf den beschädigten silbernen Flügel, „bin ich für die Menschen sichtbar geworden. Du siehst mich doch auch oder? Und fliegen kann ich auch nicht mehr.“

Pommes nickte heftig. Und wie er den Engel sah. Das ließ sich nicht bestreiten.

„Und sonst sieht man euch nicht?“ fragte er mit zitternder Stimme und bewunderte noch immer die strahlende Schönheit des Engels.

„Nein,“ antwortete dieser, „wir sind Lichtgestalten und erscheinen für euch Menschen auf der Erde nur als schwaches Licht.“

Pommes schwankte zwischen Mitleid und Entsetzen. Er fühlte sich ein wenig überfordert und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Er konnte doch nicht das arme Geschöpf seinem Schicksal überlassen? Das brachte er einfach nicht übers Herz trotz seiner Angst, die sich immer noch nicht vollständig gelegt hatte.

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9783847631446
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