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Lucy Pebbles

Der Berg bellt - Acht Pfoten auf dem Dach der Welt

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Neuankömmling

Arnold der Bär

Der Ausflug

Ein schlimmer Unfall

Alleine im Schneegebirge

Ein Bär im Gebirge

Der Schneeyetibär

Der wilde Wauzi aus Johanneskirchdorf

Kluges Geschwätz

Ein fauler Schneebär

Schauerliche Geschichten

Dummes Missverständnis

Lustige Bärensachen

Ein cleverer Schachzug

Der wunderliche Wunderpunsch

Die Tücken der Berge

Der Lawinenhund

Schlimmes Höhenfieber

Winterschlaf

Yetis Testament

Ein kurzer Winterschlaf

Die Seilschaft

Der Hundstod

Das Schweigetal

Monsun

Streit um den Pelz

Das Unglück

Die Bären-Route

Im Kungfu-Eisbruch

Der verschollene Schneebär

Eeeek ’ne Maus

Der Kampf mit der Eismaus

Der Bergraubvogel

Adler Felix gegen Super-Arnold

Neufundländer Liebe

Die Hundenase

Ein böser Streit

Ein Arnold für alle Fälle

Arnold der Schnüffler

Ein Neufundländer auf Abwegen

Muffins Bäckerei

Onkel Arthur

Ärger mit dem Riechkolben

Wo geht’s nach Hause?

Der Anschlag

Elfriede oder das verlorene Yak

Arnold ist verliebt

Arnold und Elfriede

Das Drama auf der Hillbilly-Stufe

Die Rettung

Dumm gelaufen

Das Happy-End

Impressum neobooks

Der Neuankömmling

„Schau’ mal, Muffin“, rief Mama laut, während sie fröhlich ins Schlafzimmer kam, „du hast jetzt ein kleines Brüderchen!“ Und noch bevor Muffin „Wau“ wuffeln konnte, kletterte ein dickes, felliges Etwas zu ihm ins Himmelbett. ‚Was bist du? Und was willst du von mir?’ fuhr er den Kleinen an, der gerade unsanft sein Lieblingskuscheltier hin und her zerrte. „Ja freust du dich denn gar nicht über dein Baby?“ fragte Mama vorwurfsvoll.

‚Mein Baby?’ dachte Muffin verwirrt. ‚Wie denn das?’

„Arnold wird jetzt bei uns wohnen“, fuhr Mama derweil ungerührt fort, „und du musst ganz doll lieb zu ihm sein, hörst du?“ – ‚Wenn’s sein muss’, brummte Muffin in seinen Pelz, während Arnold gerade seinem Kuschelelefanten den Rüssel abriss. Wäre er alleine mit dem Kleinen gewesen, hätte er ihn wohl ordentlich verhauen, aber jetzt wo Mama zuguckte war das wohl keine so gute Idee. Außerdem war der ‚Kleine’ schon beinahe so groß wie er. Was war das bloß für ein Monster? Und als ob Mama seine Gedanken gelesen hatte, erklärte sie stolz: „Arnold ist ein waschechter Neufundländer, Muffin. Wenn der mal groß ist kann er dir lustig auf den Kopf spucken.“ – ‚Aber vielleicht will ich gar nicht, dass er mir auf den Kopf spuckt’, knurrte Muffin ärgerlich, wobei er angeekelt auf Arnolds Sabberfahne glotzte, die ihm rechts und links aus dem Maul triefte. Erschrocken stellte Muffin jetzt fest, dass der ‚lustige Neufundländer’ nicht nur ein Riesen-Sabberproblem hatte, sondern noch dazu einen Riesenkopf mit einer Riesenschnauze darin. „Börps!“ meldete Arnold sich jetzt zu Wort, nachdem er tatsächlich ein Stück von dem Rüsseltier verspeist hatte. „Aus, Arnold!“ brüllte Mama jetzt hysterisch. „Aus! habe ich gesagt.“ Doch Arnold glotze nur blöd aus der Wäsche, bevor er ihr frech ins Gesicht börpste. ‚Er kann dich doch nicht verstehen, Mama’, dachte Muffin, doch sie ließ nicht locker und nachdem sie ihm so ziemlich jeden Hundebefehl an den Riesenkopf geworfen hatte, den sie kannte und Arnold sie immer noch mit großen fragenden Augen anglotzte, gab sie endlich auf.

