promo_banner

Реклама

Читать книгу: «Krisheena - Tor zum Abyss», страница 3

Шрифт:

»Alles ruhig heute Nacht?« Die Frage unterbrach meine Gedankengänge und ich sah zu einem von zwei Wächtern am Höhleneingang des Quartiers der Stadtwachen auf.

»Alles ruhig, Leutnant. Selec und Tabahac mussten einen kleinen Streit schlichten, der drohte, sich auf die ganze Straße auszubreiten. Sie räumen gerade die vier Erschlagenen auf.«

»Vielleicht kommt ja heute ein wenig Stimmung in die Stadt. Aber das werdet ihr sicherlich auch ohne mich schaffen. Stört mich nur, wenn es absolut notwendig ist, verstanden?«

Ein süffisantes Lächeln begleitete seinen Befehl und wurde mit einem breiten Grinsen und dem Blick an uns Frauen hinab beantwortet.

»Ja, natürlich, eine angenehme Nacht, Leutnant.« Sie nahmen Haltung an und wir schritten vorbei.

Ohne einen mir ersichtlichen Umweg gingen wir direkt zu seiner Unterkunft. Wie ich schon gedacht hatte, führte der Durchgang im ersten Raum zu einer Schlafstätte, die von einem sehr breiten, niedrigen Bett nahezu ausgefüllt wurde. Sechs Menschen nebeneinander hätten Platz darin gefunden, ohne sich in der Nacht zu stören. Mehrere Lagen Felldecken und von Fell überzogene gepolsterte Kissen verteilten sich auf der Fläche. Zwei Truhen standen an jeder Seite, ein sechsarmiger Kerzenhalter spendete bald warmes Licht. In einem Regal lagen verschiedene Gegenstände, die mir als Trophäen oder Erinnerungsstücke anmuteten.

»Macht es euch bequem.« Torvac deutete auf das Bett und ich wollte mich schon vor Freude quiekend hinein werfen, als er mich zurückzog. »Wartet, das braucht ihr hier nicht«, und mit geschickten Fingern löste er unsere Brusthalterungen, zog uns zu sich heran und knetete mit jeder Hand eine unserer Brüste. Seufzend lehnte ich mich an seine Hüfte, streichelte mit einer Hand längs seiner Schenkelinnenseiten, mit der anderen mich selbst. Zwischen seinen Fingerspitzen schwoll meine Brustwarze an.

»So ist es gut«, flüsterte er.

Auch Moi’ra seufzte ergeben von seiner Kraft. Während er ihr den aus Ketten gewobenen Slip auszog, schleuderte ich meine Stiefel in verschiedene Richtungen, öffnete die Kordeln meiner Hose, beugte mich vor und streifte sie langsam nach unten ab. Mein Zopf fiel auf eine Felldecke. Bevor ich mich wieder aufrichten konnte, gab er uns beiden einen Stoß und wir purzelten auf die weiche Unterlage.

Auf den Knien rutschte er zu uns heran und hatte seinen Lendenschurz zurückgelassen. Ich gab meiner Bettgefährtin mit dem Kopf einen Wink in Richtung des baumelnden Geschlechts. Sie hatte nun keine Eile, gestattete mir den Vortritt und sah nun zu, wie ich meine Küsse auf seinem Bauch verteilte, dabei das schwarze Fleisch mit den Händen knetete. Er legte sich auf die Seite und zog Moi’ra zu sich heran. Mit einer Hand hielt ich seinen anschwellenden Schwanz aufrecht, wanderte mit der Zunge schlagend über den knotigen Schaft und lutschte an der Eichel. Mein lodernder Blick wanderte zu seinem Gesicht und erntete die Begierde in seinen Augen. Bevor ich mich ausgiebig um sein bestes Stück kümmerte, sah ich noch, wie er die Hüften meiner Gefährtin packte, sie über seinen Mund schob und mit der Zunge ihren Schoß leckte.

Immer drängender wurde das Pochen zwischen meinen Schenkeln. Seine Spitze schmeckte bitter. Herber, männlicher Geruch von Lust strömte mir von seinen Hoden entgegen. Mit der Zungenspitze arbeitete ich mich an dem nun aufrecht stehenden Geschlecht entlang und leckte die sämigen Tropfen ab, die aus dem Spalt seiner Eichel quollen. Ich schmeckte seine Triebhaftigkeit heraus, wurde selbst immer verlangender, fordernder. Ich wollte ihn. Jetzt.

