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Mythen rund um Akne
Das fatale bei Akne, Pickeln und Mitessern:
Fast jeder weiß einen guten Rat – denn nichts hält sich hartnäckiger in den Köpfen der Menschen als Vorurteile.
Einige Aussagen und dahinterliegende Thematiken sollen hier genauer unter die Lupe genommen werden.
(Quelle: akne-blog.de – ein Projekt von meentix Internet- und IT-Dienstleistungen, Bernau bei Berlin)
Akne Mythos 1
Wer Pickel hat, wäscht sich nicht
Akne hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.
Die Ursachen der Akne, allen voran eine erhöhte Talgproduktion und eine Verhornungsstörung im Ausgang des Talgdrüsenfollikels, können nicht durch besonders gründliche Reinigung beseitigt werden.
Doch Vorsicht:
Übermäßiges Waschen (mehr als 2x am Tag) zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und kann Akne somit begünstigen!
Akne Mythos 2
Selbstbefriedigung lässt Pickel sprießen
Hier kocht die Gerüchteküche mit Ideen aus dem tiefsten Mittelalter. Viel Sex, wenig Sex, Selbstbefriedigung – dies sind zwar sehr interessante Themen – aber der Einfluss auf die Akne ist mehr als umstritten.
Hier gilt es den Hintergrund dieses Mythos zu verstehen.
Androgene, der Sammelbegriff für die männlichen Geschlechtshormone, sind mitentscheidend für die Entstehung der Akne. Man hat aber nicht zu viel oder zu wenig Androgene, vielmehr ist der Sachverhalt entscheidend, wie sie sich verhalten.
Tatsache ist, dass sich bei vielen jungen Mädchen die Akne oft eine Woche vor ihrer Periode verstärkt, da sich der weibliche Zyklus, um das weibliche Sexualhormon Östrogen, umstellt.
Akne Mythos 3
Pickel sind ansteckend
Nein, Pickel sind nicht ansteckend.
Sie werden nicht von einem Menschen auf den anderen übertragen, es handelt sich bei Akne also nicht um eine Infektionskrankheit.
Vielmehr kommt es an talgdrüsenreichen Haustellen durch überschüssige Talgproduktion und Verhornungsstörung zu einer Verstopfung der Ausführungsgänge. Propionibacterium acnes, das „Akne-Bakterium“, spielt zwar bei der folgenden Entzündung eine Rolle, kommt aber quasi auf jeder Haut vor und ist nach aktuellen Forschungsergebnissen auch nicht ausschlaggebende Ursache für die Akne.
Akne Mythos 4
Zahnpasta
Ein uralter vermeintlicher „sicherer“ Tipp.
Kurzfristig kann Zahnpasta vielleicht einen Pickel austrocknen, aber auf Dauer kommen eher neue Pickel.
Manche Zahnpasta enthält Zink, das Entzündungen hemmt, sagt der Dermatologe Dieter Haarhaus (Hamburg-Bergedorf). Dennoch rät er von diesem Hausmittel ab: Zahncremes enthalten darüber hinaus Fluor, das die Entzündungen anheizt. Auch Menthol kann in Kombination mit UV-Licht Entzündungen anregen.
Akne Mythos 5
Ab in die Sonne
Dass Sonne bei Akne ausschließlich positive Effekte erzielt, ist leider ein Mythos.
Zwar wirkt die UV-Strahlung antibakteriell, doch drohen neben dem bekannten Sonnenbrand auch erhöhte Talgproduktion und weitere Verhornungsstörungen, die wiederum zur Bildung neuer Komedonen beitragen. Das böse Erwachen kommt meist nicht sofort, aber ein paar Tage nach dem Sonnenbad. Gleiche Effekte treten im Übrigen auch bei Solarienbesuchen auf.
Doch die UV-Strahlung hat noch weitere Effekte. Insbesondere der Hautalterungsprozess schreitet schneller voran, schrumplige Haut und Falten können einen auch dann noch begleiten, wenn sich die Akne schon längst wieder verabschiedet hat. Pigmentstörungen sind ebenso lästig, insbesondere (frische Akne-)Narben sind dafür anfällig.
