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DR. MED. DORIS ELLER-BERNDL EVA KOMAREK

DER ENERGIE CODE

MIT DEM RICHTIGEN LEBENSRHYTHMUS ZURÜCK ZUR INNEREN STÄRKE


INHALT

Cover

Titel

EINLEITUNG

KAPITEL 01

EINE FRAGE DER FREQUENZEN

Licht ist Energie

UVB – der Energiegeber

Wie Licht zu Energie wird

UVA – der Hormonbooster

Lichtabhängige Hormone

Infrarot – der Balsam des Lichts

Das Wundermittel DHA

Nahrung ist kondensiertes Licht

Fisch macht schlau

Gut geölt?

Fisch ist nicht gleich Fisch

Alles ist Information

KAPITEL 02

SIGNALE UND SENSOREN

Im Auge des Betrachters

Sonnenbrillen: Schick, aber schädlich?

Kinderaugen brauchen Sonne

Sonne macht schlank

Das Reich der Mitte

Waldbaden

Power aus der Erde

Das Elektronenbad

KAPITEL 03

MITOCHONDRIEN – KRAFTWERKE DER ZELLEN

Treffen sich zwei Bakterien …

Die mitochondriale Eva

Scotty, Energie!

Sterben, um zu leben

So kommen Sie zur maximalen Power

KAPITEL 04

MODERNE WELT MIT NEBEN-WIRKUNGEN

Die natürlichen Schwingungen der Erde

Fortschritt im Turbomodus

Die dunkle Seite des Lichts

Globales Experiment mit unbekanntem Ausgang

Streitpunkt 5G

10 medizinische Handy-Regeln

KAPITEL 05

IM RHYTHMUS DER NATUR: DER 24-STUNDEN-TAKT

Wer hat an der Uhr gedreht?

Von Lerchen und Eulen

Alles hat seine Zeit

Das Dunkelhormon – Wächter über Tag und Nacht

Der Muntermacher

Das Glückshormon, das auch dem Schlaf hilft

Essen wie Kaiser, König und Bettelmann

Leptin – die Tankuhr

Schlafen Sie sich jung und klug

Die Sleep Hacks von Schlafcoach Felix Weinzinger

Die Checkliste für den optimalen Tagesablauf

KAPITEL 06

LEBEN WIR DIE JAHRESZEITEN!

Out of Africa

Wie wir in Kälte und Finsternis das Energieproblem lösen

Das Beispiel Inuit

Wie ich lernte, die Kälte zu lieben

Die kalte Thermogenese

Der Sonne entgegen

Der Tipp-Kalender für alle Jahreszeiten

Wer liest schon DANKSAGUNGEN?

QUELLENANGABEN

BILDNACHWEIS

IMPRESSUM

EINLEITUNG

WIE FÜHLEN SIE SICH? Sind Sie wach, energiegeladen und tatenhungrig oder eher permanent urlaubsreif? Da Sie gerade dieses Buch in Händen halten, vermutlich Letzteres. Dabei leben Sie vernünftig, ernähren sich gesund und machen Bewegung. Sie sind nicht allein. Erschöpfung ist in unserer modernen Gesellschaft zum Massenphänomen geworden. Die Schuld wird dem sich beschleunigten Lebensstil durch die technologischen Errungenschaften gegeben. Gleichzeitig nehmen chronische Erkrankungen wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Allergien, Autoimmunkrankheiten, Burn-out und Altersdemenz rasant zu. Gegen diese Krankheiten richtet sich ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein. Eine ganze Fitness- und Wellnessindustrie ist entstanden und verdient Milliarden. Immer neue Ernährungstipps, Fitnesstrends und Entspannungs-Guides füllen Zeitungen, Buchtitel und das Internet. Wenn Sie „mehr Energie“ googeln, finden Sie 326 Millionen Einträge: die Powerbibel für den Mann, das beste Superfood, 10 Tipps für erholsamen Schlaf und vieles mehr. Doch all die heilbringenden Ratschläge scheinen nicht zu wirken. Irgendetwas stimmt hier nicht.

