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Читать книгу: «Lass los!»

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Hanna Backhaus



Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Zitat

Einleitung

Loslassen – was ist das?

Der Weg des Loslassens – ein Prozess

1. Menschen loslassen

2. Zerstörerische Verhaltensmuster loslassen

3. Ärger und negative Gefühle loslassen

4. Sorgen und Ängste loslassen

5. Stolz loslassen

Zum Abschluss

Weitere Bücher

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-86506-793-7

© 2015 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

Titelgrafik: shutterstock©alicedaniel

Satz: Brendow Web & Print, Moers

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016

www.brendow-verlag.de

Geborgenheit im Letzten

gibt Gelassenheit im Vorletzten.

Romano Guardini

Einleitung

Loslassen – was löst dieser Begriff bei Ihnen aus?

Ich bin jemand, der die angenehmen Dinge des Lebens gerne festhält. In meinen mittleren Jahren hatte ich regelrecht Angst vor der Zeit, in der das Loslassen lieb gewordener Menschen, etwa von Eltern oder Geschwistern, auf mich zukommen würde.

Inzwischen habe ich erfahren dürfen, dass Loslassen zwar tatsächlich mit Schmerz verbunden ist, aber auch immer die Chance birgt, Neues zu entdecken. Der Prozess des Loslassens lässt neue Räume in der Lebensgestaltung frei werden und fordert mich heraus, unbekannte Dinge zu erproben. Wenn ich den Mut habe, mich darauf einzulassen, fördert diese Entscheidung die Reifung meiner Persönlichkeit und lässt mich mehr und mehr in die Berufung hineinwachsen, die Gott für mich hat.

Ich habe oft den Eindruck, dass den meisten Menschen das Loslassen in jungen Jahren leichter fällt, weil wir in dieser Lebensphase nach vorn schauen und ein positives Ziel vor Augen haben, etwa: Wenn ich erst einmal zum Gymnasium gehe …, den Führerschein habe …, volljährig bin …, meine Ausbildung habe und gutes Geld verdiene … Da kann es nicht schnell genug gehen, Altes loszulassen. Alles, was hinter uns liegt, treibt uns dann zu neuen Ufern.

Erst später, wenn die Karriere gebaut und die Familie gegründet ist, das Eigenheim steht, der Spiegel den Alterungsprozess deutlich anzeigt und die vielen Geburtstage nicht mehr zu leugnen sind, dringt uns ins Bewusstsein, dass wir die Zeit nicht mehr zurückdrehen können. Jetzt ist Loslassen angesagt!

Das Alter hat eigentlich keine Bedeutung, es sei denn, man ist ein Käse!

Gelassen loslassen fällt nicht immer leicht, wenn vor uns nicht mehr die pralle Zukunft liegt, sondern die Herausforderung, in Würde zu altern und loszulassen, was wir nicht festhalten können.

Vor meinem inneren Auge habe ich Menschen, die versuchen, ihr jugendliches Aussehen und den Lebensstil eines jungen Menschen aufrechtzuerhalten. Sie erinnern mich an Spätleseteenager, bei denen Außen und Innen nicht übereinstimmen.

Wie wäre es, wenn wir uns während des Älterwerdens wieder an die Kunst des „Nach vorn-Schauens“ erinnern würden? Dankbar zurückblicken auf gelebtes Leben und den Blick gleichzeitig gespannt auf das richten, was noch kommt! Und auch darauf, was nach diesem Leben sein wird.

Wer nur zurücksieht, ist eher frustriert und entmutigt von dem, was nicht mehr geht. Der Blick nach vorn ist etwas, was Menschen motiviert, weiter zu lernen, zu wachsen und zu reifen. Auch im Glauben.

Frei nach dem Motto: „Ich liebe das Leben, und das Schönste kommt noch!“

Das lässt gespannt sein und hoffen auf ein anderes Leben nach dem Tod, ohne Schmerz, Trauer, Schuld und Loslassenmüssen. Loslassen ist die Herausforderung unseres irdischen Lebens.

