Читать книгу: «Mika liebt …», страница 7

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Am Morgen des 25.12. wachen Jana und Mika eng umschlungen in einem der unzähligen Gästezimmer auf dem Anwesen auf, das – Mika kann es selbst noch kaum glauben – für die nächste Zeit sein Zuhause sein soll. Während sie noch angenehm schläfrig kuscheln, dringt die Realität zu Mika durch. Er muss sich um einige Dinge kümmern.

Er muss bei Ralf kündigen und der Begriff ‚kurzfristig‘ wäre noch geschmeichelt.

Soll er sein Zimmer bei Gorda und Nerd aufgeben? Oder lieber noch eine Weile behalten? Alleine am gestrigen Abend hat er fast ein Drittel mehr verdient, als bei Ralf in einem Monat.

„Also, das Zimmer behalt ich noch“, beschließt er. So haben Gordana und Nerd keine Schwierigkeiten mit der Miete für die Wohnung. Und wer weiß … vielleicht bringt er die ganze Sache ja nicht so, wie Maddie sich das vorstellt. Sie setzt anscheinend großes Vertrauen in Mikas Fähigkeiten. Ob er das wohl erfüllen kann? Sex haben … mit völlig fremden Leuten? Eine verzagte Gänsehaut lässt ihn sich noch ein wenig näher an Jana kuscheln. Sie streckt und räkelt sich wie eine verwöhnte Katze.

„Guten Morgen, Schatz.“, nuschelt sie verpennt. „Gut geschlafen?“

Statt einer Antwort, küsst er sanft ihre Wange. Als sie zu ihm rüber blinzelt, lächelt Mika.

„Ich werde dich immer lieben, weißt du das?“, raunt er zärtlich. „Egal wie viele Kenos, Georges und wer weiß was für Gestalten da noch kommen. Ich werde immer für dich da sein!“

Janas Blick wird ganz feucht vor Rührung.

„Ich weiß, Schatz!“, haucht sie zurück. „Und ich werde immer für dich da sein! Wenn du das hier doch nicht machen willst, ruf mich an und ich hol‘ dich sofort ab.“

„Danke, Mama!“, grinst Mika jetzt. Doch dann wird er nochmal ernst.

„Wenn Keno anfangen sollte, DICH mit Anrufen zu überfallen, sag‘ ihm bitte nicht, wo ich bin und was ich mache, okay? Der bringt das fertig und taucht hier mit einer Pump-Gun auf, um meine Herausgabe zu fordern.“

Beide kichern. „Aber er kann so steinerweichend gucken“, seufzt Jana schließlich. „Wenn er vor mir steht und mich mit seinen unglaublichen Raubtieraugen fixiert, dann …“

„Janaaa“, warnt Mika und muss doch wieder lachen. „Bitte tu’s nicht! Ich muss einen endgültigen Schlussstrich unter diese Sache ziehen.“

Jana dreht sich auf die Seite und sieht Mika intensiv an. „Diese Sache … du hast immer gesagt, dass es Liebe ist“, insistiert sie.

Mika fährt sanft die Konturen ihres zarten Gesichts nach. „Aber ER liebt mich nicht. Er liebt die Idee, mich zu lieben. Er liebt seine Obsession, seine Gier. Er liebt den Gedanken, mich besitzen zu wollen.“ Mika seufzt tief. „Er liebt sich! Und er liebt John! Punkt!“

Ein feixendes Grinsen zieht über Mikas Gesicht. „Und jetzt raus aus den Federn, du faule Kuh!“

Sie balgen noch eine Weile und jagen sich schließlich gegenseitig kitzelnd unter die Dusche.

*

Nachdem Jana gegen Mittag aufbricht, weil ihre Eltern sie über die Feiertage besuchen kommen, fühlt Mika sich ein wenig verloren. Die nächsten Gäste kommen wohl erst am frühen Abend. Bis dahin … ja, was macht er bis dahin? Er gönnt sich eine entspannte Runde in dem momentan leeren Pool. Schließlich lässt er sich nur noch auf dem Rücken im Wasser treiben und genießt die Ruhe.

Keno fehlt ihm. „Nein, er fehlt mir überhaupt nicht“, redet er sich selbst in Gedanken gut zu.

Doch sofort schießen tausend Bilder durch seinen Kopf. Keno beim Sex, kurz bevor er kommt. Keno, wenn er lacht. Keno, wenn er Mika ärgert, ihn durchkitzelt, ihn küsst, seine Haare verwuschelt. Keno, wenn er böse mit ihm ist. Keno, wenn er ihn becirct. Aach, Scheiße!! Keno beim Dies, Keno beim Das. Es ist zum verrückt werden.

