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Barbara Temelie

Ernährung nach den

Fünf Elementen

Barbara Temelie

Ernährung nach den

Fünf Elementen


Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten

sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

E-Book (epub): ISBN: 978-3-96199-000-9

(Druckausgabe: ISBN: 978-3-928554-03-9)

45. überarbeitete Auflage 2017

© Joy Verlag GmbH, D-87466 Oy-Mittelberg

www.joy-verlag.de

Die Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen und digitalen Systemen.

Umschlag: Feliza K.-von Beckerath

Bildnachweis Umschlag: Fotolia.com, © hexen2015

Umschlag Rückseite Autorenfoto: © Erwin Lanzensberger

Lektorat: Überarbeitete Auflage 2017 Simone Hillebrand

Satz: M. Epperlein, Biberach a. d. Riß

Abbildungen: Tomek Twardowski, Marktoberdorf

E-Book-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die chinesische Ernährungslehre im Westen

Die traditionelle chinesische Medizin und Ernährungslehre

Die Langlebensphilosophie der Chinesen

Ungleichgewicht der Körperfunktionen

Was ist Gesundheit?

Das Yang des Körpers

Das Yin des Körpers

Wie sorgt der Organismus für Ausgewogenheit?

Funktionsschwächen frühzeitig erkennen und behandeln

Ausgewogenheit der Yang- und Yin-Wurzel bedeutet Gesundheit

Yang-Wurzel-Schwäche

Milz-Qi-Mangel

Nieren-Yang-Mangel

Yin-Fülle

Yin-Wurzel-Schwäche

Blutmangel

Yin-Mangel

Yang-Fülle

Leber-Qi-Stagnation – Stress lass nach!

Das Yin-Yang Ernährungsprinzip

Welche Rolle spielt Qi im Organismus und in der Nahrung?

Der geschmeidige Fluss des Qi

Was hilft bei Mangelerscheinungen und Stress?

Bestimmen Sie Ihren Stoffwechsel-Typ!

Die thermische Wirkung der Nahrungsmittel

Der Einfluss der thermischen Wirkung auf den Organismus

Heiße Nahrungsmittel schützen vor Kälte

Warme Nahrungsmittel steigern die Aktivität

Neutrale Nahrungsmittel liefern Qi

Erfrischende Nahrungsmittel für den Blut- und Säfte-Aufbau

Kalte Nahrungsmittel schützen vor Hitze

Die erfolgreiche Auswahl der Nahrungsmittel

Die Kombination der Nahrungsmittel nach thermischer Wirkung

Yangisieren und Yinisieren von Speisen

Die goldene Mitte

Die Prinzipien der Fünf Elemente

Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser im Menschen

Holz-Element

Die Organe Leber und Gallenblase

Emotionen und geistige Entsprechungen

Der bioklimatische Faktor Wind

Der saure Geschmack

Der Kontrollzyklus

Die Wirkung der Geschmacksrichtungen im Kontrollzyklus

Holz durchdringt Erde

Metall schneidet Holz

Feuer-Element

Die Organe Herz und Dünndarm

Emotionen und geistige Entsprechungen

Der bioklimatische Faktor Hitze

Der bittere Geschmack

Der Kontrollzyklus

Erd-Element

Das Organ Milz

Einseitige Diäten und falsche Ernährungsgewohnheiten

Krank durch »gesunde Ernährung«

Krank durch Ernährungsfehler und Industrie-Nahrung

Feuchtigkeit erstickt das Qi der Milz (Yin-Fülle)

Der Magen ist das stärkste Organ des Menschen

Ernährungsstil

Emotionen und geistige Entsprechungen

Der bioklimatische Faktor Feuchtigkeit

Der süße Geschmack

Kinderernährung

Metall-Element

Die Organe Lunge und Dickdarm

Emotionen und geistige Entsprechungen

Der bioklimatische Faktor Trockenheit

Der scharfe Geschmack

Wasser-Element

Die Organe Nieren und Blase

Emotionen und geistige Entsprechungen

Die Kraft der Nieren stärken

Der bioklimatische Faktor Kälte

Der salzige Geschmack

Die Rolle des Trinkwassers

Die Spreu vom Weizen trennen und genießen!