Vielleicht stellen wir die falschen Fragen. Statt das Einzelne zu untersuchen, sollten wir einen Schritt zurücktreten und das große Ganze betrachten. Es ist ein typisches Phänomen unserer Gesellschaft, dass wir uns von unserer Umwelt getrennt wahrnehmen. Doch unsere unmittelbare Umgebung beeinflusst wesentlich unsere Gesundheit. Kann es sein, dass unsere Postleitzahl eine wichtigere Rolle spielt, wie energiegeladen wir sind, als unsere Gene?

Der technologische Fortschritt hat dazu geführt, dass die Natur mehr und mehr durch künstliche Umgebungen ersetzt wird. Beispiel gefällig? Sonnenlicht hat eine andere Zusammensetzung als eine Energiesparlampe. Warum das wichtig ist? Weil wir in einem Tag-Nacht-Rhythmus getaktet sind und Licht unsere biologische Uhr einstellt, wie die Forschung längst bewiesen hat. Übrigens benötigen wir Sonnenlicht, um Energie zu bekommen, da sind wir nicht anders als Pflanzen. Haben Sie sich schon jemals die Frage gestellt, warum es uns so in den Süden zieht und wir nach Sonne geradezu lechzen? Weil Sonne uns sofort mit Energie erfüllt. Deshalb sind die meisten Südländer auch besser drauf, weil sie länger und mehr Sonne abbekommen. Man kann aber auch im Winter Energie tanken. Dazu muss man es wie Johann Wolfgang von Goethe machen. Er hackte im Winter ein Loch in das Eis des Flüsschens Ilm bei Weimar und genoss es, darin zu baden. Zugegeben, das mit dem Genießen braucht ein bisschen.

Haben Sie sich schon jemals die Frage gestellt, warum es uns so in den Süden zieht und wir nach Sonne geradezu lechzen? Weil Sonne uns sofort mit Energie erfüllt.

Alle Lebewesen folgen einem physikalischen Energiecode. Um das Leben zu verstehen – und es ist bei Weitem noch nicht alles entschlüsselt –, muss man Physik, Biologie, Astronomie, Chemie und Medizin als Naturwissenschaften gesamthaft betrachten. Viele Prozesse lassen sich nur mittels Quantenphysik erklären. Bisher beschäftigt sich die Medizin nur wenig mit den großen Zusammenhängen. Einer der Vorreiter ist diesbezüglich der amerikanische Neurochirurg Dr. Jack Kruse, der zum Mentor vieler Präventivmediziner wurde und auch die Autorin inspiriert hat.

Inspirieren soll Sie auch dieses Buch, denn wie viel Energie wir abbekommen, können wir selbst steuern. In diesem Buch lesen Sie, wie man den Energiecode knackt. Und das Beste daran ist, es kostet keinen Cent.


Kapitel 1

EINE FRAGE DER FREQUENZEN

„Die meisten Menschen leben in biologischer Dunkelheit, denn sie halten sich zu über 90 Prozent ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen auf. Dort gibt es kein natürliches Licht, selbst wenn viele Fenster vorhanden sind“, schreibt der deutsche Lichtbiologe Dr. Alexander Wunsch in seinem Buch „Die Kraft des Lichts“.

DIE GESAMTE EVOLUTION des Lebens auf der Erde hat sich unter dem Licht der Sonne vollzogen. Ohne Sonnenlicht gäbe es weder pflanzliches noch tierisches noch menschliches Leben. So designte die Evolution vor 100 000 Jahren auch den Menschen unter der Sonne Ostafrikas. Der Grundbauplan ist bis heute gleich geblieben. Und was sich an den Umweltbedingungen seit damals in Ostafrika nicht verändert hat, ist das Sonnenlicht. Es ist eine der wichtigsten Energiequellen. Pflanzen gewinnen daraus Energie im Rahmen der Photosynthese, und auch wir Menschen brauchen das Licht, um Energie zu tanken. Außerdem legt die Sonne für alle Lebewesen den Grundrhythmus fest. Auf jeden hellen Tag folgt eine dunkle Nacht. Auf diesen Wechsel hat sich im Laufe der Evolution quasi jede Lebensform eingestellt. Die drei amerikanischen Wissenschaftler Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young erforschten, welche Mechanismen die Tag-Nacht-Rhythmen steuern, und erhielten dafür 2017 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Wo ein Rhythmus ist, braucht es einen Taktgeber. Beim Menschen ist das die Master-Clock, unsere innere Uhr. Sie sitzt im Gehirn und steuert die Abläufe im ganzen Körper. Damit diese Uhr richtig tickt, muss sie jeden Tag aufs Neue richtig eingestellt werden. Das passiert durch Signale aus der Umwelt, die man als Zeitgeber bezeichnet. Der wichtigste Zeitgeber für den Menschen ist Licht, das durch den Hell-Dunkel-Wechsel die innere Uhr rhythmisch beeinflusst.

