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Mafia - Allmacht einer Holding

Die Mafia ist weltweit allgegenwärtig. Da sie vor allem unterirdisch tätig ist, wissen nicht viele Menschen welche Gruppen es gibt und wie viel sie mit ihren Geschäften verdienen. In diesem Blog lesen Sie über die Top 5 der größten Mafia-Gruppen in der Welt. Sie werden erstaunt sein, wie groß und umfangreich die Gruppierungen sind und wie viel Geld sie verdienen.

Die Grundlagen der Mafia sind auf der italienischen Insel Sizilien zu finden und kamen zum ersten Mal ins Gerede im 19en Jahrhundert. Durch die Verschiebung der Mafia zwischen 1880 und dem Start der ersten Welt Krieg in die Vereinigten Staaten, sind dort immer noch große Gruppen von Mafiosi aktiv. Ihre Vertraulichkeit wird garantiert durch die Weitergabe des sogenannten "Code des Schweigens" (Omertà).

Wenn Sie an die Mafia denken, denken Sie möglicherweise an blutige Gefechte in den Straßen eines Vororts, an Drogenhandel, Waffenbesitz, Casinos und verrauchten Bereichen. Teilweise ist dies richtig, aber weitgehend spielt die Mafia sich unterirdisch ab. Erpressung und Gewalt spielen eine große Rolle in der Mafia, aber vor allem spielt sich alles in der Unsichtbarkeit ab.

Um Ihnen eine Idee zu geben über was sich alles unterirdisch abspielt, haben wir die fünf größten Mafia-Gruppen einmal aufgelistet

1. Solntsevskaya Bratva

Diese organisierte kriminelle Gruppierung stammt aus Russland und besteht aus zehn separate Gruppen, die eigenständig tätig sein. Der Rat trifft sich regelmäßig für Versammlungen unter dem Namen "festliche Aktivitäten" in verschiedenen Teilen der Welt. Diese Gruppierung besteht insgesamt aus ca. 9000 Mitgliedern und ist vor allem in dem Drogen- und Menschenhandel tätig. Die russische Unterwelt handelt vor allem in Heroin aus Afghanistan.

Das Aufkommen der organisierten Kriminalität in Russland und den Nachfolgestaaten der UdSSR ist eng mit der sowjetischen Gefängnis- und Lagerkultur verbunden. Ende der 1920er stieg in der Sowjetunion aufgrund aufkommender Massenrepressionen die Zahl der politischen Häftlinge in den Gefängnissen und Lagern stark an, wo die Inhaftierten mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden. Dies führte zur Ausbildung einer Hierarchie und Gruppenordnung, an deren Spitze professionelle Verbrecher standen und die bei Bedarf mit radikalen und brutalen Methoden durchgesetzt wurde. Weil die politischen Häftlinge als potentielle Unruhestifter galten, begannen die Sicherheitsdienste mit den professionellen Verbrechern zusammenzuarbeiten, damit diese im Lager Ordnung und Disziplin sicherstellten. Im Gaunerjargon gab es eine eigene Bezeichnung für die professionellen Verbrecher: Blatnyje bzw. Blatnoj . Als Gegenleistung erhielten die Blatnyje Privilegien. Dies war lange Zeit ein stilles Übereinkommen zwischen Kriminellen und Lagerleitungen. Schließlich wurde in einem Dekret schriftlich die Erlaubnis fixiert, die gewöhnlichen Verbrecher im Kampf gegen die als „Volksfeinde“ stigmatisierten politischen Häftlinge einzusetzen. Die Autoritäten unter den professionellen Verbrechern begannen, sich selbst als „Diebe im Gesetz“ („wory w zakone“) zu bezeichnen. So schufen sie die kriminelle Elite der Sowjetunion und entwickelten einen Verbrecherkodex, zu dessen wichtigsten Prinzipien die Nichteinmischung in Politik und Wirtschaft sowie die Absage an eine legale Arbeitstätigkeit gehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte Stalin, die erstarkten kriminellen Eliten in ihrem Einfluss zu schwächen, was aber nur zu Unruhen und Aufständen in den Lagern führte. Dies zwang den sowjetischen Staat, die Zusammenarbeit mit den Verbrechern weiterzuführen. Die kriminellen Autoritäten in den Lagern gewannen an Macht und verfügten über gute Kontakte zur Außenwelt. Ihre wichtigsten Einnahmequellen waren Schmuggel von Edelmetallen und Kunstgegenständen, Erpressung von Untergrundunternehmen, Betäubungsmittelhandel und Raub von Erzeugnissen der Staatsbetriebe

