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Exponentielle Entwicklung

Alles, was digitalisiert ist, kann über steigende Rechenleistung, schnellere Netzwerke und Algorithmen optimiert werden. Der Beginn des Informationszeitalters wurde geprägt durch Moore’s Law: die exponentielle Entwicklung der Rechenleistung von Mikroprozessoren. In der Informatik gibt es das Mantra »Wenn fehlende Rechenleistung das einzige ist, was zur Lösung deines Problems fehlt, dann wird Moore’s Law es bald lösen«. Uns stehen mittlerweile Prozessoren zur Verfügung, die für spezielle Anwendungen entwickelt wurden und als sich ständig verbessernde Werkzeuge im Sinne des Gesetzes der sich exponentiell beschleunigenden Resultate dienen.

So fand man zum Beispiel heraus, dass die Prozessoren von Grafikkarten (GPUs) viel besser für das Training von künstlicher Intelligenz geeignet sind als herkömmliche CPUs. Auf der Basis dieser Erkenntnis entwickelte Google Prozessoren (Tensor Processing Units oder TPUs), die speziell für das KI-Training optimiert sind. Neue Unternehmen wie Nvidia entwickeln Chips, die auf selbstfahrende Autos spezialisiert sind, Blockchain-Operationen und vieles mehr. FPGAs erlauben es sogar, Chips dynamisch für spezielle Anforderungen zu optimieren. Dank FPGAs und Cloud Computing laufen schon heute einzelne Algorithmen bis zu 1.000 mal schneller und energieeffizienter.

Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) sind integrierte Schaltkreise, bei denen Logikgatter auch nachträglich noch mit Funktionen ausgestattet und kombiniert werden können.

Dort, wo klassische Prozessoren an ihre Grenzen stoßen, werden Quantencomputer übernehmen. Schon heute sind sie besser für einzelne Teilbereiche der Forschung geeignet, beispielsweise bei der Simulation von Proteinen und Molekülen oder der Berechnung von Optimierungsproblemen. Quantencomputer sind heute in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, mit wenigen Qubits (Speichereinheiten), die Softwareentwicklung ist mühsam. Aber dies wird sich wie bei den Mikroprozessoren exponentiell entwickeln und jedes Jahr werden sich mehr und mehr Möglichkeiten eröffnen.

Die Ausgangsthese »Alles, was digitalisiert ist, kann über steigende Rechenleistung und mit Algorithmen optimiert werden« wird durch spezialisierte Prozessoren für Anwendungen in den Bereichen KI und Quantencomputer also um ein Vielfaches verstärkt.

Alles ist vernetzt

Die Digitalisierung ermöglichte Datenübertragungsstandards und somit den Austausch von Daten über Computernetzwerke. Zunächst geschah dies ausschließlich in internen Firmennetzen, später in semi-öffentlichen Universitätsnetzen. Mit der Entwicklung des Internets brach das große Informationszeitalter an.

Seit diesem Zeitpunkt greifen Digitalisierung und Vernetzung ineinander und sorgen für einen noch nie dagewesenen Innovationsschub. Digitale Daten können über das Internet verteilt und an jeden angeschlossenen Rechner zugestellt werden. In den Datenpaketen können E-Mails, Webseiten, Musik oder Filme stecken.

Die Kombination dieser beiden Schlüsseltechnologien ermöglichte komplett neue 10xGeschäftsmodelle. Die Unternehmen, die bei ihrer Digitalisierung konsequent auf diese 10xDNA setzten, profitierten am stärksten vom Internetboom. Unternehmen hingegen, die lediglich ihre analogen Geschäftsprozesse digital übertrugen, hatten oft das Nachsehen.

10x Geschäftsmodelle am Beispiel Netflix

Der Anfang vom Ende der Videotheken war nicht die Digitalisierung von VHS zu DVD. Es war die konsequente Umsetzung eines neuen 10xGeschäftsmodells.

Netflix startete als Versand-Videothek und kämpfte am Markt gegen den Giganten der physischen Videotheken, Blockbuster. Blockbuster Video verfügte über Tausende Filialen, Millionen Kunden, effiziente Logistikketten und Deals mit allen großen Studios.

