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„Nun ja, Sie werden einfach älter …“
Ich suchte zahlreiche Ärzte auf und hoffte auf konstruktive Antworten, doch die meisten sagten, alle meine Symptome seien „normal“, „keine große Sache“ und manche unterstellten mir sogar: „Vielleicht spielt sich das alles nur in Ihrem Kopf ab.“ Sie verschrieben mir Medikamente gegen die Allergien, den Säurereflux und sogar ein Antidepressivum gegen meine „Angst.“
Eine der amüsantesten Aussagen war: „Nun ja, Sie werden einfach älter. Tendenziell wird unser Gedächtnis schlechter, wir ermüden schneller und nehmen zu, wenn wir älter werden.“ Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich damals 26 Jahre alt war?
Die ganze Zeit hielt ich mich in puncto Gesundheit für vorbildlich. Ich aß kaum außer Haus und kochte die meisten meiner Mahlzeiten komplett selbst, entschied mich für Vollkornweizen, fettarme Milch und Milchprodukte und aß nur selten rotes Fleisch. Ich brachte oft eine selbst gemachte Quiche oder Muffins und Kuchen von zu Hause für meine Kollegen mit und backte gerne Vollkornkekse für meinen Mann und sogar spezielle Leckerli aus Vollkornweizen für unseren Hund.
Ich bemühte mich so sehr um meine Gesundheit. Ich verabredete mich mit Kollegen zum Spazierengehen in der Mittagspause, hielt mich zu Hause mit Fitnessvideos auf Trab und ging oft auf dem Heimweg ins Sportstudio (doch all das machte mich nur noch müder). Ich rauchte nicht und beschränkte das Trinken von Alkohol auf seltene gesellschaftliche Anlässe. Ich war zu müde für Geselligkeit, denn die Anforderungen des täglichen Lebens, wie das Einkaufen und der Haushalt, erschöpften mich!
Ich begann zu glauben, das sei eben mein Leben und ich hätte es einfach zu akzeptieren. An mein Reizdarmsyndrom, die Blähungen und die Müdigkeit hatte ich mich gewöhnt. Und auch daran, aufzuwachen, zur Arbeit zu gehen, nach Hause zu kommen, zu essen und schlafen zu gehen, ohne dass Energie übrig blieb für meine Träume vom Reisen, Schreiben, davon, Kontakte zu Mitmenschen zu pflegen, Kurse zu besuchen und die Welt zu verändern.
Als ich 27 war, litt ich bereits seit fast zehn Jahren unter diesen Symptomen und sie hatten sich ständig verschlimmert. Anfangs waren sie geringfügig, kamen und gingen und wirkten sich kaum auf mein tägliches Leben aus, doch inzwischen hatten sie mein Leben verändert. Ich ging zu keinen Ärzten mehr – die meisten von ihnen sagten, ich sei entweder depressiv, gestresst oder litt am Reizdarmsyndrom (RDS) und müsse lernen, mit all meinen Symptomen zu leben. Andere behaupteten, alle Symptome befänden sich nur in meinem Kopf. Ich wusste, dass ich nicht depressiv war, doch mir wurde klar, dass es vielleicht an der Zeit war, das RDS, die chronische Müdigkeit, den Gedächtnisverlust und andere rätselhafte Zustände als Teil meines Schicksals zu akzeptieren. Ich hörte auf, Hilfe zu suchen, und litt still vor mich hin.
Doch dann wurde es noch viel schlimmer. Ich bekam Panikattacken. Wenn mein Mann zum Joggen ging, setzte ich mich nach einer guten Viertelstunde ins Auto, um ihn zu suchen, voller Angst, dass er einen Unfall gehabt oder noch schlimmer, dass er eine andere Frau kennengelernt hatte und mit ihr abgehauen war! Ich wusste, dass all das irrational war, aber ich konnte nicht verhindern, dass ich durchdrehte.