Als ihm wieder einmal die Tränen kommen, gesteht er es sich doch wieder ein: „Du fehlst mir so sehr. Was soll ich nur machen ohne dich?“ Und schnell taucht er unter, damit niemand, der zufällig vorbeikommt, seine Tränen sieht.

Zusätzlich realisiert Mika erneut, wozu er gestern ‚Ja‘ gesagt hat. Vor Schreck zieht es in seinem Magen. „Kann ich das? Kann ich das wirklich?“ Angst vor der eigenen Courage nennt man das. Und genau diese fährt ihm immer wieder wie ein heißer Stich durch die Eingeweide. Doch dann schwenken seine Gedanken um. „Mein Gott, so viel Kohle! Wenn ich diesen Job eine Weile durchziehe und das ganze Geld spare, dann … dann kann ich in ein-zwei Jahren was ganz anderes machen. Irgendwas! Eine Ausbildung, zum Beispiel. Ganz in Ruhe, ohne nebenbei arbeiten zu müssen. Und dann hab‘ ich trotzdem noch Geld übrig.“

Ja, der Gedanke an das viele Geld lässt Mikas Entscheidung wieder in einem völlig anderen Licht erscheinen. In einem helleren, freundlicheren, ziemlich weichgespülten Licht. Und dieses Licht macht ihm Mut! „Meine Entscheidung ist richtig, verdammt nochmal!!“

Irgendwann hat Mika genug vom Wasser und ihm kommt eine Idee. Er duscht sich schnell ab und macht sich alleine auf den Weg in den Keller. Super! Die Masseure scheinen rund um die Uhr angestellt zu sein. Etwas unsicher nähert er sich, doch einer der Angestellten eilt ihm sofort entgegen.

„Einmal Ganzkörpermassage?“, fragt er freundlich.

„Ooh ja, gerne!“ Ein vorfreudiges Grinsen zieht über Mikas Gesicht.

Der Typ breitet weiße Tücher aus und Mika legt sich auf den Bauch. Und dann geht's los. Was für ein geiles Feeling. Duftendes Öl wird mit gekonnten Griffen auf seinem Körper verteilt. Alle Verspannungen werden weggeknetet. Mika grunzt geradezu vor Vergnügen.

„Wenn irgendwas weh tut, bitte sofort sagen“, ermahnt ihn der Masseur, während er weiter arbeitet.

„Aalleess suuupeeer“, nuschelt Mika selig.

Als schließlich sein ganzer Körper durchgewalkt ist, wird Mika zugedeckt und bleibt noch liegen, um zu entspannen. Er döst eine Weile vor sich hin und bekommt von seiner Umgebung nicht viel mit. Doch nach einiger Zeit wird er ruhig von der Seite angesprochen.

„Das tut gut, was?“

Mika öffnet erstaunt die Augen. Er dachte, er wäre allein im Raum. Doch neben ihm ist nun eine weitere Liege besetzt. Mika blinzelt einige Male, um einen klaren Blick zu bekommen. „Ach, Danny!“, denkt er und wird sofort verlegen. Mika lächelt verschämt. „Mhmm, einfach geil“, murmelt er zurück.

„Ich hab‘ dich gesucht“, redet Danny völlig unbefangen weiter. „Maddie meint, ich soll mich ein bisschen um dich kümmern.“

„Danke, Danny“, erwidert Mika zurückhaltend.

„Gern geschehen und mir wär’s lieber wenn du mich Daniel nennst – wenn wir unter uns sind“, lacht der Typ, dass Mika seine beeindruckend weißen Zähne bewundern kann. Er legt sich bequem auf den Bauch und ruft dem Masseur ein „Du kannst jetzt anfangen“ zu.

Mika schmunzelt. „Du bist immer so unglaublich locker. Ich glaube, von dir kann ich Einiges lernen!“, gibt er unumwunden zu.

„Bring' mich nicht in Verlegenheit. Ich entspann' mich gerade so schön.“, stöhnt Danny unter den zupackenden Händen.

„Du und verlegen?“, prustet Mika geradezu hervor. „Jetzt mach‘ aber mal ‘nen Punkt!“

Danny grinst. „Ich bin nicht immer der Sunnyboy – nur beim Sex!“

„Reicht doch“, murmelt Mika zurück.

Danny schnaubt einmal kurz auf und legt das Gesicht auf das Loch in der Liege.

