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Carmen Sommer

Am Ende der Suche

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Eine vertraute Stimme

Erstes Kennenlernen

Wer war dieser J.B. Boker?

Brief von Julia

Impressum neobooks

Eine vertraute Stimme

Am Ende er Suche

Ein lauter Knall, Schreie, Dunkelheit. Als Julia kurz die Augen öffnete, sah sie einen jungen Mann vor sich. Hilfesuchend schaute sie ihm in die Augen. Konnte aber kein Wort sagen. Dann war es wieder dunkel um sie. Ein hektisches Treiben entstand. Alle Autofahrer hielten an und rannten zu der Unfallstelle. Endlich kam Hilfe. Sirenen heulten auf. Krankenwagen und Hubschrauber brachten die Verletzten ins Krankenhaus. Die Polizei sicherte die Unfallstelle ab.

„Was ist mit ihr? Kann ich mitfahren. Ich möchte bei ihr sein“, bat ein junger Mann den Rettungssanitäter.

„Ausnahmsweise, kommen sie.“

„Vorher muss ich noch ihre Personalien haben“, meldete sich ein Polizist. Dann fuhr der junge Mann im Krankenwagen mit der verletzten jungen Frau ins Krankenhaus.

„Sind sie ein Angehöriger?“, wurde er sogleich gefragt.

„Nein, ich war nur als erster am Unfallort“, schüttelte er den Kopf.

„Was ist mit ihr. Können sie mir schon etwas sagen?“

„Nein. Nehmen sie im Flur Platz. Sie wurde sofort in den OP gebracht. Ein Arzt wird sie später informieren. Kennen sie die Angehörigen?“

„Nein. Ich war zufällig an dem Ort. Aber ich möchte warten. Ich muss einfach wissen, ob sie es schafft. Verstehen sie?“

„Ist schon in Ordnung. Ich sehe, wie mitgenommen sie sind. Kann ich noch etwas für sie tun?“

„Nein, danke.“

Nach langen Stunden konnte man einen Freund, der Verletzten ausfindig machen. Die Familie der Verletzten hatte nicht überlebt.

So brachte man die Verletzte, nach der OP, auf die Intensivstation. Dort durfte ihr Bekannter sie besuchen.

„Darf ich endlich wissen, wie es ihr geht?“, wollte der Retter wissen.

„Sie wird es schaffen. Aber das dauert noch ein paar Wochen, bis sie wieder ganz genesen ist.“

„Kann ich zu ihr?“

„Tut mir leid, aber ein Bekannter ist bei ihr. Auf die Station darf nur eine Person. Außerdem sind sie ein Außenstehender. Ich hätte ihnen eigentlich gar nichts sagen dürfen, aber da sie die junge Frau praktisch gerettet haben, mit ihrem beherzten eingreifen, habe ich eine Ausnahme gemacht. Sie sollten jetzt nach Hause fahren. Sie wird wieder gesund.“

Der Arzt verabschiedete sich von ihm.

„Danke. Ich komme wieder. Ich muss unbedingt wissen, wie es ihr geht.“

Der Arzt lächelte ihn an.

So kam er jeden Tag, um sie zu besuchen, aber immer saß ein junger Mann bei ihr und hielt ihre Hand. So hielt er sich im Hintergrund. Nach vielen Wochen, als er sah, dass sie soweit genesen war, beendete er die Besuche.

Julia hatte also den Unfall überlebt. Ihre Familie nicht. Es dauerte lange, bis sie einigermaßen damit klar kam. Seit diesem Zeitpunkt saß Julia im Rollstuhl. Sie fühlte sich schuldig. Aus diesem Grund wollte sie einfach nicht mehr laufen. Felix, den sie schon aus ihrer Schulzeit kannte und ihr bester Freund war, ließ sie nicht im Stich. So suchte er für beide eine Wohnung. Nach längerem Suchen hatten sie sich entschieden, in die WG von Elena, Franzi, Luca und Moritz zu ziehen. Die suchten gerade neue Mitbewohner. So entstand auch ihre Freundschaft.

„Kommst du mit zum Konzert?“

„Ich weiß nicht. Eigentlich habe ich keine große Lust. Wann soll das denn sein?“, wollte Julia von Elena wissen.

„Schon nächste Woche, Samstag. Karten gibt es nur noch wenige. Komm doch mit, es wird bestimmt toll.“

„Ich kenne diese Band gar nicht. Was ist denn mit den anderen. Gehen die auch mit?“

„Natürlich. Das ist unsere Musik. Die Band ist neu, sie wird dir gefallen. Einige unserer Freunde haben schon ihre Karten“, versuchte Elena sie zu überreden.