Ein weiteres Thema ist in dem Zusammenhang die sogen. Mallorca-Akne. Bei ihr entstehen meist juckende Pusteln und Bläschen infolge des Zusammenwirkens der UV-Strahlen und einem fetthaltigen Sonnenschutz-Mittel.
Akne Mythos 6
Ernährung beeinflusst die Haut
Der Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung hält sich schon eine ganze Weile. Immer wieder hört und liest man von einer „Ernährungsakne“.
Fakt ist:
Die Ernährung spielt in Bezug auf Akne eine größere Rolle, als bisher angenommen; das scheint inzwischen wissenschaftlich sehr wahrscheinlich.
Ganz besonders trifft dies zu auf den Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten).
Durch eine Ernährungsumstellung konnten schon positive Veränderungen des Hautbilds erzielt werden.
Eine Zusatz-Anmerkung:
Besondere Vorsicht ist geboten gegenüber der Zufuhr – bes. als Langzeit-Maßnahme – von Vitaminen B6 und B12; diese können eine Akne begünstigen
Besondere Vorsicht birgt die Einnahme von Vitaminpräparaten mit zu viel Vitamin B6 und B12, da diese die Akne begünstigen können.
Akne Mythos 7
Stress und psychische Belastungen
Stress begünstigt Pickel!
Das ist inzwischen wissenschaftlich belegt und gesichert.
Aber:
Die Studien besagen aber keineswegs, dass allein durch Stress unreine Haut hervorgerufen wird.
Akne Mythos 8
Fettige Haare = fettige Haut
Eine Gleichung, die nicht aufgeht.
Es ist aber auf jeden Fall sinnvoll, sich bei fettigen Haaren öfter mit einem milden Shampoo zu waschen.
Akne Mythos 9
Die Hormone sind ausschließlich schuld
Die gewöhnliche Akne „acne vulgaris“ betrifft vor allem Jugendliche in der Pubertät, bei denen die Hormonumstellung gerade stattfindet. Die männlichen Hormone, Androgene (dazu gehört auch Testosteron) genannt, sorgen für eine erhöhte Talgproduktion während der Pubertät.
Auch Mädchen produzieren männliche Geschlechts-Hormone, im Gegensatz zu den Jungs kann man hier aber mit der Anti-Babypille (Ovulationshemmer) behandeln. Diese geben mehr weibliche Hormone an den Körper ab (Östrogene) und beinhalten sogen. Anti-Androgene.
Bei unreiner Haut ist die Pille daher oftmals das Mittel der Wahl.
Fakt:
Hormone sind aber keineswegs alleine Schuld, denn man hat als Akne Betroffener nicht mehr oder weniger Androgene als jemand anders.
Vielmehr das Zusammenwirken der Hormone und weiterer Faktoren führen dazu, dass man an Akne stärker erkrankt.
Akne Mythos 10
Akne haben nur Jugendliche
Auch das muss nicht stimmen.
Sicherlich ist die acne vulgaris sehr oft anzutreffen unter allen Akne-Patienten, aber auch Ernährungsakne, Erwachsenenakne oder Babyakne treten immer wieder auf.
Akne Mythos 11
Akne wird vererbt
Die Tatsache, dass Akne vererbt werden kann, konnte bis heute noch nicht bewiesen werden.
Man geht jedoch davon aus, dass es Informationen im Erbgut gibt, die über eine Schwere der Akne entscheiden.
Genug der Mythen und Irrungen und Wirrungen.
Die geläufigen Akne Mythen zeigen vor allem eines:
Unwissen über die wahren Ursachen der Akne bei vielen „Außenstehenden“.
Zahlreiche Vorurteile sitzen tief in den Köpfen der Menschen und ist man selbst betroffen, geht es an die psychische Substanz. Zudem wird damit unnötige Verunsicherung im Umgang mit der Erkrankung erzeugt. Ein Wundermittel gegen die Unkenntnis anderer gibt es leider nicht, außer vielleicht den Leuten diese Seite einmal zu zeigen…
Fakten
Akne ist bei Jugendlichen die häufigste Hautkrankheit.