Die wichtigsten Rezeptoren dafür sitzen direkt auf der Netzhaut der Augen, aber auch die Haut steht in Verbindung mit der inneren Uhr. Die Master-Clock wiederum stellt dann alle anderen Uhren im Körper ein. Und wir haben eine ganze Menge davon: Vor jedem Stoffwechselprozess steht eine Uhr, ja vor jedem einzelnen Gen tickt eine Uhr.

Damit der Mensch gesund und energiegeladen ist, benötigt er täglich das gesamte Spektrum des Tageslichts, und zwar ohne Glasscheibe dazwischen. Denn Glas blockt wichtige Strahlen ab. Heute weiß man: Zu wenig Tageslicht und zu viel Kunstlicht sind für die meisten Zivilisationskrankheiten verantwortlich.

Das hat sich die Natur einfallen lassen, um effizienter mit der Energie umgehen zu können. Denn es gibt Vorgänge, für die der Körper viel Energie verbraucht, beispielsweise für Bewegung, für die Aktivierung des Immunsystems oder für Reparaturmechanismen. Das ist einer der Gründe für die Trennung der Aktivitäten in Tag und Nacht. Während des Tages bewegen wir uns, in der Nacht läuft das Immunsystem auf Hochtouren.

Doch Licht ist nicht gleich Licht. Denken Sie an die unterschiedlichen Farben des Lichts bei Sonnenauf- und -untergang oder an die kräftigen Strahlen zu Mittag im Hochsommer im Vergleich zum kargen Winterlicht. Das hängt mit den unterschiedlichen Frequenzen zusammen, aus denen sich Licht zusammensetzt. Wobei nicht alle Frequenzen für das menschliche Auge sichtbar sind. UV-Frequenzen etwa sind für uns unsichtbar, aber sehr wichtig. Unterschiedliche Lichtfrequenzen lösen verschiedene biochemische Prozesse aus.

Damit der Mensch gesund und energiegeladen ist, benötigt er täglich das gesamte Spektrum des Tageslichts, und zwar ohne Glasscheibe dazwischen. Denn Glas blockt wichtige Strahlen ab. Heute weiß man, dass zu wenig Tageslicht und zu viel Kunstlicht für das Entstehen der meisten Zivilisationskrankheiten verantwortlich sind. Täglich eine Dosis Tageslicht kann dem vorbeugen. Eigentlich ganz einfach, und vor allem kostet es keinen Cent.

LICHT IST ENERGIE

Die Sonne strahlt. Es ist hell, warm, und Sie fühlen sich sofort glücklich, fit und tatenhungrig. Das ist Ihnen sicher schon aufgefallen. Wir sind dann sogar besser beim Flirten, wie eine französische Studie der Universität Vannes belegt: Bei strahlend blauem Himmel waren junge Männer deutlich erfolgreicher, Frauen ihre Telefonnummer abzuquatschen. Das liegt vor allem an der UV-Strahlung. Denn die Sonne ist eine der wichtigsten Energiequellen für den Körper und auch für die Produktion von bestimmten Hormonen mitverantwortlich. Dass Sonne Strom erzeugt, wissen wir spätestens seit dem Durchbruch von Solarzellen. Im Grunde ist das bei uns Menschen nicht viel anders. Aufgenommen wird die Energie des Sonnenlichts vor allem über die Haut. Der Schichtaufbau der Haut in Hornschicht, Oberhaut, Basalmembran, Lederhaut und Unterhaut funktioniert dabei wie ein Filtersystem. Die Haut kann sich in nur wenigen Tagen auf veränderte Strahlungsstärken einstellen und aus allen Spektralbereichen der Sonne Energie ernten. Wobei die verschiedenen Frequenzen dank des Filtersystems der Haut unterschiedlich tief eindringen. Je aggressiver die Strahlung, desto weniger tief durchdringt sie die Hautschichten. UVB – die Ultraviolettstrahlung des Sonnenlichts im Wellenlängenbereich von 290–315 Nanometern – dringt beispielsweise nur bis in die Basalmembran vor. Dort werden einerseits Pigmente produziert, andererseits kommt es zu einer Verdickung der obersten Hornschichten. Dadurch bildet sich eine sogenannte Lichtschwiele, die als leistungsfähiger Filter vor zu viel UVB-Strahlung schützt. Infrarotlicht hingegen kann tief ins Gewebe eindringen. Es ist wichtig, dass wir uns dem gesamten Spektrum des Sonnenlichts aussetzen, sodass der Energiestrom des Lichts auf jeder Ebene seine Arbeit tun kann. Allerdings sind nicht immer alle Frequenzen gleichzeitig vorhanden. Die Zusammensetzung ist von Tages- und Jahreszeiten sowie der geografischen Lage abhängig. Niemals jedoch tritt in der Natur eine Lichtfrequenz isoliert auf.