„Du warst gut gestern“, tönt es ein wenig gedämpft von seiner Seite herüber. „Ich meine deinen Sex mit Maddie. Lass dir nichts erzählen. Sie ist üblicherweise kalt wie ein Fisch; auch wenn sie Drogen nimmt. Sie hat immer die Zügel in der Hand. Doch du hast sie ganz schön angetörnt. Respekt dafür, mein Freund!“

Mikas Wangen erröten in Sekundenschnelle. Mann, der Masseur hört doch alles mit. Doch dieser scheint solche Gespräche gewohnt zu sein. Nicht das kleinste Zucken seiner Gesichtsmuskeln verrät, was in seinem Kopf vorgeht.

Nachdem auch Danny seine Massage genossen hat, legt er den Kopf auf die Unterarme und blickt verpennt zu Mika rüber.

„Auf jeden Fall hast du eine gute Einstiegs-Show hingelegt“, setzt Danny ihr Gespräch nahtlos fort und lächelt ein wenig anzüglich.

„Das war doch keine Show“, entschlüpft es Mika entrüstet.

„Na, dann bist du eben ein Naturtalent.“, lacht Danny auf. Schließlich seufzt er. „Wir beide sind die Exoten in dem ganzen Haufen, den du noch kennen lernen wirst. Wir beide sind die Einzigen, die bisexuellen Sex praktizieren. Das ist schon exotisch genug. Aber ich hab‘ gestern deine Rötungen gesehen. Du lässt dich auch noch züchtigen.“ Er nickt langsam. „Mein lieber Mann! Du wirst dich vor Arbeit nicht retten können!“

Mika pustet sich eine verirrte Strähne aus dem erhitzten Gesicht.

„Mach‘ mir keine Angst. Ich bin doch noch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt bringe!“

Und schon grinst Danny wieder. „Du bringst das, glaub‘ mir! Ich hab dich gestern beobachtet und schließlich auch gefickt.“

„Ouuu“ Mika senkt verlegen die Stirn auf die Liege. Danny lacht sich kaputt.

„Du bist sowas von süß, weißt du das? Die Weiber werden sich alle zehn Finger nach dir lecken.“

Auch Mika muss lachen. „Aber du warst ja auch nicht gerade tatenlos. Hast du deinen Auftrag mit Anna noch erfüllt?“

Danny zieht die Augenbrauen hoch und gleichzeitig eine Schnute. Mit englisch näselnder Stimme erwidert er arrogant. „Tja, weißt du, Mika, ich freue mich, dir mitteilen zu können, dass ich SELBSTVERSTÄNDLICH meinen Auftrag mit aller gebotenen Sorgfalt erledigt habe – dreimal.“

„Nein!!“, ruft Mika aus. „Du lügst!“

Danny lacht wieder herzlich und verdeckt sein Gesicht vor Verlegenheit halb mit einem Arm.

„Doch!“, widerspricht er prustend. „Okay, einmal davon hab ich die süße Anna in den Wahnsinn geleckt, aber die anderen beiden Male … da musste der kleine Danny-Boy ran.“

Mika packt sich in die Haare. „Ich fass' es nicht. Du bist eine ... Hardcore-Nutte!“

„Also bitte, ja!“, unterbricht Danny gespielt entrüstet. „Wenn, dann doch 'Hardcore-Callboy'.“

Mika starrt sein Gegenüber weiter mit großen Augen an. „Ich weiß nicht, ob ich das könnte“, gibt er zu.

„Hmm“, schmunzelt Danny, „ich bin eben ein Verehrer der holden Weiblichkeit. Du musst einfach versuchen über den Dingen zu stehen.“

Mika runzelt fragend seine Stirn.

„Na“, erklärt Danny weiter „nicht immer sind die Ladies so attraktiv wie Anna. Meistens sogar handelt es sich um etwas ältere Damen. Und da darfst du einfach nicht so oberflächlich denken. Jeder Typ Frau hat seine netten, ansprechenden Seiten. Und wenn du die entdeckst, macht das Ficken auch mit reiferen Kundinnen Spaß. Also … mir auf jeden Fall.“

„Eine coole Einstellung“, gibt Mika zu. „Bist du denn nie nervös?“

Danny zuckt mit den Schultern. „Am Anfang ... klar ... da hab' ich aber von der Chefin einfachere Aufträge bekommen. Es gibt ja auch Kundinnen oder Kunden, die nur deine Gesellschaft möchten. Die wollen nicht unbedingt … du weißt schon. Und wenn doch und du bist zu nervös und dein bestes Stück lässt dich im Stich, kannst du sie immer noch auf andere Art befriedigen.“ Er leckt sich verschmitzt über die Lippen und grient vor sich hin. „Und außerdem gibt’s ja auch noch diverse Drogen, die dir helfen können. Aber wem erzähl' ich das?! Du hast ja gestern diesbezüglich schon erste Erfahrungen gesammelt.“

Im Spa-Bereich finden sie tatsächlich ein paar verwaschene knielange Jeansshorts „Denken die eigentlich an alles?“ und T-Shirts mit dem Aufdruck ‚MaddiesSons‘ auf dem Rücken. Danny lacht mal wieder.