Wir kommen mit Nichts auf die Welt, wir gehen mit Nichts von der Welt, also haben wir Nichts zu verlieren. Oder hast Du schon mal einen Möbelwagen auf dem Friedhof gesehen?

Gelassen eigene Wünsche und Vorstellungen loslassen, Gott machen lassen und den Glauben vertiefen, dass er den perfekten Plan für meine Person und mein Leben hat – dies ist die Herausforderung der letzten Lebensphase.

Um dort hinzukommen ist ein sich Einüben in Geduld und Durchhalten nötig, denn die Erfahrung, dass Gott den vollkommenen Plan für unser Leben hat, machen wir oft erst, nachdem wir unsere Wünsche und Vorstellungen losgelassen haben.

Meine Gedanken und Erfahrungen können Ihnen hoffentlich eine Hilfe sein, das Loslassen mehr und mehr einzuüben und unnötiges Gepäck auf ihrem Lebensweg loszuwerden.

Das Leben ist ohnehin schwer genug. Das Vertrauen in Gottes liebevolle Leitung gibt uns die Freiheit, die Herausforderung unseres Lebens anzunehmen.

Plötzlich rutscht der Bergsteiger aus und kann sich gerade noch an einem winzigen Felsvorsprung festhalten. Als seine Kräfte nachlassen, blickt er verzweifelt zum Himmel und fragt: „Ist da jemand?“ – „Ja.“ – „Was soll ich tun?“ – „Sprich ein Gebet und lass los.“ Der Bergsteiger, nach kurzem Überlegen: „Ist da noch jemand?“

Loslassen – was ist das?

Als Erstes möchte ich, dass Sie eine kleine Übung zum Thema Loslassen machen. Sie brauchen drei kleine Zettel und einen Stift.


Übung 1

1 Schreiben Sie auf den ersten Zettel, was Ihnen in Ihrem Leben das Wichtigste ist. Falten Sie den Zettel zusammen, und schreiben Sie „Nr. 1“ darauf.

2 Schreiben Sie nun auf einen weiteren Zettel, was Ihnen am zweitwichtigsten ist. Falten Sie ihn ebenfalls zusammen, und schreiben Sie „Nr. 2“ darauf.

3 Nun nehmen Sie das letzte Blättchen und schreiben darauf, was das Drittwichtigste in Ihrem Leben ist. Auch diesen falten Sie zusammen und schreiben „Nr. 3“ darauf.

Nun nehmen Sie die gefalteten Zettel fest in die Hand. Drei wichtige Dinge, die eine zentrale Rolle für das Glück Ihres Lebens spielen. Freuen Sie sich daran, und werden Sie sich bewusst, welche Bedeutung sie für Ihre Zufriedenheit haben. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie kämen in eine Lebenssituation, in der Sie eines dieser für Sie so wichtigen Dinge loslassen müssten. Welches von den dreien legen Sie zuerst aus der Hand?

Werden Sie sich bewusst, warum Sie gerade dieses zuerst loslassen! Stellen Sie sich vor, Ihr Leben geht weiter, Sie kommen in eine andere Lebenssituation und müssen auch noch ein Zweites weglegen. Und wie das Leben so spielt, müssen Sie am Ende auch noch das Letzte, das Ihnen so wichtig geworden ist, loslassen. Wenn Sie nun in sich hineinhorchen, welche Empfindungen haben Sie?

Ein kleines Mädchen kommt weinend zu seiner Mutter. Ihre Hand steckt in einem Krug. Die Mutter zieht, das Kind schreit. Der Vater kommt, und auch er versucht die Tochter zu befreien. Es tut noch mehr weh, und sie schreit noch verzweifelter.

Der Vater sagt: „So, jetzt halt doch mal still, mach deine Finger ganz gerade, und leg den Daumen an die Handinnenfläche!“ Das Kind hört sofort auf zu weinen und sagt: „Das geht nicht, dann fällt der Euro wieder runter!“

Benehmen wir uns nicht auch manchmal wie dieses Kind?