Nur kurz löste ich meine Hände von ihm, stütze mich auf seinem Unterleib und setzte meine Füße zu seinen Seiten ab, um mit meinen feuchten Schamlippen der Länge nach seinen dicken Schaft zu reiben und ihn so mit meiner austretenden Lust zu benetzen. Ich richtete mich auf, knetete meine Brüste und stöhnte sanft.

Ohne von Moi’ra abzulassen, schob er meine Knie weiter auseinander, hob mich mit einer Hand an und hielt mit der anderen sein Organ aufrecht, drückte es gegen meinen Kitzler. Ich bewegte meine Hüfte ein wenig vor, platzierte mich direkt über ihn und sank hinab. Einen kurzen Moment lang stieß seine Eichel gegen meine Leiste, wurde von den hervorgetretenen Schamlippen eingefangen und fand meine Scheidenöffnung. Voller Hingabe öffnete ich mich für ihn, stöhnte langgezogen und begleitete so seinen Weg tief in mein Innerstes hinein. Hinter meiner Stirn entstand ein Ziehen, das sich über meinen Rücken bis zum Gesäß zog, angespannt wurde und meinen Rücken durchbog. Ich warf den Kopf nach hinten, ließ meinen Zopf baumeln und stütze mich mit einer Hand auf seinem Oberschenkel ab. Die andere griff in meinen Schritt, fühlte die Feuchtigkeit und Hitze. Mehr als die Hälfte seiner Manneskraft hatte ich bereits aufgenommen. Auf seinen Weg hatte er meine feuchten Lippen mitgenommen. Langsam bewegte ich meine Hüfte vor, hob mich etwas an. Er glitt ein Stück weit aus mir hinaus, zog mein eigenes Fleisch mit sich. In mir aufgestaute Lustsäfte fanden ihren Weg und flossen an ihm hinab, sammelten sich zu Rinnsalen entlang seiner Hoden. Mit gespreizten Fingern hielt ich meine weichen, feuchten Schamlippen fest, seufzte und senkte mein Becken wieder. Immer mehr Feuchtigkeit drang aus mir hinaus, ergoss sich über unsere Körper. Alles war glitschig, was unsere Haut intensiv miteinander verband, die Reibung noch deutlicher, angenehmer und erregender machte. Ich roch meine eigene Lust. In einer flüssigen Bewegung setzte ich mich ganz auf ihn, nutzte das Gewicht meines eigenen Körpers und drückte meine harte Klitoris in sein dichtes Fell, spürte, wie sich seine Hoden gegen meinen Po pressten. Meine Hand brauchte ihn nicht mehr führen, alles war feucht genug für den nun anstehenden Ritt. Ich leckte meine Lust von den Fingern. Seine Hände streichelten abwechselnd meine Beine, meine Brüste oder Moi’ras Körper. Meine ganze Konzentration war auf sein Körperteil in mir gerichtet. Ich massierte ihn mit meinen Scheidenmuskeln, pumpte noch mehr Blut in das schon mächtige Stück Männlichkeit. Mein ganzer Körper zitterte, die Spannung in meinem Rücken wuchs unerbittlich an.

Dann stieß er zu. Ich schrie.

Sein erster Stoß hob mich nur ein Stück an. Das gab ihm aber mehr Bewegungsfreiheit. Noch bevor die Schwerkraft mein Becken wieder senkte, kam der nächste, kraftvolle Stoß. Ich schrie noch lauter. Er trieb mich in den Wahnsinn. Meine Schläfen drohten zu explodieren. Mein Rücken zog sich immer weiter zusammen, bis meine Schultern auf seinen Knien lagen. Dadurch änderte sich sein Winkel in mir, drückte die Eichel gegen die vordere Scheidenwand und rieb seine Haut mit stärkerem Druck entlang meines G-Punktes. Mit den Händen griff ich hinaus, suchte Halt, krampfte die Finger vor schmerzhafter Lust zusammen. Dann explodierte ich, warf wild meinen Kopf hin und her und sank dann befriedigt in die Felldecken. Eine Schwere umfing mich. Ich rollte zur Seite und sah zu, wie Torvac das Becken seiner zweiten Verlockung in die richtige Position brachte, ihren Oberkörper in die Kissen drückte und seine tropfende Eichel zwischen die von dunklen Haaren umrahmten rot schimmernden Schamlippen führte.