„Für die Mädels gibt’s die mit ‚MaddiesChicks‘“ erklärt er. Morgen wirst du so ziemlich die ganze Truppe kennen lernen. Ein-zwei Leute sind mit ihren Kunden im Urlaub … Arbeitsurlaub natürlich.“, ergänzt er mit erhobenem Zeigefinger. „Aber die anderen kommen. Eine Handvoll sehr wichtiger Kunden wird da sein und für bestimmte Aufträge ihre Auswahl treffen. Das ist immer geil. Wir machen Party in der Disco-Box unten und zeigen uns von unserer besten Seite!“ Dabei klimpert er mit den Augenlidern und wackelt mit den Hüften.

Mikas Herz schlägt bei dem Gedanken fest und hart gegen seine Rippen. Oh, Mann! Das wird ja schneller ernst, als er es sich vorgestellt hat. Maddie sprach doch von allmählicher Einarbeitung. Und wie auf Bestellung ergänzt Danny. „Ob du da schon mitmachst, weiß ich natürlich nicht.“

*

Nachdem er etliche Male beim Shuffle-Board gegen Danny verloren hat, ihn jedoch genauso oft beim Flippern besiegt hat, bedienen sie sich am nächstgelegenen Buffet. Mika schnappt sich zusätzlich eine Flasche Wasser.

Schließlich landen sie wieder am Pool, rauchen einen riesigen Joint zusammen und reden über Gott und die Welt. Sie merken überhaupt nicht wie die Zeit vergeht. Langsam neigt sich der Nachmittag dem Ende zu und die Lichterketten in den Palmenkronen und den vereinzelten Pflanzenstauden ringsherum schalten sich ein. Das ist so romantisch und gemütlich, dass sie schließlich im warmen Sand einschlafen.

*

Mika wacht auf, weil er von einer Traumstimme genarrt wird. Er kneift verpennt die Augen zusammen und strubbelt sich durch die Haare.

„Na, wenn das nicht mein Blondie ist“, raunt die Stimme erneut.

Mika reißt Augen und Mund vor Schreck gleichzeitig auf. Ben hockt schmunzelnd neben ihm.

„Was machst DU denn hier?“, keucht Mika geschockt, während er sich aufsetzt und erneut mit beiden Händen über sein Gesicht fährt.

„Das gleiche wollte ich dich auch gerade fragen“, erwidert Ben und lässt sich wohlig stöhnend in den Sand sinken. Er trägt noch seine Jeans, sein muskulöser Oberkörper lenkt jedoch Mikas Blick ungewollt immer wieder in diese Richtung.

„Aber ich seh‘ dein T-Shirt und das beantwortet mir so ziemlich alle Fragen. Mann, Mika! Willst du Karriere machen?“ Bens Grinsen wird immer breiter. „Obwohl ich zugeben muss, dass du womöglich deine wahre Berufung gefunden hast.“ „Keno platzt der Sack!! Wenn der wüsste, dass sein niedlicher Fick-Frosch hier vor mir im Sand sitzt und sich auf luxuriöse Weise prostituiert. Ob ich es ihm erzählen soll?“ Innerlich zuckt Ben mit den Achseln. „Mal seh’n.“

Mika ist völlig perplex. Was soll er jetzt antworten. Er kann noch nicht mal leugnen, dass er jetzt … „oh du mein Gott, jetzt muss ich Ben sagen, dass ich eine Nutte bin.“

„Wie kommst du hierher?“, übergeht er Bens Anmache.

„Mit dem Auto“, raunt Ben, während er sich eine Zigarette anzündet. „Auch eine?“

Scheiß drauf! Mika muss seine Nerven beruhigen. Als Ben ihm Feuer gibt, sieht er ihn wieder intensiv an. „Blondie, du siehst richtig gut aus! Hältst du hier tatsächlich deinen Arsch hin?“

„Lenk‘ nicht ab! Was machst du hier?“

„Ich bin eingeladen, verdammt! Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich außerhalb des ‚Kolosseum‘ auch noch ein paar Geschäfte zu erledigen hab‘?! Und bevor du weiter nervst: nein, David ist nicht mitgekommen.“ Er schnippt leicht angepisst ein wenig Asche in den Sand. „Obwohl ich ihn eingeladen hab‘ … und zwar richtig ‚nett‘.“ Ben spuckt das Wort geradezu aus. ‚Nett‘ gehört eindeutig nicht zu seinen Lieblingsvokabeln.