Hände weg von Industrieprodukten

Typische Fälle aus meiner Praxis für Ernährungsberatung

Die Anwendung der Geschmacksrichtungen

Kochen mit den fünf Geschmacksrichtungen

Kochen nach Jahreszeit

Der richtige Kalender

Das Tüpfelchen auf dem »i«

Das Kochen im Zyklus der Elemente

Liebe und Sexualität

Ursachen für den Frust mit der Lust

Das Nierenfeuer anheizen!

Damit die Quelle sprudelt!

Dank

Nachwort

Literaturhinweise

Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser, bevor Sie sich in dieses Buch vertiefen, indem es ja auf etlichen Seiten um die Bekömmlichkeit der Speisen geht, möchte ich Ihnen gleich zu Anfang auch eine nützliche Empfehlung für ein wohltuendes Getränk mit auf den Weg geben, das Ihnen bereits während des Lesens hoffentlich sehr gut bekommt.

Da es seit ein paar tausend Jahren das Standardgetränk der Chinesen ist, für die Essen und Trinken neben Tai-Qi und Qi-Gong die Quelle für ein langes Leben sind, wie ich auf meinen Reisen in die Großstadt Chengdu 1995 und 1996 erfahren habe, möchte ich Ihnen diesen »Zaubertrank« nicht vorenthalten.

Es ist das älteste Getränk Chinas seit der Nutzung des Feuers und wurde dort überall auf den Straßen angeboten, lange bevor die Chinesen ihr heutiges Nationalgetränk, den grünen Tee, für sich entdeckt hatten. Anscheinend, dank seiner wohltuenden Eigenschaften, war dies zumindest zu meiner Zeit (in den 90iger Jahren) immer noch weit verbreitet.

Bei jeglicher Art von Unwohlsein ist es immer das erste Hilfsmittel, bevor man das Problem mit therapeutischen Mitteln angeht. Es hat herausragende heilende Eigenschaften: Man verwende es, angefangen bei Liebeskummer, über Magendrücken bis hin zu Kopfschmerz und Menstruationsbeschwerden. Ganz ausgezeichnet schützt es uns hierzulande vor Kälte, Verdauungsbeschwerden und vor Schlafstörungen, auch weil es mit ihm leichter ist, sich den Kaffee abzugewöhnen. Außerdem hilft es übergewichtigen Menschen auf zuckersüße Softdrinks zu verzichten und abzunehmen.

Es lässt sich sehr einfach zubereiten und kann in einer Thermoskanne leicht überallhin mitgenommen werden. Mit Sicherheit hat es keine unangenehmen Nebenwirkungen und kann im Grunde alle anderen Getränke ersetzen. Es empfiehlt sich, davon pro Tag zwischen einem und zwei Litern zu trinken, vor allem in der kalten Jahreszeit. Besonders gesundheitsstärkend und entspannend wirkt eine Tasse vor dem Schlafengehen. Und nebenbei kostet es fast nichts.

Wenn Sie noch nicht von alleine darauf gekommen sind, um welches Zaubermittel es sich handelt, will ich es Ihnen gerne verraten: heißes Wasser. Und nun noch ein Tipp für Ihre Bestellung in einem Café oder Restaurant. Wenn Sie nach mehrmaliger Wiederholung Ihres Getränkewunsches immer noch auf Unverständnis stoßen, probieren Sie einmal diese Formulierung: »Ich hätte gern einen Tee ohne Teebeutel.«

Um den Lesefluss geschmeidiger zu halten, habe ich auf die umständliche Schreibweise, neben den männlichen jeweils auch die weiblichen Endungen anzuführen, verzichtet. Ich bitte alle meine Leserinnen dafür um Verständnis.

Einleitung


Halten Sie es für möglich, dass Orangen und Kiwis, die Sie im Winter für Ihre Gesundheit essen, in Wirklichkeit Ihre Abwehr schwächen? Wussten Sie, dass die angeblich so gesunden Bananen Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Verschleimung der Bronchien, insbesondere bei kleinen Kindern, verursachen können; dass Ihnen Joghurt und Magerquark kaum helfen können, schlanker zu werden?