Er nahm Moi’ra wie mich zuvor, kraftvoll, triebhaft und mitreißend. Sie biss in die Felldecken und hielt sich mit beiden Händen daran fest. Ihr Körper erschauerte periodisch. Nach ungezählten Stößen legte Torvac seinen Stierkopf zurück und brüllte. Sein Gesäß half mit pumpenden Bewegungen, sich in den athletischen Körper zu entleeren.

Ermattet warf sich der Minotaurus auf den Rücken, zog uns an seine Seiten und hielt uns in seinen starken Armen fest an sich gedrückt. Ich schmiegte mich wie ein zufriedenes Kätzchen in seine Umarmung.

Lange Zeit lagen wir nur da, atmeten zufrieden und innerlich ausgeglichen. Mein Interesse an Torvac war geweckt, nur wusste ich nicht viel über ihn. Verspielt widmete ich mich seinen Locken und säuselte verträumt seinen Namen.

»Du bist nicht aus dieser Stadt, nicht wahr?«, flüsterte ich.

Er sah zu mir hinab. Ich warf meinen Zopf auf den Rücken, hob mein Kinn etwas an und drehte mich seitlich auf ihn. Er streichelte meine Wange.

»Nein, ich wurde in den Hügeln von Niveney geboren. Mein Volk lebt dort.«

»Was hat dich dann in die Labyrinthstadt verschlagen?«, wunderte ich mich.

»Hier wachen weitere meiner Art, und ich konnte Erfahrungen sammeln, mir einen Namen machen. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe.«

»Du bist der geborene Anführer. Alle gehorchen deinen Befehlen. Was willst du mehr?«

»Eines Tages werde ich der Anführer meiner Rasse sein!« Ein Glitzern stahl sich in seine Augen. »Und jetzt lass mich ruhen, meine Leute werden den finden, den ihr sucht, und ihr bleibt bei mir.«

»Es kann sein«, erwähnte ich noch, »dass noch ein Gefährte zu uns gebracht wird, von dem, der auch uns beide brachte.«

Er schnaufte. »Den kenne ich. Der schleicht sich immer in die Stadt, hat es nicht nötig, sich anzukündigen und hinterlässt nur seinen verfaulten Geruch. Wir werden wissen, wenn er wieder da war.«

Ich sah zu Moi’ra hinüber, die unserem Gespräch lauschte. Sie nickte, als ich weitersprach.

»Ich denke, wir brauchen nicht zur Unterkunft zurück und bleiben einige Tage länger, wenn du möchtest. Wenn uns jemand informiert, sobald ein weiterer Gefährte bei der 'blutigen Axt' einkehrt, brauchen wir uns darüber keine Gedanken machen. Es war richtig, zu dir zu gehen.« Er brummte zustimmend, schloss die Augen und nickte ein. Lächelnd folgte ich ihm in den Schlaf.

Noch in dieser Nacht ging unser Treiben weiter. Mit seiner großen Ausdauer rang er uns alles ab und forderte mein ganzes Können heraus. Meine Begleiterin war völlig erschöpft, und so vereinigte ich mich über eine Stunde allein mit ihm, bis wir fast in unserem Schweiß ertranken. Es war wundervoll. Vorsichtig kostete ich während eines Höhepunktes seine Lebensenergie, den wahren Geschmack seiner Lust. Reine Kraft und Männlichkeit, süffig, animalisch. Ich hatte meinen ausdauernden Liebhaber für die Zukunft gefunden, einer der fähig war, meinen nahezu unstillbaren Durst der Lust zu löschen. Und er hatte Gefallen an mir gefunden, zeigte es mit seinen Berührungen, dem Glanz in seinen Augen. Mit jedem Akt wurden wir vertrauter, brauchten keine Worte, nahmen und gaben alles, was unsere Körper vermochten.

Mit der zweiten Nacht wurde unser Preis eingelöst. Ich hatte kein Verlangen, in unsere spärliche Unterkunft zurückzugehen und blieb bei Torvac. Meine Begleiterin wollte auch nicht gehen. Torvac grinste nur bei unserer Entscheidung.

Am folgenden Tag berichteten die Wächter, ein Reiter sei vom Norden in die Stadt gekommen. Ob Zufall oder nicht, er befand sich im Gasthaus zur blutigen Axt. Ich reckte meine von den vergangenen Nächten angespannten Muskeln, griff zur Hose und kroch unter den Felldecken hervor.