Was ist denn da bloß los? Ben hatte David doch abserviert. Hmm, Mika freut sich innerlich. „Bestimmt hat er von Davids und Johns Intermezzo Wind bekommen und ist eifersüchtig. Sieh an! Sieh an!“

„Wollte ich doch gar nicht fragen. Woher kennst du Maddie und Edward, wollte ich wissen.“

„Ich kenn‘ sie gar nicht richtig. Irgendwie hat einer von deren Organisations-Team – oder wie die sich auch immer nennen – davon gehört, dass wir für mehrere Parties in Edwinas Clubs ein paar professionelle Figuren benötigen. So als Anheizer. Eben Leute, die von Anfang an tabulos zur Sache kommen. Tja, und da hatte ich auf einmal eine Visitenkarte auf dem Tisch. Ich hab‘ angerufen und mich natürlich gerne zu dem anstehenden Auswahl…Tanz…Wasauchimmer einladen lassen.“

Jetzt greift er Mika in die Wuschelmähne. „Aber das mein kleiner Lieblings-Scheißer auch hier ist … und sogar hier arbeitet. Woow!! Weiß Keno das eigentlich?“

Diese Frage konnte er sich natürlich nicht verkneifen. Mika entzieht sich genervt Bens besitzergreifendem Griff. Seine Augenlider werden schmal und er feuert einen bösen Blick auf sein Gegenüber ab.

„Du weißt genau, dass er weg ist und dass ich keinen Kontakt zu ihm hab‘. David hat’s dir bestimmt erzählt.“

„Der heult nur noch diesem John hinterher. Hätte ich gewusst, dass der Typ hinter meinem Rücken meinen Sub vögelt, dann …“

„DEINEN?“, wirft Mika überheblich prustend ein. Er deutet anklagend mit der Kippe in der Hand auf Ben. „Du hast ihn ganz beschissen abserviert. Und jetzt bist du eifersüchtig.“ „Ich weiß, dass du David liebst, du Idiot“, denkt Mika, aber das traut er sich dann doch nicht laut auszusprechen.

„Werd‘ nicht frech!“ Ben strafft seinen Oberkörper. „Als wenn du alles wüsstest was zwischen Dave und mir abgeht!“ „Zur Strafe erzähl‘ ich dir nicht von deinem Macho-Blödmann und dass er dich sucht wie ‘ne heulende Tussi!“

„Ach, ihr kennt euch?“ Maddie steht plötzlich lächelnd und mit einem riesigen bunten Cocktail in der Hand vor ihnen. „Wo ist eigentlich Danny abgeblieben?“, fragt sich Mika. „Der muss irgendwann abgehauen sein.“

„Jaaa“, knurrt Ben, „wir kennen uns ganz gut. Doch dass Blondie jetzt hier arbeitet wusste ich nicht. NETTE Überraschung!“, betont er übertrieben.

Maddie scheint diese kleine Spitze nicht mitzubekommen. Sie rührt mit dem Strohhalm in ihrem Drink und saugt dann genüsslich daran.

„Das ist ja schön!“, spricht sie schließlich weiter. „Ben, du bist ja heute schon hier, obwohl die Auswahl-Party erst morgen stattfindet. Wenn du möchtest, kannst du dich gerne mit Mika vergnügen. Er steht dir jederzeit zur Verfügung.“

Sie lächelt beide breit an und nickt dann Mika zu. „Mika, kümmere dich um unseren Gast!“ Dann dreht sie sich weg, um weitere eingetroffene Gäste zu begrüßen.

Erst ist Mikas Gesicht komplett blass. Dann schluckt er hart, um seine trockene Kehle anzufeuchten. Langsam – wie in Zeitlupe – dreht er seinen Kopf in Bens Richtung.

Hätte das Wort ‚Hämisch‘ ein Gesicht, wäre Ben genau der Richtige für ein Foto. Er lacht leise auf. „Gott, Mika! Das tut mir jetzt echt Leid“, ärgert er den zur Salzsäule erstarrten Jungen neben sich. Er stemmt sich aus dem Sand empor. „Na, dann will ich mal meine Sachen verstauen. Wir seh’n uns ja noch.“ Ohne weiteren Kommentar schlendert er davon.

„Wo ist Maddie???“ Wie von der Tarantel gestochen springt Mika hoch und schwenkt suchend seinen Blick in die Richtung, welche Maddie eingeschlagen hatte. „Da!!! Sie unterhält sich mit Edward auf der anderen Seite des Pools!“ Mika zwingt sich, nicht in einen Laufschritt zu verfallen.

„Da kommt er schon!“, kichert Maddie leise. Sie und ihr Mann ergötzen sich an Mikas Nervosität und Unsicherheit.