Die ersten Anzeichen des organisierten Verbrechens in der Sowjetunion zeigten sich 1958–59 unter Nikita Sergejewitsch Chruschtschow. Nach heutigen Maßstäben betrug damals der durchschnittliche jährliche Verlust durch Wirtschaftsverbrechen nur etwa 2 Millionen Rubel. In den 1970er Jahren wurde die Mafia dann zum sozialen Phänomen. Diejenigen, die sich früher wegen ihrer legalen Millionen genierten, begannen dieses Geld ganz offen in ausländische Automarken, Diamantencolliers und Villen zu investieren. Immer mehr Gelder aus dem Staatsetat wanderten in private Hände. Methoden gab es dabei viele. Die wichtigste war die Schaffung von Untergrundwerkstätten (russ. zech), sogar Untergrundfabriken, über die eine Verlagerung der natürlichen Ressourcen des Staates erfolgte. Damit einhergehend tauchten die sogenannten Zechowiki auf – Kriminelle „mit weißem Kragen“ bzw. Wirtschaftsverbrecher. Und als Reaktion auf das Erscheinen der Schattenwirtschaft konnte eine plötzliche Aktivierung von professionellen Verbrechern neuer Art, den Nachfolgern der „Diebe im Gesetz“ aus der Stalinära, beobachtet werden. Konzepte für die „Arbeit“ mit den neuartigen Verbrechern wurden von einem „Dieb im Gesetz“ namens Tscherkassow ausgearbeitet. Die Konzepte lauteten: erstens, nimm von demjenigen, der etwas hat; zweitens, nimm nicht alles, denn die Geduld eines Menschen hat ein Ende; drittens, organisiere dir für jedes Verbrechen einen Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörde. Eben diese Prinzipien beherzigte die Verbrecherorganisation von Gennadi Aleksandrowitsch Karkow (Deckname: Mongol), als sie Anfang der 1970er Jahre in Moskau ihre kriminellen Aktivitäten aufnahm. Nach einhelliger Meinung der sowjetischen Kriminologen begann mit Karkows Organisation die Formierung der sowjetischen Mafia. Lediglich in der Usbekischen SSR begann dieser Prozess etwas früher (1967–68)

Auch die kriminelle Welt unterlag Veränderungen: Den ethnischen Russen, die weiterhin Wert auf Traditionen der „Diebe im Gesetz“ legten, standen zunehmend Gruppierungen aus dem Kaukasus gegenüber, die nach politischem und wirtschaftlichem Einfluss sowie einer Minimalisierung der Diebesregeln strebten. Dies verursachte eine Spaltung der vormals geschlossenen kriminellen Gemeinschaft. Der Zerfall des sowjetischen Staates und seiner Strukturen, die Ausrufung neuer Nationalstaaten sowie die wirtschaftlich schlechte Lage zu Beginn der 1990er Jahre trugen zum Entstehen neuer krimineller Gruppierungen bei. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde auf Jelzins Anweisung die KGB-Belegschaft um rund 100.000 Personen reduziert. Mit ihrem Insiderwissen und ihren Kontakten waren die entlassenen Mitarbeiter für die Verbrecherwelt in hohem Maße attraktiv. So entstand in Russland das heutige organisierte Verbrechen aus den Strukturen der Diebe im Gesetz, aus ehemaligen KGB-Agenten und vielen korrupten Beamten und Verwaltern staatlichen Eigentums.

Die Ausweitung der OK in Russland nach der Auflösung der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre stand einerseits im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen wirtschaftlichen Niedergang und zum anderen mit sich bietenden Möglichkeiten der Privatisierung von Kollektiveigentum aus staatlichem oder Volksvermögen. Die sich verändernde Ökonomie, Schattenwirtschaft und Korruption im Zerfallsprozess der Sowjetunion bot Gelegenheit, mittels neuer halblegaler bis verbrecherischer Zusammenschlüsse Kapital in Oligarchenhänden zu akkumulieren. Verzweifelte Arbeitslose begannen in großer Zahl für das Verbrechen zu arbeiten, so konnte sich die Mafia ausbreiten. Nach offiziellen Schätzungen arbeiten um die 100.000 Menschen direkt für die Mafia, die Zahl indirekt abhängig in mafiotische Machenschaften Verstrickter ist unbekannt. Viele Bosse und wichtige Mitglieder der russischen Mafia rekrutierten sich aus dem Offizierskorps der sowjetischen Streitkräfte und des KGB, deren Mitglieder nach dem Ende des Kalten Krieges mit der Reduzierung der Streitkräfte ihre Posten verloren. Die Banden warben auch viele Sportler wie Boxer und Kampfsportler an, denen sie im Racketeering und als Personenschützer finanzielle Perspektiven bieten konnten. Große Teile der Geschäfte laufen über Drogen- und illegalen Waffenhandel sowie Erpressung.