Das sind für viele Menschen auch heute noch sensationelle Neuigkeiten, die vielleicht dazu führen, dass ihre Bemühungen um mehr Vitalität, stabilere Gesundheit und eine bessere Figur endlich die gewünschten Früchte tragen.

Etwa schon wieder eine neue Gesundheitsdiät? Nein, denn die Ernährung nach den Fünf Elementen ist keine Diät im herkömmlichen Sinne. Sie wurde auch nicht in den Laboratorien der Ernährungstheoretiker erfunden. Sie beruht auf dem jahrtausendealten Erfahrungsschatz der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ihre Prinzipien werden in China auch heute noch mit Erfolg angewendet; zumindest in Kliniken und in ländlichen Gebieten, in Küchen und Restaurants. Hier im Westen ist sie jedoch für viele Menschen immer noch neu und bahnbrechend …

• für alle, die sich schon um eine gesunde und bewusste Ernährung bemüht haben, aber immer wieder an die Grenzen der verschiedenen Ernährungsformen gestoßen sind

• für wissenschaftsorientierte Leute, die bisher darauf vertraut haben, dass Vitalität, Leistungskraft und Gesundheit vor allem durch die Zufuhr einzelner Substanzen wie Mineralien, Vitamine, Enzyme usw. erreicht werden könnte

• für lebensfrohe und kommunikative Menschen, die wissen möchten, wie sie ein zu üppiges Essen zu Hause oder die deftige Mahlzeit im Restaurant am nächsten Tag ausgleichen können

• für die Vielbeschäftigten: Sie können auch mit wenig Zeitaufwand nach den Fünf Elementen kochen oder nach diesem System ihr Menü in einem Lokal auswählen

• für all jene, die ein neues und ganzheitliches Ernährungssystem suchen, ohne dass sie gleich alle bisherigen Ernährungsgewohnheiten über Bord werfen müssen

Bahnbrechend ist die Ernährung nach den Fünf Elementen, weil sie die energetische Wirkung der Nahrungsmittel in den Vordergrund stellt und zeigt, wie Sie Ihre körperlichen und geistigen Aktivitäten, Ihre Gefühle sowie Ihren Umgang mit sich selbst und anderen gezielt beeinflussen können.

In der chinesischen Ernährungslehre gibt es keine rigiden Verbote. Ihre Ernährungsgewohnheiten verändern sich einfach dadurch, dass Sie mehr wissen: Die Schlüssigkeit des Fünf-Elemente-Systems ermöglicht einen tiefen Einblick in einseitige, krankmachende Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und eröffnet neue Wege zu mehr Wohlbefinden und Lebensfreude.

Gesundheit, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und glückliche Beziehungen sind kein Zufall. Sie sind vielmehr die Resultate eigenen Tuns, des wohlwollenden Austausches mit der Umwelt und nicht zuletzt einer vernünftigen Ernährung. Und die beiden Zauberworte einer vernünftigen Ernährung lauten: Genuss und Bekömmlichkeit.

Die chinesische Ernährungslehre im Westen


Die zunehmende Unzufriedenheit mit der Fülle an Medikamenten, die oft unbedacht verordnet werden, hat einige positive Erscheinungen mit sich gebracht. Viele Menschen nehmen die Verantwortung für ihre Gesundheit wieder selbst in die Hand. Bewusstere Ernährung und steigender Bedarf an Informationen über Nahrungsmittel sind die Folge.