Was Mika natürlich nicht wissen kann ist: Maddie hat Protokolle all‘ der von George mitgefilmten Gespräche mit Jana im Hotel erhalten. Und natürlich haben sie über die Nacht bei Edwina gesprochen. Nicht zuletzt über seinen damaligen Horror vor Ben, der sich inzwischen in einen enorm großen Respekt vor ihm verwandelt hat. Wie sehr Ben ihn noch verunsichert, wie zwiespältig seine Gefühle ihm gegenüber sind.

„Perfekt“, hatte Maddie gedacht und ihr Büro beauftragt, diesen Ben ausfindig zu machen. Kontakt mit Leuten aus diesem Milieu aufzunehmen ist die einfachste Sache der Welt.

Ein wenig atemlos bleibt Mika vor Maddie und Edward stehen.

„Mika“, lächelt Maddie ihn an. „Was ist los?“

„Maddie ich … ich hab‘ da ein Problem.“

„Was denn?“, fragt Maddie gespielt erschrocken zurück. „Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du krank?“

Mika atmet tief durch. „So ein Scheiß!! Direkt am Anfang einen Rückzieher zu machen!“ Dieser Gedanke ist Mika natürlich auch nicht angenehm.

„Nein! Nein!“, wiegelt er ab. „Alles in Ordnung. Es ist nur … also, Ben! Muss ich wirklich unbedingt mit ihm …?“

Maddie zieht fragend die Augenbrauen hoch. „Was hast du gegen ihn einzuwenden? Ich denke, ihr kennt euch sogar? Wie soll das weitergehen, wenn du sogar schon Einwände gegen Personen hast, die du bereits kennst?“

Mika presst verlegen die Lippen aufeinander. „Ich weiß ja“, gibt er kleinlaut zu. „Aber …“

„Mika!“, mischt sich nun Edward rigoros ein. „Du zeigst uns heute Abend, ob du das Zeug dazu hast, deinen Körper zu verkaufen, oder nicht. Schalt‘ dein Hirn ab, nimm Drogen oder trink dir einen kleinen Schwips an. Ist mir völlig egal. Doch du wirst mit diesem Mann machen, was er dir sagt. Machst du das nicht, kannst du morgen direkt deine Sachen packen. Hast du mich verstanden?“

Mika reißt die Augen weit auf. Seine Finger nesteln verlegen an den Taschen der Jeans-Shorts.

„Ja“, haucht er geradezu.

„Und du sagst ab heute „Ja, Sir!“ und „Ja, Madam!“ zu uns, wenn du einen Befehl erhältst. Ist das klar?!

„Ja, Sir!“

Edward tritt nah zu Mika heran. Mit Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand packt er Mikas Kinn.

„Ich will, dass du dich heute Abend von deiner besten Seite zeigst. Egal, welcher meiner Gäste Interesse an dir hat. Das sind alles normale Leute. Niemand, der dir Angst machen müsste. Außer diesem Ben, den kenne ich nicht. Aber DU kennst ihn ja und weißt worauf er steht und was ihn anmacht. Maddie hat ihm bereits versprochen, dass du dich um ihn kümmerst. Jetzt mach‘ uns keine Schande, verstanden?“

„Ja, Sir!“ Mikas Blick spricht Bände. Wie ein eingeschüchterter Hundewelpe starrt er verzagt in Edwards kleine Augen.

„Er wird perfekt!“, seufzt Edward zufrieden, als er sich wieder auf seine Liege schmeißt und Mika hinterherblickt, der langsam in Richtung Eingang stapft. Maddie setzt sich schnurrend neben ihn.

„Ja!“, stimmt sie ihm zu. „Ich finde, du solltest ihn parallel zu seinen neuen Aufgaben noch ein wenig erziehen. Er sollte mehr auf dich fixiert sein. Dressiere ihn wie einen gelehrigen Hund. Er hat alle Anlagen dazu.“

„Hmm.“ Edward fährt sich überlegend mit der Hand übers Kinn. „Du hast Recht, mein Schatz.“

„Natürlich!“, lacht sie kalt. „Ich habe immer Recht. Denn sobald er dir hörig ist, kannst du es tausendmal mehr genießen, wenn dein abtrünniger Sklave in Ketten mit ansehen muss, wie du ihm seinen dressierten Boy vorführst. Ooh …“, sie saugt erneut an ihrem Drink und fährt sich genüsslich mit der Zunge über die Lippen. „… das wird ein Fest der Rache!“

*

Zu Mikas Erleichterung benimmt sich Ben recht normal. Natürlich, seine dominante Ausstrahlung kann er keine Sekunde lang völlig unterdrücken. Doch er lässt sich wie die anderen Gäste herumführen, alle Räume zeigen und trinkt mit Mika was an einer der kleinen Bars. Danny gesellt sich abends schließlich zu ihnen.