Bei der Festnahme des berüchtigten Mafiabosses Wjatscheslaw Kirillowitsch Iwankow wurden dessen handschriftliche Notizen sichergestellt, in denen der Begriff „Familie der elf“ (russ. „Семья одиннадцати“) auftauchte. Nach Meinung des russischen Beamten Juri Gogolew vom Regionalamt für den Kampf gegen die organisierte Kriminalität zählen zu dieser „Familie“ solche Mafiagrößen wie Sergei Bojzow (Deckname: Bojez), Aslan Raschidowitsch Usojan (Deckname: ded Chasan, deduschka), Dschamal Chatschidze (Deckname: Dschamal), Jewgeni Wasin (Deckname: Batja, Dschem), Alimzhan Tursunowitsch Tochtachunow (Deckname: Taiwantschik), Zacharij Knjazewitsch Kalaschow (Deckname: Schakro-molodoj), Datiko Zichelaschwili (Deckname: Dato Taschkentskij), Salim Abduwalijew (Deckname: Salim). Unter der Kontrolle der „Familie“ befindet sich ein riesiges Territorium zwischen Region Primorje und Zentralrussland. Gogolew ist zudem überzeugt, dass die kriminellen Anführer in praktisch jeder Region direkten Zugang zu der jeweiligen Oblastverwaltung besitzen.

1994 erwirtschaftete die russische Mafia rund 150 Milliarden Dollar. Sie kontrollierte zu diesem Zeitpunkt ein Drittel der russischen Banken, 40 % der Industrieunternehmen und 80 % der Joint-Venture-Unternehmen. Zudem existierten damals 5.700 russländische Mafiagruppierungen, die mehr als 100.000 Menschen zählten. Etwa 3 Millionen Menschen zogen einen finanziellen Profit aus den Mafiamachenschaften.Der russische Präsident Boris Jelzin äußerte schon im Februar 1993, dass die OK zur direkten Bedrohung der strategischen Interessen und der nationalen Sicherheit Russlands geworden war. 1994 sagte CIA-Chef James Woolsey vor dem US-Kongress aus, die OK bedrohe die demokratische Reform in Russland. Im Mai 1996 gingen der CIA-Chef John M. Deutch und der FBI-Direktor Louis Freeh einen Schritt weiter und warnten den Kongress, dass die russische OK und Korruption das politische System Russlands zunehmend unterwanderten und begannen, für die USA eine Bedrohung darzustellen.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts vollzog sich eine signifikante Änderung. Um die russische Mafia wurde es sichtlich ruhiger, ungeachtet der Behauptungen, die OK würde nach der Weltfinanzkrise von 2008 weiterwachsen. Auch die Rolle der traditionellen kriminellen Gruppierungen mit den „Dieben im Gesetz“ an der Spitze verlor allmählich an Bedeutung. Zugleich verlagerten andere Mafiagruppierungen ihre Tätigkeit in die legale Wirtschaft. Nach Einschätzung des russischen Innenministeriums sind die kriminellen Organisationen aus der GUS in die bedeutendsten Wirtschafts- und Industriestrukturen vorgedrungen, kontrollieren sogar die Industrie ganzer Regionen. Nach Angaben des früheren Justizministers Wladimir Ustinow stellt die OK eine wahre Bedrohung für die innere Sicherheit Russlands dar. Neben den klassischen Tätigkeitsfeldern wie Drogen- und Waffenhandel engagieren sich die kriminellen Strukturen zunehmend im Handel mit natürlichen Ressourcen sowie im Banken- und Finanzbereich. Zu den besonders ertragreichen Deliktfeldern zählen auch Schmuggel, Steuerhinterziehung und Mehrwertsteuerbetrug. Haupteinnahmequelle bleiben weiterhin Staatsgelder, für deren Veruntreuung es zahlreiche Möglichkeiten gibt, wie z. B. der Zugang zu russischen Energie- und Metallressourcen, die zu niedrigen Inlandspreisen erworben und unter Umgehung der Ausfuhrbestimmungen ins Ausland erheblich teurer weiterverkauft werden. Die auf illegale Weise erworbenen Mittel werden unter Vorgabe legaler Geschäftstätigkeit über Briefkastengesellschaften im Ausland gewaschen.