Die meisten älteren Kinder bzw. Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen bekommen irgendwann in bzw. nach der Pubertät eine mehr oder weniger starke Akne.
Etwa 15 bis 20 von 100 Jugendlichen haben eine mittelschwere bis schwere Akne.
Jungen sind wesentlich häufiger betroffen als Mädchen.
Gerade bei Heranwachsenden stellt eine Erkrankung an Akne ein „psychisches Problem“ und letztlich auch ein „sozial-gesellschaftliches“ dar:
Fakt ist:
Das Selbstwertgefühl wird gemindert, Kontakte zu anderen werden reduziert, es findet in vielen Fällen ein Rückzug aus dem geselllschaftlichen Leben statt.
Dadurch leiden insgesamt Lebensqualität und Lebensfreude.
Bei rund 30% der Akne-Patienten in allen Kulturkreisen sind psychische Co-Morbiditäten wie Angststörungen, Depressionen und suizidale Tendenzen zu finden.
Bei schwerer Akne hat jeder fünfte Junge und jedes vierte Mädchen sogar schon an Selbstmord gedacht.
Akne ist aber bei weitem kein Problem der Jugendlichen und jungen Erwachsenen!
Denn eine spezielle Gruppe von Patienten wächst.
Und zwar die der Erwachsenen, meist Frauen ab 25 Jahren, die in ihrer Jugend zum Teil, aber nicht zwingend Probleme mit der Haut hatten. Erst im Berufsleben oder noch später holen die Pickel sie ein. Diese Acne tarda oder post-adoleszente Akne plagt derzeit rund 10 bis 15 Prozent der Frauen, mit steigender Tendenz.
Aber auch im späteren Alter – bis hin zu Senioren – kommt es zur Ausbildung einer Akne.
Die Ursachen für die Akne im Erwachsenenalter können vielseitig sein. An erster Stelle stehen dabei hormonelle Schwankungen. Bei Frauen kommt dies vor, sobald sie die „Pille“ (Ovulationshemmer) absetzen oder aber eine Schwangerschaft einsetzt. Weiterhin kann eine Medikamenteneinnahme Ursache für Hormon-Schwankungen und damit für das Auftreten von Akne im Erwachsenenalter sein.
Zudem stehen Bakterien stark im Zusammenhang mit der Entstehung von Pickeln.
Gerade Personen, die zu fettiger Haut neigen, sind davon oft betroffen. Die ölige Haut bietet den idealen Boden für die Ansiedlung und Vermehrung von Bakterien. Dann können sich Pickel sogar zu Zysten ausweiten.
Vielfach ist die Akne aber auch genetisch vorprogrammiert.
Wenn in der Familie bereits mehrere Personen aus der Familie an Pickeln im Erwachsenenalter leiden, ist die Auftretens-Wahrscheinlichkeit umso höher.
Aber auch die „Umwelt“ mit deren Belastungen (u.a. Gifte & Schadstoffe) entscheidet über den Hautzustand und nicht zuletzt der Lebenswandel (Ernährung, Konsum von Genussmitteln) kann das Vorkommen von Pickel und Co. im Erwachsenenalter bis hin zum Seniorenalter beeinflussen.
Pathogenese
Fakt:
Die Pathogenese [die Pathogenese beschreibt die Entstehung einer physischen oder psychischen Erkrankung oder den Verlauf eines krankhaften Prozesses bis zu einer manifesten Erkrankung] ist komplex!
Mitentscheidend ist das Wechsel- und Zusammenspiel zwischen Hormonen, Störung der Verhornung, Fehlfunktion der Talgdrüsen, eine Überbesiedelung der Haut mit Bakterien und zuletzt noch eine Entzündungs-Reaktion für das Zustandekommen, für den Verlauf und die Schwere der Erkrankung „Akne“ entscheidend sind.