Mein Haar verlor seinen Glanz und fiel büschelweise aus (das fiel mir besonders schwer, denn ich liebte meine Löwenmähne). Meine Haut wurde sehr trocken, ich bekam Falten und hatte geschwollene Augen, mein Gesicht schien immer aufgedunsen zu sein. Ich war in den Zwanzigern, sollte also in der Blüte meiner Jahre sein, doch ich fühlte mich alt und müde.
Es schien, als reagierte ich auf einfach alles allergisch, und mein chronischer Husten weckte mich nachts und trieb mich in den Wahnsinn. Meine Karpaltunnelschienen musste ich täglich rund um die Uhr tragen und Yoga, mein Lieblingshobby, ganz aufgeben. Bei den Fallüberprüfungen der Klienten, die viel Schreibarbeiten und Dokumentationen erforderten, musste ich kürzertreten. Diesen Teil meiner Arbeit hatte ich immer am liebsten gemacht, denn ich traf die Klienten von Angesicht zu Angesicht und musste ihre gesundheitlichen Bedürfnisse umfassend beurteilen.
Irgendwann reichte es mir. Ich war frisch verheiratet und ich hatte das Gefühl, meine Gesundheit und mein Leben gingen in die Binsen. Mein Mann und Familienmitglieder fragten sich, warum es mir immer schlechter zu gehen schien. Der chronische Husten machte mich wahnsinnig. Meiner Kollegin vertraute ich an: „Ich bin schon fast soweit, mir den Kopf abschneiden zulassen, wenn der Husten dadurch aufhört.“ Ich begann, verzweifelt nach Antworten zu suchen.
Können Sie das nachvollziehen?
Ich beschloss, wieder auf „Ärzte-Tour“ zu gehen, doch diesmal war ich geschickter im Umgang mit dem medizinischen System. In meiner Zeit als beratende Apothekerin und Fürsprecherin der Patienten war mir bewusst geworden, dass Ärzte – obwohl sie es meist sehr gut meinten –, nicht alles über meinen Körper wissen konnten. Ich musste für mich selbst eintreten, um meinem Gesundheitszustand auf den Grund zu kommen.
Ich suchte verschiedene Ärzte auf und sprach sie auf diagnostische Tests an, von denen aufgrund meiner Symptome Antworten zu erwarten waren. Manche Ärzte waren äußerst fürsorglich und verständnisvoll, andere völlig abweisend, aber ich ließ mich nicht abschrecken und hörte nicht auf, bis ich meine Antwort gefunden hatte.
Endlich eine Diagnose
Schließlich erfuhr ich, dass ich die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis und dadurch eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion hatte, die auch als leichte Störung der Schilddrüse bezeichnet wird. Endlich gab es einen Grund für meinen Haarausfall, meine Gefühlsschwankungen, die Angstzustände, die Müdigkeit und die meisten anderen Symptome. Ich war zwar erleichtert über die Diagnose, doch gleichzeitig auch sehr enttäuscht. Ich war eine junge Fachfrau im Gesundheitswesen, die nach besten Kräften versuchte, gesund zu sein, und trotzdem hinterging mich mein Körper. Immerhin war es nach schulmedizinischem Wissen mein eigener Körper, der sich selbst angriff, nicht irgendein rätselhafter Erreger, und man konnte nichts tun, um den Angriff zu stoppen.
Die ersten Wochen waren von Kummer erfüllt. Ich weinte mich bei meinem Mann, meiner Mutter und meiner besten Freundin aus, äußerte meine Sorgen, dass es mir nie wieder besser gehen würde, ich nie Kinder haben oder mich je wieder hübsch fühlen könnte. (Ich hatte mehr als ein Drittel meiner Haare verloren, färbte sie schließlich blond und ließ mir einen Bob schneiden, um die „Löcher“ dazwischen zu überdecken, aber ich sah sie trotzdem).