„Ach, übrigens, einen Raum kennst du noch nicht, Mika!“ Danny macht einen auf ‚geheimnisvoll‘.

Mika runzelt die Stirn. „Ja? Welchen denn?“

Danny steckt eine Hand in seine Hosentasche und als er sie anschließend öffnet liegen drei kleine unscheinbare Pillen in seiner Handfläche.

Ben schmunzelt. „Ach, komm, Candyman, ehrlich?!“, raunt er nur, bevor er sein Bier leert.

„Das ist das Bonbon, das uns heute ins Wunderland führt“, grinst Danny. Schon nimmt er sich eine Pille und schiebt sie zwischen seine schönen Lippen. Er hält Mika auffordernd die Hand hin.

„Hmm?“, fragt er und legt erwartungsvoll die Stirn in Falten.

„Na komm, Blondie“, knurrt Ben und nimmt sich die zweite Pille. „Wir wollen doch Spaß haben, oder?“

Mika gibt sich geschlagen. Er zuckt kurz mit den Schultern und schluckt seine Pille als Letzter.

„Oh, Mann! Schon wieder Drogen! Wenn Keno das wüsste …“, schießt es ihm durch den Kopf. Doch schon schlendern sie hinter Danny her. Dessen leises Grinsen und den kurz erhobenen Daumen in Maddies Richtung bekommt Mika vor Aufregung nicht mit.

Im Keller gehen sie diesmal durch eine unscheinbare Türe in einen Gang, den Mika tatsächlich noch nicht kennt. Er ist kurz und an dessen Ende liegt nur ein Raum. Dieser hat gar keine Türe, sondern einen schweren verzierten Vorhang aus feinstem Brokat. Mit einem zweideutigen Lächeln und einer auffordernden Geste zieht Danny den Vorhang beiseite.

Hinter Ben betritt Mika den Raum. „Oh, fuck! Ein orientalischer Puff!“ Mikas erster Eindruck täuscht ihn nicht. Der ganze Raum wurde mit Sitzkissen und kostbaren Teppichen dekoriert. Bunte Lämpchen wie aus ‚Tausend und einer Nacht‘ verstreuen gedimmtes Licht. Hier gibt es keine Fenster. Die Decke wurde wie ein Baldachin mit Tüchern abgehangen. In zwei Ecken plätschern kleine Springbrunnen.

Das angenehm dämmrige Licht schmeichelt den Augen. In der Mitte des Raumes befindet sich eine Art rundes Sofa, dunkelrot und nuttig.

Fast alle neuen Gäste haben sich inzwischen hier eingefunden. Mika schätzt, dass es sich erneut um ungefähr zehn Personen handelt. Sie lümmeln sich in den Polstern; unterhalten sich leise. Ab und zu ertönt ein Lachen oder Kichern. Ganz hinten erkennt Mika Anna, die ziemliches Heavy-Petting mit einem neuen Partner treibt.

„Aah! Da seid ihr ja!“, begrüßt Edward sie erfreut, während sich eine dunkelhaarige Dame auf seinem Schoß räkelt und zärtlich ihren Kopf gegen seine Halsbeuge schmiegt. „Kommt her! Macht es euch bequem!“

Während Mika sich seufzend neben Ben in die Kissen sinken lässt, raunt dieser ihm zu.

„Nettes Kuschelzimmer.“

Mika nimmt einen großen Schluck aus seiner Flasche und starrt ins Leere. „Was du nicht sagst.“ Er nuschelt bereits ein wenig. Während sie relaxen, kreist nach einiger Zeit eine Bong herum und diverse Züge später hebt Mika ab. Er fühlt sich wie ein glücklicher Wackelpudding.

Irgendwann kuschelt Maddie sich an ihn, ohne dass Mika hätte sagen können, wann sie sich neben ihn geschoben hat.

„Ich glaube, ich werde dieses Goldstück mal ein wenig für dich auflockern, was, Ben?“, fragt sie fast schnurrend und zwinkert Ben zu.

Der lehnt sich in seinem riesigen Kissen zurück. „Nur zu!“ Sein Blick wirkt ebenfalls verschleiert.