Die Entstehung der Acne vulgaris wird durch eine erhöhte Sekretion der Talgdrüsen (Glandulae sebaceae – d.s. epitheliale Hautanhangsgebilde, die dazu dienen, Talg auszuscheiden, der seinerseits gegen Hautz-Austrocknung schützt. Es handelt sich um holokrine Drüsen, die aus mehreren kleinen Drüsenläppchen aufgebaut sind) und eine Hyperkeratose [= die verstärkte Verhornung eines Plattenepithels, insbesondere des Plattenepithels der Haut] der Haarfollikel gefördert.
Die erhöhte Sekretion der Talgdrüsen beruht auf einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Androgenen [= natürliche und auch chemisch-definierte Hormone, welche die Ent-wicklung der männlichen Geschlechts-Merkmale steuern].
Diese Empfindlichkeit ist individuell unterschiedlich ausgeprägt und genetisch bedingt. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Serum-Konzentration des Testosterons und dem Ausmaß der Seborrhoe.
In Zusammenhang mit einer Hyperkeratose des Haarfollikels kommt es durch die Seborrhoe zur Verklebung der Hornzellen und folglich zur Ausbildung eines Komedo {Plural: Komedonen} („Mitesser“).
Der zunächst geschlossene Komedo wird bakteriell besiedelt (Propionibacterium acnes u.a.), dadurch kommt es zur Chemotaxis von Leukozyten [= eine durch Ausschüttung bzw. Bildung von Botenstoffen (Chemokine) hervorgerufene Anlockung von Zellen des Immunsystems (z.B. Leukozyten) an den Ort einer entzündlichen Reaktion], durch Bildung von Eiter und Erhöhung des Druckes bricht die Wandung des Haar-Follikels auf; durch die Entleerung von freien Fettsäuren, Bakterien und Keratin-Substanzen wird eine entzündliche Reaktion in Gang gesetzt: ein sekundär entzündeter Komedo („Eiterpickel“) entsteht.
Bliebt festzuhalten, dass diese entzündliche Reaktion in schweren Fällen narbig abheilt.
Akne-„Formen“
Außer den vier „Akne-Hauptformen“ sind noch zu unterscheiden acht „Akne-Sonderformen“.
I. Akne-Hauptformen
a. Acne comedonica
[es kommt zur Ausbildung von Komedonen („Mitessern“) - es handelt sich nicht um eine Entzündung i.e.S.
b. Acne papulo-pustulosa
[= Entzündung mit Bildung von Pusteln und Papeln = schwere Verlaufsform der Acne vulgaris]
c. Acne conglobata
[starke und tief-gehende Entzündung mit Ausbildung von Knoten - mit zum Teil einer Größe bis zu 2 cm, welche einschmelzen und sich zu „Pseudo-Zysten“ umwandeln können = schwerste Akne-Verlaufsform]
d. Acne fulminans
[im Prinzip wie Acne conglobata, jedoch auch mit „systemischer Beteiligung“ (Fieber, Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) und auch Polyarthritis usw. = schwerste Akne-Verlaufsform]]
II. Akne-Sonderformen
a. Acne inversa (Pyodermia fistulans sinifica, Acne tetrade)
[= chronische Hauterkrankung, der eine Entzündung der Talgdrüsen und äußeren Wurzelscheiden der Terminalhaarfollikel zugrunde liegt]
b. Acne infantum (Acne juvenilis – Säuglingsakne – Kleinkinderakne)
[= Akne im vorpubertären Kindealter. Die regelmäßig von Knoten, Pseudozysten und Narben begleitete, besonders schwere Verlaufsform wird auch noch genannt „Acne conglobate infantum“]
c. Acne medicamentosa
[= diese Form der Akne wird durch bestimmte Medikamente ausgelöst. Es treten die typischen Symptome einer Akne wie Pustelbildung und erweiterte Talgdrüsen auf. Ausgelöst werden kann eine Acne medicamentosa z.B. durch: kortison-haltige Medikamente/Lithium/Antiepileptika/Hormon-Präparate/Chinin/Tetrazykline /Tuberkulostatika/Thyreostatika oder Schlaf- und Beruhigungsmittel (Barbiturate)]