Die Entwicklung eines vielversprechenden Hightech-Gesundheitswesens hat den Gesundheitszustand der Bevölkerung nicht ändern können. Viele von der klassischen Medizin enttäuschte Menschen, sind zunehmend in Heilpraktikerpraxen und auf Gesundheitsseminaren anzutreffen. Dieser Entwicklung folgt wiederum eine positive Rückwirkung auf das etablierte Gesundheitswesen. Überfüllte Arztpraxen, unzureichende Therapieergebnisse und eine Explosion der Kosten zwingen die Verantwortlichen umzudenken. Dieses Umdenken bewirkt einen Wandel in unserer Gesellschaft. Früher wurde man als Exot belächelt oder als Müslifreak verspottet, wenn man sich einer östlichen Heilkunst oder einer Ernährungslehre anvertraute. Heute lehren Medizinprofessoren chinesische Medizin an den Universitäten, und viele anerkannte Institutionen propagieren mit großem Nachdruck eine natürlichere Lebensweise. Außerdem übt inzwischen eine große Zahl einzelner Patienten Druck auf die Krankenkassen aus, um die Bezahlung alternativer, kostensparender Heilmethoden zu bewirken. Die Bereitschaft der Kassen, diesem Begehren nachzukommen, ist allerdings wieder stark rückläufig.

Unzufriedenheit mit Bestehendem führt dennoch unaufhaltsam zu mehr Offenheit gegenüber Neuem. So hat man heute die Möglichkeit, aus einem breiten Angebot an natürlichen Heilmethoden und Lebenshilfen das passende Modell auszuwählen. Die chinesische Ernährungslehre hat auf diesem Markt der Möglichkeiten einen hohen Stellenwert. Sie basiert auf klinisch geprüften therapeutischen Erkenntnissen; anhand unzähliger empirischer Studien an den großen Universitätskliniken Chinas wird ihre Wirksamkeit seit Jahrhunderten bewiesen. Des weiteren zeichnet sie sich durch ihre einfache Anwendbarkeit aus. Selbst bei der Auswahl der Speisen im Restaurant bezüglich deren Qualität kann man sie sich jederzeit zunutze machen. Die chinesische Ernährungslehre ist in hohem Maß kompatibel; das heißt, dass ihre Prinzipien in jeder anderen Kultur und in jedem anderen Klima angewendet werden können. Es sind weder besondere exotische Zutaten noch herausragende Kochkünste vonnöten. Und auf die wenig appetitanregenden mathematischen Kalkulationen von Kalorien, Nährwerten, Mineralien, Vitaminen usw. können Sie in Zukunft ebenfalls verzichten. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die durch das Angebot an Gesundheits- und Schlankheitsdiäten völlig desorientiert sind und vor lauter Informationen nicht mehr wissen, was sie essen sollen, finden Sie in der chinesischen Ernährungslehre eine echte Alternative.

Die meisten Ernährungslehren und Diäten sowie die guten Ratschläge der Ernährungswissenschaft im allgemeinen basieren auf der Annahme, dass einzelne Bestandteile eines Nahrungsmittels einen positiven Einfluss auf bestimmte Körperfunktionen ausüben. Die Richtigkeit dieser Annahme sei unbestritten. Aber die Summe der Einzelwirkungen sagt nichts über die Gesamtwirkung aus.

Wie wirkt das Nahrungsmittel als Ganzes, als lebendige Einheit, auf den menschlichen Organismus? Fühlen Sie sich nach einer Mahlzeit wohl, oder sind Sie müde und unkonzentriert? Funktioniert

Ihre Verdauung zur Genüge, oder werden Sie von Völlegefühl und Blähungen geplagt? Haben Sie eine angenehme Körpertemperatur, oder frieren Sie? Bewahrt Sie Ihre Ernährungsweise vor Erkältungen und Allergien, oder haben Sie eine schwache Abwehr? Und nicht zuletzt: Sind Sie mit Ihrer Figur zufrieden, oder machen übermäßige Fettpolster Ihnen das Leben schwer? Die hier angesprochenen Probleme sollten von einer ausgewogenen Ernährung mit frischen, natürlichen, möglichst ökologischen Zutaten gelöst werden. Denn die Ursachen sind vor allem in der Unausgewogenheit der heutigen Essgewohnheiten zu suchen. Einzelne Substanzen können diese Probleme nicht lösen. Wenn das der Fall wäre, wären Erkältungskrankheiten bei uns schon längst ausgestorben, gemessen an den Unmengen Vitamin C, die mittels Südfrüchten ständig aufgenommen werden.