»Dann wollen wir uns diesen Boten mal ansehen.« Moi’ra nickte zustimmend und legte sich den Brusthalter aus Ketten an. Ich prüfte meinen Dolch und steckte ihn in eine kleine Gürtelscheide. Die Hose lag auf meinen Hüften an und ermöglichte mir so, meine Waffe schnell zu ziehen. Mit einem prüfenden Blick auf meine langen Fingernägel vergewisserte ich mich, dass sie perfekt geformt waren. Wir konnten gehen.

»Soll ich mitkommen?«, brummte Torvac.

»Ich wäre sehr beruhigt, wenn ich weiß, dass du in der Nähe bist.« Mein unschuldiger, hilfsbedürftiger Blick verstärkte seine Beschützerinstinkte.

Eine leichte Aufregung sammelte sich in meinem Bauch, je näher wir der Taverne kamen. Außen neben dem Eingang war eine hohe Apfelschimmelstute festgemacht. Sie trug noch den Sattel, an ihren Flanken glänzte deutlich das verschwitzte Fell. Ein anstrengender Ritt lag hinter ihr.

Nur wenige Gäste hatten am frühen Nachmittag den Weg ins Gasthaus gefunden. Allein an einem der Tische saß der schmächtige Mann. Er trug einen weiten Umhang, seine Arme und Hände waren von dunklen Tuchbandagen eingewickelt. Ein Kopftuch verbarg seine Haare. Er widmete sich einem Glas Wasser, eine Karaffe stand bereit, seinen Durst zu stillen.

Ohne Umschweife traten wir ein und schritten zielstrebig auf ihn zu. Er hob seinen Kopf. Ich sah seine Schultern sich lockern, bereit, Schwung zu holen und den Tisch zwischen uns und seinem Körper zu bringen.

»Ihr kommt aus Talorn und habt etwas für uns.« In solchen Momenten schätzte ich meine Begleiterin für ihre direkte Art. Viele Worte waren hier nur Verschwendung.

»Für euch?« Er zog seine Nase hoch und wischte mit seinem Ärmel darüber. Seine abfällige Geste missfiel mir. Ich beugte mich vor, trommelte mit den Fingernägeln auf das Holz und ignorierte die Blicke der anderen Gäste.

»Ja, wir wollen es haben. Gebt es uns, dann passiert Euch nichts.« Ich wusste, er würde meine Drohung ignorieren, aber ich liebte dieses Spiel.

»Mir wird nichts passieren, wenn ich meine Lieferung zum richtigen Bestimmungsort bringe.« Er redete zu viel.

»Aha«, knüpfte ich mit hochgezogener Augenbraue an, »dann habt Ihr tatsächlich etwas dabei. Wem sollt Ihr es geben?«

»Das möchtest du jetzt wirklich gerne wissen, was?« Er lachte dreckig. Mein zorniger Blick belustigte ihn. »Verschwindet wieder!« Seine Hände unterstützten die Forderung. »Kümmert euch wieder um den Abwasch, macht die Wäsche oder wofür ihr sonst zu gebrauchen seid. Ich will nicht länger gestört werden.« Ein Blick zur Seite bestätigte das Ende der Unterhaltung.

»Pack ihn, dann können wir ihn durchsuchen«, erklärte ich an Moi’ra gewandt.

Aus den verschlungenen Falten seines Umhanges blitzten zwei Dolche auf. Kampflos wollte sich der Bote nicht ergeben. Noch während ich einen Schritt zurück ging, griff Moi’ra mit ihren Ketten an.

Ein Stuhl kippte zur Seite, die Klingen wirbelten herum und leiteten Kettenglieder ab. Metall traf auf Metall, Funken sprühten und schnell wurde mir klar, dass meine Begleiterin trotz ihrer Vertrautheit mit den Ketten nicht lange den surrenden Dolchen standhielt. Schon bohrte sich ein Dolch in die Schulter meiner Gefährtin, Blut spritzte in einem weiten Bogen und benetzte meine Hose. Wütend sah ich auf den Fleck.

Moi’ra ignorierte die offensichtlich schmerzende Wunde und kontrollierte die Kettenenden, als wären sie nichts anderes als ihre verlängerten Fäuste.