Doch dann wachte ich eines Morgens auf und dachte an meine Klienten. Wenn sie mit all ihren Einschränkungen glücklich sein und weitermachen konnten, dann konnte ich das auch. Wenn ich schon ein Mensch mit Hashimoto war, dann wollte ich wenigstens der möglichst gesündeste Mensch mit Hashimoto sein.
Damals verbrachte ich viel Zeit mit Surfen auf der Internetseite von PubMed, der größten amerikanischen Datenbank von klinischen Studien und medizinischen Forschungsartikeln. Viele meiner Klienten hatten seltene Störungen, für die es kein klar definiertes medizinisches Standard-Konzept gab, und das hieß oft, dass man nur aus Fallstudien und Forschungsartikeln hilfreiche Informationen gewinnen konnte. Genauso ging ich vor, um zu finden, was es alles zum Thema Hashimoto und Autoimmunerkrankungen gab.
Ich fing auch an, in Diskussionsforen von Patienten mitzulesen, denn sie sind oft die Ersten, die über positive und negative Erfahrungen mit verschiedenen Behandlungsmethoden von Krankheiten berichten. Ich wusste aus erster Hand, dass Patienten immer die wertvollsten Erkenntnisse hatten, manchmal bereits mehrere Jahre, bevor die Informationen als medizinische Tatsache akzeptiert wurden.
Dankbar für die Erfahrungen, die andere Patienten mit ihrer Krankheit hatten, begann ich meine Recherche über Hashimoto. Zwischen PubMed und Patientenforen hoffte ich, Informationen über innovative Behandlungsoptionen sowie Maßnahmen bezüglich der Lebensweise zu finden. Während meines Pharmaziestudiums betonten die Professoren immer wieder, dass bei chronischen Krankheiten in leichten Fällen vor der Einnahme von Medikamenten immer zuerst Maßnahmen bezüglich der Lebensweise getroffen werden und Medikamente begleitend in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt werden sollten. Mit diesem Ansatz arbeitete ich als beratende Apothekerin auch. Mein Team fragte immer erst nach der Lebensweise, bevor wir eine Verordnung von Medikamenten in Betracht zogen.
Bei Depressionen fragten wir vor der Verschreibung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) immer, wie es denn mit einer Beratung oder Therapie wäre. Und ob jemand von einer Psychotherapie profitieren würde, wenn er schon Medikamente bekam. Vor der Verschreibung von Metformin bei Diabetes vom Typ 2 fragten wir, ob der Betroffene eine Ernährungsberatung bekommen hatte.
Sie verstehen, was ich meine. Für praktisch jede häufige Krankheit gab es eine Empfehlung bezüglich der Lebensweise, doch damals konnte ich für Hashimoto und Autoimmunerkrankungen keine finden. Ich versuchte sogar, wieder meine verlässlichen medizinischen Fachbücher und Texte zum Thema zurate zu ziehen, doch auch sie waren keine Hilfe. Genauso wenig waren es meine Kollegen, meine Ärzte, nicht einmal der Endokrinologe, den ich aufsuchte.
Die Reaktion der meisten Mediziner lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: „Wenn Sie aufgrund von Hashimoto eine Hypothyreose haben, nehmen Sie synthetische Schilddrüsenhormone ein und ersetzen damit die Hormone, die Ihr Körper nicht mehr selbst bildet. Mit zunehmender Schädigung Ihrer Schilddrüse erhöhen wir dann die Dosis. Da Sie jetzt ein höheres Risiko haben, an anderen Autoimmunerkrankungen zu erkranken, werden wir Sie entsprechend überwachen. Wenn Sie eine Autoimmunerkrankung haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, von einer weiteren betroffen zu sein.“
Auch wenn sie es sehr gut gemeint haben (manche waren liebe Freunde und Kollegen von mir), klaffte bei ihnen in Bezug auf die Lebensweise bei Hashimoto eine riesige Wissenslücke. Das war der Grund, warum ich mir vornahm, das System zu verändern.