Wenn die Sonne scheint und es warm und hell ist, sind wir sogar beim Flirten besser, zeigt eine Studie aus Frankreich.

Es ist wichtig, dass wir uns dem gesamten Spektrum des Sonnenlichts aussetzen, sodass der Energiestrom des Lichts auf jeder Ebene seine Arbeit tun kann.


Die Wellenlänge des Lichts wird in Nanometern (nm) gemessen. Auf der Erde kommen Lichtstrahlen zwischen 290 nm und 3000 nm an. Das für den Menschen sichtbare Licht ist das des Regenbogenspektrums. Der von der biologischen Wirksamkeit wichtigere Bereich ist aber der unsichtbare Ultraviolettbereich (UV), der sich in das kurzwelligere UVB und das langwelligere UVA unterteilt. Am anderen Ende des sichtbaren Lichts liegt der ebenso wichtige Infrarotbereich.

Die meisten wird überraschen, dass wir aus den Sonnenstrahlen Energie beziehen und nicht nur aus der Nahrung. Tatsächlich hat der Mensch sogar drei Energiequellen, wie der britische Physiker Stephen Hawking wusste: die Sonne, die Nahrung und das Magnetfeld der Erde.

UVB – DER ENERGIEGEBER

UVB ist die energiereichste Strahlung, die uns auf der Erde erreicht. Diese Photonen braucht der menschliche Körper für die Energiegewinnung. Das ist so wichtig, dass es dafür sogar ein eigenes Signal gibt, nämlich das Vitamin D. Allerdings ist UVB nicht überall auf der Erde das gesamte Jahr über verfügbar. Ob und in welcher Intensität UVB die Erde erreicht, hängt von der Jahreszeit, dem Breitengrad und dem Stand der Sonne ab. Je nördlicher man wohnt, umso weniger UVB bekommt man im Verlauf des Jahres ab. Je näher am Äquator man sich befindet, desto intensiver ist die Strahlung.

UVB ist die energiereichste Strahlung, die uns auf der Erde erreicht. Ob und in welcher Intensität, hängt von der Jahreszeit, dem Breitengrad und dem Stand der Sonne ab.

Während es am Äquator das gesamte Jahr über UVB gibt, haben wir in Wien, das auf dem 48. Breitengrad liegt, von Oktober bis März kein UVB. Somit hat unsere Postleitzahl wesentlich damit zu tun, wie viel Energie wir tanken können. Ab dem 32. Breitengrad – hier liegen beispielsweise Kreta und Tel Aviv – gibt es das gesamte Jahr über UVB. Zusätzlich beeinflusst wird die Strahlungsstärke von der Ozonschicht, Smog, der Wolkendichte und der Höhenlage. So ist die Strahlung in den Bergen stärker als im Flachland, im Sommer stärker als im Winter und mittags stärker als morgens und abends. Verstärkt wird die Strahlung durch die Reflexion von Wasser, Sand und Schnee.

Die Energie des Lichts wird im Gewebe für weitere biologische Vorgänge gespeichert. Wie schon erwähnt ist UVB für die Bildung von Vitamin D verantwortlich. Wobei: Vitamin D ist eigentlich kein Vitamin, sondern ein Hormon. Der Herstellungsprozess ist relativ kompliziert und verläuft in mehreren Schritten. Wir möchten diesen Prozess aber gerne kurz erklären, weil es wichtig ist. Also halten Sie bitte durch. Zuerst braucht es einmal Cholesterin, das in der Leber chemisch zu Cholesterolsulfat umgewandelt wird. UVB dringt in die oberen Hautschichten ein, trifft dort auf das Cholesterolsulfat, und mittels Photolyse entsteht das Prävitamin D3. Unter anderem mithilfe von Körperwärme wird in weiteren Schritten daraus zuerst Vitamin D3 und dann die im Blut zirkulierende Speicherform von Vitamin D. Aus Lebensmitteln nimmt der Mensch nur sehr geringe Mengen an Vitamin D auf. In natürlicher Form kommt es in relevanten Mengen in fetten Fischen und in geringen Mengen in Butter, Eiern und Milchprodukten vor. Über die Nahrung wird allerdings direkt das Vitamin D3 aufgenommen, das über den Dünndarm gemeinsam mit Fetten in die Blutbahn und von dort in die Leber gelangt, wo es wiederum zur Speicherform umgewandelt wird.

JETZT WILL ICH ES ABER GENAU WISSEN

Wie Licht zu Energie wird

Licht ist an so gut wie jeder chemischen Reaktion in der Umwelt und ebenso im menschlichen Körper beteiligt.

Seit dem Altertum haben sich Wissenschaftler mit der Natur des Lichts auseinandergesetzt und teils heftig gestritten. So war etwa Isaac Newton bekannter Verfechter der Teilchentheorie. Er vertrat die Meinung, dass Licht aus Partikeln besteht. Thomas Young wiederum hielt Licht für eine Welle. Denn die Beugung des Lichts ist nur mit Wellen zu erklären. Letztlich sollte Albert Einstein mit der Quantenphysik das Rätsel lösen: Licht besteht aus Photonen und ist sowohl Welle als auch Teilchen. Licht reist als Welle und kommt als Teilchen an. Photonen unterscheiden sich physikalisch durch ihren Energiegehalt. Definiert wird die Energie eines Lichtteilchens durch die Frequenz seiner elektromagnetischen Welle: Je höher die Frequenz ist, desto mehr Energie hat ein Lichtteilchen. Da jedes Photon sowohl Teilchen als auch Welle ist, lässt sich der Energiegehalt als Wellenlänge beschreiben. Je höher die Energie und damit die Frequenz, desto kürzer ist die Wellenlänge – und umgekehrt.

Albert Einstein hat seinerzeit den Nobelpreis für die Erkenntnis bekommen, dass Lichtwellen Teilchenverhalten zeigen. Das bewies er über den photoelektrischen Effekt. Wenn man Metallplatten mit Licht bestrahlt, können Elektronen aus dem Metall herausgelöst werden. Trifft das Photon auf die Metallplatte, wird seine Energie auf ein Elektron übertragen. Ab einer bestimmten Wellenlänge kann das Photon so viel Energie übertragen, dass es das Elektron aus der Metallplatte herauslöst. Je energiereicher das Photon, umso mehr Energie bekommt das Elektron, und umso schneller fliegt es von der Platte weg. Versteht man den photoelektrischen Effekt, kann man sich leichter vorstellen, dass Licht an so gut wie jeder chemischen Reaktion in der Umwelt und auch im menschlichen Körper beteiligt ist.

Wenn man von zwei Gläsern mit derselben Blutprobe in das erste Glas einen Krankheitserreger gibt, leiten die Blutzellen im zweiten Glas ebenfalls eine Abwehrreaktion ein. Trennt man die Gläser durch eine lichtundurchlässige Barriere, reagiert das Blut im zweiten Glas nicht auf den Erreger.