„Du bist so ein süßer Junge, Mika“, flirtet Maddie weiter. „Wie schön, dass du bei uns bist.“, lallt sie übermütig. „Hier sind tatsächlich alle stoned“, schlussfolgert Mika und sein Grinsen wird immer breiter. „Danke“, erwidert er, wie immer ein wenig verlegen, wenn er so offensiv becirct wird. „Ich find's toll bei euch.“, murmelt er hinterher. „Und ich find' dich toll“, schnurrt Maddie weiter, während sie beginnt, Mikas vom Schwimmen ziemlich strubbeligen Haarschopf zu kraulen. Und schon wandern ihre Hände weiter über seinen Oberkörper, spielen mit seinen Brustwarzen, nur um schließlich sein Lendentuch zu öffnen. Ihr Mund liebkost dabei Mikas Gesicht. „Du küsst unglaublich sanft, weißt du das? Der Gedanke daran lässt mich gar nicht mehr los. Gib' mir deine Lippen.“ Und eine wilde Knutscherei beginnt. Mika lässt sich bereitwillig gehen, wobei Maddie ihn immer wieder sanft dirigiert. Schließlich liegt sie in den Polstern und Mika beugt sich über ihren schlanken Körper. „Mika“, stöhnt Maddie völlig aufgegeilt, während sie mit einer Hand leichten Druck auf seine Schulter ausübt. „Leck' mich in den Wahnsinn, mein Süßer.“

Mika rutscht auf den Boden und streichelt Maddies Schenkel, während er sich vor sie kniet. Erleichtert darüber, sich erst einmal nicht mit Ben befassen zu müssen, kommt Mika gerne dem Wunsch seiner neuen Chefin nach. Frauen zu lecken hat ihm schon immer gefallen und daher folgt er mit großem Enthusiasmus Maddies Aufforderung. Seine Zunge spielt zärtlich mit ihren Schamlippen, um dann ganz in sie einzutauchen. Maddie stöhnt verzückt und drückt Mika ihren Unterleib entgegen. Er leckt und lutscht ihre Klitoris, nur um dann wieder mit harter Zunge tief in ihre Spalte zu stoßen.

Beide geben sich völlig selbstvergessen ihrer Begierde hin und achten nicht darauf, wer sie beobachtet oder ihr Liebesspiel als Anreiz nimmt.

Ben räkelt sich in die gegenüber liegenden Polster und beobachtet Mika genau. Sein Schwanz wird sehr schnell hart, als er Mikas rausgestrecktes Hinterteil fixiert. Diese Vorliebe für Frauen ist nicht Bens Ding, doch so etwas stört ihn nicht. Eifersucht war noch nie ein Problem, das Ben geplagt hätte. Gier – ja! Wettstreit – ja! Aber Eifersucht? Nie im Leben! Schon gar nicht wegen einem Weib!

„Endlich! Endlich!“ Ben genießt die Tatsache, dass er Mika heute besitzen wird. Allein dieser Gedanke lässt seinen Schwanz härter werden als Granit. Keno – dieser Idiot – hat sich endgültig aus dem Rennen gekickt. Kommt gar nicht in Frage, dass Ben ihn auch nur mit einem Sterbenswörtchen erwähnt! Er wird Blondie gleich den Rest Anhänglichkeit aus der Seele ficken.

„Heute gehörst du mir, Kleiner“, denkt er genüsslich, während er bewusst die Anrede benutzt, die Keno vorbehalten war. „Auch das bring' ich dir gleich noch bei“, geilt sich Ben weiter auf. „Du trägst den Namen, den ich dir gebe. Und wenn ich dich 'Kleiner' rufen will, dann hörst du darauf. – Aach, das wird eine echt geile Nummer mit dir.“ Bens Geilheit bleibt, auch als er sieht, dass eine zweite Frau auf allen Vieren an Mika heranschleicht, zuerst seinen Hintern streichelt und sanft massiert, um dann seine Pobacken zart auseinander zu ziehen und ihren Mund auf seine Spalte zu senken. Ben saugt Mikas kehliges Stöhnen, das ihm daraufhin entfährt, geradezu auf. „Ja, Weib, leck' ihn sauber für mich“, knurrt er innerlich. „JETZT wirkt die Pille richtig!!“ Über die auf ihn einprasselnden Emotionen kann Mika kaum seine eigenen Gedanken wahrnehmen. Oh Gott, diese Zunge, die da seinen After liebkost wirkt wie ein nasser Feuerhaken. Ein Wiederspruch, klar, aber, aber … das ist sowas von unglaublich gut.

Maddie kommt lautstark und wird anschließend von Mika gründlich sauber geleckt. Befreit lachend hält sie ihm eine Wasserflasche hin, die Mika dankbar ergreift. Sein Körper glänzt vor Schweiß als er sich suchend in Bens Richtung dreht. Sein Schwanz ist halb erigiert, doch Mika hat inzwischen seine Schamgrenze überwunden und tappt lächelnd zu Ben hinüber. Der unterhält sich leise mit Edward. Neben Edward sitzt Danny und winkt Mika zu sich rüber. Er scheint auch ziemlich breit zu sein.

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9783737526951
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