Nachdenken über Grundursachen: Manchmal weiß der Patient selbst am besten Bescheid
Während ich 2006 als Apothekerin im kommunalen Bereich arbeitete, berichtete einer meiner Patienten, dass die generische Version des Antidepressivums Wellbutrin (unter diesem Namen in Österreich, Luxemburg und der Schweiz erhältlich; in Deutschland unter den Namen Elontril und Zyban) nicht so gut wirke wie das Originalpräparat. Ich tauschte das Generikum aus und meldete es der Arzneimittelzulassungsbehörde FDA. Zwei weitere Patienten äußerten sich in diesem Monat genauso, und jedes Mal erstattete ich der FDA Bericht.
Erst drei Jahre später, also im Jahr 2009, drang diese Information zu den klinischen Datenbanken durch und es dauerte bis Oktober 2012, bis die FDA sich schließlich dazu entschloss, das Generikum vom Markt zu nehmen.
Das heißt, dass die etablierte medizinische Welt fast sechs (!) Jahre brauchte, um ein einfaches Problem zuzugeben, das einer meiner Patienten bereits innerhalb weniger Tage nach Einnahme des Medikaments erkannt hatte. Das ist nur ein kleines Beispiel. Es dauert seine Zeit, um in einem so großen System wie unserem Gesundheitswesen eine Veränderung herbeizuführen.
Haben auch Sie schon einmal festgestellt, dass manches in Bezug auf Ihre Gesundheit von der etablierten Medizin ignoriert wurde – und was war das?
Die Suche nach einem neuen Lebensstil ging weiter
Dass das bereits alles sein sollte, überzeugte mich nicht. Da ich beratend im Gesundheitswesen tätig war, wusste ich aus eigener Anschauung, dass Ärzte ganz gewiss nicht alles wussten. Eines von vielen Beispielen war ein kleines Mädchen mit einer Zerebralparese (Bewegungsstörung durch eine frühkindliche Hirnschädigung; Anm. d. Übers.), das wegen aggressiven Verhaltens und Schreiattacken an unser Team verwiesen wurde – die Ärzte wollten der Kleinen Neuroleptika geben, doch mein Team stellte fest, dass sie tatsächlich Schmerzen hatte und empfahl, es zuerst mit Krankengymnastik zu versuchen. Innerhalb von wenigen Wochen war sie wieder das nette und glückliche Mädchen, das wir kannten. Das Verhalten war ihre Art gewesen, ihre Schmerzen auszudrücken, und die Medikamente hätten sie wahrscheinlich nur ruhiggestellt! Vielleicht gab es ja neue Informationen über Hashimoto, die andere Ärzte und Patienten noch nicht kannten.
Ich stürzte mich in die Recherche, um nach Maßnahmen in Bezug auf die Lebensweise zu suchen, die mir bei meiner Schilddrüsenstörung helfen konnten. Ich stieß rasch auf einen vielversprechenden Artikel, der eine Verbindung zwischen Zöliakie und Hashimoto herstellte (ich fragte mich, ob ich vielleicht meine Ernährung umstellen könnte). Ich nahm den Artikel mit zu meinem nächsten Termin beim Endokrinologen (auf den ich fast zwei Monate hatte warten müssen), um sicherzugehen, dass ich alles tat, was ich für mich tun konnte und dabei die richtige Richtung einschlug.