„Was ist denn hier los?“ fragte Papa, der gerade ins Schlafzimmer kam.

„Börps!“ erwiderte Arnold und Mama und Papa bekamen einen Lachanfall. „Ist das nicht süß?“ sagte Mama dann, indem sie dem sabbernden Rülpser über die alberne Frisur streichelte. „Sieh nur, er hat ein richtiges Samtschnäuzchen.“ Muffin konnte kaum glauben, was er da hörte. Von wegen Samtschnäuzchen, der Kleine hatte ein so mordsgroßes Maul, dass er wohl locker einen ganzen Medizinball apportieren konnte. ‚Vielleicht kann man sich das ja noch zu Nutze machen’, dachte Muffin schließlich zuversichtlich, bevor er den kleinen Bären in einem günstigen Augenblick unsanft aus dem Bett schubste und dann seine ‚Ich-wars-nicht’ - Unschuldsmiene aufsetzte.

„Nun gut, Arnold“, sagte Muffin, nachdem Mama und Papa sie zum Kennenlernen alleine gelassen hatten. „Von nun an gehörst du mir! Mein Wau ist Gesetz und solltest du mir nicht gehorchen, dann…“ Muffin überlegte. Übers Knie legen konnte er das Riesenbaby wohl nicht, aber wie sollte er ihm sonst Manieren beibringen? „…dann“, fuhr er schließlich ernst fort, „werde ich dich ganz fest beißen!“ Arnold grunzte. „Lachst du mich etwa aus?“ erkundigte sich Muffin ärgerlich und Arnold schüttelte grunzend den Kopf, wobei ihm seine Sabberfahnen eklig um die Ohren flogen. „Grrr“, knurrte Muffin ihn an, während er sich das schleimige Zeug aus dem Fell rieb. „Noch so eine Attacke und…“ Ach verdammt, jetzt viel ihm wieder nichts gemeines ein, um dem Kleinen Angst zu machen, „lassen wir es für heute genug sein“, fügte er schließlich friedfertig hinzu und nachdem Arnold seinem Vorschlag mit einem lauten „Börps!“ zugestimmt hatte, rollte er sich todmüde zusammen und war im nächsten Moment tief und fest eingepennt.

‚Was für ein komischer Knirps’, dachte Muffin, als er Arnold so friedlich schlummern sah. ‚Aber eigentlich ist er ja ganz nett’, fügte er dann hinzu und machte es sich ebenfalls gemütlich. Doch gerade als Muffin auf dem Weg ins Reich der Hundeträume war, begann Arnold zu schnarchen, dass die Wände wackelten. „Was ist bloß mit dir los?“ fuhr Muffin den kleinen Schnarcher an, doch der grunzte so laut, dass er kaum sein eigenes Wort verstehen konnte. „Was soll’s“, sagte er dann irgendwann zu sich, „solange er auf mein Kommando hört…“