Die oberflächliche Information, dass einzelne Substanzen bestimmte Symptome beheben, führt nicht nur zu einem mangelhaften Ergebnis, sondern löst auch Gesundheitsschäden aus. Die Lobeshymnen auf spezielle Vitamine und Mineralien verführt viele Menschen dazu, bestimmte Nahrungsmittelgruppen oder einzelne Nahrungsmittel besonders zu bevorzugen, beispielsweise Südfrüchte, Milchprodukte oder Bananen für Kleinkinder. Die Folgen sind Verdauungsstörungen, Energie- und Leistungsabfall sowie Immunschwäche. Die Zusammenhänge werden im weiteren Verlauf genauer erläutert. Den Folgen einer einseitigen Ernährung und den damit verbundenen Mangelerscheinungen entgeht man immer noch am besten, indem man eine breite Palette von Nahrungsmitteln verwendet und das jahreszeitlich frische Angebot nutzt. Viele Menschen, die sozusagen normal essen, leben heutzutage gesünder als manche Anhänger der verschiedenen Ernährungstheorien, weil die energetische Wirkung der Nahrungsmittel bei allen neuen Richtungen außer acht gelassen wird.

Wichtige Vertreter der Naturheilkunde im Westen wussten um die ganzheitliche und energetische Wirkung der Nahrung, so Hildegard von Bingen oder Hippokrates. Für die Weiterentwicklung ihres Wissens und ihrer Erfahrungen blieb jedoch kein Raum. Die analysierende wissenschaftliche Forschung übernahm die Verantwortung für die Gesundheit des Menschen. Und während man sich hierbei auf immer mehr Details konzentrierte, ist die Energie – aus chinesischer Sicht das Qi – in der Nahrung verlorengegangen. Was wir heute wirklich brauchen, ist ein gesunder Menschenverstand, um die richtige Auswahl der Lebensmittel zu treffen. Die Bekömmlichkeit von Speisen hat höchste Priorität, wenn es um unser Wohlbefinden geht. Das erreichen wir mit heimischen, frischen Zutaten, sowie mit aromatischen Gewürzen und Kräutern. Vor allem intensive natürliche Aromen sind wichtig, denn sie aktivieren unseren Stoffwechsel und entschlacken den Organismus. Somit sorgen sie für einen klaren Kopf und eine gute Figur!

Die traditionelle chinesische Medizin und Ernährungslehre


Seit 3000 Jahren bedient sich die traditionelle chinesische Medizin (TCM) eines ganzheitlichen Ernährungssystems, um die Gesundheit des Menschen zu erhalten und Funktionsstörungen im Organismus zu beheben. Im Verlauf der vergangenen drei Jahrtausende hat dieses System zur Genüge den Beweis erbracht, dass es die Gesundheit bis ins hohe Alter tatsächlich bewahrt und unausgewogene körperliche Funktionen wieder ins Gleichgewicht bringt. Neben den therapeutischen Methoden der TCM – Akupunktur, Kräutertherapie und Heilgymnastik – spielt die traditionelle chinesische Ernährungslehre in China als vorbeugende Maßnahme die wichtigste Rolle – jedoch über einen langen Zeitraum nicht in der westlichen Welt.

Die ersten Westler, die sich im 16. Jahrhundert mit der Heilkunst in China konfrontiert sahen, waren Missionare, gefolgt von abenteuerlustigen Wissenschaftlern. Das spektakulärste Phänomen der chinesischen Medizin, das diese ersten Fernostreisenden zu sehen bekamen, war mit Sicherheit die Akupunktur. Jeder, der schon einmal ein Photo von einer Operation in einer chinesischen Klinik gesehen hat, kann den nachhaltigen Eindruck, den dieses Bild hinterlässt, leicht nachvollziehen. Während die Ärzte am geöffneten Körper des durch Akupunktur anästhesierten Patienten arbeiten, unterhält sich jener mit der OP-Schwester. Wen wundert es, dass in erster Linie die Akupunktur die Neugierde der westlichen Forscher erregte und den Fachbüchern der Akupunktur die erste Übersetzerarbeit galt. Dass dem Patienten spezielle Speisen verabreicht wurden oder die junge Mutter direkt nach der Geburt eine Hühnersuppe zu essen bekam, die 28 Tage lang vor sich hin geköchelt hatte, ist nicht sonderlich aufgefallen.