Der Endokrinologe war sehr nett, sagte mir jedoch erneut, dass ich nichts anderes tun konnte, als meine Schilddrüsenhormone mit einem entsprechenden Medikament zu ersetzen. Er sagte sogar, dass die meisten meiner Symptome, auch Haarausfall und meine Stimmung, nichts mit der Schilddrüse zu tun hätten. Und dass die Weichen gestellt seien – mein Immunsystem würde die Schilddrüse weiterhin angreifen und die Dosierung der Medikamente müsse mit fortschreitender Zerstörung des Organs erhöht werden. Das Risiko einer weiteren Autoimmunerkrankung, die potenziell mit ziemlichen Einschränkungen verbunden sein könne, etwa Lupus erythematodes oder Multiple Sklerose, sei erhöht, aber mit der Ernährung habe all das gar nichts zu tun, versicherte er mir. Ich könne einfach nichts weiter für eine Besserung tun. Er sagte mir, das sei nicht meine Schuld, was ich dankbar zur Kenntnis nahm und ihm auch glaubte, doch gleichzeitig fühlte ich mich so ohnmächtig, weil ich einfach nur abwarten und tatenlos zusehen sollte, wie mein Immunsystem den Körper angriff.
Ich ging also mit meinem Rezept nach Hause und brach in Tränen aus. Ich dachte darüber nach, wie es wäre, Lupus zu haben (während des Studiums haben wir uns lange damit beschäftigt), kahlköpfig zu werden und keine Kinder haben zu können, und ich fühlte mich völlig hoffnungslos.
Aber natürlich gab ich nicht auf. Ich forschte weiter und wurde mein eigenes Versuchskaninchen. Ich probierte zahlreiche alternative und innovative Möglichkeiten der Lebensweise und der funktionellen Medizin aus. Ich verfolgte meine Ergebnisse, einschließlich der subjektiven Symptome und der objektiven Schilddrüsenantikörper, kontrollierte Herzfrequenz, Blutdruck und das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH). Ich hackte mich in mein biologisches System wie in einen Computer.
Den größten Teil des Jahres 2010 verbrachte ich damit, verschiedene Behandlungen auszuprobieren, auch immunmodulierendes niedrig dosiertes Naltrexon, individuell für mich zubereitete Schilddrüsenpräparate (eine Möglichkeit, die in den USA in bestimmten Apotheken, den sogenannten Compounding Pharmacies, gang und gäbe ist; Anm. d. Übers.), Dehydroepiandrosteron (DHEA), Progesteron und Pregnenolon (mehr darüber können Sie meinem ersten Buch Hashimoto im Griff entnehmen). Einige meiner Schilddrüsensymptome besserten sich daraufhin – der Süden von Kalifornien erwies sich schließlich auch für mich als warm und es begannen sich Besserungen beim Gedächtnis und bei der Energie zu zeigen. Ich hatte jedoch weiterhin mit Reflux, Reizdarmsyndrom, Blähungen, einem Karpaltunnelsyndrom, Kopfschmerzen und Allergien zu kämpfen. An diesem Punkt erkannte ich, dass ein vermehrt ganzheitlicher Ansatz erforderlich war. Ich ergriff nicht nur eine Maßnahme, damit es mir besser ging – ich ergriff viele, damit es mir besser ging!
Im Jahr 2011 konnte ich schließlich deutliche Verbesserungen in meiner Gesundheit erleben. Mein Vorsatz für das neue Jahr war, dass ich alles tun würde, um wieder gesund zu werden. Ich begann, mit einem Arzt für integrative Medizin zusammenarbeiten, der mich darin bestärkte, Gluten, Milch und Milchprodukte von meinem Speiseplan zu streichen, und es kam zu einer erheblichen Veränderung. Innerhalb von drei Tagen waren der Säurereflux, die Blähungen und das Reizdarmsyndrom verschwunden. Aufgrund meiner eigenen Recherchen und weiterer Anleitung durch andere Fachleute begann ich, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und meine Ernährung weiter zu modifizieren. Das Karpaltunnelsyndrom verschwand nach einigen Wochen und meine Angstzustände besserten sich im Laufe von nur wenigen Monaten. Das motivierte mich zum Weitermachen.
Im Laufe dieses Weges hatte ich über meine Recherchen und Fortschritte ausführlich Tagebuch geführt. Schließlich macht es ein „benebeltes“ Gehirn einem schwer, sich alles zu merken, und ich wollte sichergehen, dass ich nicht immer nochmals dieselben Informationen las.