Tastend wagte sich mein Geist vor, verband sich unsichtbar mit dem Willen des Boten. Wie ein Stromschlag sandte ich eine kleine Energiewelle durch sein Gehirn und verwirrte ihn für eine kurze Zeit. Es war nur eine kleine Hilfe, denn schon stach er wieder zu und ritzte entlang der trainierten Hüfte des weiblichen Mönchs die Haut auf. Sie schwankte kurz, drosch dann weiter mit den Ketten auf den hin und her tänzelnden Boten ein.

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sich ihre Wunde langsam wieder regenerierte. Mein Geist arbeitete weiter, knüpfte an der nächsten Handlung unseres Gegners an und zerstreute sie in die Ewigkeit der Gedankengänge. Wütend musste ich dennoch zusehen, wie die Schneiden sich erneut in Moi’ras Körper bohrten. Sie heilte nicht schnell genug, war zu sehr angeschlagen und taumelte.

Es war noch nicht an der Zeit, meine wahre Gestalt zu zeigen. Und wir hatten Zuschauer. Mit einer Handdrehung verbarg ich, wie mein Geist eine kleine Flamme formte, sie über meinen Zeigefinger züngelte und durch ein Schnippen auf den Boten schleuderte.

Hinter mir donnerten die Hufe des Minotauren heran. Bis er zu Hilfe eilte, nahm ich zwei Stiche des Boten in meine Beine hin und schrie schmerzhaft auf. Zu meinem Glück waren die Klingen nicht stark genug verzaubert, um meine außerweltlichen Heilungskräfte zu umgehen. Von dem Treffer blieb nur das Loch in meiner Hose, umrahmt von getrocknetem Blut. Jetzt war ich wirklich wütend.

Von einem Axthieb getroffen stolperte mein Peiniger einige Schritte zurück. Blut tropfte aus einer langen, klaffenden Wunde an seiner Seite auf den Holzboden. Die geschundene Zeit reichte, damit sich Moi’ra erholte, geschickt in den Stand sprang und einen wahren Sturm von Schlägen mit den Ketten ausführte. Benommen ging der Mann zu Boden. Seine beiden Klingen klapperten auf den steinigen Grund. Ich nahm sie an mich und stach, aus Zorn und um sicherzugehen, damit in seinen Hals, durchtrennte die Schlagader. Freudig beobachtete ich die Blutfontäne und das letzte Zucken der Nerven.

Beide Dolche lagen gut in der Hand und glitten in die Haut wie Butter. Es waren eindeutig Meisterarbeiten, leicht verzaubert, um ihre Wirkung zu erhöhen und gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Grund genug für mich, sie zu behalten.

Gemeinsam durchsuchten wir seine Ausrüstung. Er hatte eine Ledermappe bei sich, dort fanden sich aber keine nützlichen Dinge und es gab keinen Hinweis, wem er seine Aufwartung machen wollte, noch etwas Wertvolles. Einige Silbermünzen und vier Goldmünzen fanden ihren Weg in unsere Beutel.

Wütend angesichts der geringen Ausbeute schlitze ich dem drahtigen Mann den Bauch mitsamt Kehle auf. Eine große Blutlache bedeckte jetzt den Boden.

»Hey, jetzt ist mal gut, wer soll das alles wieder saubermachen?«, schrie der kleinwüchsige Wirt erbost. Mit meiner erhobenen Hand gebot ich ihm zu schweigen.

Im Magen erkannte ich etwas kleines, metallisches, das wie ein kleines Ei geformt war. Verwundert beförderte ich es mit den Dolchspitzen heraus und wischte die Schneiden am Umhang der Leiche ab. Eine feine Naht trennte den Gegenstand in zwei Teile. Vorsichtig zog ich die Hälften auseinander und fand ein zusammengefaltetes Stück Papier. Darauf befand sich eine Skizze. Ich reichte meinen Fund den beiden anderen. Torvac rümpfte seine Nase und stampfte aus dem Gasthaus, um die Zeichnung bei Tageslicht zu begutachten. Wir folgten ihm neugierig.

»Könnte eine Wegbeschreibung in den Süden sein, wenn das hier«, er deutete auf eine Stelle der Skizze, »die Labyrinthstadt ist und hier«, er zeigte zum Ende der Skizze, »die Gebirgsausläufer der Schattenzinnen angedeutet sind, dann führt dieser Weg in die Narbenlande.«

»Narbenlande?«, erwähnte ich. »Davon habe ich gehört. Es ist eine Wüste, nicht wahr?«

»Ja«, grummelte er, »schon seit vielen Jahrhunderten. Ein großer Krieg fand dort statt. Eine unwirtliche Gegend.« Verkniffen sah der Minotaurus zum angebundenen Pferd.