Einige große kriminelle Organisationen sind länderübergreifend aktiv und drängen zunehmend in legale Wirtschaftsstrukturen. Sie verfügen häufig über eigene Sicherheitsdienste und technisch ausgefeilte Überwachungsmethoden, so dass zur Informationsbeschaffung zum Teil richtige nachrichtendienstliche Operationen oder Observationen durchgeführt werden. Angehörige der OK sind häufig gut ausgebildet, politisch informiert, verfügen über enge Verbindungen zu den Machtstrukturen ihres Herkunftslandes und über ausgeklügelte Kommunikationsnetzwerke. Für Staaten mit hohem Lebensstandard stellen die russischen Mafiaorganisationen angesichts der vorhandenen immensen Finanzmittel eine erhebliche Bedrohung dar, denn mit Hilfe von Erpressung und Korruption unterwandern sie nicht nur die Wirtschaft, sondern sind sogar in der Lage, rechtsstaatliche Institutionen zu infiltrieren.

Die Interpol beobachtet noch heute (Stand 2020) im Rahmen des Projekts „Millenium“ die postsowjetische OK. Das Projekt soll durch gegenseitigen Austausch von Ermittlungsinformationen die Interpol-Mitgliedsstaaten unterstützen, Menschen und Unternehmen, die hinter der transnationalen eurasischen OK stehen, zu identifizieren

Der Schweizer Nachrichtendienst „Dienst für Analyse und Prävention“ (DAP) veröffentlichte 2007 einen strategischen Analysebericht zum Thema „Organisierte Kriminalität und Nachrichtendienst aus der GUS“, aus dem hervorgeht, dass es Hinweise gibt auf enge Verbindungen der Vertreter der OK aus den Ländern der GUS zu Nachrichtendiensten dieser Staaten. Die deutschen Nachrichtendienste bezeichnen diese Verflechtungen als „symbiotische Beziehungen“ zwischen OK und Nachrichtendiensten.

So sollen viele Vertreter der OK vom FSB und anderen Staatsorganen gedeckt werden. Bis 2007 wurde noch keine Führungsfigur der russischen Mafiaszene in Russland zur Verantwortung gezogen, was dafür spricht, dass die Anführer der kriminellen Gruppierungen hohe Protektion genießen. Umgekehrt stellen ehemalige KGB- oder FSB-Agenten, von denen viele wichtige Posten in Banken, Sicherheitsfirmen oder sonstigen großen Unternehmen bekleiden, ihr Insiderwissen, ihre Erfahrungen und ihr Beziehungsnetz der OK zur Verfügung. Darüber hinaus ist aufgrund geringer Entlohnung und weitverbreiteter Korruption bei den Nachrichtendienstlern eine hohe Bereitschaft vorhanden, für Erpressungen nachrichtendienstliches Material an politische oder wirtschaftliche Interessengruppen zu verkaufen. Verschiedene ausländische Nachrichtendienste vertreten die Ansicht, dass nicht nur einzelne oder ehemalige Geheimdienstangehörige in kriminelle Machenschaften eingebunden sind, sondern nachrichtendienstliche Institutionen an einer systematischen Zusammenarbeit mit der OK interessiert sind. Motive einer Zusammenarbeit sind für die Nachrichtendienste die Ausnutzung bereits bestehender internationaler Unternehmens- und Beziehungsnetze der OK für eigene Zwecke, die Kontrolle wirtschaftlicher Aktivitäten – vor allem jene der OK – und hohe Einkünfte aus Dienstleistungen, die für die OK erbracht werden, oder Einkünfte auf Grundlage der Erpressung der OK. Motive seitens der OK sind Schutz vor Polizeiaktionen und Strafverfolgung, Informationsbeschaffung über Konkurrenten, vereinfachte Reiseformalitäten, Aufpolierung des Images von OK-Angehörigen und Aufstieg in wirtschaftliche Schlüsselpositionen durch nachrichtendienstliche Kontakte.