Arnold der Bär

Mittlerweile war Arnold schon fast zwei Monate bei seinem neuen Rudel und Muffin hatte den Stinkrülpssabberkopf zwar nicht in sein Herz geschlossen, aber er kümmerte sich rührend um seine Ausbildung. Diese bestand in erster Linie darin den Kleinen in die dörfliche Hundegemeinschaft einzuführen und ihm beizubringen, dass er sich nichts von niemandem gefallen lassen dürfe. Doch Arnold war halt noch ’n dummes Schaf, denn anstatt gemeinsam mit Muffin jedem Checker-Wuffi den Pelz zu verkloppen, ließ sich der Dicke alles schwanzwedelnd gefallen. „Los, Arnold“, ermunterte Muffin ihn, „heb’ endlich deine Pfötchenfäuste und kämpfe wie ein Bär! Du bist doch ein Bär, Arnold, oder?“ Doch Arnold hatte gar keine Lust seine Pranken zu ballen und wie ein Bär zu kämpfen, stattdessen lief er lieber grunzend durch die Gegend und verspeiste alles, was ihm vor die gierige Schnauze kam. „Aus!“ brüllte Mama ihn dabei immer wieder aufgeregt an, doch Arnold machte sich gar nichts daraus und kaute fröhlich weiter an seinem Puddingbecher oder einer weggeworfenen Plastikflasche. Natürlich bekam der Kleine von dem schwerverdaulichen Zeug am Ende immer böse Bauchschmerzen - meistens mitten in der Nacht - doch auch dafür hatte der lässige Neufundländer bald ’ne einfache Lösung gefunden: Er kotzte den Müll einfach mitten ins Schlafzimmer. „Du Sauwauwau!“ fuhr Mama ihn dann verpennt an. „Hättest du das nicht draußen machen können?“ Und während Muffin sich vor dem tobenden Mama-Gewitter in die hinterste Ecke des Schlafzimmers verkrümelte, baute sich Arnold drollig vor ihr auf und sabberte ihr mit seiner Riesen-Stinkeschnauze das ganze Gesicht voll. „Er meint es doch nur gut“, sagte Papa schließlich, nachdem er von Mamas empörtem Gemecker aufgewacht war.

„Er hört halt nicht und ist saumäßig ungezogen“, erwiderte sie ärgerlich.

„Er ist doch noch klein“, nahm Papa Arnold in Schutz und Muffin und Mama lachten lauthals los. „Noch klein?“ fragte Mama ungläubig. „Er ist schon größer als Muffin.“ – „Ich meine ja auch“, bemerkte Papa leise, indem er Arnold vor die Stirn klopfte, „hier oben klein.“ Doch anstatt Papa ganz kräftig in die Hand zu beißen, wedelte der Neufi, als hätte man ihm ein tolles Kompliment gemacht. „Naja“, sagte Mama dann vorsichtig und streichelte Muffin liebevoll über den Kopf, „da oben ist Muffin ja auch noch nicht so groß.“ Muffin blieb der Sabber weg. ‚Was meinte sie damit? Hielt sie ihn etwa für ebenso dämlich wie das Riesenbaby? So eine Frechheit, dabei war er doch so ein vorbildlicher Lassie-Hund.’ Natürlich fand Papa ihre blöde Bemerkung saukomisch, bis er irgendwann wieder vernünftig wurde und ernst erklärte, dass sie jetzt alle schlafen müssten, weil er morgen ganz früh aufstehen müsse.

Als Papas Wecker allerdings ein paar Minuten später klingelte, hofften und beteten die beiden Wauzis, dass er sie einfach vergessen und Mama sie erst gegen Mittag aus dem Himmelbett schmeißen würde. Doch es half nichts, und nachdem Muffin schadenfroh dabei zugesehen hatte wie Papa mit dem halbschlafenden Arnold gekämpft und ihn schließlich mitleidlos auf seine vier verpennten Pfötchen gestellt hatte, entschied er, freiwillig seinen gemütlichen Platz an Mamas Seite zu räumen.