„Also gut. Ich komme mit, du Nervensäge. Wenn die Band nix ist, übernimmst du meinen Küchendienst“, lachte Julia.

„Einverstanden. Da habe ich keine Sorge.“

Elena schüttelte den Kopf.

„Das ist ihr erstes Konzert“, fügte Elena noch hinzu.

„Ooohh. Deshalb gibt es noch Karten.“

„Hey, ihr beiden. Na, Elena, konntest du unsere Mitbewohnerin überreden?“

Felix stand in der Tür.

„Ja, ich habe sie überzeugt. Da staunst du“, zwinkerte Elena Felix zu.

„Gut gemacht. Dann muss sie ja mal endlich ihre Höhle verlassen“, lachte Felix.

„Was wollt ihr eigentlich. I„ch gehe jeden Tag zu meiner Arbeit. Also verlasse ich meine H Ö H L E“, schaute Julia böse.

„Ja. Zur Arbeit. Das war es dann aber schon“, meinte Felix.

„Wann warst du das letzte mal mit uns abends weg?“, mischte sich auch Franzi ein, die das Gespräch verfolgt hatte.

„Keine Ahnung. Ist das denn so wichtig?“, verdrehte Julia die Augen.

„Ja. Für dich schon. Wie willst du so jemanden kennenlernen. Außerdem musst du mal wieder Spaß haben. Den haben wir immer, wenn wir alle zusammen sind“, kam jetzt auch Luca hinzu. Er hatte sich das ganze Gespräch angehört.

„Ist ja gut.“

Julia verlor langsam die Geduld.

„Schade, dass ich nicht dein Typ bin, dann müsstest du nicht aus der Wohnung“, lachte Felix.

„Das würde mir gerade noch fehlen, du Kindskopf.“

Jetzt musste auch Julia lachen.

„Schluss damit. Wer ist heute für das Abendessen zuständig?“, wollte Elena wissen.

„Oh. Ich. Bin schon weg“, meldete sich Franzi und verschwand in der Küche.

Julia, Elena, Franzi, Felix und Luca wohnten zusammen in einer WG. Sie verstanden sich super gut. Und so ging

es auch immer lustig bei ihren abendlichen Ausflügen zu.

„Essen ist fertig“, rief Franzi aus der Küche.

Alle eilten an den Tisch und ließen es sich gut schmecken.

„Ist heute noch etwas geplant?“, wollte Luca wissen.

„Nee. Heute ist Videoabend. Wer macht mit? Ich habe einen tollen Film“, schlug Felix vor.

„Oh nein, deine Filme sind das Grauen“, schüttelte Julia den Kopf.

„Heute habe ich einen, der auch euch Mädels gefallen wird.“

„Ok. Dann schaue ich ihn mir auch mal an“, lachte Julia.

So saßen alle zusammen im gemütlichen Wohnzimmer und warteten gespannt auf den Film. Es stimmte, was Felix sagte, der Film gefiel allen. Er enthielt von allem etwas und die Gruppe war begeistert.

„Da hast du dir beim Auswählen richtig Mühe gegeben. Das hast du gut gemacht, Felix“, lobte ihn Luca.

Danach gingen alle zu Bett, denn am nächsten Tag musste man fit sein. So vergingen die Tage bis zu dem Konzert. Sie trafen sich mit mehreren ihrer Freunde vor der riesigen Halle.

„Ich bin schon ganz aufgeregt. Das ist ihr erstes Konzert und wir sind dabei“, schwärmte Laura.

„Abwarten. Vielleicht ist es ganz fürchterlich. Ich habe überhaupt noch kein einziges Lied von denen gehört“, schüttelte Julia den Kopf.

„Aber ich. Und ich war begeistert. Du hättest einfach mal nachschauen müssen.“

„Dann komm. Mal sehen wie es wird.“

„Wir versuchen ganz nach vorne zu kommen. Es ist ja noch Zeit genug. Dann suchen wir uns die besten Plätze“, schlug Luca vor.

„Ok. Los gehts“, lachte Franzi.

Sie hatten wirklich Glück, dass noch nicht alle Besucher in der Halle waren. So konnten sie sich ziemlich nah an der Bühne aufhalten. Es verging noch einige Zeit, bis das Konzert los ging und die Band auf die Bühne kam. Dann war es soweit. Die Band begrüßte alle und spielte den ersten Song. Gleich, mit diesem ersten Song, war die ganze Halle begeistert. Auch Julia.