Beim Zerfall der Sowjetunion wurde bereits spekuliert, dass der KGB große Summen des Staats- und Parteivermögens über private Firmen ins Ausland geschleust hatte, um damit politische Aktivitäten finanzieren zu können. Ein Teil dieser Gelder wurde aber auch für private Geschäftsaktivitäten abgezweigt. Hinter diesen Prozessen standen häufig Individuen, die bereits Erfahrungen im Außenhandel hatten und deshalb Beziehungen und Unternehmensstrukturen im Ausland besaßen. Dazu gehörten unter anderem Sowjetbürger, die in den 1970er Jahren aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit die UdSSR verlassen durften. Ein prominentes Beispiel dazu sind die Firmen Nordex von Grigori Emmanuilowitsch Lutschanski und Seabeco Group von Boris Iosifowitsch Birschtein. Lutschanski, geboren 1945, Sohn einer lettisch-jüdischen Familie, soll vom KGB zum Aufbau eines internationalen Firmengeflechts rekrutiert worden sein. Er gründete das Unternehmen Nordex mit Hauptsitz in Wien und Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt, das offiziell mit Rohstoffen aus der GUS handelte. Doch da die Firma wiederholt mit Korruption, Unterschlagung, Geldwäscherei und Waffenhandel in Verbindung gebracht wurde, war ein Ausbau der geschäftlichen Tätigkeiten nicht mehr möglich. Boris Birschtein (bzw. Birstein, manchmal Birnstein), geboren 1947, war ebenfalls Sohn einer lettisch-jüdischen Familie und Direktor einer Textilfabrik in Vilnius. Er war ehemaliges KGB-Mitglied und stand in Kontakt mit russischen und israelischen Nachrichtendiensten. Er emigrierte 1979 nach Israel, wo er umgehend begann, das internationale Firmengeflecht Seabeco Group aufzubauen, welches mit Öl, Gold, Diamanten und chemischen Produkten handelte. Eine Zweigstelle der Seabeco war von 1992 bis 1999 in der Schweiz registriert. Auch Birschtein war sehr gut vernetzt sowohl mit der kriminellen Welt als auch mit den politischen Strukturen der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis gehörten der Moskauer Bürgermeister Juri Michailowitsch Luschkow, die ukrainischen Präsidenten Leonid Krawtschuk und Leonid Kutschma sowie der moldawische Präsident Mircea Ion Snegur. Seine Firma Seabeco Group wurde der Geldwäscherei, der Veruntreuung von Geld aus Kirgisien, undurchsichtigen Finanzgeschäfte über die Firma Nordex, Unterschlagung von Hilfsgeldern und Durchführung von Auftragsmorden verdächtigt. Weder bei Nordex noch Seabeco konnte je der KGB (oder seine Nachfolgeorganisationen) als Drahtzieher der illegalen Finanzoperationen nachgewiesen werden. Mögliche Beweise befinden sich bei denjenigen Stellen, die kein Interesse an einer Aufarbeitung der Geschehnisse haben. Allerdings sprechen die weitverzweigten politischen Kontakte, die Lutschanski und Birschtein auf höchster Ebene pflegten, und der durch den Handel mit staatlichen Ressourcen schnell erworbene Reichtum dafür, dass sie ohne Wissen und Zustimmung der staatlichen Machtorgane kaum hätten agieren können.

Alexander Wassiljewitsch Korschakow, der ehemalige KGB-Offizier und Leibgardechef von Boris Nikolajewitsch Jelzin, hatte ebenfalls mit der russischen Unterwelt zusammengearbeitet. Korschakow, unter dessen Kommando rund 90.000 Soldaten des Sicherheitsdienstes standen, lieh in den 1990er Jahren seine Untergebenen zur Eintreibung von Schutzgeldern an die Mafia aus.

2. Yamaguchi-Gumi

Dies ist die größte bekannte Mafia-Gruppe in der Welt und kommt aus Japan. Ihr Name ist bekannt durch ihre Tätigkeit in dem Drogenhandel, der größer ist als irgendwo. Die Gruppierung besteht aus mehreren sogenannten Yakuza-Gruppen und entstand hunderte von Jahren her. Diese Gruppe verfügt über eine umfangreiche Hierarchie und zahlreiche Mitglieder. Alle Mitglieder sind durch die Ehe miteinander verbunden. Alle Beziehungen mit Familienmitgliedern außerhalb der Gruppierung müssen durchbrochen werden.