d. Acne neonatorum (Neugeborenenakne, Baby-Akne, Säuglingsakne)[= eine überwiegend männliche Neugeborene betreffende leichte Erkrankung der Talgdrüsenfollikel mit Knötchen und Pustelbildung sowie nicht entzündlichen geschlossenen Komedonen, die spontan abheilt. Tritt die Erkrankung ohne Komedone auf, spricht man von neonataler zephaler Pustulose]
e. Acne venenata (Kontakt-Akne)
[= eine besondere Form von Akne. Sie wird durch den Hautkontakt mit bestimmten Stoffen hervorgerufen; seltener entsteht diese Akne auch durch das Einatmen von Dämpfen. Zu unter-scheiden sind: a) Chlor-Akne / b) Teer-Akne / c) Öl-Akne]
f. Acne cosmetica
[= eine ‚Unterform‘ der Acne venenata. Sie entsteht durch den Haut-Kontakte mit bestimmten Substanzen, die in Kosmetik-Produkten enthalten sind]
g. Acne aestivalis (sogen. „Mallorca-Akne“, Sommer- oder auch Frühjahrs-Akne)
[= eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel der Haut. Sie führt zur Bildung von Knötchen und Pusteln in sonnenexponierten Hautarealen und betrifft überwiegend Frauen]
h. Acne excoritée des jeunes filles (Skin Picking Disorder – Dermatillomanie – neurotische bzw. psychogene Exkoriation)
[= eine Erkrankung, die durch ein wiederholtes Berühren, Quetschen und Kratzen von bestimmten Hautstellen aufgrund eines unwiderstehlichen Drangs gekennzeichnet ist. Das Bearbeiten der Haut kann zu erheblichen Gewebe-Schäden führen. Die Folge sind Scham und Schuldgefühle sowie eine wachsende soziale Isolation]
i. Acne tarda („Alters-Akne“, Spät-Akne)
[= Akne, die im - auch höheren und hohen - Alter sich entwickelt; davon betroffen ist jede 4. Frau! Ursachen sind im Prinzip identisch zu denen bei Acne vulgaris, also: Hormone bzw. Hormon-Ver-schiebungen, erhöhter Stress, Arbeiten im Büro (künstliches Licht, Klimaanlage, trockene Heizungs-Luft), enge Arbeitskleidung (Schweißhemmung, Druck), Kosmetika, Medikamente]
Eigentlich nicht zum Formenkreis gehörend, wird sie dennoch vielmals den Akne-Sonderformen zugerechnet, die
j. Acne rosacea („Rosacea – “Kupfer-Rose“ – “Kupfer-Finnen”)
[= eine chronisch verlaufende, entzündliche Hauterkrankung vornehmlich des Gesichts (Stirn, Nase, Kinn und Wangen) und betrifft rund vier Millionen Deutsche.. Entzündungserscheinungen der Haut wie anhaltende Rötungen, Papeln (Knötchen) und Pusteln (Bläschen), sichtbare Äderchen und/oder Schwellungen im Gesicht können Anzeichen von Rosacea sein. Häufig werden sie jedoch mit den Symptomen einer Allergie oder Akne verwechselt.
(s. eigenes Kapitel nachfolgend)
Akne-Schweregrade
Vereinfacht kann nach den Richtlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG) – nach Prof. Dr. Harald Gollnick (Magdeburg) und Prof. Dr. Constantin E. Orfanos (FU Berlin), aus 1993 – eingeteilt werden in folgende „Akne-Schweregrade“:
Schweregrad I
= Acne comedonica
[Charakteristika: Pickel +
Komedonen]
Schweregrad II
= leichte Form der Acne papulo-pustulosa
[Charakteristika: zusätzlich Bildung von Knötchen]
Schweregrad III
= schwere Form der Acne papulo-pustulosa
[Charakteristika: Hyperkeratose/starke Verhornung]
Schweregrad IV
= Acne conglobata
[Charakteristika:Nebeneinander von Pusteln, Papeln, Komedonen, Zysten, Abszessen und ausge-prägter Entzündung]
Akne-Effloreszenzen
Charakteristisch für die diversen Akne-Formen sind die unterschiedlichen Effloreszenzen (Hautveränderungen).