„Was hab ich dir gesagt“, flüsterte ihr Elena ins Ohr.

„Ja, dieser Song war super schön. Mal abwarten, wie es weitergeht.“

Julia war noch nicht ganz überzeugt.

„Wie findet ihr den Sänger? Ist der nicht süß?“, schwärmte Franzi.

„Oh ja. Der sieht verdammt gut aus“, stimmte Elena zu.

„Es kommt ja hier nicht auf das Aussehen an. Er singt super und Gitarre spielen kann er auch hervorragend.“

Aber auch Julia bemerkte, wie gut dieser Sänger aussah, sie wollte es nur nicht zugeben.

„Na klar.“, lächelte Elena sie an.

„Kommt, wir versuchen noch etwas näher zu kommen“, schlug Luca vor, der auch begeistert von der Band war. Sie schoben Julia einfach mit, ob sie wollte oder nicht. Das Konzert war spitze und das Publikum war außer sich. Sie jubelten nach jedem Song und tanzten mit den Klängen der Musik. Auch Julia konnte sich dem nicht entziehen. Auch sie bewegte ihren Körper nach der Musik, so gut es eben ging. Nach jedem Lied kam der Sänger nach vorne und berührte die Hände der jubelten Menge. Julia und ihre Freunde standen jetzt ganz nah, so dass der Sänger auch ihre Hände berührte. Als er sie sah, beugte er sich extra zu ihr herunter. Irgendetwas passierte gerade mit ihr. Sie hatte ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend und ihr Herz klopfte plötzlich wie wild. Was ist los mit mir?, dachte sie.

„Hast du gesehen, wie er dich angesehen hat?“, zwinkerte Felix ihr zu.

„Nein, du spinnst ja. Der hat alle angeschaut.“

Die Band spielte den nächsten Song und Julia konnte sich der Anziehungskraft des Sängers nicht entziehen. Es war nicht allein die Musik, die Songs oder das Gitarre spielen, nein es war auch seine Stimme, die ihr durch Mark und Bein ging. Er hatte etwas magisches in seiner Stimme. Das spürte auch das Publikum. Immer wieder kam er nach vorne und klatschte die Hände, die ihm hingestreckt wurden, ab. Julia hielt sich zurück. Sie wollte dieses Gefühl, dass sie dabei empfand, nicht wieder erleben.

„Was ist, warum streckst du deine Hände nicht mehr nach vorne? Er wollte sie wieder berühren“, wollte Elena wissen.

„Das ist mir alles zu viel. Macht ihr nur“, meinte sie nur.

Elena schaute sie skeptisch an.

„Gefällt dir die Band und ihre Musik nicht?“

„Doch sie sind wirklich toll.“

„Aber irgendetwas ist doch mit dir?“, wollte Elena wissen.

„Nee, gar nichts. Ist alles bestens.“

Das war gelogen. Sie wusste selbst nicht genau, was mit ihr geschehen war. Auf jeden Fall konnte sie die Blicke von ihm nicht abwenden. Doch der Sänger schaute in so viele Gesichter, ihres war ihm bestimmt nicht aufgefallen. Das Konzert ging zu Ende und die Halle tobte. Die Band musste noch mehrere Zugaben spielen und verließ dann die Bühne. Auch die Gruppe um Julia verließ die Halle. Alle waren begeistert und redeten auf dem Heimweg nur von dieser Band, dem Sänger und der Musik. Es hatte sich gelohnt, das Konzert zu besuchen, da waren sich alle einig.

„Wie war es?“, wollte Luca von Julia wissen.

„Es war toll. Ich hätte es nicht gedacht. Aber ich bin begeistert.“

„Wow. Habt ihr gehört? Julia war von der Band begeistert“, strahlte Luca.

„Das ist selten, dass man Julia begeistern kann. Sie hat sogar ihren Oberkörper nach dem Takt der Musik bewegt und ich glaube, ihre Beine wippten auch etwas mit. Das ist noch seltener“, meinte Felix fröhlich.

Alle schauten sich erstaunt an und freuten sich darüber.

„Hat dir die Band, die Musik oder der Sänger gefallen?“, schaute Elena sie an.

Elena war aufgefallen, dass Julia den Sänger förmlich mit ihren Augen verschlungen hatte.

„Die Band und die Musik, die sie spielten. Was soll die Frage?“

„Ach nur so“, grinste Elena.