Der Yamaguchi-Gumi ist die größte Yakuza-Familie und macht mit mehr als 8.900 Mitgliedern 30% aller Yakuza in Japan aus. Von seinem Hauptsitz in Kobe aus leitet es kriminelle Aktivitäten in ganz Japan. Es ist auch an Operationen in Asien und den Vereinigten Staaten beteiligt. Shinobu Tsukasa , auch bekannt als Kenichi Shinoda, ist der aktuelle Oyabun des Yamaguchi-Gumi. Er verfolgt eine expansive Politik und hat seine Aktivitäten in Tokio (das traditionell nicht das Territorium der Yamaguchi-Gumi war) verstärkt. Die Familie Yamaguchi ist so erfolgreich, dass ihr Name in vielen Teilen Asiens außerhalb Japans zum Synonym für japanisches organisiertes Verbrechen geworden ist. Viele chinesische oder koreanische Personen, die den Namen "Yakuza" nicht kennen, würden den Namen "Yamaguchi-gumi" kennen, der häufig in Gangsterfilmen dargestellt wird.

Der Sumiyoshi-kai ist die zweitgrößte Yakuza-Familie mit geschätzten 4.500 Mitgliedern. Sumiyoshi-kai ist eine Konföderation kleinerer Yakuza-Gruppen. Sein aktueller Kopf (会長 kai-cho) ist Isao Seki. Strukturell unterscheidet sich Sumiyoshi-kai von seinem Hauptkonkurrenten, dem Yamaguchi-gumi , darin, dass es wie eine Föderation funktioniert . Die Befehlskette ist entspannter und ihre Führung wird auf mehrere andere Mitglieder verteilt.

Der Inagawa-kai ist mit rund 3.400 Mitgliedern die drittgrößte Yakuza-Familie in Japan. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Region Tokio-Yokohama und war eine der ersten Yakuza-Familien, die ihre Aktivitäten außerhalb Japans ausgeweitet hat.

Yakuza gelten als halb legitime Organisationen. Unmittelbar nach dem Erdbeben in Kobe 1995 mobilisierte sich beispielsweise der Yamaguchi-gumi , dessen Hauptsitz sich in Kobe befindet , um Katastrophenhilfe (einschließlich des Einsatzes eines Hubschraubers) zu leisten, und dies wurde von den Medien im Gegensatz zu den weit verbreiteten Berichten berichtet viel langsamere Reaktion der japanischen Regierung. Die Yakuza wiederholten ihre Hilfe nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Tōhoku 2011 , wobei Gruppen ihre Büros für Flüchtlinge öffneten und Dutzende von Lastwagen mit Vorräten in die betroffenen Gebiete schickten .Aus diesem Grund betrachten viele Yakuza ihr Einkommen und ihre Hektik ( Shinogi ) als Erhebung einer feudalen Steuer.

Die Yakuza und ihre angegliederten Banden kontrollieren den Drogenhandel in Japan, insbesondere Methamphetamin . Während viele Yakuza-Syndikate, insbesondere die Yamaguchi-gumi , ihren Mitgliedern offiziell den Drogenhandel verbieten , sind einige andere Yakuza-Syndikate, insbesondere die Dojin-kai , stark daran beteiligt. Es ist bekannt, dass einige Yakuza-Gruppen sich intensiv mit Menschenhandel befassen . Die Philippinen zum Beispiel sind eine Quelle junger Frauen. Yakuza bringt Mädchen aus verarmten Dörfern dazu, nach Japan zu kommen, wo ihnen respektable Jobs mit guten Löhnen versprochen werden. Stattdessen werden sie gezwungen, Sexarbeiterinnen und Stripperinnen zu werden. Die Gassen und Straßen von Shinjuku sind ein beliebter moderner Treffpunkt in Tokio Yakuza. Yakuza üben häufig eine einzigartige Form der japanischen Erpressung aus, die als sōkaiya bekannt ist . Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine spezielle Form des Schutzschlägers .

Anstatt kleine Unternehmen zu belästigen, belästigen die Yakuza eine Hauptversammlung eines größeren Unternehmens. Sie erschrecken den normalen Aktionär einfach mit der Anwesenheit von Yakuza-Mitarbeitern, die das Recht erhalten, an der Versammlung teilzunehmen, indem sie einen kleinen Aktienkauf tätigen. Yakuza ist über Jiageya auch mit dem japanischen Immobilienmarkt und dem Bankwesen verbunden . Jiageya hat sich darauf spezialisiert, Inhaber kleiner Immobilien zum Verkauf ihrer Immobilien zu bewegen, damit Immobilienunternehmen viel größere Entwicklungspläne durchführen können. Japans Blasenwirtschaft der 1980er Jahre wird häufig auf Immobilienspekulationen von Bankentöchtern zurückgeführt. Nach dem Zusammenbruch der japanischen Immobilienblase wurde ein Manager einer großen Bank in Nagoya ermordet, und es gab viele Spekulationen über die indirekte Verbindung des Bankensektors mit der japanischen Unterwelt.