Wir tun uns selbst weh, nur um unsere Vorstellungen vom eigenen Glück nicht loslassen zu müssen. Wir halten fest um jeden Preis, auch wenn es nur ein Euro ist. Warum tun wir das?

Von Geburt an wollen wir festhalten.

Festhalten, klammern, das ist ein angeborener Reflex.

Wenn Sie die Handinnenflächen eines Babys mit dem Finger berühren, wird sich die Babyhand sofort um diesen Finger schließen. Und zwar so fest, dass Sie das Baby mit seinem ganzen Gewicht daran hochziehen können.

Dieser Reflex zum Klammern ist in unsere menschliche Natur gelegt.

Für das Kleinkind ist dieses enge Angebundensein an einen anderen Menschen lebensnotwendig. Denn ohne die enge Bindung an die Mutter kann ein Baby nicht existieren.

Gerade diese enge Bindung ist es, die einen Menschen später zum Loslassen fähig macht, denn in diesem Gehaltensein wächst das Urvertrauen. Ohne dieses in früher Kindheit gewachsene Urvertrauen ist Loslassen schwerer, weil Angst vor dem Unbekannten zum Festhalten am Gewohnten führt. Das heißt, je weniger Urvertrauen ein Kind entwickeln kann, umso stärker wird dieses sich als Erwachsener an Dinge klammern, die Sicherheit zu geben scheinen. Dahinter steckt die früh erfahrene Angst, nicht sicher gehalten worden zu sein.

Eine große Gefahr verbirgt sich in der Familienpolitik unserer Zeit. Ich habe den Eindruck, da sollen arbeitsgerechte Familien statt familiengerechte Arbeitsplätze geschaffen werden. Um ein gesundes Urvertrauen in Menschen und das Leben überhaupt entwickeln zu können, braucht ein Kind zumindest die ersten drei Jahre die Nähe der Mutter bzw. einer festen Bezugsperson.

Aber bereits in frühester Kindheit beginnt auch das Loslösen. Zuerst während der Geburt, bei der das Kind den vertrauten Mutterschoß verlässt. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Laufenlernen, um im wahrsten Sinn des Wortes ins eigene Leben hineinzugehen, zur eigenständigen Persönlichkeit zu werden. Dafür müssen wir das bequeme Getragenwerden hinter uns lassen.

Je eigenwilliger wir an etwas festhalten, umso mehr erstarren wir innerlich.

Und so ist jede abgeschlossene Entwicklungsphase des Menschen verbunden mit einer Ablösung. Ohne Lösen kein Wachstum. Loslassen gehört von frühster Kindheit an zu unserem Leben. Wir wachsen, indem wir uns vom Alten, vom Gewordenen lösen. Phase um Phase. Wir sind sonst immer weniger in der Lage, uns auf neue Situationen und Lebensumstände einzustellen. Die Flexibilität, die ein Mensch zum Überleben braucht, ist eingeschränkt.

Besonders Menschen in der Altenpflege wissen, dass der Umgang mit einem störrischen Menschen schwierig ist. Ein so erstarrter Mensch hat es schwer mit sich selbst, mit anderen, mit dem Leben überhaupt.

Haben Sie solche Menschen vor Ihrem inneren Auge, die statisch geworden sind?

Nur wer die Hände zum Loslassen öffnet, kann auch Neues in die Hand nehmen.

Dieses Festgefahrensein ist das Resultat eines Lebens, in dem ein Mensch sich aus übergroßer Angst geweigert hat, das Loslassen einzuüben. Wer nicht loslässt, kann nichts lernen, und wer nichts lernt, erlebt kein Wachstum. Und so widersinnig es klingt:

Wer loslassen kann, hat ein erfülltes Leben. Erfüllt mit Gelassenheit. Da kann kommen, was will, er ist bereit, zu lassen und anzunehmen.

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Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
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9783865067937
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