Willkommen, liebe Root Cause-Leserinnen und -Leser
Wenn Sie schon mein erstes Buch gelesen haben, fühle ich mich geehrt, dass Sie wieder mit dabei sind und mir zutrauen, dass ich Ihnen noch mehr Orientierungshilfe bieten kann mit speziellen, auf Sie zugeschnittenen Programmen zur Unterstützung der Leber, der Nebennieren und für einen gesunden Darm. Ich hoffe, dass Ihnen das Buch dabei helfen kann, Ihre Ernährung umzustellen, die richtigen Nahrungsergänzungen auszuwählen und Veränderungen in Ihrer Lebensweise anzustoßen, damit Sie all jene gesundheitlichen Herausforderungen meistern können, mit den Sie unter Umständen konfrontiert sind. Wie die meisten meiner Root Cause-Rebellen werden Sie feststellen, selbst wenn Sie sich an die Vorgehensweisen aus meinem ersten Buch gehalten haben, dass der in den Elementarprogrammen enthaltene komplette 90-Tage-Plan in diesem Buch von Nutzen ist. Sollten Ihre Symptome jedoch auch danach noch fortbestehen, wenden Sie sich bitte den Erweiterten Programmen zu und kümmern Sie sich mit deren Hilfe um zugrunde liegende Infektionen, Probleme mit Medikamenten und andere, noch nicht beseitigte Auslöser. Ich freue mich sehr, dass ich weiterhin an Ihrer Reise teilnehmen darf!
Schließlich hatte ich erhebliche Mengen an Material über alle möglichen Maßnahmen bei Hashimoto zusammengetragen und es schien mir zu wertvoll, es für mich allein zu behalten. Von meiner Mutter und meinem Mann (die mich am meisten unterstützten) ermutigt, beschloss ich, aus meinen geordneten Notizen und Tagebucheinträgen einen Patienten-Ratgeber zu machen. Mein Mann hatte bereits zwei Bücher geschrieben, in denen er ausführlich über seine Erfahrungen mit Ultramarathonläufen berichtete und bestärkte mich darin, meine eigenen Erfahrungen zu Papier zu bringen.
Meine Mutter, die Ärztin ist und aus Polen stammt, interessierte sich von jeher für medizinischen Fortschritt und war mir bei der Abfassung des Buches behilflich. Sie gab mir auch manchen liebevollen Schubs, damit es fertig wurde, sodass wir es ins Polnische übersetzen und Verwandten zukommen lassen konnten, die auch an Hashimoto litten.
Bei mir kam es im Januar 2013 zu einer Remission und der Patienten-Ratgeber Hashimoto im Griff wurde am 31. Mai desselben Jahres in den USA veröffentlicht. Schlussendlich hatte ich das Gefühl, als habe der Kampf mit meinen gesundheitlichen Problemen einen tieferen Sinn gehabt. Wenn ich in der Lage war, selbst wieder gesund zu werden, war ich auch in der Lage, die bisherigen Herausforderungen zu meiner Lebensaufgabe zu machen und eine stetig zunehmende Anzahl vom Menschen zu unterstützen und ihnen dazu zu verhelfen, dass sie das auch erreichen konnten.
Meine Hoffnung ist nun, dass es durch die Schritte, die ich Ihnen hier vorstelle, zu einer Wende in Ihrem Leben kommt – durch eine Reduzierung und hoffentlich eines Tages auch zur Beseitigung Ihrer Symptome. Doch so sehr ich versuchen kann, Ihnen all das zu erklären, die Änderungen kann ich nicht für Sie vornehmen – Sie müssen den Plan selbst in die Tat umsetzen. Es wird besser werden, doch die Veränderung muss von Ihnen ausgehen. Lassen Sie uns also schauen, wie Sie sich auf Ihre eigene Erfolgsgeschichte vorbereiten können.