»Wartet«, brummte er, wirbelte seine Axt und verkürzte mit wenigen Schritten seinen Abstand zu dem Tier. Drei mächtige Hiebe reichten und Torvac wühlte in dem Kadaver.

»Da ist eine Prägung auf den Hufeisen«, sagte Moi’ra und beugte sich über ein Vorderbein. »Die geflügelte Sonne von Ustan, wenn ich mich recht entsinne. Die Hauptstadt von Talor. Mein Vater erwähnte, der Bote würde aus Talor anreisen.«

»Aber was hat er mit sich geführt? Torvac?«

Die blutverschmierten Hände des Minotauren hatten den Leib ausgeweidet, ohne fündig zu werden. Torvac stand nun hinter der Apfelschimmelstute. Widerwillig rümpfte er seine Schnauze, hob den Schweif an und griff in den After hinein. Seine Ahnung wurde bald belohnt und brachte einen pyramidenförmigen Kristall zu Tage. Erste Lichtstrahlen brachen sich in dem noch verdreckten Prisma. Am Umhang des Getöteten wischte er seinen Fund sauber und hielt ihn hoch.

Fasziniert sahen wir dem Farbenspiel zu und rätselten, um was es sich bei dem Gegenstand handeln könnte. Wir äußerten zahlreiche Vermutungen, doch da sie keiner bestätigen oder ihnen widersprechen konnte, zuckte ich nur die Achseln. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«

»So etwas wurde auch lange nicht mehr gesehen!«, erweiterte eine weiche, helle Stimme mein Unwissen. Unsere Köpfe ruckten in die Richtung der Sprecherin.

Von einem dunklen Umhang weitgehend verborgen lugte helles, im Licht der Sonne goldgelb strahlendes Haar unter einer Kapuze hervor. Einen Kopf kürzer als ich deuteten schon ihre wenigen Schritte auf uns zu anmutige, geschmeidige Bewegungen an. Von junger, blühender Weiblichkeit geprägt lächelte ihre Schönheit uns entgegen. Strahlend helle, von sattem Blau getränkte Augen blitzten raubtierhaft unter fein geschwungenen Augenbrauen hervor und bedachten uns mit amüsierter Freude.

»Verzeiht, dass ich eurem Gespräch gelauscht habe, aber es war ja auch nicht zu überhören. Ich bin Laana, eine Kundige dieser Stadt, und habe Informationen, die euch weiterhelfen können. Darf ich …?« Ihre nach oben geöffnete Hand war in Richtung des Kristalls gerichtet. Ihre helle, weiche Haut und die langen, schlanken Finger fesselten meinen Blick und verbanden sich mit Gedanken, welch Zärtlichkeit sie wohl schenken konnten.

Torvac legte den pyramidenförmigen Kristall in ihre Hand, bereit, sie bei den ersten Anzeichen eines Diebstahls abzuschlagen. Sie drehte das Prisma leicht, wog es und gab es zurück.

»Ich bin mir sicher, dass es sich bei dem Kristall um einen Energiestein handelt, der die Kontrolle über gigantische Golemkonstruktionen ermöglicht. Demzufolge ist die Vermutung, die Skizze zeige einen Weg in die Narbenlande, richtig, wenn es nicht sogar eine Wegbeschreibung zu dem Ort ist, wo der Kristall Verwendung finden könnte.« Sie sah uns nacheinander an. »Ich war schon einmal dort, in den Narbenlanden.« Gewichtig stellte sie die Bemerkung in den Raum.

»Eine Reise steht nicht an.« Moi’ra analysierte die Situation nüchtern. »Und ich sehe auch nicht ein, jemanden mitzunehmen, der sich geradezu aufdrängt.«

Laana fing meinen sie musternden Blick auf. Ein verschwörerisches Lächeln huschte über ihre Lippen, brannte in meinem Kopf, erzeugte Fragen. Sie schob eine Strähne unter die Kapuze. Dabei kam ihr Arm weit genug aus den Ärmeln hervor, um ihre von silbernen, verschlungenen Verzierungen überzogenen Armschienen zu erkennen. Sie setzte zur Antwort an, wurde aber vom fauligen Gestank und den knorrigen Lauten des Salmagur unterbrochen. Mein verabscheuter Auftraggeber war also wieder zurückgekehrt.