Doch das Netflix Management hatte das 10xMindset und erkannte früh die Chancen eines immer schneller werdenden Internets. Dank schneller Bandbreiten konnten Filme plötzlich digital an die Kunden geliefert werden. In einer digitalen Lieferkette entfielen allerdings die Überziehungsgebühren, das damals einträglichste Geschäft von Blockbuster. Vom Rest der Industrie belächelt, setzte Netflix dennoch konsequent auf seine Digitalstrategie. Das Unternehmen kaufte Streamingrechte, führte ein Abo-Modell ein und investierte in eine erstklassige IT-Infrastruktur für Video-Streaming.

Den Rest der Geschichte kennen wir. Am Ende war der Gewinn an Bequemlichkeit für die Nutzer so groß, dass Videotheken nicht mehr mithalten konnten. Blockbuster ging im Jahr 2010 in die Insolvenz.

Die nächste Stufe der Vernetzung – das mobile Internet – sorgte für die Vernetzung von Menschen und Orten. Ständig einen mit dem Internet verbundenen Computer in der Tasche zu haben, ermöglichte vollkommen neue Anwendungen und brachte mit der nächsten Welle von disruptiven Geschäftsmodellen ganze Branchen durcheinander – Uber (Taxis), WhatsApp (SMS), Spotify (Musik). Die nächsten zehn Jahre werden mit IoT und 5G weitere Stufen der Vernetzung bringen und damit die Chancen für herausragende Gründer oder mutige Unternehmen, ganze Industrien auf den Kopf zu stellen.

Das virtuelle und unendliche Rechenzentrum

Cloud Computing – der Zugriff auf IT-Infrastruktur wie Rechenleistung, Datenbanken oder Speicherplatz über das Internet – startete als kommerzielles Modell Mitte der 2000er Jahre. Vor allem Amazon baute aus dieser Idee ein heute milliardenschweres Geschäft auf. Für das Weihnachtsgeschäft wurden große Rechenkapazitäten benötigt, denn zu dieser Zeit wuchs der Traffic auf den Amazon-Shopseiten um das Zehnfache an. Außerhalb der Weihnachtszeit lagen diese Kapazitäten brach. Da Amazon schon früh intern auf eine modulare, servicezentrierte IT-Infrastruktur gesetzt hatte, konnten die überschüssigen Kapazitäten an andere Unternehmen vermietet werden.

Cloud Computing hatte in der Boomphase der Startups viele Vorteile: Gründer hatten sofort Zugriff auf eine voll skalierbare, moderne IT-Infrastruktur, ohne sich selbst teure Hardware kaufen zu müssen. Ideen konnten schnell programmiert, auf die Cloud-Server geladen und direkt online getestet werden. Das Management der eigenen Server entfiel komplett.

Ein weiterer Vorteil der neuen Cloud-Welt ist die Möglichkeit, komplette Softwaremodule zu mieten und damit sehr schnell ein komplettes Online-Business mit CRM-Lösung und Kundensupport aus der Cloud aufzubauen. Mit Anbietern wie Shopify, Mailchimp und Zendesk lassen sich diese zügig und ohne große Vorkenntnisse einfach zusammenbauen. Dank der Cloud-Lösungen von Microsoft oder Google können beliebig große Teams von überall in Echtzeit zusammenarbeiten.

Heute gibt es alles as-a-service aus der Cloud. Amazon bietet mittlerweile Dienste aus 23 Kategorien an. Von Machine-Learning-Lösungen (wie dem automatischen Erkennen von Bildern, Texten oder Sprache) über Robotersteuerung bis zu einer kompletten Satelliten-Bodenstation as-a-service, die gegen eine monatliche Gebühr die vollständigen Koordinaten und die Steuerung einer eigenen Satelliten-Konstellation ermöglicht.

Das Tolle am Cloud-Ansatz ist, dass er in gewissem Maß für eine Demokratisierung von Chancen sorgt. Denn wenn die neuesten Tools direkt und überall für Forscher, Tüftler und Gründer verfügbar sind, können die nächsten großen Ideen von überall kommen – auch in Zukunft. IBM schaltete vor einem Jahr für Interessierte einen Cloud-Zugang zu einem frühen Quantencomputer frei. Im Verlauf des Buches werden wir noch weitere Technologien vorstellen, die dank Cloud-Ansätzen für jedermann nutzbar sein werden.

Alles open source

Während der 1980/90er Jahre war Microsoft der dominierende Anbieter von Betriebssystemen und Software. Microsoft hatte einen großen »Lock-in« für seine Plattform geschaffen. Die meisten PCs liefen mit MS-DOS oder Windows, also lohnte es sich für externe Entwickler, ihre Software für diese Systeme zu entwickeln. Und umgekehrt war es für Käufer am attraktivsten, sich einen MS-DOS- oder Windows-Rechner zu kaufen, weil es hierfür die größte Auswahl an Anwendersoftware gab. Durch große Investitionen in Entwicklungsumgebungen und Trainings hielt Microsoft das Schwungrad »Die meiste Software ↔ Die meisten kompatiblen PCs« am Laufen. Das Aufkommen des Internets und die Verlagerung der Nutzer hin zu browserbasierten Anwendungen brach dieses System auf. Mit den neuen Smartphone-Betriebssystemen entstand ein neuer Wettbewerb um die besten Apps und mit ihm die besten Entwicklertools.

Entwicklungsumgebungen oder Systemumgebungen sind Plattformen, auf denen Entwickler mit einem Set an Prozessen und Werkzeugen neue Software oder neue Softwareversionen entwi- ckeln. Dazu nutzen sie Programme, die als integrierte Entwicklungsum- gebung (IDE) bezeichnet werden.

Das Tempo des Wandels war noch nie so schnell. Und dennoch wird es nie mehr so langsam sein.

Justin Trudeau, 2018 — kanadischer Premierminister

Wir befinden uns in der Zeit der Plattform-Ökosysteme. Alle großen digitalen Unternehmen – Apple, Google, Amazon, Microsoft – bieten Plattformen und versuchen, sich dort mit einem Angebot an Diensten zu differenzieren. Sie haben verstanden, dass sie die Kreativität und die Ideen externer Entwickler für sich gewinnen müssen, um immer neue Dienste anbieten zu können. Aus diesem Grund stecken sie viele Ressourcen in attraktive Entwicklerumgebungen. Sie bieten Entwicklern immer mächtigere Werkzeuge an, damit sie neue Dienste auf ihren Plattformen entwickeln. Die Palette verfügbarer Entwicklertools ist mittlerweile sehr breit. Sie reicht von Tools zur Unterstützung bei der App-Entwicklung (Apple Xcode/Swift, Android Studio oder Microsofts Visual Studio) hin zu Werkzeugen für Bilderkennung, Spracherkennung oder Videoanalysen mithilfe künstlicher Intelligenz. Es gibt spezielle Tools zur Entwicklung von Virtual- oder Augmented-Reality-Anwendungen. Neuerdings haben Amazon und Co. sogar Entwicklerumgebungen für Roboterprogrammierung und Quantencomputer im Portfolio.

Mit dem Aufkommen des Cloud Computing bildete sich noch eine weitere Methode der Zusammenarbeit unter Softwareentwicklern. In sogenannten Repositories speicherten Entwicklerteams ihre Softwaremodule. Alle im Team hatten Zugriff auf schon fertige Bausteine der Kollegen und konnten sie in anderen Projekten ihren Zwecken anpassen. Wieso sollte man beispielsweise ein Modul für »Passwort zurücksetzen« immer wieder neu schreiben, wenn man es aus einem alten Projekt wiederverwenden konnte? Die effizienten Repositories etablierten sich. Heute gibt es große Online-Datenbanken wie Github mit fertigen Softwarebausteinen. Entwickler teilen Module, die sie für konkrete Probleme geschrieben haben. Andere können diese Module für ihre Projekte weiterentwickeln. Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden – es wird ständig verbessert. Analog zu Kurzweil’s Law gilt: Immer mehr Software-Entwickler mit immer mehr Rechenpower haben Zugriff auf immer bessere Entwicklerumgebungen.

Repositories sind zentrale Ablageorte für Software. Sie dienen bei der Versionsverwaltung unter anderem dazu, nachzuvollziehen, wer wann etwas geändert hat. Bei Zugriff werden die entsprechenden Dateien aus dem Repository ausgecheckt und nach Bearbeitung wieder eingecheckt.

Die 10xDNA wird immer wichtiger!

Die nächsten zehn Jahre werden die bislang schnellsten und intensivsten der Menschheit. Viele neue Grundlagentechnologien stehen bereit. Sie treffen auf eine vernetzte Welt, in der neue Ideen von überall kommen können. In der jeder von überall Zugriff auf skalierbare Rechenpower hat und seine Ideen mit immer besseren Tools direkt umsetzen kann. Die Vektoren, die den exponentiellen Fortschritt treiben – Digitalisierung, Rechenpower, globale Vernetzung – sind stärker als je zuvor. Der Fortschritt wird sich weiter beschleunigen und neue Chancen für Entrepreneure und Unternehmen hervorbringen. Deshalb ist die 10xDNA in Zukunft unabdingbar, um neue Chancen zu sehen und auch, um das eigene Unternehmen vor einer Disruption durch eine neue Technologie zu schützen.

Hinterher ist man immer klüger!

Steve Sasson, Erfinder der Digital Kamera (© Kodak)

Das klassische Beispiel für eine verschlafene Disruption ist Kodak. Der Konzern war führend bei Farbfilmen für analoge Kameras mit 80 % Margen bei 90 % Marktanteil. So ziemlich jede Urlaubsreise war mit dem Kauf eines Kodakfilms verbunden. 1976 entwickelte der Kodak-Ingenieur Steve Sasson die erste digitale Kamera. Sie hatte eine Auflösung von 0.01 Megapixel und benötigte 23 Sekunden, um ein Bild auf eine Datasette zu speichern.

Datasette setzt sich aus Data (Daten) und Kassette zusammen. Das in den 80ern weit verbreitete Gerät sieht aus wie ein Kassettenrekorder und speichert Computerdaten auf Kassetten.

Als Steve seine Erfindung dem Management von Kodak zeigte, wurde er wegen der schlechten Technik belächelt. Hätte das Management wie Elon »First Principle Thinking« genutzt und den Weg zu einer Kamera gesehen, die zehn Megapixel Bilder in zwei Sekunden auf einem kleinen Speichermedium speichert, hätte es vermutlich anders entschieden. Aber die Unternehmensführung von Kodak dachte linear und wollte das Kerngeschäft nicht gefährden. Sie investierte weiter in inkrementelle Fortschritte beim Analogfilm und sah weder Chancen noch Gefahren der Digitalisierung. Ein weiterer Faktor, der zum Niedergang der Firma führte: »Good is the biggest enemy of Great«. Es ging Kodak einfach zu gut, warum sollte man sich jetzt mit so einem unwichtigen Thema befassen?

Digitale Kameras setzten sich durch, der Farbfilm wurde ein Relikt der Vergangenheit und Kodak ging 2012 in die Insolvenz. 2012 war übrigens auch das Jahr, in dem Facebook das Startup Instagram für 1 Milliarde Dollar übernahm – und mit ihm einen neuen Weg, schöne Momente im Bild festzuhalten und mit anderen zu teilen. #instagramable

Stillstand heißt abgehängt!

»Stillstand heißt Rückschritt« – diese Businessphrase aus dem letzten Jahrtausend verharmlost die Gefahr, in der Unternehmen mittlerweile stecken, wenn sie den Anschluss verlieren. In der 10xWelt verläuft der Fortschritt exponentiell. Ein Unternehmen, das zurückfällt, startet die nächste Innovationsrunde nicht ein paar Schritte weiter hinten und es reicht nicht, sich in der »zweiten Halbzeit« einfach ein wenig mehr anzustrengen. Vielmehr läuft das Unternehmen sehr schnell Gefahr, komplett den Anschluss zu verpassen und Opfer der Disruption zu werden. Die 10xWelt ist das Innovators Dilemma im Turbomodus!

Innovators Dilemma ist ein einflussreiches Buch von Clayton Christensen. Dort zeigt er, wie führende Unternehmen die Marktführung verlieren, wenn neue und unerwartete Unternehmen sich neue Märkte schaffen, aufsteigen und schließlich den Markt ganz übernehmen. Die großen Unternehmen scheitern daran, das Potenzial neuer Technologien zu erkennen, weil sie versuchen, diese auf ihre bestehende Kundenbasis oder ihre bestehende Wertschöpfungskette anzuwenden. Das Dilemma ist also, dass sich Unternehmen entscheiden müssen, ob sie die aktuellen Bedürfnisse ihrer bestehenden Kunden bedienen oder zukünftige Bedürfnisse potenzieller Kunden.

Ford Modell T

Dabei kommt die Disruption oft nicht aus der eigenen Branche und interessanterweise auch selten direkt aus einer neuen Technologie. Wie Clayton Christensen schon in den 1990er Jahren beschrieb, entstehen neue Konkurrenten meist am Rand der eigenen Industrie. Und die Disruption entsteht aus neuen Geschäftsmodellinnovationen, die erst durch eine neue Technologie ermöglicht werden.