Yakuza nehmen oft an lokalen Festivals wie Sanja Matsuri teil, wo sie oft mit dem Schrein durch die Straßen fahren und stolz ihre aufwändigen Tätowierungen zeigen. Es ist bekannt, dass Yakuza große Investitionen in legitime Mainstream-Unternehmen tätigt. 1989 kaufte Susumu Ishii, der Oyabun der Inagawa-kai , Aktien der Tokyo Kyuko Electric Railway im Wert von 255 Millionen US-Dollar . Die japanische Securities and Exchange Surveillance Commission hat Kenntnis von mehr als 50 börsennotierten Unternehmen mit Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Im März 2008 beschloss die Osaka Securities Exchange , alle börsennotierten Unternehmen zu überprüfen und diejenigen mit Yakuza-Verbindungen auszuschließen. Diebstahl wird grundsätzlich nicht als legitime Tätigkeit von Yakuza anerkannt. Dies steht im Einklang mit der Idee, dass ihre Aktivitäten halboffen sind; Diebstahl wäre per Definition eine verdeckte Aktivität. Noch wichtiger ist, dass eine solche Handlung von der Gemeinschaft als Übertretung angesehen wird.

Außerdem führt Yakuza den eigentlichen Geschäftsbetrieb normalerweise nicht selbst durch. Kerngeschäftsaktivitäten wie Merchandising, Kredithai oder die Verwaltung von Glücksspielhäusern werden in der Regel von Nicht-Yakuza-Mitgliedern verwaltet, die für ihre Aktivitäten Schutzgebühren zahlen. Es gibt viele Hinweise darauf, dass Yakuza an der internationalen Kriminalität beteiligt ist. Es gibt viele tätowierte Yakuza-Mitglieder, die in verschiedenen asiatischen Gefängnissen wegen Verbrechen wie Drogenhandel und Waffenschmuggel inhaftiert sind. 1997 wurde ein verifiziertes Yakuza-Mitglied beim Schmuggel von 4 Kilogramm Heroin nach Kanada erwischt . Aufgrund ihrer Geschichte als legitime feudale Organisation und ihrer Verbindung zum politischen System Japans durch die Uyoku Dantai (rechtsextreme politische Gruppen) sind Yakuza ein Teil des japanischen Establishments. Sechs Fanmagazine berichten über ihre Aktivitäten.

Das Engagement von Yakuza in der Politik funktioniert ähnlich wie das einer Lobbygruppe, wobei sie diejenigen unterstützen, die an ihren Meinungen oder Überzeugungen teilhaben. Eine Studie ergab, dass jeder zehnte Erwachsene unter 40 Jahren der Meinung war, dass die Yakuza existieren dürfen. In den 1980er Jahren geriet in Fukuoka ein Yakuza-Krieg außer Kontrolle und Zivilisten wurden verletzt. Es war ein großer Konflikt zwischen den Yamaguchi-Gumi und Dojin-Kai , der als Yama-Michi-Krieg bezeichnet wurde . Die Polizei trat ein und zwang die Yakuza-Chefs auf beiden Seiten, öffentlich einen Waffenstillstand zu erklären. Zu verschiedenen Zeiten haben Menschen in japanischen Städten Anti-Yakuza-Kampagnen mit gemischtem und vielfältigem Erfolg gestartet. Im März 1995 verabschiedete die japanische Regierung das Gesetz zur Verhinderung rechtswidriger Aktivitäten von Mitgliedern der kriminellen Bande , das das traditionelle Erpressen erheblich erschwerte. Ab 2009 begann die japanische Polizei unter der Führung von Agenturchef Takaharu Ando , gegen die Banden vorzugehen. Kodo-kai- Chef Kiyoshi Takayama wurde Ende 2010 festgenommen. Im Dezember 2010 verhaftete die Polizei Yamaguchi-gumis mutmaßlichen Anführer Nummer drei, Tadashi Irie .