Der Ausflug

Eines Tages kurz nach dem Mittagnapfen, kam Mama eilig in die Küche gelaufen und rief begeistert: „Was haltet ihr davon, wenn wir am Wochenende Arnolds ersten großen Bergausflug unternehmen? Wird ja mal Zeit, dass der Kleine was von der großen weiten Welt sieht.“ Sabbernd und schwanzwedelnd stimmte Arnold zu und machte dabei vor lauter Aufregung eine Riesenpfütze in die Küche. Allerdings war Muffin diesmal gar nicht nach Lachen zu Mute. ‚Arnolds Bergausflug?’ dachte er ärgerlich. ‚Früher war das immer mein Ausflug.’ Doch Mama kümmerte sich gar nicht um seine Schmollschnauze und erklärte stattdessen fröhlich: „Papa und ich dachten, dass wir alle gemeinsam den großen Hundsbärenkopf raufklettern könnten, hört sich doch gut an, oder Muffin?“ Muffin schmollte immer noch. ‚Den Hundsbärenkopf raufklettern’, dachte er, ‚früher war der Hundsbärenkopf immer viel zu hoch und gefährlich.’ Doch es half nix, der Ausflug war bereits geplant und nachdem man Arnold noch ein ganz wichtiges Profi-Hunde-Kletter-Geschirr besorgt hatte, ging’s am Wochenende tatsächlich ab in die Berge. „Ich dachte“, brüllte Papa schließlich, als sie auf dem vollkommen Touristen-überfüllten Parkplatz aus dem Auto stiegen, „dass wir die Höllental-Route für den Aufstieg nehmen. Die ist zwar etwas schwerer, aber wir können ja eine Seilschaft bilden.“ Muffin grummelte. ‚Eine Seilschaft mit dem dicken, ungeschickten Arnold durch das gefährliche Höllental, das hat mir gerade noch gefehlt…’ Doch es sah beinahe so aus, als würde sich das Problem schneller erledigen, als gedacht, da Arnold plötzlich wie ein verrückter lossauste und fröhlich grunzend in einen reißenden Bach hopste. „AAARNOLD!“ rief Mama hysterisch. „AAARNOLD“, brüllte Papa nicht weniger aufgeregt und rannte dem wild gewordenen Neufundländer hinterher. „Was macht er denn da?“ schrie Mama auf einmal entsetzt, als sie beobachtete, wie Papa ebenfalls in den Bach sprang. Muffins Laune hatte sich während dieses lustigen Schauspiels zunehmends verbessert, bis Mama ihn auf einmal heftig anfuhr: „Los, Muffin. Wir müssen Papa und Arnold retten!“ Muffin glaubte seinen Schlappohren kaum zu trauen, was hatte er denn mit dem Sabbermonster zu tun? Und Papa, na ja, Papa kann ja wohl schwimmen, oder? Als sie sich endlich durch die zahlreichen schaulustigen Touristen am Ufer gequetscht hatten und unten am Ufer angekommen waren, musste Muffin allerdings erstaunt (und nicht ganz ohne Neid!) feststellen, dass Arnold wirklich ein brillanter Schwimmer war. Aber wo hatte er das gelernt? In dem Augenblick musste Muffin daran denken, dass Arnold zu Hause immer heimlich in seinem Wassernapf planschte. ‚Vielleicht kann er’s ja daher’, überlegte er, bevor der Neufi unter lautem Jubel der Schaulustigen, wild ans Ufer sprang und sich erstmal so kräftig schüttelte, dass Mama und Muffin mindestens ebenso nass wurden, wie er und Papa, der gerade ein Stückchen weiter vollkommen außer Atem aus dem Wasser kletterte. „Gut Arnold“, begann er ruhig, „du kannst also schwimmen. Aber“, brüllte er dann ungehalten, „solltest du uns noch einmal so einen Schrecken einjagen, werde ich dir eigenhändig den starrsinnigen Kopf abreißen!“ Arnold schämte sich. Und Muffin musste unwillkürlich kichern. ‚Gut gemacht, Papa’, dachte er, ‚das hat dem Kleinen Respekt eingeflößt. Jetzt wird er uns sicher nicht mehr wegrennen.’ Doch im gleichen Moment schnupperte Arnold erneut das frische Wasser, rülpste fröhlich und sprang wieder begeistert in den Bach. Mama und Papa standen mit offenem Mund am Ufer und glotzten dem vollkommen verrückten Neufundländer hinterher, bis Papa irgendwann die Sprache wieder fand und erklärte: „Ich würde sagen, wir schnappen uns unsere Wanderrucksäcke und beginnen mit dem Aufstieg. Wir müssen ja sowieso noch eine Weile am Bach entlang, vielleicht entscheidet sich die Sabbernase ja doch noch uns auf dem Trockenen zu begleiten.“ Dummerweise fiel Arnold natürlich jetzt als Lastenträger aus und so musste Muffin vorerst seinen Job übernehmen und den ganzen Wuffiknabberkram, jede Menge Hundespielzeug und das Schlabberzeug selbst schleppen. ‚Blöd!’ dachte er dabei. ‚Ich hätte doch nie soviel nutzlosen Krempel mitgenommen, wenn ich gewusst hätte, dass ich’s selbst tragen muss.’ Und während sie nun schlecht gelaunt loswanderten, planschte Arnold fröhlich neben ihnen her. „Na los, Arnold“, rief Mama dabei immer wieder ermutigend, „komm’ zu Mama.“ Aber Arnold blieb stur, zumindest solange bis er in einen gewaltigen Strudel geriet, der ein paar Meter später, wie ein Wasserfall in einen eiskalten Bergsee stürzte. Erschrocken starrten Mama und Papa dem ‚fliegenden Neufundländer’ hinterher und Muffin freute sich schon, endlich wieder Einzelwuffi zu sein. Aber der Babybär war wirklich hart im Nehmen und so kletterte er am Ende vollkommen verwirrt und orientierungslos aus dem kleinen Bergsee. Und nachdem er sich mit einem hilflosen Rülpser Gehör verschafft hatte, kletterte Papa gleich eilig den Felsen runter, band dem Riesenbaby ein dickes Seil um den Bauch und zog es am Ende gemeinsam mit Mama hinauf. „Puh!“ stöhnte Mama, als Arnold wieder festen Boden unter den Pfoten hatte. „Der ist ja fast so schwer wie Muffin.“ – ‚So eine Frechheit’, dachte Muffin, ‚ich bin vielleicht ein bisschen kräftiger als andere Hunde, und vielleicht sitzt mein Waschbärbauch auch nicht mehr da, wo er früher einmal war, aber ich bin nicht so fett wie Arnold!’ Während Muffin das dachte, hatte er den Kopf ein wenig nach unten gebeugt und glotzte prüfend auf seine dicke Schlabberwampe. „Was macht Muffin denn da?“ rief Mama auf einmal laut kichernd. „Das sieht ja beinahe so aus, als würde er mit seinem Bauch reden.“ Doch Papa war gar nicht zum Lachen zu Mute. ‚Was war bloß mit dem frechen Hundebaby los?’ Doch bevor er eine Antwort auf diese Frage fand, musste er feststellen, dass Arnold ihm unbemerkt seine Hundekeks-Belohnungs-Tasche entwendet hatte und nun fröhlich mampfend im Gebüsch saß. „Arnold!“ rief Mama, die den Diebstahl jetzt auch bemerkt hatte. „Gib sofort Papas Keksbeutel wieder her, sonst, sonst…darfst du nicht mehr mitkommen.“ Vollkommen unbeeindruckt schmatzte Arnold weiter und Papa fuhr Mama ärgerlich an: „Was war das denn für ein dämlicher Befehl? ‚Gib sofort Papas Keksbeutel wieder her’, das versteht der doch nicht!“ – ‚Da hat er Recht’, dachte Muffin, ‚und selbst wenn er’s verstehen würde, würde er ihn nicht zurückgeben.’ Nach diesen Gedanken trabte Muffin lässig auf das Gebüsch zu, nahm dem Kleinen knurrend die Kekse weg und verdrückte sie bis zum letzten Krümel. „Hast du nicht gesagt, dass Arnold was von Muffin lernen kann?“ fragte Mama ungläubig. „Na ja, das hat er ja auch. Zumindest, dass er in Zukunft alles mit seinem großen Bruder teilen muss, was er stibitzt. Hoffentlich macht Muffin sich das nicht zu Nutze...“ Natürlich plante Muffin sich genau das zu Nutze zu machen, schließlich gab es keinen besseren Weg an was Leckeres ranzukommen ohne dafür ausgemeckert zu werden.