Das Modell T von Ford war kein anderes Auto als sein Vorgänger, das Modell S. Es unterschied sich weder im Design noch in den Spezifikationen von den Autos der Wettbewerber. Die disruptive Innovation war der Produktionsprozess dahinter – das Fließband. Dadurch konnte Henry Ford das Modell T signifikant schneller und günstiger produzieren. Der Verkaufspreis fiel von 850 auf 370 Dollar und brachte Automobile auf den Massenmarkt.

Ford Produktionsstätte 1930

Durch die physische Natur des Produkts und den damals noch linearen Fortschritt in der »guten alten Zeit« konnten die Wettbewerber Dodge, Buick und Maxwell Fords Fließband kopieren und ihre Produktion anpassen.

Im digitalen Zeitalter bleibt dafür oft keine Zeit mehr. Die Geschwindigkeit, mit der sich digitale Innovationen ausbreiten, nimmt ständig zu.

Downloading new Business Model...

In einer digitalen Welt gibt es keine physischen Limitationen. Innovative Geschäftsmodelle und neue Nutzungsmodelle breiten sich sofort global aus. Es müssen weder neue Fabriken gebaut noch komplizierte Fertigungsprozesse geändert werden. Alles ist vernetzt, alles ist in der Cloud und alles kann sofort global skaliert werden.

»Move fast – break things« – dieses alte Motto von Facebook ist für die Firma noch immer relevant. Noch vor einiger Zeit luden die Facebook-Entwickler zwischen 500 und 1000 Software-Updates pro Tag auf die Produktionsserver. Mittlerweile haben Facebook, Amazon und Co. auf kontinuierliche Software-Updates umgestellt und können die Deployments kaum noch zählen. Die Plattformen werden damit permanent optimiert und weiterentwickelt.

Deployments nennt man die Prozesse zur Bereitstellung von Software oder Updates.

Der Drohnenbauer DJI ist berühmt dafür, dass er seine aktuellen Massenmarkt-Modelle nach kurzer Zeit sofort wieder durch neue, noch bessere oder günstigere Modelle ersetzt. Hightech wird zur Saisonware.

Sich ständig neu und vor allem konsequent auf die Chancen exponentieller Technologien einzustellen, ist das Erfolgsgeheimnis von 10xUnternehmen. Amazon und Alphabet zahlen zum Beispiel keine Dividenden, sondern investieren die Gewinne direkt wieder in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.

Einführung der Technologien in den USA (1900 – Heute)


Franks Fazit

Wir kommen vom Industrie- in ein 10xZeitalter. Google, Apple, Facebook, Tencent, Tesla und Co. haben gezeigt, wie schnell man mit Technologie, Mut und einer 10xDNA relevante Unternehmen aufbauen kann. Deutschland hat heute noch viele Weltmarktführer und Hidden Champions, doch wir müssen jetzt die Chancen neuer Technologien mutig und konsequent umsetzen, damit wir weiterhin erfolgreich bleiben. Im nächsten Teil schauen wir uns die Technologien aus dem Baukasten der Zukunft genauer an.

Die 10x Technologien – Der Baukasten der Zukunft
10x Ära 1.0 — 1990 – 2020

Die großen Innovationen der letzten 30 Jahre basieren hauptsächlich auf Fortschritten in der Computerdomäne – schnelleren Chips, unbegrenztem Speicher, Gigabit Internet und Smartphones. Daraus entstanden Anwendungen, die unsere Gesellschaft, unseren Alltag und die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, fundamental veränderten. Die Unternehmen hinter diesen Innovationen – Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft (GAFAM) – gehören heute zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Innerhalb von nur zehn Jahren erreichten sie einen Marktwert von mehreren Billionen Dollar. Nennen wir diese Zeit die 10xÄra 1.0.


10x Ära 2.0 — ab 2020

In der nächsten Dekade werden wir eine Phase noch schnelleren Fortschritts erleben: die 10xÄra 2.0. Zwei Faktoren kommen zusammen und verstärken sich gegenseitig: Es treten so viele neue Grundlagentechnologien gleichzeitig auf den Markt wie nie zuvor. Jede dieser Technologien für sich könnte unser Leben signifikant verändern. Doch sie sind komplementär – sie ergänzen sich perfekt und lassen aufgrund ihres digitalen Ursprungs exponentielle Entwicklungen zu. Ein weiterer Faktor ist die sogenannte Smartphone-Dividende. Durch die Produktion von ca. 1,4 Milliarden Smartphones pro Jahr werden alle verwendeten Teile (Chips, Kameras, Sensoren, Displays,...) extrem günstig und können auch für andere Produkte verwendet werden.


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