Aber Julia ging dieser Sänger nicht mehr aus dem Kopf und sie hatte ständig sein Bild vor ihren Augen. Auch als sie zu Hause war und schon in ihrem Bett lag. Was ist mir ihr passiert? Sie war doch sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Was hatte dieser Mann an sich, dass er sie so beschäftigte. Es war nicht leicht für sie. Gerne hätte sie sich, wie ihre Freunde, ganz nah an die Bühne gestellt, aber, dass war nicht möglich. Ihr Rollstuhl hinderte sie daran. Warum sollte also, ausgerechnet der Sänger dieser Band, ihre Hände berühren wollen. Alles was Spaß machte, konnte sie nicht tun. Sie schaffte es gerade allein in ihr Bett zu kommen. Seit ca. einem Jahr konnte sie nicht mehr laufen.In den nächsten Wochen fiel es allen auf, dass Julia sich verändert hatte. Sie war ja immer schon sehr zurückhaltend und still, aber nun war es noch gravierender. Die Freunde machten sich Sorgen.

„Was ist mit Julia los?“, fragte Luca Elena.

Diese schüttelte den Kopf.

„Ich kann es dir nicht sagen. Mir ist nur aufgefallen, dass sie seit dem Konzert, so verändert ist. Aber es ist doch dort gar nichts vorgefallen. Ich habe keine Erklärung.“

„Hast du sie mal darauf angesprochen?“, mischte sich Franzi ein.

„Nein. Ob sie mit mir darüber spricht? Ich werde es versuchen. So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen“, schüttelte Elena den Kopf.

„Wir nehmen sie heute Abend einfach mal mit, wenn wir um die Häuser ziehen. Ob sie will oder nicht“, schlug Felix vor.

„Du kannst es gerne versuchen“, machte Elena im Mut.

„War sie eigentlich in letzter Zeit mal wieder bei einem Arzt?“, fragte Luca nach.

„Glaube nicht“, erwiderte Elena.

„Dann wird es mal wieder Zeit. Irgendwas muss man doch da tun können. Die letzte Aussage des Arztes war doch, dass es keinen Grund gibt, dass sie nicht mehr laufen könnte“,erinnerte sich Felix.

„Das stimmt. Sie muss es wollen. Und da, liegt der Grund in der Vergangenheit“, schilderte Luca.

Er kannte ihre ganze Geschichte, genauso, wie die anderen. So beschlossen sie, Julia einfach mitzunehmen. Zuerst sträubte sie sich noch, aber nach langem Zureden, willigte sie ein. Zuerst schlenderten sie durch die Stadt, die mit ihren Lichtern noch schöner aussah. Dann setzte man sich in den Außenbereich eines hübschen Lokals, denn es war wunderbar warm. Man amüsierte sich richtig gut. Auch Julia musste viel lachen, was ihr gut tat. Denn dadurch vergaß sie so einiges. Leise Musik spielte im Hintergrund und manche Paare standen auf und tanzten dazu. Ihre Freunde aber, blieben bei ihr sitzen und sangen nur leise die Songs mit, die sie kannten.„Hört mal, dass ist doch ein Song aus dem Konzert, in dem wir waren“, fiel es Franzi auf.

„Ja, stimmt. Da können wir alle schön mitsingen“, lachte Felix.

Nur Julia wurde still und schaute traurig auf ihre Hände. Sie hörte die Stimme, die sie so faszinierte. Die ganze Zeit hatte sie nicht mehr daran gedacht, doch jetzt hatte sie wieder das eigenartige Gefühl und ihr Herz schmerzte. Am liebsten wäre sie nach Hause gegangen. Aber, dann würden sie ihre Freunde wieder mit Fragen löchern. Also blieb sie. Trotzdem fiel es allen auf, dass sie plötzlich, seit diesem Song, wieder still und traurig war. Sie ließen sich aber nichts anmerken und versuchten, sie wieder durch einige lustige Geschichten, die sie zusammen erlebt hatten, aufzumuntern. Es gelang nur teilweise. Immer wieder blickte sie verträumt in den Nachthimmel. Aber alles in allem war es ein schöner Abend und sie war froh, doch mitgegangen zu sein. So war sie abgelenkt und musste nicht immer an diesen Mann, mit der, ihr so vertrauten Stimme, denken. Warum hatte sie das Gefühl, ihm schon mal begegnet zu sein. Das war eigentlich unmöglich. Mit diesen Gedanken schlief sie ein und stand am Morgen wieder auf. Sie machte sich fertig für die Arbeit, frühstückte aber noch vorher schnell mit den Anderen.

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9783748567028
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