1. Komedonen (Mitesser) sind die primäre Effloreszenz der Acne
vulgaris.
2. Papeln und Pusteln entwickeln sich durch sekundäre Entzündung.
3. Schmerzhafte Knoten (Nodi) und Abszesse entstehen durch
Umkapselung von Follikel-Resten.
4. Narben und (Psuedo-)Zysten können entstehen durch
Manipulationen an den Komedonen (Ausdrücken, Kratzen, Stechen); bei besonders schweren Verläufen einer Acne conglobata können Narben, Zysten und Fistelbildungen auch ohne Manipulation entstehen.
Akne-Symptome
Die für Akne typischen Symptome sind:
1. Pickel und Mitesser (Komedonen - entweder als „offene“ Komedonen =
schwarze Komedonen / oder als „geschlossene“ Komedonen = weiße Komedonen)
2. Papeln und Pusteln (eitergefüllte Bläschen)
3. Knoten (bes. bei „tiefer“ Akne / einhergehend mit ausgeprägter Entzündung,
die ihrerseits (Pseudo-)Zysten hervorrufen, die sich z.T. an der Hautoberfläche entleeren und zu Narben-Bildung führen)
Weiter:
Akne-bedingte Entzündungen können mit Rötung, Schwellung, Juckreiz und Druck-schmerz einhergehen.
Bei großflächigeren Entzündungen kommt es vielmals außerdem zusätzlich zu Lymphknoten-Schwellungen, Kopfschmerz, Fieber und Sepsis (‚Blutvergiftung‘).
Auf dem Wege der Schmier-Infektion kann der Ausbruch einer Follikulitis/Furunkulose begünstigt werden.
Schwere, d.h. stark entzündliche Akne-Formen sind mit Narben-Bildung verbunden.
Des Weiteren kann die Akne zu psychischen/psychosomatischen und sozialen Problemen beim Betroffenen führen, da sie als stigmatisierend empfunden wird. Phobische Störungen, Neurosen, Beziehungsstörungen, Mobbing des Betroffenen durch seine soziale Umwelt; Depressionen und Suizidalität sind nicht selten eine Folge der Erkrankung.
Akne-Prädilektionsstellen
Akne ist und bleibt nicht beschränkt auf das Gesicht!
Wenngleich sich die Akne überwiegend ausbildet im Gesicht – hier insbesondere in der sogen. „T-Zone“ (= Stirn-Kinn-Nase) –; so findet sie sich aber auch vielmals im Nacken, im Bereich des Dekolletés und am gesamten Rücken; das sind allesamt Regionen mit vielen Talgdrüsen.
Besonders belastend für den Betroffenen wird es, wenn es zur Entwicklung einer Acne inversa (Pyodermia fistulans sinifica, Acne tetrade) gekommen ist; dann sind betroffen die Achsel-Region, die Leisten-Region, die Genital-Region (bes. oft nach ‚Intim-Rasur‘) & Anal-Region, am Gesäß und die die Brust-Region.
Ein Wort zur Ätiologie der Acne inversa:
Die Ätiologie der Acne inversa ist nicht vollständig geklärt.
Genetische Faktoren spielen eine Rolle, da die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Dabei scheint es sich um einen autosomal-dominanten Erbgang mit hoher Penetranz zu handeln. Der zugrunde liegende genetische Defekt soll sich in der Region von Chromosom 1p21.1-1q25.3 befinden.
Darüber hinaus gibt eine Reihe von Faktoren, die den Krankheitsverlauf begünstigen bzw. zum Ausbruch der Krankheit führen: Rauchen, Übergewicht, Hyperhidrosis, Diabetes mellitus, Hormonelle Einflüsse auf die Talgproduktion (Androgene) und Stress.