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Maya Khoury

Greta und die Zauberfee

Fantasiegeschichte

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Greta hat Angst

Eine Zauberfee und ihre Zauberwelt

Von Arbeitsfeen und Schutzengeln

Das Erwachen

Impressum neobooks

Greta hat Angst

Greta wird durch das schrille Klingeln der Schulglocke aus ihren Gedanken aufgeschreckt. Sie war mit ihren Gedanken ganz weit weg und erntet einen strafenden Blick ihrer Lehrerin Frau Lohse. Die letzte Frage, die an sie gerichtet war, hat sie überhaupt nicht gehört. Wie so oft in letzter Zeit ist sie so traurig und unkonzentriert, dass sie nicht mehr fähig ist, den Unterricht zu verfolgen.

Und die Lehrerin fragt sie daher noch einmal: „Wohin fließt der Rhein?“

Aber Greta blickt stumm ins Leere und zuckt mit den Schultern. Sie weiß es nicht und im Grunde genommen interessiert sie auch nicht, wohin die Flüsse fließen. Sie hat doch einen ganz anderen Kummer. Außerdem hat es gerade laut und vernehmlich geläutet. Alle Kinder packen bereits fröhlich ihre Schultaschen, denn sie wollen schnell nach Hause. Das möchte Greta auch. Aber will sie das wirklich? Will sie tatsächlich nach Hause gehen, wo sich sowieso niemand um sie kümmert?

„Bis morgen schreibst du alle Nebenflüsse des Rheins auf!“ hört sie Frau Lohse ein wenig ärgerlich sagen. Auch das noch, denkt Greta.

„Und nun kannst auch du zusammen packen,“ wird sie von ihrer Lehrerin aufgefordert. Langsam erhebt sich Greta und wird dabei von Frau Lohse beobachtet. Was ist nur mit Greta los? denkt diese. Sonst ist sie immer so gut gelaunt und aufgeweckt, aber in letzter Zeit ist sie gar nicht mehr wiederzuerkennen. Nichts ist mehr von Gretas Fröhlichkeit geblieben.

Frau Lohse nimmt sich vor, in der nächsten Zeit einmal ausführlich mit Gretas Eltern zu sprechen. So kann es einfach nicht weitergehen. Die Lehrerin schaut ihr nach und beobachtet, wie sich ihre Schülerin bedrückt auf den Heimweg macht.

Greta ist gerade im Begriff, ihr Fahrradschloss aufzuschließen, als ihre Freundin Charlotte aus der Nebenklasse freudestrahlend auf sie zugerannt kommt, denn sie hat gerade eine gute Note in Mathematik erhalten. Es ist nicht gerade ihr Lieblingsfach und sie hat damit gar nicht gerechnet. Daher freut sie sich nun umso mehr.

„Treffen wir uns heute Nachmittag?“ will sie von Greta wissen und bemerkt nicht deren betrübte Miene. Greta steigt auf ihr Fahrrad.

„Lass mich zufrieden, ich muss lernen,“ antwortet sie mürrisch und biegt in eine Seitenstraße ab, ohne sich noch einmal umzublicken.

Charlotte schaut ihr erstaunt nach. Ihr fehlen die Worte.

„Dann treffe ich mich eben mit Sara,“ ruft sie ihr schnippisch hinterher, um ihre Freundin zu ärgern. Aber das hört Greta nicht mehr. Und außerdem wäre es ihr auch egal gewesen.

Nach Hause möchte Greta jetzt aber noch nicht, sondern nimmt sich vor, einen großen Umweg durch den Park zu machen. Sie stellt ihr Fahrrad am Parkeingang ab, schließt es sorgfältig ab und geht auf den großen Park zu.

Die Bäume zeigen sich in ihrem wunderschönen Herbstkleid. Alle Blätter sind bunt gefärbt. Gretas Gedanken sind wieder auf Wanderschaft, so dass sie für die schönen bunt gefärbten Blätter keinen Blick übrig hat. Müde und traurig setzt sie sich auf eine einsame Bank vor einen Teich, auf dem die Enten zufrieden quakend schwimmen.

Auch Schwäne ziehen majestätisch ihre Bahnen. Die Trauerweide hat ihre Zweige schützend über das Wasser ausgebreitet. Es ist ein friedvoller Anblick.

Greta ist sehr bedrückt. Sie sitzt schon eine geraume Weile hier und mag immer noch nicht heimgehen, sondern starrt ununterbrochen auf den Teich. In Gedanken sieht sie ihre Mutter vor sich, die in der letzten Zeit ständig mit kummervollem Blick

umher läuft. Auch ihr Vater ist jetzt immer zu Hause, obwohl er ja eigentlich auf seiner Arbeitsstelle sein müsste. Der Vater hat tiefe Sorgenfalten auf der Stirn. Die Eltern glauben, Greta bekomme nichts mit. Das stimmt aber nicht.

Oft sitzen ihre Eltern über dicke Aktenordner gebeugt im Wohnzimmer. Sie sieht ihren Vater lange Zahlenreihen schreiben. Ihr Vater und ihre Mutter beachten Greta gar nicht mehr. Greta fühlt sich sehr überflüssig.

Abends, wenn sie in ihrem Bett liegt, hört sie ihre Eltern streiten. Das kennt Greta sonst nicht und sie ängstigt sich, weil sie nicht genau weiß, worum es geht.

Einzelne Wortfetzen hat sie aufgeschnappt. Immer wieder hört sie ihre Eltern über Geld streiten. Und von Hausverkauf und Umzug und Kündigung war auch schon die Rede. Einmal hat sie sogar das Wort Scheidung gehört. Greta wird immer verzweifelter. Jeden Morgen, wenn sie aufsteht, ist sie schon genauso traurig wie ihre Eltern. Warum müssen sich ihre Eltern immer streiten? Warum kann es nicht so lustig sein wie vorher auch? Warum unternehmen sie nichts mehr gemeinsam so wie früher? Wehmütig erinnert sie sich an die gemeinsamen Kinobesuche mit ihren Eltern, an die Besuche im Schwimmbad, an ein Picknick im Wald oder an die kleinen Urlaubsreisen. Greta versteht die Welt nicht mehr.

In der Schule kann sie sich überhaupt nicht mehr konzentrieren und wird von ihrer Lehrerin ständig gerügt, weil sie nicht aufpasst und ständig falsche Antworten gibt. Oft ist ihr gar nicht klar, um was es geht. Es bereitet ihr große Mühe, den Unterricht zu verfolgen. Gretas letzte Klassenarbeiten waren so schlecht, dass sie diese zu Hause gar nicht erst vorgelegt hat. Und sie ist sich

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142,68 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
19 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9783847638285
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

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