Eine weitere Ursache für die Unterbewertung der Ernährungstherapie gegenüber der Akupunktur ist folgende: Die Kirche und ebenso die Wissenschaft waren bis vor wenigen Jahren Domänen der Männer. Weder Missionaren noch Wissenschaftlern war die wunderbare Wirkung kräftiger Suppen und Kräutertees eine Erwähnung wert gewesen. Wie sollten also die Daheimgebliebenen davon erfahren haben? Es gibt da allerdings eine Ausnahme. Ein chinesisches Heilkraut, dessen Ruhm im Westen inzwischen weit verbreitet ist, hatte die Aufmerksamkeit der männlichen Reisenden erregt. Die Ginseng-Wurzel! Doch nicht etwa wegen ihrer potenzsteigernden Wirkung?

Kräuter- und Ernährungstherapie sind in China eng miteinander verwoben. Im Klinikalltag ebenso wie in privaten Küchen werden Heilkräuter oft zusammen mit den Speisen gekocht. So findet man häufig in einer Hühnersuppe die leicht bitter schmeckende Dangui-Wurzel. Hühnersuppe nährt und regt die Säfteproduktion des Körpers an. Dangui-Wurzel hat eine blutaufbauende Wirkung. Durch die Kombination von beiden wird aus einer einfachen Suppe eine köstliche Blutmedizin. Für die Chinesen ist es selbstverständlich, dass eine Speise nicht nur schmackhaft ist, sondern darüber hinaus eine gezielte gesundheitsfördernde Wirkung hat. Auf diese Weise erlangt die Kunst des Kochens einen sehr hohen Stellenwert.

Hierbei ist es wichtig, zwischen therapeutischer und alltäglicher Ernährung zu unterscheiden. Im Rahmen dieses Buches geht es darum, die allgemeinen Richtlinien zugänglich zu machen. Therapeutische Prinzipien können nur angewendet werden, wenn eine Diagnose, basierend auf dem Wissen der TCM, zugrunde liegt. Seit den Anfängen der chinesischen Ernährungslehre sind viele Touristen über die Chinesische Mauer gelaufen, und die Essgewohnheiten und Bedürfnisse der Chinesen haben sich geändert. Die Ernährungsprinzipien sind jedoch in vielen Familien, die in einer Gemeinschaft zusammenleben und in den kleinen Garküchen die gleichen geblieben, und werden tagtäglich mit Erfolg angewendet. Davon konnte ich mich während meines dreimonatigen Aufenthaltes im alten Teil der riesigen Stadt Chengdu 1997 noch überzeugen. Anhand dieser Tatsachen darf man mit Recht behaupten, dass die chinesische Ernährungslehre zu den erfolgreichsten und erprobtesten Ernährungssystemen gehört, die wir kennen. Es wäre eine große Bereicherung, wenn – neben den privaten Küchen, den Kantinen und Restaurants, vor allem unsere Krankenhäuser von dieser Ernährungsform inspiriert werden und profitieren können. Es geht ja nicht darum, chinesische Gerichte zu kochen, sondern darum, die Prinzipien der Fünf-Elemente-Lehre und des Yin und Yang für die heimische Küche anzuwenden. Diese lassen sich dann beliebig auf vertraute Gerichte aus anderen Ländern, wie etwa die Mittelmeerküche, übertragen.

Ist er Koch oder Arzt?

Ist dies eine Apotheke oder ein Restaurant?

Fisch, Fleisch, Gemüse, Frühlingszwiebel und Porree:

Köstliche Gerichte verbannen Tabletten und Pillen,

Nahrhafte Speisen sind das Mittel gegen alle Leiden.

Chinesisches Gedicht, Herkunft unbekannt

1 531,18 ₽
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223 стр. 23 иллюстрации
ISBN:
9783961990009
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