Ein schlimmer Unfall

Schweigend setzten sie ihre Wanderung fort und Arnold trabte tatsächlich eine Weile friedlich neben Muffin her. „Tja, jetzt musst du mich wohl respektieren, nachdem ich dir gezeigt habe, wer der Chef ist“, sagte Muffin stolz. In diesem Augenblick tat ihm das schlimme Sabbertier, wie er seinen kleinen Bruder spöttisch nannte, sogar ein bisschen Leid. ‚Vielleicht’, überlegte Muffin, als er Arnold mit hängendem Kopf neben sich hertrotten sah, ‚vielleicht hat der Kleine ja Heimweh.’ Und als er ihm liebevoll mit der Pfote den dicken Kopf tätschelte, stellte er erstaunt fest, dass er Papas Lunchdose in der Schnauze hatte. ‚Wow’, dachte Muffin anerkennend, ‚was man in diesem Riesenmaul alles verstecken kann. Wenn wir’s geschickt anstellen merken Mama und Papa niemals wo ihr Futter hin ist.’ Doch im selben Augenblick musste Arnold laut Börpsen, so dass die Sache beinahe aufgeflogen wäre. Glücklicherweise war Muffin geistesgegenwärtig genug, um die Dose schnell aufzuheben, nachdem sie dem Kleinen aus der Schnauze gefallen war.

„Was soll das denn, Muffin?“ hörte er als nächstes Papas ärgerliche Stimme sagen. „Wolltest du uns etwa unser Mittagessen klauen?“ – „Das ist ja kaum zu glauben“, stimmte jetzt auch Mama mit ein. „Das hätte ich dir wirklich nicht zugetraut, Muffin. Du bist wirklich ein tolles Vorbild für Arnold.“ Mit diesen Worten, schnappte sie sich die Lunchbox, die Muffin noch tapfer zwischen seinen Zähnen ‚versteckte’ und hielt sie Papa hin, der ihn daraufhin vorwurfsvoll anschaute. ‚So ein Mist’, dachte Muffin, ‚jetzt krieg’ ich Ärger nur weil der kleine Stinker seinen Job nicht richtig machen kann. Na warte…’ Mit diesen Gedanken gab er Arnold einen kräftigen Schubs. Doch der Kleine blieb vollkommen unbeeindruckt stehen. Noch einmal versuchte Muffin den Welpen - mit allen seinen Kräften - einen kleinen Abhang hinunterzuschubsen, doch Arnold blieb bewegungslos wie ein Felsblock.

„So, so“, wuffelte Muffin verärgert, „du willst mich also herausfordern. Aber fang nachher bloß nicht an zu jaulen, wenn ich dir wehtun muss.“ Und indem Muffin Anlauf nahm, rannte er wild grunzend auf den sitzenden Neufundländer-Felsen zu.

Natürlich prallte Muffin mit voller Wucht an dem Ungetüm ab und während er sich die schmerzenden Knochen rieb, fragte Mama den Kleinen: „Was ist passiert, Arnold? Hat der Muffin dir wehgetan?“

Muffin kochte vor Zorn. Jetzt wurde die Angelegenheit persönlich und so wartete er bis Mama sich wieder umgedreht hatte und kniff Arnold dann kräftig ins Hinterteil. Erschrocken glotzte er Muffin an und dieser witterte nun seine Chance und drängte ihn mitleidlos vom Weg. Allerdings war Arnold gar nicht so behäbig wie er meistens aussah und so sprang er während Muffins zweiter Schubs-Attacke lässig zur Seite, woraufhin sein großer Bruder mit weit aufgerissenen Augen den steilen Abhang runterkullerte….

142,68 ₽
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100 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9783847674689
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