Laut den Medien haben lokale Regierungen und Bauunternehmen begonnen, Yakuza-Aktivitäten oder die Beteiligung an ihren Gemeinden oder Bauprojekten zu meiden oder zu verbieten, was durch strengere Gesetze und Gesetze gegen Yakuza gefördert wird. Die Polizei ist jedoch behindert, weil Japan kein Äquivalent zu Verhandlungen , Zeugenschutz oder dem US-amerikanischen Gesetz über von Racketeern beeinflusste und korrupte Organisationen hat .

In den Jahren 2010 und 2011 wurden in Osaka und Tokio Gesetze erlassen, um den Einfluss der Yakuza zu bekämpfen, indem es für jedes Unternehmen illegal wurde, Geschäfte mit den Yakuza zu machen. Yakuzas Hilfe bei der Tōhoku-Katastrophe Nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Tōhoku am 11. März 2011 schickten die Yakuza Hunderte von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser, Decken und Sanitärzubehör, um den Menschen in den betroffenen Gebieten der Naturkatastrophe zu helfen. CNN México sagte, dass die Yakuza zwar durch Erpressung und andere gewalttätige Methoden operieren, sich aber "schnell und leise bewegten, um den Bedürftigsten Hilfe zu leisten". Solche Aktionen der Yakuza sind das Ergebnis ihres Wissens darüber, wie es ist, "für sich selbst zu sorgen", ohne staatliche Hilfe oder Unterstützung durch die Gemeinschaft, da sie auch als "Ausgestoßene" und "Aussteiger aus der Gesellschaft" gelten.

Darüber hinaus schätzt der Ehrenkodex der Yakuza ( Ninkyo ) Berichten zufolge Gerechtigkeit und Pflicht über alles und verbietet es anderen, leiden zu dürfen. Vereinigte Staaten Die Aktivitäten von Yakuza in den Vereinigten Staaten sind größtenteils auf Hawaii beschränkt , aber sie haben ihre Präsenz in anderen Teilen des Landes bekannt gemacht, insbesondere in Los Angeles und der San Francisco Bay Area sowie in Seattle , Las Vegas , Arizona , Virginia , Chicago und New York City . Die Yakuza sollen Hawaii als Zwischenstation zwischen Japan und dem amerikanischen Festland nutzen, Methamphetamin ins Land schmuggeln und Schusswaffen zurück nach Japan schmuggeln. Sie passen leicht in die lokale Bevölkerung, da viele Touristen aus Japan und anderen asiatischen Ländern die Inseln regelmäßig besuchen und es eine große Bevölkerung von Bewohnern gibt, die ganz oder teilweise japanischer Abstammung sind. Sie arbeiten auch mit lokalen Banden zusammen und leiten japanische Touristen zu Spielstuben und Bordellen. In Kalifornien haben die Yakuza Allianzen mit lokalen koreanischen Banden sowie chinesischen Triaden geschlossen . Sie verbündeten sich mit vietnamesischen Banden, um sie als Muskeln zu nutzen, da sie das Potenzial hatten, bei Bedarf extrem gewalttätig zu werden.

Die Yakuza erkannten ihr Potenzial nach den ständigen Schießereien in vietnamesischen Cafés und Einbrüchen bei Hausinvasionen in den 1980er und frühen 1990er Jahren. In New York City scheinen sie Findergebühren von russischen, irischen und italienischen Gangmitgliedern und Geschäftsleuten zu erheben, um japanische Touristen zu legalen und illegalen Glücksspieleinrichtungen zu führen. In den USA hergestellte Handfeuerwaffen machen einen großen Anteil (33%) der in Japan beschlagnahmten Handfeuerwaffen aus, gefolgt von China (16%) und den Philippinen (10%). 1990 konnte ein Revolver vom Kaliber 38 von Smith & Wesson , der in den USA 275 US-Dollar kostete, in Tokio für bis zu 4.000 US-Dollar verkauft werden. Bis 1997 würde es aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Waffen in Japan in den 1990er Jahren für nur 500 US-Dollar verkauft. Das FBI vermutet, dass die Yakuza verschiedene Operationen durchführen, um Geld in den USA zu waschen Im Jahr 2001 veranlasste der Vertreter des FBI in Tokio, dass Tadamasa Goto , der Leiter der Gruppe Goto-gumi , eine Lebertransplantation im UCLA Medical Center in den USA erhielt, um Informationen über die Operationen von Yamaguchi-gumi in den USA zu erhalten. Dies geschah ohne vorherige Konsultation der NPA . Der Journalist, der den Deal aufgedeckt hatte, erhielt Drohungen von Goto und erhielt Polizeischutz in den USA und in Japan. Ostasien außerhalb Japans

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9783754172797
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