»Gemeinsam sollt ihr reisen!« Deutlicher Unmut mischte sich in seine Worte. »Das Prisma!«, verlangte er und steckte den Kristall wortlos weg. »Es nützt mir nichts, wenn ihr umherirrt, also nehmt die Kundige mit! Um sicher zu gehen, habe ich noch einen Frischling mitgebracht. Bleibt zusammen und sorgt dafür, dass ihr den richtigen Ort findet. Hier!« Er warf aus dem Nichts dem weiblichen Mönch einen armlangen Stab zu. »Komm her, ich zeige dir, was du am Bestimmungsort damit machst.« Herrisch winkte er sie zu sich hin und schob gleichzeitig den mitgebrachten Streiter vor.

»Hallo, ich bin Crish«, stellte ich mich vor und musterte den Neuling dabei.

»Ich bin Wogar, vom Stamm der Durak!« Dunkel und rau war seine Stimme, das Bergvolk der Orks, eindeutig und unverwechselbar in ihrem Klang.

An seiner hoch aufragenden Gestalt war das vor mir stehende Halbblut deutlich erkennbar. Wogar war ein stattlicher Halbork. In seinen gelbroten Augen brannte ein Feuer, das Grund genug für mich war, ihm einen zweiten Blick zu schenken. Sein Fell ähnelte dunklem, fast schwarzem Rost. Angesichts der rötlichen Tönung stutze ich erneut. Ein letzter Hinweis waren einzelne, feine Schuppen, die seine Haarlosen Körperstellen bedeckten. Rote Schuppen und Muskeln, deren dicke Stränge über das Maß selbst eines Orkchampions hinausgingen. Ein Drache musste das Blut veredelt haben, ein roter Drache, um genau zu sein. Lüstern klopfte ich mit meiner Zunge gegen meine Zähne, ohne nach außen hin mein eindeutiges Interesse zu zeigen. Wenn seine Statur überall harmonisch war, kam mir der Gedanke, entwickelte sich das Abenteuer zu einem rauschenden Fest meiner Sinne. Meine Stimmung hob sich. Landrus Gestank hatte ich vergessen.

Während ich ihn betrachtete, stellten sich die anderen vor. Landru hatte Moi’ra einige arkane Schriftzüge lernen lassen. Seine letzten Worte richteten sich mit gehobener Stimme wieder an uns alle.

»… sobald die Markierung gesetzt ist, werde ich wieder zu euch stoßen. Ihr sollt bald aufbrechen. Rüstet euch hier noch mit allem Notwendigen aus.«

Trockene Augäpfel stierten uns an, abfällig, der Mühe nicht wert. Angewidert zog er einen kleinen Beutel aus seiner zerschlissenen Robe und warf ihn vor uns in den Dreck.

»Da, eine kleine Investition in die Mission. Verschwendet sie nicht!«

Noch bevor ich wieder zu ihm aufsah, wehte Staub an der Stelle hoch, wo er stand. Er war fort.

»Wird er uns nicht begleiten?« Meine hoffnungsvolle Frage war an alle gerichtet.

»Ich denke nicht«, antwortete Moi’ra. »Wenn wir am Zielort sind, wird er sich dorthin teleportieren. Dafür hat er mir gezeigt, wie ich die Markierung setzen soll. Irgendwie ist das arkane Gefüge in den Narbenlanden gestört, sonst bräuchte er uns wohl nicht, um den Ort zu erreichen.«

»So ist es. Jetzt lasst uns sehen, was er für euch dagelassen hat, damit wir richtig ausgestattet sind.« Laana hatte nicht vor, noch länger vor der Taverne herumzustehen.

Für einen Nahkampf war ich so gut wie gar nicht ausgerüstet, abgesehen von meiner Möglichkeit, mit Klauen zu kämpfen. Von dem verfügbaren Geld bekam ich eine dunkle, stark taillierte Lederrüstung und suchte mir selbst eine Streitaxt aus. Decken, Seile, Wasserflaschen und Proviant waren unbedingt notwendig. Es reichte noch für drei Zelte.

Zusammen mit Moi’ra verbrachte ich dann die vorerst letzte Nacht in den Unterkünften der Minotaurenwachen.

399
502,80 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
640 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9783738030938
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают