Joachim Stiller
Neue soziale Dreigliederung
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Die soziale Dreigliederung nach Rudolf Steiner
Die Frage nach dem Einheitsstaat
Die Souveränitätsfrage
Versuch über die Direkte Demokratie
Exkurs: Direkte Demokratie und die Bienen
Versuch über das Einkommen
Arbeit, Lohn und Preis
Versuch über den Preis
Die Flagge der Direkt-Demokratischen Republik Deutschland (Ein Projekt)
Vergleich menschlicher uns sozialer Organismus
Der Geld- und Wirtschaftskreislauf als Gestaltbild des ozialen Organismus
Die Installation „Banküberfall“
Impressum neobooks
Es war Rudolf Steiner, der das gesellschaftliche Ganze verstärkt ab 1918 den „sozialen Organismus“ nannte. Aber mit welchem Recht können wir bei der Gesellschaft von einem sozialen Organismus sprechen? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns das soziale Ganze erst begrifflich so durchdringen, dass sein Urbild, seine Idee vor unser Seelenauge treten kann. Erst dann können wir beurteilen, ob, und wenn, in welcher Form es sich bei der Gesellschaft um einen sozialen Organismus handelt. Aber genau dieses werden wir im Verlauf dieser Schrift anzustreben versuchen.
Rudolf Steiner nun war der erste, der in jahrelanger Kleinarbeit den sozialen Organismus untersucht hat. Dabei ist er zu der grundlegenden Erkenntnis gekommen, dass es sich beim sozialen Organismus um ein dreigliedriges Gebilde handelt, dass der soziale Organismus drei getrennte Bereiche oder Funktionssysteme hat. Diese sind:
Das Geistesleben
Das Rechtsleben (Staat)
Das Wirtschaftsleben
Dies ist zunächst die verblüffend einfache Erkenntnis von Rudolf Steiner, die er dann in „Die Kernpunkte der sozialen Frage“ 1919 dargestellt hat. Steiner fragte sich nun: Wenn ich zu dieser Erkenntnis kommen kann, gibt es dann in der Geschichte noch andere Beispiele oder Vergleichbares? Da viel ihm natürlich sofort die Französischen Revolution ein mit ihrem großen Menschheitsideal:
Freiheit.......................Gleichheit..................Brüderlichkeit
Liberte …....................Egalite …...................Fraternite
Steiner war klar, dass die Freiheitskämpfer der Französischen Revolution die drei Prinzipien nicht funktional zuordnen konnten. Und so kam es immer wieder zu Missverständnissen, bis hinein in unsere Tage. Steiner nun ordnete die drei als richtig erkannten Prinzipien der Französischen Revolution den drei Funktionssystemen des sozialen Organismus zu. So ist das tragende Prinzip des Geisteslebens die Freiheit, die Gleichheit ist der Rechtsgrundsatz und die Brüderlichkeit ist das tragende Prinzip des Wirtschaftslebens.
Die so beschriebenen und richtig zugeordneten Prinzipien streben nun nach ihrer vollen Verwirklichung. Sie werden sozusagen zum Evolutionsprinzip. Was aber entsteht dann, wenn sich die drei Prinzipien der Französischen Revolution in der richtigen Weise Verwirklichen? Antwort: Wenn sich die Freiheit im Geistesleben verwirklicht, die Gleichheit im Rechtsleben (Vor dem Gesetz sind allem Menschen gleich) und die Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben, dann entsteht ganz notwendig ein Freier und Demokratischer Sozialismus. Steiner spricht auch gelegentlich vom dreifachen Sozialismus:
Geistesleben...............Rechtsleben................Wirtschaftsleben
(Kultur)........................(Staat).........................(Wirtschaft)
Freiheit........................Gleichheit....................Brüderlichkeit
Individualismus...........Demokratie...................Sozialismus
Wenden wir nun die gewonnenen Begriffe auf die bestehenden Systeme an, so wird sofort klar: Im Kommunismus war es der Staat, der sich die Wirtschaft und das Geistesleben (individuelle Freiheit) angeeignet hat:
Geistesleben .........Rechtsleben .........Wirtschaftsleben
….......<--------------------...........--------------------->
….................Kommunismus/Staatssozialismus
Im Kapitalismus hingegen ist es die private Wirtschaft, die versucht, sich den Staat (Lobbyisten) anzueignen. Der Staat hingegen verucht im Gegenzug, seine Macht auf die Bildung, also die Schulen und Hochschulen immer weiter auszubauen. Das sind praktisch 50% Kommunismus in westlichen Systemen, so Beuys.
Geistesleben ..........Rechtsleben ........ Wirtschaftsleben
…......<.---------------------.........<---------------------
…..............................Kapitalismus
Wir können vielleicht an dieser Betrachtung ermessen, dass die drei Funktionssysteme des sozialen Organismus unbedingt entflochten werden müssen, denn eine Übergriffigkeit irgendeines Staatsprinzips oder eines Wirtschaftsprinzips auf die anderen Funktionssysteme ist wesenswidrig und auf keine Wiese hinzunehmen. Das erste Grundpostulat des sozialen Organismus lautet daher: Selbstbestimmung – Selbstbestimmung aller Funktionssysteme des sozialen Organismus.
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