Читать книгу: «Kaffeeklatsch mit Gott»

Kaffeeklatsch mit Gott

Es war ein wunderschöner Samstag im Juli, wir schrieben das Jahr 2006 und der Tag versprach traumhaftes Wetter, sprich: endlos blauer Himmel, Sonnenschein ohne Ende und angenehme 26 Grad. Mein Freund war derzeit als Gebietsleiter und ich als Dozentin tätig und nach einer anstrengenden Woche sehnten wir uns nach Faulenzen.

So beschlossen wir, während unseres ausgiebigen Frühstücks mit Croissants und reichlich Cappuccino auf unserem Balkon, wir machen heute einfach mal nichts, das bisschen Haushalt verschieben wir auf irgendwann und packen stattdessen unsere Sachen für den Strand und fahren zum See.

Und dann ging es los – wo ist mein Bikini? Kennen Sie das, eigentlich haben Sie dieses traumhafte Stück, den ganzen Winter von rechts nach links geräumt und sehnsüchtig darauf gewartet, dass es endlich wieder Sommer ist und Zeit für den Badesee und nun? Nun liegt er nicht mehr dort, wo Sie ihn vermutet hatten.

Nach einigen Hilferufen wurde ich dann doch fündig bzw. mein Freund langte einmal in den Schrank und wedelte ihn freudestrahlend und nach einem Finderlohn rufend, herum. Was sind doch Männer für geniale Wesen, eigentlich steckt es doch in den Genen der Frauen, dass wir immer wissen, wo etwas liegt.

Aber egal, sei es drum, der Bikini ist nun wieder da und die anderen Strandbesucher können sich entspannt zurücklehnen, statt von einem weiblichen gut proportionierten Nackedei abgelenkt zu werden. Also, das mit dem gut proportionierten weiblichen Nackedei, wird jetzt wieder gelöscht. So etwas schreibt man nicht, stimmt. Aber die Entfern-Taste klemmt gerade.

Also ablenken und schnell weiter. Erwähnte ich schon, dass mein Freund schon längst all seine Sachen gepackt hatte und mir drohte, wenn ich nicht in 10 Minuten im Auto sitze, dass er dann ohne mich zum Badesee fährt. Ehrlich meine Süße, fügte er noch hinzu. Das würde er nicht tun, er liebt mich und weiß um meine Schwäche mich manchmal zu verzetteln.

Mit den 10 Minuten hat es dann, wie schon vermutet doch nicht ganz geklappt, denn auf einmal kamen so viele Sachen zusammen, die alle unbedingt mitgenommen werden mussten, sodass die Tasche zu klein war. Also musste eine andere Tasche her, die jedoch auf dem Dachboden lag.

Und ein kleines Picknick musste ja auch noch hergerichtet werden, denn die Ausdauer meines Freundes musste ja belohnt werden und zudem habe ich am Strand immer Hunger. Geht es Ihnen auch so? Kaum sind Sie am Strand und haben es sich gemütlich gemacht, schon ruft der Bauch: die frischen Erdbeeren schmecken gut gekühlt am Besten.

Ich liebe frische Erdbeeren auf diesen Waffeln, die eigentlich getoastet erst so richtig schmecken und obendrauf frische Sahne. Nun gut, in Ermangelung der Möglichkeiten schmecken sie auch „frisch“ und Sprühsahne ist eine grandiose Erfindung.

So, nun wissen Sie quasi, womit Sie mir das Leben versüßen könnten – frische Erdbeeren auf Waffeln mit reichlich frischer Sahne. Also nur für den Fall, dass wir uns einmal begegnen oder Sie mich zum Kaffee einladen möchten und überlegen, über welchen Kuchen ich mich freuen würde.

Ach ja, da war ja wieder das Stichwort: Kaffeeklatsch mit Gott. Die Einladung zum Kaffee, die ich von Gott erhielt. Richtig! Aber vorher musste ich doch etwas zu dem ganzen drum und dran schreiben. Was würden Sie sonst von mir denken, wenn ich einfach so schreibe: Also es begab sich, dass Gott meinen Wunsch erhörte und mich zum Kaffee einlud und fertig.

Nein, so bin ich nicht. Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich im Tierkreiszeichen der Zwillinge geboren bin? Für den Fall, dass ich es schon erwähnte, so möchte ich dieser Tatsache noch etwas Nachdruck verleihen und falls ich es nicht erwähnte, so werden Sie jetzt vielleicht sagen: alles klar – Zwillinge sind die besagten Meister der Kommunikation.

Mit uns Zwillingen oder besser, mit uns, die im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren sind, ist es niemals langweilig und wir sind für jede Feierlichkeit und auch sonst im Leben eine echte Bereicherung. Wir reden gerne, aber nicht um des Reden Willen wegen, sondern weil wir, immer die eine oder andere Neuigkeit weiterzugeben haben.