Bei den Pflanzen kennt man die Photosynthese, bei der aus Licht, Wasser und Kohlendioxid Glukose und Sauerstoff entstehen. Lange glaubte man, dass nur Pflanzen aus Sonne Energie gewinnen können. Doch 2010 kam es zu einem Paradigmenwechsel, als Wissenschaftler beweisen konnten, dass es auch eine menschliche Photosynthese gibt. Genauso wie Pflanzen Chlorophyll als Lichtfänger besitzen, ist das im menschlichen Körper das Pigment Melanin. Melanin steckt in unserer Haut, in unseren Augen und in unseren Haaren. Es sorgt nicht nur für Pigmentierung, sondern kann mithilfe von UV-Frequenzen unser Wasser im Körper so aufspalten, dass Elektronen und Protonen entstehen. Die Teilung des Wassermoleküls ist auch die allererste Reaktion der Photosynthese bei Pflanzen. Unsere Hauptenergiequelle sind also Elektronen, die frei verfügbar sind und als Strom fließen. Idealerweise stammen sie aus drei Quellen: der Sonne, indirekt aus der Nahrung und aus dem Erdmagnetfeld. Letztlich geht es immer um Elektronen und Protonen für unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien. Der Vorgang der Aufspaltung des Wassers wurde beim Menschen in der Netzhaut entdeckt und in Analogie zum Prozess in Pflanzen als menschliche Photosynthese bezeichnet. Das verdeutlicht die große Bedeutung von Licht auf unseren Körper.

Licht ist aber nicht nur Energie. Die Quantenphysik sagt, dass Licht auch Informationsträger ist. Wenn wir uns vorstellen, dass in unseren Körperzellen Hunderttausende Reaktionen pro Sekunde zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle gesteuert werden müssen, funktioniert das nicht über chemische Reaktionen. Dieser Informationstransport wäre viel zu langsam. Der deutsche Quantenphysiker Fritz-Albert Popp wies das experimentell nach.

PHOTOLYSE DES WASSERS


Das Superhormon Vitamin D ist nicht nur für Immunsystem und Knochenstoffwechsel wichtig, sondern für das reibungslose Funktionieren fast aller Zellen und Organe.

Warum ist der Herstellungsprozess so wichtig? Der große Unterschied in der Herstellung von Vitamin D, das aus der Sonne produziert wird, und jenem, das aus der Nahrung aufgenommen wird, ist das Cholesterolsulfat. Vitamin D aus der Sonne ist sulfatiertes Vitamin D, und das wirkt im Körper anders als oral aufgenommenes nicht sulfatiertes Vitamin D, obwohl die chemische Formel des Endproduktes ident ist. Deshalb ist durch die Sonne gebildetes Vitamin D durch oral eingenommenes schlecht zu ersetzen.

Sonnenlicht gibt uns über die Photonen Signal und Energie. Pillen haben hingegen keine photonische Kraft, um Elektronen in unserem Gewebe anzuregen, sie geben nur ein chemisches Signal. Sie fragen sich jetzt sicher, ob es gar keinen Sinn ergibt, Vitamin D als Nahrungsergänzung zu nehmen. Doch, das Immunsystem wird auch durch nicht sulfatiertes Vitamin D unterstützt, was besonders in der dunklen Jahreszeit wichtig ist. Sie werden bei der Lektüre des Buches noch mehrfach auf Vitamin D stoßen, denn es ist ein wahres Superhormon: Es ist nicht nur für das Immunsystem und den Knochenstoffwechsel wichtig, sondern für das reibungslose Funktionieren fast aller Zellen und Organe. Insgesamt fanden Forscher 2776 Bindungsstellen des Vitamin-D-Rezeptors im Bereich von 229 Genen. Also ab in die Sonne!

Damit es zu einer Vitamin-D-Synthese kommt, braucht es UVB. Die Strahlungsintensität von UV wird mit dem UV-Index beschrieben. Der UV-Index ist ein von der WHO international normiertes Maß für die solare Bestrahlungsstärke. Vitamin-D-Synthese funktioniert ab einem UV-Index der Stärke 3. Sonnenschutzmittel verhindern übrigens die Bildung von Vitamin D. Schon ab einem Schutzfaktor 8 werden 90 Prozent des UVB-Lichts abgeschirmt, und der Vitamin-D-Gehalt bleibt niedrig. Die Kosmetikindustrie hat vielfach sogar in Tagescremen und Make-up einen Sonnenschutzfaktor integriert. Oft ist das Gesicht aber das einzige Körperteil, das nicht von Kleidung bedeckt ist. Kein Wunder, dass die Mehrzahl der Menschen einen Vitamin-D-Mangel aufweist.

Sonnenbaden hat ein schlechtes Image bekommen. Es beschleunigt die Hautalterung und hat den Ruf, krebserregend zu sein. Das liegt an unseren geänderten Lebensumständen. Während früher die Menschen mehr im Einklang mit den Rhythmen der Natur lebten, verbringen wir heute die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Im Urlaub setzen wir dann unsere Haut ohne Eingewöhnungsphase der prallen Sonne aus. Das kann nur schiefgehen. Auch wenn Sie einen Sonnenbrand unbedingt vermeiden sollten – Sonne ist für uns lebensnotwendig, und wir sollten sie daher regelmäßig an unsere Haut lassen. Fangen Sie am besten damit an, sobald wieder UVB im Licht ist. In Österreich ist das ab März der Fall. So gewöhnt sich die Haut an die Sonne, bildet rechtzeitig eine Sommerhaut und ist dadurch besser geschützt. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Ganz nebenbei senkt Sonnenbaden durch die vermehrte Vitamin-D-Bildung sowohl den Cholesterin- als auch den Cortisolspiegel. Bei hohen Östrogenwerten, einer sogenannten Östrogendominanz, bewahrt die Sonne in der lichtreichen Jahreszeit ebenfalls vor einem ungesunden „Zuviel“. Das kann aber kontraproduktiv sein. Denn auch künstlich zugeführte Hormonpräparate wie zum Beispiel hormonelle Kontrazeptiva werden vermehrt abgebaut. Eine Reihe von Medikamenten kann dafür sorgen, dass der Vitamin-D-Speicher rasch abnimmt, dazu zählen etwa Magensäureblocker.

SONNENTANKEN UND MEDIKAMENTE

Achtung: Einige Medikamente, darunter Antibiotika oder Antidepressiva, schwächen unsere natürlichen Lichtschutzfunktionen. Schauen Sie daher immer auf die Hinweise im Beipacktext!

Dminder – die Vitamin-D-App

Laden Sie sich die kostenlose „Dminder“-App herunter. Sie wurde von dem Vitamin-D-Forscher und Endokrinologen Michael F. Holick entwickelt und sagt Ihnen mittels Standortbestimmung und Uhrzeit überall auf der Welt, wie hoch gerade der UV-Index ist und ob und wie lange Vitamin D produziert werden kann. Sie schätzt auch, wie hoch der Vitamin-D-Gehalt im Blut ist, und gibt anhand des Hauttyps, Ihres Alters und der Körperoberfläche Empfehlungen zur sicheren Sonnenbestrahlung. Nach der Standortbestimmung funktioniert die App auch im Offlinemodus.


Haut- typ Ethnische Gruppe Haar- farbe Augen- farbe Haut- farbe Bräunung
Typ 1 keltischer Typus rothaarig blau, grau, grün sehr hell, Sommer- sprossen keine; sehr hohe Sonnen- brandgefahr
Typ 2 nordeuro- päischer Typus rot, blond, Kupfer blau, grau, grün, hasel- nussbraun hell bräunt wenig, hohe Sonnen- brandgefahr
Typ 3 mitteleuro- päischer Typus dunkel- blond bis kastani- enbraun blau, grau, grün, hasel- nussbraun, braun hell- braun langsame Bräunung, geringe Sonnen- brandgefahr
Typ 4 mediterraner, ostasiatischer Typus braun bis dunkel- braun hasel- nussbraun, braun oliv- farben rasche Bräunung
Typ 5 afrikanischer, südostasiati- scher, latein- amerikanischer Typus dunkel- braun braun dunkel- braun bräunt sehr leicht nach
Typ 6 afrikanischer Typus, Aborigines schwarz braun blau- schwarz niemals Sonnenbrand

Astaxanthin

Wenn Sie Ihre Haut unterstützen wollen, versorgen Sie sich mit Astaxanthin, beispielsweise aus Lachs oder Garnelen. Es gehört zu den Karotinoiden, gibt Lachs und Garnelen ihre rosa-orange Farbe und hilft, die Haut zu schützen.

1 731,78 ₽
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Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
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181 стр. 52 иллюстрации
ISBN:
9783990406304
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